DE3844136A1 - Verfahren zur ausfuetterung von zweigleitungsabschnitten von unterirdisch verlegten hauptleitungen - Google Patents
Verfahren zur ausfuetterung von zweigleitungsabschnitten von unterirdisch verlegten hauptleitungenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Ausfütterung von
Zweigleitungsabschnitten gegebener, unterirdisch verlegter
Hauptleitungssysteme. Die Ausfütterung erfolgt mittels
einer starren Kunststoffverkleidung der Innenfläche eines
gegebenen, mit einem Ende mit der unterirdischen
Hauptleitung verbundenen Zweigleitungsabschnitt, und zwar
durch dessen anderes Ende von der Erdoberfläche her.
Ein bereits bekanntes Verfahren besteht darin, daß starre,
in die Rohrleitung eingeführte Kunststoffrohre, deren
Durchmesser kleiner ist als der Rohrleitungsdurchmesser,
durch im Rohrinneren zugeführte Wärme und Druck radial
zur Leitung ausgedehnt werden. Dadurch wird die Leitung
mit dem starren Kunststoffrohr ausgekleidet; siehe z.B.
JP-A-88 281/1983.
Die Ausfütterung mittels starrer Kunststoffrohre ist hart
und behält dadurch Form und Qualität, im Gegensatz zu der
Ausfütterung mittels Schlauch, die mit Hilfe von
Klebstoffen an der Leitung angebracht ist.
Die Ausfütterung von unterirdischen Hauptleitungen mit
Hilfe von starren Kunststoffrohren bereitet im Zusammenhang
mit Wasser-, Gas- und Abwasserleitungen keinerlei
Schwierigkeiten. Problematisch wird die Situation jedoch,
wenn es sich um Zweigleitungsabschnitte handelt, die von
der Hauptleitung aus an die Erdoberfläche führen. Ein Ende
einer solchen Zweigleitung ist mit der Hauptleitung
verbunden, und dadurch gestaltet sich die Ausfütterung
durch die Öffnung auf der anderen Seite, die ja dann die
einzige Arbeitsöffnung ist als schwieriges Unterfangen.
Dieses Problem kann in der Folge dadurch gelöst werden,
daß Erdaushebungen vorgenommen werden und der
Zweigleitungsabschnitt von der Hauptleitung abgetrennt
wird, um so eine zweite Arbeitsöffnung zu schaffen. Dies
erfordert jedoch einen relativ großen Aufwand an Zeit und
Arbeit; die Erde muß ausgehoben, der
Zweigleitungsabschnitt abgetrennt und anschließend der
ursprüngliche Zustand wieder hergestellt werden, d.h.
diese Lösung ist unvorteilhaft.
Aufgabe der Erfindung ist die Bereitstellung eines
Verfahrens, mit dessen Hilfe Zweigleitungsabschnitte
einfach und problemlos mit starren Kunststoffrohren
ausgefüttert werden können, und zwar durch die an der
Erdoberfläche befindliche Öffnung der Zweigleitung.
Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren, im Rahmen
dessen die Innenfläche eines Zweigleitungsabschnitts mit
einem starren oder halbstarren Kunststoffrohr ausgefüttert
wird. Dabei ist der Zweigleitungsabschnitt an einem Ende
mit dem unterirdischen Hauptleitungssystem verbunden, das
andere Ende öffnet sich jedoch an der Erdoberfläche und
dient als Arbeitsöffnung. Das Verfahren ist dadurch
gekennzeichnet, daß ein starres oder halbstarres
Kunststoffrohr, dessen vorderes Ende geschlossen ist, in
den Zweigleitungsabschnitt soweit eingeführt wird, und
zwar von der Arbeitsöffnung aus, bis das geschlossene
Ende in die Hauptleitung eingeführt ist. Anschließend
wird ein Fluid in das Rohr geleitet, um dieses unter
Wärme- und Druckzufuhr radial zum Zweigleitungsabschnitt
auszudehnen. Dadurch wird der Zweigleitungsabschnitt mit
einem starren Kunststoffrohr ausgefüttert. Eventuell
vorhandene Endbereiche der Ausfütterung innerhalb der
Hauptleitung werden durch eine in derselben einsetzbare,
ferngesteuerte Schneidvorrichtung abgetrennt und entfernt
(in der Folge als "Verfahren I" bezeichnet).
