DE4306095A1 - Verfahren und Einrichtung zum Steuern einer vernetzten Anlage - Google Patents
Verfahren und Einrichtung zum Steuern einer vernetzten AnlageInfo
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- D01H13/00—Other common constructional features, details or accessories
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Description
Diese Erfindung bezieht sich auf das Zusammenwirken von ver
ketteten Prozeßstufen z. B. einer Ringspinnmaschine, allen
falls mit einem dieser Ringspinnmaschine zugeordneten Bedie
nungsautomaten, und einer mit der Ringspinnmaschine verket
teten Spulmaschine, welche ihrerseits mit einem Garnreiniger
ausgerüstet ist, der für eine Erfassung der Garnqualität ge
eignet ist.
Die Qualitätskontrolle ist eine zunehmend wichtige Aufgabe
sowohl der Kurzstapel- wie auch der Chemiefaserspinnerei
(siehe z. B. EP 264 72; EP 196 090 sowie den Artikel "On
line-Qualitätskontrolle beim Falschzwirntexturieren" in Che
miefasern/Textilindustrie vom Oktober 1991, Seite 1196).
Die Materialflußverfolgung und insbesondere die Kopsverfol
gung zur Qualitätskontrolle bzw. Qualitätsregelung ist ein
Thema, das zunehmende Beachtung in der Spinnerei verdient.
Die Patentliteratur umfaßt die folgenden Veröffentlichungen
zu diesem Thema: CH 410 718; DE-OS 36 03 002; DE-OS
36 28 045; EP 392 249; DE-OS 40 03 428; DE-OS 40 02 500;
DE-OS 41 11 488.
Die "Informatik-Vernetzung" der Spinnerei ist ein weiteres
Thema, das heute hochaktuell ist. Es können die folgenden
Veröffentlichungen erwähnt werden: DE-OS 21 25 731; DE-
OS 39 06 508; DE-OS 39 24 779; DE-OS 41 12 284; EP 365 901.
Außerdem sind wichtige Einzelheiten eines solchen Systems in
der PCT Patentanmeldung Nr. PCT/CH 92/00014 vom 21. Januar
1992 aufgeführt.
Schließlich ist die Robotik zur Bedienung der einzelnen
Spinnstellen einer Spinnmaschine seit ca. 15 Jahren Stand der
Technik, wobei für die Ringspinnmaschine insbesondere in den
letzten drei Jahren neue Impulse festzustellen sind. In die
sem Zusammenhang sind insbesondere die DE-OS 39 09 746 und
die EP 388 938 zu erwähnen. Die Ausnutzung eines fahrbaren
Automaten zum Sammeln von Daten bezüglich der Zustände der
bedienten Spinnstellen ist von Anfang an vorgesehen worden -
siehe z. B. US 4 005 392, US 3 789 595; DE-PS 26 35 714 und
JP-Gbm 2-32702.
Es ist natürlich auch eine ständige Aufgabe sowohl der Kon
strukteure als auch der Spinnereimeister, die Anlagen zu op
timieren, wobei normalerweise die einzelnen Prozeßstufen
bzw. Arbeitselemente für sich optimiert werden - siehe z. B.
DE-OS 24 54 721; DE-OS 38 06 165 und EP 415 222.
Es ist in DE-OS 37 12 654 vorgeschlagen worden, Daten sowohl
in einer Spinnmaschine als auch in einer Spulmaschine zu
sammeln und die Anlage anhand der Verknüpfung dieser Daten zu
betreiben. Dafür vorgesehen ist insbesondere eine spezielle
Kopsvorbereitung, die auch als eine Sortierstelle dienen
soll. Wie die Anlage zu betreiben ist, kommt aus DE-OS
37 12 654 nicht klar zum Vorschein, und in der von der
gleichen Anmelderfirma später eingereichten DE-OS 41 03 428
wird darauf hingewiesen, daß der frühere Vorschlag einen
"verhältnismäßig großen technischen Aufwand" erfordert hat.
Dies ist möglicherweise darauf zurückzuführen, daß die Da
ten, die nach DE-OS 37 12 654 an der Ringspinnmaschine zu
sammeln wären, nicht normalerweise zum Betrieb der Maschine
selbst erforderlich sind.
Es ist auch in der Spulerei bestens bekannt, sowohl eine
Fehlermeldungssensorik wie auch eine Fadenlängenmessung vor
zusehen, und es ist sogar vorgeschlagen worden, die Faden
längenmessung bei Unterbleiben des Längenmessungssignals als
Fehlermeldung zu verwenden (DE-PS 32 40 486).
In den bekannten Vorschlägen wird die Packung (Kops, Spule)
als Einheit betrachtet. Die gesammelten Daten beziehen sich
auf die Packung in ihrer Ganzheit, auch dann, wenn der Faden
kontinuierlich überwacht wurde.
Die Erfindung bezieht sich auf eine Anlage bzw. auf einen
Anlageteil, die bzw. der aus verketteten Prozeßstufen be
steht. Die Prozeßstufen können dabei derart gestaltet sein,
daß die Fehler der vorgeschalteten Stufe(n) in einer nach
geschalteten Stufe derart behandelt werden müssen, daß sie
nicht weitergeleitet werden. Dabei können die Durchflußka
pazitäten der Stufen aufeinander abstimmbar bzw. voneinander
abhängig sein, so daß eine Erhöhung der Fehlerquote beim
Einliefern in die nachgeschaltete Stufe über eine gewisse
Grenze die Fähigkeit dieser Stufe, den erforderlichen
Durchfluß bei der Erfüllung von vorgegebenen minimalen Qua
litätsanforderungen und bei unterbrochener Zufuhr aufrecht
zuerhalten, beeinträchtigt. Dabei kann jede Stufe eine Viel
zahl von Produktionsstellen umfassen.
Unter solchen Umständen ist es vorteilhaft, Informationen
zwischen den Stufen auszutauschen, um die gegenseitige Ab
stimmung der Zustände der verketteten Stufen zu ermöglichen.
Dadurch können z. B. diejenigen Fehlerquellen der vorgeschal
teten Stufe(n) ausgeschaltet werden, welche die genannten
Durchflußfähigkeiten der nachgeschalteten Stufe gefährden.
Die nachgeschaltete Stufe kann sich dadurch auch auf vor dem
Einliefern in diese Stufe feststellbare Fehler einstellen.
Dabei kann das Ausschalten einer Fehlerquelle bis zu einem
Stadium hinausgeschoben werden, wo keine weitere Anpassung
der Einstellungen der nachgeschalteten Stufe die Bewältigung
der Fehler ohne eine Beeinträchtigung der Funktionsfähigkeit
der Anlage bzw. des Anlagenteils ermöglichen würde. Die in
jeder Stufe vorhandenen (austauschbaren) Informationen sind
von der Sensorik dieser Stufe abhängig.
Die Erfindung ist insbesondere zur Anwendung in einer voll
automatisierten oder bedienungsarmen Anlage geeignet, z. B. in
einer Anlage, die zumindest über zwei Tage (Freitagabend bis
Montag) und während der Nachtschicht ohne planmäßige
menschliche Eingriffe weiterarbeiten kann. Die Steuerung ei
ner solchen Anlage ist wesentlich einfacher, wenn ein
Prozeßleitsystem zumindest für die komplexeren Anlageteile
vorgesehen ist.
Normalerweise wird in Anlagen dieser Art keine Zuordnung der
Produktionsstellen einer vorgeschalteten Stufe den Produk
tionsstellen einer nachgeschalteten Stufe im voraus bestimmt
bzw. bestimmbar sein. Im normalen Betrieb wird die Packung
der vorgeschalteten Stufe ungefähr nach dem Zufallsprinzip
über die Produktionsstellen der nachgeschalteten Stufe ver
teilt.
