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Fugenüberdeckungsband für aneinanderstoßende Bauwerke mit einer
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Kunststoffauskleidung Der Gegenstand der Erfindung bezieht sich auf
ein FugenUberdeckungsband aus Kunststoff, z.B. Weich-PVC zum Herstellen einer Fugenabdichtung
zwischen aneinanderstoßenden Bauwerken, insbesondere Betonbauwerken od.dgl. mit
einer Kunststoffauskleidung und auf ein Verfahren zum Herstellen einer solchen Fugenabdichtung
mittels eines Fugenuberdeckungsbandes.
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Das Herstellen von Fugenabdichtungen zwischen aneinanderstoßenden
Bauteilen, insbesondere Rohren aus mineralischen Stoffen, die mit einer Kunststoffauskleidung
versehen sind, unter Verwendung von Fugenabdichtungsbändern ist beispielsweise in
der DT-OS 25 42 004 beschrieben. Bei dieser bekannten Fugenabdichtung werden die
Fugenabdichtullgsbänder einseitig in die Stirnflächen der aneinanderstoßenden Bauwerkteile
einarbeitet, beispielsweise eingegossen beim Herstellungsprozess.
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Der Anmeldungsgegenstand befaßt sich mit einem Fugenuberdeckungs band,
das insbesondere bei nicht begehbaren Betonbauwerken aus vorgefertigten Teilen,
wie beispielsweise Kanalisationsrohren mit runden Querschnitten verwendet werden
soll. Die Kanalisationsrohre sind hierbei mit elastischen Kunststoffauskleidungen,
wie beispielsweise aus Weich-PVC-Dichtungsbahnen versehen und es gilt nun, die Stoßfugen
der aneinandergrenzenden Bauwerksteile teile bzw. RohrstUcke wasserdicht zu Uberdecken,
so daß die an sich ungeschützten Stirnflächen der Bauwerksteile im Bereich der Fugen
ebenfalls gegen aggressive Medien und Einflüsse geschUtzt werden.
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Aus den deutschen Offenlegungsschriften 25 57 292 und 25 58 469 sind
Fugenabdichtungen bei Betonbauwerken mit elastischen Bändern oder Streifen aus dem
gleichen Material wie die Kunststoffauskleidung bestehend, bekannt, die Jedoch nur
bei entsprechend großen Querschnitten der Bauwerksteile die Herstellung der Fugenüberdeckung
nachträglich unter Begehung des Bauwerkes ermöglichen. Diese bekannten Verfahren
lassen sich hingegen nur in unzureichendem Maße auf solche Bauwerksteile anwenden,
die aufgrund kleinerer Querschnitte bzw. Hohlräume ein nachträgliche Begehen durch
Arbeitspersonal nicht gestatten. Dies ist beispielsweise bei Kanalrohren mit kleineren
Durchmessern z.I3. unte 50 cm nicht mehr möglich. Hier soll nun die Erfindung Abhilfe
schaffen.
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Das erfindungsgemäße Fugenuberdeckungsband ist dadurch gekennzeichnet,
daß es einen etwa Y-förmigen Querschnitt aufweist.
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Durch diesen Y-förmigen Querschnitt sind in einfacher Weise die Anschlußmöglichkeiten
Sur Jeweils ein Bauwerkteil und die dazwischen liegende Fuge gegeben. Vorzugsweise
bildet der Fußsteg zusammen mit einem Gabelarm des Y-Querschnittes die Breite des
Fugenüberdeckungsbandes, wobei der Gabelarm etwa gleichlang mit dem Fuß steg ist
und leicht abgewinkelt zur Fußstegachse verläuft Durch die leichte Abwinklung des
Gabelarmes wird ein größerer Öffnungswinkel für das anzuschließende Bauwerkteil
im Bereich der Fuge geschaffen, so daß dieser Teil des Fugeniiberdeckungs bandes
mit Sicherheit auch bei nicht einsehbarer bzw. manuell erreichbarer Anschlußstelle
nicht zwischen der Fuge der aneinanderstoßenden Bauwerkteile eingeklemmt werden
kann.
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Vorzugsweise schließt erfindungsgemäß der zweite als Lamelle ausgebildete
Gabelarm des Y-Querschnittes des Fugenuberdeckungsbandes mit dem ersten Gabelarm
einen Winkel von etwa 70 bis 900 ein und bildet mit dem Fußsteg einen Winkel größer
90°.Dsnhdise Ausgestaltung des FugenUberdeckungsbandes ist das Heranführen des anzuschließenden
Bauwerkteiles an das bereits vorhandene Bauwerkteil und die Uberführung des Fugendberdeckungsbandes
in seine endgUltige Lage einwandfrei und ohne zusätzliche Hilfsmittel
auch
bei nicht begehbaren Bauwerkteilen möglich.
