DE19851698A1 - Vorrichtung und Verfahren zur Einstellung eines Fahrzeugsitzes - Google Patents
Vorrichtung und Verfahren zur Einstellung eines FahrzeugsitzesInfo
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Abstract
Vorrichtung und Verfahren zur Einstellung eines mehrere Sitzelemente aufweisenden Fahrzeugsitzes, insbesondere für Kraftfahrzeuge, mit an den Sitzelementen angeordneten Antriebsmitteln (10) und mindestens einem Drucksensor (12) zur Erfassung des von einer Person an den Fahrzeugsitz abgegebenen Auflagedrucks und mit einer Wirkverbindung zwischen dem mindestens einen Drucksensor (12) und den Antriebsmitteln (10) zur auflagedruckabhängigen Verstellung des dem mindestens einen Drucksensor (12) zugeordneten Sitzelementes. Es wird vorgeschlagen, daß eine programmierbare Steuereinheit (14) zum Speichern vorbestimmter Referenzdruckwerte vorhanden ist, mit denen der Auflagedruck zur Sitzelementeverstellung zu vergleichen und bei Abweichungen das Sitzelement entsprechend der Abweichung zu verstellen ist.
Description
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung und ein Verfahren
zur Einstellung eines Fahrzeugsitzes nach der Gattung der
unabhängigen Ansprüche.
Üblicherweise werden Fahrzeugsitze so konstruiert, daß sie
eine Reihe von verschiedenen Verstellmöglichkeiten bieten.
Die Verstellung solcher Sitze, die aus verschiedenen Sitz
elementen bestehen, erfolgt häufig mittels geeigneter mecha
nischer Konstruktionen und wird gerade in letzter Zeit zu
nehmend von elektromotorischen Antriebsmöglichkeiten unter
stützt. Dadurch wird nicht nur ein erhöhter Bedienkomfort
erreicht, sondern es lassen sich auch noch zusätzliche Op
tionen realisieren, wie z. B. die Speicherung bestimmter, au
tomatisch anfahrbarer Sitzpositionen.
Bei der elektrischen Verstellung der einzelnen Sitzelemente
nimmt der Passagier in der Regel eine aktive Rolle ein, in
dem er über manuell zu betätigende Schalter entsprechende
Antriebsmittel, beispielsweise Stellmotoren, an- und aus
schaltet.
Zu einer weiteren Erhöhung von Komfort und Sicherheit trägt
bei, wenn bestimmte Einstellvorgänge automatisch ablaufen.
So ist aus der DE 196 51 670 bekannt, die Einstellung der
Kopfstütze automatisch vorzunehmen, da nur eine exakte Ein
stellung einen ausreichenden Schutz bei einem Unfall bietet.
Diese automatische Einstellung erfolgt über ein sensorisches
System, welches entweder aus optischen Elementen besteht
oder bei dem Ultraschalltechniken eingesetzt werden.
Aus der DE 196 44 376 ist weiterhin bekannt, Einstellungen
von Sitzkomponenten mit ihnen zugeordneten, individuellen
Drucksensoren und Antrieben durchzuführen. Dabei wird ein
bestimmter Auflagedruck von den Drucksensoren erfaßt, und
dann bei Vergrößerung oder Verringerung des Drucks oder bei
Abweichungen von einem eingestellten, komfortablen Auflage
druck eine entsprechende Verstellung durchgeführt. Bei die
sem Verfahren muß vor jeder Verstellung der für die Verstel
lung maßgebliche Auflagedruck aufs Neue erfaßt werden. Au
ßerdem erfolgt hier bei jeder Druckänderung eine Verstellung
aus der eingestellten Ruhelage, was sehr störend ist.
Die erfindungsgemäße Vorrichtung mit den Merkmalen des
Hauptanspruchs hat den Vorteil, daß ein hoher Automations
grad bei der Verstellung sämtlicher Sitzelemente erreicht
wird, und gleichzeitig eine umfassende Einflußnahme auf die
Verstellungsvorgänge gewährleistet bleibt.
