DE10012232A1 - Riemenscheibe - Google Patents
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Abstract
Riemenscheibe (1), die unter Zwischenschaltung einer Rutschkupplung (3) auf einer Nabe (2) angeordnet ist, wobei die Rutschkupplung (3) eine auf der Nabe (2) drehfest und axial verschiebliche Reibbuchse (6) aufweist, die mit der Nabe (2) einen Ringraum (8) begrenzt, in dem ein an der Nabe (2) axial abgestütztes Federelement (Schraubendruckfeder 4) angeordnet ist, das an der Reibbuchse (6) angreift, und diese mit deren Radialbord (14) gegen eine an der Riemenscheibe (1) ausgebildete Anlage (ringförmiger Vorsprung 10) anfedert, wobei die aneinander angefederten Stirnflächen des Radialbordes (14) und der Anlage (ringförmiger Vorsprung 10) als Reibfläche (15, 16) ausgebildet sind, um ein Drehmoment von der Riemenscheibe (1) auf die Nabe (2) zu übertragen.
Description
Die vorliegende Erfindung betrifft Riemenscheiben, wie sie vorzugsweise in
Riementrieben von Brennkraftmaschinen eingesetzt werden. Die Erfindung
betrifft insbesondere solche Riemenscheiben, die auf Antriebswellen von im
Riementrieb angeordneten Nebenaggregaten vorgesehen werden.
Die Riemenscheiben werden in jüngerer Zeit vorwiegend durch sog. Keilrippen
riemen angetrieben. Insbesondere in Hubkolben-Brennkraftmaschinen werden
von der Kurbelwelle verursachte Drehungleichförmigkeiten in den Riementrieb
übertragen. Diese Drehungleichförmigkeiten bewirken kurzzeitig extrem hohe
Verzögerungen bzw. Beschleunigungen des Riemens. Wenn die Riemenschei
be auf einer drehträgen Welle angeordnet ist, beispielsweise auf einer Gene
ratorwelle, dann kann die Riemenscheibe diesen schnellen Verzögerungen und
Beschleunigungen nicht folgen. Es kommt zum Schlupf zwischen Riemen und
Riemenscheibe, der einen unerwünschten Verschleiß oder störende Geräu
sche verursacht.
Zur Beseitigung dieses Nachteils sind bereits zahlreiche Lösungen vorge
schlagen worden. Aus DE 36 10 415 C2 beispielsweise ist eine Riemenan
triebs-Brennkraftmaschine bekannt geworden, bei der zwischen der Riemen
scheibe und der Antriebswelle eines Generators ein Freilauf zwischenge
schaltet ist. Dieser Freilauf kuppelt bei den erwähnten starken Verzögerungen
des Riemens aus, so dass die drehträge Welle des Generators frei weiter dre
hen kann. Der Schlupf zwischen Riemen und Riemenscheibe ist somit auf ein
Minimum reduziert, idealerweise völlig beseitigt. Allerdings können hohe Beschleunigungen
nicht abgekoppelt werden; der Freilauf kuppelt in Beschleuni
gungs- bzw. Antriebsrichtung ein.
GB 20 96 237-A schlägt zur Lösung des beschriebenen Problems vor, eine
Flüssigkeitskupplung zwischen die Riemenscheibe und die Generatorwelle
vorzusehen. Bei einer derartigen Lösung sind allerdings in aufwändiger Weise
Dichtungen vorzusehen, ferner ist eine einwandfreie Lagerung der Riemen
scheibe auf der Nabe zu gewährleisten.
In DE 196 53 386 A1 ist das Problem dadurch gelöst, dass zwischen die Rie
menscheibe und die Nabe eine Schraubendrehfeder eingesetzt ist, die einer
seits an der Nabe und die andererseits an der Riemenscheibe befestigt ist. Die
Riemenscheibe kann unter der Einwirkung der Drehungleichförmigkeiten ge
genüber der Nabe oszillieren, wobei die Schraubendrehfeder verdreht wird. Da
der Verdrehwiderstand abhängig vom Drehwinkel ist, ist nicht auszuschließen,
dass bei größeren Schwenkwinkeln der Verdrehwiderstand so groß wird, dass
die Verzögerung der Riemenscheibe in unerwünschter Weise dennoch auf die
Generatorwelle übertragen wird.
