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Die
vorliegende Erfindung betrifft die Verwendung von Staurosporinderivaten
der Formel A, B, C, D, I, II, III, IV, V, VI und VII: (hierin später „Staurosporinderivate") zur Herstellung
eines Arzneimittels zur Behandlung von Erkrankungen, die eine deregulierte
FLT3 Rezeptortyrosinkinaseaktivität umfassen, speziell zur heilenden
und/oder prophylaktischen Behandlung von Leukämien und myelodysplastischen
Syndromen.
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Die
Erfindung betrifft die Verwendung von Staurosporinderivaten der
Formel (II), die das partiell hydrierte Derivat der Verbindung der
Formel (I) sind
worin
R
1 und R
2 unabhängig voneinander
stehen für
Alkyl, das unsubstituiert oder substituiert ist durch Halogen, C
6-C
14 Aryl, Hydroxy,
C
1-C
7 Alkoxy, Phenyl-C
1-C
7-alkoxy oder
Phenyloxy, C
1-C
7 Alkanoyloxy
oder Benzoyloxy, Amino, C
1-C
7 Alkylamino,
C
1-C
7 Alkanoylamino,
Phenyl, C
1-C
7 Alkylamino,
N,N-Di-C
1-C
7-alkylamino, N,N-Di-(phenyl-C
1-C
7-alkyl)amino,
Cyano, Mercapto, C
1-C
7 Alkylthio,
Carboxy, C
1-C
7 Alkoxycarbonyl,
Carbamoyl, N-Mono- oder N-C
1-C
7-Alkylcarbamoyl
oder N,N-Di-C
1-C
7-alkylcarbamoyl, Sulfo,
C
1-C
7 Alkansulfonyl oder
C
1-C
7 Alkoxysulfonyl,
Aminosulfonyl oder N-Mono- oder N-C
1-C
7-Alkylaminosulfonyl
oder N,N-Di-C
1-C
7 Alkylaminosulfonyl,
Wasserstoff, Halogen, Hydroxyl, C
1-C
7 Alkoxy, C
6-C
14 Aryloxy, C
6-C
14 Aryl-C
1-C
7-alkoxy, C
1-C
7 Alkanoyloxy, C
6-C
14 Arylcarbonyloxy, Amino, Amino, das monosubstituiert
oder disubstituiert ist durch C
1-C
7 Alkyl, C
6-C
14 Aryl, C
6-C
14 Aryl-C
1-C
7-alkyl, C
1-C
7 Alkanoyl oder C
6-C
12 Arylcarbonyl, für Cyano, Nitro, Mercapto, C
1-C
7 Alkylthio, C
6-C
14 Arylthio, C
6-C
14 Aryl-C
1-C
7-alkylthio, C
1-C
7 Alkanoylthio, C
6-C
14 Aryl-C
1-C
7-alkanoylthio, Carboxy, C
1-C
7 Alkoxycarbonyl, C
6-C
14 Aryl-C
1-C
7-alkoxycarbonyl, C
6-C
14 Aryloxycarbonyl, Carbamoyl, Carbamoyl,
das N-monosubstituiert oder N,N-disubstituiert ist durch C
1-C
7 Alkyl, C
6-C
14 Aryl oder C
6-C
14 Aryl-C
1-C
7-alkyl, für Sulfo,
C
6-C
14 Arylsulfonyl,
C
6-C
14 Aryl-C
1-C
7-alkansulfonyl,
C
1-C
7 Alkansulfonyl,
Aminosulfonyl oder Aminosulfonyl, das N-monosubstituiert oder N,N-disubstituiert
ist durch C
1-C
7 Alkyl,
C
6-C
14 Aryl oder C
6-C
14 Aryl-C
1-C
7-alkyl,
n
und m unabhängig
voneinander für
eine Zahl von einschließlich
0 bis einschließlich
4 stehen,
n' und
m' unabhängig voneinander
für eine
Zahl von einschließlich
1 bis einschließlich
4 stehen,
R
3, R
4,
R
8 und R
10 unabhängig voneinander
für Wasserstoff,
einen gesättigten
oder ungesättigten
geradkettigen oder verzweigten C
1-C
7 Alkyl-, C
1-C
7 Alkenyl-, C
1-C
7 Alkandienyl- oder C
1-C
7 Alkinylrest stehen, der substituiert ist
durch acyclische Substituenten, einen C
1-C
29 Carbocyclus oder C
1-C
29-Carbocyclus-C
1-C
7-alkyl, C
1-C
29-Carbocyclus-C
1-C
7-alkenyl, einen Heterocyclus mit bis zu
20 Kohlenstoffatomen und bis zu 9 Heteroatomen oder Heterocyclus-C
1-C
7-alkyl mit bis
zu 20 Kohlenstoffatomen und bis zu 9 Heteroatomen, einen Acylsubstituenten
der Formel Y-C(=W), worin W für
Sauerstoff, Schwefel oder Imino steht und Y steht für Wasserstoff,
Hydrocarbyl-R
o mit bis zu 29 Kohlenstoffatomen,
Hydrocarbyloxy-R
o-O-, eine Aminogruppe oder eine substituierte
Aminogruppe, speziell eine der Formel R
oHN-
oder R
oR
oN-, worin
R
o für
C
1-C
7 Alkyl steht,
Amino-C
1-C
7-alkyl,
worin die Aminogruppe in ungeschützter
Form vorkommt oder geschützt
ist durch C
1-C
7 Alkoxycarbonyl,
Tetrahydropyranyloxy-C
1-C
7-alkyl,
Phenyl, C
1-C
7 Alkoxyphenyl,
Imidazolyl-C
1-C
7-Alkoxyphenyl, Carboxyphenyl,
C
1-C
7 Alkoxycarbonylphenyl,
Halogen-C
1-C
7-alkylphenyl,
Imidazol-1-ylphenyl, Pyrrolidino-C
1-C
7-alkylphenyl, Piperazinoniederalkylphenyl,
4-(C
1-C
7 Alkylpiperazinomethyl)phenyl,
Morpholino-C
1-C
7-alkyl,
Morpholino-C
1-C
7-alkylphenyl,
Piperazinocarbonylphenyl oder (4-C
1-C
7 Alkylpiperazino)phenyl, worin R
4 auch fehlen kann,
oder R
3 für einen
Acylsubstituenten der Formel Y-C(=W)- mit bis zu 30 Kohlenstoffatomen
steht und R
4 nicht für Acyl steht,
p für 0 steht,
falls R
4 abwesend ist oder für 1 steht,
falls R
3 und R
4 beide
vorhanden sind und jeweils für
einen der vorher erwähnten
Reste stehen,
R
5 steht für Wasserstoff,
eine gesättigten
oder ungesättigten
geradkettigen oder verzweigten C
1-C
7 Alkyl-, C
1-C
7 Alkenyl-, C
1-C
7 Alkandienyl- oder C
1-C
7 Alkinylrest, der substituiert ist durch
acyclische Substituenten, einen C
1-C
29 Carbocyclus oder C
1-C
29-Carbocyclus-C
1-C
7-alkyl, C
1-C
29-Carbocyclus-C
1-C
7-alkenyl, einen Heterocyclus mit bis zu
20 Kohlenstoffatomen und bis zu 9 Heteroatomen oder Heterocyclus-C
1-C
7-alkyl mit bis zu 20 Kohlenstoffatomen und
bis zu 9 Heteroatomen, oder einen Acylsubstituenten der Formel Y-C(=W),
worin W für
Sauerstoff, Schwefel oder Imino steht und Y steht für Wasserstoff,
Hydrocarbyl-R
o mit bis zu 29 Kohlenstoffatomen,
Hydrocarbyloxy-R
o-O-, eine Aminogruppe oder
eine substituierte Aminogruppe, speziell eine der Formel R
oHN- oder R
oR
oN-, worin R
o für C
1-C
7 Alkyl steht,
Amino-C
1-C
7-alkyl, worin die Aminogruppe in ungeschützter Form
vorkommt oder geschützt
ist durch C
1-C
7 Alkoxycarbonyl,
Tetrahydropyranyloxy-C
1-C
7-alkyl, Phenyl,
C
1-C
7 Alkoxyphenyl,
Imidazolyl-C
1-C
7-akoxyphenyl,
Carboxyphenyl, C
1-C
7 Alkoxycarbonylphenyl,
Halogen-C
1-C
7-alkylphenyl,
Imidazol-1-ylphenyl, Pyrrolidi no-C
1-C
7-alkylphenyl, Piperazino-C
1-C
7-alkylphenyl, 4-(C
1-C
7 Alkylpiperazinomethyl)phenyl, Morpholino-C
1-C
7-alkyl, Morpholino-C
1-C
7-alkylphenyl, Piperazinocarbonylphenyl oder
(4-C
1-C
7 Alkylpiperazino)phenyl
R
7, R
8 und R
9 für
einen Acylsubstituenten der Formel Y-C(=W) stehen, worin W für Sauerstoff,
Schwefel oder Imino steht und Y steht für Wasserstoff, Halogen, Hydroxy,
C
1-C
7 Alkoxy, C
6-C
14 Aryloxy, C
6-C
14 Aryl-C
1-C
7-alkoxy, C
1-C
7 Alkanoyloxy,
C
6-C
14 Arylcarbonyloxy,
Amino, Amino, das monosubstituiert oder disubstituiert ist durch
C
1-C
7 Alkyl, C
6-C
14 Aryl, C
6-C
14 Aryl-C
1-C
7-alkyl, C
1-C
7 Alkanoyl oder
C
6-C
12 Arylcarbonyl,
für Cyano,
Nitro, Mercapto, C
1-C
7 Alkylthio,
C
6-C
14 Arylthio,
C
6-C
14 Aryl-C
1-C
7-alkylthio, C
1-C
7 Alkanoylthio,
C
6-C
14 Aryl-C
1-C
7-alkanoylthio,
Carboxy, Carbonyl, Carbonyldioxy, C
1-C
7 Alkoxycarbonyl, C
6-C
14 Aryl-C
1-C
7-alkoxycarbonyl, C
6-C
14 Aryloxycarbonyl, Carbamoyl, Carbamoyl,
das N-monosubstituiert oder N,N-disubstituiert ist durch C
1-C
7 Alkyl, C
6-C
14 Aryl oder C
6-C
14 Aryl-C
1-C
7-alkyl, für Sulfo,
C
6-C
14 Arylsulfonyl,
C
6-C
14 Aryl-C
1-C
7-alkansulfonyl,
C
1-C
7 Alkansulfonyl,
Aminosulfonyl oder Aminosulfonyl, das N-monosubstituiert oder N,N-disubstituiert
ist durch C
1-C
7 Alkyl,
C
6-C
14 Aryl oder
C
6-C
14 Aryl-C
1-C
7-alkyl,
X
steht für
2 Wasserstoffatome, für
1 Wasserstoffatom und Hydroxy, für
O oder für
Wasserstoff und Niederalkoxy,
Z für Wasserstoff oder Niederalkyl
steht,
und entweder die zwei Bindungen, die durch Wellenlinien
gekennzeichnet sind, in Ring A fehlen und durch 4 Wasserstoffatome
ersetzt sind und die zwei Wellenlinien in Ring B jeweils zusammen
mit den jeweiligen Parallelbindungen für eine Doppelbindung stehen,
oder
die zwei durch die Wellenlinien dargestellten Bindungen in Ring
B fehlen und durch insgesamt 4 Wasserstoffatome ersetzt sind und
die zwei Wellenlinien in Ring A jeweils zusammen mit der entsprechenden
parallelen Bindung für
eine Doppelbindung stehen,
oder sowohl in Ring A als auch in
Ring B alle 4 Wellenbindungen fehlen und durch insgesamt 8 Wasserstoffatome
ersetzt sind,
oder ein Salz hiervon, falls zumindest eine salzbildende
Gruppe vorhanden ist, zur Herstellung einer pharmazeutischen Zusammensetzung
zur Behandlung von Erkrankungen, die die deregulierte FLT3 Rezeptortyrosinkinaseaktivität umfassen.
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Die
allgemeinen Ausdrücke
und Definitionen, die vorzugsweise verwendet werden, haben vorher
und später
die folgenden Bedeutungen:
Der Hydrocarbylrest (Kohlenwasserstoffrest)
steht für
einen acyclischen (aliphatischen), carbocyclischen oder carbocyclisch-acyclischen
Kohlenwasserstoffrest mit einer maximalen Gesamtzahl an Kohlenstoffatomen
von vorzugsweise 30 und speziell 18, die gesättigt oder ungesättigt, unsubstituiert
oder substituiert sein können. Er
kann anstelle von ein, zwei oder drei Kohlenstoffatomen die gleichen
oder unterschiedliche Heteroatome im acyclischen und/oder cyclischen
Rest aufweisen, wie speziell Sauerstoff, Schwefel und Stickstoff,
wobei er im letzteren Fall als heterocyclischer Rest (Heterocyclylrest)
oder als heterocyclisch-acyclischer Rest bezeichnet wird.
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Ungesättigte Reste
sind jene, die ein oder mehrere, speziell konjugierte und/oder isolierte
Mehrfachbindungen (Doppelbindungen und/oder Dreifachbindungen) enthalten.
Der Ausdruck „cyclische
Reste" umfasst auch
aromatische Reste, beispielsweise die, worin zumindest ein sechsgliedriger
carbocyclischer Ring oder fünf-
bis achtgliedriger heterocyclischer Ring die maximale Anzahl an
nicht-kummulierten Doppelbindungen enthält. Carbocyclische Reste, worin
zumindest ein Ring in Form eines sechsgliedrigen aromatischen Rings
vorliegt (das heißt
Benzolring) werden als Arylreste bezeichnet. Ein acyclischer unsubstituierter
Kohlenwasserstoffrest ist speziell ein gerader oder verzweigter
Niederalkyl-, Niederalkenyl-, Niederalkandienyl- oder Niederalkinylrest.
In entsprechenden ungesättigten
Resten befindet sich die Doppelbindung speziell an einer Position,
die höher
als die alpha-Position zur freien Valenz ist.
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Ein
carbocyclischer Kohlenwasserstoffrest ist speziell ein mono-, bi-
oder polycyclischer Cycloalkyl-, Cycloalkenyl- oder Cycloalkandienylrest
oder ein entsprechender Arylrest. Bevorzugt sind Reste mit maximal 14,
speziell 12 Ringkohlnstoffatomen und mit drei- bis achtgliedrigen,
vorzugsweise fünf-
bis siebengliedrigen, speziell sechsgliedrigen Ringen, wobei sie
auch einen oder mehrere, beispielsweise zwei acyclische Reste enthaften
können,
beispielsweise jene, die oben erwähnt sind, und speziell Niederalkylreste
oder andere carbocyclische Reste. Carbocyclisch-acyclische Reste
sind jene, worin ein acyclischer Rest, speziell einer mit maximal
10, vorzugsweise maximal 6 Kohlenstoffatomen, wie speziell Methyl,
Ethyl oder Vinyl einen oder mehrere carbocyclische, wahlweise aromatische
Reste trägt,
wie dies oben definiert ist. Speziell erwähnt werden Cycloalkylniederalkyl
und Arylniederalkylreste und auch Analoga hiervon, die im Ring und/oder
der Kette ungesättigt
sind, welche den Ring am terminalen Kohlenstoffatom der Kette tragen.
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Linker
zwischen den acyclischen (aliphatischen) oder carbocyclischen Resten
können
unter anderem ausgewählt
werden aus einem geraden oder verzweigten Niederalkyl-, Niederalkenyl-,
Niederalkandienyl- oder Niederalkinylrest, verethertem oder veresterem
Hydroxy, Amino, -O-, -S-, Carbonyl, Carbonyldioxy, -NO-, -SO-, mono-
oder disubstituiertem Amino, Cyano, Nitro, Mercapto, substituiertem
Mercapto, Carboxy, verestertem Carboxy, Carbamyol, N-mono- oder
N,N-disubstituiertem Carbamoyl, Sulfo, substituiertem Sulfonyl, Aminosulfonyl
oder N-mono- oder N,N-disubstituiertem Aminosulfonyl.
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Die
Vorsilbe „Nieder" zeigt an, dass der
assoziierte Rest vorzugsweise bis zu und einschließlich ein Maximum
von 7 Kohlenstoffatomen aufweist, speziell bis zu und einschließlich ein
Maximum von 4 Kohlenstoffatomen.
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Niederalkyl
ist speziell Methyl, Ethyl, n-Propyl, Isopropyl, n-Butyl, Isobutyl,
sek-Butyl oder tert-Butyl und
auch Pentyl, Hexyl oder Heptyl.
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Unsubstituiertes
oder substituiertes Alkyl ist vorzugsweise C1-C20 Alkyl, speziell Niederalkyl, typischerweise
Methyl, Ethyl, n-Propyl, Isopropyl, n-Butyl, Isobutyl, sek-Butyl
oder tert-Butyl, das unsubstituiert oder substituiert ist speziell
durch Halogen, wie Fluor, Chlor, Brom oder Iod, C6-C14 Aryl, wie Phenyl oder Naphthyl, Hydroxy,
verethertes Hydroxy, wie Niederalkoxy, Phenylniederalkoxy oder Phenyloxy,
verestertes Hydroxy, wie Niederalkanoyloxy oder Benzoyloxy, Amino,
mono- oder disubstituiertes Amino, wie Niederalkylamino, Niederalkanoylamino,
Phenylniederalkylamino, N,N-Diniederalkylamino, N,N-Diphenylniederalkylamino,
Cyano, Mercapto, substituiertes Mercapto, wie Niederalkylthio, Carboxy,
verestertes Carboxy, wie Niederalkoxycarbonyl, Carbamoyl, N-mono-
oder N,N-disubstituiertes Carbamoyl, wie N-Niederalkylcarbamoyl
oder N,N-Diniederalkylcarbamoyl, Sulfo, substituiertes Sulfo, wie
Niederalkansulfonyl oder Niederalkoxysulfonyl, Aminosulfonyl oder
N-mono- oder N,N-disubstituiertes Aminosulfonyl, wie N-Niederalkylaminosulfonyl
oder N,N-Diniederalkylaminosulfonyl.
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Halogen
steht vorzugsweise für
Fluor, Chlor, Brom oder Iod, speziell Fluor oder Chlor.
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Verethertes
Hydroxy steht speziell für
Niederalkoxy, C6-C14 Aryloxy,
wie Phenyloxy oder C6-C14 Arylniederalkoxy,
wie Benzyloxy.
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Verestertes
Hydroxy steht vorzugsweise für
Niederalkanoyloxy oder C6-C14 Arylcarbonyloxy,
wie Benzoyloxy.
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Mono-
oder disubstituiertes Amino steht speziell für Amino, das monosubstituiert
oder disubstituiert ist durch Niederalkyl, C6-C14 Aryl, C6-C14 Arylniederalkyl, Niederalkanoyl oder C6-C12 Arylcarbonyl.
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Substituiertes
Mercapto steht speziell für
Niederalkylthio, C6-C14 Arylthio,
C6-C14 Arylniederalkylthio, Niederalkanoylthio
oder C6-C14 Arylniederalkanoylthio.
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Verestertes
Carboxy steht speziell für
Niederalkoxycarbonyl, C6-C14 Arylniederalkoxycarbonyl
oder C6-C14 Aryloxycarbonyl.
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N-Mono-
oder N,N-disubstituiertes Carbamoyl steht speziell für Carbamoyl,
das durch Niederalkyl, C6-C14 Aryl
oder C6-C14 Arylniederalkyl
N-monosubstituiert oder N,N-disubstituiert ist.