Zur Verstellung bzw. Einstellung eines mehrere Sitzelemente
aufweisenden Fahrzeugsitzes über Antriebsmittel, beispiels
weise elektromotorischer, pneumatischer oder hydraulischer
Art, können zusätzliche Bedienelemente, wie z. B. Hebel,
Knöpfe oder Taster, entfallen. Die Auslösung der verschiede
nen Verstellvorgänge geschieht über mindestens einen Druck
sensor, der in den Fahrzeugsitz integriert ist, und einen
von einem Passagier abgegebenen Auflagedruck erfaßt. Dieser
mindestens eine Drucksensor gibt den erfaßten Auflagedruck
an eine programmierbare Steuereinheit ab, die sowohl mit dem
mindestens einen Drucksensor als auch mit den Antriebsmit
teln verbunden ist. Durch Vergleich des aktuellen Auflage
drucks mit den in der Steuereinheit abgespeicherten Refe
renzdruckwerten wird ermittelt, ob und wie die Antriebsmit
tel eine Verstellung verschiedener Sitzelemente bewirken.
Der entscheidende Vorteil bei dieser Vorrichtung ist, daß
die Person lediglich durch mehr oder weniger starkes Pressen
bestimmter Körperteile gegen bestimmte Sitzelemente deren
Verstellung einleiten und bei entsprechender Programmierung
der Steuereinheit die Richtung der Verstellung beeinflußt
werden kann.
Durch die in den Unteransprüchen angegebenen Maßnahmen sind
vorteilhafte Weiterbildungen der Vorrichtung nach dem
Hauptanspruch möglich.
So ist es vorteilhaft, wenn bei einem Auflagedruck, der
kleiner ist als ein unterer Referenzwert, die Verstellung
des entsprechenden Sitzelementes in einer Richtung erfolgt,
die den Auflagedruck erhöht. Ist umgekehrt der erfaßte Auf
lagedruck größer als ein oberer Referenzwert, dann erfolgt
die Verstellung in einer Richtung, die den Auflagedruck ver
ringert. Die Verstellung wird gestoppt, wenn der Auflage
druck innerhalb des von dem unteren und oberen Referenzwer
tes gebildeten Toleranzbereich liegt.
Dabei ist es nicht nötig, die unteren und oberen Referenz
druckwerte vor jedem Einstellvorgang aufs Neue zu erfassen,
da mit ihnen ja lediglich über die Art der Verstellung ent
schieden wird. Die Referenzwerte können beispielsweise
werksseitig so gewählt werden, daß die zur Verstellung not
wendigen Auflagedruckwerte von einer Durchschnittsperson mü
helos erreicht werden, daß aber beispielsweise Kleinkinder
die Verstellung eines Sitzes nicht verändern können. Sie
können aber ebenso auch für verschiedene Personen individu
ell programmierbar, d. h. veränderbar sein.
Statt nur eines Drucksensors können mehrere Sensoren an be
stimmten ausgezeichneten Stellen der einzelnen Sitzelemente
des Fahrzeugsitzes angebracht sein. Vorteilhaft ist, wenn an
der Kopfstütze und/oder im oberen Bereich der Rückenlehne
und/oder im unteren Bereich der Rückenlehne und/oder in der
Sitzfläche und/oder in einer Seitenführung mindestens ein
Sensor angeordnet ist. Damit können diese einzelnen Elemente
individuell angesprochen und verstellt werden, und zwar in
verschiedenen und voneinander unabhängigen Richtungen. Au
ßerdem kann der Sitz als Ganzes relativ zum Fahrzeug bewegt
werden.
Konkret bedeutet dies, daß z. B. die Rückenlehne nach vorne
gekippt wird, wenn der von der Person vorgegebene Anpreß
druck auf den entsprechenden Sensor kleiner ist, als der
entsprechende in der Steuereinheit abgelegte Referenzdruck
wert. Anders herum wird die Rückenlehne nach hinten gekippt,
wenn die Person einen größeren als den abgelegten Referenz
druckwert auf den Sensor ausübt. Somit kann sich der Fahr
zeuginsasse quasi durch "Zurechtdrücken" die Rückenlehne
seines Fahrzeugsitzes einstellen. Die Hysterese zwischen dem
oberen und dem unteren Referenzwert wird dabei so groß ge
wählt, daß übliche Druckänderungen während der Fahrt keine
Verstellungen auslösen.