Gegenstand der Erfindung ist ferner ein Verfahren, im
Rahmen dessen die Innenfläche eines Zweigleitungs
abschnitts mit einem starren oder halbstarren
Kunststoffrohr ausgefüttert wird. Dabei ist der
Zweigleitungsabschnitt an einem Ende mit dem unterirdischen
Hauptleitungssystem verbunden, das andere Ende öffnet
sich jedoch an der Erdoberfläche und dient als
Arbeitsöffnung. Das Verfahren ist dadurch gekennzeichnet,
daß ein starres oder halbstarres Kunststoffrohr, dessen
vorderes Ende offen ist, soweit in den Zweigleitungs
abschnitt eingeführt wird, und zwar von der Arbeitsöffnung
aus, bis es eine Öffnung an dem einen Ende des
Zweigleitungsabschnitts erreicht. Dann wird mittels
eines Fluids Wärme und Druck auf das starre Kunststoffrohr
ausgeübt, und zwar mit Hilfe eines zusammenlegbaren,
aufblasbaren, weichen Schlauches, der über die gesamte
Länge des starren Kunststoffrohres frei eingeführt ist,
um so das starre Kunststoffrohr radial zum
Zweigleitungsabschnitt auszudehnen und damit die
Ausfütterung durchzuführen. Danach wir der Schlauch aus
der Ausfütterung entfernt (in der Folge als "Verfahren
II" bezeichnet).
Die hier dargestellten Verfahren finden ihren Einsatz bei
der Ausfütterung von Zweigleitungen, die zur Erdoberfläche
führen; dazu gehören u.a. Wasser-, Gas- und
Abwasserleitungen.
Das Verfahren findet seinen Einsatz in Fällen, in denen
der Zweigleitungsabschnitt mit einem Ende an der
Hauptleitung angeschlossen ist und mit dem anderen die
Erdoberfläche erreicht, wobei diese Öffnung als
Arbeitsöffnung dient.
Handelt es sich bei der Hauptleitung um eine Wasser- oder
Gasleitung, so wird der zur Erdoberfläche führende
Zweigleitungsabschnitt an dem Teilabschnitt geöffnet, an
dem sich der Zähler befindet. Im Falle einer
Abwasserleitung ist das nicht an die Hauptleitung
angeschlossene Ende der Zweigleitung mit einem Gully
verbunden; dieser wiederum befindet sich in einem in der
Erdoberfläche gebildeten Graben. Die Öffnung befindet
sich an der Verbindungsstelle und wird als Arbeitsöffnung
benutzt.
Die zum Einsatz kommenden Kunststoffrohre müssen
thermoplastisch sein, so daß sie durch die auf sie mittels
Fluid einwirkende Wärme oder Drücke von innen ausgedehnt
werden können. In der Regel besteht das starre
Kunststoffrohr aus PVC, PET, Polypropylen, o.a., d.h. aus
Material, dessen Erweichungspunkt etwa 60 bis 100°C,
vorzugsweise 70 bis 95°C beträgt.
Im Querschnitt sind die aus vorstehend beschriebenem
Material gefertigten Rohre rund; ihr Außendurchmesser
ist kleiner als der Innendurchmesser des
Zweigleitungsabschnitts. Der Außendurchmesser kann z.B.
50 bis 90% des Innendurchmessers ausmachen.
Die Wandstärke der starren Kunststoffrohre ist dergestalt,
daß die dadurch gewährleistete Ausfütterung ohne Anwendung
eines Klebstoffes Form und Stärke beibehält. In der
Regel bewegt sich die Wandstärke in einem Abmessungsbereich
von etwa 1 bis 10 mm. Sie richtet sich nach dem
Ausdehnverhältnis, dem Außendurchmesser, dem Material etc.
Das starre oder halbstarre Kunstoffrohr kommt entweder in
runder Form zum Einsatz oder radial zusammengeklappt in
flacher Form. Die radial zusammengeklappte Form wird
vorzugsweise durch Erweichen in der Wärme hergestellt.
Das dergestalt verformte starre Kunststoffrohr erhält
durch diese flache Form und die ihm inhärente Elastizität
eine gewisse Flexibilität, die ein problemloses Einführen
auch in gebogene Zweigleitungsabschnitte ermöglicht.
Besteht die Gefahr, daß das Rohr beim Einführen durch
einen Rohrbogen einknickt, so kann dies durch eine
Verstärkung durch ein lineares Federelement vermieden
werden, das vorher eingeführt worden ist.