Die Probleme der Steuerung einer Anlage dieser Art sind dann
besonders schwierig, wenn drei (oder noch mehr) derartige
Stufen miteinander verkettet sind, wie dies z. B. in der
Spinnerei bei den Stufen Vorlagelieferstufe, Spinnstufe und
Weiterverarbeitungsstufe vorkommt. Beim Ringspinnen z. B.
dienen die Flyer als Vorlagelieferanten, die Ringspinnma
schinen als Spinnstufe und die Spulmaschinen als Weiter
verarbeitungsstufe. Beim Rotor- bzw. Düsenspinnen dienen
Strecke als Vorlagelieferanten und allenfalls Doppeldraht
zwirnmaschinen als Weiterverarbeitungsstufe.
Beim Auftreten eines Produktfehlers in der Spulmaschine gibt
es zumindest die folgenden möglichen Gründe:
- 1. Fehlerquelle in der Spulmaschine
- 2. Fehlerquelle in der Ringspinnmaschine
- 3. Fehlerquelle im Flyer
- 4. Fehlerquelle im Transportsystem
- 5. Kombinationseffekte ("Zufall").
Dabei können die Ursachen der Fehler ganz verschiedener Natur
sein, beispielsweise:
- - Fehlmeldung (siehe z. B. DE-OS 39 39 789)
- - falsches Material (Verwechslungen)
- - falsche Einstellungen (z. B. Drehzahl überhöht)
- - defekte Stelle (z. B. Verschleiß)
- - defekter Bedienungsautomat
- - "Übertragung" von Fehlern zwischen Produktionsstellen (Reihenfadenbrüche in der Ringspinnmaschine)
- - Umwelteinflüsse (allgemein oder örtlich, inkl. Ver schmutzung)
- - maschinelle oder menschlich bedingte Störungen
- - falsche bzw. fehlende Wartung
- - unstetige Betriebsbedingungen (z. B. Hochlauf- bzw. Abspinnprogramm eingeschaltet)
Es ist vorgeschlagen worden, nachdem Fehler in der folgenden
bzw. einer nachgeschalteten Stufe erkannt worden sind, die
Lieferquelle zu überprüfen (z. B. CH 410 718 und DE-
OS 40 03 428). Wie gerade angedeutet, kann es sich als
schwierig erweisen, die Fehlerquelle eindeutig zu ermitteln.
Bis zur eindeutigen Erkennung dieser Quelle kann eine große
Menge fehlerhaften Materials in das System eingeliefert wer
den, welches über eine längere Zeit den Wirkungsgrad der An
lage beeinträchtigen kann.
Es ist auch vorgeschlagen worden, Spulen zweiter Qualität aus
der Weiterverarbeitung auszuschließen (z. B. EP 196 090).
Dies löst wohl das Qualitätsproblem, hat aber auch Auswir
kungen auf den Wirkungsgrad der Anlage und läßt die Frage
der Weiterverarbeitung bzw. der Entsorgung dieses
"Ausschußproduktes" offen. Dabei ist möglicherweise viel
gutes Garn in diesen "Ausschußpackungen" vorhanden.
Ob eine Fehlerquelle ausgeschaltet werden soll oder nicht,
hängt nicht nur von der Fehlerquelle selbst ab - vorausge
setzt, sie produziere nicht kontinuierlich Ausschuß -,
sondern von der Kapazität der Folgestufe das fehlerhafte
Produkt weiterzuverarbeiten. Diese Kapazität kann effektiv
erhöht werden, wenn die Folgestufe im voraus mehr Informati
onen als nur die Tatsache erhält, daß Fehler in einer be
stimmten Spule vorhanden sind. Von besonderer Bedeutung sind
die Fragen
- - wieviele Fehler sind vorhanden?
- - welche Art von Fehler sind vorhanden?
- - wo sind sie in der Packung?
Ob die vorgeschaltete(n) Stufe(n) alle diese Informationen
zur Verfügung stellen kann bzw. können, hängt wiederum von
ihrer Sensorik ab. Diese Stufe wird normalerweise zumindest
eine minimale Sensorik umfassen, z. B. für Fadenbrüche. Sie
wird aber oft nicht mit einer gleich hochgezüchteten Sensorik
(siehe z. B. EP 322 470) wie die Nachfolgestufe versehen sein,
zumindest dann, wenn die Weiterverarbeitung in der Folgestufe
das Weiterleiten des Fehlers verhindern soll (Fehleraus
scheidung; Fehlerbehebung).
Die Sensorik der vorgeschalteten Stufe ist vorzugsweise der
art zu ergänzen, daß allfällige Fehler in der Spule (bzw. im
Gebinde) geortet werden können. Dazu ist für ein längliches
Gebilde (Garn, Faserband, Vorgarn) eine Längenmessung sehr
gut geeignet.
Wenn die Maschinen der vorgeschalteten Stufen mit keiner ge
eigneten Sensorik versehen sind, können trotzdem z. B. mittels
Bedienungsautomaten bzw. Datenerfassungsautomaten gewisse
Daten gesammelt werden, und die Stelle in der Spule bzw. im
Gebinde kann aus dem Füllstand der Gebinde bzw. vom Aufbau
der Spule her definiert werden.
Von besonderer Bedeutung ist das Auftreten von Fadenbrüchen.
Wie aus dem Artikel "Auswirkungen von Fadenbrüchen beim Ring-
und OE-Rotorspinnen auf die Garneigenschaften und das Lauf
verhalten in Webereivorbereitung und Weberei" (S. Schlichter
und Prof. J. Lünenschloß, Chemiefasertagung Dornbirn, Sep
tember 1985) klar zum Ausdruck kommt, sind Fadenbrüche ein
Zeichen von schlechtem Garn. Es handelt sich hier nicht bloß
um die Bruchstellen selbst die durch gute Spleiße ersetzt
werden können, sondern um schwache bzw. minderwertige Stellen
im ununterbrochenen Garn, die später zu Verarbeitungsschwie
rigkeiten führen. Solches Garn kann durch schlechtes Vorgarn
verursacht sein d. h. die Ursachen liegen nicht unbedingt in
der Spinnmaschine, obwohl die Fadenbrüche in der Spinnma
schine entstehen.
Es ist das Ziel dieser Erfindung, die Zusammenarbeit zwischen
den erwähnten Maschinen einer modernen Spinnerei weiterzu
entwickeln.
In einem Aspekt sieht die Erfindung insbesondere eine Anlage
vor, die eine Spinnmaschine mit einem dieser Maschine zuge
ordneten Bedienungsautomaten und eine mit der Spinnmaschine
verkettete Weiterverarbeitungsmaschine beinhaltet sowie Mit
tel zur Prüfung der Qualität der an die Weiterverarbei
tungsmaschine gelieferten Garnpackungen und zum Identifizie
ren derjenigen Spinnstelle, die eine bestimmte Packung her
gestellt hat, dadurch gekennzeichnet, daß das genannte Mit
tel mittelbar, z. B. über die Spinnmaschinen-Steuerung, oder
unmittelbar einen Steuerbefehl an den Bedienungsautomaten zur
Stillegung einer bestimmten Spinnstelle erteilen kann und der
Bedienungsautomat mit Mitteln zur Ausführung dieses Befehles
versehen ist.
In einer Anlage nach diesem ersten Aspekt der Erfindung kann
jede Spinnstelle mit einer jeweiligen Vorrichtung zum Unter
binden der Materialzufuhr zu dieser Spinnstelle und der Be
dienungsautomat mit Mitteln zur Betätigung dieser Vorrichtung
versehen werden. Eine geeignete Vorrichtung ist in der EP
388 938 dargestellt. Dort ist auch die Betätigung dieser
Vorrichtung durch einen Bedienungsautomaten zu finden. Der
Bedienungsautomat kann aber zur Ausführung von anderen
Maßnahmen zum Stillegen einer Spinnstelle ausgelegt sein,
z. B. zum Abschalten eines dieser Spinnstelle einzeln zuge
ordneten Antriebsmotors.
Dieser erste Aspekt der Erfindung ist natürlich besonders
dann vorteilhaft, wenn die Weiterverarbeitungsmaschine mit
Mitteln zum Prüfen eines Garns auf eine Art und Weise vorge
sehen sind, die in der Spinnmaschine selbst nicht durchführ
bar ist, z. B. zum Prüfen eines Ringspinngarnes auf das
Vorhandensein von Dick-/Dünnstellen, Nummerschwankungen, pe
riodische Ungleichmäßigkeit, Haarigkeit, usw.
