Die Erfindung bezieht sich auf ein scheibenförmiges Bauteil
gemäß dem Oberbegriff des Anspruches 1. Derartige scheiben
förmige Bauteile sind bereits durch die DE-OS 34 02 001 für
die Verwendung als Riemenscheibendämpfer bekannt geworden.
Dabei besteht der zwischen Ein- und Ausgangsteil vorgesehene
Kraftspeicher aus Gummi. Derartige, aus Gummi bestehende
Dämpfungseinrichtungen haben jedoch erhebliche Nachteile. So
z. B. ist die Lebensdauer relativ gering, weil Einwirkungen
von Hitze und die auftretenden Momente den Werkstoff altern
lassen und damit die Funktionsfähigkeit nicht mehr vorhanden
ist. Außerdem sind die erzielbaren Verdrehwinkel von Ein- und
Ausgangsteil relativ klein, weil die Federraten relativ hoch
sind und somit ist auch ein Betrieb im kritischen Bereich
nicht zu vermeiden. Darüber hinaus ist aufgrund der hohen
Reibung im Gummi die Isolationswirkung im überkritischen
Bereich relativ gering, so daß eine optimale Entkoppelung
nicht möglich ist. Aus diesen Gründen muß der Keilriemen
relativ groß dimensioniert werden und es sind aufwendige
Riemenspannvorrichtungen und hohe Vorspannkräfte erforder
lich, des weiteren beansprucht eine derartige Konstruktion
relativ großen axialen Bauraum. Die gleichen oben angeführten
Nachteile treffen auch auf derart ausgebildete scheibenförmi
ge Bauteile zu, die als Tilger Verwendung finden, wobei
allerdings bei den bisher bekannt gewordenen Ausführungsfor
men keine Wälzlager zwischen dem auf der Welle befestigbaren
Eingangsteil und dem zum Eingangsteil schwingenden Ausgangs
teil vorgesehen sind.
Der vorliegenden Erfindung lag die Aufgabe zugrunde, derar
tige scheibenartige Bauteile zu verbessern, insbesondere
deren Funktion und Lebensdauer, so daß ein optimaler Betrieb
von Nebenaggregaten, wie Lüfter, Servopumpen, Klimaanlagen
usw. ermöglicht ist, und zwar über den gesamten, während des
Betriebes einer Brennkraftmaschine bzw. des Kraftfahrzeuges
auftretenden Drehzahlbereich, und möglichst über das gesamte
Drehzahlspektrum von zumindest Leerlaufdrehzahl bis zulässi
ger Maximaldrehzahl der Brennkraftmaschine, da gemäß der
Erfindung die Einrichtung derart ausgebildet werden kann, daß
der Betrieb im überkritischen Bereich erfolgt. Darüber hinaus
soll das Schwingungsverhalten der Nebenabtriebe auch bei
Start- und Stopvorgängen verbessert werden. Weiterhin soll
durch die erfindungsgemäße Ausgestaltung der Riemenscheibe
bei einer gegebenen Auslegung einer solchen Scheibe die
Einsatzmöglichkeit für Riementriebe mit unterschiedlichem
Schwingungsverhalten möglich sein. Darüber hinaus soll das
scheibenförmige Bauteil, als auch der Riementrieb selbst, in
besonders einfacher und wirtschaftlicher Weise herstellbar
sein. Auch soll die Erfindung ermöglichen, die Leerlaufdreh
zahl von Brennkraftmaschinen herabzusetzen und damit den
Kraftstoffverbrauch zu reduzieren und Geräusche zu ver
ringern. Diese Aufgabe wird mittels der im Anspruch 1
angeführten Merkmale gelöst.
Zweckmäßige Weiterbildungen, Verbesserungen und weitere
erfinderische Merkmale ergeben sich aus den Unteransprüchen
und aus der Figurenbeschreibung, wobei auch für Merkmale, die
in Verbindung mit dieser Figurenbeschreibung offenbart
werden, zumindest im Zusammenhang mit dem Oberbegriff des
Anspruches 1, soweit sie dann neu und erfinderisch sind,
Schutz begehrt wird.
Dabei zeigen die Fig. 1 bis 3b die Erfindung anhand eines
Riemenscheibendämpfers
und die Fig. 4 und 4a anhand eines Tilgers.
