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Die Erfindung bezieht sich auf die
Herstellung eines Rohres aus thermoplastischem Material, insbesondere
aus einem plastischen Polyolefin-Material wie zum Beispiel Polyethylen.
Ebenso bezieht sich die Erfindung auf die Herstellung eines Kunststoffrohres,
bei welchem das thermoplastische Material biaxial ausgerichtet ist,
wobei dieses Verfahren als biaxialer Reckprozess bekannt ist. Ebenso
bezieht sich die Erfindung auf Verbesserungen bei dem Verfahren
zur Herstellung eines extrudierten Rohres aus einem thermoplastischen
Werkstoff, wobei dieses Verfahren einen Teil des Produktionsablaufs
zur Herstellung biaxial ausgerichteter Rohre bilden kann. Des Weiteren
bezieht sich die Erfindung auf die Herstellung einer verbesserten
Naht zwischen Rohren, die aus biaxial gerichtetem Thermoplastmaterial
hergestellt sind.
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Insbesondere bezieht sich die Erfindung
auf die Herstellung eines Rohres aus biaxial ausgerichtetem Thermoplastmaterial
mit einer integral darin ausgebildeten Muffe an einem Ende, so dass
Rohre dieser Art über
Muffenverbindungen mit einander gekoppelt werden können, um
auf diese Weise eine Leitung zu bilden, beispielsweise zum Fördern von
Wasser, Gas, usw.
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In der internationalen Schrift WO
95/25626 wird ein Verfahren gemäß dem Oberbegriff
des Anspruchs 1 für
die Herstellung eines biaxial ausgerichteten Thermoplast-Rohres beschrieben,
das auch als gerecktes bzw. gestrecktes bzw. gedehntes Rohr bekannt
ist. Bei diesem Verfahren weist das gereckte Rohr einen gleichmäßigen Querschnitt
auf, was bedeutet, dass es eine gleichmäßige Wandungsdicke und einen
gleichmäßigen Durchmesser über seine gesamte
Länge aufweist
und auch in axialer und tangentialer Richtung (Umfangsrichtung)
des Rohres über
seine gesamte Länge
gleichmäßig gereckt
ist. Ein Verfahren zum Anbringen einer Muffe an einem der Enden
des Rohres, das auf diese Weise hergestellt wurde, ist aus der Vorveröffentlichung
WO 97/33739 bekannt.
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Ein anderes Verfahren zur Herstellung
eines Rohres aus einem biaxial gerichteten Kunststoffmaterial ist
aus der britischen Patentschrift GB 1 589 052 bekannt. Dieses Verfahren
baut auf einem Rohr auf, das aus einem Thermoplastmaterial hergestellt ist,
bei dem eine biaxiale Ausrichtung nicht vorgenommen wurde, wobei
das Rohr einen Rohrkörper aufweist,
der an einem Ende einen Endabschnitt mit größerer Wandungsdicke als im
Rohrkörper
besitzt. Das Rohr wird in eine Form bzw. Matrize eingelegt und durch
einen Innendruck so aufgedehnt, dass das Kunststoffmaterial des
Rohres entlang zweier Achsen ausgerichtet wird. Bei diesem Prozess
wird der Endabschnitt zur Bildung einer Muffe verformt.
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In der Vorveröffentlichung WO 98/13190 wurde
noch ein weiteres Verfahren zur Herstellung von Rohren mit einer
integral ausgebildeten Muffe aus einem biaxial ausgerichteten thermoplastischen Werkstoff
beschrieben.
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In der US-Patentschrift 3,264,383
wird ein Verfahren zur Ausbildung von Muffen auf Rohren vorgestellt,
die nicht biaxial gereckt werden. Dabei werden die Muffen auf den
Rohren dadurch gebildet, dass die aus dem Extruder austretende Folge
von Rohren auf die gewünschten
Abstände
gestaucht werden, während
sich die Folge von Rohrstücken
immer noch in einem verformbaren Zustand befindet, um so eine größere Wandungsstärke auszubilden.
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Die US-Patentschrift 5,096,634 beschreibt ein
Verfahren und eine Vorrichtung zur Herstellung von biaxial gereckten
Rohren. Das Verfahren umfasst die folgenden Schritte: Extrudieren
eines thermoplastischen Rohrmaterials in viskosem Zustand, Führen des
Rohrmaterials über
einen Reckdorn, um das Rohrmaterial entlang zweier Achsen zu recken, und Überwachen
der molekularen Ausrichtung in dem abgekühlten Rohrmaterial.
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Trotz aller Weiterentwicklungen auf
dem Gebiet der Herstellung von Rohren aus einem biaxial ausgerichteten
Thermoplastmaterial und insbesondere auf dem Gebiet der Ausbildung
einer Muffe auf einem Rohr dieser Art haben Belastungsversuche immer
noch bewiesen, dass die Muffe bei einem Rohr dieser Art den kritischen
Teil des Rohres bildet. Der Grund hierfür wurde darin ausgemacht, dass
das Rohr eher an der Muffe als im Rohrkörper bricht bzw. reißt und deshalb
die Muffe eine unerwünschte
Einschränkung
bei der mechanischen Festigkeit des Rohres darstellt.
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Der vorliegenden Erfindung liegt
nun die Aufgabe zugrunde, Maßnahmen
anzuregen, mit denen es möglich
wird, ein Rohr der vorgenannten Art mit einer integral daran ausgebildeten
Muffe an einem oder an beiden Enden herzustellen. Des Weiteren regt
die Erfindung auch Maßnahmen
zum Verbessern des Einsteckteils des Rohres an, das in eine Muffe
eingepasst werden soll.
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Zu diesem Zweck sieht die Erfindung
gemäß einem
ersten Aspekt ein Verfahren nach Anspruch 1 vor. Wird das Verfahren
gemäß der Erfindung
durchgeführt,
wird in dem Abschnitt zwischen der Extruderdüse und der Einrichtung zur
Steuerung der Geschwindigkeit des Rohres, in der Praxis insbesondere
unmittelbar auf der Austrittsseite der Extruderdüse, ein axiales Vorformlingsteil
in periodischen Abständen
gebildet, dessen Wandungsdicke sich von der in dem vorhergehenden
Teil des Vorformlings unterscheidet.
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Überraschenderweise
hat es sich in der Praxis als möglich
erwiesen, das Verfahren zum erfolgreichen biaxialen Recken des Vorformlings
trotz der Veränderung
in der Wandungsdicke des Vorformlings zu steuern, der über den
Dorn aufgezogen werden soll. Insbesondere hat es sich als möglich erwiesen, dass
ein Vorformlingsteil mit größerer Wandungsdicke über den
Dorn aufgezogen wird, ohne dass dies zu unerwünschten Auswirkungen auf diesen
Teil des Vorformlings führt,
der eine kleinere Wandungsdicke besitzt und sich zwischen dem dicken
Vorformlingsteil und der Ziehvorrichtung befindet.
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Das Verfahren nach Anspruch 1 macht
es möglich,
ein gerecktes Rohr aus biaxial ausgerichtetem Thermoplastmaterial
in einem kontinuierlichen Verfahren mit axialen Rohrteilen herzustellen,
die sich verändernde
Wandungsstärken
besitzen.
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In der Praxis hat es sich als günstig erwiesen,
dass die maximale Wandungsstärke
des Vorformlings 5 bis 15 % größer als
die kleinste Wandungsdicke des Vorformlings sein muss, wie dies
an einer Stelle unmittelbar auf der Austrittsseite der Extruderdüse zu sehen
ist. Daraus wird deutlich, dass die anderen Werte ebenfalls in den
Rahmen der Erfindung fallen.
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Vorzugsweise erfolgt der Übergang
der Wandungsstärke
von einem Wert zu einem anderen Wert allmählich. Dies ist für die Stabilität des Verfahrens von
Vorteil.
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Bei einem bevorzugten Ausführungsbeispiel muss
das Verhältnis
zwischen der Vorschubgeschwindigkeit des Vorformlings, das durch
die Einrichtung zur Steuerung der Geschwindigkeit einerseits und
die Abgabemenge des Extruders andererseits bestimmt wird, während eines
ersten Zeitraums im Wesentlichen auf einen konstanten ersten Wert und
für einen
zweiten Zeitraum auf einen oder mehrere Werte eingestellt werden,
die sich vom ersten Wert unterscheidet, wobei der zweite Zeitraum
beträchtlich
kürzer
als der erste Zeitraum ist, woraufhin dieser Zyklus kontinuierlich
wiederholt wird.
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In der Praxis bedeutet dies, dass
an einem Punkt hinter dem Aufdehndorn das gereckte Rohr in jedem
Fall einen Abschnitt mit einer großen axialen Länge mit
einer gleichmäßigen ersten
Wandungsdicke und einem zugehörigen
Durchmesser aufweist, an den sich ein erheblich kürzerer axialer
Teil des Rohres anschließt,
in dem sich die Wandungsdicke von der ersten Wandungsdicke unterscheidet
und insbesondere bei Blickrichtung entlang der axialen Erstreckung
des kürzeren
Teils einen oder mehrere größere Werte
aufweist.
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Insbesondere sind Maßnahmen
für die
Wandungsdicke so vorgesehen, dass – bei Blickrichtung entlang
der axialen Erstreckung – sich
die Wandungsdicke zwischen einer Vielzahl von Werten im letztgenannten
axialen Teil verändert,
so dass sich ringförmige
Flächen,
die aneinander angrenzen und unterschiedliche Wandungsstärken aufweisen,
in dem relevanten Teil des gereckten Rohres unterscheiden lassen.
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Das Verfahren gemäß dem ersten Aspekt der Erfindung
lässt sich
dadurch realisieren, dass die Austragsmenge des Extruders periodisch
variiert wird, wobei in diesem Fall die Vorschubgeschwindigkeit
des Vorformlings, die mittels der Einrichtung zur Steuerung der
Geschwindigkeit des Rohres bestimmt wird, im Wesentlichen konstant
gehalten wird. Dies setzt tatsächlich
einen Extruder voraus, der sich innerhalb eines entsprechenden Bereichs
in seiner Abgabemenge einstellen lässt.
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Das Verfahren nach dem ersten Aspekt
der Erfindung kann auch in seiner bevorzugten Form dadurch realisiert
werden, dass die Abgabemenge des Extruders im Wesentlichen konstant
gehalten wird und die Vorschubgeschwindigkeit des Vorformlings in periodischen
Abständen
verändert
wird, die mittels der Einrichtung zur Steuerung der Geschwindigkeit des
Rohres bestimmt wird.
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Bei einem bevorzugten Ausführungsbeispiel des
Verfahrens nach dem ersten Aspekt der Erfindung erfährt das
gereckte Rohr im Wesentlichen die gleiche axiale Dehnung über seine
gesamte Länge. Um
dies zu erreichen, ist es bei dem Verfahren nach Anspruch 3 in einigen
Fällen
ausreichend, die Vorschubgeschwindigkeit des gereckten Rohres auf
der Austragseite des Dorns, die mittels der Ziehvorrichtung bestimmt
wird, konstant zu halten, so dass das Verhältnis der Vorschubgeschwindigkeit
des gereckten Rohres auf der Austragseite . des Dorns einerseits
und des Vorformlings auf der Zuführseite
des Dorns andererseits im Wesentlichen konstant bleibt.
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Bei dem Verfahren nach Anspruch 4
verändert
sich die Vorschubgeschwindigkeit des Vorformlings auf der Zuführseite
des Dorns, die mittels der Einrichtung zum Steuern der Geschwindigkeit
des Rohres bestimmt wird, und aus diesem Grund ist es dann notwendig,
dass die Vorschubgeschwindigkeit des gereckten Rohres auf der Austragseite
des Dorns, die von der Ziehvorrichtung bestimmt wird, in periodischen
Abständen
in der Weise verändert
wird, dass das Verhältnis
der Vorschubgeschwindigkeit des Rohres auf der Austragseite des Dorns
einerseits und des Vorformlings auf der Zuführseite des Dorns andererseits
im Wesentlichen konstant gehalten wird.
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Bei einer Variante des Verfahrens
gemäß dem ersten
Aspekt der Erfindung sind Maßnahmen vorgesehen,
damit die Rohrteile mit größerer Wandungsstärke nicht
in dem gleichen Maße
eine axiale Dehnung erfahren wie ein dazwischen liegender Rohrabschnitt
mit einer kleineren Wandungsstärke, sondern
dass sie vielmehr in stärkerem
Maße axial gereckt
werden. Zu diesem Zweck ist in dem Zeitraum, in dem ein Abschnitt
des Vorformlings mit einer größeren Wandungsstärke über den
Dorn aufgezogen wird, oder während
eines Abschnitts dieses Zeitraums das Verhältnis der Vorschubgeschwindigkeit des
gereckten Rohres einerseits, welche mittels der Ziehvorrichtung
bestimmt wird, und der Vorschubgeschwindigkeit des Vorformlings
andererseits, welche mittels der Einrichtung zum Steuern der Geschwindigkeit
des Rohres größer ist
als in dem Zeitraum, in dem ein Teil des Vorformlings mit einer
kleineren Wandungsstärke über den
Dorn aufgezogen wird, so dass ein Rohrabschnitt mit der größeren Wandungsstärke in stärkerem Maße in axialer
Richtung gereckt wird als ein Rohrabschnitt mit einer kleineren
Wandungsstärke.
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Damit das Verfahren nach dem ersten
Aspekt der Erfindung und insbesondere gemäß der vorstehend beschriebenen
Variante mit Erfolg gesteuert werden kann, ist es wünschenswert,
dass das Rohr seine Dehnung in axialer Richtung in einem exakt definierten
Abschnitt erfährt
und dass außerhalb
dieses Abschnitts in dem Rohr keine zusätzliche axiale Reckarbeit vorgenommen
wird. Um dies zu erreichen, ist bei einem vorteilhaften Ausführungsbeispiel des
Verfahrens gemäß dem ersten
Aspekt der Erfindung vorgesehen, dass das gereckte Rohr auf der Austragsseite
des Dehnungsabschnitts des Dorns in der Weise gekühlt wird,
dass das gekühlte
Rohr keine weitere Dehnung in axialer Richtung mehr erfährt und
dass sich die Arbeit zum axialen Recken auf den Abschnitt konzentriert,
der zwischen der Einrichtung zum Steuern der Geschwindigkeit des
Rohres, die in der Nähe
des Extruders angeordnet ist, und dem Ende des Dorns auf der Austragseite
liegt. Vorzugsweise wird die Dehnung in axialer Richtung zwischen zwei
Einrichtungen zum Steuern der Geschwindigkeit des Rohres vorgenommen,
die in einem Abstand von einander angeordnet und beide zwischen
dem Extruder und dem Dorn vorgesehen sind.
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Daraus wird deutlich, dass in dem
Augenblick, in dem ein Abschnitt des Vorformlings mit verdickter
Wandung am Ende des Dorns auf der Zuführseite ankommt, eine möglicherweise
kritische Veränderung
in dem bis dahin stabilen Zustand des Verfahrens eintritt, insbesondere
dann, wenn der verdickte Wandungsabschnitt des Vorformlings in diesem
Augenblick nach innen vorsteht und somit einen kleineren Durchmesser
als die angrenzenden Abschnitte des Vorformlings aufweist. Man würde dann
erwarten, dass der Abschnitt des Vorformlings mit der größeren Wandungsstärke tatsächlich auf
dem Dorn stecken bleibt, während
der dünne
und noch immer heiße
Abschnitt des Vorformlings, der sich in Austragrichtung unmittelbar
hinter diesem Abschnitt befindet, zusätzlich eine Dehnung in axialer
Richtung erführe, möglicherweise
in einem nicht akzeptablen Ausmaß.
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Zur Lösung dieses Problems wird bei
einem Ausführungsbeispiel
des Verfahrens nach dem ersten Aspekt der Erfindung, das in der
Praxis von Vorteil ist, die Temperatur des Vorformlings in der Weise gesteuert,
dass ein Abschnitt des Vorformlings mit größerer Wandungsstärke im Durchschnitt
eine Temperatur aufweist, die an einer Stelle gemessen wird, die
auf der Zuführseite
des Dorns unmittelbar vor diesem liegt, welche höher ist als die Temperatur
in einem Abschnitt des Vorformlings mit einer kleineren Wandungsstärke, welche
sich in Austragrichtung an diesen Abschnitt unmittelbar anschließt und sich
deshalb bereits auf dem Dorn befindet.
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Wird davon ausgegangen, dass die
Konditionierung der Temperatur im Wesentlichen darin besteht, den
Vorformling abzukühlen,
auch wenn aus dem Stand der Technik auch bekannt ist, dass dem Vorformling
auf der Zuführseite
des Dorns eine (vergleichsweise geringe) Wärmemenge zugeführt wird, lässt sich
der vorstehend beschriebene Temperaturzustand des Vorformlings in
der Praxis dadurch realisieren, dass die Kühleinrichtung, welche Teil
der Einrichtung zum Steuern der Temperatur ist, im Wesentlichen
konstant arbeitet. Dies lässt
sich folgendermaßen
erklären.
In dem Abschnitt zwischen der Extruderdüse und dem Dorn ist es tatsächlich möglich, zwischen
drei Teilbereichen zu unterscheiden. In dem ersten Teilbereich,
der sich unmittelbar an die Extruderdüse anschließt, ist es möglich, einen
Abschnitt des Vorformlings mit verdickter Wandung herzustellen,
indem entsprechend der Beschreibung in Anspruch 1 gearbeitet wird.