In einem weiteren Aspekt befaßt sich die Erfindung insbe
sondere mit einer Anlage, die eine Spinnmaschine mit einem
dieser Spinnmaschine zugeordneten Bedienungsautomaten und
eine mit der Spinnmaschine verketteten Weiterverarbeitungs
maschine umfaßt, wobei der Bedienungsautomat mit Mitteln zum
Sammeln von Daten bezüglich der Zustände der Spinnstellen der
Spinnmaschine versehen ist. Eine solche Anlage ist in DE-OS
39 09 746 beschrieben. Die Anlage ist dadurch gekennzeichnet,
daß Mittel vorhanden sind, die Zustandsdaten der Maschinen
zeit zuzuordnen und die daraus gewonnenen Daten an die
Weiterverarbeitungsmaschine weiterzuleiten, so daß eine
Steuerung der Weiterverarbeitungsmaschine die Behandlung je
der einzelnen von der Spinnmaschine an diese
Weiterverarbeitungsmaschine gelieferten Packung an die bei
der Bildung dieser Packung erzeugten Zustandsdaten anpaßt.
Die Maschinenzeit ist durch den Packungsbildungszyklus der
Spinnmaschine bestimmt. Dieser Zyklus umfaßt z. B. für eine
Ringspinnmaschine eine Anfahrphase, eine Phase des normalen
Spinnbetriebes, eine Abschlußphase und eine Doffphase. Die
genaue Ablaufcharakteristik jeder solchen Phase kann an die
Spinnverhältnisse angepaßt werden, wird aber auf jeden Fall
mindestens in der Steuerung der Spinnmaschine jederzeit
feststellbar sein (z. B. durch Ablesen aus einem Speicher).
Die Maschinenzeit kann mittelbar über die Uhrzeit festge
stellt werden, wobei Mittel vorhanden sein müssen, um eine
gegebene Uhrzeit einem feststellbaren Packungsbildungszyklus
zuzuordnen. Dies kann dadurch geschehen, daß am Schluß ei
nes Packungsbildungszyklus die einer bestimmten Packung ent
sprechenden Zustandsdaten dieser Packung bzw. einem Träger
für die Packung unmittelbar zugeordnet werden. Die Mittel zur
Ausführung dieses Schrittes sind bekannt und werden in dieser
Beschreibung nicht behandelt. Sie können z. B. aus der DE-OS
36 03 002 oder 36 28 045 entnommen werden. In einer Alterna
tivlösung können die jeweiligen Zustandsdaten mittelbar über
ein geeignetes Informationsverwaltungssystem der entspre
chenden Packung zugeordnet werden. Ein geeignetes System ist
in der DE-OS 40 24 307 beschrieben.
Die oben erwähnte Erfassung der Zustandsdaten von Packungen
wird im folgenden als Kopsverfolgung bezeichnet. Die eingangs
erwähnte CH 410 718 beinhaltet Ausführungen über diese Kops
verfolgung. Die vorliegende Erfindung umfaßt auch eine der
artige Kopsverfolgung, was bedeutet, daß eine funktionelle
Kombination mit den hier beschriebenen Schritten und mit der
Kopsverfolgung in den Rahmen der Erfindung gehört. Bei der
Kopsverfolgung können entweder die Hülsen der Kopse oder
Träger für die Hülsen, z. B. sogenannte Peg Trays, kodiert
werden. Andererseits können die Kopse von der Ringspinnma
schine in der Reihenfolge der Spindeln übernommen werden, und
nachher z. B. auf besondere Peg Trays mit integriertem Halb
leiterspeicher (z. B. nach DE-OS 40 24 202) umgesetzt werden,
die nur in der Spulmaschine zirkulieren, so daß auf diese
Weise die Zuordnung der einzelnen Kopse zu den Spindeln bzw.
Spinnstellen der Ringspinnmaschine erfolgt. Weiterhin kann
auf die Herkunft eines einzelnen Spinnkops bzw. einer ein
zelnen Packung ohne Marken durch Nachbilden der von dieser
zurückgelegten Wegstrecke mittels eines Computers geschlossen
werden, wobei einzelne Sensoren an bestimmten Punkten des von
der Packung zurückgelegten Pfades vorhanden sein müssen. Ein
dazu geeignetes System ist in PCT-Patentanmeldung WO 92/02669
gezeigt worden. Die Steuerungen der einzelnen Maschinenkom
ponenten müssen zu diesem Zweck über die folgenden gespei
cherten Daten verfügen:
- 1. Der Bedienungsautomat erzeugt ein Zustandsabbild der von ihm betreuten Spinnstellen, wobei die Maschinenzeit als Referenz für den Kopsaufbau abgespeichert wird. Diese Daten werden während des Betriebes laufend vom Bedie nungsautomaten an die Spinnmaschine übertragen.
- 2. Die Spinnmaschine liefert ein Zustandsabbild aller Spinnstellen der Maschine, wobei Erfahrungsdaten wie in einem Logbuch gespeichert werden, beispielsweise die Uhrzeit als Referenz für den Kopsaufbau bei den einzelnen Vorkommnissen. Diese Daten werden beim Doffen an den Spuler übertragen. Die Übertragung kann direkt oder über einen Prozeßleitrechner vor Beginn der Kopsübergabe ge steuert werden. Ein Prozeßleitrechner dient als Daten schnittstelle für den Fall unterschiedlicher Netzwerke in der Spinnereianlage.
- 3. Die Spulmaschine führt eine Liste aller übernommenen Kopse mit den Angaben über den Zeitpunkt der Fadenbrüche.
Die Anpassung der Behandlung dieser Packungen in Abhängigkeit
von ihren jeweiligen Zustandsdaten hängt von der Steuerung
der Spulmaschine ab. Als Beispiele werden die folgenden Mög
lichkeiten aufgeführt:
- 1. Ausscheiden von für die Weiterverarbeitung ungeeigneten Packungen, bevor sie die Arbeitsstellen der Weiterver arbeitungsmaschine belasten können, z. B. am Eingang der Kopsverarbeitung der Spulmaschine im Maschinenverbund Ringspinnmaschine - Spulmaschine; siehe hierzu z. B. die DE-OS 33 37 348.
- 2. Zuteilung der gelieferten Packungen an vorbestimmte Ar beitsstellen der Weiterverarbeitungsmaschine in Abhängigkeit von den jeweiligen der Packung zugeordneten Zustandsdaten z. B. derart, daß an vorbestimmten Ar beitsstellen der Spulmaschine im Verbund Ringspinnma schine - Spulmaschine nur Kopse ohne Fadenbrüche zu Kreuzspulen bzw. Konen umgespult werden, damit an diesen Arbeitsstellen die Herstellung von Packungen erster Qua lität gewährleistet ist.
- 3. Bevorzugte bzw. angepaßte Verarbeitung von Packungen, die den vorbestimmten Kategorien von Zustandsdaten zuge ordnet wurden, z. B. bevorzugte Verarbeitung von Kopsen ohne Fadenbrüche in der Kopsvorbereitung einer Spulma schine und/oder eine vorbestimmte Vorbereitungsoperation für Kopse mit Fadenbrüchen bzw. die Umleitung solcher Kopse an eine dafür vorgesehene Vorbereitungsstelle.
Zur Zuordnung der Zustandsdaten zur Maschinenzeit kann der
Bedienungsautomat mindestens einen Datenspeicher umfassen,
der jederzeit (während des Betriebes eines Automaten) ein
"Bild" der Zustände der diesem Automat zugeordneten Spinn
stellen enthält, sowie mit einer Uhr versehen wird, welche
mit einer Uhr der Spinnmaschinensteuerung korreliert werden
kann. Die Uhrzeit einer festgestellten Zustandänderung kann
dann in einem vorbestimmten Verhältnis zur Zustandsänderung
selbst gespeichert werden, so daß die Uhrzeit der Änderung,
der neue Zustand und eine Spinnstellenidentifikation zu
Kompositdaten verknüpft werden. Es sind auch Mittel vorhan
den, um Zustandsdaten mindestens gelegentlich an einen ent
sprechenden Datenspeicher der Spinnmaschine zu übertragen.
