DE68924692T2

DE68924692T2 - Chirurgisches Instrument.

Info

Publication number: DE68924692T2
Application number: DE68924692T
Authority: DE
Inventors: Salis Sker Jean-Rodolphe De; Christian Klaiber
Original assignee: United States Surgical Corp
Current assignee: United States Surgical Corp
Priority date: 1988-11-11
Filing date: 1989-11-09
Publication date: 1996-04-25
Anticipated expiration: 2009-11-10
Also published as: DE68924692D1; US5071430A; EP0369324B1; ES2078231T3; EP0369324A1; ATE129622T1

Description

Die Erfindung hat ein chirurgisches Instrument gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1 zum Eintreiben von Befestigungselementen in das Gewebe eines Körpers zum Gegenstand.
Ein chirurgisches Instrument gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1 ist im japanischen Patent JP-A-51-149985 beschrieben. Diese Schrift betrifft ein Stechinstrument zur Verwendung im Instrumentenkanal eines flexiblen Endoskops. Das Stechinstrument besteht aus einer beweglichen Tragplatte, sowie einer Konstruktion zum Halten von Klammern, die geschlossen werden, indem sie sich darauf drücken. Sobald die Tragplatte über dem Gewebe, beispielsweise einem Polyp, geschlossen ist, wird von der distalen Seite mittels einer Druckvorrichtung ein Schneidinstrument bewegt, um den Polypen anzustechen und abzulösen.
Die vorliegende Erfindung hat ebenfalls ein chirurgisches Instrument zur Entfernung von Organen oder Teilen von Organen zum Gegenstand, insbesondere durch die Tätigkeiten Fassen, Klammerung und Schneiden von Gewebe auf endoskopischem Wege.
Das herkömmliche Verfahren bei chirurgischen Eingriffen zur Entfernung von Organen besteht darin, einen Einschnitt über eine relativ große Länge auszuführen, das kranke Organ wie erforderlich zu operieren und dann zu nähen.
Zum Nähen werden immer häufiger Apparate verwendet, die das Klammern ermöglichen, statt von Hand zu nähen.
Eine Vorrichtung, die beispielsweise diese Art des Klammerns ermöglicht, ist im Patent US-A-4 429 695 beschrieben. Diese Vorrichtung weist zwei Backen auf, fest bzw. beweglich, wobei die bewegliche Backe im Bereich ihres hinteren Endes an das entsprechende freie Ende einer Aufnahmeanordnung angelenkt ist, in der sich die feste Backe befindet.
Außerdem können diese beiden Backen mittels eines Griffs relativ zueinander gesperrt werden, der am mittleren Teil des beweglichen Backens angelenkt und in der Lage ist, mittels einen Kamin bildender Öffnungen seitliche Zapfen zu übergreifen, die mit der Aufnahmeanordnung fest verbunden sind.
Diese Vorrichtung ist jedoch nicht völlig zufriedenstellend, da sie eine derartige Größe hat, daß große Einschnitte gemacht werden müssen, die störende und nicht sehr ästhetische Narben hinterlassen.
Seither wird deshalb angestrebt, für diese Art von Eingriffen die sogenannte endoskopische Technik (Laparoskopie, Thorakoskopie etc.) anzuwenden.
Diese Operationstechnik besteht darin, mittels eines Trokars beispielsweise in die Bauchwand mehrere möglichst kleine Öffnungen zu machen, in bestimmte dieser Öffnungen Greif- und Beobachtungsinstrumente, wie etwa ein Endoskop, einzuführen und dann in andere Öffnungen ein oder mehrere chirurgische Instrumente einzuführen, wobei alle diese Instrumente durch Durchgangsrohre von außerhalb der Wand bis zum kranken Organ gleiten.
Diese Technik erlaubt es, in erheblichem Maße die Größe des Einschnittes zu verringern. Durch das Fehlen eines geeigneten und ausreichend miniaturisierten Instruments ist ihre Anwendung jedoch zur Zeit noch begrenzt, erfordert große Geschicklichkeit des Chirurgen und eine relativ lange Zeit für den Eingriff.
