DE19535870C2 - Verfahren zum Herstellen von schalenförmigen Hohlstrukturen aus gedoppelten Blechzuschnitten mittels Innenhochdruckumformen - Google Patents
Verfahren zum Herstellen von schalenförmigen Hohlstrukturen aus gedoppelten Blechzuschnitten mittels InnenhochdruckumformenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Herstellen von schalenförmigen
Hohlstrukturen aus gedoppelten Blechzuschnitten mittels Innenhochdruckum
formen.
Insbesondere im Fahrzeugbau hat sich das Innenhochdruckumformen in den
letzten Jahren zu einer interessanten Technologie zur Herstellung komple
xer Formteile, wie z. B. Nockenwellen, Fittings, Ansaugkrümmer, Motorträ
ger usw. entwickelt. Überwiegend wird dabei von Hohlprofilen, wie Rohr
abschnitten, ausgegangen. Diese werden in ein Formwerkzeug eingelegt
und ihr Innenraum mit einem hydraulischen Druckmedium beaufschlagt, so
daß der Rohrabschnitt praktisch "aufgepumpt" und in einem oder mehreren
Schritten endgeformt wird. Auch für die Herstellung flächenbetonter scha
lenförmiger Hohlstrukturen im Fahrzeugbau, wie beispielsweise schalenför
mige Karossierieteile, wird die Innenhochdruckumformung derzeit bereits
untersucht. Dabei werden zwei gedoppelte Blechzuschnitte randseitig ver
schweißt und anschließend als Rohteil zwischen die Unter- und Oberform
eines geteilten Formwerkzeuges eingelegt. Die Verschweißung bildet einen
dichtenden Abschluß entlang des Randes der gedoppelten Blechzuschnitte,
wodurch zwischen diese ein Druckmedium eingeleitet werden kann. Durch
diese Druckbeaufschlagung wird das Rohteil in besagtem Formwerkzeug in
seine komplexe Endform gebracht.
Bei dem bekannten Verfahrensablauf treten aufgrund der vorgeschalteten
Verschweißung der gedoppelten Blechzuschnitte herstellungstechnische
Probleme auf. Durch die Verschweißung ist während des Umformvorganges
ein kontrollierter Werkstofffluß im Bereich der Werkstückfuge zwischen den
beiden Blechzuschnitten erheblich beeinträchtigt. Insbesondere ist auf
grund der festen Schweißverbindung keine Relativbewegung zwischen dem
oberen und unteren Blechzuschnitt möglich, was sich dann nachteilig aus
wirkt, wenn einer der beiden Blechzuschnitte aufgrund der komplexen
Formgebung des herzustellenden Teiles maßlich stärker umgeformt werden
muß, als der andere. Als Folge davon treten erhebliche Probleme mit der
Form- und Maßgenauigkeit des Formteils auf, so daß in aller Regel auf
wendige Nacharbeiten zum Richten und Kalibrieren des Formteils vorge
nommen werden müssen. Auch können sich durch die feste Verbindung zwi
schen den beiden Blechzuschnitten beim Ausformen der Hohlstruktur Span
nungen ausbilden, die zu einer Beeinträchtigung der Strukturstabilität
des Formteils führen.
Ausgehend von der geschilderten Problematik liegt der Erfindung die Auf
gabe zugrunde, ein Verfahren zum Herstellen von schalenförmigen Hohl
strukturen aus gedoppelten Blechzuschnitten mittels Innenhochdruckumfor
men anzugeben, bei dem die diskutierten Nachteile vermieden werden.
Diese Aufgabe wird durch die im Kennzeichnungsteil des Patentanspruches 1 an
gegebenen Verfahrensschritte in ihrer erfindungsgemäßen Abfolge gelöst.
Demnach findet praktisch eine Umordnung der bekannten Verfahrensschritte
beim Innenhochdruckumformen statt, da zuerst die gedoppelten Blechzu
schnitte in ein kombiniertes Spann-/Uniform-Werkzeug eingespannt werden,
das mit einer umlaufenden Spannfläche einen Flanschbereich der gedoppel
ten Blechzuschnitte dichtend bezüglich der beim Innenhochdruckumformen
auftretenden Druckwerte des Umformmediums beaufschlagt. Die Dichtfunk
tion zwischen den beiden Blechzuschnitten wird also nicht mehr - wie
beim Stand der Technik - durch eine Verschweißung der beiden Blechzu
schnitte, sondern durch genannte Beaufschlagung durch das Spann-/Um
form-Werkzeug hervorrufen.
Anschließend erfolgt dann das Umformen der gedoppelten Blechzuschnitte
mittels Innenhochdruckumformen. Durch die fehlende Schweißverbindung
zwischen den beiden Blechzuschnitten wird beim Umformen ein kontrollier
ter Werkstofffluß im Flanschbereich der gedoppelten Blechzuschnitte zu
gelassen, eine Relativbewegung der beiden Blechzuschnitte ist möglich, so
daß insgesamt ein definierterer Formvorgang unter Vermeidung störender
Spannungen innerhalb des Formteils erreicht wird. Im Idealfall kann mit
tels eines einzigen Umformschrittes die Endform des Formteils erreicht
werden, ohne daß Nachbearbeitungsschritte (Richten oder spannungsab
bauende Maßnahmen) notwendig wären.