Spätestens nach dieser Übertragung findet die Zuordnung der
Zustandsdaten zur Maschinenzeit statt. Die Zuordnung eines
"Datenpaketes" zu einer entsprechenden Packung erfolgt dann
anhand der in der Spinnmaschine gespeicherten Daten.
Der Austausch der Daten zwischen der Spinnmaschine und der
Spulmaschine kann direkt (über eine geeignete Signalleiter
verbindung) zwischen diesen Maschinen erfolgen. In der be
vorzugten Anordnung erfolgt der Datenaustausch nicht direkt,
sondern mittels eines Prozeßleitsystems, das nach der
schweizerischen Patentanmeldung Nr. PCT/CH 92/00014 vom 21.
Januar 1992 gebildet werden kann. Der volle Inhalt der ge
nannten PCT-Anmeldung ist hiermit in dieser Anmeldung einge
schlossen.
Die Erfindung ist nicht auf die Kombination der obenerwähnten
Aspekte eingeschränkt, obwohl diese Kombination die bevor
zugte Ausführung und die Basis des nachstehend anhand der
Zeichnungen darzulegenden Beispiels darstellt. Wo aber eine
Anlage für den Austausch von Daten, nicht aber für die
Weiterleitung von Steuerbefehlen zwischen den Maschinen aus
gelegt ist, wäre es möglich, z. B. eine geeignete Instruktion
an die Bedienung über die Bedienungsoberfläche der zutref
fenden Maschine zu erteilen. Die Instruktion könnte z. B.
lauten: "Spinnstelle Nr. xyz stillegen". Ein dazu geeignetes
System ist in PCT-Patentanmeldung WO 91/16481 gezeigt. Der
volle Inhalt der letztgenannten PCT-Anmeldung ist hiermit in
dieser Anmeldung eingeschlossen.
Beispiele von Anlagen nach dieser Erfindung werden nachfol
gend anhand der Figuren der Zeichnungen näher erläutert. Es
zeigt:
Fig. 1 (schematisch) eine Ringspinnmaschine und eine
Spulmaschine, die zu einem "Maschinenverbund"
verknüpft worden sind,
Fig. 2 (schematisch) die verketteten Stufen Flyer-Ring
spinn-Spuler einer Spinnerei, zusammen mit den dazu
erforderlichen Transportsystemen und Bedienungsauto
maten,
Fig. 3 (schematisch) eine Spinnstelle einer
Ringspinnmaschine,
Fig. 4 (schematisch) eine Spulstelle einer Spulmaschine,
Fig. 5 A, B und C (schematisch) eine Flyerspule, einen Kops
und eine Kreuzspule, je zu verschiedenen Phasen beim
Abziehen von einer vollen Packung bis zu einer Leer
hülse,
Fig. 6 eine weitere Darstellung eines Kopses zur Erläuterung
von verschiedenen Phasen des Packungsaufbaues beim
Spinnen,
Fig. 7 und Fig. 8 (schematisch) die Fahrprogramme einer Ringspinnma
schine,
Fig. 9 (schematisch) eine Aufsicht auf einer Spulmaschine.
Fig. 1 zeigt schematisch eine Ringspinnmaschine RSM und eine
Spulmaschine SPM, die durch eine Verbindung in der Form eines
Fördersystems mit Peg Trays PTFS einen Maschinenverbund bil
den.
Die Ringspinnmaschine umfaßt zwei Spindelreihen, eine Reihe
pro Maschinenlängsseite. Die Figur zeigt zehn Spindeln 1 bis
10 bzw. 11 bis 20 pro Spindelreihe. Eine praktische Ausfüh
rung umfaßt ca. fünfhundert Spindeln pro Spindelreihe.
Jeder Spindel ist eine jeweilige Vorlagespule zugeordnet,
welche Vorgarn in diese Spindel umfassende Spinnstelle über
je eine Luntenklemme speist. Die Luntenklemme ist nach den
Fig. 15 bis 19 der EP 388 938 gebildet. Der Klemmkopf gibt
normalerweise den Luntenlauf frei, kann aber durch einen Be
dienungsroboter BR nach DE-OS 39 09 746 in die Klemmposition
umgestellt werden, um die Spinnstelle durch Unterbinden der
Materialzufuhr von der Vorlagespule stillzulegen.
Die Maschine hat zwei Endköpfe, wovon der Endkopf EK1 eine
Maschinensteuerung MS enthält. Diese Steuerung arbeitet über
das Antriebssystem (nicht gezeigt) der Maschine, um die Ma
schine kontinuierlich, während sie in Betrieb ist, gemäß
einem Maschinenzyklus (Packungsbildungszyklus) anzutreiben.
Jeder Zyklus ist durch eine Doffphase abgeschlossen, wobei
die während dieses Zyklus gebildeten Kopse durch eine geeig
nete Doffvorrichtung (nicht gezeigt) von den jeweiligen
Spindeln entfernt und durch neue Hülsen ersetzt werden. Wäh
rend des Doffens steht jede Spindel still.
Nach dem Doffen wird die Maschine auf ihre Betriebsgeschwin
digkeit beschleunigt, wobei der Verlauf dieser (Hochlauf-)
Phase angepaßt werden kann, um die Anfahrfadenbrüche zu mi
nimieren bzw. um die Basis des Kops zu bilden. Nach dem
Abschluß der Anfahrphase läuft die Maschine nach einem vor
gegebenen Spinnprogramm (in der Steuerung), um einen Kops
einer vorbestimmten Größe zu bilden. Die Betriebsgeschwin
digkeit kann gesteuert werden, um die Anzahl Fadenbrüche (z. B.
pro Stunde) auf einem (empirisch festgestellten) Niveau zu
halten oder eine Garneigenschaft, die erst auf der Spulma
schine geprüft werden kann, z. B. die Haarigkeit, in Grenzen
zu halten.
Wenn der Kops fast voll ist, beginnt die Maschine eine
Abschlußphase (Abspinnen), wo die Maschine für die
anschließende Doffphase vorbereitet wird. Dieser Zyklus wird
durch die ganze Betriebs zeit der Maschine wiederholt und de
finiert dabei "die Maschinenzeit". Die "Maschinenzeit" be
stimmt das Kopsbildungsverfahren - für jeden Maschinenzeit
punkt im Zyklus gibt es einen entsprechenden Punkt in der
Kopsbildungscharakteristik, wenn man ein Ereignis bei der
Kopsbildung (z. B. einen Fadenbruch) gegenüber der Kopsbil
dungscharakteristik festlegen will, kann man dies mittels der
Maschinenzeit.
Die von den Spindeln entfernten Kopse werden auf je einen Peg
Tray z. B. nach der EP 450 661, aufgesetzt, wobei jeder Pag
Tray PT eine Gleitscheibe und einen den Kops aufnehmenden
Zapfen umfaßt. Die Peg Trays samt Kopse, werden dann durch
ein geeignetes Fördersystem PTFS schrittweise oder langsam
kontinuierlich auf das der Spulmaschine zugewandte Maschi
nenende bewegt, wo die Peg Trays der Reihe nach aus dem Teil
des Fördersystems PTFS auf der Ringspinnmaschine ausge
schleust und in den Teil des Fördersystems auf der Spulma
schine eingeschleust werden.
Die Peg Trays mit ihren jeweiligen Kopsen werden dann an eine
Kopsvorbereitungsstelle KB weitergeleitet, wo sie auf das
Umspulen in den Spulstellen SS vorbereitet werden. Die Figur
zeigt nur drei solche Spulstellen. In jeder Spulstelle werden
sequentiell eine Mehrzahl solcher Kopse zu einer Kreuzspule
umgespult. Die Funktion der Spulmaschine und ihrer Steuerung
sind z. B. in US 4 984 749, DE-OS 39 28 831 und DE-
OS 40 17 303 beschrieben. Das Weiterleiten der Peg Trays von
der Kopsvorbereitung zu einer der Spulstellen wird durch das
Fördersystem in Abhängigkeit von einer geeigneten Steuerung
(nicht gezeigt) der Spulmaschine bewerkstelligt. Die
geleerten Peg Trays, je mit einer Hülse, werden dann von den
Spulstellen über das Fördersystem an die Ringspinnmaschine
zurückbefördert. Ein Alternativsystem, wonach die Kopse von
Peg Trays der Ringspinnmaschine auf Peg Trays der Spulma
schine umgesteckt werden, ist z. B. in DE-OS 40 03 428 und in
DE-OS 40 08 990 gezeigt worden.
