EP1896266B1

EP1896266B1 - Rollenrotationsdruckmaschine mit formzylinderbelegung

Info

Publication number: EP1896266B1
Application number: EP06792447A
Authority: EP
Inventors: Kurt Anton Heublein; Burkard Otto Herbert; Bernhard Walter Muth; Stefan Wander
Original assignee: Koenig and Bauer AG
Current assignee: Koenig and Bauer AG
Priority date: 2005-04-05
Filing date: 2006-03-14
Publication date: 2011-06-15
Anticipated expiration: 2026-03-14
Also published as: DE102005031010A1; ATE512805T1; EP1896266A2; WO2006133979A2; US20090272283A1; WO2006133979A3

Description

Die Erfindung betrifft Vorrichtungen zur Herstellung eines Druckproduktes gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1 oder 3.
Durch die DE 198 03 809 A1 ist ein Druckwerk bekannt, welches in einer Ausführung zur Herstellung von Druckprodukten im Broadsheet-Format und in alternativer Ausführung zur Herstellung von Druckprodukten im Tabloid-Format herangezogen wird.
Die EP 0 111 170 B1 offenbart ein Druckprodukt und ein Verfahren zu dessen Herstellung, wobei ein Bogen eines aus mehreren übereinander liegenden Bogen fertiggestellten Produktes mit einem Randstreifen über die übrigen seitlich überstehen soll. Dieser dient der Vereinfachung beim mechanischen Öffnens des Produktes und wird am Ende der Produktion weggeschnitten.
In der EP 1 037 749 B1 ist ein Druckprodukt offenbart, welches im Gesamtprodukt neben Druckseiten mit dem ursprünglichen Außenmaß auch schmalere Druckseiten aufweist. Dies dient der Vermeidung von "Füllseiten" und wird beispielsweise dadurch erreicht, dass durch die schmaleren Seiten die Gesamtfläche des Produktes stufenlos variiert werden kann. Dies kann bei einem Broadsheetprodukt, einem Tabloidprodukund einem Magazinprodukt angewandt werden.
Durch die DE 100 03 025 C1 ist eine Längsfalzeinheit zum Längsfalzen verschieden breiter Papierbahnen offenbart, wobei der Falztrichter zusammen mit den zugehörigen Falzwalzen, der Trichtereinlaufwalze sowie der Längsschneideinrichtung in einem Gestell quer zur Bahnlaufrichtung verschiebbar ist.
Die US 2,169,932 A offenbart Druckprodukte, insbesondere Zeitungen im Tabloidformat öder im vollen Zeitungsformat, wobei das fertige Produkt eine oder mehrere Beilagen enthält, deren Rand sichtbar aus dem übrigen Produktformat herausragt und mit Informationen, z. B. zum Inhalt der Beilage, bedruckt ist.
Der DE 25 26 921 A1 liegt die Problematik zugrunde, beim Veredeln von Holzwerkstoffplatten mit Dekorbeschichtungen Verschnitt des bedruckten Beschichtungsmaterials zu vermeiden, welcher durch die unterschiedlichen erforderlichen Maße der zu beschichtenden Platten resultiert. Gelöst wird dieses Problem dadurch, dass eine Mehrzahl von Druckbildträgern mit jeweils gewünschter Breite nebeneinander auf einem Tragkörper angeordnet werden.
Die DE 102 45 321 A1 offenbart einen Formzylinder, wobei in Umfangsrichtung hintereinander zwei Druckseiten unterschiedlicher Höhe angeordnet sind. Eine der beiden Druckseiten weist zusätzlich zum Nutzen einen Kontrollstreifen auf. Derartige Paarungen zweier unterschiedlicher Druckseitenlängen können nebeneinander mehrfach auf dem Formzylinder angeordnet sein.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, Vorrichtungen zur Herstellung eines Druckproduktes zu schaffen, welches aus Teilprodukten unterschiedlicher Formate besteht.
Die Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Merkmale des Anspruchs 1 oder 3 gelöst.
Die mit der Erfindung erzielbaren Vorteile bestehen insbesondere darin, dass ein Druckprodukt geschaffen wird, welches dem Betrachter bereits im geschlossenen Zustand einen erhöhten Informationsgehalt und/oder eine erhöhte Übersicht bzgl. der Inhalte bereitet. Von Vorteil ist auch, dass das fertiggestellte Produkt multifunktional in der Weise ausgestaltet ist, dass für den Verbraucher Teilprodukte des Endproduktes und deren Inhalt erkennbar und durch den Überstand des einen gegenüber des anderen Teilproduktes in einfacher Weise entnehmbar ist.
Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in den Zeichnungen dargestellt und werden im Folgenden näher beschrieben.
Es zeigen:

Fig. 1: ein Beispiel für ein hergestelltes, aus Broadsheet- und Tabloidanteilen gemischtes Produkt, a) Vorderansicht, b) in Draufsicht und c) in perspektivischer Darstellung;
Fig. 2: eine schematische Darstellung für eine Vorrichtung zur Erzeugung des Produktes mit einer Bahnbreite, welche größer oder gleich sechs Zeitungsseiten im Broadsheet-Format, aber kleiner als sieben nebeneinander angeordnete Zeitungsseiten des selben Broadsheet-Formates ist, in einer ersten Variante;
Fig. 3: eine schematische Darstellung für eine Vorrichtung zur Erzeugung des Produktes mit einer Bahnbreite, welche größer oder gleich sechs Zeitungsseiten im Broadsheet-Format, aber kleiner als sieben nebeneinander angeordnete Zeitungsseiten des selben Broadsheet-Formates ist, in einer zweiten Variante;
Fig. 4: eine schematische Darstellung für eine Vorrichtung zur Erzeugung des Produktes mit einer Bahnbreite, welche größer oder gleich vier Zeitungsseiten im Broadsheet-Format, aber kleiner als fünf nebeneinander angeordnete Zeitungsseiten des selben Broadsheet-Formates ist;
Fig. 5: eine schematische Darstellung für eine nicht beanspruchte Vorrichtung zur Erzeugung des Produktes mit einer Bahnbreite, welche größer oder gleich zwei Zeitungsseiten im Broadsheet-Format, aber kleiner als drei nebeneinander angeordnete Zeitungsseiten des selben Broadsheet-Formates ist;
Fig. 6: eine seitliche Ansicht zweier zueinander verschobener Trichter a) und hieraus resultierende Teilproduktlage b);
Fig. 7: ein Beispiel für ein hergestelltes, aus Tabloidanteilen unterschiedlicher Seitenhöhe gemischtes Produkt, a) Vorderansicht, b) in Draufsicht und c) in perspektivischer Darstellung;
Fig. 8: ein für die Formate der Fig. 7 stellvertretendes Beispiel für die Druckbild- und/oder Falztrichteranordnung.