Daher ist es Ziel der Erfindung, ein endoskopisches Klammerinstrument vorzuschlagen, das dein Chirurgen den gesuchten Grad der Steuerung gestattet, sowie eine Möglichkeit, die Backen zur Probe wiederholt zu schließen und zu öffnen, bis der Chirurg mit der korrekten und exakten Ausführung des Schließens der Backen zufrieden ist.
Dieses Ziel wird mittels eines chirurgischen Instruments erreicht, das die im Patentanspruch 1 definierten Merkmale aufweist.
Nach einem besonderen Merkmal der Erfindung hat die bewegliche Backe die Form eines gekrümmten Hebels, dessen einer Arm die eigentliche Backe bildet, während der andere Arm vorzugsweise an der Verbindung zwischen der festen Backe und dem vorderen Ende des Instrumentenkörpers angelenkt ist.
Nach einem anderen Merkmal besteht das Mittel zur Betätigung der beweglichen Backe aus einer starren Stange, die an diese Backe nahe der Verbindung zwischen den beiden vorgenannten Armen angekuppelt ist, wobei sich diese Stange im Inneren des Körpers des Instruments befindet, in dem sie sich verschieben kann.
Die Erfindung wird bei Lektüre der folgenden ausführlichen Beschreibung besser verständlich, die sich auf die beigefügten Zeichnungen bezieht, welche nur als Beispiel aufgeführt sind und in denen:
- Fig. 1 eine teilweise geschnittene Seitenansicht des erfindungsgemäßen Instruments ist,
- Fig. 2 eine Querschnittansicht entsprechend der Linie II-II der Fig. 1 ist, und in der in unterbrochener Linie ein Messer dargestellt ist, das sich am Körper des Instruments entlang verschieben kann,
- Fig. 3 eine perspektivische auseinadergezogene Darstellung des erfindungsgeinäßen Instruments ist, in der die Größenverhältnisse der verschiedenen Bauteile nicht exakt eingehalten wurden, und
- die Figuren 4 bis 9 jeweils verschiedene Phasen eines chirurgischen Eingriffs darstellen, der mit dein Instrument der Figuren 1 bis 3 ausgeführt wurde.
Wie in den Figuren 1 bis 3 dargestellt, weist das erfindungsgemäße chirurgische Instrument einen Körper oder Aufnahmeteil 1 auf, der an seinem vorderen Ende mit zwei Backen, einer festen 2 und einer beweglichen 4, versehen ist, die gelenkig miteinander verbunden sind.
Die bewegliche Backe 4, die durch Betätigungsmittel 6 betätigt werden kann, welche am hinteren Ende des Körpers 1 austreten, weist die Form eines gekrüinmten Hebels auf, dessen einer Arm 8 die aktiven Teile zum Fassen von Gewebe trägt und die eigentliche Backe bildet.
Der andere Arm 10 dieses gekrümmten Hebels ist an der Verbindungsstelle zwischen der festen Backe 2 und dem vorderen Ende des Körpers 1 an den hinteren Teil der festen Backe 2 angelenkt.
Wie aus Fig. 2 ersichtlich ist, weist der Anlenkarin 10 der beweglichen Backe 4, welcher deren hinteren Teil bildet, in Querrichtung die Form eines umgekehrten "U" auf, von dessen Basis eine Verbindungsrippe 12 absteht.
Diese Verbindungsrippe 12 empfängt in einer Gabelbefestigung einen Bügel 13, der in Verlängerung einer starren Stange 14 ausgebildet ist, die mit einem auf diese geschraubten kugelförmigen Ansatzstück 16 die Betätigungsmittel 6 für die bewegliche Backe 4 darstellt.
Auf diese Weise ist die Stange 14 nahe der Verbindungsstelle zwischen den beiden Armen 8 und 10 mittels einer Achse 18 an die bewegliche Backe 4 gekuppelt, durch die in gelenkiger Weise der Bügel 13 mit der Rippe 12 verbunden wird.
Außerdem befindet sich die Stange 14 im Inneren des Körpers 1 in einer Öffnung 20, derart, daß sich diese Stange 14 frei im Körper 1 verschieben kann.