Die Verarbeitungskapazität der Spulstellen muß derart ge
wählt werden, daß innerhalb eines Maschinenzyklus der
Ringspinnmaschine (d. h. während die Spinnmaschine ein neues
Kopslos herstellt) die Spulmaschine alle Kopse des vorherge
henden Zyklus abgearbeitet hat. Die Anpassung der Umspulka
pazität an die Ringspinnkapazität stellt eine wichtige Ent
scheidung beim Planen der Anlage dar. Es wird aus Kosten
gründen nur selten eine große Spulkapazität zur Verfügung
stehen. Die Spulmaschine ist gegenüber der Ringspinnmaschine
realtiv teuer, so daß sie möglichst kontinuierlich ausge
lastet werden sollte. Der Wirkungsgrad der Spulmaschine ist
daher ein wesentliches Merkmal der Effizienz der Anlage. Es
ist dementsprechend das stetige Ziel der Maschinenbauer, den
Wirkungsgrad dieser Stufe hoch zu halten bzw. zu erhöhen
(siehe z. B. DE-OS 38 06 165; EP 406 451 und EP 427 990).
Während des Umspulens wird das Garn "gereinigt", wobei vor
bestimmte Garnfehler durch eine Garnreinigung GR ausge
schnitten werden. Dabei können Daten über die Qualität des
jeweiligen Kops gesammelt und durch eine geeignete "Kopsver
folgung" bis zur Spindel der Ringspinnmaschine zurückverfolgt
werden. Die Einzelheiten solcher Kopsverfolgungssysteme sind
kein Gegenstand dieser Erfindung. Beispiele dafür sind im
schon erwähnten Stand der Technik zu finden.
Die Ringspinnmaschine ist mit einem Bedienungsautomat BDA
(z. B. einem "ROBOfil"-Registered Trade Mark) versehen. Der
Automat BDA in der Figur ist schematisch in einer Parkposi
tion am Maschinenende gezeigt, wo er z. B. auf das Ende der
Doffphase der Spinnmaschine wartet. Während des normalen
Spinnens patrouilliert der Bedienungsautomat um die Spinnma
schine, um Bedienungsoperationen nach seiner Programmierung
auszuführen. Die bevorzugte Variante des Automaten arbeitet
nach einem Verfahren, das in der DE-OS 39 09 746 beschrieben
ist, wonach der Automat nicht nur Bedienungsoperationen aus
führt, sondern auch Informationen (Daten) bezüglich der Zu
stände der Spinnstellen sammelt. Am Schluß jeder "Runde"
(wenn er in die Parkposition zurückkehrt) überträgt der Be
dienungsautomat seine neu gesammelten Daten an die Rings
pinnmaschinensteuerung, was in der Figur durch den Pfeil U
angedeutet wird.
Gemäß Fig. 1 kann eine Steuerung SSP für die Spulmaschine
SPM über eine Leitung VL mit dem Netzwerk NW2 in Verbindung
stehen. Weiterhin kann auch eine andere Datenverbindung von
der Spulensteuerung zum Prozeßleitrechner in Form eines
weiteren Netzwerkes verwirklicht werden. Die Steuerung SSP
der Spulmaschine SPM steuert die Daten zur sogenannten Kops
verfolgung bei. Diese Steuerung kann die Garnreinigersteue
rung integriert enthalten.
Jeder Maschinenverbund (die Ringspinnmaschine RSM mit ihrem
Bedienungsautomat BDA und die Spulmaschine SPM mit ihrem
Garnreiniger GR) besitzen je eine "Informationsmasse", die
zur Optimierung des Verbundes ausgetauscht werden sollte.
Über ihren Bedienungsautomat BDA weiß z. B. die Ringspinn
maschine, wie viele Fadenbrüche in einem bestimmten Kops
vorhanden sind. Diese Informationen sind für die Steuerung
der Spulmaschine von großer Bedeutung, wie nachstehend in
der Beschreibung des Gesamtsystems dargestellt werden sollte.
Die Spulmaschine SPM (bzw. ihre Garnreiniger GR) kann über
die Kopsverfolgung feststellen, daß eine bestimmte Spindel
der Ringspinnmaschine stets schlechtes Garn produziert was
durch den Bedienungsautomaten allein nicht eindeutig fest
stellbar ist.
Die Informationen (Daten) könnten direkt zwischen den Haupt
maschinen ausgetauscht werden. In der bevorzugten Ausführung
(Fig. 1) wird der Austausch indirekt über einen Prozeßleit
rechner PLR bewerkstelligt. Der Rechner PLR ist durch ein
erstes Netzwerk NW1 mit der Ringspinnmaschine RSM (unter an
derem) und über ein zweites Netzwerk NW2 mit der Spulma
schine SPM (unter anderen) verbunden. Das Prozeßleitsystem
ist vorzugsweise nach der Patentanmeldung PCT/CH 92/00014
vom 21. Januar 1992 gebildet.
Das System ist vorzugsweise für bidirektionale Kommunikation
zwischen dem Rechner und der Maschine ausgelegt, wobei Steu
erbefehle vom Rechner an die Maschinensteuerungen gerichtet
werden können. Ein geeignetes Signal kann deswegen vom Rech
ner an den Bedienungsautomat BDA (z. B. über die Maschinen
steuerung MS) gehen, so daß der Automat eine vom Rechner
festgelegte Spinnstelle durch Betätigung der entsprechenden
Luntenklemme stillegt und dadurch die Herstellung eines un
brauchbaren Garnes (mit dem entsprechenden Materialverlust)
unterbindet.
Zur Optimierung der Steuerung der Spulmaschine braucht es
aber mehr Daten, als in DE-OS 39 09 746 erwähnt wurden. Es
ist vorteilhaft festzustellen, nicht nur wieviele Fadenbrüche
in einem bestimmten Kops vorhanden sind, sondern auch wann im
Kopsbildungszyklus diese Fadenbrüche stattfanden. Da diese
Informationen mindestens in der Kombination Ringspinnmaschi
ne/Bedienungsautomat vorhanden sind, ist es möglich, sie
auf zubereiten. Dafür ist es aber notwendig, jedem "Ereignis"
(Fadenbruch) zwei weitere "Daten" zuzuordnen, nämlich die
Zeit dieses Ereignis (gegenüber dem Maschinenzyklus) und die
Spindelnummer (oder andere Identifikationen). Im System nach
der Fig. 1 ist dies dadurch realisiert, daß sowohl der Au
tomat als auch die Spinnmaschine drei Speicher I, II, III
bzw. Speicherteile I, II, III umfaßt, wo die jeweiligen Da
ten Uhrzeit, Spindelnummer und Zustand der Spindel abgelegt
werden können. Durch Korrelierung der Uhrzeiten kann der im
Automat gespeicherte Zeitpunkt eines Ereignisses gegenüber
der Maschinenzeit festgestellt werden.
Die beim Patrouillieren vom Automat festgestellten Ereignisse
werden am Schluß der Runde an die Maschine übertragen. Min
destens in der Maschine, allenfalls auch im Automat, können
die Daten zu Paketen zusammengefaßt werden, so daß am
Schluß eines Maschinenzyklusses für jede Spindel ein Daten
paket vorhanden ist, welches die vom Bedienungsautomaten für
diesen Kops festgestellten Ereignisse darstellt. Dieses Paket
kann direkt (z. B. nach DE-OS 36 28 045) dem jeweiligen Kops
zugeordnet werden, oder dies kann indirekt über den
Prozeßleitrechner PLR erfolgen. Die Maschine und der Automat
sammeln dann Daten und bilden Datenpakete für das nächste
Kopslos.