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Substituiertes
Sulfonyl steht speziell für
C6-C14 Arylsulfonyl,
wie Toluolsulfonyl, C6-C14 Arylniederalkansulfonyl
oder Niederalkansulfonyl.
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N-mono-
oder N,N-disubstituiertes Aminosulfonyl steht speziell für Aminosulfonyl,
das durch Niederalkyl, C6-C14 Aryl
oder C6-C14 Arylniederalkyl
N-monosubstituiert oder N,N-disubstituiert ist.
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C6-C14 Aryl steht
für einen
Arylrest mit 6 bis 14 Kohlenstoffatomen im Ringsystem, wie Phenyl,
Napthyl, Fluorenyl oder Indenyl, der unsubstituiert oder substituier
ist, speziell durch Halogen, wie Fluor, Chlor, Brom oder Iod, Phenyl
oder Napthyl, Hydroxy, Niederalkoxy, Phenylniederalkoxy, Phenyloxy,
Niederalkanoyloxy, Benzoyloxy, Amino, Niederalkylamino, Niederalkanoylamino,
Phenylniederalkylamino, N,N-Diniederalkylamino, N,N-Di(phenylniederalkyl)amino,
Cyano, Mercapto, Niederalkylthio, Carboxy, Niederalkoxycarbonyl,
Carbamoyl, N-Niederalkylcarbamoyl, N,N-Diniederalkylcarbamoyl, Sulfo,
Niederalkannsulfonyl, Niederalkoxysulfonyl, Aminosulfonyl, N-Niederalkylaminosulfonyl
oder N,N-Diniederalkylaminosulfonyl.
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Die
Indices n und m stehen jeweils vorzugsweise für 1, 2 oder speziell 0. Im
allgemeinen sind Verbindungen der Formel I besonders bevorzugt,
worin n und m jeweils für
0 (null) stehen.
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Ein
aliphatischer Kohlenhydratrest mit bis zu 29 Kohlenstoffatomen R3, R4, R8 oder
R10, der durch acyclische Substituenten
substituiert ist und vorzugsweise ein Maximum von 18, speziell ein
Maximum von 12 und als Regel nicht mehr als 7 Kohlenstoffatome aufweist,
kann gesättigt
oder ungesättigt
sein und ist speziell ein unsubstituierter oder geradkettiger oder
verzweigter Niederalkyl-, Niederalkenyl-, Niederalkandienyl- oder
Niederalkinylrest, der durch acyclische Substituenten substituiert
ist. Niederalkyl steht beispielsweise für Methyl, Ethyl, n-Propyl,
Isopropyl, n-Butyl, Isobutyl, sek-Butyl oder tert-Butyl und auch
für n-Pentyl,
Isopentyl, n-Hexyl, Isohexyl und n-Heptyl, wobei Niederalkenyl beispielsweise
für Allyl,
Propenyl, Isopropenyl, 2- oder 3-Methallyl und 2- oder 3-Butenyl
steht, Niederalkandienyl beispielsweise für 1-Penta-2,4-dienyl steht
und Niederalkinyl beispielsweise für Propargyl oder 2-Butinyl
steht. In entsprechenden ungesättigten
Resten liegt die Doppelbindung speziell in einer Position, die höher ist
als die α-Position
in Bezug auf die freie Valenz. Substituenten sind speziell die hierin
später
als Substituenten von Ro definierten Reste,
vorzugsweise freies oder verestertes Carboxy, wie Carboxy oder Niederalkoxycarbonyl,
Cyano oder Diniederalkanylamino.
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Ein
carbocyclischer oder carbocyclisch-aliphatischer Rest R3,
R4, R8 oder R10 mit bis zu 29 Kohlenstoffatomen ist jeweils
speziell ein aromatischer, ein cycloaliphatischer, ein cycloaliphatisch-aliphatischer oder
ein aromatisch-aliphatischer Rest, der entweder in unsubstituierter
Form vorkommt oder durch Reste substituiert ist, die hierin später als
Substituenten von Ro bezeichnet werden.
Ein aro matischer Rest (Arylrest) R3 oder
R4 steht vor allem für ein Phenyl-; auch ein Napthyl,
wie 1- oder 2-Napthyl, ein Biphenylyl, wie speziell 4-Biphenylyl
und auch ein Anthryl, Fluorenyl und Azulenyl, wie auch die aromatischen
Analoga mit einem oder mehreren gesättigten Ringen, die entweder
in unsubstituierter Form oder durch Reste substituiert vorkommen,
die hierin später
als Substituenten von Ro beschrieben sind.
Bevorzugte aromatisch-aliphatische Reste sind Arylniederalkyl- und
Arylniederalkenylreste, beispielsweise Phenylniederalkyl oder Phenylniederalkenyl
mit einem terminalen Phenylrest, wie beispielsweise Benzyl, Phenethyl,
1-, 2- oder 3-Phenylpropyl, Diphenylmethyl (Benzhydryl), Trityl
und Cinnamyl und auch 1- oder 2-Naphthylmethyl. Von den Arylresten,
die acyclische Reste tragen, wie Niederalkyl, werden speziell o-,
m- und p-Tolyl- und Xylylreste mit unterschiedlich gebundenen Methylresten
erwähnt.
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Ein
cycloaliphatischer Rest R3, R4,
R8 oder R10 mit
bis zu 29 Kohlenstoffatomen ist speziell ein substituierter oder
vorzugsweise unsubstituierter mono-, bi- oder polycyclischer Cycloalkyl-,
Cycloalkenyl oder Cycloalkandienylrest. Es werden Reste mit maximal
14, speziell 12 Ringkohlenstoffatomen und drei- bis acht-, vorzugsweise fünf- bis
sieben- und vor allem sechsgliedrige Ringe bevorzugt, die auch einen
oder mehrere, beispielsweise zwei aliphatische Kohlenwasserstoffreste
tragen, beispielsweise die oben erwähnten, speziell die Niederalkylreste
oder andere cycloaliphatische Reste. Bevorzugte Substituenten sind
die acyclischen Substituenten, die hierin später für Ro erwähnt sind.
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Ein
cycloaliphatisch-aliphatischer Rest R3,
R4, R8 oder R10 mit bis zu 29 Kohlenstoffatomen ist ein
Rest, worin ein acyclischer Rest, speziell einer mit maximal 7,
vorzugsweise maximal 4 Kohlenstoffatomen, wie speziell Methyl, Ethyl
und Vinyl, einen oder mehrere cycloaliphatische Reste trägt, wie
dies hierin definiert ist. Speziell erwähnt werden Cycloalkyl-niederalkylreste,
wie auch ihre Analoga, die im Ring und/oder der Kette ungesättigt sind,
aber nicht aromatisch sind und die den Ring am terminalen Kohlenstoffatom
der Kette tragen. Bevorzugte Substituenten sind die acyclischen
Substituenten, die unten für
Ro angegeben sind.
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Heterocyclische
Reste R3, R4, R8 oder R10 mit jeweils
bis zu 20 Kohlenstoffatomen und bis zu 9 Heteroatomen sind speziell
monocyclische, aber auch bi- oder polycyclische, aza-, thia-, oxa-,
thiaza-, oxaza-, diaza-, triaza- oder tetrazacyclische Reste mit
einem aromatischen Charakter, wie auch entsprechende heterocyclische
Reste dieses Typs, die teilweise oder vor allem vollkommen gesättigt sind,
wobei diese Reste erforderlichenfalls möglicherweise weitere acyclische,
carbocyclische oder heterocyclische Reste und/oder möglicherweise
mono-, di- oder polysubstituiert durch funktionelle Gruppen tragen,
vorzugsweise die, die oben als Substituenten der aliphatischen Kohlenwasserstoffreste
erwähnt
sind. Vor allem sind sie unsubstituierte oder substituierte monocyclische
Reste mit einem Stickstoff, Sauerstoff oder Schwefelatom, wie 2-Aziridinyl
und speziell aromatische Reste dieses Typs, wie Pyrryl, beispielsweise
2-Pyrryl oder 3-Pyrryl, Pyridyl, beispielsweise 2-, 3- oder 4-Pyridyl
und auch Thienyl, beispielsweise 2- oder 3-Thienyl oder Furyl, beispielsweise
2-Furyl, analoge bicyclische Reste mit einem Sauerstoff-, Schwefel-
oder Stickstoffatom sind beispielsweise Indolyl, typischerweise
2- oder 3-Indolyl, Chinolyl, typischerweise 2- oder 4-Chinolyl,
Isochinolyl, typischerweise 3- oder 5-Isochinolyl, Benzofuranyl,
typischerweise 2-Benzofuranyl, Chromenyl, typischerweise 3-Chromenyl
oder Benzothienyl, typischerweise 2- oder 3-Benzothienyl, vorzugsweise
monocyclische und bicyclische Reste mit mehreren Heteroatomen sind
beispielsweise Imidazolyl, typischerweise 2- oder 4-Imidazolyl,
Pyrimidinyl, typischerweise 2- oder 4-Pyrimidinyl, Oxazolyl, typischerweise
2-Oxazolyl, Isoxazolyl, typischerweise 3-Isoxazolyl oder Thiazolyl, typischerweise
2-Thiazolyl und Benzoimidazolyl, typischerweise 2-Benzimidazolyl,
Benzoxazolyl, typischerweise 2-Benzoxazolyl, oder Chinazolyl, typischerweise
2-Chinazolinyl. Geeignete partiell oder speziell vollständig gesättigte analoge
Reste können
auch in Betracht kommen, wie 2-Tetrahydrofuryl, 2- oder 3-Pyrrolidinyl,
2-, 3- oder 4-Piperidyl und auch 2- oder 3-Morpholinyl, 2- oder
3-Thiomorpholinyl, 2-Piperazinyl und
N-Mono- oder N,N'-Bisniederalkyl-2-piperazinylreste.
Diese Reste können
auch einen oder mehrere acyclische, carbocyclische oder heterocyclische
Reste tragen, speziell jene, die oben erwähnt sind. Die freie Valenz
der heteocyclischen Reste R3 und R4 muss von einem ihrer Kohlenstoffatome ausgehen.
Heterocyclyl kann unsubstituiert oder substituiert sein mit einem
oder mehreren, vorzugsweise einem oder zwei der hierin später für Ro genannten Substituenten.
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Heterocyclisch-aliphatische
Reste R3, R4, R8 oder R10 sind speziell
Niederalkylreste, speziell mit maximal 7, vorzugsweise maximal 4
Kohlenstoffatomen, beispielsweise jene, die oben erwähnt sind,
die ein, zwei oder mehr heterocyclische Reste tragen, beispielsweise
jene, die im vorhergehenden Abschnitt erwähnt sind, wobei der heterocyclische
Ring möglicherweise
auch durch einen der Stickstoffatome an die aliphatische Kette gebunden
ist. Ein bevorzugter heterocyclisch-aliphatischer Rest R1 ist beispielsweise Imidazol-1-ylmethyl, 4-Methylpiperazin-1-ylmethyl,
Piperazin-1-ylmethyl, 2-(Morpholin-4-yl)ethyl und auch Pyrid-3-ylmethyl.
Heterocyclyl kann unsubstituiert oder substituiert sein durch ein
oder mehrere, vorzugsweise ein oder zwei der oben für Ro angegebenen Substituenten.
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Ein
heteroaliphatischer Rest R3, R4,
R8 oder R10 mit
bis zu 20 Kohlenstoffatomen und jeweils bis zu 10 Heteroatomen ist
jeweils ein aliphatischer Rest, der anstelle von ein, zwei oder
mehr Kohlenstoffatomen identische oder unterschiedliche Heteroatome
aufweist, wie speziell Sauerstoff, Schwefel und Stickstoff. Eine
besonders bevorzugte Anordnung eines heteroaliphatischen Rests R1 hat die Form von Oxaalkylresten, worin
ein oder mehrere Kohlenstoffatome in einem bevorzugten linearen
Alkyl durch Sauerstoffatome getrennt sind, die vorzugsweise voneinander
durch mehrere (speziell 2) Kohlenstoffatome ersetzt sind, so dass
sie eine Wiederholungsgruppe bilden und erforderlichenfalls eine
Mehrfachwiederholungsgruppe (O-CH2-CH2-)q sind, worin
q für 1
bis 7 steht.
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Speziell
bevorzugt als R3, R4,
R8 oder R10 ist
abgesehen von Acyl Niederalkyl, insbesondere Methyl oder Ethyl,
Niederalkoxycarbonylniederalkyl, speziell Methoxycarbonylmethyl
oder 2-(tert-Butoxycarbonyl)ethyl, Carboxyniederalkyl, speziell
Carboxymethyl oder 2-Carboxyethyl oder Cyanoniederalkyl, speziell 2-Cyanoethyl.
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Ein
Acylrest R3, R4,
R6, R7, R8, R9 oder R10 mit bis zu 30 Kohlenstoffatomen leitet
sich von einer Carbonsäure,
die erforderlichenfalls funktionell modifiziert ist, einer organischen
Sulfonsäure
oder einer Phosphorsäure,
wie Pyro- oder Orthophosphorsäure
ab, die erforderlichenfalls verestert ist.
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Ein
Acyl, das als Ac1 bezeichnet wird und von
einer Carbonsäure,
die erforderlichenfalls funktionell modifiziert ist, abgeleitet
ist, ist speziell eines der Subformel Y-C(=W)-, worin W für Sauerstoff,
Schwefel oder Imino steht und Y für Wasserstoff, Hydrocarbyl
Ro mit bis zu 29 Kohlenstoffatomen, Hydrocarbyloxy
Ro-O-, eine Aminogruppe oder eine substituierte
Aminogruppe steht, speziell eine der Formel RoHN-
oder RoRoN- (worin die
Ro Reste identisch oder voneinander verschieden
sein können).
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Der
Hydrocarbylrest (Kohlenwasserstoffrest) Ro ist
ein acyclischer (aliphatischer), carbocyclischer oder carbocyclisch-acyclischer
Kohlenwasserstoffrest mit jeweils bis zu 29 Kohlenstoffatomen, speziell
bis zu 18 und vorzugsweise bis zu 12 Kohlenstoffatomen und ist gesättigt oder
ungesättigt,
unsubstituiert oder substituiert. Anstelle von ein, zwei oder mehreren
Kohlenstoffatomen kann er identische oder unter schiedliche Heteroatome
aufweisen, wie speziell Sauerstoff, Schwefel und Stickstoff im acyclischen
und/oder cyclischen Teil, wobei er im letzteren Fall als heterocyclischer
Rest (Heterocyclylrest) oder als heterocyclisch-acyclischer Rest beschrieben
ist.
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Ungesättigte Reste
sind jene, die eine oder mehrere, speziell konjugierte und/oder
isolierte Mehrfachbindungen (Doppel- oder Dreifachbindungen) enthalten.
Der Ausdruck cyclische Reste umfasst auch aromatische und nicht-aromatische
Reste mit konjugierten Doppelbindungen, beispielsweise jenen, worin
zumindest ein sechsgliedriger carbocyclischer oder ein fünf- bis
achtgliedriger heterocyclischer Ring die maximale Anzahl an nicht-kummulativen
Doppelbindungen enthält.
Carbocyclische Reste, worin zumindest ein Ring als sechsgliedriger
aromatischer Ring (das heißt
Benzolring) vorkommt, sind wie Arylreste definiert.
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Ein
acyclischer, unsubstituierter Kohlenwasserstoffrest Ro ist
speziell ein geradkettiger oder verzweigter Niederalkyl-, Niederalkenyl-,
Niederalkandienyl- oder Niederalkinylrest. Niederalkyl Ro steht beispielsweise für Methyl, Ethyl, n-Propyl,
Isopropyl, n-Butyl, Isobutyl, sek-Butyl oder tert-Butyl und auch
für n-Pentyl,
Isopentyl, n-Hexyl, Isohexyl und n-Heptyl, Niederalkenyl steht beispielsweise
für Allyl,
Propenyl, Isopropenyl, 2- oder 3-Methallyl und 2- oder 3-Butenyl,
Niederalkandienyl steht beispielsweise für 1-Penta-2,4-dienyl, Niederalkinyl steht
beispielsweise für
Propargyl oder 2-Butinyl. In entsprechenden ungesättigten
Resten befindet sich die Doppelbindung speziell an einer Position,
die höher
als die α-Position in Relation
zur freien Valenz liegt.
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Ein
carbocyclischer Kohlenwasserstoffrest Ro steht
speziell für
einen mono-, bi- oder polycyclischen Cycloalkyl-, Cycloalkenyl-
oder Cycloalkandienylrest oder einen entsprechenden Arylrest. Bevorzugt
werden Reste mit maximal 14, speziell 12 Ringkohlenstoffatomen und
drei- bis acht-, vorzugsweise fünf-
bis sieben- und vor allem sechsgliedrigen Ringen, die auch einen
oder mehrere, beispielsweise zwei acyclische Reste tragen können, beispielsweise
die oben erwähnten,
speziell die Niederalkylreste oder andere carbocyclische Reste.
Carbocyclisch-acyclische Reste sind die, worin ein acyclischer Rest,
speziell einer mit maximal 7, vorzugsweise maximal 4 Kohlenstoffatomen,
wie speziell Methyl, Ethyl und Vinyl einen oder mehrere carbocyclische,
erforderlichenfalls aromatische Reste der obigen Definition trägt. Speziell
erwähnt
werden Cycloalkylnieder- und Arylniederalkylreste wie auch ihre
Analoga, die im Ring und/oder der Kette ungesättigt sind und die den Ring
am terminalen Kohlenstoffatom der Kette tragen.
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Cycloalkyl
Ro hat vor allem 3 bis einschließlich 10
Kohlenstoffatome und ist beispielsweise Cyclopropyl, Cyclobutyl,
Cyclopentyl, Cyclohexyl, Cycloheptyl und Cyclooctyl, wie auch Bicyclo[2.2.2]octyl,
2-Bicyclo[2.2.1]heptyl und Adamantyl, die auch durch 1, 2 oder mehrere
beispielsweise Niederalkylreste, insbesondere Methylreste substituiert
sein können,
wobei Cycloalkenyl beispielsweise einer der monocyclischen Cycloalkylreste
ist, die bereits erwähnt
wurden, die eine Doppelbindung an der Position 1, 2 oder 3 aufweisen.
Cycloalkyl-niederalkyl oder -niederalkenyl steht beispielsweise
für einen
Methyl-, 1- oder 2-Ethyl-, 1- oder 2-Vinyl-, 1-, 2- oder 3-Propyl-
oder Allylrest, der durch einen der oben erwähnten Cycloalkylreste substituiert
ist, wobei die am Ende der linearen Kette substituierten bevorzugt
sind.
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Ein
Arylrest Ro steht insbesondere für ein Phenyl
oder ferner ein Naphthyl, wie 1- oder 2-Naphthyl, ein Biphenyl, wie insbesondere
4-Biphenylyl und darüber
hinaus auch ein Anthryl, Fluorenyl und Azulenyl, wobei die aromatischen
Analoga einen oder mehrere gesättigte
Ringe aufweisen. Bevorzugte Aryl-niederalkyl- und -niederalkenylreste
sind beispielsweise Phenylniederalkyl oder Phenylniederalkenyl mit
einem terminalen Phenylrest, beispielsweise Benzyl, Phenethyl, 1-,
2- oder 3-Phenylpropyl, Diphenylmethyl (Benzhydryl), Trityl und
Cinnamyl und ferner auch 1- oder 2-Naphthylmethyl. Aryl kann unsubstituiert
oder substituiert sein.