In dem anschließenden Teilbereich
wird der Vorformling mit der Wirkung der Einrichtung zur Konditionierung
der Temperatur beaufschlagt, insbesondere wird er dort abgekühlt, und im daran
anschließenden
dritten Teilbereich wird tatsächlich
dem Vorformling keine bedeutende Wärmeenergie zugeführt oder
von diesem abgezogen.
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Bei dem Verfahren nach Anspruch 3
bewegt sich ein Abschnitt des Vorformlings mit einer verdickten
Wandung, der in dem ersten Teilbereich gebildet wird, an der Einrichtung
zur Konditionierung der Temperatur vorbei in dem zweiten Abschnitt
mit derselben Geschwindigkeit wie der Abschnitt des Vorformlings
mit einer kleineren Wandungsstärke.
Relativ ausgedrückt
wird deshalb der dickere Abschnitt des Vorformlings weniger stark
abgekühlt
und erreicht somit den Dorn mit einer höheren Durchschnittstemperatur;
insbesondere ist die Temperatur im Kern des verdickten Abschnitts
des Vorformlings höhere.
Wegen der höheren
Temperatur ist – relativ
ausgedrückt – das Elastizitätsmodul
niedriger und lässt
sich deshalb der verdickte Abschnitt des Vorformlings leichter verformen,
ein Umstand, mit dem sich im praktischen Betrieb die Verdickung
der Wandung in ausreichendem Maße
ausgleichen lässt,
um die vorstehend angesprochene kritische Situation zu vermeiden.
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Bei dem Verfahren nach Anspruch 4
wird die Geschwindigkeit des Vorformlings verringert, während ein
Abschnitt des Vorformlings mit verdickter Wandung geformt wird.
Auch in diesem Fall wird der Abschnitt des Vorformlings in dem ersten
Teilbereich gebildet. Wegen dieser Verringerung der Geschwindigkeit
wird der Abschnitt des Vorformlings, der sich während dieses Zeitraums in dem
zweiten Teilabschnitt befindet, über
einen längeren
Zeitraum abgekühlt
als der Abschnitt des Vorformlings, der bereits die Kühlung durchlaufen
hat und sich in dem dritten Teilabschnitt befindet. Wenn der Abschnitt
des Vorformlings mit verdickter Wandung komplett abgeschlossen ist,
wird die Geschwindigkeit des Vorformlings wieder erhöht und durchläuft der
Abschnitt des Vorformlings mit einer verdickten Wandung die Kühlung mit
dieser höheren
Geschwindigkeit, weshalb er weniger stark abgekühlt wird. Wenn der verdickte
Abschnitt des Vorformlings dann an dem Dorn ankommt, lässt sich
dieser Abschnitt leicht verformen, wohingegen der Abschnitt des
Vorformlings mit der dünnen
Wandung, der sich auf der Austragseite unmittelbar davor befindet,
tatsächlich
vergleichsweise starr ist. Eine Kombination der beiden Effekte macht es
möglich,
das Verfahren mit Erfolg in gesteuerter Weise durchzuführen.
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Wie sich aus den vorstehenden Darstellungen
ersehen lässt,
ist es auf der Grundlage der Temperatur des Vorformlings – innerhalb
eines Temperaturbereichs, der sich dazu eignet, eine Ausrichtung entlang
zweier Achsen zu erzielen – und
anhand des sich dabei ergebenden Elastizitätsmoduls möglich, die Dehnung des Vorformlings
in axialer Richtung zu steuern. Indem dafür gesorgt wird, dass der Vorformling örtlich begrenzt,
beispielsweise an einem verdickten Teil wie vorstehend beschrieben,
eine höhere Temperatur
aufweist als die anderen Abschnitte des Vorformlings zum Zeitpunkt
der axialen Dehnung, ist es möglich,
sicherzustellen, dass bei einer gegebenen konstanten Reckkraft zum
Dehnen in axialer Richtung, die auf den Vorformling einwirkt, dessen wärmerer Teil
eine stärkere
Dehnung in axialer Richtung erfährt
als die kühleren
Abschnitte, auch wenn dieser wärmere
Abschnitt eine größere Wandungsdicke
besitzt. Bei einem praktischen Ausführungsbeispiel ist es möglich, dass
die dünneren
Abschnitte des Vorformlings eine Temperatur von etwa 90°C aufweisen,
wohingegen ein wärmerer,
bei Bedarf dickerer Abschnitt eine Temperatur in der Nähe von 120°C besitzt.
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Es hat sich überraschenderweise als möglich herausgestellt,
das Rohr nach dem Durchlaufen des Dehnungsdorns durch eine externe
Kalibriervorrichtung zu führen.
In diesem Fall konnte beobachtet werden, dass der verdickte Rohrabschnitt
nach dem Verlassen des Dorns bezüglich
der angrenzenden Abschnitte des Rohres nach außen vorsteht und dann von der
externen Kalibriervorrichtung nach innen gedrückt wird.
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Das Verfahren gemäß dem ersten Aspekt der Erfindung
lässt sich
in einem kontinuierlichen Verfahren ausführen und auf diese Weise ist
es möglich,
ein Rohr aus einem biaxial gerichteten Thermoplastmaterial mit einem
Rohrabschnitt herzustellen, der eine verdickte Wandung besitzt und
in (regelmäßigen) axialen
Abständen
von einander vorgesehen ist. Dann ist es durch Sägen, Schneiden oder dergleichen
Arbeiten durch das Rohr an der Stelle der verdickten Rohrabschnitte
möglich,
Rohrabschnitte herzustellen, die an einem oder an beiden Enden einen Endabschnitt
mit einer Wandungsstärke
herzustellen, die größer ist
als die Wandungsstärke
des Rohrkorpus. Außerdem
sieht die Erfindung vor, dass die Rohrabschnitte anschließend einem
Arbeitsgang zur Bildung einer Muffe unterzogen werden, wobei in
diesem Fall aus einem Endabschnitt mit einer verdickten Wandung
eine Muffe integral ausgebildet wird. Bei einer Variante – bei der
beide Endabschnitte dicker ausgelegt sind – wird ein Endabschnitt in
eine Muffe hinein verformt, während
der andere Endabschnitt als Einsteckende verwendet wird. Sofern
dies günstig
ist, wird das Einsteckende ebenfalls noch weiter verformt, zum Beispiel
wird es mit einer oder mehreren Ausbildungen in der Weise versehen,
dass man eine formschlüssige
Muffenverbindung erhalten kann.
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Bei einem praktischen Ausführungsbeispiel besitzt
der Rohrabschnitt einen Rohrkorpus mit gleich bleibendem Querschnitt
und mit gleich bleibender Wandungsdicke mit einer integralen Muffe
an einem Ende und einem Einsteckende auf dem anderen Ende, dessen
Wandungsstärke
um 3 bis 10 % größer ist
als die Wandungsstärke
in dem Rohrkorpus.
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Insbesondere hat sich gezeigt, dass
man bei den Ausführungsbeispielen,
bei denen der Endabschnitt mit einer verdickten Wandung – vor der Bildung
der Muffe – eine
Dehnung in axialer Richtung erfahren hat, die größer der Dehnung des Rohrkorpus
mit kleinerer Wandungsstärke
oder gleich dieser ist, eine Muffe erhält, die beträchtlich
bessere Eigenschaften und eine höhere
Belastbarkeit als die bekannten Muffen auf solchen Rohren besitzt.
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Vorzugsweise ist nach Bildung der
Muffe die Dehnung der Muffe in axialer Richtung größer als
die Dehnung des Rohrkörpers
in axialer Richtung oder gleich dieser.
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Weitere vorteilhafte Ausführungsbeispiele des
Verfahrens gemäß dem ersten
Aspekt der Erfindung werden in den Ansprüchen und in der Beschreibung
erläutert.
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Die vorstehend aufgeführten Maßnahmen und
weitere Merkmale, die gemäß der Erfindung
vorgesehen sind, werden in den Ansprüchen und in der nachstehenden
Beschreibung beschrieben und im folgenden erläutert, insbesondere unter Bezugnahme
auf die Zeichnung, in welcher:
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1a und 1b schematisch eine Seitenansicht,
teilweise im Querschnitt, eines exemplarischen Ausführungsbeispiels
einer Anlage zum Herstellen eines biaxial ausgerichteten thermoplastischen
Rohrmaterials darstellen;
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2a ein
Längsschnitt
durch einen Teil des Vorformlings unmittelbar nach dessen Durchlauf durch
die Kalibriervorrichtung ist;
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2b das
Teil aus 2a nach dessen Durchlauf über den
Dehnungsdorn darstellt;
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2c das
Teil aus 2b nach dem
Durchlaufen der Kalibriervorrichtung auf der Austragseite des Dehnungsdorns
darstellt;
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2d das
Teil aus 2c nach dessen Verformung
zu einer Muffe zeigt;
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3a eine
Darstellung entsprechend 2a eines
weiteren Ausführungsbeispiels
des Vorformlings ist;
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3b eine
Darstellung entsprechend 2d des
Teils aus 3a zeigt,
das zu einer Muffe verformt wurde, und
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4 ein
Querschnitt durch einen Teil einer Extruderdüse gemäß der Erfindung ist:
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5a und 5b in schematischer Form
jeweils eine Seitenansicht, teilweise im Querschnitt, eines exemplarischen
Ausführungsbeispiels
einer Anlage zur Herstellung eines biaxial ausgerichteten thermoplastischen
Rohrmaterials sind;
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6 den
Ausschnitt II in 5a in
vergrößertem Maßstab darstellt;
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7 einen
Teil des Dorns aus 5b in vergrößertem Maßstab zeigt;
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8 eine
perspektivische Ansicht des Dorns aus 3 ist;
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9 einen
Längsschnitt
durch eine Verbindung zwischen zwei Rohrstücken darstellt, die aus einem
biaxial ausgerichteten Thermoplastmaterial gemäß der Erfindung hergestellt
sind, und
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10 eine
Ansicht entsprechend den 5a, 5b eines Teils einer Variante
einer Anlage zur Herstellung eines biaxial ausgerichteten thermoplastischen
Rohrmaterials ist.
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1a und 1b zeigen in zwei Teilzeichnungen,
die an einander angrenzen sollten, jeweils eine schematische Darstellung
der wichtigsten Teile einer Anlage zur Herstellung eines biaxial
ausgerichteten thermoplastischen Rohrmaterials in einem kontinuierlichen
Prozess.
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Dabei stellt 1a einen Extruder 1 mit einer oder
mehreren Extrudierschnecken 2 und mit einem zugeordneten
steuerbaren Antrieb dar, der einen Strom an Kunststoffschmelze erzeugt,
der einer Extruderdüse 3 zugeführt wird,
die auf dem Extruder 1 angeordnet ist.
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Die Extruderdüse 3 weist einen Außenring 4 und
einen innen angeordneten Kern 5 auf, die zusammen mit dem
Außenring 4 eine
ringförmige
Auslassöffnung
begrenzt, aus welcher ein extrudierter rohrförmiger Vorformling 6 aus
thermoplastischem Material in einer im Wesentlichen horizontalen
Richtung austritt. Bei dieser Anordnung definiert der innen liegende
Kern 5 in dem Vorformling 6 einen axialen Hohlraum.
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Die Extruderdüse 3 ist mit Einrichtungen
zum Steuern der Wandungsstärke
versehen, welche hier nicht dargestellt sind und dazu verwendet
werden können,
eine gleichmäßige Wandungsstärke (in
Umfangsrichtung) des Vorformlings 6 zu erzeugen, der aus
der Extruderdüse 3 austritt.
An dem innen liegenden Kern 5 kann ein innen liegendes
Kühlteil
angebracht werden, um den Vorformling innen zu kühlen.
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Der Vorformling 6 wird außen mit
Hilfe der außen
liegenden Kalibrierhülse 10 kalibriert.
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Auf der Austragseite der Kalibrierhülse 10 befindet
sich eine erste außen
liegende Kühlvorrichtung 15,
mittels derer der Vorformling 6 von außen gekühlt wird. Die außen liegende
Kühlvorrichtung 15 weist
beispielsweise eine Reihe von Kammern auf, die sich hinter einander
befinden und durch welche Kühlwasser
strömt
und durch welche sich der Vorformling 6 bewegt und dabei
in direkte Berührung
mit dem Kühlwasser
kommt. Sofern dies angezeigt ist, hat das Kühlwasser in jeder Kammer eine
jeweils andere Temperatur, um auf diese Weise die Kühlung des
Vorformlings 6 zu optimieren.
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Auf der Austragseite der außen liegenden Kühlvorrichtung 15 befindet
sich eine Einrichtung 20 zur Steuerung der Geschwindigkeit
des Rohres, die auf die gekühlte äußere Schicht
des Vorformlings 6 einwirkt. Die Einrichtung 20 zur
Steuerung der Geschwindigkeit des Rohres kann in diesem Fall als Ziehvorrichtung
ausgebildet sein, die an sich bekannt ist und eine Vielzahl von
Bahnen besitzt, welche auf den Vorformling einwirken, wobei eine
Ziehvorrichtung dieser Art für
die Extrudierung von Kunststoffrohren üblich ist.
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Auf der Austragseite der Einrichtung 20 zum Steuern
der Geschwindigkeit des Rohres ist eine Heizvorrichtung 25 angeordnet.
Diese Vorrichtung 25 umfasst eine Vielzahl von Heizeinheiten,
die um den für
den Vorformling 6 vorgesehenen Weg herum positioniert sind,
einzeln angesteuert werden können und
jeweils zu einem Sektor des Umfangs des Vorformlings 6 hin
gerichtet sind. Infolgedessen kann jedem Sektor des Vorformlings 6,
zum Beispiel sechs über
den Umfang verteilten Sektoren zu jeweils 60°, eine separat steuerbare Wärmemenge
zugeführt werden.
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Die Anlage weist des Weiteren einen
Dehnungsdorn 30 auf, der in diesem Fall nicht verformbar ist
und auch hier als formstabil beschrieben wird. Der Dorn 30 besteht
in diesem Fall aus Metall. Der Dorn 30 wird bezüglich des
Extruders 1 in stationärer
Position gehalten und ist in diesem Fall an dem Innenkern 5 mittels
eines Verankerungsteils 31 befestigt.
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Auf seinem zuführseitigen Ende weist der Dorn 30 ein
Auflaufteil 32 auf, das in diesem Fall eine im Wesentlichen
zylindrische Auslegung aufweist. An das Auflaufteil 32 schließt sich
ein Dehnungsteil 33 an, dessen Außenfläche im Wesentlichen der Oberfläche eines
Kegelstumpfes mit einem Durchmesser entspricht, der in Austragrichtung
zunimmt. An das Dehnungsteil 33 schließt sich ein Ablaufteil 34 des Dorns 30 an,
wobei das Teil 34 einen im Wesentlichen gleich bleibenden
Durchmesser aufweist, wobei es dann, wenn es angemessen ist, sich
etwas in der Austragrichtung verjüngt. Da der Vorformling 30 über den
Dorn gezogen wird, verändert
er sich zu einem gereckten Rohr 6'.
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An der Stelle des Dorns 30,
insbesondere des Ablaufteils 34, befindet sich eine zweite
außen liegende
Kühlvorrichtung 40,
mittels derer das gereckte Rohr 6' auf der Außenseite gekühlt wird.
Wie dies bei der Herstellung von biaxial ausgerichteten Kunststoffrohren
ganz allgemein bekannt ist, wird das gedehnte Rohr abgekühlt, nachdem
er das Dehnungsteil des Dehnungsdorns durchlaufen hat, so dass infolgedessen
die Veränderungen,
die in dem Kunststoffmaterial des Rohres herbeigeführt wurden, eingefroren
werden.
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In einem Abstand auf der Austragseite
des Dorns 30 ist eine zweite außen liegende Kalibriervorrichtung 45 angeordnet,
wobei die Kalibriervorrichtung 45 den Außendurchmesser
des Rohres 6' verringert.
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Die Anlage weist außerdem eine
Ziehvorrichtung 50 auf, die auf der Austragseite des Dorns 30 und
der außen
liegenden Kalibriervorrichtung 45 angeordnet ist. Die Ziehvorrichtung 50 ist
dazu vorgesehen, auf das gedehnte Rohr 6' eine erhebliche Zugkraft auszuüben. Auf
der Austragseite der Ziehvorrichtung 50 befindet sich eine
(hier nicht dargestellte) Zuschneidevorrichtung, beispielsweise
eine Säge-,
Schneid- oder Fräsvorrichtung,
um von dem Rohr 6',
das so hergestellt wurde, Abschnitte von der gewünschten Länge abzuschneiden.
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Der aus der Extruderdüse 3 austretende
Vorformling 6 besitzt eine vergleichsweise dicke Wandung,
um es auf diese Weise möglich
zu machen, dass ein Reckvorgang entlang zweier Achsen ausgeführt werden
kann. Nachdem der Vorformling 6 die Extruderdüse 3 mit
hoher Temperatur verlassen hat, wird der Vorformling 6 mit
Hilfe der ersten außen
liegenden Kühlvorrichtung 15 und
mittels der Heizvorrichtung 25 in der Weise abgekühlt/örtlich begrenzt erneut
erwärmt,
dass das Kunststoffmaterial eine Ausrichtungstemperatur aufweist,
die sich zur biaxialen Dehnung eignet, ehe der Vorformling 6 über das Dehnungsteil 33 des
Dorns 30 gezogen wird.