Zur Wärme- und Druckbehandlung kann im Prinzip jedes
beliebige Fluid verwendet werden, vorzugsweise jedoch
Dampf, da dieses Medium eine größere Wärmekapazität hat,
zu Wasser kondensiert und ohne umweltverschmutzende
Konsequenzen entsorgt werden kann. Die Temperatur des
Fluids liegt über dem Erweichungspunkt des starren
Kunststoffrohres; sein Druck ist stärker als die
Zugfestigkeit des durch Wärmebehandlung erweichten Rohres.
Im Rahmen von Verfahren I wird das starre Kunststoffrohr
mit verstöpseltem vorderen Ende durch die Arbeitsöffnung
in den Zweigleitungsabschnitt eingeführt. Bei
gleichbleibendem Einführungsvorgang bewegt sich das
vordere Ende des Kunststoffrohres durch das Verbindungsende
zur Hauptleitung hindurch und stößt dort auf die
Hauptleitungswand, was zur Folge hat, daß der
Einführungsvorgang gestoppt wird. Dies bedeutet, daß das
Kunststoffrohr über die gesamte Länge des
Zweigleitungsabschnittes eingeführt werden kann, ohne daß
die Notwendigkeit besteht, die Länge desselben abmessen
zu müssen. Das starre Kunststoffrohr kann eingeführt
werden, während es gleichzeitig mit Dampf oder einem
ähnlichen Fluid von innen erhitzt wird.
Nach der Einführung des Rohres durch den
Zweigleitungsabschnitt wird das Wärme- und Druckfluid in
das Rohr geleitet, um so die radiale Erweiterung desselben
zu gewährleisten, die ihrerseits zur Ausfütterung es
Zweigleitungsabschnitts mit Hilfe des starren
Kunststoffrohres dient.
Nach dem Ausfütterungsvorgang bleibt das vordere Ende in
der Hauptleitung. Das überflüssige Endstück der
Ausfütterung wird durch eine Schneidvorrichtung abgetrennt
und entfernt. Diese Schneidvorrichtung läßt sich per
Fernsteuerung durch die Hauptleitung bewegen. Eine
solche Schneidvorrichtung kann z.B. dadurch hergestellt
werden, daß auf eine ferngesteuerte, durch die Hauptleitung
bewegbare Maschine ein Abschneider in Hohlzylinderform
gesetzt wird. Dieser Abschneider ist am vorderen Ende
mit Sägezähnen ausgestattet und verfügt über einen
entsprechenden Antrieb, mit dessen Hilfe er um die
Mittelachse rotieren kann.
Nach Verfahren I kann ein Zweigleitungsabschnitt mit
einem starren Kunststoffrohr ausgefüttert werden, und
zwar durch die auf der Erdoberfläche gelegene
Arbeitsöffnung. Dies bedeutet, daß nach vollendeter
Ausfütterungsarbeit keinerlei oder nur sehr wenige
Wiederherrichtungsarbeiten zu erbringen sind, was
seinerseits zu einer Reduzierung von Arbeitszeit und
-kosten führt.
Verfahren II der Erfindung ist im wesentlichen gleich wie
Verfahren I, unterscheidet sich jedoch in den nachfolgend
ausgeführten Punkten.
- a) Das starre Kunststoffrohr wird in den Zweigleitungsabschnitt eingeführt, um das vordere Ende des Rohres an die Hauptleitung zu führen, ohne jedoch das Rohrende in dieselbe hineinragen zu lassen.
- b) Wärme und Druck werden dem in den Zweigleitungsabschnitt eingeführten starren Kunststoffrohr indirekt über einen weichen Schlauch, der in das starre Kunststoffrohr eingeführt ist, zugeführt, um das starre Kunststoffrohr auszudehnen und den Zweigleitungsabschnitt mit demselben auszufüttern.
Bei diesem Verfahren II ragt das starre Kunststoffrohr
nicht in die Hauptleitung, so daß keine überflüssigen
Ausfütterungsteile in derselben verbleiben. Demzufolge
ist Verfahren II vorteilhafter als Verfahren I, da keine
überflüssigen Endbereiche in der Hauptleitung abgetrennt
und entfernt werden müssen.
Bei Verfahren II kann der zur Ausdehnung des starren
Kunststoffrohres benötigte Schlauch z.B. aus wärme- und
druckbeständigem Gummi bestehen, d.h. er läßt sich leicht
aufblasen und wieder zusammenlegen, um dann nach
vollendetem Arbeitsgang ganz einfach aus der Ausfütterung
gezogen zu werden.