Im nächsten Verfahrensschritt erfolgt dann das Verschweißen der Blechzu
schnitte im Flanschbereich, um die Endform der schalenförmigen Hohl
struktur festzulegen und letztere zu einem ganzheitlich handhabbaren Teil
zu machen. Da die Schweißnaht in dieser grundlegenden Ausgestaltung des
erfindungsgemäßen Verfahrens keine Dichtfunktion mehr erfüllen muß,
braucht sie nicht unbedingt durchgehend zu sein, sondern kann auch als
Punkt- oder Strichschweißnaht (Anspruch 6) ausgeführt sein. Die Wahl der
Schweißnaht richtet sich nach der Spezifikation des Bauteils. Bevorzugter
maßen kann das Verschweißen durch ein übliches Laser-Schweißverfahren
vorgenommen werden (Anspruch 5).
Falls es die Komplexitität der herzustellenden Hohlstruktur erfordert,
kann das erfindungsgemäße Verfahren dahingehend ergänzt werden, daß
der oben geschilderte Umformschritt als Vor-Umformschritt vorgenommen
wird. Anschließend kann verschweißt und mindestens ein weiterer Umform
schritt mittels Innenhochdruckumformen stattfinden, wodurch insbesondere
die Endform der Hohlstruktur erreicht wird (Anspruch 2). Im übrigen
können natürlich vor dem Verschweißen nicht nur ein, sondern zwei oder
mehrere Umformschritte stattfinden. Wie erörtert wird sich dies nach den
speziellen Gegebenenheiten bei dem jeweils herzustellenden Formteil rich
ten.
In den Ansprüchen 3 und 4 sind bevorzugte Druckbereiche für den Um
formdruck bei den Umformschritten vor bzw. nach dem Verschweißen angegeben.
Insbesondere für den Fall, daß mit einem Vor- und einem End-
Umformschritt gearbeitet wird, genügt es beim Vor-Umformschritt mit
Druckwerten bis zu 40 MPa zu arbeiten, da hier eine möglichst exakte
Anpassung an das Formwerkzeug noch nicht erreicht werden muß. Erst
beim End-Umformschritt nach dem Verschweißen soll die exakte, durch das
Formwerkzeug vorgegebene Gestalt der herzustellenden Hohlstruktur er
reicht werden, was durch einen sehr hohen Umformdruck von bis zu 1000 MPa
unterstützt wird.
Die Ansprüche 7 bis 10 kennzeichnen bevorzugte Verfahrensmaßnahmen im
Zusammenhang mit der Ausbildung des Spann-/Umform-Werkzeuges und der
Zugänglichkeit des Formteils für das Schweißwerkzeug. So kann beispiels
weise bei allen Umform- und Schweißschritten mit einem einzigen Gesamt-
Spann-/Umform-Werkzeug gearbeitet werden, das im Bereich einer Spann
fläche einen Zugang für das Schweißwerkzeug zum Flanschbereich der ge
doppelten Blechzuschnitte freigibt. Die Gestaltung des Umform-Werkzeuges
kann dabei so gewählt werden, daß ein Schweißvorgang von der Seite her
erfolgt, wobei die beiden Blechzuschnitte entlang ihrer Stirnränder mit
einander verschweißt werden. Auch kann das Formwerkzeug im Bereich
z. B. des Oberwerkzeuges so ausgespart sein, daß der Flanschbereich der
Hohlstruktur teilweise freibleibt, so daß auf der Flanschfläche geschweißt
werden kann.
Eine weitere Alternative (Anspruch 8) stellt ein segmentiertes Gesamt-
Spann-/Umform-Werkzeug dar, aus dem beim Schweißschritt ein Segment zur
Freigabe eines Zuganges für das Schweißwerkzeug zum Flanschbereich der
Hohlstruktur entfernt wird. Hier ist von Vorteil, daß das Formteil in ei
ner einzigen Aufspannung, die durch das Umformwerkzeug selbst gebildet
wird, während aller Verfahrensschritte verbleiben kann.
Auch ist es möglich, für die einzelnen Umform- und Schweißschritte Fol
gewerkzeuge im Bereich der Unter-/oder Oberform zu verwenden (Anspruch
9). Hierbei kann es von Vorteil sein, die gedoppelten Blechzuschnitte in
einen Spannrahmen zu fassen, der das Formteil durch die Umform- und
Schweißstationen bewegt (Anspruch 10). Dadurch muß das Formteil nur
einmal eingespannt werden.
Die Ansprüche 11 bis 14 kennzeichnen Maßnahmen, die sich mit der wir
kungsvollen Abdichtung der gedoppelten Blechzuschnitte in ihrem Flansch
bereich auseinandersetzen. Grundsätzlich ist dabei natürlich ein hoher
Schließdruck des Spann-/Umform-Werkzeuges von Vorteil, wie er durch eine
Hochdruckpresse erzeugt werden kann (Anspruch 11).
Weiterhin sind Maßnahmen zur Abdichtung möglich, wie sie aus der Hoch
druck-Fluidtechnik bekannt sind. So kann - wie in Anspruch 12 angege
ben ist - im Flanschbereich der gedoppelten Blechzuschnitte zwischen die
sen und/oder zwischen dem einzelnen Blechzuschnitt und der Spannfläche
des ihn beaufschlagenden Umformwerkzeuges ein Dichtring aus leicht flie
ßendem Material, wie beispielsweise Kupfer oder einem hochdrucktaugli
chen Elastomer eingelegt werden.