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Der Vorformling 6 wird unter
dem Einfluss der Kräfte,
die auf den Vorformling 6 und das Rohr 6' einwirken,
mittels der Ziehvorrichtung 50 in Verbindung, mit der Einrichtung 20 zum
Steuern der Geschwindigkeit des Rohres über den Dorn 30 gezogen.
Mit Hilfe der Ziehvorrichtung 50 und der Einrichtung 20 zum
Steuern der Geschwindigkeit des Rohres ist es möglich, die Vorschubgeschwindigkeit
sowohl an einer Stelle auf der Zuführseite des Dorns 30 (an
der Einrichtung 20 zum Steuern der Geschwindigkeit des
Rohres) als auch an einer Stelle auf der Austragseite des Dorns 30 (an
einer Ziehvorrichtung 50) präzise zu steuern.
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Aufgrund des Durchlaufs über den
Dorn 30 werden die Moleküle des Kunststoffmaterials
ausgerichtet, d.h. gestreckt, und zwar sowohl in axialer Richtung
als auch in Umfangsrichtung, was für die Eigenschaften des Rohres 6' von großem Nutzen
ist.
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Eine Einheit zum Messen der Wandungsdicke
kann zwischen dem Extruder 1 und dem Dorn 30 angeordnet
werden, mit deren Hilfe die Stärke
des Vorformlings 6 und die Form des Querschnitts des Vorformlings 6 gemessen
werden kann.
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Auf der Austragseite des Dorns 30 befindet sich
eine Einheit 60 zum Messen der Wandungsdicke. Diese Einheit 60 zum
Messen der Wandungsdicke kann mit einer Steuereinheit verbunden
sein, die anhand des gemessenen Querschnitts des gedehnten Rohres 6' den Betrieb
der Ziehvorrichtung 50, die Vorrichtung 25 und
gegebenenfalls den Abstand zwischen der Kalibriervorrichtung 45 und
dem Dorn 30 steuert.
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Der Dorn 30 kann mit einem
oder mehreren Zuführkanälen versehen
sein, die in der Außenfläche des
Dorns 30 münden
und über
das Verankerungsteü 31 und
die Extruderdüse 3 mit
einer (hier nicht dargestellten) Pumpeinrichtung verbunden sind,
um zwischen dem Dorn 30 und dem Vorformling 6 eine Flüssigkeit
zuzuführen.
Es ist somit möglich,
einen Flüssigkeitsfilm
zwischen dem Vorformling 6 und dem Dorn 30 zu
bilden, insbesondere zwischen dem Vorformling 6 und dem
Dehnungsteil 33 des Dorns 30. Es ist auch möglich, einen
Flüssigkeitsfilm
zwischen dem Ablaufteil 34 und dem Rohr 6' zu bilden, der
dazu dient, die Reibung zwischen dem Rohr und dem Ablaufteil zu
verringern, und möglicherweise
andererseits auch als innen liegende Kühlung für das gereckten Rohr.
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Bei einer Variante ist es möglich, ein
Gas, insbesondere erwärmte
Luft, unter Druck zwischen dem nicht verformbaren Dorn 30,
insbesondere dessen Dehnungsteil, und dem Vorformling 6 einzuleiten,
um auf diese Weise einen Gasfilm zu erhalten.
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Es ist aus dem Stand der Technik
bekannt, die vorstehend beschriebene Anlage in einer Weise zu betreiben,
dass der Vorformling 6 auf der Zuführseite des Dorns 30 einen
gleichmäßigen Querschnitt so
genau wie möglich
aufweist, d.h. eine gleichmäßige Wandungsdicke
und einen gleichmäßigen Durchmesser,
und weist außerdem
eine zur Orientierung geeignete Temperatur auf, die so gleichmäßig wie möglich ist.
Auf der Austragseite des Dorns 30 weist das gereckte Rohr 6' dann einen
größeren Durchmesser
und eine kleinere Wandungsstärke
auf.
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Im Gegensatz zu dieser bekannten
Art und Weise, die Anlage zu betreiben, ist es gemäß einem Aspekt
der Erfindung möglich,
durch periodisches Verändern
des Verhältnisses
zwischen der Vorschubgeschwindigkeit des Vorformlings 6 einerseits, die
von der Einrichtung 20 zum Steuern der Geschwindigkeit
des Rohrs bestimmt wird, und dem Austrag aus dem Extruder 1 andererseits
zwischen einem ersten Wert und einem zweiten Wert, der niedriger
als der erste Wert ist, für
den extrudierten Vorformling 6 in dem Abschnitt zwischen
dem Extruder 1 und der Einrichtung 20 zum Steuern
der Geschwindigkeit des Rohres, um so abwechselnd eine erste Wandungsstärke zu erhalten – wenn das
Verhältnis den
ersten Wert aufweist – und
eine zweite Wandungsstärke – wenn das
Verhältnis
den zweiten Wert besitzt – wobei
die zweite Wandungsstärke
größer als
die erste Wandungsstärke
ist.
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Bei dem hier vorgestellten Beispiel
geschieht dies dadurch, dass der Austrag aus dem Extruder 1 im
Wesentlichen konstant gehalten wird und die Vorschubgeschwindigkeit
des Vorformlings 6, die durch die Einrichtung 20 zum
Steuern der Geschwindigkeit des Rohres bestimmt wird, periodisch
verändert
wird. Deshalb wird in diesem Fall das Verhältnis zwischen der Vorschubgeschwindigkeit
des Vorformlings 6 einerseits, die von der Einrichtung 20 zum
Steuern der Geschwindigkeit des Rohres bestimmt wird, und dem Austrag
aus dem Extruder 1 andererseits im Wesentlichen während eines
ersten Zeitraums konstant auf dem ersten Wert gehalten, so dass
ein langes Stück des
Vorformlings 6 mit einer ersten Wandungsstärke "d1" hergestellt
wird. Während
eines zweiten Zeitraums, der erheblich kürzer als der erste Zeitraum
ist, wird dann die Geschwindigkeit der Einrichtung 20 zum
Steuern der Rohrgeschwindigkeit auf einen niedrigeren Wert gesetzt,
mit dem Ergebnis, dass ein Abschnitt des Vorformlings, der die zweite
größere Wandungsstärke "d2" besitzt, dann unmittelbar
dahinter auf der Austragseite der Extruderdüse 3 gebildet wird,
wie dies in 1a mit dem
Bezugszeichen 70 angegeben ist.
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Das Verfahren sorgt für eine kontinuierliche Fertigung,
bei welcher man vorzugsweise einen verdickten Abschnitt 70 des
Vorformlings in regelmäßigen Abständen erhält.
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Während
der Kalibrierung 10 von außen nimmt der Vorformling 6 einen
gleichmäßigen Außendurchmesser
an, so dass der verdickte Abschnitt 70 des Vorformlings,
bezogen auf den. Abschnitt des Vorformlings mit der ersten Wandungsstärke, nach innen
in diesen Bereich vorsteht, wie dies mit der gestrichelten Linie
angegeben ist.
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Der verdickte Abschnitt 70 des
Vorformlings durchläuft
dann die außen
liegende Kühlvorrichtung 15 und
kommt an dem Dorn 30 an, wo der verdickte Abschnitt 70 des
Vorformlings durch das Auflaufteil 32 des Dorns dazu veranlasst
wird, sich nach außen zu
wölben
(was durch eine gestrichelte Linie angegeben ist).
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Wenn der Vorformling 6 über den
Dorn 30 geführt
wird, dann wird er und infolgedessen auch der verdickte Abschnitt 70 des
Vorformlings in axialer Richtung und in Umfangsrichtung gedehnt,
wie dies nachstehend noch ausführlicher
beschrieben wird.
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Wenn der verdickte Abschnitt 70 durch
die außen
liegende Kalibriervorrichtung 45 läuft, wird er wieder nach innen
gedrückt
(wie dies mit einer gestrichelten Linie angegeben ist), was zu einem
gedehnten Rohr 6' mit
verdickten Abschnitten 70 in (regelmäßigen) Abständen in axialer Richtung führt, wobei zwischen
diesen verdickten Abschnitten in jedem Fall ein langer Abschnitt
mit geringerer Wandungsstärke d1
vorhanden ist.
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Bei einem praktischen Ausführungsbeispiel wird
das Rohr 6' in
Austragrichtung hinter der Ziehvorrichtung 50 an jedem
verdickten Abschnitt 70 auf die richtige Länge zugeschnitten,
wobei der Abstand zwischen zwei verdickten Abschnitten 70 der
gewünschten
Länge der
Rohrabschnitte entspricht, die durch Zuschneiden des Rohres 6' auf die gewünschte Länge hergestellt
wird. Infolgedessen weist jeder Rohrabschnitt dann einen Rohrkorpus
und an einem Ende einen verdickten Rohrabschnitt mit größerer Wandungsstärke als
im Rohrkorpus auf. Vorzugsweise wird der verdickte Endabschnitt
des Rohres dann einem Arbeitsgang zur Ausbildung einer Muffe unterzogen,
so dass man eine qualitativ hochwertige integrale Muffe erhalten
kann.
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Sei einer anderen Variante wird das
Rohr 6' in
der Weise in Stücke
geschnitten, dass an jedem Ende eines Rohrabschnitts ein verdickter
Endabschnitt vorhanden ist. Dann ist es möglich, dass eines der Enden
in eine Muffe verformt wird, wohingegen das andere Ende ggf. ohne
weitere Bearbeitung als verdickte Einsteckspitze bzw. verdicktes
Einsteckteil verwendet werden kann.
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Bei einem bevorzugten Ausführungsbeispiel des
Verfahrens gemäß dem ersten
Aspekt der Erfindung erfährt
das biaxial gereckte Rohr im Wesentlichen die gleiche Dehnung über seine
gesamte Länge in
axialer Richtung. Da die Vorschubgeschwindigkeit des Vorformlings 6 auf
der Zuführseite
des Dorns 30, die von der Einrichtung 20 zum Steuern
der Geschwindigkeit des Rohres bestimmt wird, sich verändert, ist
es deshalb notwendig, dass die Vorschubgeschwindigkeit des Rohres 6' in Austragrichtung
hinter dem Dorn 30, die von der Ziehvorrichtung 50 bestimmt
wird, periodisch in der Weise verändert wird, dass das Verhältnis zwischen
der Vorschubgeschwindigkeit des Rohres 6' in Austragrichtung hinter dem
Dorn 30 und die Geschwindigkeit des Vorformlings 6 in
Zuführrichtung
vor dem Dorn 30 während der
Herstellung eines verdickten und eines nicht verdickten Teils im
Wesentlichen konstant gehalten wird.
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Bei einer Variante des Verfahrens
gemäß dem ersten
Aspekt der Erfindung sind Maßnahmen vorgesehen,
mit denen ein verdickter Abschnitt 70 nicht die gleiche
Dehnung in axialer Richtung erfährt wie
die dazwischen liegenden Teile mit der ersten Wandungsstärke d1,
sondern dass der verdickte Abschnitt 70 eine stärkere Dehnung
in axialer Richtung erfährt.
Zu diesem Zweck ist in dem Zeitraum, in welchem ein verdickter Abschnitt 70 über den
Dorn 30 aufgezogen wird, bzw. während eines Teils dieses Zeitraums
das Verhältnis
zwischen der Vorschubgeschwindigkeit auf der Austragseite des Dorns 30,
die von der Ziehvorrichtung 50 bestimmt wird, und der Vorschubgeschwindigkeit
auf der Zuführrichtung
des Dorns 30, die von der Einrichtung 20 zum Steuern der
Geschwindigkeit des Rohres bestimmt wird, größer als in dem Zeitraum, in
welchem ein Teil des Vorformlings, der die erste Wandungsstärke d1 besitzt, gerade über den
Dorn 30 aufgezogen wird.
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Damit der Arbeitsablauf mit Erfolg
gesteuert werden kann, ist es wünschenswert,
dass die Dehnung des Vorformlings in axialer Richtung innerhalb eines
präzise
definierten Teilabschnitts der Anlage stattfindet. Zu diesem Zweck
ist es möglich,
dass das gereckte Rohr 6' auf
der Austragseite des Dehnteils 33 des Dorns 30 in
der Weise gekühlt
wird, dass das gekühlte
Rohr 6' keine
weitere Dehnung in axialer Richtung erfährt und dass sich die Ausbildung
der axialen Reckwirkung auf den Abschnitt zwischen der Einrichtung 20 zum
Steuern der Geschwindigkeit des Rohres und dem Ende des Dorns 30 auf
der Austragseite konzentriert.
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Zur Steuerung des Arbeitsablaufs
ist es weiterhin von Vorteil, dass die Temperatur des Vorformlings 6 auf
der Zuführseite
des Dorns 30 mit Hilfe der Kühlvorrichtung 15 und
gegebenenfalls in geringem Umfang mittels der Heizvorrichtung 25 in
der Weise konditioniert wird, dass ein verdickter Abschnitt 70 des
Vorformlings im Durchschnitt eine höhere Temperatur, gemessen an
einer Stelle unmittel vor dem Dorn 30 in Zuführrichtung,
aufweist als in dem unmittelbar anschließenden Teil des Vorformlings
auf der Austragseite, der die erste Wandungsstärke d1 aufweist und sich bereits
auf dem Dorn 30 befindet.
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Wie schon beschrieben verringert
sich die Geschwindigkeit des Vorformlings 6, während der Abschnitt 70 des
Vorformlings mit einer verdickten Wandung geformt wird. Infolge
dieser Verringerung der Geschwindigkeit wird der Teil des Vorformlings, der
sich während
dieses Zeitraums in der Kühlvorrichtung 15 befindet,
mit der Kühlwirkung über einen längeren Zeitraum
beaufschlagt als der Teil des Vorformlings, der die Kühlvorrichtung 15 bereits
durchlaufen hat. Wenn der Abschnitt 70 des Vorformlings mit
verdickter Wandung gebildet wurde, wird die Geschwindigkeit des
Vorformlings wieder erhöht
und durchläuft
der Teil 70 des Vorformlings die Kühlung 15 mit dieser
höheren
Geschwindigkeit, so dass er, relativ ausgedrückt, in geringerem Umfang als
der unmittelbar davor in Austragrichtung des Vorformlings 6 liegende
Teil. Wenn der verdickte Teil 70 dann den Dorn 30 erreicht,
ist das Teil 70 heiß und
lässt sich
leicht verformen, wohingegen der Teil des Vorformlings, der sich
in Austragrichtung unmittelbar davor befindet und eine dünnere Wandung
aufweist, tatsächlich
vergleichsweise starr ist. Durch die Kombination der beiden Wirkungen
ist es möglich,
das verdickte Teil 70 mit Erfolg auf und über den
Dorn zu ziehen, ohne dass dabei dessen in Austragrichtung davor
liegender Teil in axialer Richtung zu stark gedehnt wird.
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Mit Untersuchungen wurde nachgewiesen, dass
im Falle eines PVC-Materials die Wandungsstärke der verdickten Abschnitte
des Vorformlings um 15 % größer sein
kann als die Wandungsstärke
der dazwischen liegenden Abschnitte, ohne dass dadurch irgendwelche
Probleme hervorgerufen werden.
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Vorzugsweise erfolgt die Veränderung
in der Wandungsstärke
des Vorformlings 6 immer allmählich, so dass es keine abrupten Übergänge von
einer Wandungsstärke
zur nächsten
Wandungsstärke
gibt.
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Es ist im übrigen auch vorstellbar, dass
die verdickten Abschnitte des Vorformlings nicht speziell für die nachfolgende
Ausbildung einer Muffe hergestellt werden, sondern vielmehr beispielsweise
zu dem Zweck, es möglich
zu machen, dass an das gereckte Rohr eine Zweigleitung angeschlossen
werden kann. Außerdem
könnte
der verdickte Abschnitt des Rohres auch als Punkt für eine angeordnete Ziehvorrichtung
verwendet werden, die zum Beispiel in Austragrichtung hinter dem
Dehndorn liegt, um mit dem Rohr in Eingriff zu kommen, so dass auf
das Rohr eine hohe Zugkraft einwirken kann, um den Vorformling über den
Dehndorn aufzuziehen.
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Die Form des in den 1a und 1b dargestellten
verdickten Abschnitts 70 ist natürlich hier nur rein exemplarisch
dargestellt. Tatsächlich
hat es sich als möglich
erwiesen, die Wandungsstärke
des verdickten Abschnitts präzise
zu steuern und auf diese Weise, bei Blickrichtung entlang der Längsachse
des Rohres, in der Wandung des verdickten Abschnitts 70 ein
spezielles Profil exakt auszubilden.
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2a stellt
einen Längsschnitt
durch eine Hälfte
des Vorformlings 6 an einer Stelle dar, an welcher er unmittelbar
davor die Kalibriervorrichtung 10 durchlaufen hat und nun
einen verdickten Rohrabschnitt 170 aufweist, der durch
Verändern
der Geschwindigkeit der Einrichtung 20 zum Steuern der Geschwindigkeit
des Rohres, bezüglich
des Austrags aus dem Extruder 1, hergestellt wird.