Vor der Anwendung von Verfahren II muß jedoch die Länge
des Zweigleitungsabschnitts gemessen werden, so daß das
vordere Ende des Kunststoffrohress an das vorstehend
benannte Ende des Zweigleitungsabschnitts stoßen kann.
Die Längenmessung kann z.B. mit einem Klavierdraht
durchgeführt werden und ergibt sich aus der Gesamtlänge
des Zweigleitungsabschnitts und dem Durchmesser der
Hauptleitung. Dabei wird der Draht durch das obere Ende
des Zweigleitungsabschnitts geführt und der Durchmesser der
Hauptleitung vom Meßwert abgezogen.
In der Folge werden spezielle Ausführungsformen der
Erfindung beschrieben unter Bezugnahme auf die beigefügten
Zeichnungen. Es zeigen:
Fig. 1 eine schematische Darstellung der Einführung
eines starren Kunststoffrohres in einen
Zweigleitungsabschnitt nach Verfahren I;
Fig. 2 einen Querschnitt entlang der Linie I-I in
Fig. 1;
Fig. 3 eine schematische Darstellung des komplett
eingeführten Rohres;
Fig. 4 eine schematische Darstellung des
Ausdehnungsvorganges;
Fig. 5 einen Querschnitt entlang der Linie II-II in
Fig. 4;
Fig. 6 eine vergrößerte Teilansicht (im Querschnitt) des
Schneidvorganges eines überflüssigen Endbereiches
in der Hauptleitung;
Fig. 7 eine schematische Darstellung einer Modifizierung
von Verfahren I.
Fig. 8 eine Teilansicht (im Querschnitt) nach
vollendetem Ausfütterungsvorgang im Rahmen des
modifizierten Verfahrens von Fig. 7;
Fig. 9 eine schematische Darstellung der Einführung
eines starren Kunststoffrohres in den
Zweigleitungsabschnitt nach Verfahren II;
Fig. 10 einen Querschnitt entlang der Linie III-III in
Fig. 9;
Fig. 11 eine schematische Darstellung des
Ausdehnungsvorganges des Rohres;
Fig. 12 eine schematische Darstellung der mit Hilfe des
starren Kunststoffrohres hergestellten
Ausfütterung;
Fig. 13 einen Querschnitt entlang der Linie IV-IV in
Fig. 12.
Die Fig. 1 bis 8 zeigen ein Verfahren zur Ausfütterung
eines Zweigleitungsabschnitts (c), der Abwasserleitung
(a) mit Hilfe eines starren Kunststoffrohres (1) nach
Verfahren I. Ein Ende des Zweigleitungsabschnittes (c)
ist mit der Abwasserleitung (a) verbunden und das andere
Ende mit einem Gully (b), der sich in einem aus der
Erdoberfläche ausgehobenen Graben befindet.
Das starre Kunststoffrohr (1) diese Fallbeispiels ist
rund und besteht aus PVC-Harz. Auch nach dem
Ausdehnungsprozeß kann diese runde Querschnittsform
stabil gehalten werden.
Das starre Kunststoffrohr (1) hat einen Außendurchmesser,
der ungefähr dem Innendurchmesser des
Zweigleitungsabschnittes (c) entspricht oder kleiner ist
als jener. Er darf jedoch höchstens bis zu 50% kleiner
sein als der Innendurchmesser. Um den Einführungsvorgang
in den Zweigleitungsabschnitt (c) zu erleichtern, wird
das Rohr (1) in der Regel radial bis zum Erreichen einer
U-Form gebogen (siehe Fig. 2). Dadurch verringert sich
der Außendurchmesser des Rohres (1) und es ist leichter
in den Zweigleitungsabschnitt (c) einzuführen. Außerdem
ist es flexibel aufgrund der dem PVC-Harz innewohnenden
Elastizität. Daher kann das Rohr problemlos in den
Zweigleitungsabschnitt (c) eingeführt werden, gleichgültig,
ob dieser nun gerade oder gebogen ist. In der Regel wird
das Rohr (1) durch Erwärmen erweicht und dann durch Pressen
verformt.