Ein fertiges Druckprodukt weist Teilprodukte auf, wobei zumindest eines der Teilprodukte bewusst einen signifikanten seitlichen Überstand Δ aufweist. Unter "signifikant" ist zu verstehen, dass es sich nicht um Differenzen handelt, welche durch Ungenauigkeit, durch die Bildung von Falzrücken oder zwecks besseren Greifens und anschließenden Abschneidens zustande kommt, sondern dass es sich bewusst um eine Differenz handelt, welche größer als 10 mm, z. B. größer als 20 mm, insbesondere größer als 30 mm, ist. Besonders vorteilhaft ist es, wenn die Differenz mindestens einer Höhe einer Textzeile des bedruckten überstehenden Teilproduktes entspricht, so dass - wie in den Figuren angedeutet - bei zusammengefasstem Produkt für den Betrachter die Textzeile des überstehenden Teilproduktes erkennbar ist. Das fertiggestellte Produkt ist vorzugsweise im Bereich des Überstandes zumindest einseitig bedruckt. Hierbei ist beim zusammengefassten Produkt für den Betrachter seitlich die Textzeile des überstehenden Teilproduktes erkennbar. Das fertiggestellte Produkt bereitet dem Betrachter somit bereits im geschlossenen Zustand einen erhöhten Informationsgehalt und/oder eine erhöhte Übersicht bzgl. der Inhalte.
In einer ersten Ausführung besteht das Produkt aus mindestens einem Teilprodukt im Broadsheet- und einem Teilprodukt im Tabloid-Format. In einer zweiten Ausführung weist das Endprodukt zwei Teilprodukte unterschiedlicher Tabloid-Formate, z. B. zwei Teilprodukten in Tabloid-Formaten mit unterschiedlicher Seitenhöhen, auf.
Fig. 1 a) bis c) zeigen schematisch ein beispielhaft mit einer Vorrichtung nach Fig. 2 hergestelltes Produkt. Dieses zeichnet sich dadurch aus, dass im fertig zusammen gefassten Produkt mindestens ein Teilprodukt ("Buch") im Broadsheet-Format und mindestens ein Teilprodukt ("Buch") im Tabloid-Format zusammengefasst sind. Die Seitenorientierung von Tabloid- und Broadsheet-Format stehen senkrecht aufeinander, was in den Fig. 2, 3, 4, 5 und 8 symbolisch durch einen den Titel symbolisierenden Balken angedeutet ist. Hierbei ist in Fig. 2 bis 5 beispielhaft in der Abwicklung der Seitenbelegung auf der Bahn B2; B2' jeweils eine ggf. gedruckte Zeile Textes T, z. B- ein Titel T, welcher im fertiggestellten Produkt seitlich herausragt, dargestellt.
Das Produkt (Fig. 1) zeichnet sich nun besonders dadurch aus, dass die Länge eines Tabloid-Teilproduktes ungleich ist einer Breite eines Broadsheet-Teilproduktes, d. h. eines der Teilprodukte weist einen seitlichen Überstand gegenüber dem anderen auf. In einer vorteilhaften Ausbildung ist, wie in Fig. 1 dargelegt, die Länge (bzw. Seitenhöhe) des Tabloid-Teilproduktes signifikant größer als die Breite des Broadsheed-Teilproduktes, so dass das Tabloid-Teilprodukt nach dem Zusammenführen der betreffenden Stränge einen seitlichen Überstand aufweist (zu "signifikant" s.o.). Von Vorteil ist es, wenn die Differenz mindestens einer Höhe einer Textzeile des bedruckten Tabloid-Teilproduktes entspricht, so dass - wie in Fig. 1 angedeutet - bei zusammengefasstem Produkt für den Betrachter seitlich die Textzeile des Tabloid-Teilproduktes erkennbar ist.
Prinzipiell kann das Tabloid-Teilprodukt auf der offenen Längsseite des Broadsheet-Teilproduktes (wie dargestellt), aber auch auf der Seite des Längsfalzes in der beschriebenen Weise den Überstand aufweisen. Letzteres ist vorteilhaft bzgl. der Seitengestaltung des Tabloid-Teilproduktes, erfordert jedoch ggf. einen maschinentechnischen Mehraufwand bei der Herstellung.