Weiterhin kann das Spann-/Umform-Werkzeug im Bereich seiner Spannfläche
mit einem Ziehwulst versehen werden, um eine gezielte Auslenkung des
Flanschbereiches der Blechzuschnitte aus ihrer Hauptebene zu erzielen.
Damit können Dichtkräfte erzeugt werden, die nicht nur quer zur Haupt
ebene der Blechzuschnitte verlaufen.
Ein Leck beim Innenhochdruckumformen kann auch dadurch vermieden wer
den, daß zwischen die gedoppelten Blechzuschnitte eine Gummiblase zur
Aufnahme des Druckmediums beim Innenhochdruckumformen eingelegt wird.
Dies ist insbesondere dann vorteilhaft, wenn aufgrund der Materialbe
schaffenheit der Blechzuschnitte und der speziellen komplexen Formgebung
der daraus herzustellenden Hohlstruktur das Auftreten von kleineren Spal
ten oder mikroskopischen Leckkanälen zwischen den Fügeflächen im
Flanschbereich der Blechzuschnitte zu erwarten sind.
Die Ansprüche 15 bis 18 betreffen vorteilhafte Ausgestaltungen des erfin
dungsgemäßen Verfahrens hinsichtlich der Einleitung des Druckmediums
zwischen die beiden gedoppelten Blechzuschnitte. So kann das Druckmedium
über den Flanschbereich eingeleitet werden, indem zwischen die
Flansche der beiden gedoppelten Blechzuschnitte unter dichtem Abschluß
ein Anschlußstutzen eingelegt wird. Bei einer speziellen Ausgestaltung des
Formwerkzeuges kann im übrigen auch auf den vorgenannten Anschlußstut
zen verzichtet und das Druckmedium direkt über die Trennfuge zwischen
den beiden Blechzuschnitten eingeleitet werden. Näheres hierzu ergibt sich
aus dem entsprechenden Ausführungsbeispiel.
Eine besonders einfache Möglichkeit für die Einleitung des Druckmediums
besteht nach Anspruch 16 darin, einen Anschlußstutzen an geeigneter
Stelle in der Fläche eines der beiden Blechzuschnitte vorzusehen. Dieser
Anschlußstutzen kann nach dem Endumformen des Formteils abgetrennt
werden - es verbleibt dann ein Loch an entsprechender Stelle der Hohl
struktur - oder als sogenanntes Nebenform-Element verwendet werden (An
spruch 18). Hierbei kann der Anschlußstutzen z. B. mit einem Außengewin
de versehen sein, auf das einerseits bei der Herstellung der Hohlstruktur
die Anschlußleitung für das Druckmedium aufgeschraubt werden kann.
Nach Fertigstellung der Hohlstruktur kann der Anschlußstutzen dann als
Befestigungselement für die Hohlstruktur dienen, in dem eine Befesti
gungsmutter auf ihn aufgeschraubt wird.
Anspruch 17 kennzeichnet eine vorteilhafte Ausgestaltung des erfindungs
gemäßen Verfahrens, bei dem mit Hilfe des Anschlußstutzens gleichzeitig
Öffnungen in die Hohlstruktur eingebracht und die zur Bildung der Öff
nung herauszuschneidenen Teile des entsprechenden Blechzuschnittes leicht
entfernt werden können. Näheres hierzu ist dem entsprechenden Ausfüh
rungsbeispiel zu entnehmen.
Bei den vorstehend erläuterten bevorzugten Ausführungsformen des erfin
dungsgemäßen Verfahrens gemäß den Ansprüchen 15 bis 18, die die Ein
leitung des Druckmediums betreffen, kann letzteres als Alternative an
mehreren Stellen des Formteils durch die angegebenen Maßnahmen zwischen
die gedoppelten Blechzuschnitte eingeleitet werden. Statt einer einzelnen
Zuführung des Druckmediums wird also mit einem sogenannten "Mehrfach
andocken" gearbeitet. Dadurch kann zum einen ein schnelleres Füllen des
umzuformenden Formteils erzielt werden, was sich auf die Taktzeit des
Formvorganges positiv auswirkt. Zum anderen können bei komplexen Form
teilen, die großvolumigere, durch Kanäle mit kleineren Querschnitten
verbundene Teilräume aufweisen, die Blechzuschnitte im Bereich dieser
einzelnen Teilräume durch Beaufschlagung mit unterschiedlichen Druckwer
ten gezielt entsprechend den in den jeweiligen Teilräumen herrschenden
Randbedingungen umgeformt werden. Dies führt zu einer Perfektionierung
des Umformvorganges, wie er insbesondere bei hochkomplexen Bauteilen im
Automobilbau regelmäßig gefordert wird.
Zusammenfassend wird durch die Erfindung ein Verfahren zum Herstellen
von schalenförmigen Hohlstrukturen aus gedoppelten Blechzuschnitten ge
lehrt, das eine hervorragende Endausformung des Werkstückes ermöglicht
und somit den Kalibrier- und Richtaufwand nach der Herstellung der
Hohlstruktur im Idealfall bis auf Null reduziert. Weiterhin bietet das
Verfahren die Möglichkeit, ein Laserstrahl-Schweißen und Schneiden direkt
in das Umformwerkzeug zu integrieren. Ferner können - wie in den An
sprüchen 19 bis 21 angegeben ist - Hohlstrukturen mit Blechen gleicher
oder unterschiedlicher Dicken sowie unterschiedliche Werkstoffe für die
beiden Blechzuschnitte verwendet werden. Es ist auch möglich, einen oder
beide Blechzuschnitte als geschweißte Platinen, sogenannte tailored
blanks, auszuführen. Das Verfahren ist also universell einsetzbar und
vergrößert die Anzahl der Konstruktions-Freiheitsgrade für die Realisie
rung einer Hohlstruktur mit bestimmten Spezifikationen erheblich.