Die beiden Arme 10a und 10b des "U", die den Gelenkarm 10 bilden, weisen jeweils eine seitliche Bohrung 22 auf, die einen Drehzapfen 24 aufnehmen kann, der mit der festen Backe 2 fest verbunden ist. Jeder Drehzapfen 24 besteht beispielsweise aus einer Schraube, die in ein Gewinde der festen Backe 2 eingreift und deren Kopf 26, der vorzugsweise maßgeschliffen ist, in einer der Bohrungen 22 ruht, insbesondere in Form eines Gleitsitzes.
Außerdem sei angemerkt, daß das "U" des hinteren Teils der beweglichen Backe 4 vorteilhafterweise auf dem entsprechenden hinteren Teil der festen Backe 2 sitzt.
Der Körper des Instruments und die feste Backe 2, die an diesen angeformt ist, bestehen aus zwei Teilen P1 und P2, die entsprechend ihrer Länge zusammengesetzt werden können.
Damit wird verständlich, daß die Montage des "U" am hinteren Teil der festen Backe 2 dazu beiträgt, die beiden Teile P1 und P2 fest zusammengefügt zu halten.
Selbstverständlich können diese beiden Teile auf ihren jeweiligen seitlichen Flanken Steckstellen und entsprechende Ausnehmungen aufweisen, die in der Lage sind, ineinanderzugreifen, um eine Zentrierung zu bewirken.
Wenn das erfindungsgemäße Instrument nicht dazu bestimmt ist, wiederverwendet zu werden, sondern nach dem chirurgischen Eingriff weggeworfen werden muß, kann ein geeigneter Klebstoff zwischen die beiden Flanken der Teile P1 und P2 eingefügt werden.
Wenn jedoch dieses Instrument gereinigt und sterilisiert werden muß und also demontiert werden inuß, können versenkte Schrauben 28 in entsprechenden Gewinden an geeigneten Stellen des Körpers 1 des Instruments und der festen Backe 2 vorgesehen werden.
Es sei auch angemerkt, daß die beiden Schrauben 24, die die Drehzapfen des beweglichen Backe 4 bilden, durch einen Bolzen ersetzt werden können, der eine Bohrung durchquert, die im hinteren Teil der festen Backe 2 ausgeführt ist, und dessen Kopf und Mutter geeignet maßgeschliffen sind. Die Anordnung dieser Bauteile liegt im Rahmen der Fähigkeiten des Fachmanns, so daß diese Teile hier nicht im Detail dargestellt worden sind.
Der Körper 1 des Instruments und die feste Backe 2 weisen im Inneren eine erste Führungsvertiefung 30 in Längsrichtung auf, die zur Aufnahme und Führung eines Klaininerwerkzeugs 32 dient, wobei diese Vertiefung 30 vorzugsweise einen rechteckigen Querschnitt aufweist und den Körper 1 und die feste Backe 2 von vorne bis hinten durchquert.
Somit mündet die Vertiefung 30 auf der einen Seite am hinteren Ende des Körpers 1 des Instruments und auf der gegenüberliegenden Seite in einer Ausnehmung 34, die in der festen Backe 2 bis zu deren vorderem Ende angeordnet und vorzugsweise höher als die Vertiefung 30 ist.
Dadurch kann das hintere Ende 33 des Werkzeuges 32 seinerseits am hinteren Ende des Körpers 1 des Instruments austreten, während das vordere Ende dieses Werkzeugs 32 einen Nocken 36 zur Auslösung der Klammern trägt, der sich in der Ausnehmung 34 befindet.
Diese Ausnehmung 34 mündet ihrerseits in eine Rinne 38, die in der festen Backe 2 angeordnet ist.
Die Rinne 38 ist dafür ausgebildet, ein Klammernmagazin aufzunehmen, das in diese geladen werden kann.
Dieses Magazin wurde nicht dargestellt. Die Richtung der Klammern in der Rinne 38 ist in den Fig. 6 bis 9 schematisch relativ zum Querschnitt eines zu schneidenden Organs G dargestellt. Diese Klammern sind im allgemeinen in zwei parallelen, in Längsrichtung versetzten Reihen vorgesehen und parallel zum Instrument ausgerichtet.
Es sei bemerkt, daß die Anordnung Vertiefung 30 - Ausnehmung 34 - Rinne 38 eine Öffnung mit variablem Querschnitt bildet, die in der Lage ist, die Klammermittel aufzunehmen.
Das erfindungsgemäße chirurgische Instrument umfaßt außerdem Mittel zur Verriegelung der beiden eine Zange bildenden Backen 2 und 4, insbesondere wenn sie Gewebe eines Organs umgreifen.