Bei den bekannten Lösungen wird die Verzögerungsphase der Drehungleich
förmigkeit von der Antriebswelle eines Nebenaggregates abgekoppelt oder
gedämpft, so daß der Schlupf weitgehend reduziert ist. Ohne diese Abkoppe
lung/Dämpfung würden sich auch Kraftspitzen im Riemen einstellen. Aller
dings sind die bekannten Lösungsvorschläge durchweg aufwendig in ihrer Her
stellung.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es daher, eine Riemenscheibe anzu
geben, die einfach herzustellen ist und bei der Kraftspitzen im Riemen redu
ziert sind.
Die erfindungsgemäße Riemenscheibe ist unter Zwischenschaltung einer
Rutschkupplung auf einer Nabe angeordnet, wobei die Rutschkupplung eine
auf der Nabe drehfest und axial verschieblich angeordnete Reibbuchse aufweist,
die mit der Nabe einen Ringraum begrenzt, in dem ein an der Nabe axial
abgestütztes Federelement angeordnet ist, das an der Reibbuchse angreift,
und diese mit deren Radialbord gegen eine an der Riemenscheibe ausgebil
dete Anlage anfedert, wobei die aneinander angefederten Stirnflächen des
Radialbordes und der Anlage als Reibflächen ausgebildet sind, um ein
Drehmoment von der Riemenscheibe auf die Nabe zu übertragen. Die
Rutschkupplung ist derart ausgelegt, dass bei Überschreiten eines vorgegebe
nen Drehmomentes eine Relativdrehung zwischen der Riemenscheibe und der
Nabe stattfindet. Unterhalb dieses vorgegebenen Drehmomentes findet keine
Relativdrehung statt. Die Spitzen der starken Verzögerungen und Beschleuni
gungen infolge der Drehungleichförmigkeiten werden demzufolge dadurch von
der Antriebswelle in beiden Drehrichtungen der Riemenscheibe abgekoppelt,
dass die Reibflächen der Rutschkupplung durchrutschen.
Im Gegensatz zu den bekannten Lösungen sind bei der erfindungsgemäßen
Riemenscheibe keine aufwendig herzustellenden Maschinenelemente erfor
derlich. Außerdem ist ein definiertes Durchrutschen in beiden Drehrichtungen
der Riemenscheibe möglich; im Gegensatz dazu bieten Lösungen mit zwischen
geschaltetem Freilauf nur die Möglichkeit, daß in der einen Drehrichtung über
haupt keine Relativdrehung und in der entgegengesetzten Drehrichtung über
haupt keine definierte Reibung vorgesehen ist.
Als Federelement eignen sich bekannte Federn wie Schraubenfedern und Tel
lerfedern, aber auch an sich bekannte pneumatische oder hydraulische Fe
dern.
Die Reibflächen können zusätzlich als Lagerflächen ausgebildet sein, um die
Riemenscheibe gegenüber der Antriebswelle axial zu lagern. Die Reibbuchse
übernimmt dann eine Doppelfunktion.
Während einer Relativdrehung zwischen Riemenscheibe und ihrer Nabe muss
sichergestellt sein, dass die Riemenscheibe einwandfrei auf der Nabe radial
gelagert bleibt. Zu diesem Zweck kann die Riemenscheibe auf einem zylindrischen
Mantel der Reibbuchse radial gelagert sein. Die Reibbuchse übernimmt
dann eine Doppelfunktion, nämlich erstens ist sie Teil der Rutschkupplung und
zweitens dient sie als Radiallager. Vorzugsweise weist in diesem Fall die Rie
menscheibe eine zur Rotationsachse koaxial angeordnete Zylinderöffnung auf,
deren Zylinderwand und die Mantelfläche des zylindrischen Mantels der Reib
buchse Lagerflächen bilden, um die Riemenscheibe auf der Nabe zu lagern.
Die Riemenscheibe kann mit einer Durchgangsöffnung versehen sein, in die
ein an der Riemenscheibe ringförmig ausgebildeter Vorsprung hineinragt, des
sen dem Radialbord der Reibbuchse zugewandte Stirnfläche die Reibfläche
bildet. Die Nabe kann dann auf einfache Art und Weise in die Durchgangsöff
nung eingeführt werden.
Vorzugsweise ist zu beiden axialen Seiten des ringförmigen Vorsprungs je eine
Reibbuchse angeordnet. Diese weitere Reibbuchse übernimmt dann die glei
chen Funktionen wie die zuerst genannte Reibbuchse, wobei das übertragbare
Drehmoment durch die weitere Reibbuchse erhöht werden kann und wobei die
radiale Lagerung der Riemenscheibe auf der Nabe weiter verbessert werden
kann.