Die in Fig. 1 dargestellte Riemenscheibe ist auf einer Ab
triebswelle eines Motors, wie zum Beispiel der Kurbelwelle 2
einer Brennkraftmaschine mittels einer Schraube, drehfest
aufgenommen. Die Riemenscheibe 1 ist in zwei Massenteile 3
und 4 aufgeteilt, wobei zwischen diesen beiden Massenteilen 3
und 4 ein drehelastischer Dämpfer 5 angeordnet ist. Das
Massenteil 3 besteht aus einer Nabe 6, die auf der Welle 2
drehfest ist sowie aus zwei Gehäuseteilen 7, 8, die eine
ringförmige Kammer 9 begrenzen, in der der Dämpfer 5 aufge
nommen ist. Die beiden Gehäuseteile 7 und 8 sind durch
Blechformteile gebildet, welche radial außen miteinander
verschweißt sind, wodurch die Kammer 9 nach radial außen
abgedichtet ist. Das Gehäuse bildet hier das Eingangsteil der
Dämpfungseinrichtung 5. Das Massenteil 4 besteht aus einem
Flansch 10, der gleichzeitig das Ausgangsteil des Dämpfers 5
bildet sowie aus dem mit dem Flansch 10 fest verbundenen
Riemenlaufring 11, welcher bei dem dargestellten Ausführungs
beispiel für die Aufnahme von zwei Riemen ausgebildet ist.
Die beiden Massenteile 3 und 4 sind zueinander relativ
verdrehbar über ein Wälzlager 12 gelagert und zentriert.
Der Flansch 10 besitzt an seinem Außenumfang radiale Ausleger
10a, welche Abstütz- bzw. Beaufschlagungsbereiche für die
Kraftspeicher in Form von Schraubenfedern 13 des Dämpfers 5
bilden. Die weiteren Abstütz- bzw. Beaufschlagungsbereiche
für diese Federn 13 sind durch Anformungen an den Gehäusetei
len 7, 8 oder durch Befestigung von Anschlagmitteln an diesen
Gehäuseteilen 7, 8, und zwar in Umfangsrichtung betrachtet
zwischen den Federn 13, gebildet. Der sich zwischen den
beiden Gehäuseteilen 7 und 8 radial erstreckende Flansch 10
ist an seinem radial inneren Bereich mit dem Riemenlaufring
11 vernietet, wobei das Gehäuseteil 8 sich axial zwischen den
radial verlaufenden Bereichen der Riemenscheibe 11 und dem
Flansch 10 befindet.
Zur Verringerung des Verschleißes an den radialen Abstützbe
reichen der ringkanalartigen Aufnahme 9 für die Federn 13,
ist eine eine höhere Härte aufweisende Einlage 14, zum
Beispiel aus Stahlband, vorgesehen, die sich über den Umfang
der ringkanalartigen Aufnahme 9 erstreckt und die Federn 13
im radial äußeren Bereich zumindest teilweise umschließt. Bei
rotierender Einrichtung stützen sich die Federn 13 infolge
der auf sie einwirkenden Fliehkraft über ihre Windungen an
dem Stahlband 14 ab.
Über den Umfang der Einrichtung 1 betrachtet, sind zweckmäßi
gerweise zwei Schraubenfedern 13 vorgesehen, die sich je
weils, zumindest annähernd, über 90-175°, vorzugsweise
zwischen 130 und 170° Winkelgraden erstrecken. Die Anzahl der
Federn und die winkelmäßige Erstreckung derselben können zur
besseren Anpassung des Schwingverhaltens der Riemenscheibe 1
an die jeweiligen Einsatzbedingungen variiert werden. So kann
es für bestimmte Anwendungsfälle zweckmäßig sein, wenn nicht
mehr als vier Federn verwendet werden. Durch den Einsatz
derart dimensionierter Federn kann die von allen Federn 13
des Dämpfers 5 aufgebrachte Drehmomentrate bzw. Verdrehwider
standsrate sehr gering gehalten werden, nämlich zweckmäßiger
weise in einem Bereich zwischen 0,5 bis 2,5 Nm pro Grad,
wobei für viele Anwendungsfälle Drehmomentraten in der
Größenordnung zwischen 1,2 bis 1,8 Nm pro Grad bei der
Anwendung als Riemenscheibendämpfer von Vorteil sind.
Bei einer Tilgerabstimmung können abhängig von der Frequenz
höhere Federraten verwendet werden.