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In 2a ist
mit dem Bezugszeichen d1 die erste Wandungsstärke angegeben, die für einen
langen Abschnitt des Vorformlings 6 herangezogen wird.
Die Linie 171 entspricht der Mittelachse des Vorformlings 6.
Der verdickte Abschnitt 170 besitzt ein Profil mit einer
Vielzahl verschiedener Werte für die
Wandungsstärke,
die durch die Punkte A, B, C, D, E, F und G bezeichnet werden.
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2b stellt
den gleichen verdickten Abschnitt wie in 2 dar, doch in diesem Fall nach dessen
Weg über
den Dorn 30. Dies lässt
sich deutlich anhand des größeren Durchmessers
und der verringerten Wandungsstärke
des nun gereckten Rohres 6' erkennen.
Dabei wird deutlich, dass der Innendurchmesser des Rohres 6' nun gleichmäßig ist,
wobei man das Profil der Wandungsstärke auf der Außenseite
erkennen kann. Die Punkte A bis G zeigen, dass in axialer Richtung
und in Umfangsrichtung des verdickten Abschnitts 170 gereckt
wurde, als dieser Abschnitt über
den Dorn 30 geführt
wurde.
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2c stellt
den Abschnitt des Rohres 6' nach
dessen Durchlauf durch die Kalibriervorrichtung 45 dar,
wobei diese Vorrichtung gegebenenfalls bei dem Verfahren gemäß dem ersten
Aspekt der Erfindung nur eine Option darstellt. Der Außendurchmesser
ist auch hier wieder gleichmäßig, während das Profil
auf der Innenseite zu erkennen ist.
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Wie bereits beschrieben sind Maßnahmen getroffen,
um das Rohr 6' an
dem verdickten Abschnitt 170 auf die gewünschte Länge zu schneiden, in
diesem Fall an der Linie 172. Dann wird der zugeschnittene
Rohrabschnitt einem Arbeitsgang zur Ausbildung einer Muffe unterzogen,
wobei in diesem Schritt der verdickte Abschnitt 170 des
Rohrabschnitts so verformt wird, dass er eine Muffe bildet.
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2d stellt
ein mögliches
Ausführungsbeispiel
für das
Ende eines Rohrabschnitts dar, das mit einer Muffe versehen ist
und gemäß der Beschreibung
unter Bezugnahme auf 2a, 2b und gegebenenfalls 2c hergestellt wurde.
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An einem Ende weist der vorgefertigte
Rohrabschnitt mit einem verdickten Rohrabschnitt 170 eine
größere Wandungsstärke als
der Rohrkorpus auf und ist die Dehnung des verdickten Endabschnitts
in axialer Richtung vor dem Arbeitsgang zur Formung einer Muffe
gleich der Dehnung des Rohrkorpus in axialer Richtung- oder vorzugsweise größer als
diese. Aus dem vorstehenden Text wird deutlich, wie sich ein Rohrabschnitt
dieser Art herstellen lässt.
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Insbesondere zeigt 2c, dass der Endabschnitt des vorgefertigten
Rohres bei Blickrichtung von dessen Stirnfläche her eine Vielzahl von ringförmigen Bereichen
aufweist, die einander benachbart sind und eine Wandungsstärke aufweisen, die
sich von einem ringförmigen
Bereich zum nächsten
ringförmigen
Bereich verändert,
wobei die Wandungsstärke
im Falle einer Vielzahl von ringförmigen Bereichen größer als
die Wandungsstärke
des Rohrkorpus ist.
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Dann wird in diesem Fall während des
Arbeitsgangs zur Ausbildung einer Muffe der ringförmige Bereich
zwischen den Punkten B und E in eine nach außen gewölbte Nutwandung 173 hinein
verformt, welche eine innen liegende Nut 174 im Rohr begrenzt,
in die ein (hier nicht dargestellter) Dichtungsring eingesetzt werden
soll.
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Die Nutwandung 173 kann
vorteilhafterweise in stärkerem
Maße in
axialer Richtung gereckt sein als der Rohrkorpus mit einer Wandungsstärke e1, insbesondere
wenn der verdickte Rohrabschnitt 170 in der Weise hergestellt
wird, dass er bereits vor der Ausbildung der Muffe in stärkerem Maße gedehnt
ist als der anschließende
Rohrkorpus, mehr oder weniger jenseits des Punktes G. Die zusätzliche
Wandungsstärke
des ringförmigen
Bereichs, aus dem die Wandung der Nut 173 gebildet wird,
macht es möglich,
dass sogar als Ergebnis der Vergrößerung des Durchmessers des
Abschnitts während
der Bildung der Muffe sichergestellt werden kann, dass die endgültige Wandungsstärke dieses
Teils nicht geringer ist als die Wandungsstärke des Rohrkorpus. Insbesondere
ist dies ohne Verringerung der axialen Dehnung des Abschnitts des
Rohres möglich
oder es kann insgesamt die Dehnung in eine negative Dehnung durch
Zusammendrücken
des Abschnitts umgesetzt werden, wie dies aus dem Stand der Technik bekannt
ist.
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Daraus wird deutlich, dass die vorstehend unter
Hinweis auf die Nutwandung 173 angesprochenen Vorteile
auch für
die anderen Bereiche der Muffe gelten, die aus dem verdickten Rohrabschnitt 170 gebildet
werden. Letztendlich ist es deshalb möglich, einen Rohrabschnitt
aus einem biaxial ausgerichteten Kunststoffmaterial herzustellen,
der einen Rohrkorpus und eine integral darin einbezogene Muffe aufweist,
wobei die Dehnung der Muffe in axialer Richtung gleich der des Rohrkorpus
oder vorzugsweise noch größer als
diese ist. In diesem Fall kann die Wandungsstärke der Muffe auch gleich der
des Rohrkorpus oder sogar größer als
diese sein.
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In einer der 2a entsprechenden Darstellung zeigt 3a ein weiteres Ausführungsbeispiel eines
verdickten Abschnitts 190, der unter Durchführung des
Verfahrens gemäß dieser
Erfindung hergestellt wurde. Dieser verdickte Abschnitt 190 weist
einen ersten Bereich auf, der durch die Punkte A bis G angedeutet
ist und tatsächlich
der vorstehend anhand von 2a gegebenen
Beschreibung entspricht. Bei der Linie 191 handelt es sich
um die Mittelachse. Weiter weg von dem Ende des herzustellenden
Rohrabschnitts weist der verdickte Abschnitt 190 einen
zweiten Bereich auf, der durch die Linie 192 angegeben
ist und zwischen den Punkten G und N liegt und in dem eine Wandungsstärke d1 entsprechend
der Stärke
des Vorformlings außerhalb
des verdickten Abschnitts 190 vorliegt. An diesen schließt sich
ein dritter Bereich an, der durch die Punkte N bis K angegeben ist
und in dem eine größere Wandungsstärke vorliegt.
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Aus 3b wird
deutlich, dass nur der erste Bereich des verdickten Abschnitts 190 in
eine Muffe hinein verformt wurde. Dieser erste Bereich wird in der
gleichen Weise verformt, wie dies unter Bezugnahme auf 2d beschrieben wurde, und
weist eine Nutwandung 193 auf. Der dritte Bereich bildet
einen nach innen vorstehenden Rand 194. Dieser Rand 194 dient
zur Aufnahme einer Stützhülse, die
in den ersten Bereich eingeschoben wird, wenn die Muffe geformt
wird, um so für
eine innenseitige Abstützung
für diesen
Bereich während
der Erwärmung zu
sorgen. Wenn die Muffe gebildet wird, wird diese Stützhülse noch
weiter in das Rohr hinein geschoben und kommt gegen den Rand 194 in
Anlage. Damit wird verhindert, dass die Abstützung zu weit in das Rohr hinein
eindringt und andererseits wird eine örtlich begrenzte Überhitzung
des Rohres durch diese Stützhülse verhindert.
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Während
der Bildung einer Muffe am Endabschnitt eines biaxial ausgerichteten
Rohres, insbesondere an dem verdickten Endabschnitt, wie vorstehend
erläutert
wurde, wird es für
günstig
angesehen, wenn während
der Bildung der Muffe unter Verwendung eines Dorns zur Muffenformung
dieser Endabschnitt keinerlei Druckbelastung ausgesetzt ist, d.h.
wenn auf ihn keine axialen Druckkräfte einwirken. Der Grund hierfür liegt
darin, dass eine Druckbelastung zu einer Verringerung der axialen
Dehnung in dem Endabschnitt führt,
der in eine Muffe hinein verformt wird, und dies kann nachteilig
sein. Beispielsweise ist aus der Vorveröffentlichung WO 97/33739 ersichtlich,
dass während
der Bildung der Muffe auf die Seite am Ende des Rohres ein Druck
aufgebracht wird, so dass die Druckbelastung aufgebaut wird.
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Um diese Druckbelastung während der
Bildung der Muffe in der Weise zu steuern, dass die Druckbelastung
auf einem niedrigen Niveau gehalten werden oder gar ganz vermieden
werden kann, ist es möglich,
dass das Rohr in der Nähe
der Seite seines Endes mit einem Haltebereich versehen wird, der zwischen
diesem Ende und dem Teil des Rohres liegt, der in eine Muffe hinein
verformt werden soll. Ehe der Dorn zur Muffenformung in das Rohr
eingeführt
wird, wird dann das Rohr in dem Haltebereich erfasst und gehalten,
während
der Dorn zur Muffenformung in den Endabschnitt des Rohres bzw. Rohres
so weit eingedrückt
wird, dass er bis in den Abschnitt reicht, der zu einer Muffe verformt
werden soll, wobei dieser Abschnitt bei Blickrichtung in der Einschubrichtung
des Dorns jenseits des Haltebereichs liegt. Da der Haltebereich
festgehalten wird, lässt sich
eine unerwünschte
und unsteuerbare Druckbelastung des Endabschnitts des Rohres vermeiden. Gegebenenfalls
kann auch zwischen dem Dorn und dem Endabschnitt des Rohres für Schmierung
gesorgt werden, um die Reibung zwischen diesen beiden Teilen zu
verringern.
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Vorzugsweise wird nach der Formung
der Muffe der Haltebereich von dem Rohr abgenommen, beispielsweise
mit Hilfe einer Schneid- oder Sägevorrichtung.
Da dieser Haltebereich anschließend entfernt
wird, ist es auch zulässig,
dass dieser Bereich beim Erfassen beschädigt wird. Zum Beispiel wird
zum Erfassen und Halten des Haltebereichs des Rohres eine Anlage
zur Muffenbildung verwendet, die mit einem Dorn zur Muffenformung
und einer betätigbaren
Halteeinrichtung ausgerüstet
ist. Die Halteeinrichtung weist zum Beispiel Zähne auf, welche fest in den
Kunststoff in diesem Bereich eingreifen.
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Bei einem vorteilhaften Ausführungsbeispiel wird
der Haltebereich als verdickte Ringfläche des Rohres ausgebildet.
Gegebenenfalls bilden die Halteeinrichtungen eine Art Bund, der
hinter der verdickten Ringfläche
in Eingriff kommt.
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4 stellt
einen Querschnitt durch einen Teil der Extruderdüse 200 dar, die sich
zur Verwendung bei dem vorstehend erläuterten Verfahren eignet und
zum Extrudieren eines Vorformlings 201 aus thermoplastischem
Material eingesetzt wird. Des Weiteren stellt die Figur einen Abschnitt
einer außen liegenden
Kalibriervorrichtung 202 dar, die auf der Austragseite
der Extruderdüse 200 angeordnet
ist.
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Die Extruderdüse 200 weist einen
Außenring 205 und
einen innen liegenden Kern 206 auf, wobei zwischen diesen
beiden Elementen ein Ringspalt für das
Kunststoffmaterial begrenzt wird, das von einem (hier nicht dargestellten)
Extruder zugeführt
wird.
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Die Kalibriervorrichtung 202 ist
praktisch in Anlage gegen die Extruderdüse 200 dicht dahinter angeordnet,
um so zu verhindern, dass der Vorformling 201 über eine
unerwünscht
lange Zeit der Außenluft
ausgesetzt wird, was sowohl vom chemischen Standpunkt aus als auch
im Hinblick auf die Wärmebedingungen
von Vorteil ist.
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Die Kalibriervorrichtung 202 besitzt
eine Hülse 207,
die den Außendurchmesser
des Vorformlings 201 definiert. Die Kalibriervorrichtung 202 kühlt die Außenseite
des Vorformlings und auf der Außenseite des
Vorformlings 201 bildet sich eine verfestigte Haut.
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Unmittelbar hinter der Extruderdüse 200 auf der
Austragseite wird der Vorformling 201 auch innen mit Hilfe
eines innen liegenden Kühlteils 208 gekühlt, von
dem nur ein Teil dargestellt ist.
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Wie vorstehend beschrieben sind Maßnahmen
dafür getroffen,
dass die Wandstärke
des Vorformlings periodisch verändert
wird, um auf diese Weise einen Abschnitt des Vorformlings mit einer größeren Wandungsstärke zu erhalten,
wie dies in 4 dargestellt ist.
Um einen Abschnitt des Vorformlings mit einer größeren Wandungsstärke als
die Dicke zu erhalten, die durch den Spalt zwischen dem innen liegenden
Kern 206 und dem Außenring 205 definiert
wird, muss ein fließfähiges Kunststoffmaterial
in der Lage sein, von der Extruderdüse 200 zu dem dickeren
Abschnitt des Vorformlings zu fließen. Aus diesem Grund ist es
unerwünscht,
dass sich auf der Innenseite des Vorformlings eine verfestigte Haut
bildet. Um dieser Hautbildung vorzubeugen, ist ein Isolierteil 210 vorgesehen,
das an dem innen liegenden Kern 206 angebracht ist.
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Das Isolierteil 210 besitzt
eine konische Außenfläche 211,
welche sich an die Außenfläche des innen
liegenden Kerns 206 anschließt und einen Außendurchmesser
besitzt, der sich in der Extrudierrichtung verringert. Während der
Bildung eines verdickten Abschnitts in dem Vorformling 201 liegt
dann das Kunststoffmaterial gegen das Isolierteil 210 an und
somit wird an dieser Stelle die Bildung einer festen Haut verhindert.
Die Außenfläche 211 des
Isolierteils 210 liegt vorzugsweise zumindest teilweise
innerhalb des Außenrings 205.
Infolgedessen kann es sogar auf der Zuführseite der außen liegenden
Kalibriervorrichtung 202, die dicht hinter der Extruderdüse 200 angeordnet
ist, zu einem Anschwellen des Vorformlings 201 kommen,
so dass man dort in dem Vorformling 201 einen verdickten
Abschnitt erhält.
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In zwei Teilzeichnungen, die an einander
angrenzen sollen, stellen die 5a und 5b schematisch die wichtigsten
Elemente einer Anlage zur Herstellung eines biaxial gerichteten
Rohrmaterials aus thermoplastischem Material im Rahmen eines kontinuierlichen
Fertigungsprozesses dar.
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Die Wandungsstärke des herzustellenden Rohres
ist vorzugsweise so gehalten, dass das Rohr formstabil ist. Insbesondere
ist vorgesehen, ein Rohr herzustellen, das sich zum Zusammenbauen
eines Leitungssystems zur Förderung
von Flüssigkeiten oder
Gas, insbesondere Trinkwasser, Abwasser, Erdgas oder dergleichen
eignet. Vorzugsweise ist das Rohr dabei zur Verlegung im Erdreich
geeignet.
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5a stellt
einen Extruder 301 mit einer oder mehreren Extruderschnecken 302 mit
einem zugehörigen
steuerbaren Antrieb dar, mit dessen Hilfe ein Strom aus Kunststoffschmelze
gebildet wird, der einer Extruderdüse 303 zugeführt wird,
die auf dem Extruder 301 angeordnet ist.
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Die Extruderdüse 303 weist einen
Außenring 304 und
einen innen liegenden Kern 305 auf, der zusammen mit dem
Außenring 304 einen
ringförmigen Auslass
begrenzt, aus dem ein extrudierter Vorformling 306 aus
thermoplastischem Material in einer im Wesentlichen horizontalen
Richtung austritt. Bei dieser Anordnung definiert der innen liegende
Kern 305 einen axialen Hohlraum in dem Vorformling 306.
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Die Extruderdüse 303 ist mit Einrichtungen zum
Steuern der Wandungsstärke
(nicht dargestellt) ausgerüstet,
mit deren Hilfe eine gleichmäßige Wandungsstärke (in
Umfangsrichtung) des aus der Extruderdüse 303 austretenden
Vorformlings 306 hergestellt werden kann.
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Ein innen liegendes Kühlteil 310,
dessen Aufbau nachstehend noch anhand von 6 erläutert
wird, ist an dem innen liegenden Kern 303 angebracht. Das
innen liegende Kühlteil 310 ist
so ausgelegt, dass der aus der Extruderdüse 303 austretende Vorformling 306 auf
der Austragseite unmittelbar hinter der Extruderdüse 303 von
innen abgekühlt
wird.
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Der Vorformling 306 wird
außen
mit Hilfe der Kalibrierhülse 320 kalibriert.