Vor der Einführung in den Zweigleitungsabschnitt (c) wird
ein Stopfen (2) mit geringerem Außendurchmesser am vorderen
Ende des Rohres (1) angebracht. Der Stopfen (2) hat
Öffnungen (2 a), die sich in Längsrichtung des Rohres (1)
erstrecken. Ein lineares Federelement (3) wird über die
gesamte Länge in das Rohr eingeführt. Diese Feder (3)
verstärkt das Rohr (1) von innen und verhindert ein
Einknicken desselben. Außerdem gewährleistet sie die
erforderliche Stoßkraft zum vorderen Ende des Rohres.
Die Feder (3) ist nicht erforderlich im Falle eines
geraden Zweigleitungsabschnitts (c). Fig. 2 zeigt ein
Stahlband, das bei einer großen Rohrbreite besonders
vorteilhaft als lineares Federelement (3) ist.
Fig. 1 zeigt das Einführen des starren Kunststoffrohres
(1) in den Zweigleitungsabschnitt (c). Das Rohr (1) wird
von der Erdoberfläche aus durch die dort befindliche
Öffnung (c 1) des Zweigleitungsabschnitts (c) manuell oder
mit Hilfe einer geeigneten mechanischen Vorrichtung
eingeführt.
In Fig. 3 bewegt sich das in den Zweigleitungsabschnitt
(c) eingeführte starre Kunststoffrohr (1) durch die auf
der anderen Rohrseite gelegene Öffnung (c 2) und erreicht
die Wand (a 1) der Hauptleitung (a), gegenüber der Öffnung
(c 2). In der Folge wird die Feder (3) aus dem Rohr (1)
entfernt und der Einführungsvorgang ist beendet.
Nach der vollständigen Einführung des starren
Kunststoffrohres (1) in den Zweigleitungsabschnitt (c)
wird ein Endstopfen (4) auf das hintere Ende des Rohres
(1) gesetzt (siehe Fig. 4) und das Wärmemedium, z.B.
Dampf, wird durch eine Zuführöffnung (4 a) in das Innere
des Rohres (1) geleitet. Der durch das hintere Rohrende
eingeführte Dampf strömt in der Folge durch das Rohr zu
dessen vorderem Ende und wird durch die Öffnungen (2 a)
des Stopfens (2) ausgeführt; dabei wird das Innere des
Rohres (1) unter Wärmezufuhr und Druck gesetzt, was eine
Ausdehnung des Rohres (1) bewirkt, und zwar radial zum
Zweigleitungsabschnitt. Dies bewirkt die Ausfütterung
des Zweigleitungsabschnitts (c) mit dem starren
Kunststoffrohr. Wenn das Rohr (1) so weit ausgedehnt
ist, daß es die Innenfläche des Zweigleitungsabschnitts (c)
vollständig abdeckt, wird der Dampf im Rohr (1) durch
Frischluft ersetzt, um so die ausgedehnte Form durch
einen Abkühlungsvorgang zu stabilisieren. Danach wird
der durch die Frischluftzufzuhr entstandene Druck aus dem
Rohr (1) entlassen.
Wie aus Fig. 6 hervorgeht, ragt das vordere Ende (1 a) der
Ausfütterung in die Hauptleitung (a); dieser überflüssige
Teil (1 a) wird mit Hilfe einer Schneidvorrichtung (5)
abgetrennt und entfernt. Die Schneidvorrichtung (5) kann
mittels Fernsteuerung durch die Hauptleitung (a) bewegt
werden. Dieser Vorgang erfolgt durch Mannlöcher (nicht
abgebildet), die in entsprechenden Abständen entlang der
Hauptleitung zu finden sind.
Die Schneidvorrichtung ist so ausgelegt, daß sie den
Abtrenn- und Entfernungsvorgang des in die Hauptleitung
(a) reichenden Materials (1 a) via Fernsteuerung vornehmen
kann. Sie ist z.B. mit einem zylindrischen
Rotationsschneidwerkzeug (5 a) am vorderen Ende
ausgestattet.
Die dergestalt durchgeführte Ausfütterung erfolgt mit
Hilfe von starren Kunststoffrohren (1) und ist deshalb
dem durch das Eindringen von Grundwasser entstehenden
Druck voll gewachsen. Das Grundwasser dringt durch die
nicht auf der Abbildung aufgezeigten Verbindungsstellen
o.a. des Zweigleitungsabschnitts von außen ein.