Die einander zugewandten Stirnflächen des ringförmigen Vorsprungs und der
weiteren Reibbuchse sind dann ebenfalls als Reibflächen ausgebildet. Auch
kann die Riemenscheibe in diesem Fall eine weitere Zylinderöffnung aufwei
sen, deren Zylinderwand und die Mantelfläche des zylindrischen Mantels der
weiteren Reibbuchse weitere Lagerflächen bilden, um die Riemenscheibe auf
der Nabe zu lagern.
Für eine einfache Montage einer erfindungsgemäßen Riemenscheibe kann es
zweckmäßig sein, dass an der Nabe ein vorzugsweise lösbar befestigter
Flansch vorgesehen ist, an dem das Federelement axial abgestützt ist. Nach
dem die Riemenscheibe und das Federelement auf die Nabe aufgeführt sind,
kann dieser Flansch beispielsweise aufgeschraubt, aufgepreßt, aufgeklebt
werden, so dass das Federelement einwandfrei an diesem Flansch abgestützt
sein kann.
Nachstehend wird die Erfindung anhand eines in einer Figur dargestellten
Ausführungsbeispieles näher erläutert.
Eine Riemenscheibe 1 ist auf einer Nabe 2 unter Zwischenschaltung einer
Rutschkupplung 3 angeordnet. Die Rutschkupplung 3 weist eine Schrauben
druckfeder 4 auf, die einerseits an einem Flansch 5 abgestützt ist, der lösbar
an der Nabe 2 befestigt ist. Andererseits greift die Schraubendruckfeder 4 an
einer Reibbuchse 6 an, die axial verschieblich, aber drehfest auf der Nabe 2
angeordnet ist. Die Reibbuchse 6 begrenzt mit ihrem zylindrischen Mantel 7
gemeinsam mit der Nabe 2 einen Ringraum 8, in dem die Schraubendruckfeder
4 angeordnet ist. Die Schraubendruckfeder 4 greift an einem Radialbord 9 der
Reibbuchse 6 an. Der Radialbord 9 ist gegen einen ringförmigen Vorsprung 10
angefedert, der an der Riemenscheibe 1 einstückig angeformt ist. Der ringför
mige Vorsprung 10 ragt in eine Durchgangsöffnung 11 der Nabe 1 hinein. Eine
weitere Reibbuchse 12 ist zwischen der Riemenscheibe 1 und der Nabe 2 an
geordnet. Diese Reibbuchse 12 weist ebenfalls einen zylindrischen Mantel 13
und einen Radialbord 14 auf. Der Radialbord 14 ist einerseits an einer an der
Nabe 2 ausgebildeten Schulter 15 axial abgestützt. Der zylindrische Mantel 13
ist ebenfalls an der Nabe 2 radial abgestützt. Die einander zugewandten Stirn
flächen des ringförmigen Vorsprungs 10 einerseits und der beiden Reibbuch
sen 6, 12 andererseits bilden miteinander in Reibkontakt stehende Reibflächen
15, 16, 17, 18.
Axial zu beiden Seiten des ringförmigen Vorsprungs 10 sind an der Riemen
scheibe 1 jeweils eine Zylinderöffnung 19, 20 ausgebildet, deren Wand 21, 22
jeweils mit der Mantelfläche der jeweiligen Reibbuchse 6, 12 Lagerflächen 23,
24, 25, 26 bilden. Auf diese Weise ist sichergestellt, dass die Riemenscheibe 1
einwandfrei in den radialen Richtungen auf der Nabe 2 gelagert ist.
Die axial vorgespannte Schraubendruckfeder 4 drückt die Reibbuchse 6 gegen
den ringförmigen Vorsprung 10 der Riemenscheibe 1. Die axial belastete Rie
menscheibe 1 wird gegen den Radialbord 14 der weiteren Buchse 12 ange
drückt, wobei die Buchse 12 an der Schulter 15 der Nabe 2 axial abgestützt ist.
Die Reibflächen 15, 16, 17, 18 und die axiale Vorspannkraft der Schrauben
druckfeder 4 sind derart aufeinander abgestimmt, dass unterhalb eines Grenz
drehmomentes ein Drehmoment von der Riemenscheibe 1 auf die Nabe 2 ein
wandfrei übertragen werden kann. Sobald Drehmomente in die Riemenscheibe
1 eingeleitet werden, die dieses Grenzdrehmoment überschreiten, rutscht die
Rutschkupplung 3 durch, wobei eine Relativdrehung zwischen der Riemen
scheibe 1 und der Nabe 2 stattfindet. Auf diese Weise ist sichergestellt, dass
der Schlupf zwischen Riemen und Riemenscheibe erheblich reduziert ist, bzw.
daß Kraftspitzen im Riemen deutlich reduziert sind.