Die Längsverstellung des Fahrzeugssitzes kann auf ähnliche
Weise geschehen. Dazu ist es vorteilhaft, daß mindestens ein
Drucksensor im vorderen Bereich der Sitzfläche angeordnet
ist, mit dessen Hilfe beispielsweise der Anpreßdruck des
Oberschenkels erfaßt wird. Sitzt der Fahrer des Fahrzeugs zu
weit am Lenkrad, so wird er beim Betätigen der Pedale einen
relativ niedrigen Druck auf den entsprechenden Sensor aus
üben. Diese Information kann dazu genutzt werden, den Fahr
zeugsitz weiter nach hinten, weg vom Lenkrad zu verschieben.
Im umgekehrten Fall, also bei zu hohem Anpreßdruck auf den
Sensor im vorderen Bereich der Sitzfläche, wird der Sitz
nach vorne verschoben.
Bei der Höhenverstellung der Kopfstütze ist es vorteilhaft,
wenn auf ihr drei Sensoren übereinander angeordnet sind. Die
Steuereinheit kann dann die Höhenverstellung der Kopfstütze
in der Weise veranlassen, daß diese so lange verstellt wird,
bis der mittlere der drei Sensoren einen im Vergleich zu den
anderen beiden Sensoren höheren Anpreßdruck erfaßt.
Äußerst vorteilhaft bei der Höhenverstellung des Fahrzeug
sitzes ist eine Variante, bei der man eine Größe ermittelt,
die auf die Größe eines Passagiers schließen läßt, bei
spielsweise den Abstand der Kopfstütze von der Rückenlehne,
und dann die Höhe des Fahrzeugsitzes auf eine vorgegebene
Blickhöhe einstellt. Diese Blickhöhe ist der Punkt im Fahr
zeug, von dem aus das Verkehrsgeschehen optimal beobachtbar
ist.
Andere Verstellebenen werden nach dem prinzipiell gleichen
sensorischen Prinzip eingestellt. Solche weiteren Verstelle
benen sind neben der längs- und Höhenverstellung des kom
pletten Fahrzeugsitzes und der Höhenverstellung der Kopf
stütze auch das Kippen der Rückenlehne, das Kippen der Sitz
fläche, das Kippen der Kopfstütze, die Verstellung einer
Wirbelsäulenstütze, oder die Anpassung einer Seitenführung.
Die mit der erfindungsgemäßen Vorrichtung gesteuerten Ein
stellvorgänge sollen möglichst nicht permanent oder während
einer Fahrt auf holpriger Strecke ablaufen, sondern nur
dann, wenn eine Einstellung tatsächlich auch gewünscht wird.
Deshalb ist es vorteilhaft, wenn zum Aktivieren bzw. Deakti
vieren der Einstellung Betätigungselemente vorhanden sind,
z. B. in Form von Schaltern, mit denen die Einstellphasen
bewußt herbeigeführt werden können, bzw. die die Sitzver
stellung komplett ausgeschaltet werden kann. Es ist aber
auch denkbar, daß innerhalb vorgebbarer Zeitintervalle die
Sitzverstellmöglichkeit automatisch freigegeben wird, bei
spielsweise unmittelbar nach dem Einsteigen der Passagiere
oder nach Betätigen des Zündschlosses. Diese Zeitintervalle
können werksseitig voreingestellt und/oder auch vom Passa
gier vorgebbar sein.
Wenn die von den Positionsmitteln gemessenen Positionen der
einzelnen Sitzelemente in einer Speichereinheit abgelegt
werden, dann ergibt sich die vorteilhafte Möglichkeit eine
bestimmte Sitzposition, die sich für einen Passagier schon
einmal als optimal herausgestellt hat, ohne erneute Ver
stellprozedur unmittelbar anzufahren. Man erhält damit eine
Memory-Funktion. Diese Funktion der Speichereinheit kann na
türlich auch von der schon beschriebenen Steuereinheit z. B.
durch manuelle Auslösung wahrgenommen werden.
