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Sonntag, 24. November 2019

Stoffspielereien: Nähen auf Papier

Die monatliche Stoffspielerei ist eine Aktion für textile Experimente. Sie ist offen für alle, die mit Stoff und Fäden etwas Neues probieren möchten. Der Termin soll Ansporn sein, das monatlich vorgegebene Thema soll inspirieren. Jeden letzten Sonntag im Monat werden die Links mit den neuen Werken gesammelt - auch misslungene Versuche sind gern gesehen, zwecks Erfahrungsaustausch. Das Thema der Stoffspielereien im November lautet "Handweben", und Ines vom Blog Nähzimmerplaudereien sammelt alle Beiträge.

Mein Beitrag ist ganz schlicht und simpel und passt womöglich auch auch nicht recht zum Thema. Ich habe nämlich nicht auf Papier genäht, sondern auf Karton - und von Hand und nicht mit der Maschine, und das erinnert eher an Buchbinden. Was meint Ihr?

In zwei gleichgroße Stücke Karton habe ich mit einer Ahle umlaufend im gleichen Abstand Löcher gestochen. Dazwischen habe ich ein paar bunte Papiere, Schnipsel und Aufkleber versteckt, und die beiden Teile dann umlaufend mit verschiedenen Farben Stickgarn "zusammengenäht".

Entstanden ist dieser Überraschungsbrief, der eventuell zu klein ist, um von der russischen почта werden zu können. Ich würde es gerne ausprobieren. Hat jemand von euch Lust auf Post aus St. Petersburg? Dann meldet euch. Bei mehreren Interessenten lose ich aus, wer den Brief bekommt.

Montag, 17. Dezember 2018

Jute, Feder, Schneebesen

Markmaking heißt das Thema der diesjährigen Adventspost vom Post-Kunst-Werk. Michaela und Tabea schreiben dazu: "Ob mit Tusche oder gedruckt, collagiert oder geschrieben, es ist eine ursprüngliche Herangehensweise, aus dem Bauch, grobmotorisch und direkt. Spuren und Bewegung, Rhythmus, Aleatorik und Überraschung, keine Perfektion, zelebrierte Ungenauigkeit. Hinterlasst eure Spuren, setzt Zeichen, wählt ungewöhnliche Werkzeuge zum Malen, Schreiben und Drucken, setzt eure individuellen und einzigartigen Marken."

Als Format war Postkarte Din-Lang (210 x 105 mm) vorgegeben und als Farbe Schwarz und Weiß bzw. Zwischentöne. Ich habe mit schwarzem Karton und weißer Gouache-Farbe gearbeitet.

Meine Werkzeuge fürs Spurenhinterlassen waren ein Schneebesen, eine Feder, ein Stückchen Jute und ein selbstgeschnitzter Stempel. Farbe auf einen Teller gegossen - und dann einfach gemacht.

Nach dem Zuschneiden waren mir die Karten noch zu leer. Deswegen habe ich eine weiteren Layer hinzugefügt, dieses Mal mit Pinsel und schwarzer Farbe. Spontan und intuitiv. Mir gefällt's.

Die Beiträge aller Teilnehmer werden auf dem Post-Kunst-Werk Blog gesammelt. Und wen es interessiert: Meine Adventspostbeiträge der letzten Jahre findet man hier, hier, hier, hier, hier und hier.

Sonntag, 9. September 2018

Im Streetfood-Muster-Birkenwald

Im Sommer gibt es immer Sommerpost, organisiert von Michaela und Tabea vom Post.Kunst.Werk. Dieses Jahr lautete das Thema "Traumreise-Collagen". Acht Teilnehmer gestalteten jeweils acht Collagen zum Thema und schickten sieben davon in einer bestimmten Woche an die anderen Teilnehmer des Projektes. Als Format war 15x15 cm und als Technik, wie der Name schon sagt, Collage/Mixed Media vorgegeben.

Für meine Collagen brauchte ich unterschiedlich gemusterte Papiere. Also habe ich mit Schulmalfarbe Tupfen gepinselt und Flächen gemalt, mit schwarzem Tintenschreiber Linien gezogen und Wörter geschrieben, schwarz-weiße Zeitschriftentexte und Kreuzworträtsel zusammengesucht. Aus den Papieren wurden viele schmale Streifen und schlanke Bäume geschnitten. So entstand mein Muster-Birkenwald.

