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Mopedversicherung: Wie Du Dein Zweirad am besten versicherst

Freier Mitarbeiter

Veröffentlicht: 31. Juli 2023, 16:05 Uhr

Katrin Sonja Gröh
Redakteurin

überprüft von

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Für viele junge Menschen sind Mopeds, Mofas und kleine Roller das erste eigene Fahrzeug. Denn im Gegensatz zum Auto kann man sie schon mit 15 Jahren fahren. Gerade für Jugendliche, die nicht in einer Stadt mit gut ausgebautem öffentlichem Verkehr leben, sind sie ein wichtiges Stück Freiheit.

Aber mit der Führerscheinprüfung und dem Mopedkauf ist es nicht getan. Denn für den Betrieb brauchst Du in Deutschland eine Versicherung. Wir erklären Dir, wo Du eine Mopedversicherung bekommst, was sie abdeckt und was sie kostet.

Was ist eine Mopedversicherung?

Mit einer Mopedversicherung ist in der Regel eine Kfz-Haftpflichtversicherung gemeint. Sie deckt Schadenersatzansprüche ab, die durch den Betrieb des Fahrzeuges entstehen. Klassischerweise wäre das ein Verkehrsunfall, an dem Du als Fahrer des Mopeds die Schuld trägst. 

Je nach Anbieter läuft sie auch unter dem Namen Mofa- oder Rollerversicherung. Wie bei allen anderen Fahrzeugen – also Autos oder Motorrädern – ist sie verpflichtend. Willst Du also ein Moped benutzen, musst Du sie nachweisen können. 

Bist Du noch nicht volljährig, kannst Du die Versicherung dennoch abschließen – und zwar mit Einverständnis Deiner Eltern.

Welche Fahrzeuge brauchen eine Mopedversicherung?

Eine Mopedversicherung brauchen alle Kleinkrafträder. Darunter fallen nicht nur klassische Mopeds, also kleine Motorräder mit nicht mehr als 50 Kubikzentimetern (ccm) Hubraum und einer Höchstgeschwindigkeit von maximal 50 km/h. Weitere betroffene Fahrzeuge sind:

  • Mofas, also Kleinkrafträder mit einer Höchstgeschwindigkeit von 25 km/h, die häufig mit Pedalen gestartet werden (Mofa steht für „Motor-Fahrrad“). 
  • Quads und Trikes, die ebenfalls maximal 50 ccm Hubraum haben und nicht schneller als 45 km/h fahren.
  • vierrädrige Leichtkraftfahrzeuge, deren Hubraum 50 ccm ebenfalls nicht überschreitet. Diese „Mini-Autos” sind in Deutschland allerdings nicht besonders verbreitet.
  • E-Bikes, die eine Höchstgeschwindigkeit von mehr als 25 km/h haben. Auch S-Pedelecs, die selbstständig zwar langsamer als 25 km/h sind, aber in Kombination mit Muskelkraft deutlich schneller werden, brauchen eine Haftpflichtversicherung.
  • E-Scooter, die mehr als sechs km/h fahren, aber maximal 20 km/h
  • sogenannte Selbstbalance-Roller, also zum Beispiel Segways
  • motorisierte Krankenfahrstühle, die schneller als sechs km/h sind

Wo kann ich eine Mopedversicherung abschließen?

Die meisten großen Versicherungen in Deutschland bieten eine Mopedversicherung an. Auch viele Banken, Sparkassen und Automobilclubs können Dir eine solche verkaufen. Du kannst die Versicherung direkt vor Ort bei einem Versicherungsagenten abschließen. Viele Versicherungen bieten diesen Service mittlerweile auch online an.

Alle Angaben, die die Versicherung von Dir braucht, findest Du in der Allgemeinen Betriebserlaubnis (ABE). Diese erhältst Du vom Verkäufer des Mopeds. Dazu gehören Informationen zum Hersteller, dem Baujahr, der Antriebsart und die Fahrgestellnummer. 

Wo erhalte ich mein Versicherungskennzeichen?

Mit etwas Glück kannst Du das Kennzeichen direkt mitnehmen, wenn Du die Versicherung vor Ort abschließt. Die meisten Versicherungsbüros haben davon einen Vorrat. Wenn Du die Versicherung online abschließt, bekommst Du das Kennzeichen per Post zugeschickt. Das kann eventuell ein paar Tage dauern. 

Das Kennzeichen musst Du auf der Rückseite Deines Mopeds anbringen, möglichst unter der Schlussleuchte. Oft bekommst Du einen geeigneten Kennzeichenhalter kostenlos direkt von der Versicherung, ansonsten musst Du ihn im Fachhandel oder online kaufen. 

Was bedeuten die verschiedenen Farben der Versicherungskennzeichen?