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Heterocyclische
Reste, einschließlich
heterocyclischer-acyclischer Reste, sind insbesondere monocyclische
aber auch bi- oder polycyclische, aza-, thia-, oxa-, thiaza-, oxaza-,
diaza-, triaza- oder tetrazacyclische Reste mit aromatischem Charakter
und entsprechen teilweise oder insbesondere vollständig gesättigten,
heterocyclischen Resten dieses Typs, wobei es auch für solche
Reste möglich
ist, erforderlichenfalls, wie beispielsweise für die oben erwähnten carbocyclischen
Reste oder Arylreste weitere acyclische, carbocyclische oder heterocyclische
Reste zu tragen und/oder durch funktionelle Gruppen mono-, di- oder
polysubstituiert zu sein. Der acyclische Teil in den heterocyclisch-acyclischen
Resten ist so definiert, wie beispielsweise für die entsprechenden carbocyclisch-acyclischen
Reste. Diese sind insbesondere unsubstituierte oder substituierte, monocyclische
Reste mit einem Stickstoff-, Sauerstoff- oder Schwefelatom, wie 2-Aziridinyl
und insbesondere aromatische Reste dieses Typs, wie Pyrrolyl, beispielsweise
2-Pyrrolyl oder 3-Pyrrolyl, Pyridyl, beispielsweise 2-, 3- oder
4-Pyridyl und ferner Thienyl, beispielsweise 2- oder 3-Thienyl oder
Furyl, beispielsweise 2-Furyl, analoge bicyclische Reste mit einem
Sauerstoff-, Schwefel- oder Stickstoffatom sind beispielsweise Indolyl,
typischerweise 2- oder 3-Indolyl, Chinolinyl, typischerweise 2-
oder 4-Chinolinyl, Isochinolinyl, typischerweise 3- oder 5-Isochinolinyl,
Benzofuranyl, typischerweise 2-Benzofuranyl, Chromenyl, typischerweise
3-Chromenyl oder Benzothienyl, typischerweise 2- oder 3-Benzothienyl,
bevorzugte monocyclische und bicyclische Reste mit mehreren Heteroatomen
sind beispielsweise Imidazolyl, typischerweise 2-Imidazolyl, Pyrimidinyl,
typischerweise 2- oder
4-Pyrimidinyl, Oxazolyl, typischerweise 2-Oxazolyl, Isoxazolyl,
typischerweise 3-Isoxazolyl oder Thiazolyl, typischerweise 2-Thiazolyl
oder Benzimidazolyl, typischerweise 2-Benzimidazolyl, Benzoxazo-lyl, typischerweise
2-Benzoxazolyl oder Chinazolyl, typischerweise 2-Chinazolinyl. Geeignet
partiell oder speziell vollkommen gesättigte analoge Reste können auch
in Betracht gezogen werden, wie 2-Tetrahydrofuryl-, 4-Tetrahydrofuryl-,
2- oder 3-Pyrrolidinyl-, 2-, 3- oder 4-Piperidinyl- und auch 2-
oder 3-Morpholinyl-, 2- oder 3-Thiomorpholinyl-, 2-Piperazinyl-
und N,N'-Bisniederalkyl-2-piperazinylreste.
Die Reste können
auch einen oder mehrere acyclische, carbocyclische oder heterocyclische
Reste tragen, insbesondere die oben erwähnten. Heterocyclisch-acyclische
Reste leiten sich insbesondere von acyclischen Resten mit nicht
mehr als 7, vorzugsweise nicht mehr als 4 Kohlenstoffatomen beispielsweise
von den oben erwähnten
ab und tragen ein, zwei oder mehr heterocyclische Reste, beispielsweise
die oben erwähnten,
wobei es auch für
den Ring möglich
ist, über
einen seiner Stickstoffatome an die aliphatische Kette gebunden
zu sein.
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Wie
es bereits erwähnt
wurde, kann ein Hydrocarbyl (einschließlich ein Heterocyclyl) durch
ein, zwei oder mehr identische oder unterschiedliche Substituenten
(funktionelle Gruppen) substituiert sein, wobei einer oder mehrere
der folgenden Substituenten in Betracht gezogen werden: Niederalkyl,
freie, veretherte und veresterte Hydroxylgruppen, Carboxygruppen
und veresterte Carboxygruppen, Mercapto- und Niederalkylthio und erforderlichenfalls
substituierte Phenylthiogruppen, Halogenatome, typischerweise Chlor
und Fluor, aber auch Brom und Iod, Halogenniederalkylgruppen, Oxogruppen,
die in Form der Formyl-(das heißt
Aldehyd-) und Ketogruppen vorliegen und auch der entsprechenden
Acetale oder Ketale, Azidogruppen, Nitrogruppen, Cyanogruppen, primäre, sekundäre und vorzugsweise
tertiäre
Aminogruppen, Aminoniederalkyl, mono- oder disubstituiertes Aminoniederalkyl,
primäre
oder sekundäre
Aminogruppen, die durch herkömmliche
Schutzgruppen geschützt
sind (speziell Niederalkoxycarbonyl, typischerweise tert-Butoxycarbonyl),
Niederalkylendioxy, und auch freie oder funktionell modifizierte
Sulfogruppen, typischerweise Sulfamoyl oder Sulfogruppen, die in
freier Form oder als Salze vorkommen. Der Hydrocarbylrest kann auch
Carbamoyl-, Ureido- oder Guanidinogruppen tragen, die frei sind
oder ein oder zwei Substituenten tragen, und Cyanogruppen. Die obige
Verwendung des Wortes „Gruppen" soll auch eine einzelne
Gruppe bezeichnen.
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Halogenniederalkyl
enthält
vorzugsweise 1 bis 3 Halogenatome, wobei Trifluormethyl oder Chlormethyl
bevorzugt ist.
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Eine
veretherte Hydroxylgruppe, die als Substituent in einem Hydrocarbyl
vorkommt, ist beispielsweise eine Niederalkoxygruppe, wie die Methoxy-,
Ethoxy-, Propoxy-, Isopropoxy-, Butoxy- und tert-Butoxygruppe, die auch substituiert
sein kann, spezielle durch (i) Heterocyclyl, wobei Heterocyclyl
vorzugsweise 4 bis 12 Ringatome aufweisen kann, ungesättigt oder
partiell oder vollkommen gesättigt
ist, mono- oder bicyclisch ist und bis zu drei Heteroatome aufweisen
kann, die aus Stickstoff, Sauerstoff und Schwefel ausgewählt sind
und ist vor allem Pyrrolyl, beispielsweise 2-Pyrrolyl oder 3-Pyrrolyl,
Pyridyl, beispielsweise 2-, 3- oder 4-Pyridyl und auch Thienyl,
beispielsweise 2- oder 3-Thienyl oder Furyl, beispielsweise 2-Furyl,
Indolyl, typischerweise 2- oder 3-Indolyl, Chinolyl, typischerweise
2- oder 4-Chinolyl, Isochinolyl, typischerweise 3- oder 5-Isochinolyl, Benzofuranyl,
typischerweise 2-Benzofuranyl, Chromenyl, typischerweise 3-Chromenyl
oder Benzothienyl, typischerweise 2- oder 3-Benzothienyl, Imidazolyl,
typischerweise 1- oder 2-Imidazolyl, Pyrimidinyl, typischerweise
2- oder 4-Pyrimidinyl, Oxazolyl, typischerweise 2-Oxazolyl, Isoxazolyl,
typischerweise 3-Isoxazolyl, Thiazolyl, typischerweise 2-Thiazolyl,
Benzoimidazolyl, typischerweise 2-Benzimidazolyl, Benzoxazolyl,
typischerweise 2-Benzoxazolyl, Chinazolyl, typischerweise 2-Chinazolyl,
2-Tetrahydrofuryl, 4-Tetrahydrofuryl, 2- oder 4-Tetrahydropyranyl,
1-, 2- oder 3-Pyrrolidyl, 1-, 2-, 3- oder 4-Piperidyl, 1-, 2- oder
3-Morpholinyl, 2- oder 3-Thiomorpholinyl, 2-Piperazinyl oder N,N'-Bisniederalkyl-2-piperazinyl und auch
(ii) durch Halogenatome, beispielsweise mono-, di- oder polysubstituiert,
insbesondere an der Position 2, wie im 2,2,2-Trichlorethoxy-, 2-Chlorethoxy- oder 2-Iodethoxyrest
oder (iii) durch Hydroxy oder (iv) Niederalkoxyreste, jeweils vorzugsweise monosubstituiert,
speziell an der Position 2, wie im 2-Methoxyethoxyrest. Solche veretherten
Hydroxylgruppen sind auch unsubstituierte oder substituierte Phenoxyreste
und Phenylniederalkoxyreste, wie speziell Benzyloxy, Benzhydryloxy
und Triphenylmethoxy (Trityloxy), wie auch Heterocyclyloxyreste,
worin das Heterocyclyl vorzugsweise 4 bis 12 Ringatome aufweisen
kann, ungesättigt
oder partiell oder vollkommen gesättigt sein kann, mono- oder
bicyclisch ist und bis zu drei Heteroatome enthalten kann, die aus
Stickstoff, Sauerstoff und Schwefel ausgewählt sind und ist am bevorzugtesten
Pyrrolyl, beispielsweise 2-Pyrrolyl
oder 3-Pyrrolyl, Pyridyl, beispielsweise 2-, 3- oder 4-Pyridyl und
auch Thienyl, beispielsweise 2- oder
3-Thienyl oder Furyl, beispielsweise 2-Furyl, Indolyl, typischerweise
2- oder 3-Indolyl, Chinolyl, typischerweise 2- oder 4-Chinolyl,
Isochinolyl, typischerweise 3- oder 5-Isochinolyl, Benzofuranyl,
typischerweise 2-Benzofuranyl, Chromenyl, typischerweise 3-Chromenyl,
Benzothienyl, typischerweise 2- oder 3-Benzothienyl, Imidazolyl,
typischerweise 1- oder 2-Imidazolyl, Pyrimidinyl, typischerweise
2- oder 4-Pyrimidinyl, Oxazolyl, typischerweise 2-Oxazolyl, Isoxazolyl,
typischerweise 3-Isoxazolyl, Thiazolyl, typischerweise 2-Thiazolyl,
Benzimidazolyl, typischerweise 2-Benzimidazolyl, Benzoxazolyl, typischerweise
2-Benzoxazolyl, Chinazolyl, typischerweise 2-Chinazolinyl, 2-Tetrahydrofuryl,
4-Tetrahydrofuryl, 2- oder
4-Tetrahydropyranyl, 1-, 2- oder 3-Pyrrolidyl, 1-, 2-, 3- oder 4-Piperidyl,
1-, 2- oder 3-Morpholinyl, 2- oder
3-Thiomorpholinyl, 2-Piperazinyl oder N,N'-Bisniederalkyl-2-piperazinyl, wie speziell
2- oder 4-Tetrahydropyranyloxy.
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Veretherte
Hydroxylgruppen werden in diesem Zusammenhang auch so verstanden,
dass sie silylierte Hydroxylgruppen bezeichnen, typischerweise beispielsweise
Triniederalkylsilyloxy, typischerweise Trimethylsilyloxy und Dimethyl-tert-butylsilyloxy
oder Phenyldiniederalkylsilyloxy und Niederalkyldiphenylsilyloxy.
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Eine
veresterte Hydroxylgruppe, die als Substituent im Hydrocarbyl vorkommt,
ist beispielsweise Niederalkanoyloxy.
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Eine
Carboxylgruppe, die als Substituent im Hydrocarbyl vorkommt, ist
eine, worin das Wasserstoffatom durch einen der oben charakterisierten
Kohlenwasserstoffreste ersetzt ist, vorzugsweise einem Niederalkyl-
oder Phenylniederalkylrest, wobei ein Beispiel für eine veresterte Carboxylgruppe
Niederalkoxycarbonyl oder Phenylniederalkoxycarbonyl ist, das erforderlichenfalls
im Phenylrest substituiert ist, insbesondere die Methoxy-, Ethoxy-,
tert-Butoxy- und Benzyloxycarbonylgruppe und auch eine lactonisierte
Carboxylgruppe.
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Eine
primäre
Aminogruppe -NH2 als Substituent des Hydrocarbyls
kann auch in einer durch eine herkömmliche Schutzgruppe geschützten Form
vorkommen. Eine sekundäre
Aminogruppe trägt
anstelle eines der zwei Wasserstoffatome einen Hydrocarbylrest,
vorzugsweise einen unsubstituierten, typischerweise einen der oben
erwähnten,
speziell Niederalkyl und kann auch in geschützter Form vorliegen.
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Eine
tertiäre
Aminogruppe, die als Substituent im Hydrocarbyl vorkommt, trägt 2 verschiedene
oder vorzugsweise identische Hydrocarbylreste (einschließlich der
heterocyclischen Reste), wie die oben charakterisierten unsubstituierten
Hydrocarbylreste, insbesondere Niederalkyl.
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Eine
bevorzugte Aminogruppe ist eine der Formel R11(R12)N-, worin R11 und
R12 unabhängig voneinander jeweils stehen
für Wasserstoff,
unsubstituiertes acyclisches C1-C7 Hydrocarbyl (wie speziell C1-C4 Alkyl oder
C2-C4 Alkenyl) oder
monocyclisches Aryl, Aralkyl oder Aralkenyl, das erforderlichenfalls
substituiert ist durch C1-C4 Alkyl,
C1-C4 Alkoxy, Halogen
und/oder Nitro, und maximal 10 Kohlenstoffatome aufweist, wobei die
Kohlenstoff-enthaltenden Reste durch eine Kohlenstoff-Kohlenstoff-Bindung
oder ein Sauerstoffatom, Schwefelatom oder ein Stickstoffatom aneinander
gebunden sind, das erforderlichenfalls durch Hydrocarbyl substituiert
ist. In einem solchen Fall bilden sie zusammen mit dem Stickstoffatom
der Aminogruppe einen Stickstoff-enthaltenden heterocyclischen Ring.
Es folgen Beispiele für
die besonders bevorzugten disubstituierten Aminogruppen: Diniederalkylamino,
typischerweise Dimethylamino oder Diethylamino, Pyrrolidino, Imidazol-1-yl,
Piperidino, Piperazino, 4-Niederalkylpiperazino, Morpholino, Thiomorpholino
und Piperazino oder 4-Methylpiperazino, wie auch Diphenylamino und
Dibenzylamino, die erforderlichenfalls im Phenylteil substituiert
sind, beispielsweise durch Niederalkyl, Niederalkoxy, Halogen und/oder
Nitro und von den Schutzgruppen speziell Niederalkoxycarbonylamino,
typischerweise tert-Butoxycarbonylamino, Phenylniederalkoxycarbonylamino,
typischerweise 4-Methoxybenzyloxycarbonylamino und 9-Fluorenylmethoxycarbonylamino.
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Aminoniederalkyl
ist vor allem an der Position 1 der Niederalkylkette durch Amino
substituiert und ist speziell Aminomethyl.
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Mono-
oder disubstituiertes Aminoniederalkyl ist Aminoniederalkyl, das
durch einen oder zwei Reste substituiert ist, worin Aminoniederalkyl
vor allem durch Amino an der Position 1 der Niederalkylkette substituiert ist
und speziell Aminomethyl ist, wobei die Aminosubstituenten hier
vorzugsweise (falls 2 Substituenten in der jeweiligen Aminogruppe
vorkommen, voneinander unabhängig
sind) aus der Gruppe stammen, die umfasst Niederalkyl, wie speziell
Methyl, Ethyl oder n-Propyl, Hydroxyniederalkyl, typischerweise
2-Hydroxyethyl, C3-C8 Cycloalkyl,
speziell Cyclohexyl, Aminoniederalkyl, typischerweise 3-Aminopropyl oder
4-Aminobutyl, N-mono- oder N,N-Di(niederalkyl)aminoniederalkyl,
typischerweise 3-(N,N-Dimethylamino)propyl,
Amino, N-Mono- oder N,N-Diniederalkylamino und N-Mono- oder N,N-Di(hydroxyniederalkyl)amino.
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Disubstituiertes
Aminoniederalkyl ist auch ein fünf-
oder sechsgliedriges, gesättigtes
oder ungesättigtes
Heterocyclyl, das an Niederalkyl über ein Stickstoffatom (vorzugsweise
an der Position 1) gebunden ist und 0 bis 2, speziell 0 oder 1 andere
Heteroatome aufweist, die aus Sauerstoff, Stickstoff und Schwefel
ausgewählt sind,
und das unsubstituiert oder substituiert ist durch ein oder zwei
Reste aus der Gruppe, die besteht aus Niederalkyl, typischerweise
Methyl und auch Oxo. Bevorzugt ist hier Pyrrolidino (1-Pyrrolidinyl),
Piperidino (1-Piperidinyl), Piperazino (1-Piperazinyl), 4-Niederalkylpiperazino,
typischerweise 4-Methylpiperazino, Imidazolino (1-Imidazolyl), Morpholino
(4-Morpholinyl) oder auch Thiomorpholino, S-Oxothiomorpholino oder S,S-Dioxothiomorpholino.
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Niederalkylendioxy
ist speziell Methylendioxy.
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Eine
Carbamoylgruppe, die ein oder zwei Substituenten trägt, ist
speziell Aminocarbonyl (Carbamoyl), das durch ein oder zwei Reste
am Stickstoff substituiert ist, wobei die Aminosubstituenten hier
vorzugsweise (falls 2 Substituenten in der jeweiligen Aminogruppe
vorkommen, voneinander unabhängig
sind) aus der Gruppe stammen, die umfasst Niederalkyl, wie speziell
Methyl, Ethyl oder n-Propyl, Hydroxyniederalkyl, typischerweise
2-Hydroxyethyl, C3-C8 Cycloalkyl,
speziell Cyclohexyl, Aminoniederalkyl, typischerweise 3-Aminopropyl oder
4-Aminobutyl, N-mono- oder N,N-Di(niederalkyl)aminoniederalkyl,
typischerweise 3-(N,N-Dimethylamino)propyl, Amino, N-Mono- oder
N,N-Diniederalkylamino und N-Mono-
oder N,N-Di(hydroxyniederalkyl)amino, wobei disubstituiertes Amino
in Aminocarbamoyl auch ein fünf-
oder sechsgliedriges, gesättigtes
oder ungesättigtes
Heterocyclyl mit einem bindenden Stickstoffatom und 0 bis 2, speziell
0 oder 1 anderen Heteroatomen ist, die ausgewählt sind aus Sauerstoff, Stickstoff
und Schwefel, und das unsubstituiert oder substituiert ist durch
ein oder zwei Reste aus der Gruppe, die besteht aus Niederalkyl,
typischerweise Methyl und auch Oxo. Bevorzugt ist hier Pyrrolidino
(1-Pyrrolidinyl), Piperidino (1-Piperidinyl), Piperazino (1-Piperazinyl),
4-Niederalkylpiperazino, typischerweise 4-Methylpiperazino, Imidazolino (1-Imidazolyl),
Morpholino (4-Morpholinyl) oder auch Thiomorpholino, S-Oxothiomorpholino
oder S,S-Dioxothiomorpholino.
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Acyl,
das sich von einer organischen Sulfonsäure ableitet und als Ac2 bezeichnet wird, ist speziell eines der
Subformel Ro-SO2-,
worin Ro für ein wie oben in den allgemeinen
und spezifischen Bedeutungen definiertes Hydrocarbyl steht, wobei
das letztere hierin allgemein bevorzugt ist. Speziell bevorzugt
ist Niederalkylphenylsulfonyl, speziell 4-Toluolsulfonyl.
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Ein
Acyl, das von einer Phosphorsäure
stammt, die erforderlichenfalls verestert ist, und das als Ac3 bezeichnet wird, ist speziell eines der
Subformel RoO(RoO)P(=O)-,
worin die Reste Ro unabhängig voneinander wie in den
obigen allgemeinen und spezifischen Bedeutungen angegeben, definiert
ist.