Der Hintergrund besteht aus einer dünnen MDF-Platte. Hinten scheint eine hellgelbe Wintersonne und auf fast allen Collagen auch ein fahler russischer Busfahrschein-Mond. Zusätzlich hatte ich ein Foto ausgedruckt, auf dem in kyrillischen Buchstaben "стритфуд", Streetfood, zu lesen war, und auch wenn es inhaltlich unmöglich passt, schweben nun einzelne Lettern davon zwischen den Musterbäumen herum.

Mittlerweile sind die Collagen hoffentlich alle gut bei den anderen Teilnehmerinnen der Gruppe 3 angekommen. Es war ein tolles Projekt. Vielen Dank fürs Organisieren, Michaela und Tabea! Und herzliche Grüße an Heike, Sabine, Katrin, Liliane, Susanne, Carola und Lisa - Eure wunderschönen Collagen werden nächste Woche hier auf dem Blog vorgestellt.

Donnerstag, 21. Dezember 2017

Streifen in Gold, Braun und Weiß

Das sechste Jahr in Folge nehme ich an der Adventspost von Michaela Müller und Tabea Heinicker teil, die mittlerweile gemeinsam auf dem Post Kunst Werk Blog zu finden sind. Wie immer gestalten 24 Teilnehmer etwas (dieses Jahr sind es Postkarten im Format 210 x 105 mm, die Technik ist frei) und senden 23 an einem bestimmten Tag per Post an die anderen Teilnehmer des Projektes.






Das Thema lautet dieses Jahr "Farbstreifen". Dazu heißt es: "Stell dein persönliches Farbschema im Streifenmuster zusammen. Gemischt und gemalt, gedruckt, gefunden und geklebt, gefärbt und genäht, ganz wie du magst. Längst-quer-diagonal-breit-schmal-regelmäßig-oder unregelmäßig gestreift, Block-oder Ringel-Streifen, so wie es zu dir passt."

Wie schon bei der diesjährigen Frühlingspost (und auch den Stoffspielereien im Oktober) spielte bei mir die Farbe Gold wieder eine tragende Rolle. St. Petersburg mit all seinen glänzenden Kuppeln und Deckenmalereien und vergoldeten Zaunspitzen scheint auf mich abzufärben. Dazu habe ich verschiedene Brauntöne und Weiß kombiniert. Es wurde gemalt, gestempelt, gerissen und geklebt, auf recht festem ungebleichtem Karton.

Heute sind meine Streifen hoffentlich alle gut bei den anderen Teilnehmern meiner Gruppe angekommen. Herzlichen Dank an Euch für Eure schönen Karten, die hier in St. Petersburg, wie nicht anders zu erwarten war, mit etwas Verspätung eintrudeln - sie machen mir viel Freude. Es war wieder einmal ein wunderbares Projekt! 

Die Liste aller Beiträge findet Ihr auf dem Post Kunst Werk Blog.

Donnerstag, 21. September 2017

Post Kunst Werke [und ich]

Michaela und Tabea, die beiden Mail Art Künstlerinnen vom schönen Post Kunst Werk Blog, haben dazu aufgerufen, unsere virtuellen Ateliers sichtbar zu machen, uns vorzustellen und von unserem Werken zu erzählen. Das mache ich doch gern - willkommen in meinem Arbeitszimmer!

Das bin ich: Mond (mein Pseudonym, unter dem ich in der Bloggerwelt unterwegs bin), Anfang Vierzig, von Beruf Architektin, seit sechs Jahren Bloggerin und ansonsten passionierte Hobbyschneiderin, Quilterin, Stickerin und Bastlerin. Seit wir im Sommer 2015 von Berlin nach St. Petersburg gezogen sind, arbeite ich nur noch an verschiedenen kleinen Projekten und habe daher mehr Zeit als früher für meine architekturfernen Leidenschaften. Auf meinem Blog zeige ich überwiegend Genähtes für meine Kinder oder mich selbst. Außerdem gibt es hier Quiltprojekte und Stickereien, an jedem 12. des Monats 12 Bilder des Tages und jeden Freitag ein Rebus.

Als Michaela vor fünf Jahren zum allerersten Mal fragte, wer Lust habe, sich gegenseitig Sommerpost zu schicken, habe ich mich sofort gemeldet. Ich habe schon als Teenager gerne Briefe geschrieben und bekommen, aber im Laufe der Zeit wurden es immer weniger, bis der Briefkasten leer blieb. Festzustellen, dass es durchaus auch Andere gibt, die noch von Hand schreiben, die Briefumschläge aus Zeitschriftenseiten basteln, bestempeln oder bekleben und auf der Post extra nach bunten Marken fragen, war einfach toll.