Grundsätzlich kann eine bahnverarbeitende Maschine, insbesondere Druckmaschine bzw. deren Weiterverarbeitungsstufe (Längsschneideinrichtung und/oder Trichteraufbau), speziell zur Herstellung des o. g. Produktes ausgebildet sein. In einer wünschenswerten Ausführung ist die Maschine und/oder Weiterverarbeitungsstufe jedoch dergestalt umstellbar ausgeführt, dass wahlweise eine "Normalproduktion" mit einer homogenen Produktgestalt (z. B. nur Broadsheet- oder nur Tabloid-Teilprodukte) oder aber bei Bedarf die oben genannte Mischpröduktion des beschriebenen inhomogenen Produktes herstellbar ist. Im Folgenden sind schematisch Ausführungen für die wahlweise Erzeugung eines "Normal"- und des Mischproduktes dargestellt.
In Fig. 2 und 3 sind im oberen Bereich schematisch Seitenbelegungen zweier unterschiedlich breiten Materialbahnen B1; B2, z. B. Bahnen B1; B2 dargestellt, wobei die obere Belegung einer Belegung mit sechs nebeneinander angeordneter Zeitungsseiten im Broadsheet-Format entspricht. In dieser Weise sind auch sechs Druckbilder auf einem nicht dargestellten Formzylinder eines vorausgehenden Druckwerkes angeordnet, welcher zumindest die Länge dieser sechs nebeneinander angeordneten Zeitungsseiten aufweist ("dreifach breite" Druckmaschine). In Normalproduktion wird die Bahn B1 zur Weiterverarbeitung in drei im wesentlichen gleich breite Teilbahnen längs geschnitten, bevor sie nachfolgenden Falztrichtern T1; T2; T3, kurz Trichter T1; T2; T3, zur Erzeugung von Längsfalzen zugeführt werden. Eine wirksame Breite der Trichter T1; T2; T3 entspricht hierbei jeweils der Breite zweier Broadsheetseiten. Die Trichter T1; T2; T3 sind vorzugsweise derart nebeneinander angeordnet, dass deren Trichterspitzen jeweils mit der Teilbahnmitte fluchten.
Um nun ein oben beschriebenes inhomogenes Produkt mit einem Überstand eines der Teilprodukte (hier des Tabloid-Teilproduktes) bei Beibehaltung der Breite des anderen Teilproduktes (hier des Broadsheet-Teilproduktes) zu erzeugen, wird nun z. B. eine Bahn B2 verarbeitet, welche breiter ist als die sechs nebeneinander angeordneten Zeitungsseiten im Broadsheet-Format. Entsprechend ist bei einer derartigen Maschine vorteilhafter Weise der o. g. Formzylinder, bzw. dessen wirksame Ballenlänge, um einen entsprechenden Betrag, wie z. B. mindestens 20 mm, vorteilhaft mindestens 40 mm, insbesondere mindestens 60 mm breiter ausgeführt als es der Breite der Anzahl der zu bedruckenden Broadsheetseiten entspräche.
Soll der Überstand des Tabloid-Teilproduktes auf der Seite des Falzrückens des Broadsheet-Teilproduktes angeordnet sein, so sollte mindesten einer der Falztrichter T1; T2; T3, insbesondere der dem Tabloid-Teilprodukt zugeordnete Falztrichter T1, derart in einer Richtung bewegbar sein, dass dessen Trichterspitze in seitlicher Ansicht wahlweise in eine Ebene E mit dem anderen bzw. den anderen Trichterspitzen oder aber außer Flucht bringbar ist (Fig. 6a). Liegen die Trichterspitzen nicht in der gemeinsamen Ebene E, so werden die Falzkanten K (Falzrücken bei ungeschnittenem Teilstrang und "offener" Falzrücken bei halbiertem Teilstrang) um den verschobenen Betrag versetzt (Fig. 6b).
In einer vorteilhaften ersten Variante der ersten Ausführung (Fig. 2) ist wenigstens einer der drei Trichter T1; T2; T3, insbesondere der in der Flucht zur Teilbahn des Tabloid-Teilproduktes liegende Trichter T1, quer zur Einlaufrichtung der Bahn B1; B2 bewegbar ausgeführt, so dass dessen Trichterspitze in Flucht mit der Teilbahnmitte des nunmehr breiteren Tabloid-Teilproduktes fluchten. Zusätzlich kann der dem Tabloid-Teilprodukt zugeordnete Falztrichter T1 auch in seiner wirksamen Breite derart veränderbar sein, dass er zumindest auf seiner einem zweiten Falztrichter T2 benachbarten Schenkelseite in einer Betriebsstellung zur Falzung von Broadsheetseiten eine geringere Breite aufweist als in einer Betriebsstellung zur Falzung der oben genannten Tabloidseiten. Dies kann beispielsweise durch wahlweise einsetz- bzw. abnehmbare Verlängerungsstücke realisiert sein, die je nach Produktionsart angeordnet bzw. entfernt oder umgeklappt werden. Zusätzlich ist vorzugsweise eine in Fig. 2 und 3 angedeutete Längsschneideinrichtung vorgesehen, welche zur Trichtermitte des dem Tabloid-Teilprodukt zugeordneten Trichters T1 fluchtet.