Diese Verriegelungsmittel bestehen aus einem Rohr 40, das um den Körper 1 und koaxial zu diesem verschiebbar angebracht ist. Ein vorderes Druckende 42 dieses Rohrs 40 ist in der Lage, sich auf den hinteren Teil der festen 2 und beweglichen Backe 4 zu schieben, wenn diese Backen geschlossen sind, wie in Fig. 1 dargestellt.
Dieses vordere Ende 42 des Rohrs 40 weist innen einen mindestens teilweise kegelstumpfförmigen Bereich 44 auf, der derart ausgebildet ist, daß er auf entsprechende teilweise kegelstumpfförmige Bereiche 46 und 48 paßt, die an den hinteren Teilen der festen 2 bzw. der beweglichen Backe 4 angebracht sind.
Dieses Verriegelungsrohr 40 weist außerdem Innengewinde 50 auf, die dafür vorgesehen sind, in Abschnitte mit Außengewinde 52 und 54 einzugreifen, die mindestens teilweise auf dem äußeren Umfang des Körpers 1 angeordnet sind.
Die Länge des Verriegelungsrohrs 40 ist derart gewählt, daß das hintere Ende dieses Rohrs 40, das eine angeformte Verdickung 74 trägt, die einen Betätigungsring darstellt, dem Chirurgen zugänglich ist, wenn das Instrument in ein Rohr eines Trokars 70 eingeführt ist, wobei das Instrument dafür ausgebildet ist, daß es imstande ist, sich in diesem Rohr 70 zu verschieben.
Es sei darauf hingewiesen, daß der Körper 1 und die Zange 2, 4 in geschlossenem Zustand im Querschnitt eine teilweise kreisförmige Umfangslinie aufweisen, die-an seitliche Abflachungen 56, 58 anschließt, die auf der ganzen Länge des Instruments ausgebildet sind.
So bilden diese Abflachungen 56, 58 jeweils eine Seitenfläche, in der in eine Längsut 60, beispielsweise schwalbenschwanzförmig, angebracht werden kann.
In Fig. 2 sind nur zwei Nuten 60 dargestellt worden, wobei selbstverständlich mehrere Nuten auf einer Fläche 56, 58 vorgesehen werden können oder auch auf beiden Flächen 56 und 58.
Diese Längsnut 60 dient dazu, ein Messer 62 aufzunehmen, das vom hinteren Ende des Körpers 1 eingeführt worden und hinreichend lang ist, so daß seine Klinge 64 einerseits den Bereich erreichen kann, wo Gewebe zwischen den beiden Backenn 2 und 4 erfaßt wird, und dabei andererseits vom hinteren Ende des Körpers 1 des Instruments betätigt wird.
Die Durchmesser des Körpers 1 des Instruments in Höhe dieser kreisförmigen Bereiche 57 und 59 sind geringer, als die entsprechenden Durchmesser der kreisförmigen Bereiche 61 und 63 der Zange, die durch die Backen 2 und 4 gemeinsam gebildet wird.
Wenn das Instrument in das Führungsrohr 70 eingeführt wird, welches das Gewebe durchquert und während der Operation in der Bauchhöhle an Ort und Stelle gelassen wird, kann das Verriegelungsrohr 40 auf diese Weise hindurchtreten und sich frei zwischen dem Körper 1 und dem Pohr 70 koaxial zu diesen verschieben.
Um die Handhabung des Körpers 1 des erfindungsgemäßen Instruments durch einen Chirurgen zu erleichtern, weist dieser Körper 1 darüberhinaus zwei demontierbare gerändelte Abschnitte 72 und 73 auf.
Wenn diese Abschnitte 72 und 73 demontiert sind, erlauben sie das Verschieben des Verriegelungsrohrs 40 nach hinten zur vollständigen Demontage des Instruments.
Bei näherer Betrachtung der festen 2 und der beweglichen Backe 4 erkennt man, daß sie zwei überstehende Vorsprünge 76 und 78 aufweisen, zwischen denen das zu klammernde Gewebe aufgenommen werden kann.
Diese Vorsprünge 76 und 78 sind an der festen Backe 2 angebracht, um einen Klammerbereich zu begrenzen, und sie stehen aus dieser in Richtung zur beweglichen Backe 4 über. Diese Vorsprünge 76 und 78 erstrecken sich quer über die feste Backe 2, über einen Teil von deren Breite.
