Die gesetzliche Krankenversicherung (GKV) hält einige Besonderheiten für Studierende bereit, die nicht familienversichert sind. Dazu zählen unter anderem Studierende, die
- älter als 25 Jahre sind,
- mehr als 520 Euro/Monat dazuverdienen,
- deren Eltern privat versichert sind.
Mehr Informationen dazu, für wen die Studentische Krankenversicherung infrage kommt, liest Du in unserem Ratgeber Krankenversicherung für Studenten im Vergleich.
Insbesondere gibt es für Studenten in der GKV einiges Potenzial, Geld zu sparen. Auf die wichtigsten Punkte gehen wir im Folgenden ein.
Reduzierter GKV-Beitrag
Bist Du an einer deutschen Universität oder Hochschule immatrikuliert, genießt Du in der GKV den Status der Studentischen Krankenversicherung (KVdS).
Das bedeutet, dass Dein Krankenkassenbeitrag ziemlich günstig ist. Er bemisst sich am BAföG-Höchstsatz und gilt für alle Studierenden gleichermaßen – egal, wie viel Geld Deine Eltern verdienen.
Im Jahr 2023 beträgt der BAföG Höchstsatz 812 Euro. Dein monatlicher GKV-Beitrag sind 10,22 Prozent dessen – Studierende zahlen nur 70 Prozent des regulären Beitrags von 14,6 Prozent. Insgesamt bezahlst Du also 82,99 Euro.
Dazu kommt der kassenindividuelle Zusatzbeitrag. Im Bundesdurchschnitt liegt dieser 2023 bei 1,6 Prozent. Einige der von uns vorgestellten Kassen liegen aber darunter.
So variiert Dein monatlicher Beitrag als Student in unserem Vergleich je nach Kasse zwischen 92,73 Euro (Techniker Krankenkasse) und 96,79 Euro (Barmer). Das sind gut 4 Euro pro Monat und 48 Euro im Jahr.
Wir finden: Dieser Unterschied ist nicht nichts, aber noch im Rahmen. Als Student musst Du also, anders als Angestellte mit höherem Einkommen, ggf. nicht so sehr auf den Zusatzbeitrag Deiner GKV achten.
Worauf es für Studierende bei der GKV ankommt
Zusatzleistungen einer Kasse, ein spezieller Service für Studenten und die Möglichkeit, über das Bonusprogramm Geld von der Kasse zurück zu bekommen, dürften für viele Studierende wichtig sein.
Zusatzleistungen
95 Prozent dessen, was die GKV an Leistungen übernimmt, sind gesetzlich vorgegeben. Über 5 Prozent der Leistungen können die Kassen selbst entscheiden. Diese nennt man Zusatzleistungen.
Wichtige Zusatzleistungen, die auch für Studierende relevant sein könnten, sind unserer Meinung nach
- Professionelle Zahnreinigung (PZR)
- Grippe- und Reiseschutzimpfungen
- Vorsorgeleistungen für Patienten jünger als 35, etwa Hautkrebs-Screening oder Krebsvorsorge beim Gynäkologen.
Attraktiv für Studenten dürfte es auch sein, wenn Krankenkassen gute Bonuszahlungen (Geldbonus) bzw. Zuschüsse zu weiteren Zusatzleistungen leisten, sofern ein Student bestimmte Vorsorgeleistungen/Programme in Anspruch nimmt.
Dazu zählen etwa die regelmäßige Zahnkontrolle oder die Mitgliedschaft im Fitnessstudio. Manche Kassen belohnen sogar, wenn Studenten einen normalen Blutdruck und BMI aufweisen können.
Spezieller Service für Studenten
Studierende sind heutzutage meist digital unterwegs. Daher dürften viele sich freuen, wenn eine Krankenkasse Leistungen digital abwickelt und auch den Versichertennachweis für BAföG-Empfänger digital ausstellt.
Die meisten Kassen haben auch einen speziellen Internetauftritt für Studenten, ein Studentenmagazin oder einen Newsletter. Auch sind viele Kassen in den sozialen Medien vertreten.
Manch ein Student mag aber auch Wert auf persönlichen Kontakt legen. So kannst Du schauen, ob Deine Krankenkasse in Deiner Uni- oder Hochschulstadt eine Niederlassung hat oder es sogar Campus-Niederlassungen oder Sprechstunden vor Ort gibt.
Geldbonus und Zuschüsse
Wenn Studenten einige einfache Vorsorgeleistungen in Anspruch nehmen, können sie zusätzlich Geld sparen.
Wir haben einmal beispielhaft angenommen, dass eine Studentin mit normalem Blutdruck und Gewicht zweimal im Jahr zur Zahnvorsorge geht, einmal im Jahr zur Krebsvorsorge bei einem Gynäkologen und eine Mitgliedschaft im Fitness-Studio hat.
Heraus kam, dass die Studentin je nach Kasse bis zu 130 Euro als Bonus erstattet bekommen (Vivida Krankenkasse) oder Zuschüsse bis zu 285 Euro erhalten kann (IKK Classic). Solche Zuschüsse lassen sich dann für Leistungen verwenden, die die Krankenkasse normalerweise nicht übernimmt.
Wahltarife
Weiteres Sparpotenzial haben Studenten, die sich bei den einzelnen Kassen nach sog. Wahltarifen erkundigen.
Das sind Tarife, die bestimmte Leistungen außen vor lassen oder es belohnen, wenn Studenten bestimmte Leistungen nicht in Anspruch nehmen. Für junge und gesunde Versicherte kann sich ein solcher Wahltarif lohnen.
Leider ist es sehr schwer, die verschiedenen Wahltarife der einzelnen Kassen systematisch aufzudröseln. Am besten, Du erkundigst Dich bei den Kassen, die Dich aufgrund der oben genannten Kriterien interessieren, zusätzlich nach Wahltarifen.