Versicherungskennzeichen sind entweder schwarz, blau oder grün. Diese drei Farben wechseln sich von Jahr zu Jahr ab. Der Grund: Die Mopedversicherung gilt stets vom 1. März des aktuellen bis zum 28. oder 29. Februar des Folgejahres. Dann musst Du einen neuen Versicherungsvertrag abschließen. Eine automatische Verlängerung gibt es nicht!

Dank der unterschiedlichen Farben können zum Beispiel Polizisten auf den ersten Blick erkennen, ob ein Moped einen aktuellen Versicherungsschutz hat. 

Das Kennzeichen besteht aus einer Zahlen- und Buchstabenkombination. Auf der Webseite des Gesamtverbandes der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) kannst Du mit dieser Kombination herausfinden, bei welchem Anbieter ein Mofa versichert ist. Das kann für Dich interessant sein, wenn Du in einem Unfall von einem Mopedfahrer geschädigt wurdest. Entsprechend sind allerdings keine Wunschkennzeichen wie beim Auto oder bei einem Motorrad möglich.

Was leistet die Moped-Haftpflichtversicherung?

Die Haftpflichtversicherung deckt alle Personen-, Sach- und Vermögensschäden ab, die Du mit Deinem Moped verursachst. Der Gesetzgeber schreibt dabei eine Mindestdeckung vor, also die Summe, bis zu deren Höhe die Versicherung die Schäden übernimmt. Bei Personenschäden sind das 7,5 Millionen Euro, bei Sachschäden 1,2 Millionen Euro und bei Vermögensschäden 500.000 Euro. Diese Summen können im Fall des Falles aber durchaus überschritten werden, eine höhere Deckungssumme lohnt sich also. Die meisten Versicherungen bieten deshalb eine höhere an, manchmal bis zu 100 Millionen Euro. 

Die Haftpflichtversicherung deckt allerdings keine Schäden an Deinem Moped ab. Wird das also bei einem Unfall beschädigt, den Du selbst verursacht hast, musst Du Reparaturen eigenständig bezahlen, es sei denn, Du hast eine Teilkaskoversicherung (s. unten). Verursacht jemand anders Schäden an Deinem Moped, springt natürlich seine Haftpflichtversicherung ein.

Gilt die Mopedversicherung auch im Ausland?

Das Moped ist zwar nicht unbedingt ein Fahrzeug, das sich gut für Reisen ins Ausland eignet, aber wenn Du im Grenzgebiet wohnst, fährst Du vielleicht trotzdem mal in einem anderen Land. Die gute Nachricht: Die Kfz-Haftpflichtversicherung gilt in allen Ländern der Europäischen Union und denen, die geographisch zu Europa gehören (etwa die Schweiz oder Norwegen). 

Grundsätzlich kannst Du Dir von Deiner Versicherung die grüne Versicherungskarte aushändigen lassen, auf der alle Länder aufgeführt sind, in denen Deine Haftpflicht gilt. Innerhalb der EU brauchst Du sie eigentlich nicht mehr, das Kennzeichen reicht zur Identifikation. Allerdings kann es nicht schaden, sie dabei zu haben.  

Was kostet eine Haftpflichtversicherung fürs Moped?

Eine Mopedversicherung ist relativ günstig. Günstige Tarife beginnen schon zwischen 30 und 40 Euro pro Vertragsjahr. Es lohnt sich für Dich aber in jedem Fall, verschiedene Anbieter zu vergleichen, etwa im Hinblick auf die Deckungssumme. 

Wenn Du erst im Laufe des Jahres einen Vertrag abschließt und nicht direkt zum 1. März, ist die Versicherung entsprechend günstiger. Der Schutz läuft dann trotzdem nur bis zum Ende des nächsten Februars.

Fahrer unter 23 Jahren zahlen oft auch mehr. Hier kann der Betrag schnell 20 Euro oder mehr nach oben schießen. 

Jahresbeiträge günstiger Mopedversicherungen

Gothaer29,40 €
WGV33,60 €
Adam Riese39,95 €
(Einmalige Zahlung. Für ein Moped bis 45 km/h, Fahrzeugneuwert unter 5.000 Euro, jüngster Fahrer ab 15 Jahre. Stand Juli 2023, Versicherung endet automatisch am 29.02.2024) Quelle: Check24 Vergleich.

Was leistet eine Teilkaskoversicherung?

Du kannst zusätzlich zu Deiner Haftpflichtversicherung auch noch eine Teilkaskoversicherung abschließen. Mit ihr sind auch Schäden abgedeckt, die Du nicht selbst verursacht hast, bei denen aber auch keine andere Haftpflichtversicherung einspringt.