Wie zu bemerken, erstrecken sich also zwischen diesen Vorsprüngen 76 und 78 und beiderseits derselben Gewebeaufnahmeflächen 80, 82.
Die bewegliche Backe 4 weist zwei Ausnehmungen 86 und 88 auf, die zur Aufnahme der Vorsprünge 76 bzw. 78 ausgebildet sind.
Zwischen diesen Ausnehmungen ist eine Platte 84 vorgesehen, auf der sich in der Klammerphase die Klammern schließen, die in der Rinne 38 enthalten sind.
Die Rinne 38 mündet zwischen den Vorsprüngen 76, 78 der Platte 84 gegenüber der beweglichen Backe 4, d.h. im Bereich der Klammerung von Gewebe.
Um den Abstand festzulegen, in dem Gewebe zwischen der festen 2 und der beweglichen Backe 4 erfaßt wird, ist am vorderen Ende, vorzugsweise der beweglichen Backe 4, gegenüber dem entsprechenden Ende der festen Backe 2, ein Anschlag 90 vorgesehen, der fest oder einstellbar ist. Außerdem ist zu bemerken, daß am vorderen Ende der festen Backe ein Ansatz P3 mit Teilkugelform (durch Kleben, Schrauben oder ähnliches) befestigt ist, um die Verletzung von Organen bei der Einführung des Instruments in die Bauchwand mittels des Trokarrohrs 70 zu vermeiden.
Der Ansatz P3 verschließt die Aufnahmeöffnung der Klammermittel und insbesondere schließt er die Ausnehmung 34. Dadurch dient er als Schutz- und Anschlagteil, das geeignet ist, die vordere Spitze des Nockens 36 am Ende der Bewegung aufzunehmen, um zu vermeiden, daß dieser aus dein Instrument austritt und um jegliche Verletzung von Gewebe zu verhindern.
In den Fig. 4 bis 9 ist das erfindungsgemäße Instrument in verschiedenen Einsatzphasen dargestellt.
Wie zu erkennen, sind in allen Einsatzphasen der hintere Teil 74 des Verriegelungsrohrs 40 (das äußerlich gerändelt ist) der kugelförmige Ansatz 16 (der das Betätigungsmittel 6 der Zange 2, 4 bildet), das hintere Ende 33 des Werkzeugs 32, sowie das Messer 62 durch einen Chirurgen von außerhalb der Bauchhöhle C, die in den Fig. 4 bis 9 teilweise dargestellt ist, zugänglich und betätigbar.
Die Funktionsweise des erfindungsgemäßen Instruments ist folgendermaßen:
Zunächst wird auf herkömmliche Weise ein Trokarrohr 70 eingesetzt, um durch die Bauchwand P, die hier teilweise dargestellt ist, in die Bauchhöhle C einzudringen.
Danach wird das erfindungsgemäße Instrument, dessen Backen 2 und 4 geschlossen sind, ins Innere des Rohrs 70 eingeführt. Das gesamte Instrument, nämlich die Zange 2, 4, dann der Körper 1, umgeben vom Verriegelungsrohr 40, wird durch Verschieben im Inneren des Führungsrohrs 70 in Richtung auf das zu operierende Organ G eingeführt.
Nachdem die Backen 2 und 4 das vordere Ende des Führungsrohrs 70 (Fig. 4) passiert haben, wird das Betätigungsmittel 6 der beweglichen Backe 4 nach hinten gezogen, um die Backen 2, 4 zu öffnen und Gewebe des Organs G zwischen sie zu bringen.
Sobald sich Gewebe im Klammerungsbereich (Vorsprünge 76, 78 der Backe 2) befindet, wie in Fig. 5 dargestellt, wird das Betätigungsmittel 6 nach vorne geschoben, um die bewegliche Backe 4 auf der festen Backe 2 zu schließen und das Verriegelungsrohr 40 wird in Richtung der Backen geschoben, die sich in der geschlossenen Stellung befinden, bis die Innengewinde 50 (Fig. 1) des Verriegelungsrohrs 40 auf die Gewindeabschnitte 52, 54 des Körpers 1 des Instruments treffen.
Zu diesem Zeitpunkt wird das Verriegelungsrohr 40 gedreht, um die Gewinde 50, 52 und 54 in Eingriff zu bringen, bis die kegelstumpfförmigen Bereiche 44 des Verriegelungsrohrs 40 und 46, 48 der Backen 2, 4 einander berühren und ein ausreichendes Gegenmoment erzeugen. Dadurch, daß der Winkel der kegelstumpfförmigen Teile dafür vorgesehen ist, selbstsperrend zu sein, sind die Backen 2, 4 gegeneinander gesperrt und halten einen ersten Abschnitt des zu klammernden Organs G fest zwischen sich zusammengedrückt.
