DE1242869B - Verfahren zur Herstellung von Formkoerpern auf der Basis von Polyaddukten - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von Formkoerpern auf der Basis von PolyadduktenInfo
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- C08G59/18—Macromolecules obtained by polymerising compounds containing more than one epoxy group per molecule using curing agents or catalysts which react with the epoxy groups ; e.g. general methods of curing
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Description
DEUTSCHES
PATENTAMT
AUSLEGESCHRIFT
Int. Cl.:
C08g
Deutsche Kl.: 39 c -13
Nummer: 1242 869
Aktenzeichen: B 77162IV d/39 c
Anmeldetag: 9. Juni 1964
Auslegetag: 22. Juni 1967
Bs ist bekannt, Epoxydverbindungen mit mehreren Epoxygruppen im Molekül mit mehrwertigen Aminen
zu unschmelzbaren und unlöslichen Polyaddukten umzusetzen. Jedoch treten bei diesen Umsetzungen
oft Schwierigkeiten auf, wenn für die einzelnen Epoxydverbindungen nicht die jeweils geeigneten
mehrwertigen Amine verwendet werden. Manche mehrwertige Amine sind gegenüber den genannten
Epoxydverbindungen zu reaktiv und begrenzen dadurch die Verarbeitungsmöglichkeit der Reaktionsmischungen, wie es bei der Verwendung von aliphatischen
mehrwertigen Aminen der Fall ist. Andere mehrwertige Amine, besonders aromatische
mehrwertige Amine, sind wiederum zu reaktionsträge, so daß zur Umsetzung höhere Temperaturen
erforderlich werden. Zur Herstellung homogener Mischungen der genannten Epoxydverbindungen
und mehrwertigen Aminen, die für den Verfahrensablauf von Wichtigkeit sind, ist es gleichfalls oft
von Nachteil, daß die Aminkomponente fest ist und eine gleichmäßige Durchmischung erst bei höheren
Temperaturen erreicht wird, bei denen eine vorzeitige Reaktion in den Mischungen eintreten kann.
Von Bedeutung ist ferner die Viskosität eines mehrwertigen Amins, besonders bei der Mitverwendung
von Füllstoffen, da der Füllstoffgehalt weitgehend von der Viskosität der Reaktionsmischung bestimmt
wird. Im allgemeinen befriedigen die zur Umsetzung mit den genannten Epoxydverbindungen
verwendeten mehrwertigen Amine noch nicht in allen Punkten.
Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren zur Herstellung von Farmkörpern auf der Basis von
Polyaddukten durch Umsetzen von Epoxydverbindungen, die mehr als eine Epoxygruppe im Molekül
enthalten, mit einem Amin, das dadurch gekennzeichnet ist, daß als Amin l-Aminomethyl-2-aminopropyl-cyclohexan
verwendet wird.
Mit besonderem Vorteil kann man mit 1-Aminomethyl-2-aminopropyl-cyclohexan
niederviskose als auch höherviskose Mischungen von Epoxydverbindungen, die mehr als eine Epoxygruppe im Molekül
enthalten, bei Raumtemperatur zu klären, farblosen und harten Formkörpern umsetzen. 1-Aminomethyl-2-aminopropyl-cyclohexan
ist in seinem Reaktionsverhalten gegenüber den genannten Epoxydverbindungen den aliphatischen mehrwertigen
Aminen, beispielsweise Diäthylentriamin oder Dipropylentriamin, ähnlich. Es hat jedoch gegenüber
diesen den Vorteil, daß die Reaktion weniger heftig verläuft, so daß noch genügend lange Topfzeiten
für die Verarbeitung der Reaktionsmischungen zur
Verfahren zur Herstellung von Formkörpern auf
der Basis von Polyaddukten
Anmelder:
Badische Anilin- & Soda-Fabrik
Aktiengesellschaft, Ludwigshafen/Rhein
Als Erfinder benannt:
Dr. Franz Steden, Mannheim;
Dr. Ludwig Beer,
Dipl.-Ing. Oskar Lissner, Ludwigshafen/Rhein
Verfügung stehen und bei der Umsetzung keine Blasenbildung in den Formkörpern erfolgt. Die
gegenüber niedermolekularen aliphatischen mehrwertigen Aminen verlängerten Topfzeiten erlauben
eine Umsetzung von Epoxydverbindungen mit mehr als einer Epoxygruppe im Molekül ohne Zusatz von
weiteren langsamer ausreagierenden mehrwertigen Aminen durchzuführen.