Die Teilkasko greift, wenn Dein Moped durch Brände, Explosionen, Elementargewalten (also Hagel, Überschwemmungen etc.) oder Zusammenstöße mit Wild beschädigt wird. Auch im Falle eines Diebstahls bekommst Du so eine Entschädigung. Marderbisse und Kabelbrände sind ebenfalls abgedeckt. 

Es gibt einige Ausnahmen. Wenn Du betrunken fährst, Dein Moped vorsätzlich beschädigst oder ein Rennen fährst, greift die Teilkaskoversicherung nicht.

Jahresbeiträge günstiger Mopedversicherungen mit Teilkasko

WGV60,20 €
Gothaer48,60 €
WGV51,60 €
Adam Riese74,90 €
(Einmalige Zahlung. Für ein Moped bis 45 km/h, Fahrzeugneuwert unter 5.000 Euro, jüngster Fahrer ab 15 Jahre. Stand Juli 2023, Versicherung endet automatisch am 29.02.2024) Quelle: Check24 Vergleich

Lohnt sich eine Teilkaskoversicherung?

Das kommt auf den Einzelfall an. Denn eine Teilkaskoversicherung kostet mehr als eine Haftpflichtversicherung. Du solltest Dir genau überlegen, ob sich die Mehrkosten lohnen, gerade im Verhältnis zum Wert Deines Mopeds.

Ein wichtiges Argument für die Teilkasko ist der Diebstahlschutz. Mopeds werden deutlich öfter gestohlen als etwa Autos. Allerdings haben Teilkaskoversicherungen oft eine Selbstbeteiligung, die Du bei jedem Schadensfall erstmal zahlen musst, die liegt meist bei 150 Euro. 

Wenn Dein Moped sowieso nicht viel wert ist, kannst Du Dir die Teilkaskoversicherung sparen. Auch, wenn Du einen relativ sicheren Abstellplatz hast, etwa eine Garage, ist die Teilkaskoversicherung eventuell überflüssig.

Wer darf mit dem Fahrzeug fahren?

Grundsätzlich darf jeder Dein Moped fahren, der einen gültigen Führerschein besitzt. Du bist aber weiterhin der Fahrzeughalter und eventuell der Eigentümer, weswegen Dir die Unterschiede dieser drei Begriffe klar sein sollten: 

  • Der Fahrzeughalter bist Du, wenn Du im Fahrzeugschein eingetragen bist. Du entscheidest darüber, wer das Fahrzeug verwenden darf und sorgst dafür, dass es verkehrssicher ist. Entsprechend bist Du auch für Behörden und Polizei der erste Ansprechpartner. Es kann auch mehrere Halter geben, etwa wenn Du Dir mit Deinem Partner ein Fahrzeug teilt. 
  • Du bist als Halter aber nicht zwangsläufig auch der Eigentümer. Das ist stets derjenige, der den Kaufvertrag unterschrieben hat. Er kann es auch als Einziger wieder verkaufen. Handelt es sich also zum Beispiel um einen Firmenwagen, ist der Eigentümer nicht gleichzeitig der Halter. 
  • Auch der Versicherungsnehmer muss nicht unbedingt auch der Halter sein. Ein typischer Fall wäre es zum Beispiel, wenn Deine Eltern für Dich eine Versicherung abschließen. Dann handelt es sich um eine sogenannte abweichende Halterschaft.
  • Fahrer ist immer derjenige, der das Fahrzeug gerade führt. Als Halter bist Du aber auch verantwortlich, wenn Du nicht selbst fährst. Für Schäden hast Du zunächst aufzukommen, auch für anfallende Bußgelder, es sei denn, Du gibst den Namen des Fahrers preis. Verhält der Fahrer sich allerdings selbst rechtswidrig – telefoniert er zum Beispiel am Steuer – trägt er Schuld und haftet selbst.

Was Du aus dem Text mitnehmen kannst

Jeder Mopedfahrer braucht eine Haftpflichtversicherung für sein Fahrzeug. Diese kannst Du sowohl online als auch bei einem Versicherungsagenten abschließen. In der Regel ist diese nicht sehr teuer. Wenn Du möchtest, kannst Du Dein Moped auch teilkaskoversichern. Das lohnt sich unter Umständen, weil Mopeds oft geklaut werden. Du musst die Versicherung jedes Jahr neu abschließen, immer Anfang März.

Häufige Fragen zur Mopedversicherung

Muss die Mopedversicherung jedes Jahr neu abgeschlossen werden?

Ja, die Mopedversicherung muss jedes Jahr Anfang März erneuert werden. Sie gilt dann bis zum 28. bzw. 29. Februar.

Was passiert, wenn ich mit einem alten oder ohne Kennzeichen fahre?

Dürfen auch Minderjährige eine Mopedversicherung abschließen?

Wie lang ist die Kündigungsfrist?

Verlängert sich der Vertrag automatisch?

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