Seitdem war ich schon oft bei den Post Kunst Aktionen dabei. Ich habe gestemptelte Tannenbäume umstickt und rot-weiße Bänder geflochten, dufte die Gastgeberin für den Sommer in der Schachtel sein, habe Mondmarken bemalt und Vögelchen kartoffelgedruckt, zum allerersten Mal ein Buch gebunden, ein Birkenwäldchen mit Agar gedruckt, das R vom Frühling gestickt, einen Katzen-Tetrapackdruck geschnitzt, Stoff im Siebdruckverfahren mit Fischen bedruckt, ein Rapportmuster entworfen und gestempelt, ein Minibuch gebunden und zum ersten Mal einen Sonnendruck auf Stoff probiert.

So manches Mal sind die Post Kunst Aktionen eine echte Herausforderung für mich, weil ich aus einer anderen Ecke komme und normalerweise mit anderen Materialien arbeite: Nähen und Sticken, Stoff und Faden sind mir so viel vertrauter als irgendeine bestimmte Art von Druck oder Buchbindung. Manche der Teilnehmerinnen haben sich möglicherweise schon mit der Technik beschäftigt, die bei einem Projekt verwendet werden soll. Bei mir ist das oft nicht der Fall.

Seit Michaela und Tabea den Anspruch der Aktionen hochgeschraubt haben und Kunst fordern, keine Bastelei, habe ich manches Mal Zweifel, ob ich wirklich mitmachen und das leisten kann - besonders, wenn mir die Technik nicht bekannt ist. Aber der Reiz ist dann doch größer als die Unsicherheit (schließlich beschäftige ich mich ja auch bei meinen sonstigen Arbeiten mit Mustern, Farben und Motiven), und deshalb wage ich es doch meistens. Meine Beiträge zu den Post Kunst Aktionen sind sicher nicht perfekt, aber immer mit Herzblut gemacht.

Wie nähert man sich einem neuen Thema? Bei mir geschieht das oft mit Hilfe von Skizzen. Als Architektin habe ich früher viel von Hand gezeichnet, und auch bei den meisten Nähprojekten wird bei mir am Anfang drauflos gekritzelt. Ich mag es, mit dem Stift in der Hand hin- und her zu probieren, mal auf losen Zetteln, mal in einem Skizzen- oder im Tagebuch. Manchmal träume ich auch beim Spazierengehen oder Metrofahren vor mich hin - Kopfkino, unterwegs.

Oft schiebe ich das Ausprobieren einer neuen Technik erstmal auf, weil ich mich nicht recht traue. Dabei macht es eigentlich immer Spaß und wird bloß unter Zeitdruck nicht besser. Stempelschnitzen und Tetrapackdruck fand ich nicht schwierig. Das erste Agar-Anrühren ging völlig in die Hose, aber dann war das Arbeiten mit der Glibbermasse reizvoll, weil das Ergebnis nicht vorhersehbar war. Siebdruck lässt sich, wie ich herausfand, selbst mit improvisiertem Zubehör machen - einem Stickrahmen, einem Rest Tüll und einer alten Kreditkarte. Die Sonnendruck-Technik ist herrlich einfach und irgendwie magisch. Und selbst das Buchbinden kann man als Laie mit Hilfe einer guten Anleitung lernen. 

Am meisten arbeite ich in meinem Arbeitszimmer, und dort am liebsten auf dem Boden. Dieser dunkelbraue Teppich taucht deshalb auch auf vielen meiner Fotos auf. Ich dokumentiere gerne den Entstehungsprozess. Erstens schaue ich selbst gerne Anderen beim Werkeln über die Schulter. Zweitens erinnert man sich damit im Nachhinein besser an Fehler, die man gemacht hat, oder findet Verbesserungsmöglichkeiten. Und drittens ist es nett, eine Erinnerung zu haben, da die Werke ja später in alle Himmelsrichtungen verschickt werden.

Jedes Mal lerne ich etwas dazu. Zum Beispiel, dass es wichtig ist, gutes, stabiles, haltbares Material zu verwenden. Und dass es Sinn macht, eine Technik vorher ausreichend zu probieren und, falls nötig, auch mehrere Anläufe zu unternehmen, bis man hundertprozentig zufrieden ist.

