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4 Gründe, warum Airline-Aktien bis Jahresende kräftig abheben könnten

Veröffentlicht am 19.09.2024, 08:11
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Mit Blick auf das Ende des Börsenjahrs 2024 stellen sich viele Anleger die Frage: Ist jetzt der richtige Zeitpunkt, um wieder in Fluggesellschaften (NYSE:JETS) zu investieren? Laut einem neuen Bericht der Bank of America (NYSE:BAC) (BofA) könnte die Antwort auf diese Frage durchaus "Ja" lauten.

Trotz der erheblichen Herausforderungen, denen die Luftfahrtindustrie in den vergangenen Jahren gegenüberstand – von pandemiebedingten Einschränkungen über extreme Wetterereignisse bis hin zu stark gestiegenen Treibstoffkosten – scheinen sich die Bedingungen nun zu verbessern. Sinkende Treibstoffpreise und eine wiedergewonnene Preissetzungsmacht bieten mehrere Indikatoren dafür, dass jetzt ein idealer Zeitpunkt sein könnte, um den Sektor neu zu bewerten.

Lassen Sie uns die Hauptargumente der Analysten der Bank of America beleuchten, die den Optimismus für eine Erholung der Fluggesellschaften teilen – eine Einschätzung, die auch ich vertrete.

Rückenwind für die Luftfahrtindustrie

Die Bank of America hebt vier Schlüsselfaktoren hervor, die in den kommenden Monaten zu einer Outperformance der Luftfahrtindustrie führen könnten. Diese Entwicklungen sollten insbesondere diejenigen ansprechen, die diesen Sektor möglicherweise voreilig abgeschrieben haben:

Kontinuierlich starke TSA-Zahlen trotz reduzierter Kapazitäten

Daten der Transportation Security Administration (TSA) zeigen, dass die Nachfrage nach Flugreisen trotz reduzierter Kapazitäten der Fluggesellschaften stabil auf hohem Niveau bleibt. Dies ist von entscheidender Bedeutung, da es signalisiert, dass die Reisenden weiterhin in großer Zahl fliegen, obwohl die verfügbare Sitzplatzkapazität zurückgegangen ist. Diese Konstellation – reduzierte Kapazität bei stabiler Nachfrage – führt in der Regel zu einer verbesserten Preissetzungsmacht, was sich positiv auf die Einnahmesituation der Airlines auswirken kann.

Aktuell überprüft die TSA täglich mehr als 2,5 Millionen Fluggäste, was die Zahlen vor der Pandemie bereits übertrifft. Ein neuer Rekord wurde im Juli erreicht, als an einem einzigen Tag über 3 Millionen Passagiere kontrolliert wurden. Wie die nachfolgende Grafik zeigt, liegt das Passagieraufkommen in den USA inzwischen regelmäßig über dem Niveau vor der Pandemie.

Entwicklung der Fahrgastzahlen ab 2019

Beschränkung der Inlandskapazität

US-amerikanische Fluggesellschaften passen ihre Inlandsflugkapazitäten an. Der Grund hierfür ist das Überangebot an Sitzplätzen während der Sommermonate, das zu einem Preisverfall und sinkenden Margen führte, obwohl die Nachfrage nach Flugreisen weiterhin robust blieb. Durch die Reduktion der Kapazitäten können die Airlines ihre Ticketpreise anheben, ohne einen signifikanten Nachfragerückgang zu riskieren. Dies spiegelt die klassische Dynamik von Angebot und Nachfrage wider. Bei stabiler Nachfrage könnten die Fluggesellschaften insbesondere im Hinblick auf die Herbstsaison von einem deutlichen Umsatzanstieg profitieren.

Kapazitätsänderungen der Fluggesellschaften

Höhere Erträge dank niedrigerer Treibstoffpreise

Treibstoff ist einer der größten Kostenfaktoren für Fluggesellschaften und macht 20 bis 30 % ihrer Gesamtkosten aus. Nach einer Zeit steigender Treibstoffpreise sehen wir nun eine gewisse Entlastung, was für die Luftfahrtindustrie eine gute Nachricht ist.

Brent Crude Kurschart

Die BofA hat ihre Gewinnschätzungen für mehrere Fluggesellschaften, darunter United und Alaska Airlines, aufgrund der jüngsten Rückgänge bei den Treibstoffpreisen angehoben. Niedrigere Treibstoffkosten in Kombination mit höheren Ticketpreisen könnten den Fluggesellschaften helfen, ihre Rentabilität zu stabilisieren und möglicherweise im 4. Quartal die Gewinnerwartungen zu übertreffen.

Saisonale Outperformance im Herbst

Historisch gesehen schneiden Fluggesellschaften im Herbst tendenziell besser ab. Laut einer Analyse der BofA des Dow Jones U.S. Airlines Index seit 2000 war die zweite Jahreshälfte für Fluggesellschaften in der Regel die stärkere Hälfte. Die Branche hat den S&P 500 in drei der letzten sechs Monate des Jahres übertroffen – nämlich im September, Oktober und November. Wenn man sich an der Entwicklung der Vergangenheit orientiert, könnten Anleger, die jetzt in diesen Markt einsteigen, bis zum Jahresende attraktive Renditen erzielen.