1
Riemenscheibe
2
Nabe
3
Rutschkupplung
4
Schraubendruckfeder
5
Flansch
6
Reibbuchse
7
zylindrischer Mantel
8
Ringraum
9
Radialbord
10
ringförmiger Vorsprung
11
Durchgangsöffnung
12
Reibbuchse
13
zylindrischer Mantel
14
Radialbord
15
Reibfläche
16
Reibfläche
17
Reibfläche
18
Reibfläche
19
Zylinderöffnung
20
Zylinderöffnung
21
Zylinderwand
22
Zylinderwand
23
Lagerfläche
24
Lagerfläche
25
Lagerfläche
26
Lagerfläche
Claims (9)
1. Riemenscheibe (1), die unter Zwischenschaltung einer Rutschkupplung (3)
auf einer Nabe (2) angeordnet ist, wobei die Rutschkupplung (3) eine auf
der Nabe (2) drehfest und axial verschieblich angeordnete Reibbuchse (6)
aufweist, die mit der Nabe (2) einen Ringraum (8) begrenzt, in dem ein an
der Nabe (2) axial abgestütztes Federelement (Schraubendruckfeder 4) an
geordnet ist, das an der Reibbuchse (6) angreift, und diese mit deren Ra
dialbord (14) gegen eine an der Riemenscheibe (1) ausgebildete Anlage
(ringförmiger Vorsprung 10) anfedert, wobei die aneinander angefederten
Stirnflächen des Radialbordes (14) und der Anlage (ringförmiger Vorsprung
10) als Reibflächen (15, 16) ausgebildet sind, um ein Drehmoment von der
Riemenscheibe (1) auf die Nabe (2) zu übertragen.
2. Riemenscheibe nach Anspruch 1, bei der die Riemenscheibe (1) auf einem
zylindrischen Mantel (7) der Reibbuchse (6) radial gelagert ist.
3. Riemenscheibe nach Anspruch 2, bei der die Riemenscheibe (1) eine zur
Rotationsachse koaxial angeordnete Zylinderöffnung (19, 20) aufweist, de
ren Zylinderwand (21, 22) und die Mantelfläche des zylindrischen Mantels
(7) der Reibbuchse (6) Lagerflächen (23, 24) bilden, um die Riemenschei
be (1) auf der Nabe (2) zu lagern.
4. Riemenscheibe nach Anspruch 1, bei der die Riemenscheibe (1) mit einer
Durchgangsöffnung (11) versehen ist, in die ein an der Riemenscheibe (1)
ringförmig ausgebildeter Vorsprung (10) hineinragt, dessen dem Radial
bord (9) der Reibbuchse (6) zugewandte Stirnfläche die Reibbfläche (15)
bildet.
5. Riemenscheibe nach Anspruch 4, bei der zu beiden axialen Seiten des
ringförmigen Vorsprungs (10) je eine Reibbuchse (6, 12) angeordnet ist.
6. Riemenscheibe nach Anspruch 5, bei der die weitere Reibbuchse (12) vor
zugsweise an einer Schulter axial an der Nabe (2) abgestützt ist.
7. Riemenscheibe nach Anspruch 5, bei der die einander zugewandten Stirn
flächen des ringförmigen Vorsprungs (10) und der weiteren Reibbuchse
(12) als Reibbflächen (17, 18) ausgebildet sind.
8. Riemenscheibe nach Anspruch 5, bei der die Riemenscheibe (1) eine weite
re Zylinderöffnung (19, 20) aufweist, deren Zylinderwand (22) und die
Mantelfläche des zylindrischen Mantels (13) der weiteren Reibbuche (12)
weitere Lagerflächen (25, 26) bilden, um die Riemenscheibe (1) auf der Na
be (2) zu lagern.
9. Riemenscheibe nach Anspruch 1, bei der ein an der Nabe (2) vorzugsweise
lösbar befestigter Flansch (5) vorgesehen ist, an dem das Federelement
(Schraubendruckfeder 4) axial abgestützt ist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE2000112232 DE10012232A1 (de) | 2000-03-14 | 2000-03-14 | Riemenscheibe |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE2000112232 DE10012232A1 (de) | 2000-03-14 | 2000-03-14 | Riemenscheibe |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE10012232A1 true DE10012232A1 (de) | 2001-10-11 |
Family
ID=7634576
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE2000112232 Withdrawn DE10012232A1 (de) | 2000-03-14 | 2000-03-14 | Riemenscheibe |
Country Status (1)
Country | Link |
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