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Eingeschränkte Angaben
bezüglich
Substituenten vorher und nachher werden als Bevorzugungen betrachtet.
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Bevorzugte
Verbindungen der Erfindung sind beispielsweise jene, worin Ro die folgenden bevorzugten Bedeutungen aufweist:
Niederalkyl, speziell Methyl oder Ethyl, Aminoniederalkyl, worin
die Ami nogruppe ungeschützt
oder geschützt
ist durch eine herkömmliche
Aminoschutzgruppe, speziell durch Niederalkoxycarbonyl, typischerweise
tert-Niederalkoxycarbonyl, beispielsweise tert-Butoxycarbonyl, beispielsweise
Aminomethyl, R, S-, R- oder vorzugsweise S-1-Aminoethyl, tert-Butoxycarbonylaminomethyl
oder R, S-, R- oder vorzugsweise S-1-(tert-Butoxycarbonylamino)ethyl,
Carboxyniederalkyl, typischerweise 2-Carboxyethyl, Niederalkoxycarbonylniederalkyl,
typischerweise 2-(tert-Butoxycarbonyl)ethyl, Cyanoniederalkyl, typischerweise 2-Cyanoethyl,
Tetrahydropyranyloxyniederalkyl, typischerweise 4-(Tetrahydropyranyl)oxymethyl,
Morpholinoniederalkyl, typischerweise 2-(Morpholino)ethyl, Phenyl,
Niederalkylphenyl, typischerweise 4-Methylphenyl, Niederalkoxyphenyl,
typischerweise 4-Methoxyphenyl, Imidazolylniederalkoxyphenyl, typischerweise 4-[2-(Imidazol-1-yl)ethyl]oxyphenyl,
Carboxyphenyl, typischerweise 4-Carboxyphenyl, Niederalkoxycarbonylphenyl,
typischerweise 4-Ethoxycarbonylphenyl oder 4-Methoxyphenyl, Halogenniederalkylphenyl,
typischerweise 4-Chlormethylphenyl, Pyrrolidinophenyl, typischerweise
4-Pyrrolidinophenyl, Imidazol-1-ylphenyl, typischerweise 4-(Imidazol-1-yl)phenyl,
Piperazinophenyl, typischerweise 4-Piperazinophenyl, (4-Niederalkylpiperazino)phenyl,
typischerweise 4-(4-Methylpiperazino)phenyl,
Morpholinophenyl, typischerweise 4-Morpholinophenyl, Pyrrolidinoniederalkylphenyl,
typischerweise 4-Pyrrolidinomethylphenyl, Imidazol-1-ylniederalkylphenyl,
typischerweise 4-(Imidazol-1-ylmethyl)phenyl,
Piperazinoniederalkylphenyl, typischerweise 4-Piperazinomethylphenyl,
(4-Niederalkylpiperazinomethyl)phenyl,
typischerweise 4-(4-Methylpiperazinomethyl)phenyl, Morpholinoniederalkylphenyl,
typischerweise 4-Morpholinomethylphenyl, Piperazinocarbonylphenyl,
typischerweise 4-Piperazinocarbonylphenyl
oder (4-Niederalkylpiperazino)phenyl, typischerweise 4-(4-Methylpiperazino)phenyl.
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Bevorzugte
Acylreste Ac1 sind Acylreste einer Carbonsäure, die
durch die Subformel Ro-COcharakterisiert
sind, worin Ro eine der obigen allgemeinen
und bevorzugten Bedeutungen des Hydrocarbylrests Ro aufweist.
Besonders bevorzugte Reste Ro sind hier
Niederalkyl, speziell Methyl oder Ethyl, Aminoniederalkyl, worin
die Aminogruppe ungeschützt
oder geschützt
ist durch eine herkömmliche
Aminoschutzgruppe, speziell durch Niederalkoxycarbonyl, typischerweise
tert-Niederalkoxycarbonyl, beispielsweise tert-Butoxycarbonyl, beispielsweise
Aminomethyl, R, S-, R- oder vorzugsweise S-1-Aminoethyl, tert-Butoxycarbonylaminomethyl oder
R, S-, R- oder vorzugsweise S-1-(tert-Butoxycarbonylamino)ethyl,
Carboxyniederalkyl, typischerweise 2-Carboxyethyl, Niederalkoxycarbonylniederalkyl,
typischerweise 2-(tert-Butoxycarbonyl)ethyl, Tetrahydropyranyloxyniederalkyl,
typischerweise 4-(Tetrahydropyranyl)oxymethyl, Phenyl, Imidazolylniederalkoxyphenyl, typischerweise
4-[2-(Imidazol-1-yl)ethyl)oxyphenyl, Carboxyphenyl, typischerweise
4-Carboxyphenyl, Niederalkoxycarbonylphenyl, typischerweise 4-Ethoxycarbonylphenyl,
Halogenniederalkylphenyl, typischerweise 4-Chlormethylphenyl, Imidazol-1-ylphenyl, typischerweise
4-(Imidazol-1-yl)phenyl, Pyrrolidinoniederalkylphenyl, typischerweise
4-Pyrrolidinomethylphenyl, Piperazinoniederalkylphenyl, typischerweise
4-Piperazinomethylphenyl, (4-Niederalkylpiperazinomethyl)phenyl,
typischerweise 4-(4-Methylpiperazinomethyl)phenyl, Morpholinoniederalkylphenyl,
typischerweise 4-Morpholinomethylphenyl, Piperazinocarbonylphenyl,
typischerweise 4-Piperazinocarbonylphenyl
oder (4-Niederalkylpiperazino)phenyl, typischerweise 4-(4-Methylpiperazino)phenyl.
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Ein
weiteres bevorzugtes Acyl AC1 leitet sich
von Monoestern der Carbonsäure
ab und wird durch die Subformel Ro-O-CO-
charakterisiert. Die Niederalkylreste, speziell tert-Butyl, sind
speziell bevorzugte Hydrocarbylreste Ro in
diesen Derivaten.
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Ein
weiteres bevorzugtes Acyl Ac1 leitet sich
von Amiden der Carbonsäure
(oder auch der Thiocarbonsäure)
ab und ist durch die Formel RoHN-C(=W)-
oder RoRoN-C(=W)-
charakterisiert, worin die Reste Ro unabhängig voneinander
wie oben definiert sind und W für
Schwefel und speziell Sauerstoff steht. Insbesondere sind Verbindungen
bevorzugt, worin Ac1 für einen Rest der Formel RoHN-C(=W)steht, worin W für Sauerstoff steht und Ro eine der folgenden bevorzugten Bedeutungen
aufweist: Morpholinoniederalkyl, typischerweise 2-Morpholinoethyl,
Phenyl, Niederalkoxyphenyl, typischerweise 4-Methoxyphenyl oder 4-Ethoxyphenyl, Carboxyphenyl,
typischerweise 4-Carboxyphenyl oder Niederalkoxycarbonylphenyl,
typischerweise 4-Ethoxycarbonylphenyl.
-
Ein
bevorzugtes Acyl Ac2 der Subformel Ro-SO2-, worin Ro für
ein Hydrocarbyl steht, wie dies in den allgemeinen und spezifischen
Bedeutungen hierin definiert ist, ist Niederalkylphenylsulfonyl,
typischerweise 4-Toluolsulfonyl.
-
Falls
p für 0
steht, ist die Stickstoffatombindung R3 ungeladen.
Falls p für
1 steht, dann muss R4 auch vorkommen und
das Stickstoffatom, das R3 und R4 bindet (quarternärer Stickstoff) ist dann positiv
geladen.
-
Die
Definitionen für
einen aliphatischen carbocyclischen oder carbocyclisch-aliphatischen
Rest mit jeweils bis zu 29 Kohlenstoffatomen oder für einen
heterocyclischen oder heterocyclisch-aliphatischen Rest mit jeweils
bis zu 20 Kohlenstoffatomen und jeweils bis zu 9 Heteroatomen oder
Acyl mit jeweils bis zu 30 Kohlenstoffatomen, erfüllen vorzugsweise
die oben für
die entsprechenden Reste R3 und R4 angegebenen Definitionen. Speziell bevorzugt
ist R5 Niederalkyl, speziell Methyl oder
vor allem Wasserstoff.
-
Z
steht speziell für
Niederalkyl, vor allem für
Methyl oder Wasserstoff.
-
Falls
die zwei Bindungen, die durch geschwungene Linien angedeutet sind,
im Ring A fehlen, dann sind keine Doppelbindungen (tetrahydrierte
Derivate) zwischen den in Formel I durch die Zahlen 1, 2, 3 und
4 gekennzeichneten Kohlenstoffatomen vorhanden sondern nur Einfachbindungen,
während
der Ring B aromatisch ist (Doppelbindungen zwischen denen in Formel
I durch 8 und 9 und denen durch 10 und 11 gekennzeichneten Kohlenstoffatomen).
Falls die zwei durch die geschwungenen Linien angegebenen Bindungen
in Ring B fehlen, dann sind keine Doppelbindungen (tetrahydrierte
Derivate) zwischen den Kohlenstoffatomen vorhanden, die in Formel
1 durch die Nummern 8, 9, 10 und 11 gekennzeichnet sind, sondern
nur Einfachbindungen, während
der Ring A aromatisch ist (Doppelbindungen zwischen den in Formel
1 durch 1 und 2 und denen durch 3 und 4 gekennzeichneten Kohlenstoffatomen).
Falls alle vier Bindungen, die durch die geschwungenen Linien angedeutet
sind, in den Ringen A und B fehlen und durch insgesamt 8 Wasserstoffatome
ersetzt sind, dann sind keine Doppelbindungen (octahydrierte Derivate)
zwischen den Kohlenstoffatomen vorhanden, die in Formel I mit 1,
2, 3, 4, 8, 9, 10 und 11 nummeriert sind, sondern nur Einfachbindungen.
-
Ihrer
Natur nach können
die erfindungsgemäßen Verbindungen,
sofern sie salzbildende Gruppen enthalten, auch in Form von Salzen,
insbesondere von pharmazeutisch verwendbaren, das heißt physiologisch annehmbaren
Salzen vorliegen. Zur Isolierung oder Reinigung können auch
pharmazeutisch ungeeignete Salze verwendet werden. Zur therapeutischen
Anwendung gelangen nur pharmazeutisch verwendbare Salze, die bevorzugt
sind.
-
Daher
können
die Verbindungen der Formel I mit freien Säuregruppen, beispielsweise
einer freien Sulfo-, Phosphoryl- oder Carboxylgruppe als Salz vorkommen,
vorzugsweise als physiologisch annehmbares Salz mit einer salzbildenden
basischen Komponente. Diese können
primär
Metall- oder Am moniumsalze sein, wie Alkalimetall- oder Erdalkalimetallsalze,
beispielsweise Natrium-, Kalium-, Magnesium- oder Calciumsalze oder
Ammoniumsalze mit Ammoniak oder geeigneten organischen Aminen, speziell
tertiären
Monoaminen und heterocyclischen Basen, beispielsweise Triethylamin,
Tri-(2-hydroxyethyl)amin,
N-Ethylpiperidin oder N,N'-Dimethylpiperazin.
-
Erfindungsgemäße Verbindungen
mit basischem Charakter können
auch als Additionssalze vorkommen, speziell als Säureadditionssalze
mit anorganischen und organischen Säuren, aber auch als quarternäre Salze.
Daher können
beispielsweise Verbindungen, die eine basische Gruppe, wie eine
Aminogruppe, als Substituent aufweisen, mit herkömmlichen Säuren Säureadditionsalze bilden. Geeignete
Säuren
sind beispielsweise Halogenwasserstoffsäuren, beispielsweise Chlorwasserstoff-
und Bromwasserstoffsäure,
Schwefelsäure,
Phosphorsäure,
Salpetersäure
oder Perchlorsäure
oder aliphatische, alicyclische, aromatische oder heterocyclische
Carbon- oder Sulfonsäuren,
wie Ameisen-, Essig-, Propion-, Bernstein-, Glycol-, Milch-, Äpfel-, Wein-,
Citronen-, Fumar-, Malein-, Hydroxymalein-, Oxal-, Brenztrauben-,
Phenylessig-, Benzoe-, p-Aminobenzoe-, Anthranil-, p-Hydroxybenzoe-,
Salicyl-, p-Aminosalicyl-, Pamoin-, Methansulfon-, Ethansulfon-,
Hydroxyethansulfon-, Ethylendisulfon-, Halogenbenzolsulfon-, Toluolsulfon-,
Naphthalinsulfon- oder Sulfanilsäure
und auch Methionin, Tryptophan, Lysin oder Arginin, wie auch Ascorbinsäure.
-
In
Anbetracht der engen Beziehung zwischen den neuen Verbindungen (speziell
der Formel I) in freier Form und in Form ihrer Salze, einschließlich der
Salze, die als Zwischenprodukte verwendet werden können, beispielsweise
zur Reinigung oder Identifizierung der neuen Verbindungen und ihrer
Solvate, sind, wenn eine freie Verbindung vorher oder später in diesem
Zusammenhang genannt wird, auch die entsprechenden Salze und die
Solvate hiervon, beispielsweise Hydrate gemeint, wie es möglich oder
geeignet ist.
-
Die
Verbindungen der Formel I, II, III, IV, V und VI bevorzugt, speziell
jene, worin R5 für Wasserstoff steht, besitzen
wertvolle pharmakologische Eigenschaften.
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Im
Fall der Gruppen an Resten oder Verbindungen, die vorher oder später erwähnt sind,
können
allgemeine Definitionen, soweit dies geeignet und passend ist, durch
die hierin vorher und später
erwähnten
spezifischen Definitionen ersetzt werden.