Wenn die Hauptleitung (a) wie in Fig. 7 und 8 gezeigt,
eine Ausfütterung (d) aufweist, so ist es angebracht, die
Abzweigstelle (6) zwischen dem Öffnungsabschnitt (d 1)
und der in diesem Öffnungsabschnitt befindlichen
Ausfütterung (1′) abzudichten. Diese Abzweigstelle (6)
kann mit Hilfe eines elastischen, rohrförmigen Elements
aus gummiähnlichem Material abgedichtet werden, dessen
Außenumfang gegebenenfalls mit einem Klebstoff beschichtet
ist (nicht abgebildet) und das um den entsprechenden
Abschnitt des starren Kunststoffrohres (1), das die
Ausfütterung (1′) des Zweigleitungsabschnitts (c) ergeben
soll, angepaßt ist. Das rohrförmige Element (7) wird
beim Ausdehnungsprozeß des Kunststoffrohres (1) gegen den
Öffnungsabschnitt (d 1) der Ausfütterung (d) an der
Abzweigstelle (6) der Hauptleitung (a) gepreßt. Das
Element (7) kann auch vom Hot-melt-Typ sein. Wird der dem
Rohr (1) zugeführte Dampf durch die im vorderen Stopfen
(2) befindliche Öffnung (2 a) in die Hauptleitung (a)
geleitet, so kann, wie auch bereits im vorgenannten
Fallbeispiel, die Ausfütterung (d) an der Hauptleitung
ungleich werden, da sie stellenweise durch Wärmezufuhr
erweicht wurde. Es ist daher wünschenswert, den dem Rohr
zugeführten Dampf über eine Öffnung (2 a 1) im vorderen
Stopfen (2) und über ein Ableitungsrohr (8), das mit der
Öffnung verbunden ist, über der Erdoberfläche abzudichten.
Im erfindungsgemäßen Verfahren wird das mit dem im Graben
befindlichen Gully (b) verbundene äußere Ende des
Zweigleitungsabschnitts (c) als Arbeitsöffnung verwendet.
Der Ausfütterungsvorgang kann infolgedessen mit erhöhter
Effizienz durchgeführt werden, ohne daß dabei lästige
Arbeitsgänge wie Erdaushub etc. erforderlich werden.
Des weiteren widersteht die aus einem starren
Kunststoffrohr bestehende Ausfütterung dem
Grundwasserdruck, ohne daß ein zusätzlicher Klebstoff
erforderlich würde, was wiederum bedeutet, daß der
Einsatzzeitraum des Materials wirkungsvoll verlängert wird.
Die Fig. 9 bis 13 erläutern das Verfahren II.
In diesem Fallbeispiel kommt ein Rohr (1) mit rundem
Querschnitt zum Einsatz, dessen Außendurchmesser ungefähr
75% des Innendurchmessers des auszufütternden
Zweigleitungsabschnitts (c) beträgt. Rohr (1) verfügt
über eine runde, nicht-zusammengeklappte Form.
Vor Einführung des Rohres (1) in den
Zweigleitungsabschnitt (c) wird ein zusammenlegbarer,
ausdehnbarer, aufblasbarer und hitzebeständiger Schlauch
(9) in das starre Kunststoffrohr (1), und zwar über
dessen gesamte Länge, eingeführt. Das vordere Ende des
Schlauches (9) ragt über das starre Kunststoffrohr (1)
hinaus, und das Ende des hinausragenden Teils (9 a) wird
mit einem Stopfen (10) verschlossen. Der Außendurchmesser
des Stopfens (10) ist kleiner als der Innendurchmesser des
starren Kunststoffrohres (1), das zur Ausfütterung
ausgedehnt wird. In dem Schlauch (9) wird ein
hitzebeständiger Schlauch (11) eingeführt, dessen vorderes
Ende am inneren Ende des Stopfen (10) befestigt ist und
dessen anderes Ende aus dem Schlauch (9) herausführt. Am
vorderen Ende des Schlauches (11) befindet sich ein
Metallelement (12) mit einer Verbindungsöffnung (12 a),
mittels der das Innere des Schlauches (9) mit dem Inneren
des Schlauches (11) in Verbindung steht.