Laut Anspruch 22 ist es ferner möglich, statt planer Blechzuschnitte
solche zum Innenhochdruckumformen zu verwenden, die vor dem Einspan
nen mechanisch vorgeformt wurden. Wenn also an einer Stelle des Formtei
les eine lokal begrenzte, starke Ausbuchtung ausgeformt werden soll, ist
es von Vorteil, wenn diese Ausbuchtung durch mechanische Vorformung
bereits zu einem gewissen Maße ausgebildet ist, wenn die Blechzuschnitte
zum Innenhochdruckumformen in das entsprechende Werkzeug eingespannt
werden. Durch diese Maßnahme lassen sich nämlich zum einen wiederum
die Umformzeiten für das Innenhochdruckumformen erheblich verkürzen, da
das Formänderungsvolumen durch die mechanische Vorformung kleiner
wird. Zum anderen läßt sich durch die mechanische Vorformung die soge-
"Masseverteilung" des Blechmaterials positiv in Abstimmung auf die End
gestaltung des Formteils beeinflussen. So kann durch die mechanische
Vorformung an die Stellen des Blechzuschnittes zusätzliches Material ge
bracht werden, wo es später als "Fleisch" für das eigentliche Innenhoch
druckumformen benötigt wird.
Die im Anspruch 23 angegebene Verfahrensmaßnahme dient einer weiteren
Flexibilisierung des Formgebungsprozesses, indem durch mechanische oder
hydraulische Zusatzwerkzeuge, die unabhängig vom Spann-Umformwerkzeug
betätigbar darin angeordnet sind, zusätzliche Formelemente in die gedop
pelten Blechzuschnitte zeitlich nach dem eigentlichen Innenhochdruck
umformen eingebracht werden können. Dies eignet sich besonders für Ge
staltungen, die sich entgegengesetzt der Hauptumformrichtung beim Innen
hochdruckumformen erstrecken. Als Beispiel sind hier topfförmige Einbuch
tungen zu nennen. Näheres ergibt sich aus der Beschreibung des entspre
chenden Ausführungsbeispiels, worauf zur Vermeidung von Wiederholungen
verwiesen wird.
Weitere Einzelheiten und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus
der nachfolgenden Beschreibung, in der Ausführungsbeispiele des erfin
dungsgemäßen Verfahrens anhand der beigefügten Zeichnungen näher er
läutert werden. Es zeigen:
Fig. 1 eine ausschnittsweise Perspektivdarstellung einer schalenförmigen,
mittels Innenhochdruckumformen hergestellten Hohlstruktur,
Fig. 2 eine schematische Darstellung eines typischen Verfahrensablaufes
gemäß der Erfindung,
Fig. 3 und 4 schematische Schnittdarstellungen verschiedener Spann-/Um
form-Werkzeuge,
Fig. 5 einen schematischen Teilschnitt durch ein Formwerkzeug mit Zieh
wulst im Bereich seiner Spannfläche,
Fig. 6 einen Schnitt analog Fig. 5 durch ein Formwerkzeug mit Einleitung
des Druckmediums über das Formwerkzeug und den Flanschbereich
der Blechzuschnitte,
Fig. 7 einen teilweisen Vertikalschnitt durch einen Blechzuschnitt mit
daran angebrachten Anschlußstutzen für das Druckmedium in einer
bevorzugten Ausführungsform, und
Fig. 8 eine schematische Schnittdarstellung eines Formwerkzeuges mit
zusätzlichem mechanischem Preßstempel.
In Fig. 1 ist eine typische Hohlstruktur gezeigt, wie sie sich mit einem
erfindungsgemäßen Herstellungsverfahren fertigen läßt. Es handelt sich um
eine Art kastenförmige Hohlstruktur, die sich beiderseits des in Fig. 1
gezeigten Ausschnittes in Längsrichtung L fortsetzt und an ihren (nicht
gezeigten) Enden durch einen quer verlaufenden Wandungsteil geschlossen
ist. Diese Hohlstruktur 1 besteht aus einem unteren Blechzuschnitt 2, der
schalenförmig ausgebildet ist, und aus einer Bodenwand 3 sowie davon
nach oben abstehenden Seitenwänden 4, 5. Letztere sind mit ihren freien
Enden jeweils nach außen umgebogen und bilden einen flanschförmigen
Rand 6, 7. Der untere Blechzuschnitt 2 ist relativ dickwandig ausgebildet
und besteht beispielsweise aus einer Aluminiumlegierung (z. B. AlMg5Mn).