Prozentualer Anteil der Monate, in denen Aktien von Fluggesellschaften eine Outperformance erzielten (2000–2024)

Fluggesellschaften setzen auf Langfristigkeit

Die Luftfahrtindustrie positioniert sich über den kurzfristigen Aufschwung hinaus strategisch für nachhaltigen Erfolg. Fluggesellschaften nutzen ihre gestärkten Cashflows, um wesentliche Investitionen zu tätigen, darunter die Erweiterung ihrer Belegschaft, die Modernisierung ihrer Flotten sowie die Implementierung neuer IT-Systeme.

Gleichzeitig wird die Rückzahlung von Verbindlichkeiten forciert. Laut einem Bericht der Bank of America beliefen sich die Schulden amerikanischer Fluggesellschaften Ende 2023 auf 143 Milliarden Dollar, ein Rückgang gegenüber den 168 Milliarden Dollar Ende 2021. Zwar liegt das Niveau weiterhin über dem Stand vor der Pandemie, doch signalisiert dieser Rückgang eine ernsthafte Verpflichtung der Branche zur Bilanzsanierung.

Darüber hinaus treiben Fluggesellschaften die Flottenmodernisierung voran, indem sie ältere, ineffizientere Flugzeuge durch neue, treibstoffeffiziente Modelle ersetzen, was die operativen Kosten weiter senken dürfte. So kündigte American Airlines im März die Bestellung von 260 neuen Flugzeugen bei Boeing (NYSE:BA), Airbus (EPA:AIR) und Embraer (NYSE:ERJ) an, um die steigende Nachfrage zu bedienen. Zuvor hatte United Airlines (NASDAQ:UAL) im Oktober 2023 den Kauf von 110 Maschinen bei Boeing und Airbus bekannt gegeben.

Fluggesellschaften stellen sich auf neue Realitäten ein

Während der Flugverkehr auf den ersten Blick als reine Personenbeförderung erscheint, offenbart sich bei näherem Hinsehen ein weitaus komplexeres Geschäft. Fluggesellschaften müssen ein empfindliches Gleichgewicht wahren: einerseits ausreichende Kapazitäten bereitstellen, um die Nachfrage zu befriedigen, andererseits Preise durchsetzen, die eine solide Rentabilität ermöglichen.

Delta Air Lines hat trotz eines herausfordernden Jahresbeginns, zu dem auch das CrowdStrike-Problem beitrug, seine Prognose für den Gewinn je Aktie moderat auf 5 bis 7 Dollar angehoben. Ebenso hat die Alaska Air (NYSE:ALK) Group ihre Gewinnschätzungen aufgrund der robusten Sommernachfrage und gesunkener Treibstoffkosten nach oben korrigiert. Selbst Billigfluggesellschaften wie Frontier Airlines verzeichnen durch Kapazitätsanpassungen überraschend starke Margenverbesserungen.

Meines Erachtens zeichnet sich die Luftfahrtbranche momentan durch eine bemerkenswerte Anpassungsfähigkeit aus, die sie zu einer interessanten Investitionschance macht. Diejenigen Fluggesellschaften, die ihre Kapazitäten effizient steuern, die Kosten im Griff haben und ihre Preissetzungsmacht bewahren, werden sich als Gewinner positionieren.

Auf dem Weg zu einem Value-Play

Für Anleger, die auf werthaltige Investments setzen, präsentiert sich die Luftfahrtbranche derzeit als potenziell vielversprechende Option. Fluggesellschaften werden zu attraktiven Kurs-Gewinn-Verhältnissen gehandelt, und mit Blick auf das prognostizierte Gewinnwachstum im vierten Quartal und darüber hinaus könnte dies ein günstiger Moment sein, um eine Allokation in diesem Sektor zu prüfen.

Wie immer ist das Timing entscheidend. Stabil hohe Passagierzahlen gemäß der Transportsicherheitsbehörde, eine abnehmende Inlandskapazität, rückläufige Treibstoffpreise und saisonale Faktoren sprechen für eine starke Entwicklung der Luftfahrtbranche in der zweiten Jahreshälfte. Dies könnte den idealen Zeitpunkt markieren, um Positionen in diesem Markt aufzubauen.

***

Hinweis: Der Wertpapierbestand kann sich täglich ändern. Der Wertpapierbestand wird zum Ende des letzten Quartals gemeldet. Die folgenden im Artikel erwähnten Wertpapiere wurden zum 30.06.2024 von einem oder mehreren von U.S. Global Investors verwalteten Konten gehalten: JetBlue Airways (NASDAQ:JBLU), American Airlines (NASDAQ:AAL), Sun Country Airlines Holdings, Allegiant Travel Co., Delta Air Lines Inc (NYSE:DAL), United Airlines Holdings Inc., Frontier Group (NASDAQ:ULCC) Holdings Inc., Airbus SE, Embraer SA, Alaska Air Group Inc., Southwest Airlines (NYSE:LUV) Co., The Boeing Co., Spirit Airlines (NYSE:SAVE) Inc.

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