Durch die erfindungsgemäße Ausgestaltung der Riemenscheibe 1
können große Verdrehwinkel zwischen den beiden Massenteilen 3
und 4 erzielt werden, wodurch eine bessere Dämpfung der
auftretenden Schwingungen erzielt werden kann, da aufgrund
der möglichen großen Relativverdrehung zwischen den beiden
Massenteilen 3 und 4 die zwischen diesen wirksame Dämpfungs
rate über einen großen oder gar über fast den gesamten Ver
drehwinkel niedrig sein kann. Die Relativverdrehung zwischen
den beiden Massenteilen 3 und 4 wird durch auf-Block-gehen
der Windungen der Federn 13 begrenzt. Zur einfacheren Montage
und zur Reduzierung der in den Schraubenfedern 13 auftreten
den Spannungen aufgrund der Verformungen, sind die langhubi
gen und jeweils einstückigen Schraubenfedern 13 zumindest
annähernd auf den Krümmungsradius, der ihrer Einbaulage
entspricht, vorgekrümmt bzw. vorgebogen. Das bedeutet also,
daß die Federn im entspannten Zustand bereits kreisbogenför
mig ausgebildet sind. Die als langhubige Federn wirksamen
Federn können aber auch aus mehreren kürzeren Einzelfedern
zusammengesetzt sein, wobei zwischen den Einzelfedern
Zwischenstücke vorgesehen sind, derart, daß die so zusammen
gesetzte Feder zwar aus einzelnen geraden Abschnitten
besteht, insgesamt jedoch eine gekrümmte Form gebildet ist.
Dabei können die Federn über die Zwischenstücke fliehkraft
mäßig abgestützt sein.
Zur Reduzierung des Verschleißes, ist in der nach außen hin
abgedichteten Kammer 9 ein viskoses Medium, wie zum Beispiel
Fett, enthalten, wobei die Füllung derart vorgenommen werden
kann, daß lediglich die äußeren Bereiche der Schraubenfedern
13 in das Fett eintauchen.
Das viskose Medium, wie Öl, Fett od. dgl. kann aber auch zur
Erzielung einer hydraulischen Dämpfung herangezogen werden,
z. B. so, wie dies im Zusammenhang mit Fig. 4 gezeigt ist,
wobei die hydraulische Dämpfung zwischen Ein- und Ausgangs
teil und parallel zu den Federn wirksam ist. Dabei kann die
Dämpfung eine hydrostatische und/oder eine hydrodynamische
und/oder eine auf Schwerwirkung arbeitende Dämpfung sein.
Die Kammer 9 ist abgedichtet durch ein axial federndes,
scheibenartiges Bauteil 15, das membranartig ausgebildet
ist. Das membranartige Bauteil 15 besitzt einen radial
inneren Bereich, der axial eingespannt ist zwischen inneren
Bereichen des Flansches 10 und radial inneren Bereichen des
Riemenlaufringes 11, sowie einen radial äußeren federnd
verspannten Bereich, der sich an radial inneren Bereichen des
Gehäuseteiles 8 axial abstützt.
Um besonders hohe Drehmomentspitzen abzubauen, kann zwischen
den beiden Massenteilen 3 und 4, zusätzlich zu dem drehela
stischen Dämpfer 5, noch eine mit diesem in Reihe geschaltete
Rutschkupplung bzw. Drehmomentbegrenzungskupplung vorgesehen
werden. Hierfür können beispielsweise die radial inneren Be
reiche des Flansches 10 zwischen Reibflächen, die vom Riemen
laufring 11 getragen werden, axial eingespannt werden.
Bei dem in Fig. 1 dargestellten Ausführungsbeispiel ist
weiterhin eine Tilgermasse 16 vorgesehen, die über einen
Kraftspeicher in Form eines Gummiringes 17 auf den äußeren
Bereichen der Nabe 6 aufgenommen ist.
Radial innen ist die Kammer 9 durch das Lager 12 abgedichtet
bzw. es ist die dem Innenraum der Kammer zugewandte Lager
dichtung gleichzeitig die zweite Dichtung für die Kammer.
Der erfindungsgemäße Aufbau ermöglicht eine sehr kompakte
Bauweise der Riemenscheibe 1, da der Dämpfer 5 sowohl in
radialer Richtung als auch in axialer Richtung im wesentli
chen innerhalb des Riemenlaufringes 11 aufgenommen ist.