Der obere Blechzuschnitt 8, der aus derselben Aluminiumlegierung bestehen
kann, ist analog dem unteren Blechzuschnitt 2 ausgestaltet, jedoch Kopf-
auf-Kopf auf diesen aufgesetzt. Er weist somit eine Deckwand 9 und zwei
nach unten verlaufende Seitenwände 10, 11 auf. Deren freie Enden sind
wiederum jeweils nach außen zu flanschförmigen Rändern 12, 13 umgebo
gen. In dem von den flanschförmigen Rändern 6, 7 bzw. 12, 13 gebilde
ten, umlaufenden Flanschbereich 14 der Hohlstruktur 1 ist eine durchge
hende Linienschweißnaht 15 vorgesehen, die den unteren und oberen
Blechzuschnitt 2, 8 miteinander verbindet.
Die in Fig. 1 dargestellte Hohlstruktur ist als Abstraktion der Bauteil
klasse, die mit dem erfindungsgemäßen Verfahren herzustellen ist, zu
verstehen. Typische Ausführungsbeispiele wären die A-, B- oder C-Säule
in einer PKW-Karosserie, Querträger für das Fahrgestell oder ähnliche als
Hohlteil auszuführende Strukturen, die eine hohe Steifigkeit insbesondere
gegen Biegung und Torsion aufweisen müssen.
Wie anhand von Fig. 2 erörtert werden kann, wird die in Fig. 1 bei
spielhaft dargestellte Hohlstruktur 1 durch eine besondere Art des Innen
hochdruckumformen hergestellt. Grundsätzlich kann dazu ein kombiniertes
Spann-/Umform-Werkzeug verwendet werden, wie es in Fig. 2 schematisch
dargestellt und als ganzes mit dem Bezugszeichen 16 versehen ist. Dieses
Werkzeug 16 weist eine Unterform 17 und eine Oberform 18 auf. Die Form
vertiefungen 19, 20 von Unter- 17 und Oberform 18 werden jeweils von
einer randseitig umlaufenden, planen oder keilförmigen (siehe Einzelheit X
in Fig. 2) Spannfläche 21, 22 flankiert.
In einem nicht gezeigten, jedoch leicht nachvollziehbaren ersten Verfah
rensschritt werden die gedoppelten Blechzuschnitte 2, 8 in ebenem (oder
mechanisch vorgeformtem) Zustand in das Spann-/Umform-Werkzeug 16 ein
gelegt und die Oberform 18 gegen die Unterform 17 mit Hilfe einer mecha
nischen Hochdruckpresse (Preßdruck P) geschlossen. Damit wird der
Flanschbereich 14 der Blechzuschnitte 2, 8 zwischen die Spannflächen 21,
22 eingespannt und dichtend bezüglich der beim Innenhochdruckumformen
auftretenden Druckwerte des Umformmediums beaufschlagt.
Anschließend wird über den in Fig. 2 schematisch angedeuteten Anschluß
stutzen 23, der vom unteren Blechzuschnitt 2 rechtwinklig nach unten
durch eine entsprechende Durchführung in der Unterform 17 hindurchragt
und der in den Spalt zwischen den beiden Blechzuschnitten 2, 8 mündet,
ein hydraulisches Druckmedium, wie beispielsweise Öl oder Wasser, mit
einem Druck von z. B. 20 MPa eingepreßt. In Fig. 2 ist lediglich ein ein
ziger Anschlußstutzen 23 schematisch angedeutet. In der praktischen An
wendung können jedoch mehrere solcher Anschlußstutzen 23 über die
Blechzuschnitte 2, 8 verteilt eingesetzt werden, sofern dies die Kom
plexität und Dimensionierung des herzustellenden Formteils erfordert. Die
Blechzuschnitte 2 bzw. 8 wölben sich aufgrund der Beaufschlagung durch
das Druckmedium innerhalb ihres Flanschbereiches 14 in die Formvertie
fung 19 bzw. 20 der Unter- 17 bzw. Oberform 18 bis zu einem gewissen,
durch die praktischen Gegebenheiten bestimmten Grad auf (Fig. 2,
Teilbild I).
Anschließend kann ein Zentralteil 24 der segmentierten Oberform 18 ent
fernt und damit der Flanschbereich 14 der Hohlstruktur 1 teilweise frei
gelegt werden (Fig. 2, Teilbild II). Damit wird der Flanschbereich 14
zum Anbringen der Linienschweißnaht 15 zugänglich, die mit Hilfe des in
Fig. 2, Teilbild II angedeuteten Laser-Schweißkopfes 25 hergestellt wird.
Letzterer kann z. B. über einen nicht näher dargestellten Roboter geführt
werden.
Nach Fertigstellung der Linear-Schweißnaht 15 wird der Laser-Schweißkopf
25 entfernt und das Zentralteil 24 der Oberform 18 wieder eingeführt.
Durch neuerliches Einleiten des hydraulischen Druckmediums über den An
schlußstutzen 23 wird im nächsten Verfahrensschritt die Endumformung der
Hohlstruktur mit einem Druck von beispielsweise 800 MPa vorgenommen
(Fig. 2, Teilbild III). Nach Entfernen des Druckmediums aus der Hohl
struktur 1 und dem Öffnen des Werkzeuges 16 kann die Hohlstruktur 1
entnommen werden. Der Anschlußstutzen 23 kann anschließend durch La
ser-Schneidbearbeitung entfernt oder daran belassen und als Nebenformteil
verwendet werden. Auch können mit Hilfe eines Laser-Schneidwerkzeuges
weitere Arbeiten, wie Besäumen, vorgenommen werden. Aufgrund des hohen
Endformungsdruckes braucht die derart gefertigte Hohlstruktur 1 jedoch
praktisch nicht mehr zum Kalibrieren bzw. Richten nachgearbeitet werden.