Ein weiterer Vorteil ergibt sich dann, wenn Bedienelemente
vorhanden sind, die eine zusätzliche manuelle Verstellung
der einzelnen Sitzelemente ermöglichen. Dadurch können
schlecht einstellbare Freiheitsgrade, wie z. B. die Sitzhö
heneinstellung, separat eingestellt werden. Diese Bedienele
mente können als herkömmliche Schalter oder Hebel ausgeführt
sein, vorstellbar ist aber auch, daß diese zusätzliche Mög
lichkeit der Verstellung auf der Grundlage von Drucksensoren
geschieht, die als Taster in einen für den Passagier leicht
zugänglichen Bereich des Fahrzeuges integriert sind.
Die erfindungsgemäße Vorrichtung bzw. das erfindungsgemäße
Verfahren ermöglicht außerdem, daß die Verstellung der ein
zelnen Sitzelemente in einer festgelegten Weise sequentiell
und/oder parallel gesteuert werden kann. Eine mögliche und
auch sinnvolle Einstellsequenz kann folgendermaßen aussehen:
Der komplette Sitz wird in seiner Längsverstellung auf den Passagier hin ausgerichtet und optimiert, anschließend er folgt die Höheneinstellung der Kopfstütze, woran sich die Sitzhöheneinstellung anschließt, die zusätzlich manuell be einflußt werden kann. Als nächster Schritt erfolgt die Ein stellung der Rückenlehne, die vor- bzw. zurückgekippt wird, daraufhin wird die Sitzfläche hoch- bzw. heruntergekippt, bis eine optimale Position gefunden ist. Anschließend er folgt eine Art Feineinstellung, indem die Wirbelsäulenstütze vor- bzw. zurückgefahren wird, weiterhin die Nackenstütze vor- bzw. zurückgekippt wird, und zuletzt werden die Seiten führungen beispielsweise über in den Sitz integrierte Luft bälge enger bzw. weitergestellt. Abhängig von der Höhenein stellung der Kopfstütze kann auch die Sitzlänge individuell eingestellt werden.
Der komplette Sitz wird in seiner Längsverstellung auf den Passagier hin ausgerichtet und optimiert, anschließend er folgt die Höheneinstellung der Kopfstütze, woran sich die Sitzhöheneinstellung anschließt, die zusätzlich manuell be einflußt werden kann. Als nächster Schritt erfolgt die Ein stellung der Rückenlehne, die vor- bzw. zurückgekippt wird, daraufhin wird die Sitzfläche hoch- bzw. heruntergekippt, bis eine optimale Position gefunden ist. Anschließend er folgt eine Art Feineinstellung, indem die Wirbelsäulenstütze vor- bzw. zurückgefahren wird, weiterhin die Nackenstütze vor- bzw. zurückgekippt wird, und zuletzt werden die Seiten führungen beispielsweise über in den Sitz integrierte Luft bälge enger bzw. weitergestellt. Abhängig von der Höhenein stellung der Kopfstütze kann auch die Sitzlänge individuell eingestellt werden.
Einige Verstellungen können sinnvoll kombiniert werden, so
z. B. die Sitzlängsverstellung und die Höhenverstellung, so
wie die Rückenlehnen- und die Sitzflächenneigung, aber auch
alle beschriebenen Feineinstellungen. Mit der sinnvollen
Kombination von einzelnen Verstellvorgängen erhält man den
zusätzlichen Vorteil einer Verkürzung der Einstellzeit.
Noch einen Vorteil gewinnt man, wenn mittels weiterer senso
rischer Elemente, beispielsweise einer Kamera oder durch ein
bestimmtes, zuordenbares Signalmuster mehrerer Sensoren, ei
ne Passagiererkennung durchgeführt wird, um anschließend
vollautomatisch eine für den Passagier schon einmal gespei
cherte, optimale Sitzposition automatisch anzufahren bzw.
diese zu kontrollieren und zu bestätigen.