-
Es
wird eine Verbindung der Formel I, II, III, IV, V, VI, worin R1 und R2 unabhängig voneinander
stehen für
Niederalkyl, Niederalkyl, das durch Halogen substituiert ist, C6-C14 Aryl, Hydroxy,
Niederalkoxy, Phenylniederalkoxy, Phenyloxy, Niederalkanoyloxy,
Benzoyloxy, Amino, Niederalkylamino, Niederalkanoylamino, Phenylniederalkylamino,
N,N-Diniederalkylamino, N,N-Di-(phenylniederalkyl)amino, Cyano,
Mercapto, Niederalkylthio, Carboxy, Niederalkoxycarbonyl, Carbamoyl,
N-Niederalkylcarbamoyl, N,N-Diniederalkylcarbamoyl, Sulfo,
Niederalkansulfonyl, Niederalkoxysulfonyl, Aminosulfonyl, N-Niederalkylaminosulfonyl
oder N,N-Diniederalkylaminosulfonyl, Halogen, Niederalkoxy, C6-C14 Aryloxy, C6-C14 Arylniederalkoxy,
Niederalkanoyloxy, C6-C14 Arylcarbonyloxy,
Amino, das monosubstituiert oder disubstituiert ist durch Niederalkyl,
C6-C14 Aryl, C6-C14 Arylniederalkyl,
Niederalkanoyl oder C6-C12 Arylcarbonyl,
für Cyano,
Nitro, Mercapto, Niederalkylthio, C6-C14 Arylthio, C6-C14 Arylniederalkylthio, Niederalkanoylthio,
C6-C14 Arylniederalkanoylthio,
Carboxy, Niederalkoxycarbonyl, C6-C14 Arylniederalkoxycarbonyl, C6-C14 Aryloxycarbonyl, Carbamoyl, Carbamoyl,
das N-monosubstituiert oder N,N-disubstituiert ist durch Niederalkyl,
C6-C14 Aryl oder
C6-C14 Arylniederalkyl,
für Sulfo,
C6-C14 Arylsulfonyl,
C6-C14 Arylniederalkansulfonyl,
Niederalkansulfonyl oder Aminosulfonyl, das N-monosubstituiert oder
N,N-disubstituiert ist durch Niederalkyl, C6-C14 Aryl oder C6-C14 Arylniederalkyl, worin C6-C14 Aryl für
einen Arylrest mit 6 bis 12 Kohlenstoffatomen im Ringsystem steht,
das unsubstituiert oder substituiert sein kann durch Halogen, Phenyl
oder Naphthyl, Hydroxy, Niederalkoxy, Phenylniederalkoxy, Phenyloxy,
Niederalkanoyloxy, Benzoyloxy, Amino, Niederalkylamino, Niederalkanoylamino,
Phenylniederalkylamino, N,N-Diniederalkylamino, N,N-Di(phenylniederalkyl)amino,
Cyano, Mercapto, Niederalkylthio, Carboxy, Niederalkoxycarbonyl,
Carbamoyl, N-Niederalkylcarbamoyl, N,N-Diniederalkylcarbamoyl, Sulfo,
Niederalkansulfonyl, Niederalkoxysulfonyl, Aminosulfonyl, N-Niederalkylaminosulfonyl
oder N,N-Diniederalkylaminosulfonyl,
n und m unabhängig voneinander
für 0 oder
1 oder 2, vorzugsweise 0 stehen,
R3,
R4, R8, R10 unabhängig
voneinander für
Wasserstoff, Niederalkyl, Niederalkenyl oder Niederalkandienyl stehen,
die jeweils unsubstituiert oder monosubstituiert oder polysubstituiert
sind, vorzugsweise monosubstituiert oder disubstituiert durch einen
Substituenten, der unabhngig ausgewählt ist aus Niederalkyl, Hydroxy,
Niederalkoxy, das unsubstituiert oder mono-, di- oder trisubstituiert
ist durch (i) Heterocyclyl mit 4 bis 12 Ringatomen, das ungesättigt oder
vollkommen gesättigt
oder partiell gesättigt
sein kann, mono- oder bicyclisch ist und bis zu drei Heteroatome
aufweisen kann, die aus Stickstoff, Sauerstoff und Schwefel ausgewählt sind
und ist vor allem Pyrrolyl, beispielsweise 2-Pyrrolyl oder 3-Pyrrolyl,
Pyridyl, beispielsweise 2-, 3- oder 4-Pyridyl und in einem breiteren
Sinn auch Thienyl, beispielsweise 2- oder 3-Thienyl oder Furyl,
beispielsweise 2-Furyl, Indolyl, typischerweise 2- oder 3-Indolyl,
Chinolyl, typischerweise 2- oder 4-Chinolyl, Isochinolyl, typischerweise
3- oder 5-Isochinolyl, Benzofuranyl, typischerweise 2-Benzofuranyl,
Chromenyl, typischerweise 3-Chromenyl oder Benzothienyl, typischerweise
2- oder 3-Benzothienyl, Imidazolyl, typischerweise 1- oder 2-Imidazolyl,
Pyrimidinyl, typischerweise 2- oder 4-Pyrimidinyl, Oxazolyl, typischerweise
2-Oxazolyl, Isoxazolyl, typischerweise 3-Isoxazolyl, Thiazolyl,
typischerweise 2-Thiazolyl, Benzoimidazolyl, typischerweise 2-Benzimidazolyl,
Benzoxazolyl, typischerweise 2-Benzoxazolyl, Chinazolyl, typischerweise
2-Chinazolyl, 2-Tetrahydrofuryl, 4-Tetrahydrofuryl, 4-Tetrahydropyranyl,
1-, 2- oder 3-Pyrrolidyl, 1-, 2-, 3- oder 4-Piperidyl, 1-, 2- oder
3-Morpholinyl, 2- oder 3-Thiomorpholinyl, 2-Piperazinyl oder N,N'-Bisniederalkyl-2-piperazinyl,
(ii) durch Halogen, (iii) durch Hydroxy oder (iv) Niederalkoxy,
Phenoxy, Phenylniederalkoxy, Heterocyclyloxy, worin Heterocyclyl
steht für
Pyrrolyl, beispielsweise 2-Pyrrolyl oder 3-Pyrrolyl, Pyridyl, beispielsweise
2-, 3- oder 4-Pyridyl und in einem breiteren Sinn auch Thienyl,
beispielsweise 2- oder 3-Thienyl oder Furyl, beispielsweise 2-Furyl,
Indolyl, typischerweise 2- oder 3-Indolyl, Chinolyl, typischerweise
2- oder 4-Chinolyl, Isochinolyl, typischerweise 3- oder 5-Isochinolyl,
Benzofuranyl, typischerweise 2-Benzofuranyl, Chromenyl, typischerweise
3-Chromenyl, Benzothienyl, typischerweise 2- oder 3-Benzothienyl,
Imidazolyl, typischerweise 1- oder 2-Imidazolyl, Pyrimidinyl, typischerweise
2- oder 4-Pyrimidinyl, Oxazolyl, typischerweise 2-Oxazolyl, Isoxazolyl,
typischerweise 3-Isoxazolyl, Thiazolyl, typischerweise 2-Thiazolyl,
Benzimidazolyl, typischerweise 2-Benzimidazolyl, Benzoxazolyl, typischerweise
2-Benzoxazolyl, Chinazolyl, typischerweise 2-Chinazolyl, 2-Tetrahydrofuryl, 4-Tetrahydrofuryl,
2- oder 4- Tetrahydropyranyl, 1-, 2- oder 3-Pyrrolidyl, 1-, 2-,
3- oder 4-Piperidyl, 1-, 2- oder 3-Morpholinyl, 2- oder 3-Thiomorpholinyl,
2-Piperazinyl oder N,N'-Bisniederalkyl-2-piperazinyl,
wie speziell 2- oder 4-Tetrahydropyranyloxy, Niederalkanoyloxy,
Carboxy, Niederalkoxycarbonyl, Phenylniederalkoxycarbonyl, Mercapto,
Niederalkylthio, Phenylthio, Halogen, Halogenniederalkyl, Oxo (außer an der
Position 1, da es sonst Acyl ist), Azido, Nitro, Cyano, Amino, Mono niederalkylamino,
Diniederalkylamino, Pyrrolidino, Imidazol-1-yl, Piperidino, Piperazino,
4-Niederalkylpiperazino, Morpholino, Thiomorpholino, Diphenylamino
oder Dibenzylamino, das unsubstituiert oder im Phenylteil substituiert
ist durch Niederalkyl, Niederalkoxy, Halogen und/oder Nitro, Niederalkoxycarbonylamino,
Phenylniederalkoxycarbonylamino, das unsubstituiert oder im Phenylteil
durch Niederalkyl oder Niederalkoxy substituiert ist, Fluorenylmethoxycarbonylamino,
Aminoniederalkyl, monosubstituiertes oder disubstituiertes Aminoniederalkyl,
worin der Aminosubstituent ausgewählt ist aus Niederalkyl, Hydroxyniederalkyl,
C3-C6 Cycloalkyl,
Aminoniederalkyl, N-Mono- oder N,N-Di(niederalkyl)aminoniederalkyl,
Amino, N-Mono- oder N,N-Diniederalkylamino und N-Mono- oder N,N-Di(hydroxyniederalkyl)amino,
Pyrrolidinoniederalkyl, Piperidinoniederalkyl, Piperazinoniederalkyl,
4-Niederalkylpiperazinoniederalkyl, Imidazol-1-ylniederalkyl, Morpholinoniederalkyl,
Thiomorpholinoniederalkyl, S-Oxothiomorpholinoniederalkyl, S,S-Dioxothiomorpholinoniederalkyl,
Niederalkylendioxy, Sulfamoyl, Sulfo, Carbamoyl, Ureido, Guanidino,
Cyano, Aminocarbonyl (Carbamoyl) und Aminocarbonyloxy, die substituiert
sind durch ein oder zwei Reste am Stickstoff, worin die Aminosubstituenten
unabhängig
voneinander aus der Gruppe ausgewählt sind, die umfasst Niederalkyl, Hydroxyniederalkyl,
C3-C8 Cycloalkyl,
Aminoniederalkyl, N-Mono- oder N,N-Diniederalkylaminoniederalkyl, Amino,
N-Mono- oder N,N-Diniederalkylamino und N-Mono- oder N,N-Di(hydroxyniederalkyl)amino,
Pyrrolidinocarbonyl, Piperidinocarbonyl, Piperazinocarbonyl, 4-Niederalkylpiperazinocarbonyl,
Imidazolinocarbonyl, Morpholinocarbonyl, Thiomorpholinocarbonyl,
S-Oxothiomorpholinocarbonyl und S,S-Dioxothiomorpholino,
Phenyl,
Naphthyl, Phenylniederalkyl, oder Phenylniederalkenyl mit einem
terminalen Phenylrest, der unsubstituiert oder monosubstituiert
oder disubstituiert ist durch die obenen als Substituenten von Niederalkyl,
Niederalkenyl oder Niederalkandienyl angegeben Reste,
oder
Heterocyclylniederalkyl, worin Heterocyclyl steht für Pyrrolyl,
beispielsweise 2-Pyrrolyl oder 3-Pyrrolyl, Pyridyl,
beispielsweise 2-, 3- oder 4-Pyridyl oder in einem breiteren Sinn
auch Thienyl, beispielsweise 2- oder 3-Thienyl oder Furyl, beispielsweise
2-Furyl, Indolyl, typischerweise 2- oder 3-Indolyl, Chinolyl, typischerweise 2-
oder 4-Chinolyl, Isochinolyl, typischerweise 3- oder 5-Isochinolyl,
Benzofuranyl, typischerweise 2-Benzofuranyl, Chromenyl, typischerweise
3-Chromenyl oder Benzothienyl, typischerweise 2- oder 3-Benzothienyl,
Imidazolyl, typischerweise 1- oder 2-Imidazolyl, Pyrimidinyl, typischerweise
2- oder 4-Pyrimidinyl, Oxazolyl, typischerweise 2-Oxazolyl, Isoxazolyl,
typischerweise 3-Isoxazolyl,
Thiazolyl, typischerweise 2-Thiazolyl, Benzoimidazolyl, typischerweise
2-Benzimidazolyl, Benzoxazolyl, typischerweise 2-Benzoxazolyl, Chinazolyl,
typischerweise 2-Chinazolyl, 2-Tetrahydrofuryl, 4-Tetrahydrofuryl,
2- oder 4- Tetrahydropyranyl, 1-, 2- oder 3-Pyrrolidyl, 1-, 2-,
3- oder 4-Piperidyl, 1-, 2- oder
3-Morpholinyl, 2- oder 3-Thiomorpholinyl, 2-Piperazinyl oder N,N'-Bisniederalkyl-2-piperazinyl,
das jeweils unsubstituiert oder monosubstituiert oder disubstituiert
ist durch Reste, die oben als Substituenten von Niederalkyl, Niederalkenyl
oder Niederalkandienyl angegeben sind,
oder Acyl der Subformel
Y-C(=W)-, worin W für
Sauerstoff steht und Y für
Wasserstoff, Ro, Ro-O-,
RoHN- oder RoRoN- steht (worin
die Reste Ro gleich oder verschiedenen sein
können),
oder
Acyl
der Subformel Ro-SO2-,
wobei R4 für die Verbindung der Formel
II auch fehlen kann,
oder
R4 für die Verbindung
der Formel II, Wasserstoff oder CH3 für die Verbindungen
der Formel I fehlt und R3 für Acyl der
Subformel Y-C(=W)- steht, worin W für Sauerstoff steht und Y für Wasserstoff,
Ro, Ro-O-, RoHN- oder RoRoN- steht (worin die Reste Ro gleich
oder verschieden sein können),
oder
für
Acyl der Subformel Ro-SO2-
steht,
worin Ro in den Resten die folgenden
Bedeutungen aufweist: substituiertes oder unsubstituiertes Niederalkyl, speziell
Methyl oder Ethyl, Aminoniederalkylhydroxyniederalkyl, worin die
Aminogruppe ungeschützt
oder geschützt
ist durch eine herkömmliche
Aminoschutzgruppe, speziell durch Niederalkoxycarbonyl, typischerweise tert-Niederalkoxycarbonyl,
beispielsweise tert-Butoxycarbonyl, beispielsweise Aminomethyl,
R, S-, R- oder vorzugsweise S-1-Aminoethyl, tert-Butoxycarbonylaminomethyl
oder R, S-, R- oder
vorzugsweise S-1-(tert-Butoxycarbonylamino)ethyl, Carboxyniederalkyl,
typischerweise 2-Carboxyethyl, Niederalkoxycarbonylniederalkyl,
typischerweise 2-(tert-Butoxycarbonyl)ethyl, Cyanoniederalkyl, typischerweise
2-Cyanoethyl, Tetrahydropyranyloxyniederalkyl, typischerweise 4-(Tetrahydropyranyl)oxymethyl,
Morpholinoniederalkyl, typischerweise 2-(Morpholino)ethyl, Phenyl,
Niederalkylphenyl, typischerweise 4-Methylphenyl, Niederalkoxyphenyl,
typischerweise 4-Methoxyphenyl, Imidazolylniederalkoxyphenyl, typischerweise
4-[2-(Imidazol-1-yl)ethyl)oxyphenyl, Carboxyphenyl, typischerweise
4-Carboxyphenyl, Niederalkoxycarbonylphenyl, typischerweise 4-Ethoxycarbonylphenyl
oder 4-Methoxyphenyl, Halogenniederalkylphenyl, typischerweise 4-Chlormethylphenyl,
Pyrrolidinophenyl, typischerweise 4-Pyrrolidinophenyl, Imidazol-1-ylphenyl,
typischerweise 4-(Imidazol-1-yl)phenyl, Piperazinophenyl, typischerweise
4-Piperazinophenyl, (4-Niederalkylpiperazino)phenyl, typischerweise
4-(4-Methylpiperazino)phenyl, Morpholinophenyl, typischerweise 4-Morpholinophenyl,
Pyrrolidinoniederalkylphenyl, typischerweise 4-Pyrrolidinomethylphenyl,
Imidazol-1-ylniederalkylphenyl, typischerweise 4-(Imidazol-1-ylmethyl)phenyl,
Piperazinoniederalkylphenyl, typischerweise 4-Piperazinomethylphenyl,
(4-Niederalkylpiperazinomethyl)phenyl, typischerweise 4-(4-Methylpiperazinomethyl)phenyl,
Morpholinoniederalkylphenyl, typischerweise 4-Morpholinomethylphenyl,
Piperazinocarbonylphenyl, typischerweise 4-Piperazinocarbonylphenyl
oder (4-Niederalkylpiperazino)phenyl, typischerweise 4-(4-Methylpiperazino)phenyl.
-
p
für 0 steht,
falls R4 fehlt oder für 1 steht, falls R3 und
R4 beide vorkommen und jeweils für einen
der oben erwähnten
Reste stehen (für
die Verbindungen der Formel II),
R5 für Wasserstoff
oder Niederalkyl, speziell Wasserstoff steht,
X für 2 Wasserstoffatome,
für O oder
für 1 Wasserstoffatom
und Hydroxy steht oder für
1 Wasserstoffatom und Niederalkoxy,
Z für Wasserstoff oder speziell
Niederalkyl, vor allem Methyl steht,
und für Verbindungen der Formel II,
worin entweder die zwei durch die geschwungenen Linien dargestellten Bindungen
in Ring A fehlen und durch 4 Wasserstoffatome ersetzt sind und die
zwei geschwungenen Linien im Ring B jeweils zusammen mit der entsprechenden
parallelen Bindung für
eine Doppelbindung stehen,
oder auch die zwei durch die geschwungenen
Linien gekennzeichneten Bindungen in Ring B fehlen und durch insgesamt
4 Wasserstoffatome ersetzt sind und die zwei geschwungenen Linien
in Ring A jeweils zusammen mit der jeweiligen parallelen Bindung
für eine
Doppelbindung stehen,
oder sowohl in Ring A und in Ring B alle
4 geschwungenen Bindungen fehlen und durch insgesamt 8 Wasserstoffatome
ersetzt sind,
oder ein Salz hiervon, falls zumindest eine salzbildende
Gruppe vorkommt.
-
Besonders
bevorzugt ist eine Verbindung der Formel I, worin
m und n jeweils
für 0 stehen
R3 und R4 jeweils
unabhängig
voneinander für
Wasserstoff, Niederalkyl, das unsubstituiert oder mono- oder disubstituiert,
speziell monosubstituiert ist durch Reste, die unabhängig voneinander
aus Carboxy, Niederalkoxycarbonyl und Cyano ausgewählt sind,
oder
R4 für Wasserstoff oder -CH3- steht, und
R3 wie
oben definiert ist oder R3 vorzugsweise
steht für
Acyl der Subformel Ro-CO, worin Ro steht für
Niederalkyl, Aminoniederalkyl, worin die Aminogruppe in ungeschützter Form
vorkommt oder durch Niederalkoxycarbonyl geschützt ist, Tetrahydropyranyloxyniederalkyl,
Phenyl, Imidazolylniederalkoxyphenyl, Carboxyphenyl, Niederalkoxycarbonylphenyl,
Halogenniederalkylphenyl, Imidazol-1-ylphenyl, Pyrrolidinoniederalkylphenyl,
Piperazinoniederalkylphenyl, (4-Niederalkylpiperazinomethyl)phenyl,
Morpholinoniederalkylphenyl, Piperazinocarbonylphenyl oder (4-Niederalkylpiperazino)phenyl,
oder
für Acyl
der Subformel Ro-O-CO- steht, worin Ro für
Niederalkyl steht,
oder für
Acyl der Subformel RoHN-C(=W)- steht, worin
W für Sauerstoff
steht und Ro die folgenden Bedeutungen aufweist:
Morpholinoniederalkyl, Phenyl, Niederalkoxyphenyl, Carboxyphenyl
oder Niederalkoxycarbonylphenyl,
oder R3 für Niederalkylphenylsulfonyl,
typischerweise 4-Toluolsulfonyl steht,
wobei weitere spezifische
Beispiele der bevorzugten R3 Gruppen unten
für die
bevorzugten Verbindungen der Formel II beschrieben sind,
R5 für
Wasserstoff oder Niederalkyl, speziell Wasserstoff steht,
X
für 2 Wasserstoffatome
oder für
O steht,
Z für
Methyl oder Wasserstoff steht,
oder ein Salz hiervon, falls
zumindest eine salzbildende Gruppe vorhanden ist.
-
Besonders
bevorzugt ist eine Verbindung der Formel II, worin
m und n
jeweils für
0 stehen
R3 und R4 jeweils
unabhängig
voneinander stehen für
Wasserstoff, Niederalkyl, das unsubstituiert, mono- oder disubstituiert,
speziell monosubstituiert ist durch Reste, die unabhängig voneinander
ausgewählt
sind aus Carboxy, Niederalkoxycarbonyl und Cyano, wobei R4 auch fehlen kann, oder
R4 fehlt
und
R3 für Acyl der Subformel Ro-CO steht, worin Ro steht
für Niederalkyl,
speziell Methyl oder Ethyl, Aminoniederalkyl, worin die Aminogruppe
ungeschützt
oder geschützt
ist durch Niederalkoxycarbonyl, typischerweise tert-Niederalkoxycarbonyl,
beispielsweise tert-Butoxycarbonyl, beispielsweise Aminomethyl,
R, S-, R- oder vorzugsweise S-1-Aminoethyl, tert-Butoxycarbonylaminomethyl
oder R, S-, R- oder vorzugsweise S-1-(tert-Butoxycarbonylamino)ethyl,
Tetrahydropyranyloxyniederalkyl, typischerweise 4-(Tetrahydropyranyl)oxymethyl,
Phenyl, Imidazolylniederalkoxyphenyl, typischerweise 4-[2-(Imidazol-1-yl)ethyl)oxyphenyl,
Carboxyphenyl, typischerweise 4-Carboxyphenyl, Niederalkoxycarbonylphenyl,
typischerweise 4-Methoxy- oder 4-Ethoxycarbonylphenyl, Halogenniederalkylphenyl,
typischerweise 4-Chlormethylphenyl,
Imidazol-1-ylphenyl, typischerweise 4-(Imidazol-1-yl)phenyl, Pyrrolidinoniederalkylphenyl,
typischerweise 4-Pyrrolidinomethylphenyl, Piperazinonideralkylphenyl,
typischerweise 4-Piperazinomethylphenyl,
(4-Niederalkylpiperazinomethyl)phenyl, typischerweise 4-(4-Methylpiperazinomethyl)phenyl,
Morpholinoniederalkylphenyl, typischerweise 4-Morpholinomethylphenyl,
Piperazinocarbonylphenyl, typischerweise 4-Piperazinocarbonylphenyl
oder (4-Niederalkylpiperazino)phenyl, typischerweise 4-(4-Methylpiperazino)phenyl,
oder
für Acyl
der Subformel Ro-O-CO-, worin Ro für Niederalkyl
steht,
oder für
Acyl der Subformel RoHN-C(=W)-, worin W
für Sauerstoff
steht und Ro die folgenden bevorzugten Bedeutungen
aufweist: Morpholinoniederalkyl, typischerweise 2-Morpholinoethyl,
Phenyl, Niederalkoxyphenyl, typischerweise 4-Methoxyphenyl oder
4-Ethoxyphenyl, Carboxyphenyl, typischerweise 4-Carboxyphenyl oder Niederalkoxycarbonylphenyl,
typischerweise 4-Ethoxycarbonylphenyl,
oder für Niederalkylphenylsulfonyl,
typischerweise 4-Toluolsulfonyl,
p für 0 steht, falls R4 fehlt
oder für
1 steht, falls R3 und R4 beide
vorkommen und jeweils für
einen der oben erwähnten
Reste stehen,
R5 für Wasserstoff oder Niederalkyl,
speziell Wasserstoff steht,
X für 2 Wasserstoffatome oder für O steht,
Z
für Methyl
oder Wasserstoff steht,
und entweder die zwei durch die geschwungenen
Linien dargestellten Bindungen in Ring A fehlen und durch 4 Wasserstoffatome
ersetzt sind und die zwei geschwungenen Linien im Ring B jeweils
zusammen mit der entsprechenden parallelen Bindung für eine Doppelbindung
stehen,
oder auch die zwei durch die geschwungenen Linien gekennzeichneten
Bindungen in Ring B fehlen und durch insgesamt 4 Wasserstoffatome
ersetzt sind und die zwei geschwungenen Linien in Ring A jeweils
zusammen mit der jeweiligen parallelen Bindung für eine Doppelbindung stehen,
oder
sowohl in Ring A und in Ring B alle 4 geschwungenen Bindungen fehlen
und durch insgesamt 8 Wasserstoffatome ersetzt sind,
oder ein
Salz hiervon, falls zumindest eine salzbildende Gruppe vorhanden
ist.