Diese Kalibrierhülse 320 führt zu einer
geringfügigen
Verringerung des Außendurchmessers
des Vorformlings 306. Die Kalibrierhülse 320 ist auf der
Austragseite hinter dem innen liegenden Kühlteil 310 an einer
Stelle angeordnet, an welcher der Vorformling 306 innen
nicht von einem festen Bauteil abgestützt wird. Diese Anordnung hat den
Vorteil, dass der Vorformling 306 dann nicht an der Kalibrierhülse 320 ins
Stocken geraten kann, da eine Verringerung des Innendurchmessers
des Vorformlings 306 problemlos stattfinden kann.
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Auf der Austragseite ist hinter der
Kalibrierhülse 320 eine
erste außen
liegende Kühlvorrichtung 330 vorgesehen,
mittels derer der Vorformling 306 von außen abgekühlt wird.
Die außen
liegende Kühlvorrichtung 330 weist
beispielsweise eine Reihe von Kammern auf, die hinter einander positioniert
sind und durch welche Kühlwasser
strömt
und sich der Vorformling 306 bewegt und dabei mit dem Kühlwasser
in Berührung
kommt. Gegebenenfalls kann das Kühlwasser
in jeder Kammer eine andere Temperatur aufweisen, um die Abkühlung des
Vorformlings 306 zu optimieren.
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Da die außen liegende Kühlvorrichtung 330 auf
der Austragseite hinter dem innen liegenden Kühlteil 310 angeordnet
ist – in
Extrudierrichtung gesehen – wird
der aus der Extruderdüse 303 kommende
Vorformling 306 anfänglich
nur von innen abgekühlt
(abgesehen von der sehr geringfügigen
natürlichen
Abkühlung
auf der Außenseite
des Vorformlings durch die Luft in der Umgebung) und wird erst danach
von außen
abgekühlt.
Damit wird sichergestellt, dass der Vorformling 306 nicht
gleichzeitig der Kühlwirkung
des innen liegenden Kühlteils 310 und
der außen
liegenden Kühlvorrichtung 330 ausgesetzt wird.
Je nach dem Abstand in axialer Richtung zwischen dem innen liegenden
Kühlteil 310 und
der außen
angeordneten Kühlvorrichtung 330 kann
es zu einer kleinen Überlappung
zwischen der Kühlwirkung bei
der Abkühlung
von innen und von außen
kommen.
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Der Umstand, dass das innen liegende Kühlteil 310 und
die außen
angeordnete Kühlvorrichtung 330 in
axialer Richtung gegen einander versetzt angeordnet sind, erweist
sich insbesondere bei einem Thermoplastmaterial von Vorteil, das
nach dem Extrudieren im Anschluss an die Abkühlung kristallisiert und infolgedessen
eine erhebliche Schrumpfung im Volumen zeigt. Ein Material dieser
Art enthält
unter anderem Polyethylen (PE), bei dem die Volumenabnahme bis zu
etwa 30 % betragen kann.
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Infolge der Kühlwirkung des innen liegenden Kühlteils 310 bildet
sich auf der Innenseite des Vorformlings unmittelbar hinter der
Extruderdüse 303 auf deren
Austragseite eine kalte Wandungsschicht. Soll auf der Außenseite
gleichzeitig eine kalte Wandungsschicht mittels einer Kühlung von
außen
gebildet werden, so wäre
eine noch immer heiße
Zwischenschicht aus Kunststoff zwischen zwei kalten starren Wandungsschichten
eingeschlossen. Die Abkühlung dieser
Zwischenschicht kann dann leicht zu Schrumpfhohlräumen in
der Zwischenschicht führen und
außerdem
besteht ein beträchtliches
Risiko, das sich sichtbare Verformungen in Form von Grübchen oder
Einsenkungen auf der Außenseite
und der Innenseite des hergestellten Rohres 306' bilden. Wenn die
Abkühlung
anfänglich
nur auf der Innenseite erfolgt, kann ein Schrumpfen dieser Zwischenschicht dadurch
aufgefangen werden, dass Material von der ungekühlten Außenschicht des Vorformlings
zugeführt
wird. Sobald die Innenschicht abgekühlt ist, kann dann die Kühlung von
außen
beginnen.
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Auf der Austragseite ist hinter der
außen
liegenden Kühlvorrichtung 330 eine
Einrichtung 340 zum Steuern der Geschwindigkeit vorgesehen,
welche auf die abgekühlte
Außenschicht
des Vorformlings 306 einwirkt. Die Einrichtung 340 zum
Steuern der Geschwindigkeit ist in diesem Fall als Ziehvorrichtung
ausgebildet, die an sich bekannt ist und eine Vielzahl von Bahnen
aufweist, die auf das Rohr einwirken, wobei Ziehvorrichtungen dieser
Art üblicherweise
zum Extrudieren von Kunststoffrohren verwendet werden.
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Auf der Austragseite ist hinter der
Einrichtung 340 zum Steuern der Geschwindigkeit eine Heizvorrichtung 350 angeordnet.
Diese Vorrichtung 350 weist eine Vielzahl von Heizeinheiten
auf, die um den Weg des Vorformlings herum positioniert sind und
separat angesteuert werden können,
wobei jede von ihnen zu einem Sektor des Umfangs des Vorformlings 306 hin
gerichtet ist. Infolgedessen kann jedem Sektor des Vorformlings 306 eine
separat steuerbare Wärmemenge
zugeführt
werden, wobei zum Beispiel sechs Umfangssektoren zu jeweils 60° vorgesehen
sind.
-
Des Weiteren weist die Anlage einen
Dehndorn bzw. Aufweitdorn 360 auf, der in diesem Fall nicht
verformbar ausgelegt ist und hier auch mit dem Begriff "formstabil" beschrieben wird.
Der Dorn 360 ist in diesem Fall aus Metall hergestellt.
Der Dorn 360 wird bezüglich
des Extruders 301 in stationärer Position gehalten und wird
hier mittels eines Verankerungsteils 361 auf dem innen
liegenden Kühlteil 310 und über das
innen liegende Kühlteil 310 an
dem Extruder 301 angebracht, insbesondere an dessen innen
liegendem Kern 305.
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Auf dem zuführseitigen Ende weist der Dorn 360 ein
Auflaufteil 362 auf, das in diesem Fall eine im Wesentlichen
zylinderförmige
Konstruktion besitzt. An das Auflaufteil 361 schließt sich
ein Dehnteil 363 an, das eine Außenfläche aufweist, die im Wesentlichen
der Oberfläche
eines Kegelstumpfs mit einem Durchmesser entspricht, bei einem Durchmesser, der
in Austragrichtung zunimmt. Auf das Dehn- bzw. Aufweitteil 363 folgt
ein Ablaufteil 364 des Dorns 360, wobei dieses
Teil einen im Wesentlichen gleich bleibenden Durchmesser besitzt
oder dessen Durchmesser sich gegebenenfalls in Austragrichtung geringfügig verjüngt.
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Am Dorn 360 befindet sich
insbesondere im Bereich des Ablaufteils 364 eine zweite
außen
liegende Kühlvorrichtung 370,
mit deren Hilfe das gedehnte Rohr 306' von außen gekühlt wird. Wie dies bei der
Herstellung biaxial ausgerichteter Kunststoffrohre ganz allgemein
bekannt ist, wird das gedehnte Rohr nach dem Durchlaufen des Aufweitteils
des Dehndorns abgekühlt,
so dass die Veränderungen, die
in dem Kunststoffmaterial des Rohres bewirkt wurden, infolgedessen
eingefroren werden.
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Auf der Austragseite ist hinter dem
Dorn 360 in einem gewissen Abstand eine zweite außen liegende
Kalibriervorrichtung 380 vorgesehen, welche für eine Reduzierung
des Außendurchmessers
des gereckten Rohres 306' sorgt.
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Die Anlage weist auch eine Ziehvorrichtung 390 auf,
die auf der Austragseite hinter dem Dorn 360 und der außen liegenden
Kalibriervorrichtung 380 angeordnet ist. Die Ziehvorrichtung 390 soll
auf das Rohr 306' eine
beträchtliche
Zugkraft ausüben.
Hinter der Ziehvorrichtung 390 kann auf der Austragseite eine
Vorrichtung zum Zuschneiden, zum Beispiel eine Säge-, Schneid- oder Fräsvorrichtung,
angeordnet werden, um Abschnitte des hergestellten Rohres auf eine
gewünschte
Länge zuzuschneiden.
Alternativ könnte
dann auch eine Aufwickelvorrichtung vorgesehen werden, um das hergestellten
Rohr 306' auf eine
Wickeltrommel aufzuwickeln.
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Der aus der Extruderdüse 303 austretende Vorformling 306 besitzt
eine dicke Wandung. Nachdem der Vorformling 306 die Extruderdüse 303 verlassen
hat und dann eine hohe Temperatur aufweist, wird mit Hilfe des innen
liegenden Kühlteils 310,
der ersten außen
liegenden Kühlvorrichtung 330 und
mittels der Heizvorrichtung 350 in der Weise eine Abkühlung/örtlich begrenzte
erneute Erwärmung
des Vorformlings 306 in der Weise vorgenommen, dass sich
das Kunststoffmaterial auf einer Ausrichttemperatur befindet, die
sich für
die biaxiale Ausrichtung des Materials eignet, ehe sich dieses zu
dem Aufweitteil 363 des Dorns 360 weiterbewegt.
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Der Vorformling 306 wird
unter dem Einfluss der Kräfte über den
Dorn 360 geführt,
die auf den Vorformling 306 mittels der Ziehvorrichtung 390 in Verbindung
mit der Einrichtung 340 zum Steuern der Geschwindigkeit
ausgeübt
werden. Die Geschwindigkeit des Vorformlings/Rohres 306 lässt sich
mittels der Ziehvorrichtung 390 und der Steuervorrichtung 340 steuern,
die sich beide an einer Stelle auf der Zuführseite des Dorns 360 (an
der Einrichtung 340 zum Steuern der Geschwindigkeit) und
an einer Stelle auf der Austragseite des Dorns 360 (an
der Ziehvorrichtung 390) befinden.
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Wegen des Durchlaufs über den
Dorn 360 werden die Moleküle des Kunststoffmaterials
sowohl in axialer Richtung als auch in Umfangsrichtung des Rohres 306' ausgerichtet,
was für
die Eigenschaften des Rohres 306' sehr vorteilhaft ist.
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Nachstehend werden nun Einzelheiten
der in 5a und 5b dargestellten Anlage in
weiteren Einzelheiten ausführlicher
beschrieben, zum Teil unter Bezugnahme auf die weiteren Figuren.
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Das innen
liegende Kühlteil
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Ein Teil des innen liegenden Kühlteils 310 ist in 6 zu erkennen. Das innen
liegende Kühlteil 310 weist
eine starre formstabile zylindrische Außenwandung auf, die beispielsweise
aus Metall gefertigt ist und einen langen Mittelabschnitt 311 aufweist, dessen
Durchmesser etwas kleiner als der Durchmesser der Endabschnitte 312 ist,
die an den beiden Enden auf der Zuführseite und der Austragseite
des Mittelabschnitts 311 liegen (wovon allerdings nur der Endabschnitt
auf der Austragseite in 6 zu
erkennen ist). Der Unterschied im Durchmesser zwischen dem Abschnitt 311 und
den Abschnitten 312 beträgt vorzugsweise nicht mehr
als 3 Millimeter und mindestens 0,5 Millimeter. Dieser Unterschied
ist in 5a in übertriebener
Form dargestellt.
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Die axiale Länge der Endabschnitte 312 ist beträchtlich
kürzer
als die Länge
des Mittelabschnitts 311, wobei die Länge des Mittelabschnitts 311 vorzugsweise
ein Mehrfaches der Abmessung im Querschnitt des Vorformlings 306 beträgt. In der
Praxis wird bevorzugt, dass diese Länge einen Meter oder mehr beträgt.
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Das innen liegende Kühlteil 310 ist
mit einem Zuführkanal 313 versehen,
der an einer oder mehreren Öffnungen 314 mündet, die
in der Oberfläche
des Mittelabschnitts 311 liegen, wobei die Öffnungen 314 sich
in der Nähe
des Endabschnitts 312 auf der Austragseite befinden. Des
Weiteren weist das innen liegende Kühlteil 310 auch auf
dem zuführseitigen
Ende des Mittelabschnitts 311 eine oder mehrere (hier nicht
dargestellte) Öffnungen
auf, welche sich an einen Austrittskanal des innen liegenden Kühlteils 310 anschließen.
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Außerdem weist die Anlage (hier
nicht dargestellte) Zuführeinrichtungen
für eine
Kühlflüssigkeit auf,
die mit dem Einlasskanal 313 verbunden sind und mittels
welcher Kühlflüssigkeit
zwischen dem Mittelabschnitt 311 des innen liegenden Kühlteils 310 und
dem Vorformling eingeleitet werden kann. Diese Kühlflüssigkeit bildet dann einen
Flüssigkeitsfilm
und fließt – vorzugsweise
mit hoher Geschwindigkeit – in einer
Richtung, die entgegengesetzt zur Extrudierrichtung ist, und zu
den Öffnungen
des Austrittskanals hin. Auf diese Weise wird die Kühlung des
Vorformlings 306 von innen vorgenommen.
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Die hohe Geschwindigkeit der Kühlflüssigkeit
in dem Flüssigkeitsfilm
hat erstens den Vorteil, dass es trotz des geringen Volumens des
Flüssigkeitsfilms
immer noch möglich
ist, eine effektive Kühlwirkung
zu erzielen. In diesem Zusammenhang ist es wichtig, dass die Flüssigkeit
in dem Flüssigkeitsfilm nicht
verdunstet, da dies zu einem unerwünschten Druckaufbau in dem
Vorformling 306 führen
würde. Ein
weiterer wichtiger Vorteil der hohen Geschwindigkeit hängt mit
dem Problem der Bildung von Luft- oder Gasblasen in der Kühlflüssigkeit
zusammen. Die verwendete Kühlflüssigkeit
ist bekanntlich im Allgemeinen Wasser und dieses Kühlwasser
führt Luft. Deshalb
bilden sich bei Erwärmung
des Kühlwassers Luftblasen,
und diese Luftblasen steigen im Allgemeinen nach oben. Wenn mit
Kühlung
von innen gearbeitet wird, wobei eine Kühlflüssigkeit, die, wie vorstehend
ausgeführt,
Wasser ist, mit der Innenseite des Vorformlings aus Kunststoff in
direkten Kontakt kommt und dort abkühlt, so stellen diese Luft-
oder Gasblasen einen ganz erheblichen Nachteil dar. Wegen der Anwesenheit
einer Luft- oder Gasblase kühlt sich
die Innenseite des Vorformlings an dieser Stelle in geringerem Ausmaß ab als
in dem Bereich in der Umgebung und wird infolgedessen weniger formstabil
als die kühlere,
sie umgebende Fläche.
Infolge der Volumenschrumpfung des Kunststoffmaterials während der
Abkühlung
zieht, wie vorstehend beschrieben, das schrumpfende Material die
bereits starre Hautschicht des Vorformlings in der Umgebung nach innen.
Infolgedessen bildet sich in der Innenseite des Vorformlings an
der Stelle der Luftblase ein Grübchen,
wobei die Luftblase in dieser Vertiefung eingeschlossen wird. Als
Folge hiervon bleibt die Luftblase an dieser Stelle in ihrer Position
und ist die Abkühlung
dieses kleinen Bereichs unzulänglich,
so dass das Grübchen
noch tiefer wird. Dies führt
zu einer deutlich erkennbaren Vertiefung in der Innenfläche des
gereckten Rohres, die nicht hinnehmbar ist. Daneben können auch
Gase Blasen bilden, die aus dem extrudierten Vorformling freigesetzt
werden.
-
Ganz allgemein wurde festgestellt,
dass jede örtlich
begrenzte Unterbrechung in der innen liegenden Kühlung auf der Innenseite des
Rohres 306' eine sichtbare
Markierung hinterlässt;
aus diesem Grund ist es wichtig, dass die innen liegende Kühlung in
hohem Maße
regelmäßig ist.
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Wird mit einer Flüssigkeitskühlung von innen gearbeitet,
so werden die Blasen in bereits bekannter Weise mit Hilfe eines
Absaugrohres abgesaugt, welches mit dem höchsten Punkt einer innen liegenden Kühlkammer
verbunden ist, die in dem extrudierten Rohr vorhanden ist und durch
welche die Kühlflüssigkeit
fließt:
Diese Lösung
ist jedoch nicht immer möglich
und/oder befriedigend, insbesondere da die nachteilige Wirkung der
Luftblasen sehr rasch eintritt, nachdem der Vorformling mit den
Luftblasen in Berührung
gekommen ist und weil die Luftblasen trotz der Absaugung gerne weiterhin
an dem Vorformling anhaften, sobald sie sich gebildet haben.