Die erfindungsgemäß verwendeten mehrwertigen Amine haben gegenüber den aliphatischen mehrwertigen
Aminen weiter den Vorteil, daß mit ihnen hergestellte Lacke keiner Vorreaktion bedürfen, in
kürzerer Zeit antrocknen und klare Filme ergeben, die keinen sogenannten blooming-Effekt zeigen.
Nach dem Verfahren der Erfindung erhält man unlösliche, unschmelzbare Formkörper mit guter
Schlagzähigkeit, guter Wärmebeständigkeit, hoher Dehnung, Zug- und Zerreißfestigkeit. Die geformten
Verfahrensprodukte sind klebfrei und gegenüber Säuren, Alkalien, Wasser und aromatischen
Kohlenwasserstoffen, wie Toluol, sehr gut beständig.
Wegen der niedrigen Viskosität des erfindungsgemäß verwendeten, flüssigen mehrwertigen Amins
ist es ferner besonders gut möglich, in bekannter Weise in die genannten Epoxyd-Amin-Mischungen
bekannte Füllstoffe, Pigmente, Farbstoffe, Weichmacher, Harze und ähnliche Produkte einzuarbeiten.
1 - Aminomethyl - 2 - aminopropyl - cyclohexan ist
durch Addition von isomerisiertem Dihydromuconsäuredinitril
an Butadien und Überführung der Nitirilgruppen in Aminogruppen leicht herzustellen.
Hierin liegt ein weiterer Vorteil des Verfahrens der Erfindung. l-Arninomethyl-2-aminopropyl-cyclohexan
ist eine farblose Flüssigkeit (Farbzahl 1)
709 607/546
3 4
mit niederer Viskosität (Auslaufzeit DIN-Becher irische Einbettmassen und wasserklare, klebfreie und
4/2o° C = 13,5 Sekunden) vom Siedepunkt 103° C/ harte Gießlinge herstellen.
0,6 Torr. Seine Herstellung ist nicht Gegenstand der Die in den folgenden Beispielen genannten Teile
vorliegenden Erfindung. sind Gewichtsteile.
Mehr als eine Epoxygruppe im Molekül ent- 5 Beisoiell
haltende Verbindungen sind insbesondere ali- p
phatische Polyglycidyläther, die in bekannter Weise 3,55 Teile l-Aminomethyl-2-aminopropyl-cyclodurch
Umsetzung von Polyalkoholen, wie Penta- hexan und 16,2 Teile eines Umsetzungsproduktes
erythrit, Glycerin, Trimethylolpropan oder Butan- aus Pentaerythrit mit Epichlorhydrin mit einem
diol, mit Epichlorhydrin erhalten werden können. io Epoxydwert von 0,62 werden bei Normaltemperatur
Weitere geeignete Epoxydverbindungen sind aro- vermischt und in Formen gegossen. Nach 2 Stunden
matische Polyglycidyläther und Polyglycidylester, ist der klare, nicht gefärbte Formkörper klebfrei,
ferner Umsetzungsprodukte von mehrwertigen Zur Nachtemperung wird er noch 2 Stunden bei
Aminen mit Epichlorhydrin. Auch Epoxydverbin- 70° C gelagert. Der erhaltene Formkörper ist in
düngen, die aus ungesättigten Kohlenwasserstoffen 15 Natronlauge und Toluol beständig,
und Hydroperoxyden erhältlich sind, wie Vinyl- . .
cyclohexendioxyd, Dipentendioxyd, Cyclododecantri- Beispiel 2
epoxyd, können mit Erfolg verwendet werden. Eine 3,55 Teile l-Aminomethyl-2-aminopropyl-cycloweitere Gruppe von Epoxydverbindungen, die mehr hexan und 20,0 Teile eines Umsetzungsproduktes als eine Epoxygruppe im Molekül enthalten, umfaßt 20 aus 2,2-Bis-(p-hydroxyphenyl)-propan mit Epichlordie Glycidyläther von Novolaken, die durch Kon- hydrin (Epoxydwert 0,50) werden zu einer homodensieren eines Aldehyds mit einem mehrwertigen genen Mischung verrührt und in Formen gegossen. Phenol zu erhalten sind. Die genannten Epoxyd- Nach 3 Stunden ist der Formkörper klebfrei. Nach verbindungen können allein oder im Gemisch, er- Tempern während 2 Stunden bei 70° C erhält man forderlichenfalls auch in bekannter Weise unter 25 einen klaren, farblosen Formkörper, der in Säuren, Zusatz von bekannten Monoepoxydverbindungen, Laugen und Wasser beständig ist und eine Wärmeangewandt werden. beständigkeit bis 110° C hat.