Wenn sich das Gewebe nicht mehr bewegen kann, wird das Ende 33 des Werkzeugs 32 nach vorne gedrückt, damit der Nocken 36 die Klammern auslöst, die in der festen Backe 2 enthalten sind.
Danach wird, wie in Fig. 6 dargestellt, das Werkzeug 32 nach hinten gezogen, das Verriegelungsrohr 40 abgeschraubt und dann in geeigneter Weise soweit gezogen, bis die Backen 2 und 4 freigegeben werden. Das Betätigungsinittel 6 wird sodann zurückgezogen, um die bewegliche Backe 4 zu öffnen.
Das Instrument kann dann aus der Bauchhöhle zurückgezogen werden, um erneut bestückt (oder durch ein zweites, identisches, bestücktes Instrument ausgetauscht) zu werden.
Wenn eine erste Klammerreihe gesetzt ist, wird das Instrument seitlich versetzt, im allgemeinen unter erheblicher Schrägstellung, bis sich ein neuer Gewebeteil zwischen den Backen 2 und 4 befindet (Fig. 7).
Wenn die Zange 2, 4 in geeigneter Weise positioniert ist (wobei sich wieder ein Gewebeteil im Klammerungsbereich befindet), wird sie geschlossen, indem die Betätigungsmittel 6 wieder nach vorne bewegt werden (Fig. 8), und dann verriegelt, indem das Verriegelungsrohr 40 vorgeschoben und verschraubt wird, um die selbstsperrenden kegelstumpfförmigen Teile zusammenwirken zu lassen. Indem ein anderer Teil des Organs G gut festgehalten wird, werden erneut die Klammerungsmittel betätigt, indem das Werkzeug 32 gedrückt wird.
Wenn eine zweite Reihe von Klammern gesetzt ist, wird das Messer 62 betätigt, das vorzugsweise an der Seite des Körpers 1 vorpositioniert ist. Das Messer 62 kann während der Operation auf das Instrument gebracht werden. Indem ein Führungsteil des Messers 62 in die seitliche Nut 60 eingesetzt ist (Fig. 1 und 3), läßt man dieses Messer im Inneren des Verriegelungsrohrs 40 seitlich am Körper 1 entlang gleiten, um den schneidenden Teil 64 dieses Messers zwischen die beiden vorher gesetzten Klammerreihen zu bringen.
Wie in Fig. 9 dargestellt, wird das Messer 62 anschließend nach hinten gezogen. Das Verriegelungsrohr 40 wird durch Einwirkung auf den Ring 74 abgeschraubt und dann zurückgezogen und schließlich werden die Betätigungsmittel 6 der beweglichen Backe 4, sowie das Werkzeug 32 nach außen gezogen. Nach Ausführung der Entfernung wird der abgeschnittene Teil des Organs G mit einer Zange 100 erfaßt, die in gleicher Weise durch ein Trokarrohr durch die Bauchdecke eingeführt wurde. Die beiden Backen 2, 4 werden dann durch Betätigung der Betätigungsmittel 6 zusaminengebracht und das erfindungsgemäße chirurgische Instrument durch das Führungsrohr 70 aus der Bauchhöhle C entfernt. Danach wird das Führungsrohr 70 aus der Bauchdecke P entfernt. Es sei darauf hingewiesen, daß in diesem Verfahren also zunächst eine erste Reihe Klammern gesetzt wurde, dann das Instrument zum Setzen einer zweiten Reihe neben der ersten versetzt wurde, wodurch es dem Chirurgen ermöglicht wurde, sich in jedem Stadium der Operation von der Qualität der Klammerung zu vergewissern. Sodann wurde zwischen den beiden Klammerreihen geschnitten, um den kranken Teil des Organs G zu entfernen. So wurde jegliches Risiko eines Ergusses im Inneren der Bauchhöhle C vermieden, da die Qualität der Klammerung überprüft werden konnte.
Außerdem kann das Instrument angesichts der besonders kompakten Konstruktion des Körpers 1 des Instruments und der Backen 2 und 4 vom Chirurgen präzis gehandhabt werden. Außerdem bieten die Verriegelungsmittel so, wie sie entworfen wurden, eine ausreichende Verriegelung der beiden Backen aufeinander, was natürlich dazu beiträgt, die Effektivität der Klammerung zu vergrößern.