In einer in Fig. 3 dargelegten zweiten Variante der ersten Ausführung sind drei Trichter T4; T2; T3 für die reine Broadsheetproduktion ortsfest und mit fester wirksamer Breite ausgeführt, wobei für die o. g. Mischproduktion ein gesonderter Trichter T1 oberhalb der (dargestellt), unterhalb (nicht dargestellt) oder aber neben den (nicht dargestellt) anderen drei Trichtern T4; T2; T3 vorgesehen ist. Der oder die das Tabloid-Format aufweisenden Teilbahnen werden dann über den Trichter T1 geführt, während die die Broadsheetseiten aufweisenden Teilbahnen über die anderen Trichter T4; T2; T3 geführt werden. Bei dieser Ausführung muss der Trichter T1 nicht in seiner Breite veränderbar und/oder nicht in seiner Lage quer zum Bahnlauf veränderbar und/oder nicht in seiner Lage entlang der Längsrichtung der Maschine bewegbar ausgeführt sein.
Wie in Fig. 3 angedeutet, kann der Strang des Tabloid-Teilproduktes auf unterschiedlichen Wegen um die anderen Trichter T4; T2; T3 oder zwischen diesen hindurch geführt werden. Es ist je nach Strangführung ein Mischprodukt herstellbar, wobei das Tabloid-Teilprodukt dann unterhalb (wie dargestellt), oberhalb oder auch zwischen den Broadsheet-Teilprodukten zu liegen kommen.
In Fig. 4 sind im oberen Bereich schematisch Seitenbelegungen zweier unterschiedlich breiten Bahnen B1; B2 dargestellt, wobei die obere Belegung einer Belegung mit vier nebeneinander angeordneter Zeitungsseiten im Broadsheet-Format entspricht. In dieser Weise sind auch vier Druckbilder auf einem nicht dargestellten Formzylinder eines vorausgehenden Druckwerkes angeordnet, welcher zumindest die Länge dieser vier nebeneinander angeordneten Zeitungsseiten aufweist ("doppelt breite" Druckmaschine). In Normalproduktion wird die Bahn B1 zur Weiterverarbeitung in zwei im wesentlichen gleich breite Teilbahnen längs geschnitten, bevor sie nachfolgenden Falztrichtern T1; T2 zur Erzeugung von Längsfalzen zugeführt werden. Eine wirksame Breite der Trichter T1; T2 entspricht hierbei jeweils der Breite zweier Broadsheetseiten. Die Trichter T1; T2 sind vorzugsweise derart nebeneinander angeordnet, dass deren Trichterspitzen jeweils mit der Teilbahnmitte fluchten.
Um nun in dieser Ausführung ein oben beschriebenes inhomogenes Produkt mit einem Überstand eines der Teilprodukte (hier des Tabloid-Teilproduktes) bei Beibehaltung der Breite des anderen Teilproduktes (hier des Broadsheet-Teilproduktes) zu erzeugen, wird nun z. B. eine Bahn B2 verarbeitet, welche breiter ist als die vier nebeneinander angeordneten Zeitungsseiten im Broadsheet-Format. Entsprechend ist bei einer derartigen Maschine vorteilhafter Weise der o. g. Formzylinder, bzw. dessen wirksame Ballenlänge, wieder um einen entsprechenden Betrag, wie z. B. mindestens 20 mm, vorteilhaft mindestens 40 mm, insbesondere mindestens 60 mm breiter ausgeführt als es der Breite der Anzahl der zu bedruckenden Broadsheetseiten entspräche.
Zur Ausbildung des Trichters T1 bzgl. seiner Bewegbarkeit quer zur Bahnrichtung und/oder zur Veränderbarkeit seiner wirksamen Breite und/oder zur Bewegbarkeit seiner Spitze aus der Ebene E heraus bzw. in diese hinein gilt das zur Variante 1 der ersten Ausführung genannte mit dem Unterschied, dass kein dritter Trichter T3 erforderlich bzw. vorgesehen ist.