-
Aus diesen Gründen ist es wichtig, dass bei Verwendung
einer innen liegenden Kühlung
der Vorformling dadurch mit einer kühlen formstabilen Schicht auf
der Innenseite versehen wird, dass gekühlt wird, sobald der Vorformling
die Extruderdüse verlässt, wie
dies bei dem vorstehend beschriebenen innen liegenden Kühlteil 310 der
Fall ist. Dies ist insbesondere bei der innen liegenden Kühlung der
Profile wichtig, die aus einem Kunststoffmaterial wie beispielsweise
Polethylen (PE) und Polypropylen (PP) hergestellt sind. Es wurde
festgestellt, dass im Fall von Polyvinylchlorid (PVC) beispielsweise
dieses Problem eine geringere Rolle spielt. Außerdem ist es wichtig, dass
diese kühle
Schicht über
den gesamten Weg aufrecht erhalten wird, auf dem die Kühlung von innen
vorgenommen wird, da ansonsten immer noch die vorgenannte Grübchenbildung
auftreten könnte. Außerdem wird
deutlich, dass es von Bedeutung ist, der Bildung von Luftblasen
entgegenzuwirken, insbesondere von großen Luftblasen oder einer Ansammlung
von Luftblasen.
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Im Falle des innen liegenden Kühlteils 310 stellt
die hohe Strömungsgeschwindigkeit
der Kühlflüssigkeit
sicher, dass sich nur kleine Luftblasen bilden, die von der rasch
fließenden
Flüssigkeit
mitgenommen werden und nicht an der Innenseite des Vorformlings
anhaften.
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Die Bildung von Luftblasen während der Kühlung von
innen kann auch dadurch verringert werden, dass erstens die Kühlflüssigkeit
wie zum Beispiel Wasser entlüftet
wird, ehe die Flüssigkeit
in den Vorformling eingeleitet wird, der gekühlt werden soll. Diese Entlüftung kann
beispielsweise dadurch vorgenommen werden, dass zunächst das
Wasser zum Sieden gebracht wird und dass man es dann abkühlen lässt; gegebenenfalls
kann das Sieden auch unter einem Druck unterhalb des Luftdrucks
vorgenommen werden.
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Eine andere Lösung, um den Nachteilen der Luft-
oder Gasblasen während
der Kühlung
von innen entgegenzuwirken, ist die Verwendung einer Kühlflüssigkeit
mit einer niedrigen Oberflächenspannung. Dies
kann beispielsweise dadurch erreicht werden, dass Wasser als Kühlflüssigkeit
herangezogen wird, dem eine oder mehre Substanzen zur Reduzierung der
Oberflächenspannung
zugesetzt werden. Hierzu kann zum Beispiel der Zusatz von Alkohol
zu dem Kühlwasser
gehören.
Wegen der niedrigen Oberflächenspannung
bilden sich leicht Luftblasen, doch sind die Luftblasen extrem klein,
was zu einer weniger ausgeprägten
Grübchenbildung
führt.
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Eine andere Lösung, um die nachteilige Auswirkung
von Luft- oder Gasblasen zu vermeiden, besteht darin, eine schraubenlinienförmig ausgerichtete Strömung der
Kühlflüssigkeit
entlang der Innenseite des Vorformlings zu bilden, der gekühlt werden
soll. Diese Strömung
verhindert den Aufbau von Luftblasen entlang der Oberseite des inneren
Umfangs des Rohres. Gegebenenfalls könnte bei Verwendung des innen
liegenden Kühlteils 310 ein
flaches schraubenlinienförmiges
Profil in der Oberfläche 311 vorgesehen
werden, um diese Strömung
zu erzeugen.
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Eine noch weitere Maßnahme,
um die nachteilige Auswirkung von Luft- oder Gasblasen zu vermeiden,
besteht darin, die Innenfläche
des extrudierten Vorformlings zu benetzen, so dass die Flüssigkeit mit
noch mehr Erfolg an der Oberfläche
anhaftet und die Blasen noch leichter abgelöst bzw. freigesetzt werden.
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In Verbindung mit dem innen liegenden Kühlteil 310,
das an dem innen liegenden Kern 305 angebracht ist, ist
es auch vorstellbar, dass der innen liegende Kern 305 mit
einer Kühlung
versehen wird, um auf diese Weise die Kühlung des extrudierten Vorformlings 306 noch
früher
einzuleiten.
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Daraus wird deutlich, dass die hier
beschriebenen Lösungen
für die
Kühlung
von innen nicht nur für
den Einsatz bei der Herstellung eines biaxial ausgerichteten Rohres
sondern auch für
jeden anderen Herstellungsprozess zum Extrudieren von Rohrabschnitten
aus thermoplastischem Material geeignet sind. Allerdings liegt bei
der Herstellung eines biaxial ausgerichteten Rohres aus kristallinem
thermoplastischen Material wie zum Beispiel Polyethylen (PE) noch
der weitere Faktor vor, dass die Kristallisierung und die damit
einhergehende erhebliche Volumenverminderung in einem Temperaturbereich
stattfinden, der in der Nähe
der Ausrichttemperatur liegt, d.h. der Dehnungs- bzw. Recktemperatur,
welche die Temperatur ist, auf der sich der Vorformling befinden muss,
wenn er über
den Dorn bewegt wird.
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Unter Berücksichtigung der vorstehend
dargestellten Konstruktion des innen liegenden Kühlteils ist die erste außen liegende
Kalibrierhülse 320 insbesondere
in einem Abstand auf der Austragseite des innen liegenden Kühlteils 310 angeordnet,
wobei sich in diesem Fall zwischen dem Vorformling 306 und dem
innen liegenden Kühlteil 310 nur
ein dünner Flüssigkeitsfilm
befindet. Die starre Konstruktion des innen liegenden Kühlteils 310 bedeutet,
dass der Vorformling 306 nicht in der Lage wäre, sich
dort zusammenzuziehen, ohne dass er auf dem innen liegenden Kühlteil 310 zum
Stocken kommt.
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Auswirkungen
der kristallinen Zusammensetrung
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Der Prozess der biaxialen Dehnung,
bei dem ein Rohr extrudiert wird und dieses Rohr geradlinig über einen
Reckdorn gezogen wird, wurde bereits mit Erfolg bei amorphen Thermoplastmaterialien
insbesondere für
Rohre eingesetzt, die aus Polyvinylchlorid hergestellt werden. Viele
Rohre, zum Beispiel Trinkwasserrohre und Gasrohre, sind jedoch aus kristallinen
thermoplastischen Materialien hergestellt, insbesondere aus Polyethylen
und Polypropylen. Es wurde nachgewiesen, dass der Unterschied zwischen
einer Zusammensetzung des als amorph oder kristallin beschriebenen
Kunststoffmaterials erhebliche Auswirkungen auf den Fortgang und
die Ausführung
des beschriebenen Prozesses zum biaxialen Dehnen bzw. Recken hat.
Deshalb sollte beachtet werden, dass kristalline Materialien wie
zum Beispiel PE und PP tatsächlich
Zweiphasensysteme sind, in denen ein Teil des Materials amorph ist
und ein Teil kristallin. Das Verhältnis zwischen dem amorphen Teil
einerseits und dem kristallinen Teil andererseits hängt insbesondere
von der Kühlung
des geschmolzenen Kunststoffmaterials und deshalb insbesondere von
der Kühlgeschwindigkeit
ab.
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Im Falle des Arbeitsprozesses zum
biaxialen Dehnen, bei dem beispielsweise die in 5a und 5b dargestellte
Anlage zum Einsatz kommt, wird als erstes ein dickwandiger Vorformling
extrudiert, der dann auf eine entsprechende Ausrichttemperatur abgekühlt werden
muss, die erheblich niedriger liegt als die Temperatur des Vorformlings,
wenn dieser die Extruderdüse
verlässt.
Aus diesem Grund sind das innen liegende Kühlteil 310 und die
erste außen
liegende Kühlvorrichtung 330 aktiv.
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Angesichts der schlechten Wärmeleitfähigkeit
der Thermoplastmaterialien ist es bei diesem Herstellungsverfahren,
bei dem offensichtlich der höchstmögliche Produktionsausstoß gewünscht wird,
unvermeidlich, dass die Abkühlung
des Kunststoffmaterials nicht gleichmäßig über den ganzen Querschnitt
des Vorformlings abläuft.
Insbesondere erfahren die Innen- und Außenseiten des Vorformlings,
die mit einem Kühlmittel
in Berührung
kommen, eine rasche Abkühlung
und infolgedessen schreitet die Abkühlung langsamer voran. Als
Folge hiervon bildet sich im Inneren des Vorformlings eine große Anzahl
von Kristallen, wenn auch in erster Linie sehr kleinen Kristallen,
in diesen Bereichen auf den Innen- und Außenseiten des Vorformlings
aus, wohingegen sich im Inneren des Vorformlings größere Kristalle
bilden.
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Dieser Unterschied kann einen Nachteil
für die
biaxiale Dehnung des Vorformlings und das erzielte Endergebnis darstellen.
Um dieses Problem zu lösen
oder abzumildern, ist es vorstellbar, dass man die stark abgekühlte Schicht
des Vorformlings auf der Austragseite hinter der innen liegenden
Kühlung
des aus dem Extruder austretenden dickwandigen Vorformlings so erwärmt, dass
das Wachstum der kleinen Kristalle einsetzt. Dies kann dadurch erreicht werden,
dass man eine Erwärmung
dieser Schicht durch Wärmeübertragung
aus der Mitte der Wandung zulässt
und/oder die Innenseite des Vorformlings mit einem Wärmemedium
in Berührung
bringt. Insbesondere ist es möglich,
auf der Austragseite hinter dem innen liegenden Kühlteil in
dem hohlen Raum in dem Vorformling eine Kammer vorzusehen, die mit
einer heißen
Flüssigkeit
gefüllt
wird, welche zum Beispiel eine Temperatur zwischen 90 und 100°C hat.
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Das vorstehend angesprochene Problem, dass
bei Verwendung einer innen liegenden Kühlung bei einem aus einem kristallinen
Thermoplastmaterial hergestellten Rohr oder einem Vorformling sich
auf der intensiv gekühlten
Innenseite kleine Kristalle in großer Zahl bilden, lässt sich
auch dadurch lösen, dass
das Rohr oder der Vorformling mit einer mehrlagigen Wandung konstruiert
wird. In diesem Fall ist die innere Wandungsschicht, die durch die
Innenkühlung am
schnellsten gekühlt
wird, vorzugsweise aus einem amorphen Thermoplastmaterial hergestellt,
wohingegen die darum herumliegende Schicht aus einem kristallinen
Thermoplastmaterial gebildet wird. Beispielsweise wird die Innenschicht
aus Polyvinylchlorid hergestellt und wird die Außenschicht aus Polyethylen
gebildet. Daneben kann der gleiche Gedanke auch bei der Situation
mit außen
liegender Kühlung
eingesetzt werden, wobei es in diesem Fall von Vorteil ist, wenn
eine Wandungsschicht aus einem kristallinen Thermoplastmaterial
von einer Außenschicht
aus amorphem Thermoplastmaterial umgeben wird. Verbindet man die
vorgenannten Aspekte mit einander, so führt dies zu einem Profil mit
einer inneren Wandungsschicht, die aus amorphem Material besteht,
und einer äußeren Wandungsschicht,
die aus amorphem Material hergestellt ist, wobei zwischen diesen
beiden Schichten eine Wandungsschicht vorgesehen ist, die aus einem
kristallinen Thermoplastmaterial besteht; beispielsweise erhält man so
ein dreilagiges Profil mit zwei (dünnen) Schalen aus PVC, die
eine dickere Zwischenschicht aus PE umschließen. Ein Profil dieser Art
kann einem Prozess zur axialen Dehnung unterzogen werden, zum Beispiel
indem man das Profil, das aus dem Extruder austritt, über einen
austragseitig angeordneten Dehndorn aufzieht.
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Die Kristallbildung kann auch dadurch
beeinflusst werden, dass eine Substanz zugesetzt wird, die als Kern
für die
Bildung von Kristallen an dem Kunststoffmaterial dient. Es hat sich
gezeigt, dass der Zusatz von Kreide eine günstige Auswirkung auf die Kristallbildung
bei der Herstellung biaxial ausgerichteter Rohre aus Polyethylen
erzeugt. Insbesondere bildet sich rasch eine große Anzahl von Kristallen. Dabei
sollte auch beachtet werden, dass eine innere Wandungsschicht aus
PVC das vorstehend beschriebene Problem der Grübchenbildung löst oder
diesem entgegen wirkt, das durch Luftblasen in dem Kühlwasser
bei der Kühlung
von innen verursacht wird. Der Grund hierfür liegt darin, dass PVC eine
bessere Wärmeleitfähigkeit
als PE besitzt und dass auch die Benetzung mit einer Kühlflüssigkeit,
insbesondere Wasser, besser ist.
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Dabei sollte beachtet werden, dass
Extrudiervorrichtungen zum Extrudieren mehrlagiger Rohre allgemein
bekannt sind.
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Steuerung
der Wandungsstärke
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Es hat sich gezeigt, dass während der
biaxialen Dehnung eines Vorformlings über einem Dorn alle Abweichungen
in der Wandungsstärke
des Vorformlings, der noch über
den Dorn geführt
werden muss, beträchtlichen
Einfluss auf das Verhalten des Vorformlings bei dessen Weg über den
Dorn und damit auf die erzielte biaxiale Ausrichtung nehmen. Es ist
bereits bekannt, eine Einheit zum Messen der Wandungsstärke zwischen
dem Extruder und dem Dorn anzuordnen, die zum Messen der Stärke der Wandung
und der Form des Querschnitts des Vorformlings verwendet werden
kann. Bei Messeinheiten zum Messen der Wandungsstärke dieser
Art handelt es sich häufig
um Ultraschalleinheiten, bei denen von außen durch die Wandung ein Ultraschallimpuls übertragen
wird und die Reflexion dieses Impulses die Wandungsstärke bestimmt.
Der Grund hierfür
ist die Tatsache, dass der Reflexion die Differenz zwischen der
Geschwindigkeit bei der Schallübertragung
durch die Wandung und bei der Übertragung durch
das in dem Vorformling vorhandene Medium zugrunde liegt.
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Wie bereits ausgeführt, ist
der Vorformling in dem Abschnitt zwischen dem Extruder und dem Aufweitdorn
immer noch vergleichsweise heiß,
was Probleme beim Betrieb derartiger Ultraschalleinheiten zum Messen
der Wandungsstärke
schafft. Außerdem läuft im Falle
von kristallinen Thermoplastmaterialien die Kristallisierung exakt
bei den Temperaturen ab, die in diesem Abschnitt herrschen, was
zu einer erheblichen Veränderung
in der Dichte des Thermoplastmaterials führt, was sich wiederum auf
die Übertragung
des Ultraschallimpulses auswirkt. Diese Auswirkung ist auch für den Betrieb
und die Zuverlässigkeit
der Messungen unter Verwendung der Ultraschalleinheit zum Messen
der Wandungsstärke
von Nachteil. Es hat sich gezeigt, dass sich das Betriebsverhalten
verbessert, wenn entlang der Innenseite des Vorformlings an der
Stelle, an der die Wandungsstärke
mit Ultraschall gemessen wird, eine Schicht aus einer kalten Flüssigkeit
anliegt oder wenn der Vorformling mit einer kalten Flüssigkeit
an dieser Stelle gefüllt
wird. Wenn die Flüssigkeit
heiß wäre, zum
Beispiel Wasser mit einer Temperatur in der Nähe von 100°C, dann scheint die Messung
der Wandungsstärke
mit Ultraschall erheblich weniger genau zu funktionieren als mit
einer kalten Flüssigkeit.
Es wird davon ausgegangen, dass der Grund hierfür insbesondere darin liegt,
dass die Differenz in der Übertragungsgeschwindigkeit
zwischen dem Vorformling und der Flüssigkeit für die Reflexion des Ultraschallimpulses
eine große
Rolle spielt und dass im Falle einer heißen Flüssigkeit diese Differenz kleiner
ist. Bei bekannten Ultraschalleinheiten zum Messen der Wandungsstärke laufen
ein oder mehrere Ultraschall-Sender/Empfänger um das Rohr herum. Bei diesem
Ausführungsbeispiel
ist es vorstellbar, dass die Zuführung
eines Stromes kalter Flüssigkeit
an der gleichen Stelle im Inneren des Rohres umläuft.
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In 5a ist
mit dem Bezugszeichen 400 schematisch eine Ultraschalleinheit
zum Messen der Wandungsstärke
abgebildet, wobei die vorstehend beschriebene Schicht aus kalter
Flüssigkeit
unter Verwendung des innen liegenden Kühlteils 310 erzeugt
wird, die vorstehend ausführlich
beschrieben wurde.
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Eine weitere Konsequenz der Messung
der Wandungsstärke
an einer Stelle zwischen dem Extruder 301 und dem Dorn 360 besteht
darin, dass auch die Temperatur des Vorformlings 306 auf
die Messung der Wandungsstärke
mit Ultraschall einen Einfluss hat. Wie bereits beschrieben kann
in diesem Abschnitt die Temperatur sich ändern, beispielsweise deswegen,
weil die Wirkung der Kühlung
von innen und von außen
in der Anlaufphase eingestellt wird. Um den Einfluss der Wandungstemperatur
des Vorformlings auf die gemessene Wandungsstärke zu verringern, ist es möglich, eine
Vorrichtung zum Messen der Temperatur der Rohrwandung in der Nähe der Einheit 400 zur
Ultraschallmessung der Wandungsstärke anzuordnen und einen geeigneten
Ausgleichsalgorithmus vorzusehen, der dazu verwendet wird, den Einfluss
der Temperatur bei der gemessenen Wandungsstärke auszugleichen.