Die Datenpakete werden somit der Steuerung der Spulmaschine
zugestellt. Die Auswertung bzw. Ausnutzung dieser Datenpakete
in der Spulmaschine werden hier nicht in allen Einzelheiten
beschrieben, aber einige Möglichkeiten sind im Rahmen der
Beschreibung eines Gesamtsystems angedeutet.
Die Fig. 1 zeigt einen einzigen Maschinenverbund. Die Anlage
wird aber einige Ringspinnmaschinen und Spulmaschinen umfas
sen, die von einem gemeinsamen Prozeßleitrechner geleitet
werden. Ein Beispiel einer solchen Anlage wird nun als Ge
samtsystem dargestellt.
Die Anlage umfaßt:
- - eine Flyerstufe bestehend aus
- - einem oder mehreren Flyern, welche
- - Vorgarn erzeugen
- - mit einer Leitsystem-kompatiblen Bedieneroberfläche ausgerüstet sind
- - mit dem Leitrechner über ein Daten-Netzwerk verbunden sind
- - bei Vorgarn-Bruch selbsttätig stoppen und Alarm auslö sen
- - für die normalen Betriebsabläufe auf der Vorgarn-Seite keine menschlichen Eingriffe benötigen.
- - ein Flyerspulentransportsystem bestehend aus
- - einer oder mehreren Spulen-Übernahmestationen, entsprechend der Anzahl Flyer im System
- - einem Pfad- oder Schienensystem mit einer Anzahl Transportfahrzeugen
- - einer oder mehreren Spulen-Übergabestationen, ent sprechend der Anzahl Ringspinnmaschinen im System
- - einer Hülsen-Reinigungsstation
- - einer oder mehreren Hülsen-Übergabestationen, ent sprechend der Anzahl Flyer im System
- - einer zentralen Steuerung, welche
- - mit einer Leitsystem-kompatiblen Bedieneroberfläche ausgerüstet ist
- - mit dem Leitrechner über ein Daten-Netzwerk verbunden ist
- - bei Störungen selbsttätig den Betriebsablauf unterbricht und Alarm aus löst
- - für die normalen Betriebsabläufe keine menschlichen Eingriffe erfordert.
- - eine Ringspinn-Stufe bestehend aus
- - einer oder mehreren Ringspinnmaschinen, welche
- - Garn erzeugen
- - mit einer Leitsystem-kompatiblen Bedieneroberfläche ausgerüstet ist
- - mit dem Leitrechner über ein Daten-Netzwerk verbunden sind
- - bei Störungen selbsttätig stoppen und Alarm auslösen
- - das Doffen und die Übergabe der Kopse an die Spulmaschine vollautomatisch erledigen
- - die Übernahme und den Rückfluß der Hülsen automatisch bewältigen
- - mit einem oder mehreren Bedienungsrobotern ausgerü stet sind, welche
- - die Spinnstellen überwachen
- - den Betriebszustand der Spinnstellen laufend an die Steuerung der Ringspinnmaschine oder ggf. direkt an den Leitrechner melden
- - Fadenbrüche beheben
- - Spinnstellen mit Störungen selbsttätig durch Betä tigung einer Vorgarnklemme still setzen
- - Spinnstellen auf Anforderung hin durch Betätigung einer Vorgarnklemme stillsetzen und für den Bedie ner markieren
- - bei Störungen selbsttätig stoppen und Alarm auslö sen.
- - einer Spuler-Stufe bestehend aus
- - einer oder mehreren Spulmaschinen, welche
- - Garn umspulen
- - die einzelnen Kopse, welche von den Ringspinnmaschi nen geliefert wurden, bezüglich Herkunft auf die Spinnstelle zurückverfolgt (Kopsverfolgung)
- - mit einer Leitsystem-kompatiblen Bedieneroberfläche ausgerüstet sind
- - mit dem Leitrechner über ein Daten-Netzwerk verbunden sind
- - bei Störungen selbsttätig stoppen und Alarm auslösen
- - mit einem vollautomatischen Garnspleißer ausgerüstet sind
- - den Spulenwechsel und die Rückgabe der Kopse an die Spinnmaschine vollautomatisch erledigen
- - an jeder Spulstelle über einen Garnreiniger verfügen, welche
- - die Spulstellen überwachen
- - den Betriebszustand der Spulstelle laufend an die Garnreiniger-Steuerung oder ggf. direkt an die Spulmaschinen-Steuerung melden
- - bei Fehlstellen im Garn das Umspulen durch Schnitt unterbrechen
- - Spulstellen mit Störungen selbsttätig durch wie derholte Betätigung des Garn-Schneiders stillsetzen und für den Bediener markieren
- - mit einer eigenen Garnreiniger-Steuerung in Ver bindung stehen, welche ihrerseits
- - mit dem Leitrechner über ein Daten-Netzwerk ver bunden ist
- - bei Störungen selbsttätig Alarm auslöst
- - die Qualitätsdaten der einzelnen Garn-Sensoren auswertet, klassiert und speichert.
- - einem Leitrechner bestehend aus
- - einer Zentraleinheit
- - einem oder mehreren Daten-Netzwerken zur Verbindung mit den Flyern, dem Spulentransportsystem, den Ringspinnma schinen, ggf. den Bedienungsrobotern, den Spulmaschinen, ggf. der Garnreiniger-Steuerung
- - einer (Leitsystem-kompatiblen) Bedieneroberfläche
- - einem Drucker
- - einem zentralen Massenspeicher für Daten
- - ggf. einer Datenleitung für den Austausch von Informa tion mit einem überlagerten Betriebsleitsystem
- - einer Alarmeinrichtung für das Bedienpersonal.
Im Zusammenwirken der Elemente
- - Qualitätserfassung auf dem Kops mit Garnreiniger (be kannt) und/oder Spuler (EP 0 373 324)
- - Kops-Verfolgung auf Spinnstelle (DE 36 03 002 und DE 36 28 045)
- - Informations-Verbund mit Einbezug von Ringspinnmaschine, Bedienungsroboter, Spulmaschine und Garnreiniger
- - ROBOfil-Funktion Luntenklemme
werden Spinnstellen mit Qualitätsmängeln, beispielsweise - - häufige Garnfehler, Nummernschwankung, hohe Ungleichmäßigkeit, Schwachstellen durch ungenügende Drehung, infolge
- - schadhaftem Streckwerk, beschädigtem Ring/Läufer, defekter Spindel, mangelhafter Vorgarnspule nicht nur erkannt, sondern auch vermieden, indem
- - die betreffende Spinnstelle außer Betrieb genommen,
- - die Spinnstelle für den Bediener markiert und
- - der Fluß des Vorgarnes unterbrochen und somit
- - weitere Verluste durch Produktion von Ausschuß ver mieden werden.
Im Zusammenwirken der Elemente
- - Überwachung der einzelnen Spindeln durch ROBOfil, mit Erfassen der Fadenbrüche und der automatischen und ma nuellen Ansetzvorgänge
- - Kops-Verfolgung auf Spinnstelle (DE 36 03 002 und DE 36 28 45)
- - Informations-Verbund mit Einbezug von Ringspinnmaschine, Bedienungsroboter, Spulmaschine und Garnreiniger
- - Ausscheiden von Kopsen im Eingang der Kopsvorbereitung,
(DE 33 37 348), vorzugsweise mit klassierter und geson
derter Ablage der ausgeschiedenen Kopse für die spätere
Untersuchung im Labor
wird der Nutzeffekt der Spulmaschine erhöht, indem - - das Verarbeiten von vornherein unbrauchbaren Kopsen ganz vermieden wird.