Ebenso kann es, entsprechend der zweiten Variante der ersten Ausführung, vorgesehen sein, zwei - z. B. ortsfeste - Trichter T4; T2 für die reine Broadsheet-Produktion und zusätzlich darüber, darunter oder daneben einen zusätzlichen, breiteren Trichter T1 vorzusehen.
In einem nicht beanspruchten Beispiel gemäß Fig. 5 sind im oberen Bereich schematisch wieder Seitenbelegungen zweier unterschiedlich breiten Materialbahnen B1'; B2', z. B. Bahnen B1'; B2' dargestellt, wobei die obere Belegung einer Belegung mit zwei nebeneinander angeordneter Zeitungsseiten im Broadsheet-Format entspricht. In dieser Weise sind auch vier Druckbilder auf einem nicht dargestellten Formzylinder eines vorausgehenden Druckwerkes angeordnet, welcher zumindest die Länge dieser zwei nebeneinander angeordneten Zeitungsseiten aufweist ("einfach breite" Druckmaschine). Im "Normalproduktion", z. B. homogener Produktion von Broadsheet-Teilprodukten, können z. B. mindestens zwei derartige Bahnen B1' durch mindestens zwei entsprechende Druckwerke derart bedruckt und zu einem homogenen Produkt zusammen gefasst werden.
Soll nun ein in Fig. 1 dargelegtes Mischprodukt geschaffen werden, so wird z. B. mindestens eine o. g. Bahn B1' doppelter Broadsheetbreite durch das eine Druckwerk und mindestens eine zweite, breitere Bahn B2' durch ein zweites Druckwerk bedruckt, deren Belegung mit zwei Seiten nebeneinander im Tabloid-Format ebenfalls im nicht beanspruchten Beispiel der Fig. 5 dargestellt ist. Die die Seiten im Broadsheet-Format aufweisende Bahn B1' wird nun auf einen ersten Trichter T2 geführt, welcher z. B. eine wirksame Breite von zwei Broadsheetseiten aufweist, während die die Seiten im Tabloid-Format aufweisende Bahn 02' auf den Trichter T1 geführt wird.
Der Trichter T1 kann bzgl. seiner Bewegbarkeit quer zur Bahnrichtung und/oder zur Veränderbarkeit seiner wirksamen Breite und/oder zur Bewegbarkeit seiner Spitze aus der Ebene E heraus bzw. in diese hinein wie derjenige der Variante 1 der ersten Ausführung ausgebildet sein. Ebenso gut kann er jedoch mit einer festen wirksamen Breite von mindestens zwei Tabloidseitenlängen und/oder nicht quer zur Bahn B1; B2 bewegbar und/oder nicht mit seiner Spitze aus der Ebene E heraus bzw. in diese hinein bewegbar ausgebildet sein, falls er ausschließlich für das Längsfalzen der überstehenden Tabloid-Teilprodukte eingesetzt werden soll.
Der Trichter T1 kann oberhalb, unterhalb oder neben dem anderen Trichter T2 angeordnet sein.
Bei den vorstehenden Beispielen weist ein Formzylinder eines Druckwerks in axialer Richtung z. B. mindestens eine Druckform, welche einer Breite eines ganzzahligen Vielfachen einer Breite einer Zeitungsseite im Broadsheet-Format entspricht, und eine Druckform, welche eine Breite eines ganzzahligen Vielfachen einer Länge einer Druckseite im Tabloid-Format entspricht, auf.
Für alle genannten Ausführungen kann in vorteilhafter Ausbildung im Strangweg des Tabloid-Teilproduktes, bevor dieser Strang mit einem oder mehreren der anderen Stränge zusammengeführt wird, ein Heftapparat oder eine Klebevorrichtung angeordnet sein. Nach dem Zusammenführen der Teilstränge können diese in vorteilhafter Weiterbildung zusammen in einen nicht dargestellten Falzapparat einlaufen und in diesem einen (in den Figuren z.T. durch strichlierte Linien angedeuteten) Querfalz erhalten.
In Fig. 7 und 8 ist nun beispielhaft eine Ausführung dargestellt, wobei das Endprodukt zwei Teilprodukte unterschiedlicher Tabloid-Formate aufweist. Fig. 8 zeigt hierbei stellvertretend eine zu Fig. 2 korrespondierente Trichteranordnung. Die Inhalte der Fig. 3 bis 6 sind auf die Ausführung mit zwei Tabloid-Formaten (Druckseiten liegend) entsprechend zu übertragen.