-
Die
am meisten bevorzugten Verbindungen der Formel II sind ausgewählt aus:
8,9,10,11-Tetrahydrostaurosporin,
N-[4-(4-Methylpiperazin-1-ylmethyl)benzoyl]-1,2,3,4-tetrahydrostaurosporin,
N-(4-Chlormethylbenzoyl)-1,2,3,4-tetrahydrostaurosporin,
N-(4-(Pyrrolidin-1-ylmethyl)benzoyl)-1,2,3,4-tetrahydrostaurosporin,
N-(4-(Morpholin-4-ylmethyl)benzoyl)-1,2,3,4-tetrahydrostaurosporin,
N-(4-(Piperazin-1-ylmethyl)benzoyl)-1,2,3,4-tetrahydrostaurosporin,
N-Ethyl-1,2,3,4-tetrahydrostaurosporin,
N-Tosyl-1,2,3,4-tetrahydrostaurosporin,
N-Trifluoracetyl-1,2,3,4-tetrahydrostaurosporin,
N-[4-(2-Imidazol-1-ylethoxy)benzoyl]-1,2,3,4-tetrahydrostaurosporin,
N-Methoxycarbonylmethyl-1,2,3,4-tetrahydrostaurosporin,
N-Carboxymethyl-1,2,3,4-tetrahydrostaurosporin,
N-Terephthaloylmethylester-1,2,3,4-tetrahydrostaurosporin,
N-Terephthaloyl-1,2,3,4-tetrahydrostaurosporin,
N-(4-Ethylpiperazinylcarbonylbenzoyl)-1,2,3,4-tetrahydrostaurosporin,
N-(2-Cyanoethyl)-1,2,3,4-tetrahydrostaurosporin,
N-Benzoyl-1,2,3,4-tetrahydrostaurosporin,
N,N-Dimethyl-1,2,3,4-tetrahydrostaurosporiniodid,
N-BOC-Glycyl-1,2,3,4-tetrahydrostaurosporin,
N-Glycyl-1,2,3,4-tetrahydrostaurosporin,
N-(3-tert-Butoxycarbonyl)propyl)-1,2,3,4-tetrahydrostaurosporin,
N-(3-Carboxypropyl)-1,2,3,4-tetrahydrostaurosporin,
N-(4-Imidazol-1-yl)benzoyl-1,2,3,4-tetrahydrostaurosporin,
N-[(Tetrahydro-2H-pyran-4-yloxy)acetyl]-1,2,3,4-tetrahydrostaurosporin,
N-BOC-L-Alanyl-1,2,3,4-tetrahydrostaurosporin,
N-L-Alanyl-1,2,3,4-tetrahydrostaurosporinhydrochlorid,
N-Methyl-1,2,3,4-tetrahydro-6-methylstaurosporin,
N-(4-Carboxyphenylaminocarbonyl)-1,2,3,4-tetrahydrostaurosporin,
N-(4-Ethylphenylaminocarbonyl)-1,2,3,4-tetrahydrostaurosporin,
N-(N-Phenylaminocarbonyl)-1,2,3,4-tetrahydrostaurosporin,
N-(N-[2-(1-Morpholino)ethyl]aminocarbonyl)-1,2,3,4-tetrahydrostaurosporin,
N-(N-[4-Methoxyphenyl]aminocarbonyl)-1,2,3,4-tetrahydrostaurosporin,
1,2,3,4-Tetrahydro-6-methylstaurosporin,
N-BOC-1,2,3,4-Tetrahydrostaurosporin,
N-BOC-1,2,3,4-Tetrahydro-6-methylstaurosporin,
N-BOC-1,2,3,4-Tetrahydro-6-methyl-7-oxostaurosporin,
1,2,3,4,8,9,10,11-Octahydrostaurosporin,
oder
ein pharmazeutisch annehmbares Salz hiervon, falls zumindest eine
salzbildende Gruppe vorhanden ist.
-
Am
bevorzugtesten ist die als 1,2,3,4-Tetrahydrostaurosporin bezeichnete
Verbindung der Formel I oder ein (insbesondere pharmazeutisch annehmbares)
Salz hiervon (hier stehen m und n in Formel I für 0, R3 steht
für Wasserstoff,
R4 fehlt unter der Voraussetzung, dass kein
Salz vorhanden ist (p = 0) oder steht für Wasserstoff falls ein Salz
vorhanden ist (p = 1), R5 steht für Wasserstoff,
die zwei durch die geschwungenen Linien dargestellten Bindungen
fehlen in Ring A und sind durch insgesamt 4 Wasserstoffatome ersetzt
und die zwei Bindungen, die durch die geschwungenen Linien in Ring
B dargestellt sind, stehen jeweils zusammen mit den parallelen Bindungen
für eine
Doppelbindung, X steht für
2 Wasserstoffatome und Z steht für
Methyl).
-
Am
meisten bevorzugt sind die Verbindungen der Formel I, worin
- A) X für
2 Wasserstoffatome steht, R1, R2,
R3, R5 für H stehen,
R4 für
CH3 steht, Z für CH3 steht
(Staurosporin),
- B) X für
1 Wasserstoffatom und 1 Hydroxygruppe in (R) oder (S) Isomerform
steht, R1, R2, R3 R5 für H stehen,
R4 für
CH3 steht, Z für CH3 steht
(UCN-01 und UCN-02)
- C) X für
2 Wasserstoffatome steht, R1, R2,
R5 für
H stehen, R4 für CH3 steht,
R3 für
Benzoyl steht, Z für
CH3 steht (CGP41251 oder PKC412 oder MIDOSTAURIN),
- D) X für
O steht, R1, R2,
R5 für
H stehen, R3 für CH3 steht,
R4 für
Ethyloxycarbonyl steht, Z für
CH3 steht (NA 382, CAS = 143086-33-3),
- E) X für
1 Wasserstoffatom und 1 Hydroxygruppe steht, R1,
R2, R5 für H stehen,
R3 für
CH3 steht, Z für CH3 steht
und R4 ausgewählt ist aus -(CH2)2OH, -CH2CH(OH)CH2OH, -CO(CH2)2CO2Na, -(CH2)3CO2H, -COCH2N(CH3)2,
- F) X für
2 Wasserstoffatome steht, R1, R2,
R5 für
H stehen, R3 für CH3 steht,
Z für CH3 steht und R4 ausgewählt ist
aus N-[O-(Tetrahydropyran-4-yl)-D-lactoyl], N-[2-Methyl-2-(tetrahydropyran-4-yloxy)propionyl, N-[O-(Tetrahydropyran-4-yl)-L-lactoyl],
N-[O-(Tetrahydropyran-4-yl)-D-lactoyl], N-[2-(Tetrahydropyran-4-yloxy)acetyl)],
- G) X für
O steht, R1, R2,
R5 für
H stehen, R3 für CH3 steht,
Z für CH3 steht und R4 ausgewählt ist
aus N-[O-(Tetrahydropyran-4-yl)-D-lactoyl],
N-[2-(Tetrahydropyran-4-yloxy)acetyl)],
- H) X steht für
1 Wasserstoffatom und 1 Hydroxygruppe, R1,
R2, R5 stehen für H, R3 steht für
CH3, Z steht für CH3 und
R4 ist ausgewählt aus N-[O-(Tetrahydropyran-4-yl)-D-lactoyl],
N-[2-(Tetrahydropyran-4-yloxy)acetyl)].
-
Die
Abkürzung „CAS" steht für Chemical
Abstracts Registriernummer.
-
Die
am meisten bevorzugten Verbindungen der Formel I, beispielsweise
Midostaurin [Internationaler Allgemeinname] werden umfasst und wurden
spezifisch in
EP 0 296
110 A vom 21. Dezember 1988 wie auch in
US 5 093 330 A vom 3. März 1992
und
JP 2 708 047 A alle
im Namen des vorliegenden An melders beschrieben. Andere bevorzugte
Verbindungen werden durch WO 95/32974 A und WO 95/32976 A umfasst
und beschrieben, die beide im Namen des vorliegenden Anmelders am
7. Dezember 1995 veröffentlicht
wurden.
-
Am
bevorzugtesten sind die Verbindungen der Formel III, worin
- A) X für
2 Wasserstoffatome steht, R1, R2,
R5 für
H stehen, R6 für CH3 steht,
R7 für
Methyloxycarbonyl steht und Z für
H steht (2-Methyl K252a),
- B) X für
2 Wasserstoffatome steht, R1, R2,
R5, R6 für H stehen,
R7 für
Methyloxycarbonyl steht und Z für
H steht (K252a),
- C) X für
2 Wasserstoffatome steht, R1, R2,
R5, R6 für H stehen,
R7 für
Methyloxycarbonyl steht und Z für
CH3 steht (KT-5720).
-
Am
meisten bevorzugt sind die Verbindungen der Formel IV, worin
- A) X für
O steht, R1, R2,
R5 für
H stehen, R9 für CH2-NMe2 steht, R8 für CH3 steht, m' und n' für
2 stehen,
- B) X für
O steht, R1, R2,
R5 für
H stehen, R9 für CH2-NH2 steht, R8 für CH3 steht, m' für
2 steht und n' für 1 steht
(Ro-31-8425, CAS = 151342-35-7).
-
Am
meisten bevorzugt sind die Verbindungen der Formel V, worin
- A) X für
O steht, R1, R2,
R5 für
H stehen, R8 für CH3 steht
und R10 für -(CH2)3-NH2 steht (Ro-31-7549,
CAS = 138516-31)
- B) X für
O steht, R1, R2,
R5 für
H stehen, R8 für CH3 steht
und R10 für -(CH2)3-S-(C=NH)-NH2 steht (Ro-31-8220, CAS = 125314-64-9)),
- C) X für
O steht, R1, R2,
R5 für
H stehen, R8 für CH3 steht
und R10 für -CH3 steht.
-
Am
meisten bevorzugt sind die Verbindungen der Formel VI, worin
- A) X für
2 Wasserstoffatome steht, R1, R2,
R5 für
H stehen, R4 für CH3 steht,
Z für CH3 steht, R3 ausgewählt ist
aus Methyl oder C1-C10 Alkyl,
Arylmethyl, C6H2CH2-.
-
Staurosporinderivate
und ihr Herstellprozess wurden spezifisch in vielen Dokumenten des
Stands der Technik beschrieben, die dem Fachmann bekannt sind.
-
Die
Verbindungen der Formel I und ihr Herstellverfahren wurden in
EP 0 296 110 A vom
21. Dezember 1988 wie auch
US
5 093 330 A vom 3. März
1992 und
JP 2 708 047
A alle im Namen des vorliegenden Anmelders beschrieben.
Verbindungen der Formel I mit einer Tetrahydropyran-4-yl-lactoyl
Substitution an R
4 wurden in
EP 0 624 590 A vom 17. November
1994 beschrieben. Andere Verbindungen wurden in
EP 0 575 955 A vom 29. Dezember
1993,
EP 0 238 011 A vom
23. September 1987 (UCN-01) und WO 99/02532 A vom 3. Juli 1998 beschrieben.
-
Die
Verbindungen der Formel II und ihr Herstellverfahren wurden spezifisch
in
EP 0 296 110 A vom
21. Dezember 1988, wie auch
US
5 093 330 A vom 3. März
1992 und
JP 2 708 047
A alle im Namen des vorliegenden Anmelders beschrieben.
-
Die
Verbindungen der Formel III und ihr Herstellverfahren wurden spezifisch
in der US Patentanmeldung 020102 vom 24. Juli 1992 (das heißt
EP 0 768 312 A vom
16. April 1997,
EP 1
002 534 A vom 24. Mai 2000,
EP 0 851 754 A vom 10. Mai 1995 beschrieben.
-
Die
Verbindungen der Formel IV und ihr Herstellverfahren wurden spezifisch
beschrieben in den Patentanmeldungen
GB
9309602 und 9403249 vom 10. Mai 1993 und vom 21. Februar
1994 (das heißt
EP 0 624 586 A vom
17. November 1994,
EP
1 002 534 A vom 24. Mai 2000,
EP 0 651 754 A vom 10. Mai
1995).
-
Die
Verbindungen der Formel V und ihr Herstellverfahren wurden spezifisch
in den Patentanmeldungen
GB 8803048 ,
GB 8827565 ,
GB 8904161 und
GB 8928210 jeweils vom 10. Februar
1988, 25. November 1988, 23. Februar 1989 und 13. Dezember 1989
beschrieben (das heißt
EP 0 328 026 A vom
16. August 1989 und
EP
0 384 349 A vom 29. August 1990).
-
Die
Verbindungen der Formel VI und ihr Herstellverfahren wurden spezifisch
in der Patentanmeldung US 07/777 395 (Con) vom 10. Oktober 1991
beschrieben (WO 93/07153 A vom 15. April 1993).
-
Die
Struktur der durch die Codenummern, generischen Namen oder Handelsnamen
identifizierten Wirkstoffe können
aus der aktuellen Ausgabe des Standardkompendiums „The Merck
Index" oder aus
Datenbasen entnommen werden, beispielsweise Patents International
(beispielsweise IMS World Publications).
-
Das
bevorzugte Staurosporinderivat gemäß der Erfindung ist N-[(9S,10R,11R,13R)-2,3,10,11,12,13-Hexahydro-10-methoxy-9-methyl-1-oxo-9,13-epoxy-1H,9H-diindolo[1,2,3-gh:3',2',1'-Im]pyrrolo[3,4-j][1,7]benzodiazonin-11-yl]-N-methylbenzamid
der Formel (VII)
oder ein Salz hiervon (hierin
später: „Verbindungen
der Formel VII oder Midostaurin").
-
Die
Verbindung der Formel VII ist auch als Midostaurin [Internationaler
allgemeiner Name] oder PKC412 bekannt.
-
Midostaurin
ist ein Derivat des natürlich
vorkommenden Alkaloids Staurosporin und wurde spezifisch in
EP 0 296 110 A vom
21. Dezember 1988 wie auch
US
5 093 330 A vom 3. März
1992 und
JP 2 708 047
A alle im Namen des vorliegenden Anmelders beschrieben.
-
Es
wurde nun überraschenderweise
festgestellt, dass Midostaurin therapeutische Eigenschaften aufweist,
die es besonders brauchbar als Inhibitor von FLT3 Rezeptoren und
speziell bei der Behandlung und Prophylaxe von Leukämien und
myelodysplastischen Syndromen macht. Diese Verbindung zeigt eine
unerwartet hohe Potenz gegenüber
der FLT3 Rezeptorkinase.
-
Staurosporinderivate,
beispielsweise Midostaurin, wurden ursprünglich als Inhibitor der Proteinkinase C
(PKC) (T. Meyer, U. Regenass, D. Fabro et al.: Int. Cancer 43: 851–856, 1989)
beschrieben.
-
Es
wurde nun überraschenderweise
festgestellt, dass Staurosporinderivate therapeutische Eigenschaften
besitzen, die sie besonders brauchbar als Inhibitor der FLT3 Rezeptoren
und speziell zur Behandlung und Prophylaxe von Leukämien und
myelodysplastischen Syndromen machen. Diese Verbindung zeigt eine unerwartet
hohe Wirksamkeit gegenüber
der FLT3 Rezeptorkinase.
-
Die
vorliegende Erfindung betrifft daher die Verwendung von Staurosporinderivaten
zur Herstellung eines Arzneimittels zur Hemmung der FLT3 Rezeptorkinase
und der nachfolgenden Effekte (vermittelt durch SH2).
-
Die
vorliegende Erfindung betrifft insbesondere die Verwendung der Staurosporinderivate
zur Herstellung eines Arzneimittels zur Behandlung von Erkrankungen,
die die deregulierte FLT3 Rezeptortyrosinkinaseaktivität, genauer
gesagt die deregulierte mutierte FLT3 Rezeptortyrosinkinaseaktivität umfassen.
Bevorzugte Erkrankungen, die die deregulierte FLT3 Rezeptortyrosinkinaseaktivität umfassen,
sind Leukämien
und das myelodysplastische Syndrom.
-
Die
vorliegende Erfindung betrifft die Verwendung von Staurosporinderivaten
zur Herstellung eines Arzneimittels zur Behandlung von Leukämien und
des myelodysplastischen Syndroms, am bevorzugtesten zur Behandlung
von Leukämien
und des myelodysplastischen Syndroms, die eine deregulierte FLT3
Rezeptortyrosinkinaseaktivität
umfassen.
-
In
einer bevorzugten Ausführungsform
betrifft die vorliegende Erfindung die Verwendung von Staurosporinderivaten
zur Herstellung eines Arzneimittels zur Behandlung der akuten myeloplastischen
Leukämie und
von myelodysplastischen Hochrisikosyndromen, am bevorzugtesten zur
Behandlung der akuten myeloplastischen Leukämie und der myelodysplastischen
Hochrisikosydrome, die eine deregulierte FLT3 Rezeptortyrosinkinaseaktivität umfassen.
-
Vorzugsweise
ist die vorliegende Erfindung auch zur Behandlung von Säugern brauchbar,
speziell Menschen, die an Erkrankungen leiden, die die deregulierte
FLT3 Rezeptortyrosinkinaseaktivität betreffen, welche die Verabreichung
einer die FLT3 Rezeptortyrosinkinaseaktivität-hemmende Menge an N-[(9S,10R,11R,13R)-2,3,10,11,12,13-hexahydro-10-methoxy-9-methyl-1-oxo-9,13-epoxy-1H-9H-diindolo[1,2,3-gh:3'2'1'-lm]pyrrolo[3,4-j][1,7]benzodiazonin-11-yl]-N-methylbenzamid
der Formel (VII) an einen Säuger
umfasst, der einer solchen Behandlung bedarf.
-
Die
vorliegende Erfindung betrifft auch eine Verwendung, worin die therapeutisch
wirksame Menge der Verbindung der Formel VII an einen Säuger sieben
bis viermal pro Woche oder etwa 100 % bis etwa 50 % der Tage in
diesem Zeitraum für
einen Zeitraum von einer bis sechs Wochen verabreicht wird, gefolgt
von einem Zeitraum von ein bis drei Wochen, worin das Mittel nicht
verabreicht wird und dieser Zyklus für 1 bis mehrere Zyklen wiederholt
wird.
-
Vorzugsweise
wird diese Verwendung zur Behandlung von Leukämien und myelodysplastischen
Syndromen verwendet. Bevorzugter erfolgt diese Verwendung zur Behandlung
von akuter myeloblastischer Leukämie
und myelodysplastischen Hochrisikosyndromen.
-
In
einer weiteren Ausführungsform
betrifft die vorliegende Erfindung die Verwendung von Staurosporinderivaten
zur Herstellung einer pharmazeutischen Zusammensetzung zur Verwendung
bei der Behandlung von Erkrankungen, die die deregulierte FLT3 Rezeptortyrosinkinaseaktivität und insbesondere
die deregulierte mutierte FLT3 Rezeptortyrosinkinaseaktivität umfassen.
-
Staurosporinderivate
haben brauchbare pharmakologische Eigenschaften. Insbesondere hemmen
sie die Aktivität
der FLT3 Rezeptortyrosinkinaseaktivität bei Konzentrationen im Bereich
von 0,01 bis 1,0 μM.
-
Die
in vivo Aktivität
der Staurosporinderivate, speziell der Verbindungen der Formel I
oder II, kann beispielsweise in einer einzelnen oralen Verabreichung
pro Tag an Tieren in Dosen im Bereich von 5 bis 300 oder 100 bis
200 mg/kg Körpergewicht
pro Tag gezeigt werden.
-
Die
Staurosporinderivate sind daher zur Behandlung von Erkrankungen
sehr geeignet, die auf die Hemmung der deregulierten Aktivität der FLT3
Tyrosinkinaserezeptoren ansprechen, beispielsweise Leukämien und
myelodysplastische Syndrome.
-
FLT3
ist ein Vertreter der Typ III Rezeptortyrosinkinasefamilie (RTK).
FLT3 (fms-ähnliche
Tyrosinkinase) ist auch als FLK-2 (fetale Leberkinase 2) bekannt.
-
Eine
ungeregelte Expression des FLT3 Gens wurde sowohl bei Leukämien von
Erwachsenen als auch Kindern dokumentiert, einschließlich akute
myeloide Leukämie
(AML), AML mit Trilineage-Myelodysplasie (AML/TMDS),
akute lymphoblastische Leukämie
(ALL) und myelodysplastisches Syndrom (MDS).