Claims

1. Chirurgisches Instrument zum Eintreiben von Befestigungselementen in das Gewebe eines Körpers, umfassend:

(a) einen langgestreckten Körper (1) mit einem distalen Ende, das einen Teil eines Endoskopkörpers begrenzt, der eine erste, langgestreckte, feste Backe (2) umfaßt und mindestens zwei Reihen chirurgischer Klammern in Längsrichtung am Körper entlang aufweist, und mit einem proximalen Ende, das einen Teil eines vom Chirurgen zu bedienenden Betätigungskörpers begrenzt;

(b) eine zweite langgestreckte Backe (4), die für eine Kippbewegung um einen Drehzapfen am proximalen Ende der Backe am besagten Körper angebracht ist, wobei die Längen der besagten Backen, der ersten und der zweiten, übereinander und mit der Längsrichtung des Körpers ausgerichtet sind und die Kippbewegung zwischen einer Offenstellung, in der das distale Ende der besagten zweiten Backe vom distalen Ende der ersten Backe abgespreizt ist, und einer Schließstellung, in der die besagte zweite Backe gegen die besagte feste Backe geschlossen und dabei mit der letzteren ausgerichtet ist; und

(c) Betätigungsmittel für die Betätigung der besagten Backen und der besagten Klammern am distalen Ende des Körpers, die sich durch die Länge des besagten Körpers vom proximalen Ende bis zum distalen Ende des Körpers erstrecken, dadurch gekennzeichnet, daß die besagten Betätigungsmittel umfassen:

(i) erste Betätigungsmittel mit einem ersten langgestreckten Betätigungselement (6), das sich vom Bedienungsteil des Körpers aus erstreckt und zwischen einer ersten Stellung und einer zweiten Stellung bewegbar ist, um die gekippte Stellung der besagten zweiten Backe relativ zu der besagten ersten, festen Backe zu steuern;

(ii) und dadurch, daß die besagten ersten Betätigungsinittel außerdem ein röhrenföriniges Sperrorgan (40) umfassen, das von der distalen Seite aus einer Lösestellung, welche die Kippbewegung der besagten zweiten Backe in deren Offenstellung gestattet, in eine Sperrstellung bewegbar ist, in der es gegen die besagte zweite Backe (4) drückt, wobei es eine Kippbewegung der besagten zweiten Backe aus ihrer Schließstellung in ihre Offenstellung verhindert;

(iii) und daß es zweite Betätigungsmittel mit einem zweiten langgestreckten Betätigungseleinent (32) umfaßt, das sich durch die besagten Sperrmittel (40) erstreckt und nach Blockierung der zweiten Backe derart in Längsrichtung bewegbar ist, daß es die beiden besagten Reihen chirurgischer Klammern am Gewebe des Körpers anbringt, das zwischen den besagten Backen festgehalten wird.

2. Instrument nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die bewegliche Backe (4) die Form eines gekrümmten Hebels hat, dessen einer Arm (8) die eigentliche Backe bildet, während der andere Arm (10) vorzugsweise an der Verbindungsstelle zwischen der festen Backe (2) und dem Vorderende des Körpers (1) des Instruments angelenkt ist.

3. Instrument nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Betätigungsmittel (6) der beweglichen Backe (4) aus einer starren Stange besteht, die an dieser Backe (4) nahe der Verbindungsstelle zwischen den beiden erwähnten Armen (8, 10) angekuppelt ist, wobei sich diese Stange (14) im Inneren des Körpers (1) des Instruments befindet, in dem sie sich verschieben kann.

4. Instrument nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der hintere Teil der beweglichen Backe (4) mindestens teilweise die Form eines umgekehrten "U" hat, das auf dem hinteren Teil der festen Backe (2) sitzt und dessen beide Arme (10a, 10b) je eine seitliche Öffnung (22) aufweisen, die einen mit der festen Backe (2) fest verbundenen Drehzapfen (24) aufnimmt.

5. Instrument nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die beiden Drehzapfen (24) aus Schrauben bestehen, deren Kopf (26) in einer der entsprechenden Öffnungen (22) der Arme des "U" mit Gleitsitz ruht.