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In weiterer Ausbildung der Erfindung ist vorgesehen, daß der die Lamelle
bildende Cabelarm des Fugenuberdeckungsbandes mit einem schlauchförmigen Querschnitt
ausgebildet ist. Auf diese Weise ist noch eine bessere Abdichtung der Fuge zwischen
den Bauwerkteilen möglich. Ebenfalls der Erhöhung der Dichtwirkung sowie zum Ausgleich
von Maßtoleranzen wird vorgeschlagen, die Lamelle des Fugenüberdeckungsbandes ein-
oder beidseitig mit in Lingserstreekung des Fugentibe rdeckung sbandes verlaufenden
feinen Rippen od.dgl. auszubilden.
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Mit dem erfindungsgemäß ausgebildeten Fugenube rdeckung sband wird
der Einsatz von klein dimensionierten Bauwerkteilen, wie Kanalrohre mit inneren
Kunststoffauskleidungen in der Praxis ermöglicht.
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Bei der Anwendung des erfindungsgemäßen Fugenuberdeckungsbandes geht
man von einem Verfahren zum Herstellen einer Fugenabdichtung bei mit Kunststoffauskleidungen
versehenen Bauwerken, insbesondere Betonbauwerken, wie Kanalisationsrohren od.dgl.
aus.
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Unter Verwendung des Fugenüberdeckungsbandes wird nun vorgeschlagen,
daß zuerst der Stegfuß des FugenUberdeckungsbandes wasserdicht mit der Kunststoffauskleidung
fest verbunden und die Stoßstelle der Enden des Fugenuberdeckungsbandes ebenfalls
wasserdicht fest miteinander verbunden werden, dann durch HeranfUhren des anzuschließenden
Bauwerkteiles die Lamelle in die Fuge gedrUckt wird, wobei gleichzeitig der noch
freie leicht abgewinkelte Gabelarm des Fugenüberdeekungsbandes zwangsweise an die
Kunststoffauskleidung des Anschlußbauwerkteiles herangeführt und mit diesem z.B.
unter Verwendung eines Klebers, Haftvermittlers, Quellschweißmittels od.dgl. haftfest
und wasserdicht verbunden wird.
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Mit dem erfindungsgeiäßen Fugenuberdeckungsband.ist es also möglich,
dieses erst einseitig an die offene Ansch#ußste1le des Bauwerkteiles 1. Bereich
der Lmststoffauskleidung wasserdicht
und hifit anzubringen, beispielsweise
durch Heißluft oder Quellschweißen oder Verkleben und anschließend dann das Anschlußbauwerkteil
heranzufUhren, wobei die Y-Cabel das herangeführte Bauwerkteil aufnimmt und durch
dieses in seine endgUltige gewünschte Lage zwangsweise eingeführt wird. Dann kann
der noch freie Gabelarm an der Kunststoffinnenauskleidung des angeschlossenen Bauwerkteiles
ebenfalls haftfest und wasserdicht verbunden werden. Um diese Verbindung zu unterstützen
und den beispielsweise beim Kleben erforderlichen Druck auszuüben ist nach einem
weiteren Vorschlag der Erfindung vorgesehen, daß auf die Klebestelle des Gabelarmes
des Fugenüberdeckungsbandes mit der Auskleidung des Anschlußbauwerkteiles ein Druck
z.B. mittels eines Pfropfens, Luftsackes od.dgl. ausgeübt wird, der im Inneren des
Bauwerkteiles geführt ist. Hierbei kann bei Anwendung eines Luftsackes dieser nach
mindestens einer Seite hin zum Abschließen von Überdruck im verlegten Bauwerk eine
umlaufende Lippendichtung (nach dem Prinzip einer Fahrradpumpe) und mindestens ein
Ventil zum Füllen mit Luft aufweisen und gegebenenfalls am Einlaßventil ein Luftdruckmessgerät.
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Die Erfindung ist in der Zeichnung an Ausfuhrungsbeispielen erläutert.
Es zeigen Figur 1 auszugsweise im Querschnitt ein Fugenüberdeckungsband in einer
Anschlußstelle zweier Bauwerke, Figur 2 auszugsweise das eingebaute Fugenüberdeckungsband
nach Figur 1 mit Druckausübung auf die Verbindungsstellen, Figur 3 einen Luftsack
zur Druckausübung an einer Anschlußstelle im Querschnitt, Figur 4 eine Variation
eines Fugenüberdeckungsbandes in drei Einbauphasen und Figur 5 eine weitere Variation
eines Fugenüberdeckungs bandes in drei Einbauphasen.