-
Es
wurden aktivierende Mutationen des FLT3 Rezeptors in etwa 35 % an
Patienten mit akuter myeloblastischer Leukämie (AML) gefunden und sind
mit einer schlechten Prognose assoziiert. Die häufigste Mutation umfasst eine
Duplikation im Leserahmen innerhalb der Membrandomäne, wobei
zusätzliche
5–10 %
der Patienten eine Punktmutation an Asparaginase 835 aufweisen.
Beide Mutationen sind mit konstitutiven Aktivierung der Tyrosinkinaseaktivität FLT3 assoziiert
und führen
zu einer Proliferation und Lebensfähigkeitssignalen in Abwesenheit
des Liganden. Patienten die die Mutantenform des Rezeptors exprimieren,
haben eine verringerte Chance auf Heilung. Daher besteht eine akkumulierende
Evidenz für
eine Rolle der hyperaktivierten (mutierten) FLT3 Kinaseaktivität bei humanen
Leukämien
und dem myelodysplastischen Syndrom.
-
Dies
hat den Anwender dazu veranlasst, nach neuen Inhibitoren des FLT3
Rezeptors als möglichen therapeutischen
Ansatz für
diese Patienten zu suchen, für
die die derzeitigen Arzneimitteltherapien eine geringe Brauchbarkeit
aufweisen und für
solche Patienten, bei denen die derzeit verfügbaren Arzneimitteltherapien und/oder
Stammzelltransplantationstherapien versagt haben.
-
Der
Ausdruck „Krankheiten,
die eine deregulierte FLT3 Rezeptortyrosinkinaseaktivität" umfassen, wie dies
hierin verwendet wird, umfasst unter anderem Leukämien, einschließlich der
akuten myeloiden Leukämie (AML),
AML mit Trilineage-Myelodysplasie (AML/TMDS), akute lymphoblastische
Leukämie
(ALL) und myelodysplastisches Syndrom (MDS). Der Ausdruck umfasst
auch spezifisch Erkrankungen, die aus der Mutation des FLT3 Rezeptors
resultieren.
-
Leukämien resultieren
im allgemeinen von einer erworbenen (nicht angeborenen) genetischen
Verletzung der DNA der unreifen hämatopoetischen Zellen im Knochenmark,
den Lymphknoten, der Milz oder anderen Organen des Blut- und Immunsystems.
Die Wirkungen sind: Beschleunigtes Wachstum und Blockade in der
Reifung der Zellen, was zu Akkumulation von Zellen führt, die „leukämische Blasten" genannt werden,
die nicht als normale Blutzellen fungieren und keine normalen Knochenmarkszellen
bilden, was zu einer Defizienz an roten Blutkörperchen (Anämie), Blutplättchen und
normalen weißen
Blutzellen führt.
Blasten werden normalerweise durch das Knochenmark gebildet und
entwickeln sich gewöhnlich
zu reifen roten Blutzellen, die etwa 1 Prozent aller Knochenmarkszellen
ausmachen. Bei der Leukämie
reifen die Blasten nicht richtig und akkumulieren im Knochenmark.
Bei der akuten myeloiden Leukämie
(AML) nennt man diese Myeloblasten, während sie bei der akuten lymphoblastischen
Leukämie
(ALL) als Lymphoblasten bekannt sind.
-
Eine
weitere Leukämie
ist MLL (Mixed Lineage Leukämie).
-
Der
Ausdruck „AML
mit Trilineage-Myelodysplasie (AML/TMDS)" bezieht sich auf eine ungewöhnliche Form
der Leukämie,
die durch ein dyshämatopoetisches
Bild gekennzeichnet ist, das die akute Leukämie begleitet, eine schlechte
Reaktion auf eine einleitende Chemotherapie und eine Tendenz zeigt,
in ein reines myelodysplastisches Syndrom zurückzufallen.
-
Der
Ausdruck „myelodysplastisches
Syndrom (MDS)" betrifft
eine Gruppe an Blutstörungen,
worin das Knochenmark nicht mehr normal funktioniert, was zu einer
Defizienz in der Anzahl an gesunden Blutzellen führt. Im Vergleich mit Leukämie, worin
ein Blutzellentyp in großer
Anzahl gebildet wird, ist beim MDS jeder und manchmal alle Blutzelltypen
betroffen. Es treten mindestens 10 000 neue Fälle jährlich in den Vereinigten Staaten
auf. Bis zu ein Drittel der Patienten, bei denen MDS diagnostiziert
wird, entwickeln eine akute myeloide Leukämie. Aus diesem Grund wird
die Krankheit manchmal auch als Präleukämie bezeichnet. Das myelodysplastische
Syndrom wird manchmal auch Myelodysplasie, Dysmyelopoese oder Oligoblastenleukämie genannt.
Die MDS wird auch als schwelende Leukämie bezeichnet, wenn eine große Anzahl
an Blastenzellen im Knochenmark verbleiben. Das myelodysplastische
Syndrom resultiert wie die Leukämie
aus einer genetischen Verletzung der DNA einer einzelnen Zelle im
Knochenmark. Es sind bestimmte Abnormalitäten in den Chromosomen bei
MDS Patienten vorhanden. Diese Abnormalitäten werden auch Translokationen
genannt, die auftreten, wenn ein Teil des Chromosoms abbricht und
an einen beschädigten
Teil eines unterschiedlichen Chromosoms bindet. Dieselben Defekte
finden sich häufig
bei einer akuten myeloiden Leukämie.
MDS unterscheidet sich von der Leukämie, da alle Blutzellen des
Patienten abnormal sind und alle von derselben beschädigten Stammzelle
abgeleitet sind. Bei Leukämiepatienten
enthält
das Knochenmark ein Gemisch an erkrankten und gesunden Blutzellen.
-
AML
und fortgeschrittene myelodysplastische Syndrome werden derzeit
mit hohen Dosen an cytotoxischen Chemotherpiemitteln behandelt,
wie Cytosinarabinosid und Daunorubicin. Diese Art von Behandlung veranlasst,
dass etwa 70 % der Patienten in eine hämatopologische Remission eintreten.
Jedoch erleiden mehr als die Hälfte
der Patienten, die in die Remission eintreten, trotz der Verabreichung
der Chemotherapie über
einen langen Zeitraum einen Rückfall.
Fast alle Patienten, die anfangs nicht in die Remission eintreten oder
nach der Remission einen Rückfall
erleiden, sterben schließlich
an der Leukämie.
Die Knochenmarkstransplantation kann bis zu 50–60 % der Patienten heilen,
die sich dem Verfahren unterziehen, aber es befinden sich nur ein
Drittel aller Patienten mit AML oder MDS in der Situation, ein Transplantat
zu erhalten. Es werden dringend neue und wirksame Arzneimittel benötigt, um
die Patienten zu behandeln, die nicht in eine Remission mit Standardtherapien
eintreten, Patienten, die später
einen Rückfall
erleiden und Patienten, die nicht für eine Stammzelltransplantation
in Frage kommen. Ferner kann ein wirksames neues Arzneimittel zur
Standardtherapie mit der berechtigten Erwartung zugegeben werden,
dass es zu einer verbesserten Einleitung der Chemotherapie für alle Patienten
führt.
-
In
der vorliegenden Beschreibung umfasst der Ausdruck „Behandlung" sowohl die prophylaktische
als auch präventive
Behandlung wie auch die heilende oder Krankheits-supprimierende
Behandlung, einschließlich
der Behandlung von Patienten, die einem Risiko ausgesetzt sind,
sich die Krankheit zuzuziehen oder unter Verdacht stehen, sich die
Krankheit zugezogen zu haben, wie auch kranke Patienten. Der Ausdruck
umfasst ferner die Behandlung zur Progressionsverzögerung der
Erkrankung.
-
Der
Ausdruck „heilend" wie er hierin verwendet
wird, meint die Wirksamkeit bei der Behandlung von ablaufenden Episoden,
die eine deregulierte FLT3 Rezeptortyrosinkinaseaktivität umfassen.
-
Der
Ausdruck „prophylaktisch" meint die Prävention
des Einsetzens oder des Wiederauftretens von Erkrankungen, die eine
deregulierte FLT3 Rezeptortyrosinkinaseaktivität umfassen.
-
Der
Ausdruck „Verzögerung der
Progression" meint,
wie er hierin verwendet wird, die Verabreichung des Wirkstoffs an
Patienten, die in einem Vorstadium oder einer frühen Phase der zu behandelnden
Erkrankung sind, wobei bei den Patienten beispielsweise eine Vorform
der entsprechenden Erkrankung diagnostiziert wird oder die Patienten
sich in einem Zustand befinden, beispielsweise während einer medizinischen Behandlung
oder eines Zustands, der aus einem Unfall resultiert, durch den
es wahrscheinlich ist, dass sich eine entsprechende Erkrankung entwickeln
wird.
-
Um
nach FLT-3 zielende Verbindungen zu suchen, wurden die hemmenden
Wirkungen von mehreren Verbindungen auf zwei unterschiedliche Arten
von Tests gescreened.
- – Tyrosinproteinkinasetests
mit gereinigter GST-FLT-3 werden in einem Endvolumen von 30 μl ausgeführt, worin
200–1800
ng des Enzymproteins enthalten sind. Die Aktivität wird in Gegenwart oder Abwesenheit von
Inhibitoren durch Messen des Einbaus von 33P
aus [γ33P] ATP in geeignete Substrate getestet.
In diesem Test hemmt Midostaurin den Transfer des gamma-Phosphats
von ATP auf das OH der Tyrosine im Proteinsubstrat durch die FLT-3
Kinase in einem Bereich von 0,1 bis 1,0 mM.
- – Es
wird ein zellbasierter Test verwendet, um die Inhibitoren der mutierten
FLT3 Tyrosinkinaserezeptoren zu identifizieren. Die allgemeine Technik
umfasst den Vergleich der Effekte möglicher Inhibitoren auf Zelllinien,
die von einer mutierten FLT3 zur Proliferation abhängen gegenüber Zelllinien,
die nicht von einer mutierten FLT3 zur Prolifation abhängen. Zelllinien,
die zwei unterschiedliche Formen von mutierten, aktivierter FLT3
exprimieren, werden verwendet: Ba/F3-FLT3-ITD Zellen, die eine FLT3
Mutante mit einer „internen Tandemduplikation" (ITD) mit der Membrandomäne des Rezeptors
exprimieren. Ba/F3-FLT3-D835Y
Zellen, die einen FLT3 Rezeptor exprimieren, der eine Mutation enthält, die
ein Asparagin an der Position 835 in ein Tyrosin umwandelt. Midostaurin
hemmt die Proliferation sowohl von Ba/F3-FLT3-ITD und Ba/F3-D835Y Zellen
bei der HK50 von < 10
nM. Midostaurin hemmt nicht das Wachstum von untransformierten Ba/F3 Zellen
bei Konzentrationen bis zu 500 nM und die wachstumshemmenden Effekte
der Verbindung I auf die Ba/F3-FLT3-ITD Zellen können durch die Zugabe von hohen
Konzentrationen von IL-3 unter Bereitstellung eines alternativen
Lebensfähigkeitssignals
aufgehoben werden. Bei den Konzentrationen, die zur Hemmung der
Proliferation von FLT-3 abhängigen
Zelllinien erforderlich sind, ist Midostaurin nicht gegenüber mehreren
humanen Leukämie-
und Lymphomzelllien cytotoxisch, die keine mutierten FLT3 Rezeptoren
aufweisen (hyperaktivierte Kinasen), was nahe legt, dass das Arzneimittel
ein unerwartet hohes Maß an
Spezifität
als cytotoxisches Mittel aufweist. Insgesamt legen die Ergebnisse
nahe, dass Midostaurin ein potenter Inhibitor der mutierten FLT3
Rezeptortyrosinkinaseaktivität
ist und ein vielversprechender Kandidat für Tests als Antileukämiemittel
bei Patienten mit mutierten FLT3 Rezeptoren. Insbesondere hemmt
er die Aktivität
der FLT3 Rezeptortyrosinkinaseaktivität in Konzentrationen im Bereich
von 0,01 bis 1,0 μM.
-
Diese
unvorhersehbare Vielfalt an Eigenschaften meint, dass die Verwendung
von Staurosporinderivaten von besonderem Interesse zur Herstellung
eines Arzneimittels zur Behandlung von Erkrankungen ist, die eine
deregulierte FLT3 Rezeptortyrosinkinaseaktivität umfassen. Diese Verbindung
hat einen großen
Sicherheitsbereich, eine hohe Affinität und Selektivität.
-
Dieser
Effekt kann klinisch für
Patienten mit Leukämien
relevant sein, speziell akute myeloide Leukämie (AML) und myelodysplastisches
Syndrom (MDS).
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Um
zu demonstrieren, dass Staurosporinderivate besonders geeignet sind
zur Behandlung von Leukämien
oder myelodysplastischen Syndromen mit einem guten therapeutischen
Erfolg und anderen Vorteilen, werden klinische Versuche auf eine
Weise ausgeführt,
die dem Fachmann bekannt sind.
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Die
genaue Dosierung der Staurosporinderivate, die zur Hemmung der FLT3
Rezeptortyrosinkinaseaktivität
verwendet wird, hängt
von mehreren Faktoren ab, wie dem Wirt, der Art und Schwere des
zu behandelnden Zustands und der Verabreichungsart. Jedoch wird
im allgemeinen eine zufriedenstellende Hemmung der FLT3 Rezeptortyrosinkinaseaktivität erreicht,
wenn die Staurosporinderivate parenteral, beispielsweise intraperitoneal,
intravenös,
intramuskulär,
subkutan, intratumoral oder rektal oder enteral, beispielsweise
oral, vorzugsweise intravenös
oder oral oder intravenös
mit einer Tagesdosierung von 1–300
mg/kg Körpergewicht oder
für größere Primaten
mit einer Tagesdosierung von 50–5000
mg, vorzugsweise 500–3000
mg verabreicht werden (wobei die bevorzugte Verabreichung geprüft wird),
wobei in Humanversuchen eine Gesamtdosis von 225 mg/Tag vermutlich
die maximal tolerierte Dosis (MTD) ist. Eine bevorzugte intravenöse Tagesdosis
beträgt 1–75 mg/kg
Körpergewicht,
wobei für
größere Primaten
die Tagesdosis 50–1500
mg beträgt.
Eine typische intravenöse
Dosierung beträgt
20 mg/kg drei- bis fünfmal
pro Woche.
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Am
bevorzugtesten werden die Staurosporinderivate, speziell Midostaurin,
oral durch Dosierungsformen, wie Mikroemulsionen, Softgele oder
feste Dispersionen in Dosierungen von bis zu 150 mg/Tag, ein-, zwei-
oder dreimal verabreicht.
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Gewöhnlich wird
eine kleine Dosis anfänglich
verabreicht und die Dosierung wird graduell erhöht, bis die optimale Dosierung
für den
zu behandelnden Patienten bestimmt ist. Das obere Dosierungslimit
wird durch Nebenwirkungen festgelegt und kann durch einen Versuch
für den
zu behandelnden Patienten bestimmt werden.
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Die
Staurosporinderivate können
mit einem oder mehreren pharmazeutisch annehmbaren Trägern und
optional einem oder mehreren herkömmlichen pharmazeutischen Adjuvantien
kombiniert werden und enteral, beispielsweise oral in Form von Tabletten,
Kapseln, beschichtete Tabletten, etc. oder parenteral beispielsweise
intraperitoneal oder intravenös
in Form von sterilen injizierbaren Lösungen oder Suspensionen verabreicht
werden. Die enteralen und parenteralen Zusammensetzungen können durch
herkömmliche
Mittel hergestellt werden.
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Die
erfindungsgemäßen Infusionslösungen sind
vorzugsweise steril. Dies wird leicht erreicht, beispielsweise durch
Filtration durch sterile Filtrationsmembranen. Eine aseptische Herstellung
jeder Zusammensetzung in flüssiger
Form, das heißt
die aseptische Füllung
von Gläschen
und/oder die Kombination einer pharmazeutischen Zusammensetzung
der vorliegenden Erfindung mit einem geeigneten Verdünnungsmittel
unter aseptischen Bedingungen sind dem Fachmann gut bekannt.
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Die
Staurosporinderivate können
in enterale und parenterale pharmazeutische Zusammensetzungen formuliert
werden, die eine Menge an Wirkstoff enthalten, die zur Hemmung der
FLT3 Rezeptortyrosinkinaseaktivität wirksam ist, wobei solche
Zusammensetzungen in Einheitsdosierungsform vorkommen und solche Zusammensetzungen
einen pharmazeutisch annehmbaren Träger enthalten.
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Die
Staurosporinderivate können
alleine oder in Kombination mit zumindest einem weiteren pharmazeutischen
Wirkstoff zur Verwendung bei diesen Pathologien kombiniert werden.
Diese Wirkstoffe können
in derselben pharmazeutischen Präparation
oder in Form von kombinierten Präparationen
als „Kit
aus mehreren Teilen" in
dem Sinn kombiniert werden, dass die Kombinationspartner unabhängig dosiert
werden können
oder durch die Verwendung von unterschiedlich fixierten Kombinationen
mit bestimmten Mengen der Kombinationspartner, das heißt gleichzeitig
oder zu verschiedenen Zeitpunkten. Die Teile des Kits können dann
gleichzeitig oder chronologisch versetzt, das heißt zu verschiedenen
Zeitpunkten und mit gleichen oder unterschiedlichen Zeitintervallen
für jeden
Teil des Kits verabreicht werden. Nicht beschränkende Beispiele an Verbindungen,
die zur Verwendung in Kombination mit Staurosporinderivaten angeführt werden
können,
sind cytotoxische Chemotherapiearzneimittel, wie Cytosinarabinosid,
Daunorubicin, Doxorubicin, Cyclophosphamid, VP-16 usw. Weitere Staurosporinderivate
können
mit anderen Inhibitoren der Signaltransduktion oder anderen auf
Onkogene-gerichtete Arzneimittel mit der Erwartung kombiniert werden,
dass eine signifikante Synergie resultiert.
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Die
bevorzugten Zusammensetzungen werden in
EP 0 657 164 A vom 14. Juni
1995 beschrieben. Die beschriebenen pharmazeutischen Zusammensetzungen
umfassen eine Lösung
oder Dispersion von Verbindungen der Formel I, wie Midostaurin in
einem gesättigten
Polyalkylenglycolglycerid, worin das Glycolglycerid ein Gemisch
aus Glyceryl und Polyethylenglycolestern aus einer oder mehreren
gesättigten
C8-C18 Fettsäuren
ist.
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Es
sind zwei Herstellverfahren solcher Zusammensetzungen später beschrieben.
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Zusammensetzung A:
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Gelucire
44/14 (82 Teile) wird durch Erhitzen auf 60°C geschmolzen. Pulverisiertes
Midostaurin (18 Teile) wird zum geschmolzenen Material gegeben.
Das entstehende Gemisch wird homogenisiert und die erhaltene Dispersion
wird in Hartgelatinekapseln unterschiedlicher Größe so zugegeben, dass einige
eine 25 mg Dosierung und andere eine 75 mg Dosierung an Midostaurin
enthalten. Die entstehenden Kapseln sind für die orale Verabreichung geeignet.
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Zusammensetzung B:
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Gelucire
44/14 (86 Teile) wird durch Erhitzen auf 60°C geschmolzen. Pulversiertes
Midostaurin (14 Teile) wird zum geschmolzenen Material gegeben.