Darüberhinaus ist es vorteilhaft, wenn die Sitzverstellmög
lichkeit innerhalb vorgebbarer Zeitintervalle automatisch
freigegeben wird, beispielsweise unmittelbar nach dem Ein
steigen der Passagiere oder nach Betätigen des Zündschlos
ses. Diese Zeitintervalle können werksseitig voreingestellt
und/oder auch vom Passagier vorgebbar sein. Natürlich ist es
sinnvoll, wenn die Einstellphasen auch auf andere Art bewußt
herbeigegeführt werden können, z. B. durch Betätigen eines
entsprechenden Schalters. Dieser Schalter kann auch dazu
dienen, die Sitzverstellung komplett auszuschalten.
Damit die Einstellvorgänge nicht permanent ablaufen, die
Möglichkeit zur Einstellung jedoch trotzdem - ohne Betäti
gung eines Schalters oder dergleichen - ständig gegeben ist,
ist es nötig, daß das Verfahren eine gewisse Trägheit auf
weist. Dann ist gewährleistet, daß nicht jede kleine Ände
rung der Position des Passagiers und damit jede kleine Ände
rung der einzelnen Anpreßdrücke automatisch zu einer Verän
derung der Sitzposition führt. In diesem Sinne ist es vor
teilhaft, wenn während vorgebbarer Wartezeiten eine Verstel
lung der Sitzelemente unterbunden wird.
Darüberhinaus kann es während einer Fahrt zu Situationen
kommen, in denen eine Verstellung nicht nur unerwünscht,
sondern auch gefährlich ist. Vorteilhaft ist deshalb eine
zusätzliche Sensorik, die besondere Situationen, wie z. B.
hohe Beschleunigung bzw. Verzögerung des Fahrzeugs oder hohe
Seitenkräfte aufgrund schneller Kurvenfahrt erkennt und die
Verstellung der Sitzelemente deaktiviert.
Einen zusätzlichen Vorteil erhält man dann, wenn zum Ein- und
Aussteigen die Sitzelemente in eine optimale Position
gefahren werden. Diese Option ist, abgesehen von der Pro
grammierung, ohne zusätzlichen Mehraufwand realisierbar, in
dem sie z. B. mit dem Öffnen der Fahrzeugtür ausgelöst wird.
Genauso einfach läßt sich ein weiterer Vorteil realisieren,
nämlich der, daß die automatische Verstellung der Sitzele
mente dahingehend genutzt werden kann, eine unerwünschte Be
nutzung des Fahrzeuges zu verhindern. Dazu wird lediglich
nach dem Aussteigen und Abschließen des Fahrzeugs eine ent
sprechende Position der Sitzelemente angefahren.
Es besteht auch die Möglichkeit, den Fahrer oder den Passa
gier zu warnen, wenn eine fahrtechnisch ungünstige Sitzposi
tion eingenommen wird. Sitzt beispielsweise der Fahrer zu
dicht hinter dem Lenkrad oder zu weit entfernt von den Fuß
pedalen, so kann dies erkannt, ein entsprechender Warnhin
weis ausgegeben und eventuell Verstellvorgänge eingeleitet
werden.
In der Zeichnung sind zwei Ausführungsbeispiele einer erfin
dungsgemäßen Vorrichtung dargestellt und in der nachfolgen
den Beschreibung näher erläutert.
Es zeigen Fig. 1 ein erstes Ausführungsbeispiel eines meh
rere Sitzelemente aufweisenden Fahrzeugsitzes von der Seite,
Fig. 2 ebenfalls einen Fahrzeugssitz von der Seite nach dem
zweiten Ausführungsbeispiel und Fig. 3 eine Ansicht des
Fahrzeugsitzes in Richtung des Pfeiles A in Fig. 2.
Das in Fig. 1 dargestellte erste Ausführungsbeispiel einer
erfindungsgemäßen Vorrichtung zeigt einen mehrere Sitzele
mente umfassenden Fahrzeugsitz, bestehend aus einer Kopf
stütze 16, einer Rückenlehne 18, einer Sitzfläche 20 und
Seitenführungen 22.
Fig. 1 dient dazu, verschiedene Freiheitsgrade der Verstel
lung aufzuzeigen, deshalb wird auf alle weiteren Details
erst in Fig. 2 eingegangen.