Bezugszeichenliste

T1: Falztrichter, Trichter
T2: Falztrichter, Trichter
T3: Falztrichter, Trichter
T4: Falztrichter, Trichter

B1: Materialbahn, Bahn
B2: Materialbahn, Bahn

B1': Materialbahn, Bahn
B2': Materialbahn, Bahn

E: Ebene
K: Falzkante
T: Titel, Text

Claims

Vorrichtung zur Herstellung eines Produktes in einer Druckmaschine mit mindestens einem einen Formzylinder, aufweisenden Druckwerk und einer Weiterverarbeitungsstufe, welche Falztrichter (T1; T2; T3) zur Erzeugung von Längsfalzen aufweist, dadurch gekennzeichnet, dass der Formzylinder in axialer Richtung nebeneinander mindestens ein Druckbild einer stehenden Zeitungsseite in Broadsheetanordnung sowie ein Druckbild einer liegenden Druckseite in Tabloidanordnung trägt.
Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Länge der Druckseite im Tabloid-Format größer ist als die Breite der Zeitungsseite im Broadsheet-Format.
Vorrichtung zur Herstellung eines Produktes in einer Druckmaschine mit mindestens einem einen Formzylinder aufweisenden Druckwerk und einer Weiterverarbeitungsstufe, welche Falztrichter (T1; T2; T3) zur Erzeugung von Längsfalzen aufweist, wobei der Formzylinder in axialer Richtung nebeneinander mindestens eine Druckform, aufweist, dadurch gekennzeichnet, dass der Formzylinder auf seinem Umfang in axialer Richtung gleichzeitig nebeneinander Druckbilder eines ersten Tabloid-Formates mit einer ersten Seitenlänge und eines zweiten Druckbildformates mit einer zweiten, von der ersten Länge verschiedenen Seitenlänge trägt.
Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 3, dadurch gekennzeichnet, dass dem Druckwerk ein Falztrichteraufbau mit mindestens zwei Falztrichtern (T1; T2) nachgeordnet ist.
Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass einer der beiden Falztrichter (T1; T2) quer zur Bahnlaufrichtung bewegbar angeordnet ist.
Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass mindestens einer der beiden Falztrichter (T1; T2) in seiner wirksamen Breite veränderbar ausgebildet ist.
Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass einer der beiden Falztrichter (T1; T2) derart in einer Richtung bewegbar ist, dass dessen Falztrichterspitze in seitlicher Ansicht betrachtet wahlweise in eine Ebene (E) mit der Falztrichterspitze des anderen hinein oder aber außer Flucht mit dieser bringbar ist.
Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass in einem Strangweg hinter einem der mindestens zwei Falztrichter (T1; T2; T3) ein Heftapparat vorgesehen ist.
Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 3, dadurch gekennzeichnet, dass vom Formzylinder stammende Bahnstränge mit Druckbildern der beiden Formate über mindestens einen Falztrichter (T1; T2; T3) eines Falztrichteraufbaus der Druckmaschine geführt und anschließend zu einem Strang zusammengefasst sind.
Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Formzylinder in axialer Richtung nebeneinander mindestens eine Druckform, welche einer Breite eines ganzzahligen Vielfachen einer Breite einer Zeitungsseite im Broadsheet-Format entspricht, und eine Druckform, welche eine Breite eines ganzzahligen Vielfachen einer Länge einer Druckseite im Tabloid-Format entspricht, aufweist.