Das Gemisch wird homogenisiert und die erhaltene Dispersion wird
in Hartgelatinekapseln unterschiedlicher Größe so zugegeben, dass einige
eine 25 mg Dosierung und andere eine 75 mg Dosierung an Midostaurin
enthalten. Die entstehenden Kapseln sind für die orale Verabreichung geeignet.
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Gelucire
44/14, das im Handel von Gattefosse erhalten werden kann, ist ein
Gemisch aus Estern aus gesättigten
C8-C18 Fettsäuren
mit Glycerin und einem Polyethylenglycol mit einem Molekulargewicht
von etwa 1500, wobei die Spezifikationen für die Zusammensetzung der Fettsäurekomponente
4–10 Gewichtsprozent
Caprylsäure,
3–9 Gewichtsprozent
Caprinsäure,
40–50
Gewichtsprozent Laurinsäure,
14–24
Gewichtsprozent Myristinsäure,
4–14 Gewichtsprozent
Palmitinsäure
und 5–15
Gewichtsprozent Stearinsäure
sind.
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Ein
bevorzugtes Beispiel für
eine Gelucireformulierung besteht aus:
Gelucire (44/14): 47
g
Midostaurin: 3,0 g gefüllt
in eine 60 ml Schraubflasche
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Ein
bevorzugtes Beispiel für
ein Softgel enthält
die folgende Mikroemulsion:
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Jedoch
sollte klar verständlich
sein, dass dies nur Erläuterungszwecken
dient.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
betrifft Erfindung die hierin beschriebene Verwendung oder das Verfahren,
worin die tägliche
wirksame Menge der Verbindung der Formel VII 100 bis 300 mg, vorzugsweise 125
mg bis 250 mg, vor allem 220 bis 230 mg, vorzugsweise 225 mg beträgt.
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Am
bevorzugtesten wird die Verbindung der Formel VII einmal, zweimal
oder dreimal pro Tag für
eine Gesamtdosis von 100 bis 300 mg täglich verabreicht.
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In
einer sehr bevorzugten Ausführungsform
wird die Verbindung der Formel VII dreimal am Tag für eine Gesamtdosis
von 220 bis 230 mg vorzugsweise 225 mg täglich und vorzugsweise einer
Dosis pro Verabreichung von 70 bis 80 mg, vorzugsweise 75 mg verabreicht.
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In
einer weiteren Ausführungsform
betrifft die Erfindung einen Serienartikel, der Verpackungsmaterial und N-[(9S,10R,11R,13R)-2,3,10,11,12,13-Hexahydro-10-methoxy-9-methyl-1-oxo-9,13-epoxy-1H,9H-diindolo[1,2,3-gh:3',2',1'-lm]pyrrolo[3,4-j][1,7]benzodiazonin-11-yl]-N-methylbenzamid
der Formel (VII) oder ein pharmazeutisch annehmbares Salz hiervon
in diesem Verpackungsmaterial enthält, worin das Verpackungsmaterial Aufschriften
umfasst, die angeben, dass die Verbindung der Formel (VII) oder
das pharmazeutisch annehmbare Salz an Säuger, die an Erkrankungen leiden,
welche eine deregulierte FLT3 Rezeptortyrosinkinaseaktivität umfassen,
in einer Menge von 50 bis 500 mg, vorzugsweise 100 bis 300 mg, vorzugsweise
125 bis 250 mg, vorzugsweise 220 mg bis 230 mg, vor allem 225 mg
nach einem spezifischen Dosierungsplan verabreicht werden soll,
um die Entwicklung von Erkrankungen zu hemmen, die die deregulierte
FLT3 Rezeptortyrosinkinaseaktivität umfassen.
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Bevorzugt
ist ein Serienartikel, worin die Verbindung der Formel VII dreimal
am Tag für
eine Gesamtdosis von 220 bis 230 mg, vorzugsweise 225 mg täglich und
vorzugsweise einer Dosis von 70 bis 80 mg, vor allem 75 mg pro Verabreichung
zur Behandlung von Leukämien,
speziell der akuten myeloblastischen Leukämie und myelodysplastischen
Hochrisikosyndromen verabreicht wird. Eine bevorzugte Ausführungsform
betrifft einen Serienartikel, der Weichgelkapseln umfasst, die 25
mg der Verbindung der Formel VII enthalten.
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Die
Wirksamkeit von Staurosporinderivaten zur Behandlung von Erkrankungen,
die eine deregulierte FLT3 Rezeptortyrosinkinaseaktivität umfassen,
wird durch die Ergebnisse der folgenden pharmakologischen Tests
erläutert
(Beispiele 1 bis 2). Diese Beispiele erläutern die Erfindung ohne den
Schutzumfang zu beschränken.
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Beispiel 1: FLT-3 (Herstellung
und Aktivitätsmessung)
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Der
Baculovirusdonorvektor pFbacG01 wird zur Erzeugung eines rekombinanten
Baculovirus verwendet, der die Aminosäureregion 563-993 der intracytoplasmatischen
Kinasedomänen
der humanen FLT-3 exprimiert. Die kodierenden Sequenzen für die cytoplasmatische
Domäne
von FLT-3 wird durch PCR aus humanen c-DNA Banken (Clontech) amplifiziert.
Die amplifizierten DNA Fragmente und der pFbacG01 Vektor werden
zur Ligation durch den Verdau mit BamHI und HindIII kompatibel gemacht.
Die Ligation dieser DNA Fragmente führt zum Baculovirusdonorplasmid
FLT-3 (1.1). Die Produktion der Viren, die Expression der Proteine in
Sf9 Zellen und die Reinigung der GST-Fusionsproteine werden wie
folgt ausgeführt:
(Erzeugung
von Bac-to-Bac GST Fusionsvektoren) pFbacG01, pFbacGST2T und pFbacGSTx3
Bac-to-Bac® Donorvektoren
werden aus jeweils pAcG1, pAcG2T und pAcG3X erzeugt, die die Expression
von GST-Fusionsproteinen mit der Möglichkeit der Spaltung mit
Thrombin (pFbacGT2) oder Faktor Xa (pFbacGSTx3) erleichtern, wobei
pFbacG01 keine proteolytische Spaltstelle exprimiert. Diese werden
selbst durch Isolierung des DNA Fragments, das das Gen für GST mit
der C-terminalen Protease und Restriktionsstellen enthält, durch
Restriktionsenzymverdau des relevanten PharMingen Baculovirusdonorvektors
mit EcoRV und EcoRI erzeugt. Dieses EcoRV/EcoRI Fragment wird in
den pFastBac1 Vektor ligiert, der mit BamHI einem Restriktionsverdau
unterzogen wurde, durch eine Klenow-Reaktion stumpfendig gemacht
wurde und anschließend
mit EcoRI unter Bildung eines stumpfendig/EcoRI Vektors verdaut
wurde.
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(Herstellung
des Virus): Transfervektoren, die die Kinasedomänen enthalten, werden in die
DH10Bac Zelllinie (GIBCO) transfiziert und auf Selektivagarplatten
ausplattiert. Kolonien ohne Insertion der Fusionssequenz in das
virale Genom (die von Bakterien getragen werden) sind blau. Es werden
weiße
Einzelkolonien gepickt und die virale DNA (Bacmid) wird aus den
Bakterien durch Standardplasmidreinigungsverfahren isoliert. Sf9
Zellen oder Sf21 Zellen werden dann in 25 cm2 Flaschen
mit der viralen DNA mittels Cellfectinreagenz transfiziert.
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(Bestimmung
der Proteinexpression in kleinem Maßstab in Sf9 Zellen): Virus
enthaltendes Medium wird aus der transfizierten Zellkultur gewonnen
und zur Infektion verwendet, um den Titer zu erhöhen. Virus enthaltendes Medium,
das nach zwei Infektionsrunden erhalten wurde, wird zur Proteinexpression
in großem Maßstab verwendet.
Für eine
Proteinexpression im großen
Maßstab
werden 100 cm2 Rundbodengewebekulturplatten
mit 5 × 107 Zellen/Platte angeimpft und mit 1 ml Virus-enthaltendem
Medium (etwa 5 MOIs) infiziert. Nach 3 Tagen werden Zellen von der
Platte abgeschabt und bei 500 Upm für 5 Minuten zentrifugiert.
Zellpellets von 10 bis 20 100 cm2 Platten
werden in 50 ml eiskaltem Lysepuffer (25 mM Tris-HCl, pH 7,5, 2
mM EDTA, 1 % NP-40, 1 mM DTT, 1 mM PMSF) resuspendiert. Die Zellen
werden für
15 Minuten auf Eis gerührt
und dann für
20 Minuten bei 5000 Upm zentrifugiert.
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(Reinigung
von Protein mit GST-Anhang): Das zentrifugierte Zelllysat wird auf
eine 2 ml Glutathion-Sepharosesäule
(Pharmacia) aufgetragen und dreimal mit 10 ml an 25 mM Tris-HCl,
pH 7,5, 2 mM EDTA, 1 mM DTT, 200 mM NaCl gewaschen. Die Proteine
mit GST-Anhang werden dann durch 10 Anwendungen (jeweils 1 ml) an
25 mM Tris-HCl, pH 7,5, 10 mM reduziertem Glutathion, 100 mM NaCl,
1 mM DTT und 10 % Glycerin eluiert und bei –70°C gelagert.
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Tyrosinproteinkinasetests
mit gereinigtem GST-FLT3 werden in einem Endvolumen von 30 μl ausgeführt, worin
200–1800
ng an Enzymprotein (in Abhängigkeit
der spezifischen Aktivität),
20 mM Tris-HCl,
pH 7,6, 3 mM MnCl2, 3 mM MgCl2,
1 mM DTT, 10 μM
Na3VO4, 3 μg/ml Poly(Glu,Tyr)
4:1, 1 DMSO, 8,0 μM
ATP, [γ33 P] ATP 0,1 μCi enthalten sind. Die Aktivität wird in
Gegenwart oder Abwesenheit von Inhibitoren durch Messung des Einbaus
von 33P aus [33P]
ATP in die geeigneten Substrate getestet. Der Test (30 μl) wird in
Platten mit 96 Vertiefungen bei Umgebungstemperatur für 20 Minuten
unter den später
beschriebenen Bedingungen ausgeführt
und durch die Zugabe von 20 μl
an 125 mM EDTA beendet. Anschließend werden 40 μl des Reaktionsgemisches
auf eine Immobilon-PVDF Membran (Millipore, Bedford, MA, USA) überführt, die
vorher für
5 Minuten mit Methanol benetzt, dann mit Wasser gewaschen und dann
für 5 Minuten
mit 0,5 % H3PO4 befeuchtet wurde
und auf eine Vakuumvorrichtung montiert wird, wobei kein Vakuum
angelegt ist. Nach dem Auftragen aller Proben wird das Vakuum angelegt
und jede Vertiefung wird mit 200 μl
an 0,5 % H3PO4 gewaschen.
Die Membranen werden entfernt und viermal auf einem Schüttler mit
1,0 % H3PO4 und
einmal mit Ethanol gewaschen. Die Membranen werden nach dem Trocknen
bei Umgebungstemperatur gezählt,
wobei sie in einen Packard TopCount Rahmen mit 96 Vertiefungen montiert
werden und die Zugabe von 10 μl/Vertiefung
an Microscint® (Packard)
erfolgt. Die HK50 Werte werden durch eine
lineare Regressionsanalyse der prozentualen Hemmung jeder Verbindung
zweifach bei vier Konzentrationen berechnet (gewöhnlich 0,01, 0,1, 1 und 10 μM). Eine
Einheit der Proteinkinaseaktivität
wird als 1 nmol an 33P ATP definiert, das
von [γ33P] ATP auf das Substratprotein pro Minute
pro mg Protein bei 37°C übertragen
wird.
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Die
Aktivität
wird in Gegenwart oder Abwesenheit von Inhibitoren getestet, indem
man den Einbau von 33P aus [γ33P]
ATP in geeignete Substrate misst. In diesem Test hemmt Midostaurin
den Transfer des gamma-Phosphats von ATP auf das OH des Tyrosins
im Proteinsubstrat durch die FLT-3 Kinase im Bereich von 0,1 bis
1,0 μM.
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Beispiel 2: Screeningtest
auf Inhibitoren von FLT3
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Ein
Zell-basierter Test wird zur Identifizierung von mutierten FLT-3
Tyrosinkinaserezeptoren verwendet. Die allgemeine Technik umfasst
den Vergleich der Wirkungen von möglichen Inhibitoren auf Zelllinien,
die von einer mutierten FLT3 Zellproliferation abhängen, gegenüber Zelllinien,
die nicht von einer mutierten FLT-3 für ihre Proliferation abhängen. Verbindungen,
die eine unterschiedliche Aktivität aufweisen (größer oder
gleich einem zehnfachen Unterschied der Empfindlichkeit zwischen
FLT3+ Zellinien und FLT3- Zelllinien)
werden für eine
weitere Untersuchung ausgewählt.
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Zelllinien,
die für
das anfängliche
Screenen ausgewählt
werden, sind Sublinien der Ba/F3 Zellen, die so verändert sind,
dass sie mutierte oder überexprimierte
Wildtyp (nicht mutierte) FLT-3 nach einer Infektion mit einem Retrovirus
exprimieren, der geeignete FLT-3 cDNAs exprimiert. Die Ausgangszellinie Ba/F3
ist von Interleukin 3 zur Proliferation abhängig und wenn IL-3 abgesetzt
wird, stellen die Zellen schnell die Proliferation ein und sterben.
Der Retrovirus exprimiert FLT3 aus der Retrovirus LTR und das Neo
Gen aus einer IHRES Stelle. Ba/F3 Zellen werden in G418 selektiert
und auf eine Expression von FLT3 durch Fluoreszenz aktivierte Zellsortierung
(FACS) analysiert. Die Zelllinien mit zwei unterschiedlichen FLT-3
Mutationen werden verwendet. Eine Mutante exprimiert ein FLT-3,
das eine 14 Aminosäuren
lange Duplikation in der Membrandomäne aufweist, die durch das
Exon 11 kodiert wird, wobei die spezifische Duplikation....... VDFREYEYDLKWEF...... ist
(als Ba/F3-FLT3-ITD bezeichnet). Die zweite Mutation ist eine Punktmutation,
die Asparagin an der Position 835 in Tyrosin umwandelt (als Ba/F3-FLT3-D835Y bezeichnet).
Beide Mutationen erhöhen
die FLT-3 Kinaseaktivität
und machen sie von IL-3 unabhängig.
Ba/F3 Zellen, die die Wildtyp FLT3 exprimieren, werden ähnlich erzeugt
und als „Kontrollzelllinie" verwendet. Die Ausgangszelllinie
(nicht infiziert) und die Wildtyp „Kontrollzelllinie" bleiben für die Proliferation
von Interleukin-3 abhängig.
Die Zellen, die eine der beiden Mutanten exprimieren, werden für die Proliferation
von Interleukin-3 unabhängig.
Diese Zelllinien werden von M.D. Gary Gilliland, Brigam and Women's Hospital, Boston,
MA erhalten. Eine zusätzliche
Ba/F3 Zelllinie, die eine unterschiedliche Tandemduplikationsmutante
von FLT3 exprimiert, wird mit ähnlichen
Techniken erzeugt.
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Ba/F3
Zellen (Kontrolle, FLT3, ITD oder FLT3-D835Y) werden mit 50 000
Zellen/ml in 2 ml Kulturen mit RPMI 1640 mit 10 % fetalem Kälberserum
als Kulturmedium kultiviert. Das Medium für die Kontrollzellen (aber
nicht für
die mutierten FLT-3 Zellen) enthält
10 % (V/V) konditioniertes Medium aus der WEHI-3B Zelllinie als
Quelle für
Interleukin-3. Eine 10 mM „Stammlösung" jeder Verbindung
wird in Dimethylsulfoxid (DMSO) hergestellt. Dann werden Verdünnungen
in RPMI 1640 mit 10 % fetalem Kälberserum
gemacht, um schließliche
Arzneimittelkonzentrationen herzustellen, die typischerweise von
1 Nanomolar bis 10 Mikromolar reichen. Es werden ähnliche
Verdünnungen
mit DMSO gemacht, um als Trägerkontrollen
zu dienen. Nach 24, 48 und 72 Stunden nach der Zugabe der Verbindungen
werden Aliquots an Zellen entnommen und manuell in einer Hämocytometerkammer
nach einem Färben
mit 1 % Trypanblau in Phosphat-gepufferter Kochsalzlösung gezählt.
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Verbindungen,
die selektiv toxischer gegenüber
Ba/F3-FLT3-ITD Zellen als gegenüber
den Ba/F3 Wildtypkontrollzellen sind, werden weiter gegenüber zusätzlichen
FLT-3 Mutanten exprimierenden Zellen untersucht. Es werden ebenfalls
Antikörper
gegen FLT3 verwendet, um FLT3 Proteine vor und nach der Exposition
gegenüber
verschiedenen Konzentrationen der aktiven Verbindungen einer Immunpräzipitation
zu unterziehen. Die immunpräzipitierten
Proteine werden durch Natriumdodecylsulfatpolyacrylamidgele aufgetrennt, die
elektrophoretisch auf Papier überführt werden
und mit einem Antikörper
gegenüber
Phosphotyrosin einem Immunblot unterzogen werden. Dieser Test bestimmt,
ob die Verbindungen die „Autophosphorylierung" von FLT3 verringern,
die für
die mutierten Formen des Rezeptors charakteristisch ist.
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Midostaurin
hemmt die Proliferation von sowohl Ba/F3-FLT3-ITD und Ba/F3-D835Y
Zellen mit einer HK50 von < 10 nM und induziert
sowohl das Anhalten im G1 Zellzyklus als auch die Apoptose in 24–72 Stunden. Midostaurin
hemmt das Wachstum von untransformierten Ba/F3 Zellen bei Konzentrationen
bis zu 500 nM nicht und die wachstumshemmenden Effekte auf Midostaurin
auf Ba/F3-FLT3-ITD Zellen kann durch die Zugabe von hohen Konzentrationen
an IL-3 unter Bereitstellung eines alternativen Lebensfähigkeitssignals
aufgehoben werden. Bei den Konzentrationen, die zur Hemmung der
Proliferation von FLT-3 abhängigen
Zelllinien erforderlich sind, ist Midostaurin nicht gegenüber mehreren
humanen Leukämie-
und Lymphomzelllinien cytotoxisch, die keine mutierten FLT-3 Rezeptoren
aufweisen, was nahe legt, dass das Arzneimittel ein unerwartet hohes
Maß an
Spezifität
als cytotoxisches Mittel aufweist. Insgesamt zeigen diese Ergebnisse,
dass Midostaurin ein potenter Inhibitor der mutierten FLT-3 Rezeptortyrosinkinaseaktivität ist und
ein vielversprechender Kandidat für Tests als Antileukämiemittel
bei Patienten mit mutierten FLT-3 Rezeptoren ist.
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Die
biologischen Daten, die als prozentuale Hemmung der FLT-3 Kinaseaktivität bei einer
Konzentration von 1,0 μM
erhalten werden, sind für
die in der folgenden Tabelle I erwähnten Verbindungen angegeben.
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Die
Erfindung wird ferner durch die von E. Weisberg, C. Boulton, L.M.
Kelly, P. Manley, D. Fabbro, T. Meyer, D.G. Gilliland und J.D. Griffin
in The Journal Cancer Cell („Inhibition
of mutant FLT3 receptors in leukemia cells by the small molecule
tyrosine kinase inhibitor PKC412",
2002, Jun, 1(5): 433–443)
beschriebenen Daten unterstützt.