In Fig. 3 ist eine Alternative für den Schritt des Verschweißens im
Flanschbereich 14 der Hohlstruktur 1 angegeben. Demnach wird mit dem
Laser-Schweißkopf 25 von den Stirnrändern 26 der Flanschbereiche 14 der
Blechzuschnitte 2, 8 her gearbeitet, um eine umlaufende Schweißnaht
(nicht näher dargestellt) an der Hohlstruktur 1 anzubringen. Dies hat
den Vorteil, daß mit einem unsegmentierten Spann-/Umform-Werkzeug 16
gearbeitet werden kann, gleichzeitig jedoch eine exakte Aufspannung der
Hohlstruktur 1 zwischen der Unterform 17 und Oberform 18 auch bei der
Schweißbearbeitung erreicht wird.
Die gleichen Vorteile gelten für die in Fig. 4 gezeigte Alternative für das
Verschweißen. Hierbei ist die Oberform 18 außenseitig mit einer umlaufen
den Aussparung 27 versehen, so daß der Spannfläche 22 der Oberform 18
gegenüber der Spannfläche 21 der Unterform 17 eine geringere Breite auf
weist. In die Aussparung 27 kann mit dem Laser-Schweißkopf 25 eingefah
ren werden, so daß der außerhalb der Spannfläche 22 freiliegende Ab
schnitt des Flanschbereiches 14 von oben her verschweißt werden kann.
Hierbei kann alternativ auch mit Punktschweißungen 28 gearbeitet werden
und zwar insbesondere dann, wenn kein nachfolgender Endformungsschritt
mehr stattfindet.
Wie in Fig. 5 erkennbar ist, ist in der Spannfläche 21 der Unterform 17
ein nach oben abstehende Ziehwulst 29 vorgesehen, mit dem eine entspre
chende Vertiefung 30 in der Spannfläche 22 der Oberform 18 zusammen
wirkt. Durch diesen Ziehwulst 29 wird der Flanschbereich 14 der Blech
zuschnitte 2, 8 beim Schließen den Spann-/Umform-Werkzeuges 16 mit einer
Art Sicke 31 versehen, so daß die Dichtkräfte zwischen Unter- 17 und
Oberform 18 nicht nur quer zu der Trennebene zwischen den beiden
Blechzuschnitten 2, 8 wirken. Damit wird das Dichtergebnis verbessert
und der beim Innenhochdruckumformen zulässige Druck erhöht. Dies
bewirkt wiederum eine bessere Ausformung der Hohlstruktur 1. Alternativ
kann der Ziehwulst 29 auch im Oberwerkzeug 18 eingesetzt sein (nicht
gezeichnet).
Im übrigen ist in Fig. 5 noch als Alternative dargestellt, zwischen die
Blechzuschnitte eine Gummiblase 43 einzulegen, die das Druckmedium beim
Innenhochdruckumformen aufnimmt.
In Fig. 6 ist eine spezielle Einleitungsvariante für das hydraulische
Druckmedium zum Innenhochdruckumformen dargestellt. Hierbei bilden die
Spannflächen 21, 22 der Unter- 17 und Oberform 18 einen Ringverteilungs
kanal 32 vor den Stirnrändern 26 der Blechzuschnitte 2, 8. Dieser Ring
verteilungskanal 32 steht über eine Zuleitung 33 mit einem Öldruckreser
voir in Verbindung. Die Spannflächen 21, 22 selbst sind mit Präzisions
dichtungen 34 z. B. aus speziellen Elastomeren versehen, über die der
Flanschbereich 14 der Blechzuschnitte 2, 8 zuverlässig abdichtend beaufschlagt
wird. Für spezielle Werkstoffpaarungen und Oberflächenbe
schaffenheiten kann nun das über den Ringverteilungskanal 32 zugeführte
Druckmedium durch die Fuge 35 zwischen dem unteren und oberen Blechzu
schnitt 2, 8 - beispielsweise bedingt durch eine bestimmte Oberflächen
rauhigkeit der Blechzuschnitte 2, 8 - zwischen diese eindringen und im
Bereich der Formvertiefungen 19, 20 für das Innenhochdruckumformen der
beiden Blechzuschnitte 2, 8 sorgen. Nach der Endumformung kann dann
- wie bei den vorstehenden Ausführungsbeispielen - eine Schweißnaht im
Flanschbereich 14 angebracht werden. Von Vorteil ist hier, daß die Hohl
struktur 1 keine Öffnung für die Einleitung des Druckmediums aufweist.