Es sind neun mögliche Verstellfreiheitsgrade dargestellt,
wobei die mit I, II, III bezeichneten elementaren Einstell
möglichkeiten sich auf die Längsverstellung des kompletten
Sitzes innerhalb des Fahrzeugs, auf die Höhenverstellung des
Fahrzeugsitzes und auf die Neigungsverstellung der Rücken
lehne 18 beziehen. Mit IV wird die Neigungsverstellung der
Sitzfläche 20 bezeichnet, der Freiheitsgrad V ist die Höhen
verstellung der Kopfstütze 16, VI ist die Neigungsverstel
lung der Kopfstütze 16, VII bezeichnet die Verstellung einer
Wirbelsäulenstütze, VIII die Anpassung einer Seitenführung
22 der Sitzfläche 20 und IX die Anpassung einer Seitenfüh
rung 22 der Rückenlehne 18.
Natürlich sind weitere Freiheitsgrade der Verstellung vor
stellbar, die nicht in Fig. 1 dargestellt sind, z. B. eine
Längenänderung der Sitzfläche 20 oder der Rückenlehne 18,
eine Krümmung der Kopfstütze 16, oder auch eine Krümmung der
Rückenlehne 18 bzw. der Sitzfläche 20, eine Neigung der
Sitzfläche 20 ähnlich zu 4, jedoch ausgehend von einem Dreh
punkt im vorderen Bereich der Sitzfläche 20, oder vielleicht
sogar Torsionsveränderungen des kompletten Fahrzeugsitzes.
In Fig. 2 ist ein Fahrzeugsitz dargestellt, dessen einzelne
Sitzelemente mit Antriebsmitteln 10 verstellt werden können.
Für gleiche Positionen wie im Ausführungsbeispiel nach Fig.
1 wurden gleiche Bezugszahlen verwendet.
Die Antriebsmittel 10 sind in diesem zweiten Ausführungsbei
spiel Elektromotoren, die bei den Dreh- bzw. Verschiebepunk
ten der einzelnen Sitzelemente angeordnet sind. Denkbar sind
aber auch andere Antriebsmittel, wie z. B. Federn, oder An
triebsmittel pneumatischer oder hydraulischer Art, aber auch
eine beliebige Kombination dieser Möglichkeiten. So bieten
sich beispielsweise für die Verstellung der Seitenführungen
22 pneumatische Mittel an.
Weiterhin sind eine Vielzahl von Sensoren 12 dargestellt,
die an verschiedenen Stellen der einzelnen Sitzelemente an
geordnet sind. Eine Regeleinheit 14 ist zusammen mit einer
Speichereinheit 26 in dem Ausführungsbeispiel der Fig. 2 an
der Unterseite des Sitzfläche 20 angebracht. Was die Lage
der Sensoren 12 betrifft, so sind in Fig. 2 drei Sensoren
12 in der Kopfstütze 16 übereinander angeordnet, ein weite
rer Sensor 12 befindet sich im oberen Bereich der Rückenleh
ne 18, weitere zwei Sensoren 12 befinden sich im unteren Be
reich der Rückenlehne 18, weiterhin sind zwei Sensoren 12
einmal im mittleren Bereich der Sitzfläche 20 sowie im vor
deren Bereich der Sitzfläche 20 angeordnet. In die Rücken
lehne 18 sind genau wie in die Sitzfläche 20 Seitenführungen
22 integriert. An den Antriebsmitteln 10 sind Positionsmit
tel 24 angeordnet, welche die jeweilige und momentane Posi
tion der einzelnen Sitzelemente erfassen. Diese Positions
mittel können beispielsweise als Dreh- bzw. Schiebepotentio
meter ausgeführt sein. Zur Fixierung einer bestimmten Sitz
position sind Arretierungsvorrichtungen 28 vorgesehen, wobei
lediglich einige denkbare Anordnungsmöglichkeiten einge
zeichnet sind.
Zur zusätzlichen manuellen Verstellung der Sitzelemente sind
im Ausführungsbeispiel der Fig. 2 seitlich von der Sitzflä
che 20 Bedienelemente 30 skizziert, zum Aktivieren bzw. De
aktivieren der Verstellvorgänge sind Betätigungselemente 31
vorgesehen, die mit der Regeleinheit 14 bzw. der Spei
chereinheit 26 in Verbindung stehen.