Und wenn dann die Werke der Anderen ankommen und man sich täglich oder wöchentlich über aufwendig gestaltete Umschläge und handgeschriebene Karten freuen und all die unterschiedlichen Ausführungen bewundern kann und alles zu einem Gemeinschaftswerk zusammenwächst - dann ist das einfach nur großartig. Wie schön, dass es immer wieder neue Post Kunst Aktionen gibt. Ich freue mich schon auf die nächste!

Montag, 10. April 2017

Kleiner geht es kaum

Der Winter ist mittlerweile auch hier in Russland vorbei, und wie jedes Jahr gibt es bei Michaela Müller und Tabea Heinicker Frühlingspost zum Mitmachen. Das Thema lautet diesmal "Frühlingsbücherei". Zehn Gruppenmitglieder gestalten zehn Mini-Büchlein im Hochformat 37x52 mm und verschicken neun davon in einer bestimmten Woche an die anderen Teilnehmerinnen. Die Technik ist freigestellt. Während die Ummantelung mit selbstgestaltetem Papier erfolgen soll, sind im Inneren dieses Mal auch Fotos, Kopien und Ausdrucke erlaubt.

Mein Büchlein enthält lauter Eindrücke aus St. Petersburg. Dafür habe ich Papier, ein paar Zeitungs- und Zeitschriftenausschnitte und Ausschnitte von Postkarten gefaltet und zusammengebunden.

Die Heftlein wurden mit dem Cutter nochmal begradigt. Die Buchdeckel wurden aus Pappe geschnitten und mit Hilfe eines Abstandshalters und Washi Tape zusammengeklebt.

Die noch leeren Seiten wurden dann gefüllt. Mit handschriftlichen Einträgen und allerlei eingeklebtem: einem Busfahrschein, Tafelfolie, selbstgefärbtem Papier zum Beispiel.

Es wurde gemalt, gekleckst, gedruckt, vergoldet (was wäre St. Petersburg ohne Gold?) Für letzteres habe ich Nagellack verwendet, den ich durch Zufall gefunden habe. Ich finde, er passt perfekt.

So sehen sie aus, meine fertigen Minibüchlein. Am schönsten ist bei den Mail Art Projekten immer der Moment, wenn alle zehn (oder zwölf oder vierundzwanzig...) Werke nebeneinander liegen.

Gefüllt mit Ausschnitten von Gemälden aus der Eremitage, dem russischen Alphabet, einem Metroplan, Stadtkarten, Zeitungsseiten, Fotos, den Farben des Winterpalastes und der weißen Nächte...

Die fertigen St. Petersburg-Büchlein wurden mit einer selbstgemachten Karte und einer kurzen Erläuterung eingepackt, von liebem Besuch auf dem Rückweg nach Deutschland mitgenommen und von dort aus an die anderen Teilnehmerinnen meiner Gruppe verschickt. Mittlerweile sind sie hoffentlich gut bei Ulrike, Gabi, Eva, Jorin, Katinka, Edelgard, Andrea, Alexandra und Uta angekommen...

Mittwoch, 21. Dezember 2016

Geschnitzt und gestempelt

Schon das 5. Jahr in Folge bedeutet die Adventszeit für mich unter anderem, dass mein Briefkasten gut gefüllt wird. Tabea Heinicker und Michaela Müller denken sich nämlich jedes Jahr um diese Zeit ein neues Projekt aus, bei dem sich 24 Teilnehmerinnen pro Gruppe an jeweils einem Tag etwas Selbstgemachtes per Post schicken. Das Thema und/oder die Methode und das Format werden dabei vorgegeben. Dieses Mal ging es ums Stempeln von selbst entworfenen und geschnittenen Rapportmustern, und gedruckt werden sollte auf Karton von Maxi-Postkarten-Größe (235 x 125 mm).

Ich hatte noch nie zuvor einen Rapport-Stempel geschnitzt und musste erst einmal herausfinden, wie aus einem Rapport ein größeres Muster entsteht und wie man passende Übergänge herstellt.

Die Schlangenlinien und das blättrige Muster waren Probestempel, aber die stilisierte Pusteblume und den Pflastersteinkreis benutzte ich für meine Karte. Hier mit schwarzer Farbe auf weißes Papier gedruckt...



... und auf meinen Karten, die aus dickem bräunlichem Karton sind, mit weißer Gouachefarbe. Nach einer Handvoll Drucke musste ich die Stempel immer auswaschen, weil die feinen Linien mit Farbe gefüllt waren.