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In der Figur 1 ist auszugsweise die Anschlußstelle zweier aneinanderstoßender
Kanalisationsrohre 6, 6a, allgemein als Bauwerkteile bezeichnet, dargestellt. Die
Bauwerkteile 6, 6a sind auf ihrer Innenseite mit der Kunststoffauskleidung 5, 5a
versehen, die beispielsweise als einseitig mit Stegen ausgebildete Dichtungsbahn
in das Bauwerkteil eingebettet ist. Die aneinander stoßenden Bauwerkteile 6, 6a
sind als Muffe ausgebildet, wobei das Bauwerkteil 6 mit der Muffe 8 und das Bauwerkteil
6a mit dem Spitzende 9 ausgebildet ist. In die Stoßfuge 10 wird das Fugenüberdeckungsband
mit einem Teil, nämlich der Lamelle -eingeführt. Das in der Figur 1 dargestellte
Fugenüberdeckungsband 1 mit etwa Y-förmigem Querschnitt eignet sich insbesondere
für die Herstellung von Fugenüberdeckungen für nicht begehbare Bauwerkteile, wie
nicht begehbare Kanalisationsrchre mit kleineren Durchmessern. Das Fugenüberdeckungsband
besteht aus einem nachgiebigem elastischen Material, beispielsweise Weich-PVC.
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Es wird bei Fugen zwischen einanderstoßenden Rohrteilen ringförmig
geführt und an seinen Enden stumpf gFstc0ea und venshweißt.
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Bei dem Y-förmigen Querschnitt des Fugenüberdeckungsbandes bilden
der Stegfuß 11 und der eine Gabelarm 12 praktisch die Breite des Fugentiberdeckungsbandes,
wobei der Gabelarm 12 aus der Stegfußachse heraus leicht abgewinkelt, ausgebildet
und zwar dergestalt, daß er auch aus der Bauwerksachse zum Bauwerkinnere hin, abgewinkelt
ist. Die Abwinklung beträgt vorzugsweise etwa 200. Der zweite Gabelarm des Y-Querschnittes
bildet die sogenannte Lamelle 13, die in die Fuge 10 hineinreicht und hier die abdichtende
Funktion übernimmt. Die Lamelle 13 und der Gabelarm 12 bilden vorzugsweise einen
Winkel von 70 bis 900, während der zwischen dem Stegfuß 11 und der Lamelle 13 verbleibende
Winkel im nicht eingebauten Zustand stets über 900 liegt.
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Die Lamelle 13 ist vorzugsweise wenigstens an einer Seite mit feinen
Rippen 14, die in Längserstreckung des Fugenüberdeckungs bandes 1 verlaufen ausgebildet,
die der verbesserten Anlage an den Stirnflächen 4 bzw. 4a der Bauwerkteile dienen.
Der Stegfuß des Fugenüberdeckungsbandes wird der Innenabwicklung der Kunststoffauskleidung
5 des Bauwerkteiles 6 angepaßt und wasser dicht mit der Kunststoffauskleidung im
Bereich 7 verschweißt.
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Der freie Gabelarm 12 des Fugehüberdeckurgsbandes ragt zu diesem Zeitpunkt
leicht abgewinkelt zur Bauwerksachse in den Innenraum zusammen mit der Lamelle 13
Uber das Rohrende 6 hinaus.
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Beim Verlegen des anschließenden Bauwerkabschnittes 6a und Einführen
des Spitzendes 9 dieses Bauwerkteiles 6a in die Muffe 8 wird die Lamelle 13 beim
Anschieben aus ihrer schrägen Stellung hochgedrlickt in die Stoßfuge 10 und zwischen
den Stirnflächen 4, 4a der beiden Bauwerkteile 6, 6a eingeführt. Hierbei wird der
abgewinkelte Gabelarm 12 des Fugenüberdeckungsbandes zwangsweise an die Innenauskleidung
5a des Anschlußbauwerkteiles 6a angelegt und überlappt das Spitzende. Der geforderte
Abstand zwischen den beiden Bauwerkteilen 6, 6a wird beispielsweise durch bekannte
Materialien, wie z.B. Rollringe 15, Tokbänder od.dgl. eingehalten. Die wasserdichte
Verbindung des Uberlappenden Cabelarmes 12 mit der Innenauskleidung 5a erfolgt beispielsweise
durch Verklebung mit geeigneten Materialien, bei PVC-Weich-Kunststoffauskleidungen
z.B. mit einer PVC-Lösung, die kurz vor dem Einschieben des Anschlußbauwerkteiles
6a bereits auf die dem Bauwerkteil zugewandte Fläche 16 des Gabelarmes 12 des Fugenüberdeckungsbandes
aufgebracht wird.