In der Ansicht der Fig. 3 werden als wesentliche Sitzele
mente die Kopfstütze 16, die Rückenlehne 18, die Sitzfläche
20 und die Seitenführungen 22 gezeigt. Außerdem ist eine von
mehreren und sinnvollen Verteilungen der Sensoren 12 über
die einzelnen Sitzelemente dargestellt. Man erkennt die drei
übereinander angeordneten Sensoren 12 der Kopfstütze 16, je
weils zwei Sensoren im oberen und unteren Bereich der Rüc
kenlehne 18, zwei Sensoren in den Seitenführungen 22 der
Rückenlehne 18, zwei Sensoren 12 im unteren Bereich der
Sitzfläche 20, und weitere drei Sensoren in den Seitenfüh
rungen 22 der Sitzfläche 20.
Claims (23)
1. Vorrichtung zur Einstellung eines mehrere Sitzelemente
aufweisenden Fahrzeugsitzes, insbesondere für Kraftfahrzeu
ge, mit an den Sitzelementen angeordneten Antriebsmitteln
(10) und mindestens einem Drucksensor (12) zur Erfassung des
von einer Person an den Fahrzeugsitz abgegebenen Auflage
drucks und mit einer Wirkverbindung zwischen dem mindestens
einen Drucksensor (12) und den Antriebsmitteln (10) zur auf
lagedruckabhängigen Verstellung des dem mindestens einen
Drucksensor (12) zugeordneten Sitzelementes, dadurch gekenn
zeichnet, daß
eine programmierbare Steuereinheit (14) zum Speichern be
stimmter Referenzdruckwerte vorhanden ist, mit denen der
Auflagedruck zur Sitzelementeverstellung zu vergleichen und
bei Abweichungen das Sitzelement entsprechend der Abweichung
zu verstellen ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
dem mindestens einen Drucksensor (12) mindestens ein oberer
und unterer Referenzdruckwert in der Steuereinheit (14) zu
geordnet ist, durch dessen Überschreiten bzw. Unterschreiten
das zugeordnete Sitzelement in die eine bzw. in die andere
Richtung verstellbar ist.
3. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch
gekennzeichnet, daß mindestens ein Drucksensor (12) an einer
Kopfstütze (16) und/oder im oberen Bereich einer Rückenlehne
(18) und/oder im unteren Bereich der Rückenlehne (18)
und/oder in einer Sitzfläche (20) und/oder in mindestens ei
ner Seitenführung (22) des Sitzes angeordnet ist.
4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch ge
kennzeichnet, daß manuelle Betätigungselemente (31) zum Akti
vieren bzw. Deaktivieren der auflagedruckabhängigen Einstel
lung vorhanden sind.
5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch ge
kennzeichnet, daß Positionserfassungsmittel (24) an den ein
zelnen Sitzelementen angeordnet sind.
6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch ge
kennzeichnet, daß eine die Positionen der Sitzelemente regi
strierende Speichereinheit (26) vorgesehen ist.
7. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, da
durch gekennzeichnet, daß zusätzliche, eine manuelle Ver
stellung der Sitzelemente ermöglichende Bedienelemente (30)
vorhanden sind.
8. Verfahren zur Einstellung eines mehrere Sitzelemente auf
weisenden Fahrzeugsitzes, insbesondere für Kraftfahrzeuge,
mit an den Sitzelementen angeordneten Antriebsmitteln (10),
die auf einzelne Sitzelemente wirken und diese in unter
schiedlichen Stellungen positionieren können, weiterhin mit
mindestens einem Drucksensor (12), mit dem der von einer
Person an den Fahrzeugsitz abgegebene Auflagedruck erfaßt
wird und in Abhängigkeit vom erfaßten Auflagedruck die An
triebsmittel (10) zur Verstellung des dem mindestens einen
Drucksensor (12) zugeordneten Sitzelementes beeinflußt wer
den, dadurch gekennzeichnet, daß
der an den Fahrzeugsitz abgegebene Auflagedruck einer pro grammierbaren Steuereinheit (14) zugeführt wird,
mit darin gespeicherten Referenzdruckwerten verglichen wird, bei Abweichungen ein Signal von der Steureinheit (14) an die Antriebsmittel (10) abgegeben wird,
und das Sitzelement entsprechend der Abweichung verstellt wird.
der an den Fahrzeugsitz abgegebene Auflagedruck einer pro grammierbaren Steuereinheit (14) zugeführt wird,
mit darin gespeicherten Referenzdruckwerten verglichen wird, bei Abweichungen ein Signal von der Steureinheit (14) an die Antriebsmittel (10) abgegeben wird,
und das Sitzelement entsprechend der Abweichung verstellt wird.