Die Abdichtung 15 erzeugt weiterhin eine Reibungshysterese
zwischen den beiden Massenteilen 3 und 4, welche parallelge
schaltet ist zu den Federn 13. Eine weitere Reibungsdämpfung
kann durch entsprechende Auslegung des Lagers 12 erzielt
werden. Für manche Einsatzfälle kann es weiterhin zweckmäßig
sein, wenn zusätzliche Reibmittel vorgesehen werden, die eine
Reibungshysterese erzeugen und die parallel oder in Reihe zu
den Federn 13 wirksam sind. Dabei können die Reibungseinrich
tungen über den gesamten Bereich, über den die Kraftspeicher
13 wirksam sind, wirken, oder diese Reibungseinrichtungen
können lediglich über einen Teilbereich des zwischen den
beiden Massenteilen 3 und 4 möglichen Gesamtverdrehwinkels
wirksam sein. Hierfür können sich sogenannte Lastreibeinrich
tungen, die mit wenigstens einem Kraftspeicher 13 zusammen
wirken oder sogenannte verschleppte Reibeinrichtungen, welche
einen Freiwinkel aufweisen, über den sie nicht wirksam sind,
eignen.
Vorteilhaft ist es, wenn das Verhältnis zwischen dem Massen
trägheitsmoment aller von der Riemenscheibe 1/4 angetriebenen
Aggregate bzw. Nebenaggregate einschließlich der Riemenschei
be 1/4 selbst und dem Massenträgheitsmoment des Eingangsteils
(6, 7, 3, 17, 16) 10 ist.
Die in Fig. 2 dargestellte Riemenscheibe 101 unterscheidet
sich gegenüber der in Fig. 1 gezeigten im wesentlichen
dadurch, daß der Flansch 110 das Eingangsteil für den
drehelastischen Dämpfer 105 bildet und die schalenartigen
Körper 107, 108, welche die im wesentlichen abgedichtete
Kammer 109 begrenzen, als Ausgangsteil für den Dämpfer 105
ausgebildet sind. Der Flansch 110 ist mit der Nabe 106 über
eine Drehmomentbegrenzungskupplung 118 verbunden. Die
Drehmomentbegrenzungskupplung 118 umfaßt zwei scheibenartige
Teile 119, 120, die über Nietverbindungen 106a mit der Nabe
106 fest verbunden sind. Die radial innerhalb des Dämpfers
105 befindlichen Bereiche des Flansches 110 sind axial
zwischen den Reibbereichen 119a, 120a der beiden scheibenar
tigen Teile 119, 120 verspannt. Zur Abdichtung der Kammer 109
ist die in axialer Richtung elastisch verspannte Membran 115
zwischen dem Teil 119 und radialen Bereichen der Nabe 106
axial eingespannt und stützt sich weiterhin mit radial äuße
ren Bereichen an radial inneren Bereichen des dem Motor
zugewandten Gehäuseteiles 108 ab.
Das Gehäuseteil 107 ist radial innen mit einem Nabenkörper
107a fest verbunden. Dieser Nabenkörper 107a dient zur
Lagerung des den Riemenlaufring 111 aufweisenden Massenteiles
104 auf der Nabe 106 des anderen Massenteiles 103. Die
Lagerung 112 umfaßt bei dem Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 2
zwei axial hintereinander bzw. nebeneinander angeordnete
Wälzlager. Der Riemenlaufring 111 umgreift die schalenartigen
Körper 107, 108, welche die Kammer 109 begrenzen.
Die in Fig. 3 dargestellte Riemenscheibe 201 unterscheidet
sich im wesentlichen dadurch von der in Fig. 2 dargestellten
Riemenscheibe 101, daß das Gehäuseteil 207 einstückig mit dem
Riemenlaufring 211 ausgebildet ist. Die im wesentlichen abge
dichtete Kammer 209 wird weiterhin begrenzt von dem Gehäuse
teil 208, das mit dem Gehäuseteil 207 bzw. dem Riemenlaufring
211, mittels einer Schweißverbindung, verbunden ist.