Im Zusammenwirken der Funktionen
- - Überwachung der einzelnen Spindeln durch ROBOfil, mit Erfassen der Fadenbrüche und der automatischen und ma nuellen Ansetzvorgänge
- - Kops-Verfolgung auf Spinnstelle (DE 36 03 002 und DE 36 28 045)
- - Informations-Verbund mit Einbezug von Ringspinnmaschine,
Bedienungsroboter, Spulmaschine und Garnreiniger
wird der Nutzeffekt der Spulmaschine erhöht, indem - - Kopse ohne Fadenbruch bevorzugt in der Kopsvorbereitung bearbeitet werden
- - Kopse mit Fadenbruch ggf. gespeichert und zeitlich ver schoben verarbeitet werden, beispielsweise nach Abarbeitung der fadenbruchlosen Kopse und vor dem näch sten Doff-Vorgang, wobei die nicht mehr zur Verarbeitung gelangenden Kopse ausgeschieden werden
- - für Kopse mit Fadenbruch besonders wirkungsvolle Ver fahren in der Kopsvorbereitung eingesetzt werden, bei spielsweise eine besondere Vorbereitungsstation.
Weiter wird die Garnqualität erhöht, indem Kopse ohne Fa
denbruch an besonders bezeichneten Spulstellen umgespult
werden, um so Garnspulen höchster Qualität mit einem Mi
nimum an Spleißstellen und "Fast-Fadenbrüchen" zu erhal
ten (ggf. DE 36 28 045, DE 36 03 002, DE 33 48 022).
Im Zusammenwirken der Funktionen
- - Ausscheiden von mangelhaften Kopsen im Kopstransport der Spulmaschine, jedenfalls vor Rückgabe der Hülse an die Spinnmaschine, mit Ablage der ausgeschiedenen Kopse einzeln oder gruppenweise in Fächer
- - Kops-Verfolgung auf Spinnstelle (DE 36 03 002 und DE 36 28 045)
- - Informations-Verbund mit Einbezug von Ringspinnmaschine,
Bedienungsroboter, Spulmaschine und Garnreiniger
wird die Bestimmung und Behebung von Schwachstellen in der gesamten Ringspinn-Anlage erleichtert und verbessert, in dem - - das Erscheinungsbild des mangelhaften Kopses Rück schlüsse auf den Entstehungsort und die Entstehungsweise des Fehlers erlaubt, beispielsweise auf mangelhafte Funktion der Spulstelle, der Kopsvorbereitung, der Spinnstelle, des Bedienungsroboters, der Spinnstelle des Flyers
- - die Funktion und Einstellung des Garnreinigers anhand von besonders interessanten Mustern im Labor in einer Nachkontrolle überprüft werden kann.
Eine praktische Ausführung des Spinnereibereiches Flyer bis
Spulmaschine für eine automatisierte Anlage ist in Fig. 2 ge
zeigt, allerdings immer noch schematisch, um die Informatik-
Aspekte des Systems darzustellen. Der dargestellte Anlageteil
umfaßt (in der Reihenfolge der Prozeßstufen, d. h. der "Ver
kettung" der Maschinen):
- a) eine Vorlagelieferstufe, hier durch die Flyerstufe 300 dargestellt ist,
- b) eine Endspinnstufe 320, in diesem Fall durch Ringspinnma schinen gebildet,
- c) ein Vorgarntransportsystem 310, um Flyerspulen von der Flyerstufe 300 an die Endspinnstufe 320 und leere Hülsen von der Endspinnstufe 320 zurück an die Flyerstufe 300 zu tragen, und
- d) eine Weiterverarbeitungsstufe, hier die Umspulstufe 330, um die an den Ringspinnmaschinen gebildeten Kopse in größere (zylindrischen oder konischen) Packungen (Kreuz spulen) umzuwandeln.
Jede Verarbeitungsstufe 300, 320, 330 umfaßt eine Mehrzahl
von Hauptarbeitseinheiten (Maschinen), die je mit einer ei
genen Steuerung versehen sind. Diese Steuerung ist in Fig. 2
nicht gezeigt, wird aber nachfolgend in Zusammenhang mit
Fig. 3 etwas näher erläutert. An der jeweiligen Maschinen
steuerung angehängt, sind Robotikeinheiten (Bedienungsauto
maten), die dieser Maschine direkt zugeteilt werden. In Fig. 2
ist für jeden Flyer der Stufe 300 ein eigener Doffer vorgese
hen - die Funktion "Flyerdoffen" ist in Fig. 2 mit dem Recht
eck 302 angedeutet. Eine mögliche Ausführung ist z. B. in EP
360 149 bzw. in DE-OS 37 02 265 gezeigt.
In Fig. 2 sind auch für jede Ringspinnmaschine der Stufe 320
ein Bedienungsautomat pro Spinnstellenreihe zur Bedienung der
Spinnstellen und eine Aufsteckungsbedienung für die
Vorgarnzufuhr vorgesehen. Die Funktion "Spinnstellenbedienung"
ist mit den Kasten 322, 324 (ein Kasten pro Spinnstellenreihe)
und die Funktion "Vorgarnzufuhr" mit dem Rechteck 326 ange
deutet. Eine mögliche Ausführung ist z. B. in EP 419 968 oder
PCT-Patentanmeldung PCT/CH 91/00225 vom 02.11.1991 gezeigt.
Das Vorgarntransportsystem 310 ist auch mit einer eigenen
Steuerung versehen, die hier nicht näher erläutert werden
soll. Das System 310 umfaßt eine Einheit zum Reinigen von
Vorgarnspulen, bevor sie an die Flyerstufe 300 zurückgegeben
werden. In Fig. 2 ist die Funktion "Vorgarnspulenreiniger"
durch das Rechteck 312 angedeutet. Eine mögliche Ausführung
dieses Anlageteiles ist in EP-43 12 68 (und zum Teil in
EP 392 482) gezeigt.
Die Ringspinnmaschinen der Stufe 320 und Spulmaschinen der
Stufe 330 bilden zusammen einen "Maschinenverbund", wodurch
der Transport der Kopse an die Spulmaschinen gewährleistet
ist. Die Steuerung dieses Verbundes erfolgt von der Spulma
schine aus.
Ein Netz 350 ist vorgesehen, wodurch alle Maschinen der Stufen
300, 320, 330 und das System 310 für den Signalaustausch (Da
tenübermittlung) mit einem Prozeßleitrechner 340 verbunden
sind. Der Rechner 340 bedient direkt ein Alarmsystem 342 und
eine Bedienung 344 z. B. in einer Leitstelle bzw. in einem
Meisterbüro.
Eine sehr wichtige Funktion des Umspulens von Ringspinngarn
ist die sogenannte Garnreinigung, die mit dem Rechteck 360
angedeutet ist. Der Garnreiniger ist über dem Netz 350 mit dem
Prozeßleitrechner 340 verbunden. Durch diese Vorrichtung
werden Garndefekte eliminiert und gleichzeitig Informationen
(Daten) gewonnen, die Rückschlüsse auf die vorangehenden
Verfahrensstufen ermöglichen. Die Garnreinigungsfunktion wird
an der Spulmaschine ausgeübt.
Die Fig. 3 und 4 zeigen etwas detailliertere aber noch
schematische Darstellungen einer Ringspinnmaschine 321
(Fig. 3) der Stufe 320 und einer Spulmaschine 331 (Fig. 4) der
Stufe 330.
Die Steuerung der Maschine 321 ist schematisch mit 323 und die
Steuerung der Maschine 331 mit 333 angedeutet. Für jede Ma
schine 321, 331 ist eine einzige Arbeitsposition 330 (Fig. 3),
380 (Fig. 4) schematisch angedeutet. Im Fall der Ringspinnma
schine 321 umfaßt die Arbeitsstelle 370 eine Aufhängung
(nicht gezeigt) in der Aufsteckung (nicht gezeigt) für eine
Flyerspule 371, welche Vorgarn 372 an ein Streckwerk 373 lie
fert. Die aus dem Streckwerk 373 austretenden Fasern werden zu
einem Garn 374 gesponnen, das auf einer Hülse 375 zu einem
Kops 376 aufgewickelt wird. Die Hülse 375 ist von einer Spin
del (nicht gezeigt) getragen, die durch einen dieser Spindel
zugeordneten Antriebsmotor 373 (Einzelspindelantrieb) in Ro
tation um die eigene Längsachse versetzt wird.