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Der nun bis zum Abbinden bzw. Anziehen der Klebung erforderliche Anpreßdruck
kann beispielsweise durch einen Pfropfen wie einen aufblasbaren Luftsack vorgenommen
werden, was auszugsweise in der Figur 2 dargestellt ist. Der hier verwendete Luftsack
17, der beispielsweise aus Polyäthylen besteht, wird durch das Inne des Bauwerkteiles
gezogen, im Bereich der Fugenabdichtung aufgeblasen und dort so lange belassen,
wie der erforderliche Anpreßdruck auf die Kleberfläche 16 erforderlich ist.
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Eine zusätzliche Maßnahme zur Anpressung des Fugenüberdeckungs bandes
an die Innenauskleidung der Bauwerkteile kann darin bestehen, daß der ganze bis
hier hergestellte Bauwerkteil innen unter LuftUberdruck gesetzt wird, wobei das
eine Ende des Bauwerkteiles luftdicht verschlossen wird und der durch das Bauwerk
durchziehbare Luftsack 17, wie in Figur 3 gezeigt, in
Richtung
des bereits fertiggestellten Bauwerkteiles luftdicht mit der umlaufenden Lippendichtung
18, z.B. nach Art des Luftpumpenprinzips ausgebildet ist. Dieser Luftsack 17 weist
Einlaßventile 19, die Öse 20 zum Nachziehen des Luftsackes und die Luftzuleitung
21 auf. Der Luftdruck im gesamten Bauwerkteil wird für die gesamte Bauzeit aufrechterhalten,
wobei Jeweils die nach Einbau eines weiteres Bauwerkteiles erforderliche Luftmenge
zugepumpt werden muß. Dadurch wird die Gefahr eines Ablösens der mit der Kunststoffauskleidung
verklebten Fugen-Uberdeckungsbänder, insbesondere im oberen Bereich der Bauwerkteile
infolge des Eigengewichtes des Fugenüberdeckungsbandes und bei noch nicht vollständig
gelUftetem oder abgebundenem Kleber vermieden. Außerdem erfolgt auf diese Weise
eine automatische Kontrolle auf Dichtigkeit der verlegten Bauwerkteile, wobei ein
fehlerhafter Anschluß eines neuen Bauwerkteiles sich sofort durch Abfall des Luftüberdruckes
bemerkbar macht.
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Eine zusätzliche weitere Sperre gegen in die Fuge 10 zwischen den
Bauwerkteilen z.B. Eindringen des Druckwassers kann in einer verbesserten Ausbildung
des Fugenüberdeckungsbandes, wie beispielsweise in Figur 4 dargestellt, bestehen.
Das FugenUberdeckungsband nach Figur 4 weist anstelle der einfachen hochstehenden
Lamelle 13 eine schlauchartig ausgebildete Lamelle 13a mit eckigem oder ovalem buerschnitt
oder rundem Querschnitt auf.
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Diese Lamelle, die außenseitig ebenfalls mit feinen Rippen versehen
sein kann, kann beispielsweise auch außenaeitig mit Kleber oder PVC-Lösung bestrichen
sein, so daß sie beim Heranftihren des anzuschließenden Bauwerkteiles in der Stoßfuge
eingeklemmt und gleichzeitig fest an den Stirnflächen der Bauwerkteile fest angeklebt
wird. Nach dem Abbinden bzw. Aushärten des Kleber mittels der feinen Längsrippen
14 wird hier eine wasserdichte Sperre nach außen gebildet. Die Maßtoleranzen in
den Fugen 10 zwischen den Bauwerkteilen 6, 6a werden hierbei durch die eingeschlossene
laift der schlauchartigen Lamelle 13a ausgeglichen.
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In der Figur 5 ist eine weitere Variante des erflndungsgemäßen Fugenuberdeckuqsbandes
dargestellt. Hierbei bildet der überstehende
Rand 51 einer Kunststoffauskleidung
5 eines Bauwerkteiles 6 bereits einen Gabelarm des Y-förmigen Querschnittes des
Fugenüberdeckungsbandes. Auf der der Fuge 10 zugewandten Seite des überstehenden
Randes 51 der Kunststoffauskleidung wird dann das ergänzte Profil in Gestalt des
Stegfußes 11 und der Lamelle 13 des Fugenüberdeckungsbandes haftfest aufgebracht,
beispielsweise im Bereich 7 verschweißt. In den drei Abbildungen 5a, b und c werden
dann die aufeinanderfolgenden Bauzustände beim Heranftiliren des anzuschließenden
Bauwerkteiles 6a bis zur Erreichung des Endzustandes in Figur 5c dargestellt.
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Wie aus den Beispielen hervorgeht, ist das mit etwa Y-förmigem Querschnitt
ausgebildete Fugenüberdeckungsband besonders gut geeignet, um die Fugenabdichtung
zwischen Bauwerkteilen zu bewirken, bei denen die Fugenüberdeckungsstelle nicht
durch Bedienungspersonal erreicht werden kann.
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L e e r s e i t e