Ähnlich wie in Fig. 2 ist auch bei der hier dargestellten
Riemenscheibe 201 der Flansch 210 das Eingangsteil für den
drehelastischen Dämpfer 205, und die die im wesentlichen
abgedichtete Kammer 209 begrenzenden Gehäuseteile 207 und
208 sind als Ausgangsteil für den Dämpfer 205 ausgebildet.
Der Flansch 210 ist mit der Nabe 206 drehfest verbunden. Der
Flansch 210 kann auch derartig ausgeführt sein, daß ein
radial innenliegender, sich axial erstreckender Bereich den
inneren Laufring der in diesem Ausführungsbeispiel als
Wälzlager ausgeführten Lagerung bildet, daß also der Flansch
210 einstückig mit dem inneren Lagerring der Lagerung bzw.
des Wälzlagers 212 ausgebildet ist. Zur Abdichtung der Kammer
209 ist die in axialer Richtung elastisch verspannte Membran
215 zwischen einem radial sich erstreckenden Bereich des
Flansches 210 und dem Gehäuseteil 208 axial eingespannt und
stützt sich weiterhin mit radial äußeren Bereichen an radial
inneren Bereichen des dem Motor M abgewandten Gehäuseteils
208 ab. Das Gehäuseteil 207 ist radial innen vom äußeren
Lagerring der hier als Wälzlager dargestellten Lagerung 212
getragen. Die Abdichtung der Lagerung 212 dient gleichzeitig
zur radial inneren Abdichtung der Kammer 209.
Gemäß Fig. 3 enthält die Riemenscheibe 201 eine Reibeinrich
tung 221. Zur Bildung dieser Reibeinrichtung wird eine Reib
scheibe 222 von einem in Axialrichtung elastisch federnden
Element, wie einer Tellerfeder 224, axial in Richtung Gegen
scheibe 223 beaufschlagt und gegen diese gepreßt. Die Gegen
scheibe 223 ist drehfest zwischen dem Innenring der als
Wälzlager dargestellten Lagerung 212 und einem radial sich
erstreckenden Abschnitt der Nabe gehalten. An einem weiteren
sich radial erstreckenden Abschnitt der Nabe 206 stützt sich
die Tellerfeder 224 mit ihrem radial inneren Bereich ab. Die
zwischen Tellerfeder 224 und Gegenscheibe 223 eingespannte
Reibscheibe 222 wird zur Erzeugung einer Relativbewegung und
damit einer Reibungskraft in ihrem radial äußeren Bereich an
dem Gehäuseteil 207 angelenkt.
Die Ansteuerung der Reibscheibe 222 erfolgt über axial aus
der Kontur des Gehäuseteils 207 hervortretende Beaufschla
gungsbereiche 225, in Form einer aus dem Gehäuseteil 207
herausgeprägten Warze. Die so ausgebildete Reibeinrichtung
221 kann durch eine drehfeste Verbindung der Reibscheibe 222
mit dem Gehäuseteil 207 derart ausgebildet werden, daß sie
bei jeder Relativbewegung des Eingangs- und Ausgangsteils
zueinander wirksam wird. Es ist jedoch auch möglich, die
Reibeinrichtung 221 als Lastreibeinrichtung bzw. als ver
schleppte Reibeinrichtung auszuführen. Dazu ist es lediglich
erforderlich, zwischen den Beaufschlagungsbereichen 225 des
Gehäuseteils 207 und den in Umfangsrichtung mit diesen in
Kontakt kommenden Anschlagbereichen der Reibscheibe 222
entsprechende Freiwinkel vorzusehen.
Die Fig. 3a und 3b zeigen weitere Ausgestaltungsmöglich
keiten der Reibeinrichtung 221. In Fig. 3a ist die Tellerfe
der 224 axial zwischen den Gehäuseteilen 207 und 208 ver
spannt und erstreckt sich mit ihrem Zungenbereich 226 axial
durch Ausnehmungen im Flansch 210 hindurch. Die in Umfangs
richtung die Ausnehmungen des Flansches 210 begrenzenden
Wandungsabschnitte dienen als Steuerungsmittel, die in ihrer
Funktion den Steuerungsmitteln 225 in Fig. 3 gleichen.
In Fig. 3b ist die Reibeinrichtung 221 ebenfalls axial
zwischen den Gehäuseteilen 207 und 208 eingespannt. Der
Reibflansch 227 ist auf dem Gehäuseteil 208 drehbar gelagert
und wird in axialer Richtung durch die Membrane 215, die sich
am Flansch 210 abstützt, und die Tellerfeder 224, die sich am
Gehäuseteil 207 abstützt, gegen das Gehäuseteil 208 gedrückt.