Die Pusteblume stempelte ich in die Mitte - und links und rechts gab es noch einen halben Pflastersteinkreis dazu. Mittlerweile sind meine Karten hoffentlich überall angekommen. Über die Karten der Anderen aus meiner Gruppe habe ich mich riesig gefreut. Habt lieben Dank dafür! Was für eine fabelhafte Aktion das wieder war. Was für wunderschöne kleine Kunstwerke dabei entstanden sind. Bei Tabea könnt Ihr sie alle ansehen.

Und damit, am dunkelsten Tag dieses Jahres, in dieser traurigen Zeit, verabschiede ich mich in eine zwei- oder dreiwöchige Blogpause. Habt ein friedliches Fest mit Euren Lieben, rutscht gut nach 2017 und bleibt gesund und munter.

Montag, 2. Mai 2016

Druckfisch, druckfrisch

Wie die letzten Jahre nehme ich auch dieses Jahr wieder an der Frühlingspost von Müllerin Art und Tabea Heinicker teil. Dieses Mal haben sich die Beiden eine besonders anspruchsvolle Technik ausgesucht: Im Siebdruckverfahren sollte ein Fischmotiv auf ein 50x25 cm großes Stück Baumwollstoff gedruckt werden. Mein Motiv stand nach langem Überlegen und Hin- und Herskizzieren endlich fest: Ein einzelner kleiner Skalar sollte es werden, negativ gedruckt zwischen schmalen Wellenlinien. Weiß auf blauem Baumwollstoff.

Diese Technik war neu für mich, und entsprechend aufregend wurde alles. Um gut ausgerüstet zu sein, habe ich mir im Internet - rechtzeitig vorher - einen Siebdruckrahmen bestellt, verschiedene Siebdruck-Stofffarben, einen Rakel, kleine Rollen und Freezerpapier. Leider kam alles erst Wochen später an, was aber in keinster Weise am Absender lag (dem ungemein geduldigen und sehr freundlichen Herrn Jeromin vom Jeromin-Shop), sondern daran, dass sich der Versand von Flüssigkeiten ins Ausland schwierig gestalten kann...

Ich musste also improvisieren. Annette, die ebenfalls in meiner Gruppe ist, hatte für ihren Siebdruck einen einfachen, mit Gardine bespannten Holzrahmen und statt Rakel eine alte Plastikkarte verwendet. Das war eine wunderbare Anregung. Ich nahm einen Stickrahmen und ein Stück feinen Tüll von einem alten Rock meiner Tochter. Mein Druckmotiv schnitt ich aus einem Blatt bedruckbarer Klarsichtfolie. Das klappte gut, weil die Folie sich gut schneiden ließ, stabil war und so lange hielt, bis der Stoff ganz bedruckt war.

Da die bestellte Stofffarbe noch nicht da war, nahm ich vorhandene von Stoff & Stil. Erst hatte ich befürchtet, dass sie nicht reichen könnte, aber letztlich brauchte ich gar nicht viel. Es macht Spaß, die Farbe mit kräftigem Druck über das Sieb zu ziehen und nach dem Hochheben gleich zu sehen, wie es geworden ist. Das runde Motiv ist natürlich eine Reminiszenz an den runden Stickrahmen. Ich hatte überlegt, ob ich den Stoff komplett ausfülle, mich dann aber dagegen entschieden. Ich finde, vereinzelt wirkt es besser. 

Auf jedem 50x25 cm großem Stück Stoff befinden sich nun zwei Fische. Für kleinteilige Patchworkarbeiten ist er wohl nicht so gut geeignet, aber vielleicht mag ja eine von Euch ein Bullaugenkissen oder etwas in der Art daraus nähen? Perfekt ist der Druck nicht geworden, aber ich bin ganz zufrieden damit. Manchmal sind die Kanten nicht ganz scharf, sondern etwas verschmiert, aber das ist etwas, das man vermutlich mit Übung (und vielleicht auch besserem Material) hinkriegen könnte. Lust auf Siebdruck habe ich jetzt jedenfalls.

Lange unterwegs waren sie, die Fische, von St. Petersburg haben sie mehrere Wochen gebraucht, um bei den anderen Frühlingspostlern der Gruppe 2 anzukommen. Ich freue mich, dass sie die Reise nun wohl überstanden haben, und danke allen für ihre Geduld!

Mehr Druckfisch findet Ihr in der Frühlingspostliste bei Frau Müllerin.