und Hydroperoxyden erhältlich sind, wie Vinyl- . .
cyclohexendioxyd, Dipentendioxyd, Cyclododecantri- Beispiel 2
epoxyd, können mit Erfolg verwendet werden. Eine 3,55 Teile l-Aminomethyl-2-aminopropyl-cycloweitere Gruppe von Epoxydverbindungen, die mehr hexan und 20,0 Teile eines Umsetzungsproduktes als eine Epoxygruppe im Molekül enthalten, umfaßt 20 aus 2,2-Bis-(p-hydroxyphenyl)-propan mit Epichlordie Glycidyläther von Novolaken, die durch Kon- hydrin (Epoxydwert 0,50) werden zu einer homodensieren eines Aldehyds mit einem mehrwertigen genen Mischung verrührt und in Formen gegossen. Phenol zu erhalten sind. Die genannten Epoxyd- Nach 3 Stunden ist der Formkörper klebfrei. Nach verbindungen können allein oder im Gemisch, er- Tempern während 2 Stunden bei 70° C erhält man forderlichenfalls auch in bekannter Weise unter 25 einen klaren, farblosen Formkörper, der in Säuren, Zusatz von bekannten Monoepoxydverbindungen, Laugen und Wasser beständig ist und eine Wärmeangewandt werden. beständigkeit bis 110° C hat.
Im allgemeinen verwendet man das 1-Amino- . .
methyl-2-aminopropyl-cyclohexan in einer solchen Beispiel 3
Menge, daß auf jede Epoxygruppe der genannten 30 1,78 Teile l-Aminomethyl-2-aminopropyl-cyclo-Epoxydverbindungen ein aktives am Stickstoff ge- hexan und 8,10 Teile eines Umsetzungsproduktes bundenes Wasserstoffatom entfällt. In manchen aus Pentaerythrit mit Epichlorhydrin mit einem Fällen ist jedoch auch die Verwendung eines Über- Epoxydwert von 0,62 werden homogenisiert und Schusses an Amin vorteilhaft. Die Aminkomponente anschließend auf Metall- bzw. Glasplatten aufkann auch mit anderen bekannten höherviskosen 35 gezogen. Die Lacküberzüge läßt man 24 Stunden oder weniger reaktiven mehrwertigen Aminen, wie bei Raumtemperatur bzw. 1 Stunde bei 120° C aromatischen mehrwertigen Aminen, vermischt wer- reagieren und bestimmt danach die Pendel- und den. Die Mischungen, die die genannten Epoxyd- Erichsen-Werte der klaren Lackaufstriche.
Verbindungen und l-Aminomethyl-2-aminopropyl-
methyl-2-aminopropyl-cyclohexan in einer solchen Beispiel 3
Menge, daß auf jede Epoxygruppe der genannten 30 1,78 Teile l-Aminomethyl-2-aminopropyl-cyclo-Epoxydverbindungen ein aktives am Stickstoff ge- hexan und 8,10 Teile eines Umsetzungsproduktes bundenes Wasserstoffatom entfällt. In manchen aus Pentaerythrit mit Epichlorhydrin mit einem Fällen ist jedoch auch die Verwendung eines Über- Epoxydwert von 0,62 werden homogenisiert und Schusses an Amin vorteilhaft. Die Aminkomponente anschließend auf Metall- bzw. Glasplatten aufkann auch mit anderen bekannten höherviskosen 35 gezogen. Die Lacküberzüge läßt man 24 Stunden oder weniger reaktiven mehrwertigen Aminen, wie bei Raumtemperatur bzw. 1 Stunde bei 120° C aromatischen mehrwertigen Aminen, vermischt wer- reagieren und bestimmt danach die Pendel- und den. Die Mischungen, die die genannten Epoxyd- Erichsen-Werte der klaren Lackaufstriche.
Verbindungen und l-Aminomethyl-2-aminopropyl-
cyclohexan enthalten, lassen sich sowohl lösungs- 40 24 Stunden bei Raumtemperatur
mittelfrei als auch in Verbindung mit bekannten
mittelfrei als auch in Verbindung mit bekannten
Lösungsmitteln, wie Ketonen, Estern, Alkoholen, Pendelwert 35 Sekunden
Glykoläthern oder Kohlenwasserstoffen, gegebenen- Erichsen-Wert 8,7
falls im Gemisch miteinander, verwenden.