Anhand von Fig. 7 ist eine Verfahrensvariante zu erörtern, die insbeson
dere dann mit Vorteil angewendet werden kann, wenn aus einer fertigen
Hohlstruktur zur Bildung von Durchbrüchen größere Abschnitte herausge
schnitten werden müssen. Dies kann zwar mit einer üblichen Laser
schneidtechnik erfolgen, es besteht jedoch das Problem, daß der ausge
schnittene "Butzen" in die Hohlstruktur hineinfallen kann und erst um
ständlich wieder entfernt werden muß. Hier kann durch folgende Verfah
rensweise Abhilfe geschaffen werden:
In einer Art Vorkonfektionierung wird einer der beiden zum Einsatz kom menden Blechzuschnitte - hier der obere Blechzuschnitt 8 - mit einer Durchgangsöffnung 36 versehen, durch die das Anschlußrohrstück 37 eines als separates Teil ausgeführten Anschlußstutzens 38 durchgeführt wird. An einem Ende des Anschlußrohrstückes 37 ist ein Dichtkragen 39 vorgesehen, der sich über einen Schneidring 40 und einer z. B. Elastomerdichtung 41 an der die Innenseite der Hohlstruktur 1 bildenden Seite des Blechzu schnittes 8 abstützt. Beim Innenhochdruckumformen der Blechzuschnitte 2, 8 wird nun über das Rohrstück 37 das Druckmedium eingeleitet und durch den hydraulischen Druck der Dichtkragen 39 an den oberen Blechzuschnitt 8 angepreßt, womit eine dichte Verbindung zwischen Anschlußstutzen 38 und dem Blechzuschnitt 8 erfolgt. Nach der Endumformung der damit her gestellten Hohlstruktur 1 kann von der Außenseite her durch eine am Rohrstück 37 eingeleitete Kraft der Butzen 42 herausgeschnitten werden, da der Dichtkragen 39 und das Formwerkzeug 44 als Schneidwerkzeug die nen. Der Gegenhalter 45 verhindert ein Verwölben des auszuschneidenen Butzen 42, so daß die Dichtfunktion gewährleistet ist.
In einer Art Vorkonfektionierung wird einer der beiden zum Einsatz kom menden Blechzuschnitte - hier der obere Blechzuschnitt 8 - mit einer Durchgangsöffnung 36 versehen, durch die das Anschlußrohrstück 37 eines als separates Teil ausgeführten Anschlußstutzens 38 durchgeführt wird. An einem Ende des Anschlußrohrstückes 37 ist ein Dichtkragen 39 vorgesehen, der sich über einen Schneidring 40 und einer z. B. Elastomerdichtung 41 an der die Innenseite der Hohlstruktur 1 bildenden Seite des Blechzu schnittes 8 abstützt. Beim Innenhochdruckumformen der Blechzuschnitte 2, 8 wird nun über das Rohrstück 37 das Druckmedium eingeleitet und durch den hydraulischen Druck der Dichtkragen 39 an den oberen Blechzuschnitt 8 angepreßt, womit eine dichte Verbindung zwischen Anschlußstutzen 38 und dem Blechzuschnitt 8 erfolgt. Nach der Endumformung der damit her gestellten Hohlstruktur 1 kann von der Außenseite her durch eine am Rohrstück 37 eingeleitete Kraft der Butzen 42 herausgeschnitten werden, da der Dichtkragen 39 und das Formwerkzeug 44 als Schneidwerkzeug die nen. Der Gegenhalter 45 verhindert ein Verwölben des auszuschneidenen Butzen 42, so daß die Dichtfunktion gewährleistet ist.
In Fig. 8 ist eine weitere Verfahrensvariante angedeutet, wobei die ge
doppelten Blechzuschnitte 2, 8 wie bereits erörtert in ein Werkzeug 16 mit
einer Unterform 17 und einer geteilten Oberform 18 eingespannt werden.
Insoweit entspricht das Werkzeug 16 dem in Fig. 2 gezeigten Werkzeug
und bedarf keiner nochmaligen Erörterung. Übereinstimmende Bauteile sind
mit identischen Bezugszeichen versehen.
Die Besonderheit bei der Ausgestaltung gemäß Fig. 8 liegt in dem mecha
nischen Zusatzwerkzeug in Form eines Preßstempels 46, der während des
Innenhochdruckumformens (Radialpfeile 47 in Fig. 8) mit seiner Stirnflä
che 48 mit der Formfläche des Zentralteils 24 fluchtet (strichliert ange
deutet in Fig. 8). Nach dem Entfernen des Zentralteils 24 zum Anbringen
der Gegenschweißnaht 15 analog Fig. 2, Teilbild II wird das Zentralteil
24 wieder geschlossen und anschließend der Preßstempel 46 nach unten
verfahren (Pfeil 49 in Fig. 8). Dadurch kann die in Fig. 8 angedeutete
topfförmige Einbuchtung 50 im oberen Blechzuschnitt 8 gebildet werden.
Ohne den zusätzlichen Preßstempel 46 wäre eine solche Gestaltung sehr
schwierig gewesen, da sich allein aufgrund des Innenhochdruckumformens
unter Umständen Probleme beim Fließverhalten des Materials des Blechzu
schnittes in die die Einbuchtung 50 seitlich umgebenden Hinterschnei
dungsbereiche auftreten könnten.
Claims (23)
1. Verfahren zum Herstellen von schalenförmigen Hohlstrukturen aus ge
doppelten Blechzuschnitten mittels Innenhochdruckumformen, gekennzeichnet
durch folgende Verfahrensschritte:
- - Einspannen der gedoppelten Blechzuschnitte (2, 8) in ein kombiniertes Spann-/Umform-Werkzeug (16), das mit einer umlaufenden Spannfläche (21, 22) einen Flanschbereich (14) der gedoppelten Blechzuschnitte (2, 8) dichtend bezüglich der beim Innenhochdruckumformen auftretenden Druckwerte des Umformmediums beaufschlagt,
- - Umformen der gedoppelten Blechzuschnitte (2, 8) mittels Innenhochdruck umformen durch Einleiten eines Druckmediums zwischen die eingespann ten Blechzuschnitte (2, 8) unter Zulassung eines kontrollierten Werk stoff-Flusses im eingespannten Flanschbereich der gedoppelten Blechzu schnitte (2, 8) und
- - Verschweißen der Blechzuschnitte (2, 8) im Flanschbereich (14).