-
Bildung der
Differenzen in der Wandungsstärke
und der Ausrichtung
-
Bei dem Prozess zur biaxialen Dehnung
ist der Durchlauf des Vorformlings über den Aufweitdorn einer der
wichtigsten Aspekte, wodurch der Vorformling in radialer Richtung
und möglicherweise
auch in axialer Richtung gedehnt wird. Aus dem Stand der Technik
ist die Bemühung
bekannt, das extrudierte Rohr in dem Abschnitt zwischen dem Extruder
und dem Dorn in der Weise zu behandeln, dass das Rohr an dem Dorn
mit einer Wandungsstärke
ankommt, die so gleichmäßig wie
möglich
ist, und vorzugsweise auch mit einer Temperatur, die innerhalb des
Temperaturbereichs, der für
die biaxiale Ausrichtung geeignet ist, auch so gleichmäßig wie
möglich
ist.
-
Ebenso ist es bekannt, dass trotz
dieser vorbereitenden Arbeitsschritte immer noch Abweichungen im
Querschnitt des Vorformlings infolge des Durchlaufs über den
Dorn auftreten. Diese Abweichungen hängen mit der Wandungsstärke des
Vorformlings zusammen, gesehen in Umfangsrichtung, und gegebenenfalls
mit Abweichungen in der Exzentrizität der Innenseite bezüglich der
Außenseite.
Diese Abweichungen werden dann unter Verwendung einer zweiten Messeinheit 430 zum
Messen der Wandungsstärke
beobachtet, die in Austragrichtung hinter dem Dorn angeordnet ist.
Um eine Korrektur dieser Abweichungen zu ermöglichen wird, wie ebenfalls
bereits bekannt ist, die in 5b dargestellte Heizvorrichtung 350 verwendet.
Wie schon ausgeführt,
weist diese Heizvorrichtung 350 eine Vielzahl von Heizeinheiten
auf, die in der Nähe
des Dorns 360 und um den Vorformling 360 angeordnet
sind. Jede dieser Heizeinheiten lässt sich dazu verwenden, an einen
zugeordneten Sektor auf dem Umfang des Vorformlings 306,
der sich daran vorbei bewegt, eine separat einstellbare Wärmemenge
abzugeben. Infolge der zusätzlich
zugeführten
Wärme verändern sich
die Temperatur und infolgedessen die Steifigkeit des Kunststoffmaterials.
Auf diese Weise ist es möglich, den
Widerstand, den der Vorformling 306 beim Durchlauf über den
Dorn 360 erfährt,
in Sektoren in Umfangsrichtung des Vorformlings einzustellen. Diese
Einstellung ist an sich bekannt.
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In der Praxis hat sich gezeigt, dass
es sogar dann, wenn diese Heizvorrichtung 350 eingesetzt wird,
zu unerwünschten
Abweichungen in der Querschnittsform und in der Wandungsdicke des
Rohres kommt, das über
den Dorn 360 aufgezogen wird. Dieses Problem und auch eine
zugehörige
Lösung
werden ausführlicher
unter Bezugnahme auf 7 und 8 erläutert.
-
7 und 8 stellen den Dorn 360 mit
einem Auflaufteil 362, einem Dehnteil 363 und
einem Ablaufteil 364 dar. Das Dehnteil 363 des
Dorns 360 besitzt eine Außenfläche, die im Wesentlichen der Oberfläche eines
Kegelstumpfes entspricht.
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Der Dorn 360 weist einen
oder mehrere Zuführkanäle 365 auf,
die in der Nähe
des Endes des Dehnteils 363 auf der Austragsseite in einer
Außenfläche des
Dorns 360 münden
und über
das Verankerungsteil 361 und die Extruderdüse 303 mit
einer (hier nicht dargestellten) Pumpeinrichtung verbunden sind,
um in den Raum zwischen dem Dorn 360 und dem Vorformling 306 eine
Flüssigkeit
zuzuführen. Des
Weiteren weist der Dorn 360 einen oder mehrere Auslasskanäle 366 auf,
die sich von einer in dem Auflaufteil 362 angeordneten Öffnung durch
das Verankerungsteil 361 und die Extruderdüse 303 zu
einem Auslass erstrecken. Mit Hilfe dieser Kanäle 365 und 366 und
der zugehörigen
Pumpeneinrichtung ist es möglich,
einen fließenden
Flüssigkeitsfilm
zwischen dem Vorformling 306 und dem Dorn 360 zu
bilden, insbesondere zwischen dem Vorformling/Rohr 306 und dem Dehnteil 363 des
Dorns 360. Diese Bildung eines Flüssigkeitsfilms, beispielsweise
eines Wasserfilms, zwischen dem Vorformling 306 und dem Dorn 360 ist
an sich bekannt. In diesem Fall fließt die Flüssigkeit in dem Film in einer
Richtung, die zur Bewegungsrichtung des Vorformlings 306 über das Dehnteil 363 entgegengesetzt
ist. Wegen der Anwesenheit des Flüssigkeitsfilms kommt es tatsächlich zwischen
dem Vorformling 306 und dem Dehnteil 363 nur zu
wenig oder überhaupt
keinem Kontakt. Der Flüssigkeitsfilm
verringert nicht nur die Reibung, sondern er kühlt auch die Oberfläche des
Dorns 360 auf eine Temperatur unter dem Schmelzpunkt des
Thermoplastmaterials. Oberhalb dieser Temperatur steigt der Reibungskoeffizient
sehr rasch an.
-
In der Praxis hat sich in einer solchen
bekannten Situation mit einem formstabilen Dorn und einem Wasserfilm
zwischen dem Dorn und dem Vorformling gezeigt, dass dann, wenn der
Vorformling sich über
das Dehnteil bewegt, örtliche
Unterschiede in der Wandungsdicke auf dem Umfang des Vorformlings
auftreten, die auf der Zuführseite überhaupt nicht
oder nur in sehr geringem Ausmaß vorhanden waren.
Mit anderen Worten wird ganz allgemein beobachtet, dass ein Bereich
auf dem Umfang des Vorformlings, der sich über den Dorn bewegt, deutlich dünner wird,
während
in benachbarten Bereichen nur eine geringe oder überhaupt keine Reduzierung
in der Wandungsstärke
auftritt. Dies führt
nicht nur zu inakzeptablen Abweichungen in der Wandungsstärke des
hergestellten Rohres, sondern auch zu einer Differenz in der biaxialen
Ausrichtung.
-
Es wurde festgestellt, dass das vorstehend genannte
Problem sich dadurch lösen/abmildern lässt, dass
die Außenfläche des
Dehnteils 363 des Dorns 360 mit axial verlaufenden,
lang gestreckten Nuten und/oder Rippen an einer Vielzahl von Stellen um
den Umfang des Dehnteils 363 herum versehen wird.
-
Aus 8 ist
ersichtlich, dass eine große Anzahl
flacher Nuten 367 in der Außenfläche des Dehnteils 363 ausgebildet
ist. In dieser Figur ist aus Gründen
der Deutlichkeit eine Reihe dieser Nuten 367 in übertrieben
großem
Maßstab
dargestellt. 7 zeigt
ebenfalls eine solche Nut 367. Die Nuten 367 verlaufen
in axialer Richtung, d.h. in der Richtung, in der der Vorformling 306 über den
Dorn 360 aufgezogen wird. Die Nuten 367 sind vorzugsweise über das
Dehnteil in regelmäßigen Winkelabständen verteilt,
die vorzugsweise zwischen 3° und
10° betragen.
-
Wenn der Vorformling 306 über den
Dorn gezogen wird, bewegt sich etwas von dem weichen Kunststoffmaterial
des Vorformlings 306 in diese Nuten 367, wie dies
in 7 dargestellt ist.
Diese Art des Eingriffs zwischen dem Vorformling und dem Dehnteil
des Dorns schränkt
die Bewegungsfreiheit des Kunststoffmaterials des Vorformlings in
Umfangsrichtung des Dehnteils des Dorns ein, was einen Effekt darstellt,
der nachgewiesenermaßen
das vorstehend umrissene Problem der örtlich begrenzten Abweichung
der Wandungsstärke
des letztendlich erhaltenen Rohres erheblich mindert.
-
Flache Nuten 367 reichen
aus, um die vorgenannte Wirkung zu erzielen. In der Praxis hat sich eine
Tiefe von 5 Millimeter als Obergrenze erwiesen, wohingegen eine
Tiefe zwischen 0,5 und 3 Millimeter bevorzugt wird; Nuten mit einer
Tiefe von 0,5 Millimeter und einer Breite von 0,5 Millimeter wurden
sogar als wirksam nachgewiesen.
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Etwas von dem Wasserfilm zwischen
dem Vorformling und dem Dorn fließt durch die Nuten 367, doch
wird zwischen dem Dorn und dem Vorformling in den Bereichen, die
zwischen den Nuten 367 liegen, ein Flüssigkeitsfilm aufrechterhalten.
Es ist daneben auch vorstellbar, dass die Flüssigkeit nicht über den
Kanal 365 sondern vielmehr über einen Kanal zugeführt wird,
der weiter hinten in Austragrichtung in dem Ablaufteil 364 in
der Außenfläche des Dorns
mündete.
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In der Praxis führen die Nuten 367 zu
kleinen, in Längsrichtung
verlaufenden Rippen auf dem Innenumfang des Vorformlings, der sich
gerade über das
Dehnteil des Dorns bewegt. Die Größe dieser Rippen wird jedoch
durch das glatte Ablaufteil des Dorns beträchtlich verringert. In der
Praxis bleibt nur ein sichtbarer Eindruck dieser Rippen, was akzeptabel
ist. Wenn die Nuten 367 durch erhabene Rippen ersetzt würden, dann
bildete sich natürlich
in dem Rohr ein Muster aus flachen, in Längsrichtung verlaufenden Vertiefungen
auf. Doch dies führt
zu keinerlei Problemen.
-
Aus 7 sowie
aus 5b wird deutlich, dass
sich in an sich bekannter Weise zwischen dem Ablaufteil 365 des
Dorns 360 und dem Rohr 306' ein zweiter Flüssigkeitsfilm bildet. Dieser
zweite Flüssigkeitsfilm
dient einerseits dazu, die Reibung zwischen dem Rohr und dem Ablaufteil
zu verringern und kann andererseits auch als innen liegendes Kühlmittel
für das
gereckten Rohr dienen.
-
Bei einer hier nicht dargestellten
Variante ist die Heizvorrichtung 350, die von bekannter
Bauart ist und Infrarotstrahler aufweist, mit einer Einrichtung zum
Erwärmen
des Vorformlings unter Verwendung von Mikrowellenstrahlung versehen.
Auf diese Weise könnte
nicht nur die Oberfläche
des Vorformlings sondern insbesondere auch der innere Teil der Wandung
des Vorformlings erwärmt
werden.
-
Erzeugen der
nötigen
Zugkraft
-
Die angestrebte Verbesserung in den
Eigenschaften des Kunststoffmaterials bei dem Prozess zum biaxialen
Recken wird insbesondere dann erzielt, wenn das extrudierte Rohr
bzw. der extrudierte Rohr in axialer und auch in radialer Richtung
in erheblichem Umfang gereckt bzw. gedehnt wird. Damit erhöht sich
in der Praxis der Durchmesser des Rohres häufig um einen Faktor von zwei
oder mehr, wenn das Rohr sich über
den Dorn bewegt.
-
Bei der Ausrichttemperatur, die sich
für den Prozess
zum biaxialen Dehnen eignet, ist das Kunststoffmaterial jedoch schon
in angemessener Weise starr und verformt sich nicht leicht. Infolgedessen müssen auf
das Rohr ganz beträchtliche
Kräfte
ausgeübt
werden, um es zu ermöglichen,
dass das Rohr, das auf der Zuführseite
des Dorns eine dicke Wandung besitzt, über den Dorn geführt werden
kann. Sind zwischen dem Rohr und dem Dorn ein oder mehrere Flüssigkeitsfilme
vorhanden, dann führt
dies zu einer Verringerung der Zugkraft, aber die für den Dehnprozess
nötigen
Kräfte
bleiben immer noch ein Problem.
-
Ein erstes Problem bezieht sich auf
die Übertragung
der Zugkraft auf das Rohr 306' mittels der Ziehvorrichtung 390,
die auf der Austragseite des Dorns 360 angeordnet ist.
Bei allgemein bekannten Zugbänken
ist eine Vielzahl von angetriebenen Bahnen – zum Beispiel 2, 3 oder 4
solcher Bahnen – vorgesehen
und liegt der Übertragung
der Zugkraft von der Ziehvorrichtung auf das Rohr die Reibung zwischen
dem Rohr und den Bahnen zugrunde. Die Reibung wird durch den Reibungskoeffizienten
und die Normalkraft bestimmt. In diesem Fall wird der Reibungskoeffizient
durch die Materialien bestimmt, die mit einander in Berührung kommen,
und lässt
sich nicht einfach deutlich erhöhen.
Die Normalkraft wird durch die Belastbarkeit des Rohres beschränkt, um so
Schäden
zu vermeiden. Deshalb ist die Zugkraft, die mittels einer Zugvorrichtung
ausgeübt
werden kann, beschränkt.
-
Eine Maßnahme, die es möglich macht,
dass die Zugkraft, die aufgebracht werden kann, zu erhöhen, besteht
in der Verwendung einer Vielzahl von Ziehvorrichtungen, die hinter
einander so angeordnet sind, dass die Reibung zwischen dem Rohr
und den Ziehvorrichtungen über
einen größeren Oberflächenbereich
verteilt wird. In diesem Fall müssen
die Ziehvorrichtungen das Rohr mit der gleichen Geschwindigkeit
vorwärts
ziehen, um so zu verhindern, dass die Bahnen einer der Ziehvorrichtungen
auf dem Rohr abrutschen. Da das gedehnte Rohr an dieser Stelle bereits
auf einen Wert abgekühlt
ist, der deutlich unter der Ausrichttemperatur liegt, ist ein weiteres
Dehnen in axialer Richtung auch unerwünscht.
-
Eine weitere Maßnahme besteht darin, das Rohr
innen an der Stelle der Ziehvorrichtung 390 so abzustützen, dass
die Ziehvorrichtung in der Lage ist, auf das Rohr eine größere Normalkraft
auszuüben als
in dem Fall, in dem diese innere Abstützung nicht vorhanden ist.
-
Die innere Abstützung könnte zum Beispiel darin bestehen,
einen Innendruck in dem Rohr aufzubauen, beispielsweise durch Verwendung
von zwei Schließeinrichtungen,
die eine geschlossene Kammer in dem Rohr in Höhe der Ziehvorrichtung bilden, und
durch Einleiten eines unter Druck stehenden Gases oder einer Flüssigkeit
in diese Kammer.
-
Die innenseitige Abstützung könnte auch eine
mechanische Konstruktion sein. 5b stellt schematisiert
ein Beispiel hierfür
dar, bei welchem eine innere Abstützvorrichtung 420 an
dem Dorn 360 über
ein Verankerungsteil 421 in Höhe der Ziehvorrichtung 329 angebracht
ist. In diesem Fall weist die Stützvorrichtung 420 Druckbänder 422 auf,
die zusammen mit dem Rohr 306' laufen und gegen die Innenseite
des Rohres 306' gegenüber den
Bändern der
Ziehvorrichtung 390 anliegen. Infolgedessen kann die Ziehvorrichtung 390 fest
gegen die Außenseite
des Rohres 306' drücken, ohne
dass die Gefahr besteht, dass das Rohr 306' beschädigt wird.
-
Bei größeren Rohrdurchmessern könnte die innen
liegende Stützvorrichtung
selbst ebenfalls mit einem Antrieb zum Vorschieben des Rohres 306' versehen sein,
wobei in diesem Fall diese Vorrichtung sich dann über ein
Teil, das mit Druck belastet werden kann, auf dem Dorn abstützt. Diese
Abstützung führt dann
zu einer Verringerung der Zugkraft in der Verbindung zwischen dem
Extruder und dem Dorn.
-
Eine weitere Möglichkeit, um die nötige Zugkraft
auf das Rohr während
des Prozesses zum biaxialen Dehnen aufzubringen, besteht darin,
die Übertragung
der Zugkraft auf das Rohr auf einer formschlüssigen Verbindung zwischen
der Ziehvorrichtung und dem Rohr statt auf der vorstehend beschriebenen
Reibungswirkung aufzubauen. Dies kann dadurch erreicht werden, dass
man durch den Eingriff der auf der Austragseite vorgesehenen Ziehvorrichtung
auf dem Rohr das Rohr sich an Stellen, die in einem axialen Abstand
von einander liegen, tatsächlich verformen
lässt,
unter Umständen
mit dauerhafter Beschädigung.
Der Abstand zwischen den Eingriffspunkten ist dann vorzugsweise
etwas größer als
die Länge
der herzustellenden Rohrabschnitte. Zum Beispiel greift die Ziehvorrichtung
dabei mittels Vorsprüngen
auf dem Rohr an, die in und durch die Rohrwandung vorstehen.