Wird das erfindungsgemäße Verfahren zur Her- 45 * Stunde bei 120° C
stellung von Lacken verwendet, so ist es oft Pendelwert 85 Sekunden
vorteilhaft, den Lacklösungen einige Prozente, be- Erichsen-Wert 7 0
zogen auf die Epoxydverbindung, eines sogenannten
Verlaufsmittels zuzugeben. Geeignete und bekannte Beispiel 4
Verlaufsmittel sind beispielsweise Harnstoff- oder 50
Phenol-Formaldehyd-Harze, höhermolekulare Amine 100 Teile eines Umsetzungsproduktes aus 2,2-Bis-
und deren Salze sowie quaternäre Ammonium- (p-hydroxyphenyl)-propan mit Epichlorhydrin mit
verbindungen, ζ. B. Umsetzungsprodukte eines Fett- einem Epoxydwert von 0,20 werden in 100 Teilen
säureesters des Diäthyläthanolamins mit Dimethyl- eines Lösungsmittelgemisches aus Methylisobutyl-
sulfat. 55 keton, Äthylglykol und Xylol (Volumenverhältnis
In einer bevorzugten Ausführungsform werden 1:1:1) gelöst. Zur Verbesserung des Verlaufs
umzusetzende aliphatische Epoxydverbindungen mit werden der Harzlösung noch 5 Teile eines Harnstoffl-Aminornethyl-2-ammopropyl-cyclohexan
in äqui- Formaldehyd-Harzes zugegeben. Anschließend wervalenten Mengen bei Raumtemperatur zu homo- den 7,5 Teile l-Aminomethyl-2-aminopropyl-cyclogenen
Mischungen verrührt, die Mischungen in 60 hexan eingerührt und die Mischung auf Glas, Blech
Formen gegossen oder auf Glas- oder Metallplatten und Holz aufgetragen. Man erhält bei Raumaufgezogen
und zur Reaktion gebracht. Die Topfzeit temperatur klare Filme, die nach 3 Stunden klebfrei
dieser Reaktionsmischungen beträgt bei Raum- und nach 6 Stunden durchgetrocknet sind,
temperatur etwa 1A bis 2 Stunden. Ein unter gleichen Bedingungen, aber unter Ver-
temperatur etwa 1A bis 2 Stunden. Ein unter gleichen Bedingungen, aber unter Ver-
Nach dem erfindungsgemäßen Verfahren lassen 65 wendung von Diäthylentriamin als Amin her-
sich Formkörper, Schichtstoffe und Überzüge mit gestellter Film ist dagegen trüb und zeigt den
ausgezeichneten Eigenschaften und ferner Im- blooming-Effekt. Um einen klaren Film zu erhalten,
prägnierungen herstellen. Man kann aus ihnen elek- muß der mit Diäthylentriamin als Amin hergestellte
Claims (1)
- 5 6Reaktionslack zunächst mindestens 6 Stunden ge- von Epoxydverbindungen, die mehr als einelagert werden. _, . . , Epoxygruppe im Molekül enthalten, mit einemPatentanspruch: Amin, dadurch gekennzeichnet, daßVerfahren zur Herstellung von Formkörpern man als Amin l-Aminomethyl-2-aminopropyl-auf der Basis von Polyaddukten durch Umsetzen 5 cyclohexan verwendet.709 607/546 6.67 © Bundesdruckelei Berlin
Priority Applications (3)
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---|---|---|---|
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US4108824A (en) * | 1977-07-11 | 1978-08-22 | Shell Oil Company | Low-temperature curable saturated epoxy resin compositions |
US4510276A (en) * | 1979-12-13 | 1985-04-09 | Kollmorgen Technologies Corporation | Epoxy resin coating compositions for printed circuit boards |
US4269879A (en) * | 1979-04-20 | 1981-05-26 | The Dampney Company | Solventless epoxy-based coating composition, method of applying and article coated therewith |
US4551488A (en) * | 1979-12-14 | 1985-11-05 | Kollmorgen Technologies Corporation | Epoxy resin based protective coating composition for printed circuit boards |
US4539347A (en) * | 1984-09-20 | 1985-09-03 | Celanese Corporation | Novolac based epoxy resin curing agents for use in aqueous systems |
DE102004024439A1 (de) * | 2004-05-14 | 2005-12-08 | Degussa Ag | Härtbare Zusammensetzungen auf Basis von Epoxidharzen und 3(4)-(Aminomethyl)-cyclohexan-propanamin und 1,4(5)-Cyclooctandimethanamin |
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---|---|---|---|---|
NL88758C (de) * | 1956-04-16 |
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- 1965-06-08 GB GB24094/65A patent/GB1109853A/en not_active Expired
Also Published As
Publication number | Publication date |
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GB1109853A (en) | 1968-04-18 |
US3374186A (en) | 1968-03-19 |
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