9. Verfahren nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß
bei Über- bzw. Unterschreiten eines oberen bzw. unteren Re
ferenzwertes eine Verstellung erfolgt, die den Auflagedruck
vermindert bzw. erhöht.
10. Verfahren nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß
bei der Längsverstellung der Fahrzeugsitz nach vorne bzw.
hinten verschoben wird, wenn der vom Drucksensor (12) erfaß
te Auflagedruck im vorderen Bereich der Sitzfläche (20) den
unteren bzw. oberen Referenzwert unter- bzw. überschreitet.
11. Verfahren nach einem der Ansprüche 9 oder 10, dadurch
gekennzeichnet, daß eine Kopfstütze (16) solange in der Höhe
verstellt wird, bis ein mittlerer von drei an der Kopfstütze
(16) angebrachten Drucksensoren (12) einen im Vergleich zu
den beiden anderen Drucksensoren (12) höheren Auflagedruck
erfaßt.
12. Verfahren nach einem der Ansprüche 9 bis 11, dadurch ge
kennzeichnet, daß bei der Höhenverstellung des Fahrzeugsit
zes der Abstand der Kopfstütze (16) von der Rückenlehne (18)
ermittelt und eine vorgegebene Blickhöhe eingestellt wird.
13. Verfahren nach einem der Ansprüche 9 bis 12, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Position der Sitzelemente über Positi
onserfassungsmittel (24) erfaßt wird.
14. Verfahren nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, daß
individuelle Positionen der Sitzelemente in einer Spei
chereinheit (26) abgelegt werden.
15. Verfahren nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, daß
die mit den Positionsmitteln (24) kommunizierende Steuerein
heit (14) auf die Speichereinheit (26) zugreift und die An
triebsmittel (10) veranlaßt, eine gespeicherte Position an
zufahren.
16. Verfahren nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, daß
die Steuereinheit (14) die Verstellung der Sitzelemente in
einer festgelegten Weise sequentiell und/oder parallel steu
ert.
17. Verfahren nach einem der Ansprüche 15 oder 16, dadurch
gekennzeichnet, daß mittels weiterer sensorischer Elemente
eine Passagiererkennung durchgeführt wird, und daß dann die
in der Speichereinheit (26) abgelegte, individuelle Sitzpo
sition automatisch angefahren wird.
18. Verfahren nach einem der vorhergehenden Verfahrensan
sprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Verstellung der
Sitzelemente in vorgebbaren Zeitintervallen freigegeben
wird.
19. Verfahren nach einem der vorhergehenden Verfahrensan
sprüche, dadurch gekennzeichnet, daß während vorgebbarer
Wartezeiten die Verstellung der Sitzelemente unterbunden
wird.
20. Verfahren nach einem der vorhergehenden Verfahrensan
sprüche, dadurch gekennzeichnet, daß mittels einer zusätzli
chen Sensorik besondere Situationen während einer Fahrt er
faßt werden und die Sitzverstellung deaktiviert wird.
21. Verfahren nach einem der vorhergehenden Verfahrensan
sprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Sitzelemente zum
Ein- und Aussteigen in eine vorgebbare Position gefahren
werden.
22. Verfahren nach einem der vorhergehenden Verfahrensan
sprüche, dadurch gekennzeichnet, daß nach dem Aussteigen die
Sitzelemente in eine die Benutzung des Fahrzeugs verhindern
de Position gefahren werden.
23. Verfahren nach einem der vorhergehenden Verfahrensan
sprüche, dadurch gekennzeichnet, daß mittels einer Sensorik
ungünstige Sitzpositionen erfaßt und ein Warnhinweis ausge
geben wird.
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