In der Funktion und in den Variationsmöglichkeiten gleicht
die in Fig. 3b dargestellte Reibeinrichtung 221 mit ihrem
vorzugsweise aus Kunststoff hergestellten Reibflansch 227 den
bisher dargestellten und beschriebenen Reibeinrichtungen.
Fig. 4 zeigt ein Ausführungsbeispiel eines als Tilger
wirksamen scheibenförmigen Bauteiles 301. Bei dem dargestell
ten Tilger ist der Flansch 310 das Eingangsteil für den
drehelastischen Dämpfer 305 und die die im wesentlichen
abgedichtete Kammer 309 in Axialrichtung begrenzenden
Gehäuseteile 307 und 308 sind als Ausgangsteil für den
drehelastischen Dämpfer 305 ausgebildet. Der Flansch 310 ist
mit der Nabe 306 drehfest verbunden. Im dargestellten
Beispiel ist die Nabe 306 direkt zur Bildung des inneren
Laufrings der als Wälzlager dargestellten Lagerung 312
herangezogen. Es ist jedoch auch möglich - ähnlich wie im
Zusammenhang mit Fig. 3 beschrieben - den Flansch 310 und
den inneren Laufring des Lagers 312 einstückig auszuführen.
Zur Abdichtung der Kammer 309 ist die in axialer Richtung
elastisch verspannte Membrane 315 zwischen einem radial sich
erstreckenden Bereich des Flansches 310 und dem Gehäuseteil
308 axial eingespannt und stützt sich weiterhin mit radial
äußeren Bereichen an radial inneren Bereichen des dem Motor M
abgewandten Gehäuseteils 308 ab. Das Gehäuseteil 307 bildet
radial innen mit einem in Axialrichtung sich erstreckenden
Bereich 307a den äußeren Laufring der hier als Wälzlager
dargestellten Lagerung 312. Der in Axialrichtung sich
erstreckende Bereich 307a des Gehäuseteils 307 kann jedoch
auch drehfest mit dem äußeren Lagerring eines Wälzlagers der
Lagerung 312 verbunden sein. Die Abdichtung der Lagerung 312
dient gleichzeitig zur radial inneren Abdichtung der Kammer
309.
Die radial äußere Begrenzung der im wesentlichen abgedichte
ten Kammer 309 ist durch die Tilgermasse 330 gebildet. Die in
der Fig. 4 dargestellte Tilgermasse 330 ist aus zwei Teilen
328, 329 hergestellt, die z. B. mittels einer Schweißverbindung
zusammengefügt sind, wobei die Tilgermasse 330 mit ihrer
Teilmasse 328 mit dem dem Motor M zugewandten Gehäuseteil 307
und mit ihrer Teilmasse 329 mit dem dem Motor abgewandten
Gehäuseteil 308 verbunden ist, was wiederum über eine
Schweißverbindung erfolgen kann. Bei einem einfacheren
Ausführungsbeispiel kann die Tilgermasse 330 auch einstückig
ausgebildet sein und an ihren jeweiligen Kontaktbereichen mit
den Gehäuseteilen 307, 308 verbunden sein.
Bei dem in Fig. 4 dargestellten Ausführungsbeispiel eines
als Tilger wirksamen scheibenförmigen Bauteils wurde eine
mehrteilige Bauweise der Tilgermasse 330 gewählt, um eine
zusätzliche hydraulische Dämpfungseinrichtung 331 integrieren
zu können - wie im Zusammenhang mit Fig. 4a sichtbar ist -
die zusätzlich zu den Federn 313 des drehelastischen Dämpfers
305 wirksam ist. Diese hydraulische Dämpfungseinrichtung 331
besteht aus in der Tilgermasse 330 vorgesehenen, mit einem
viskosen, pastösen Medium, wie Fett, gefüllten Kammern 332,
in die der Flansch 310 mit radial außen angeordneten Ausle
gerarmen bzw. Beaufschlagungsbereichen oder Verdrängerarmen
310b eingreift. Eine Abstimmung der Dämpfungscharakteristik
der hydraulischen Dämpfungseinrichtung 331, beispielsweise
bezüglich der Schraubenfedern 313 des drehelastischen
Dämpfers 305, ist z. B. über eine entsprechende Dimensionierung
der Verdrängungs- oder Drosselquerschnitte in einfacher Weise
realisierbar. Weiterhin können die die Kammern 332 in
Umfangsrichtung begrenzenden, sich radial erstreckenden
Wandungsabschnitte 333 der Tilgermasse 330 als Anschlagbe
reiche für die Verdrängerarme 310b des Flansches 310 ausge
bildet sein, wodurch der relative Verdrehwinkelbereich
zwischen Eingangsteil und Ausgangsteil so begrenzt werden
kann, daß die Schraubenfedern 313 der in Umfangsrichtung
elastischen Dämpfungseinrichtung 305 nicht auf Block gehen
und so z. B. Spannungsspitzen in den Schraubendruckfedern 313
abgebaut werden können.