-
Aufrechterhalten
der Eigenschaften des hergestellten Rohres
-
Ein erhebliches Problem bei Rohren
aus Polyolefin besteht darin, dass die verbesserten Eigenschaften,
die man durch den Prozess zum biaxialen Dehnen erzielt, sogar bei
einer niedrigen Temperatur des Rohres (40°C bei PE) vollständig oder
weitgehend wieder verloren gehen. Dies bedeutet, dass ein Rohr dieser
Art nicht in der Sonne gelagert werden kann, ohne dass es zu den
vorgenannten Einbußen kommt,
wenn nicht spezielle Maßnahmen
ergriffen werden, um die Stabilität des hergestellten Rohres
zu verbessern.
-
Dabei sollten vorzugsweise Arbeitsgänge an dem
Rohr zur Verbesserung der Stabilität angestrebt werden, die sich
im Prozessablauf bei der Herstellung des Rohres ausführen lassen
und nicht auf der Austragseite oder in einem separaten Prozess,
bei dem die Rohrabschnitte behandelt werden. Zu diesem Zweck wird
angeregt, dass der Vernetzungsvorgang im Prozessablauf in Austragrichtung
hinter dem Dehnteil des Dehndorns ausgeführt wird.
-
Aus 5b ist
ersichtlich, dass das Ablaufteil 364 des Dorns 360 eine
erhebliche Länge
aufweist, die in diesem Fall ein Mehrfaches der Wandungsstärke des
Rohres beträgt.
In der Praxis können
Längen
von mehr als 1 Meter von Vorteil sein, was insbesondere dann möglich ist,
wenn zwischen dem Ablaufteil und dem Rohr ein Wasserfilm gebildet wird.
Die große
Länge des
Ablaufteils 364 lässt
das Rohr 306' stabiler
werden, da das gedehnte Rohr 306' dann eine Form aufweist, die durch
das Ablaufteil 364 über
einen relativ langen Zeitraum definiert wird, wobei in diesem Zeitraum
die Auswirkungen, die durch die Dehnung herbeigeführt werden,
stabil werden können.
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Eine andere Möglichkeit zum Verbessern der Stabilität des Rohres
besteht darin, das Kunststoffmaterial des Rohres zu vernetzen. Dies
kann auf verschiedene Weise erfolgen, wobei die Verfahren an sich
bekannt sind. Es ist auch möglich,
dass nur eine oder mehrere Schichten der Rohrwandung einer Behandlung
zur Vernetzung unterzogen werden, zum Beispiel nur die Schicht auf
der Außenseite
des Rohres.
-
Die Stabilität lässt sich auch dadurch verbessern,
das mehrlagige Rohre hergestellt werden, wie vorstehend bereits
erläutert
wurde; in diesem Fall ist die Form einer dieser Schichten tatsächlich so
stabil, dass eine Formveränderung
bei weniger stabilen Schichten, zum Beispiel einer Schicht aus unvernetztem
PE, verhindert wird. Dies kann beispielsweise dadurch erreicht werden,
dass eine derartige PE-Schicht mit einer PVC-Schicht kombiniert
wird. Es ist auch vorstellbar, dass bestimmte Schichten des mehrlagigen
Rohraufbaus vernetzt werden, so dass als Folge hiervon eine der
Schichten eine Formveränderung
der anderen Schicht bzw. Schichten blockiert.
-
Eine weitere Variante besteht darin,
dass das hergestellte Rohr zunächst
zugeschnitten wird, wodurch man Rohrabschnitte erhält, und
dass diese Rohrabschnitte dann in einem separaten Prozess (im Chargenbetrieb)
behandelt werden, um so die gewünschte
Stabilisierung zu erreichen. Insbesondere ist es vorstellbar, dass
ein Rohrabschnitt auf eine formstabile Innenabstützung aufgeschoben und dann über einen
bestimmten Zeitraum von beispielsweise mehreren Stunden einer Wärmebehandlung unterzogen
wird. Während
dieser Behandlung verhindert die Innenabstützung eine Formveränderung des
biaxial ausgerichteten Rohrabschnitts, so dass die Form erhalten
bleibt und ein beträchtlicher
Teil der Dehnung des Kunststoffmaterials aufrechterhalten wird.
Nach dieser Behandlung ist die Gefahr erheblich geringer, dass an
dem Rohrabschnitt Einbußen
bei den durch das Dehnen erzielten Eigenschaften festzustellen sind.
-
Unterzieht man das Rohr einer oder
mehreren der vorstehend beschriebenen Behandlungen kann man ein
Rohr aus einem biaxial ausgerichteten Kunststoffmaterial erhalten,
bei dem es möglich
ist, über
eine Schweißnaht
eine Verbindung mit einem Rohrteil oder einem damit zu verbindenden
anderen Bauteil herzustellen. Schweißnähte dieser Art werden in erster
Linie bei Rohrmaterial wie einem Polyolefin, zum Beispiel PE-Material,
herangezogen. Wird nun ein Rohr aus einem biaxial ausgerichteten
Polyethylen oder einem ähnlichen
Material hergestellt, so kann zum Beispiel eine Abzweigschelle zur
Herstellung einer Verbindung für
ein Abzweigrohr fest daran angeschweißt werden, ohne dass sich die
Form des Rohres in unerwünschter
Weise unter dem Einfluss der zugeführten Wärme verändert.
-
Verbindung
biaxial ausgerichteter Rohre
-
Es ist auch bereits bekannt, Rohrteile,
die aus einem biaxial ausgerichteten Thermoplastmaterial, insbesondere
PVC, hergestellt sind, mit einer Muffe an einem Ende zu versehen,
damit es möglich wird,
ein eine Leitung aus Rohrteilen zusammenzubauen, die zusammengepasst
wurden. Bei dieser Anordnung wird bekanntlich eine Muffe dieser
Art mit einem elastischen Dichtring versehen, der dicht gegen das
Ende des anderen Rohres anliegt, welches dort eingepasst wurde.
-
Im Falle von Rohren, die aus einem
biaxial ausgerichteten Polyolefin hergestellt sind, verursacht eine
Muffenverbindung dieser Art hinsichtlich der Dichtung, insbesondere
der langfristigen Abdichtung, Probleme. Diese Probleme ergeben sich
insbesondere aus dem Umstand, dass viele Polyolefine einen beträchtlichen
Betrag an plastischem Fließen
aufweisen, was bedeutet, dass das Material im Laufe der Zeit unter
einer Belastung nachzugeben beginnt. Bei einer Muffenverbindung
der vorstehend beschriebenen Art verursacht diese Fließerscheinung
eine allmähliche
Abnahme des Kontaktdrucks zwischen dem Dichtring und dem eingeschobenen
Rohrende, da die Wandung des Rohres im Laufe der Zeit nachzugeben
beginnt. Dies führt
dazu, dass die Verbindung insbesondere unter Druck undicht wird.
-
Um zwei Rohre aus einem biaxial ausgerichteten
Thermoplastmaterial, insbesondere einem Material aus einem Polyolefin-Kunststoff,
mit einander zu verbinden, wird deshalb eine verbesserte Verbindung
angeregt, die nachstehend anhand von 9 ausführlicher
beschrieben wird.
-
9 stellt
diese Enden von zwei identischen Rohren 501, 502 aus
einem biaxial ausgerichteten Polyethylen dar, die zum Beispiel mit
dem vorstehend erläuterten
Verfahren in der vorbeschriebenen Anlage hergestellt wurden und
nun mit einander zu verbinden sind. Dabei ist jedes dieser Rohre 501, 502 an
beiden Enden mit einer jeweiligen Muffe 503, 504 versehen,
die in einer einfachen Ausführung ohne
einen Dichtring in 9 dargestellt
ist.
-
Diese Muffen 503, 504 werden
in an sich bekannter Weise integral auf den Rohren 501, 502 geformt
und weisen in diesem Fall einen größeren Innendurchmesser als
der angrenzende Rohrabschnitt auf.
-
9 zeigt
außerdem
einen Korpus 510 eines Verbindungsrohrs aus Kunststoff,
das zwei axiale Enden 511, 512 aufweist, die jeweils
in eine Muffe 503, 504 eines zu verbindenden Rohres 501, 502 passen.
Vorzugsweise passt dabei der Korpus 510 des Verbindungsrohres
in die Muffe mit einem geringen Spiel, wie 9 dies zeigt.
-
Die Rohre 501, 502 werden
am Korpus 510 mit Hilfe der Muffe jedes Rohres, das erwärmt wird, befestigt,
mit dem Ergebnis, dass die Muffe zumindest im Querschnitt aufgeschrumpft
wird und fest auf dem Ende des Korpus 510 des Verbindungsrohres festgeklemmt
wird, das in die Muffe eingepasst ist.
-
Zum Erwärmen der Muffe, die darüber geschoben
wurde, ist der Korpus 510 des Verbindungsrohres an jedem
seiner Enden 511, 512 mit einer Heizeinrichtung
versehen. Diese Heizeinrichtungen weisen in diesem Fall ein oder
mehr elektrische Heizelemente auf, zum Beispiel Heizdrähte 515,
die in diesem Fall in den Korpus 510 des Verbindungsrohres eingebettet
sind und über
den Anschluss 516 auf der Außenseite des Korpus 510 an
eine Stromquelle angeschlossen werden können.
-
Bei einer Variante kann die Heizeinrichtung ein
oder mehrere Elemente aufweisen, die sich von außen erwärmen lassen, zum Beispiel Elemente,
die über
Induktionswärme
oder mittels Mikrowellenstrahlung erwärmt werden können und
auf dem Rohrkorpus 510 angeordnet und/oder in diesen eingebettet sind.
-
Um die Weiterleitung von Wärme von
der Muffe auf den angrenzenden Rohrabschnitt und damit dessen übermäßig starke
Erwärmung
zu verhindern, befinden sich die Heizdrähte 515 in einem Abstand
von dem freien Ende des Korpus 510 des Verbindungsrohres.
-
Aus 9 ist
außerdem
ersichtlich, dass die Außenfläche an jedem
Ende 511, 512 des Korpus 510 des Verbindungsrohres
ein Profil aufweist, um so ein Bauteil zur formschlüssigen Verbindung
zwischen dem Korpus 510 des Verbindungsrohres und der Muffe
des Rohres zu bilden.
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Vorteilhafterweise besitzt der Korpus
des Verbindungsrohres einen Innendurchmesser, der im Wesentlichen
gleich dem Innendurchmesser des Teiles jedes Rohres ist, das außerhalb
der Muffe liegt.
-
Die hier dargestellte Verbindung
kann auch bei biaxial ausgerichteten Rohren verwendet werden, die
einer Behandlung zur Vernetzung unterzogen wurden und/oder die eine
mehrlagige Rohrwandung aufweisen, wie vorstehend erläutert wurde.
-
Axiales Dehnen
auf der Zuführseite
des Dorns
-
10 zeigt
einen Schnitt durch eine Anlage zur Herstellung eines Rohres aus
einem biaxial ausgerichteten Thermoplastmaterial, wobei es sich
bei diesem Beispiel um einen Schnitt durch die Variante der Anlage
handelt, die in den 5a, 5b dargestellt ist.
-
10 zeigt
dabei den temperaturgesteuerten, hohlen rohrförmigen Vorformling 306,
der aus einem Extruder ausgetreten ist, sowie die erste Einrichtung 340 zum
Steuern der Geschwindigkeit, die in Austragrichtung hinter dem Extruder
angeordnet ist und auf der Außenseite
des Vorformlings 306 angreift, wobei sie auf diesen Vorformling
mit einer steuerbaren ersten Vorschubgeschwindigkeit einwirkt.
-
10 zeigt
des Weiteren eine zweite Einrichtung 600 zum Steuern der
Geschwindigkeit, die in einem Abstand in Austragrichtung hinter
der ersten Einrichtung 340 zum Steuern der Geschwindigkeit angeordnet
ist. Diese zweite Einrichtung 600 zum Steuern der Geschwindigkeit
greift auf der Außenseite
des Vorformlings 306 an und ist so ausgelegt, dass sie
den Vorformling mit einer steuerbaren zweiten Vorschubgeschwindigkeit
beaufschlagt. Die zweite Einrichtung 600 zum Steuern der
Geschwindigkeit befindet sich auf der Zuführseite des (hier nicht dargestellten)
Dorns, über
den der Vorformling bei einer Ausrichttemperatur gezogen wird, die
sich für
das jeweilige Kunststoffmaterial eignet. In jedem Fall befindet
sich die zweite Einrichtung 600 zum Steuern der Geschwindigkeit
auf der Zuführseite
des Dehnteils des Dorns.
-
Bei einem an sich bekannten Ausführungsbeispiel
sind die erste Einrichtung 340 zum Steuern der Geschwindigkeit
und die zweite Einrichtung 600 zum Steuern der Geschwindigkeit
jeweils mit einer Vielzahl von Endlosbahnen aufgebaut, zum Beispiel mit
zwei Bahnen, die in der Vorveröffentlichung
WO 95/25626 dargestellt sind und gegen den Vorformling anliegen.
Die Einrichtungen 340 und 600 zum Steuern der
Geschwindigkeit sind dann ebenfalls mit einem Bahnantrieb mit steuerbarer
Geschwindigkeit ausgerüstet.
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In der Anlage können auch eine oder mehrere
dritte Einrichtungen zum Steuern der Geschwindigkeit vorgesehen
sein, die sich in Austragrichtung hinter dem Dorn befinden und auf
dem gedehnten Rohr angreifen, um so eine dritte Vorschubgeschwindigkeit
des Rohres zu definieren.
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Eine Anlage dieser Art macht es möglich, biaxial
ausgerichtete Rohre in unterschiedlicher Art und Weise herzustellen.
Beispielsweise könnte
die zweite Einrichtung zum Steuern der Geschwindigkeit dazu herangezogen
werden, eine Geschwindigkeit für
das Rohr einzustellen, die sich zwischen einer Geschwindigkeit,
die niedriger als jene der ersten Einrichtung zum Steuern der Geschwindigkeit
ist, und einer Geschwindigkeit, die über der Geschwindigkeit der
dritten Einrichtung zum Steuern der Geschwindigkeit liegt, verändert.
-
Insbesondere ist es möglich, den
Vorformling 306 in axialer Richtung zu recken bzw. zu dehnen, was
eine Verminderung der Wandungsstärke
des Vorformlings 306 in dem Abschnitt zwischen der ersten
und der zweiten Einrichtung 340 bzw. 600 zum Steuern
der Geschwindigkeit nach sich zieht. In diesem Fall ist die zweite
Geschwindigkeit dann höher als
die erste Geschwindigkeit.
-
Das axiale Dehnen bzw. Strecken des
Vorformlings 306, der in diesem Abschnitt hergestellt wird,
kann der gewünschten
Dehnung des Rohres in axialer Richtung entsprechen oder Teil dieses
Streckvorgangs sein, wobei in diesem Fall der restliche Teil der
Dehnung in Austragrichtung weiter abwärts in der Anlage herbeigeführt wird,
zum Beispiel während
des Durchlaufs über
den Dorn. Dies hat den Vorteil, dass unter anderem das Verhalten
des Vorformlings beim Weg über
den Dorn stabil bleibt, so dass sich der Prozess mit Erfolg steuern
lässt.
-
Aus 10 ist
außerdem
ersichtlich, dass der Vorformling durch eine Kalibrieröffnung einer
Kalibriervorrichtung 610 in dem Abschnitt zwischen den Einrichtungen 340 und 600 zum
Steuern der Geschwindigkeit geführt
wird, in welcher der Vorformling eine axiale Dehnung erfährt, wobei
diese Kalibriervorrichtung 610 eine definierte Verminderung
im Außendurchmesser
des Vorformlings 306 herbeiführt. Die Verminderung des Außendurchmessers
und möglicherweise
auch der Wandungsstärke
des Vorformlings 306 konzentriert sich nun auf die Stelle,
an der sich die Kalibriervorrichtung 610 befindet, wie dies
aus 10 ersichtlich ist.
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Infolge des Durchlaufs durch die
Kalibriervorrichtung nimmt der Vorformling einen definierten Außendurchmesser
an, was für
den Eingriff der zweiten Einrichtung 600 zur Steuerung
der Geschwindigkeit des Rohres auf dem Vorformling von Vorteil ist und
die Stabilität
des Prozesses verbessert.
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Mittels der Einrichtung zur Steuerung
der Geschwindigkeit, vorzugsweise in Verbindung mit der Kalibriervorrichtung 610,
und eines geeigneten Dorns ist es beispielsweise möglich, sicherzustellen, dass
der Gesamtbetrag der Dehnung in axialer Richtung und in Umfangsrichtung
in etwa 5 beträgt.
Mit Versuchen, bei denen Rohre aus einem biaxial gedehnten Polyethylen
mit einem Innendruck beaufschlagt wurden, wurde nachgewiesen, dass
bei diesem Wert kein plastisches Fließen in dem Kunststoffmaterial
zu beobachten ist. Bei einem niedrigeren Wert wurde plastisches
Fließen
festgestellt. Eine mögliche
Erklärung
hierfür
ist, dass beim Wert 5 die Moleküle
in dem Kunststoffmaterial in etwa geradlinig ausgerichtet sind und
somit nicht noch länger
werden können.
Deshalb würde
ein höheres
Dehnungsmaß einfach
dazu führen,
dass die mehr oder weniger geradlinigen Moleküle an einander vorbei gleiten.
Vorzugsweise liegt hierbei zwischen dem Verhältnis der axialen Dehnung und
dem Verhältnis
der Dehnung in Umfangsrichtung das Verhältnis 3 : 2 vor.