Zur Ausfütterung des Zweigleitungsabschnitts (c) mit dem
starren Kunststoffrohr, wird dieses, nachdem der
hitzebeständige Schlauch (9) in das Rohr (1) eingeführt
wurde, durch eine Arbeitsöffnung, d.h., durch eine Öffnung
am äußeren Ende, das mit dem im Graben befindlichen Gully
(b) verbunden ist, in den Zweigleitungsabschnitt (c)
eingeführt. Wenn das eingeführte Ende des starren
Kunststoffrohres (1) an das offene innere Ende des
Zweigleitungsabschnitts (c) stößt, ist der
Einführungsvorgang beendet. Das eingeführte vordere Ende
des starren Kunststoffrohres (1) kann an das innere Ende
des Zweigleitungsabschnitts (c) geführt werden, indem
das Rohr (1) so weit eingeführt wird, wie dies der Länge
des zuvor gemessenen Zweigleitungsabschnitts (c)
entspricht. Dies ist ebenfalls möglich, indem die Länge
des herausragenden Teils (9 a) des hitzebeständigen
Schlauches (9) gleich dem Durchmesser der Hauptleitung
(a) gemacht wird.
Befindet sich im Zweigleitungsabschnitt (c) ein gebogener
Teilabschnitt, so kann das starre Kunststoffrohr (1)
eingeführt werden, nachdem es von innen mit Dampf oder
einem ähnlichen Medium flexibilisiert wurde. Da das
starre Kunststoffrohr (1) dazu neigt abzuknicken, wenn es
nicht von innen gestützt wird, erfolgt der
Einführungsvorgang desselben in den Zweigleitungsabschnitt
(c), nachdem ihm ein hitzebeständiger Schlauch (9)
zugeführt wurde, wobei dieser so aufgeblasen wird, daß er
das starre Rohr (81) selbst nicht ausdehnt.
Nachdem das starre Kunststoffrohr (1) zusammen mit dem
hitzebeständigen Schlauch (9) in den
Zweigleitungsabschnitt (c) eingeführt wurde, wird der
Schlauch (9) am hinteren Ende mit einem Stopfen (13)
verschlossen (siehe Fig. 11). Das hintere Ende des
Gummischlauches (11) wird durch den hinteren Stopfen (13)
aus dem Zweigleitungsabschnitt (c) und dem Schlauch (9)
gezogen; an diesem Ende (11 a) wird ein Schließventil
(14) angebracht.
Wird dem Schlauchinneren (9) über eine Leitung (15) und
durch eine im hinteren Stopfen (13) befindliche
Einlaßöffnung (13 a) Dampf aus einem Boiler (nicht
abgebildet) zugeführt (Fig. 11), so strömt der Dampf
durch den Schlauch (9), und zwar von dessem hinteren Ende
aus hin zum vorderen Ende, während gleichzeitig das
außenliegende starre Kunststoffrohr (1) erhitzt wird.
Der Dampf wird in der Folge durch die Verbindungsöffnung
(12 a) des Metallelements (12) und anschließend durch den
Gummischlauch (11) abgeleitet. Anstatt den Dampf durch
den Gummischlauch (11) zu leiten, kann er ebenfalls durch
eine Öffnung (nicht abgebildet) im vorderen Stopfen 810)
abgelassen werden.
Nachdem das starre Kunststoffrohr (1) mittels Dampf erhitzt
und flexibilisiert wurde, wird die Öffnung des Ventils
(14) entsprechend eingestellt, um so den Dampfdruck
innerhalb des Schlauches (9) zu erhöhen, was zu einem
Ausdehnen des Schlauches (9) führt und infolgedessen auch
zu einem Ausdehnen des außenliegenden starren
Kunststoffrohres (1). Der Ausdehnungsvorgang des
Kunststoffrohres erfolgt radial zum Zweigleitungsabschnitt
und somit wird die Ausfütterung desselben mittels des
Rohres (1) gewährleistet.
Nach Beendigung des Ausfütterungsvorgangs wird der Dampf
durch Frischluft ersetzt, wobei der in Schlauch 9
vorherrschende Innendruck erhalten bleibt. Dadurch wird
das starre Kunststoffrohr (1) abgekühlt und verfestigt.
In der Folge wird dann der Druck aus Schlauch (9)
entlassen, wobei dieser sich dann zusammenzieht und aus
dem starren Kunststoffrohr (1) entnommen werden kann.
Der Ausfütterungsvorgang ist damit abgeschlossen.
Die Fig. 12 und 13 zeigen den Zweigleitungsabschnitt
(c) mit einer aus dem starren Kunststoffrohr (1)
hergestellten Ausfütterung (1′). Diese ist starr und
behält ihre Form bei. Dadurch wiederum wird auch der so
ausgekleidete Zweigleitungsabschnitt stabil.