Bezüglich weiterer vorteilhafter Merkmale, die im Zusammen
hang mit der vorliegenden Erfindung Anwendung finden können,
wird auf die Anmeldung DE-P 41 39 730.4 verwiesen, deren
Inhalt zum Inhalt der vorliegenden Anmeldung mit übernommen
wird. Dies gilt insbesondere für die Auslegung bzw. Dimen
sionierung und Anordnung der Wälzlagerung, des die Profi
lierung für den Riemen aufweisenden Teils und der Tilger
masse. Die Erfindung ist also nicht auf die dargestellten und
beschriebenen Ausführungsbeispiele beschränkt, sondern umfaßt
insbesondere auch Varianten, die durch Kombination von
einzelnen, in Verbindung mit den verschiedenen Ausführungs
formen der vorliegenden Erfindung und/oder mit den Anmel
dungen DE-P 41 39 730.4 beschriebenen Merkmalen bzw. Elemen
ten gebildet werden können. Weiterhin können einzelne, in
Verbindung mit den in den Figuren dargestellten Ausführungs
beispielen beschriebenen Merkmale bzw. Funktionsweisen für
sich alleine genommen eine selbständige Erfindung darstellen.
Durch die erfindungsgemäße Ausgestaltung eines Riemenschei
bendämpfers wird erzielt, daß die Eigenresonanz des Systems,
welches die Riemenscheibe und die anzutreibenden Aggregate
des Antriebes umfaßt, unter die Leerlaufdrehzahl der Brenn
kraftmaschine verlagert werden kann, so daß ein überkriti
scher Betrieb des Riementriebs ermöglicht wird. In Kraftfahr
zeugen kann durch die erfindungsgemäße Auslegung die Reso
nanzdrehzahl des die Riemenscheibe und die anzutreibenden
Aggregate umfassenden Systems weit unter die Leerlaufdrehzahl
der Brennkraftmaschine gedrückt werden, so daß während des
normalen Betriebes des Kraftfahrzeuges im Riementrieb keine
Resonanz auftreten kann. Die Resonanzdrehzahl des Riemen
triebs kann in die Größenordnung von 100 bis 300 Umdrehungen
gelegt werden, so daß bereits beim Anlassen der Brennkraftma
schine diese Resonanzdrehzahl durchfahren wird, wobei die
Anlassermaschine gewährleistet, daß das System nicht in der
Resonanz hängenbleibt. Da die Drehungsgleichförmigkeit mit
den scheibenförmigen Bauteilen der Erfindung um bis zu 90%
reduziert werden kann, werden die Belastungen des Riemens
erheblich reduziert, wodurch der Riemen schwächer
dimensioniert und preiswerter hergestellt werden kann
und/oder es kann die Lebensdauer nicht nur des Riemens,
sondern auch die der anderen Aggregate erhöht werden.
Außerdem kann die Vorspannkraft des Riemens verringert
werden, was wiederum Vereinfachungen und Verbilligungen beim
Riemen selbst, als auch bei den anderen Aggregaten sowie der
Riemenspannvorrichtung und des Riemendämpfers ermöglicht.
Wird die erfindungsgemäße Einrichtung als Tilger verwendet,
so kann die Abstimmung der Federsteifigkeit und der Dämpfung
auf zu tilgende Frequenzen erfolgen, die auch bei niedrigeren
Motordrehzahlen liegen können. Diese kann man mit gummiarti
gen Kraftspeichern auf wirtschaftliche Weise nicht mehr
erreichen.