OP-Versicherung oder Vollversicherung?
Bevor Du Dich für eine Versicherung entscheidest, solltest Du versuchen einzuschätzen, wie oft Dein Hund krank werden oder eine Operation benötigen könnte. Wie oft Dein Hund zum Tierarzt muss, hängt unter anderem von der Rasse, dem Verhalten oder dem Alter des Tieres ab. Kurznasenrassen haben oft Probleme mit den Augen oder Atemwege. In dem Fall könnte sich eine Vollversicherung für Dich lohnen. Manche kleinen Rassen wie Boston-Terrier und Chihuahuas haben eine Veranlagung für eine Patellaluxation, also einer Kniescheibe, die nicht richtig sitzt. Diese Luxation muss operativ behandelt werden. In diesem Fall würde eine frühzeitig abgeschlossene OP-Versicherung die Kosten senken.
Was kosten gängige Operationen?
Wie viel Dich eine Operation Deines Hundes kostet, hängt zuerst maßgeblich von der Gebührenordnung GOT ab. Die verschiedenen Operationen sind dort je nach Aufwand bepreist. Hinzu kommen Kosten wie für die Narkose, die Überwachung Deines Hundes während der OP sowie weitere Entgelte für Narkosemittel, Antibiotika, Schmerzmittel, etc. Daraus ergeben sich folgende Beispielpreise:
Wichtig ist, dass diese Preise nur die reinen Operationskosten darstellen. Hinzu kommen noch Kosten für die Diagnostik (z.B. Röntgen), OP-vorbereitende Maßnahmen (z.B. Laboruntersuchung) und Nachbehandlung (z.B. Verbandswechsel, Medikation). Wenn Du Dich für eine OP-Versicherung entscheidest, solltest Du also darauf achten, dass auch diese zusätzlichen Kosten übernommen werden.
Was bedeutet Lokalanästhesie, Sedation und Narkose?
Operationen können unter verschiedenen Arten der Schmerzausschaltung durchgeführt werden. Bei einer Lokalanästhesie wird das Operationsfeld, also zum Beispiel eine Wunde, mit einem lokal wirkenden Schmerzmittel betäubt. Das Tier ist dabei bei vollem Bewusstsein, spürt aber an der betäubten Stelle keine Schmerzen. Diese Art der Betäubung wird oftmals bei Hunden eingesetzt, die bei einer Behandlung prinzipiell ruhig bleiben oder bei Hunden mit geschwächtem Herz-Kreislauf-System. Bei einer Sedation wird der Hund mit einem Beruhigungsmittel in eine Art Dämmerzustand versetzt. Dabei wird auch das Schmerzempfinden reduziert. Die Sedation wird gerne bei unruhigen Hunden verwendet und kann schneller als eine Narkose wieder beendet werden. Bei einer Narkose werden verschiedene Medikamente wie Beruhigungs- und Schmerzmittel miteinander kombiniert, um den Hund in einen tiefschlafähnlichen Zustand zu versetzen. Je nach Tiefe der Narkose wird der Hund auch intubiert. Die wichtigsten Vitalfunktionen werden fortlaufend kontrolliert. Die Narkose kann stark auf das Herz-Kreislauf-System einwirken und wird in der Regel nur angewendet, wenn der Hund fit genug ist.
Was ist die GOT?
Die Gebührenordnung für Tierärzte, auch GOT genannt, ist ein Regelwerk, das festgeschrieben hat, wie viel Dein Tierarzt für die Behandlung abrechnen darf. Eine Behandlung setzt sich aus verschiedenen Leistungen zusammen. Wird Dein Hund zum Beispiel geimpft, dann werden mehrere Leistungen abgerechnet, wie die Allgemeine Untersuchung mit Beratung (GOT 20), Impfung subkutan (GOT 602) sowie Ausstellung der Impfbescheinigung (GOT 101). Hinzu kommen noch die Kosten für den Impfstoff und Verbrauchsmittel. Die Leistungen können nach GOT frei innerhalb des 1- bis 3-fachen Satzes, im Notdienst bis zum 4-fachen Satz, berechnet werden. So ist es zum Beispiel auch möglich, die Leistungen nach dem 1,2-fachen Satz abzurechnen.