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Umform
schritt als Vor-Umformschritt vorgenommen wird und nach dem Verschwei
ßen der Blechzuschnitte (2, 8) mindestens ein weiterer Umformschritt, ins
besondere zum Endumformen der Hohlstruktur (1), mittels Innenhochdruck
umformen stattfindet.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß im
Umformschritt vor dem Verschweißen mit einem Umformdruck von bis zu
40 MPa gearbeitet wird.
4. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß in dem (den)
Umformschritt(en) nach dem Verschweißen mit einem Umformdruck von bis
zu 1000 MPa gearbeitet wird.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet,
daß das Verschweißen durch ein Laser-Schweißverfahren vorgenommen
wird.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet,
daß beim Verschweißen eine Punkt-, Strich- oder Linienschweißnaht (15)
angebracht wird.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet,
daß bei allen Umform- und Schweißschritten mit einem einzigen Gesamt-
Spann-/Umform-Werkzeug gearbeitet wird, das im Bereich seiner Spann
flächen (21, 22) einen Zugang für das Schweißwerkzeug zum Flanschbe
reich (14) der gedoppelten Blechzuschnitte (2, 8) freigibt.
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet,
daß bei allen Umform- und Schweißschritten mit einem einzigen, segmen
tierten Gesamt-Spann-/Uniform-Werkzeug gearbeitet wird, aus dem beim
Schweißschritt ein Segment (24) zur Freigabe eines Zugangs für das
Schweißwerkzeug (25) zum Flanschbereich (14) der gedoppelten Blechzu
schnitte (2, 8) entfernt wird.
9. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet,
daß für die einzelnen Uniform- und Schweißschritte Folgewerkzeuge im Be
reich der Unter- und/oder der Oberform (17, 18) verwendet werden.
10. Verfahren nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß die gedop
pelten Blechzuschnitte in einen Spannrahmen gefaßt werden, der das
Formteil durch die Uniform- und Schweißstationen bewegt.
11. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeich
net, daß das Spann-/Uniform-Werkzeug durch eine Hochdruckpresse ge
schlossen wird.
12. Verfahren nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß im
Flanschbereich (14) der gedoppelten Blechzuschnitte (2, 8) ein Dichtring
aus leichfließendem Material eingelegt wird.
13. Verfahren nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß das Spann-
/Umform-Werkzeug (16) im Bereich seiner Spannflächen (21, 22) mit einem
Ziehwulst (29) versehen wird.
14. Verfahren nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen
die gedoppelten Blechzuschnitte (2, 8) eine Gummiblase (43) zur Aufnahme
des Druckmediums beim Innenhochdruckumformen eingelegt wird.
15. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 14, dadurch gekennzeich
net, daß das Druckmedium beim Innenhochdruckumformen über den
Flanschbereich (14) zwischen den beiden Blechzuschnitten (2, 8) gege
benenfalls an mehreren Stellen eingeleitet wird.
16. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 14, dadurch gekennzeich
net, daß das Druckmedium bei Innenhochdruckumformen über einen oder
mehrere durch das Werkzeug verlaufende Anschlußstutzen (23, 38) in der
Fläche eines oder beider Blechzuschnitte (2, 8) eingeleitet wird.
17. Verfahren nach Anspruch 16, dadurch gekennzeichnet, daß mindestens
einer der Anschlußstutzen (38) als separates Teil ausgeführt wird, das
mit einem Anschlußrohrstück (37) in einer Durchgangsöffnung (36) der
Wandung des einen Blechzuschnittes (8) sitzt und das auf der Innenseite
des Blechzuschnittes (8) einen Dichtkragen (39) aufweist, wobei nach der
Endumformung der Hohlstruktur (1) der auf dem Dichtkragen (39) sitzende
Teil (42) des Blechzuschnittes (8) ausgeschnitten und durch Herausnahme
des Anschlußstutzens (38) entfernt wird.
18. Verfahren nach Anspruch 16, dadurch gekennzeichnet, daß mindestens
einer der Anschlußstutzen (23) als Nebenform-Element ausgebildet wird.
19. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 18, dadurch gekennzeich
net, daß die gedoppelten Blechzuschnitte (2, 8) aus unterschiedlichen
Werkstoffen bestehen.
20. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 19, dadurch gekennzeich
net, daß die gedoppelten Blechzuschnitte (2, 8) unterschiedliche Blech
dicken aufweisen.
21. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 20, dadurch gekennzeich
net, daß einer oder beide der gedoppelten Blechzuschnitte (2, 8) als ge
schweißte Platinen ausgeführt sind.
22. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 21, dadurch gekennzeich
net, daß die zum Innenhochdruckumformen eingespannten gedoppelten
Blechzuschnitte vor dem Einspannen mechanisch vorgeformt werden.
23. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 22, dadurch gekennzeich
net, daß durch mechanische oder hydraulische Zusatzwerkzeuge, die un
abhängig vom Spann-/Umformwerkzeug (16) betätigbar darin angeordnet
sind, zusätzliche Formelemente in die gedoppelten Blechzuschnitte zeitlich
nach dem eigentlichen Innenhochdruckumformen eingebracht werden.
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