Dienstag, 26. April 2016

Fische auf weiter Reise

Liebe Frühlingspostler der Gruppe 2, seit bald drei Wochen schwimmen meine Fische nun schon in Eure Richtung. Allmählich mache ich mir Sorgen... Ich drücke die Daumen, dass sie nicht irgendwo auf ihrer weiten Reise gefressen wurden. Bitte sagt mir kurz Bescheid, wenn (oder sollte ich sagen: falls?) sie auftauchen!

Dienstag, 2. Februar 2016

Zum Valentinstag

Gerade habe ich entdeckt, dass dieses Foto zum Valentinstag, das ich vor vier Jahren gepostet habe, auf Pinterest alleine von dieser einen Pinnwand 567 Mal weitergepinnt worden ist. Ich freue mich - und überlege, ob ich dieses Jahr wieder Streichholzschachteln fülle. 13 wären es mittlerweile...

Samstag, 5. Dezember 2015

Auf der Lauer

"Katze" lautet das Thema der diesjährigen Adventspost von Michaela Müller und Tabea Heinicker. So schlicht, so schön! Als erstes nahm ich ein Skizzenbuch zur Hand und kritzelte drauflos. Ein Gedicht aus Baudelaires "Blumen des Bösen" kam mir in den Sinn: 

Komm an mein zärtlich Herz, du schöne Katze,
Zieh nur zurück die Krallen deiner Tatze,
Laß mich in deine schönen Augen ein,
Wo sich vermischt Metall und Edelstein (...)

Ein mögliches Motiv: Ein Katzengesicht von nahem. Ein großes Auge, in dem es metallen und edelsteinern glänzt und schimmert. Ein anderes Motiv, inspiriert von KaZe: Eine Katzenkarte, auf der gar keine Katze zu sehen ist. Nur Schnee, ein paar zarte Vogelspuren und dazwischen, mittendrin: Pfotenabdrücke, Spuren eines Kampfs, Federn. Ein drittes Motiv: Ein Goldfischglas mit ahnungslosem Fisch und Katze auf der Lauer.

Vorgegeben waren das Format (105 x 148,5 mm hochkant) und die Technik (Tetrapackdruck). Dafür schneidet man einen Tetrapack auseinander und ritzt, zum Beispiel mit einem Kugelschreiber oder einer dicken Nadel, in die mit Aluminium beschichtete Innenseite. Ich probierte verschiedene Motive und Farben aus und fand es gar nicht einfach. Es dauerte einen halben Tag, bis ich zufrieden war und wusste, was und wie ich drucken wollte.

Die Katze vor dem Aquarium sollte es werden. Dem auf Postkartengröße zugeschnittenen, löschpapierblauen Karton habe ich zuerst mit einer alten Zahnbürste und orange-gelber Gouache eine Art goldfischiges Muster aufgedrückt. Dann wurde ein aus Alufolie ausgestanzter Punkt aufgeklebt. Ein bißchen Metall, als Erinnerung an das Baudelaire-Gedicht.

Nachdem die Farbe getrocknet war, wurde in zwei Gängen gedruckt. Zuerst das Aquarium mit dem ausgeschnittenen Fisch (man beachte die kunstvolle Verstärkung und den Griff, den ich mit Paketklebeband auf der Rückseite angebracht habe...). Und danach das halbe Katzengesicht. Abweichend von der Technik, die Tabea beschreibt, habe ich nämlich nicht den Karton auf den Tetrapack, sondern den Tetrapack auf den Karton gedrückt.

Hier sieht man die Druckseite. Die Rillen habe ich mit einer stumpfen Sticknadel eingeritzt. Weil ich weder eine Glasplatte noch Rollen hatte, habe ich die Farbe (eine Mischung aus schwarzer und einem bißchen preußischblauer Gouache) mit einem Schwamm aufgetupft. Der Farbauftrag ist nicht ganz gleichmäßig, bekommt dadurch aber eine schöne Struktur, wie ich finde.

Und so sehen sie aus, meine fertigen Katzenkarten. Zur Post gebracht habe ich sie hier in St. Petersburg am 16. November - ich hoffe, mittlerweile sind alle Karten angekommen. Jetzt freue ich mich auf die Katzen von Müllerin Art, Tabea Heinicker, Christine, Glücksmomente, Nadine, Lotta liebt Blau, Am liebsten bunt, Jahreszeitenbriefe, Ein Schweizer Garten, Feuerwerk by KaZe, Buntpapierfabrik, Schreibtischwelten, Jumie Handwerk, Lilies Werkstatt, buntistschön, zwischendurch, Alltäglich, Bogi Bell, Liliane, Eva a(r)t work, Strohzugold und Papierkraniche.