Bei Verfahren II gibt es keine überflüssigen, abzutrennden
Materialteile innerhalb der Hauptleitung (a), wie dies
bei Verfahren I der Fall ist. Daher bietet Verfahren II
eine weit effizientere Ausfütterung.
Claims (7)
1. Verfahren zur Herstellung einer Ausfütterung aus
einem starren oder halbstarren Kunststoffrohr an der
Innenoberfläche eines Zweigleitungsabschnitts, der
an einem Ende mit einer unterirdischen Hauptleitung
verbunden ist, durch das andere Ende, das als
Arbeitsöffnung zur Erdoberfläche hin im wesentlichen
offen ist, dadurch gekennzeichnet, daß man in den
Zweigleitungsabschnitt von der Arbeitsöffnung her
ein starres oder halbstarres Kunststoffrohr soweit
einführt, wobei das vordere Ende des Rohrs im
wesentlichen geschlossen ist, bis das geschlossene
Ende in die Hauptleitung eingebracht ist, anschließend
ein Fluid in das Rohr einleitet, um es durch Wärme-
und Druckeinwirkung über das Fluid von innen radial
zu der Zweigleitung auszudehnen und dadurch den
Zweigleitungsabschnitt mit dem starren Kunststoffrohr
auszukleiden, und im Inneren der Hauptleitung
vorhandene, überflüssige Endbereiche der Ausfütterung
mit einer Schneidvorrichtung abschneidet und entfernt,
die ferngesteuert in der Hauptleitung bewegbar ist.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß man als Wärme und Druck übertragendes Fluid
Dampf verwendet.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch
gekennzeichnet, daß man das starre Kunststoffrohr in
radial flachgelegter Form in den Zweigleitungs
abschnitt einführt.
4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet,
daß das zu radial flachgelegter Form zusammengelegte
starre Kunststoffrohr durch ein in das Rohr
eingeführtes Federelement verstärkt wird.
5. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die unterirdische Hauptleitung an ihrer
Innenoberfläche mit einer Rohrauskleidung versehen
ist, die einen Öffnungsbereich aufweist, an dem die
Hauptleitung mit dem Zweigleitungsabschnitt in
Verbindung steht, und die Ausfütterung des
Zweigleitungsabschnitts in den Öffnungsbereich der
Ausfütterung der Hauptleitung eingepaßt ist, wobei
die Verbindung zwischen beiden Ausfütterungen mit
einem gummiähnlichen, elastischen, rohrförmigen
Element, dessen Außenumfang gegebenenfalls mit einem
Klebstoff beschichtet ist, oder einem rohrförmigen
Element vom Hot-melt-Typ abgedichtet ist durch
Anpassen des rohrfömigen Elements um einen bestimmten
Bereich des starren Kunststoffrohrs, das die
Ausfütterung des Zweigleitungsabschnitts ergeben soll,
und Fressen des rohrförmigen Elements gegen den
Öffnungsbereich der Ausfütterung der Hauptleitung,
wenn das starre Kunststoffrohr ausgedehnt wird.
6. Verfahren zur Herstellung einer Ausfütterung aus
einem starren oder halbstarren Kunststoffrohr an der
Innenoberfläche eines Zweigleitungsabschnitts, der
an einem Ende mit einer unterirdischen Hauptleitung
verbunden ist, durch das andere Ende, das als
Arbeitsöffnung zur Erdoberfläche hin im wesentlichen
offen ist, dadurch gekennzeichnet, daß man in den
Zweigleitungsabschnitt von der Arbeitsöffnung her
ein starres oder halbstarres Kunststoffrohr soweit
einführt, wobei das vordere Ende des Rohrs offen
ist, bis das vordere Ende eine Öffnung an dem einen
Ende des Zweigleitungsabschnitts erreicht hat,
anschließend mit einem Fluid Wärme und Druck auf das
starre Kunststoffrohr einwirken läßt, und zwar von
innen mit Hilfe eines zusammenlegbaren, aufblasbaren,
weichen Schlauchs, der in das starre Kunststoffrohr
über dessen gesamte Länge frei eingeführt ist, um das
starre Kunststoffrohr radial zur Zweigleitung
auszudehnen und dadurch den Zweigleitungsabschnitt
mit dem starren Kunststoffrohr auszukleiden, und
anschließend den weichen Schlauch aus der Ausfütterung
herauszieht.
7. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet,
daß man als Fluid zur Wärme- und Druckeinwirkung auf
das starre Kunststoffrohr Dampf verwendet.
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