6. Instrument nach einem beliebigen der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Verriegelungsmittel aus einem Rohr (40) bestehen, das um den Körper (1) des Instruments verschiebbar angebracht ist und dessen vorderes Druckende (42) innen einen mindestens teilweise kegelstumpfförmigen Bereich (44) aufweist, der in der Lage ist, sich an entsprechenden kegelstumpfförmigen Bereichen (46, 48) auszurichten, die am hinteren Teil der festen (2) bzw. beweglichen Backe (4) ausgebildet sind.

7. Instrument nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß das Verriegelungsrohr (40) Innengewinde (50) aufweist, die in der Lage sind, in Abschnitte mit Außengewinde (52, 54) einzugreifen, die mindestens teilweise auf dem äußeren Umfang des Körpers (1) des Instruments ausgebildet sind.

8. Instrument nach einem beliebigen der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Körper (1) des Instruments und die feste (2) und die bewegliche Backe (4) eine teilweise kreisförmige Umfangslinie aufweisen, die mit zwei Abflachungen (56, 58) in Längsrichtung verbunden ist.

9. Instrument nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß der Körper (1) des Instruments in Höhe dieser kreisförmigen Bereiche (57, 59) äußere Durchmesser aufweist, die kleiner sind, als diejenigen der kreisförmigen Bereiche (61, 63) der Zange, die durch die Backen (2, 4) gemeinsam gebildet wird, um den Durchtritt des Verriegelungsrohrs (40) zwischen dem Körper (1) des Instruments und einem Führungs- oder Trokarrohr (70) zu ermöglichen.

10. Instrument nach einem beliebigen der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die feste Backe (2) an den Körper (1) des Instruments angeformt ist.

11. Instrument nach einem beliebigen der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Körper (1) des Instruments und die feste Backe (2) aus zwei in ihrer Längsrichtung zusammengesetzten Teilen (P1, P2) bestehen.

12. Instrument nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß die beiden den Körper des Instruments und die feste Backe (2) bildenden Teile (P1, P2) mindestens dadurch fest aneinandergefügt gehalten werden, daß sie in das "U" zur Montage des hinteren Teils der beweglichen Backe (4) eingefügt sind.

13. Instrument nach einem beliebigen der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Körper (1) des Instruments und die feste Backe (2) eine erste, vorzugsweise rechteckige Öffnung in Längsrichtung (30, 34) aufweisen, in der sich ein Werkzeug (32) verschieben kann, dessen eines Ende (33) am hinteren Ende des besagten Körpers (1) austritt, während das andere Ende einen Nocken (36) zum Auslösen der Klammern trägt.

14. Instrument nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, daß die vorgenannte Öffnung (30, 34) außerdem eine Rinne (38) umfaßt, die in der festen Backe (2) ausgebildet und in der Lage ist, ein bestückbares Klammermagazin aufzunehmen.

15. Instrument nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, daß die Rinne (38) in einen Klammerbereich mündet, der einer Platte (84) der beweglichen Backe (4) gegenüberliegt, die zum Schließen der Klammern bestimmt ist.

16. Instrument nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Körper (1) des Instruments und die feste Backe (2) mindestens eine Führungsnut in Längsrichtung (60) aufweisen, die dazu dient, ein Messer (62) zu halten, wobei diese Nut (60) in mindestens einer Seitenfläche (56, 58) der Einheit Körper (1) - feste Backe (2) ausgebildet ist.

17. Instrument nach einem beliebigen der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß eine der Backen, vorzugsweise die feste Backe (2), mindestens zwei Vorsprünge (76, 78) aufweist, zwischen denen das zu schneidende Gewebe des Organs (G) aufgenommen wird.

18. Instrument nach einem beliebigen der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die bewegliche Backe (4) vorzugsweise einen Anschlag (90) aufweist, der es gestattet, den Abstand festzulegen, in dem Gewebe zwischen den beiden Backen gefaßt wird.

19. Instrument nach einem beleibigen der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das hintere Ende des Körpers des Instruments zwei demontierbare, gerändelte Abschnitte (73, 74) aufweist, die das Halten des Instruments, sowie die Demontage durch Verschieben des Verriegelungsrohrs (40) auf dem besagten Körper (1) nach hinten ermöglichen.