Die Arbeitsstelle 380 der Spulmaschine umfaßt eine Zufuhr
(nicht gezeigt) für einzelne Kopsträger 381 (z. B. sogenannte
"Peg-Trays"), die je einen Kops 382 tragen. Das Garn 383 des
Kopses wird abgewickelt und über einen Spleißer 384 an eine
Fadenchangierung 385 geliefert. Ein Spulenhalter (nicht ge
zeigt) trägt eine Hülse (nicht gezeigt) als Kern einer Packung
386, die durch die Rotation der Hülse um die eigene (waag
rechte) Achse bei einer von der Changierung erzeugten axialen
Bewegung des Fadens gebildet wird.
Es wird angenommen, jede Arbeitsstelle 370, 380 sei mit einer
eigenen Sensorik versehen. Im Fall der Ringspinnmaschine
besteht diese aus einem einfachen Sensor 378 pro Spinnstelle,
um festzustellen, ob die Spinnstellen (der Spindelmotoren 377)
in Betrieb sind oder nicht. Die Spulstelle 380 kann mit einem
entsprechenden Sensor 387 versehen werden. Die Spulstelle 380
ist aber zusätzlich mit einem Garnprüfgerät 361 versehen,
welches ein Element des Garnreinigers 360 (Fig. 2) bildet. Das
Garnprüfgerät umfaßt einen Garnsensor (nicht separat ange
deutet), der vorbestimmte Qualitätsparameter des Garnes über
wacht und entsprechende Signale (Daten) an eine Datenerfas
sungseinheit 362 der Maschine 331 liefert, welche die Daten
für alle Spulstellen dieser Maschine zusammenfaßt. Die Da
teneinheit 362 stellt ein weiteres Element des Garnreinigers
360 dar. Über Leitungen 351, 352 und 353 des Netzes 350
(Fig. 2) sind die Steuerungen 323, 333 und die Dateneinheit
362 mit dem Leitrechner 340 (Fig. 2) verbunden. Die Datenein
heit 362 tauscht auch Signale mit der Steuerung 333 der Spul
maschine aus. Die Bedienungsautomaten können auch mit Sensoren
versehen werden, z. B. wie in unserem US-Patent 4 944 033 ge
zeigt ist.
Nach der PCT-Anmeldung Nr. PCT/CH 92/00014 ist die Anlage
derart gebildet, daß dem Rechner 340 "Rohdaten" der Sensorik
378, 387, 361 geliefert werden, obwohl die einzelnen Steue
rungen 323, 333, 362 in der Abwesenheit eines Steuerungbefehls
vom Leitrechner 340 unabhängig von diesem Rechner anhand der
Ausgangssignale der Sensorik 378, 387, 361 arbeiten. Das
heißt, die Rohdaten der Sensorik werden nicht durch die
Steuerungen 323, 333 und 362 zu "Berichten" zusammengefaßt,
die den Informationsgehalt der Sensoriksignale durch "Konzen
tration" reduzieren und die an den Leitrechner weitergeleitet
werden. Stattdessen werden sie (mindestens auf Anfrage des
Leitrechners 340) als inhaltlich unveränderte Qualitäts- bzw.
Zustandssignale an den Leitrechner weitergegeben. "Rohdaten"
(im Sinne der Steuerung) sind grundsätzlich "Ist-Werte" der
Sensorik oder daraus hergeleitete Signale, jedenfalls von der
Sensorik stammende Daten.
Jede Maschine 321, 331 ist auch mit einer "Bedienungsoberflä
che" 325 bzw. 335 versehen, die mit der jeweiligen Steuerung
323 bzw. 333 verbunden ist und Mensch-Maschine (oder sogar
Roboter-Maschine)-Kommunikation ermöglicht. Die "Bedienungs
oberfläche" kann auch als "Bedienungsfeld", oder "Bedienungs
tableau" oder "Bedienungskonsole" bezeichnet werden. Ein Bei
spiel einer solchen Bedienungsoberfläche ist in DE-OS
37 34 277 gezeigt, allerdings nicht für eine Ringspinnmaschi
ne, sondern für eine Strecke. Das Prinzip ist für alle solchen
Bedienungsmittel gleich. Weitere Beispiele sind im Artikel
"Neue Mikrocomputer für die Textilindustrie, von F. Hösel in
Melliand Textilberichte vom September 1991 (ITMA Ausgabe) zu
finden.
Nach der Erfindung gemäß der PCT-Patentanmeldung Nr.
WO/91/16481 ist die Anlage derart programmiert und ausgelegt,
daß der Leitrechner 340 Bedienungsunterstützung über die Be
dienungsoberfläche 325 bzw. 335 der jeweiligen Maschine lei
sten kann, d. h. der Leitrechner kann Steuerbefehle über dem
Netz 350 senden und die Maschinensteuerungen können derartige
Steuerbefehle empfangen und befolgen, so daß der Zustand der
Bedienungsoberfläche vom Leitrechner 340 über der jeweiligen
Steuerung bestimmt wird.
Fig. 2 ist stark vereinfacht. Eine realistische Darstellung
der Komplexität einer solchen Anlage sprengt den Rahmen einer
Patentschrift. Ein Teil der Problematik ist aber aus dem Ar
tikel "Das Machbare gestalten - Erhöhung der Flexibilität und
Wirtschaftlichkeit einer Baumwollspinnerei" von Leopold
Schoeller jr. in Melliand Textilberichte, 2/1992, Seite 126
ff, ersichtlich.
Sofern eine Maschine (bzw. ein ihr zugeordneter Automat) in
der Lage ist, das eigene Produkt zu kontrollieren und Fehler
zu beheben (z. B. nach der DE-OS 40 15 636, Düsenspinnen), ist
diese Erfindung nicht anwendbar. Die Erfindung kommt zur An
wendung, wo eine nachgeschaltete Stufe die Aufgabe des
Auffangens von Fehlern erfüllt (vgl. PCT-Patentanmeldung WO
92/00409 - die Funktion der "Trennstelle"). Nach einem Aspekt
dieser Erfindung wird die "Trennstellenfunktion" dadurch er
gänzt, daß Informationen, die in der vorgeschalteten Stufe
gewonnen werden können, zur Anpassung bzw. Entlastung der
"Trennstelle" verwendet werden, um dadurch den Wirkungsgrad
der Anlage bzw. des Anlageteils zu erhöhen. Es wird nun die
Bedeutung einzelner Elemente der Anlage für diese Erfindung
anhand von Beispielen näher erläutert.
Die Erfindung bringt am meisten Vorteile, wo die zu steuernden
Maschinen je eine Vielzahl von Produktionsstellen aufweisen.
Dies stellt sowohl ein Problem wie auch eine Chance dar. Ei
nerseits ist es dann schwierig, die Fehlerquelle zu orten.
Andererseits ist es möglich, eine einmal geortete Fehlerquelle
auszuschalten, ohne die Produktivität der Anlage als Ganzes
maßgebend zu beeinträchtigen.
Der Erfindung gewinnt auch in Abhängigkeit von den Problemen
der Wiedergewinnung des fehlerhaft verarbeiteten Materials an
Wichtigkeit. Beim Bandbruch am Ausgang einer Strecke kann die
Kanne in der Bandablage sofort ausgewechselt werden und die
teilweise gefüllte Kanne an den Faserwiedergewinnungsanlage
teil geliefert werden. Die gleiche Behandlung einer entspre
chenden Menge Garn ist unerwünscht.
Wie schon erwähnt stellt die Fadenbruchzahl ein wichtiges In
diz für die Garnqualität dar. In einer automatisierten Anlage
ist die Feststellung der Fadenbruchzahl ein Problem weder für
die Spulmaschine noch für die Ringspinnmaschine. Wo die
Spinnstellen der Ringspinnmaschine mit keiner eigenen Sensorik
(z. B. nach EP 436 204; EP 432 401 oder DE-OS 40 11 944) ver
sehen sind, kann die Maschine mit einem dazu geeigneten fahr
baren Datenerfassungsgerät versehen sein, wobei die schon er
wähnten Bedienungsautomaten nur als Beispiele zu verstehen
sind.
Für moderne Spinnmaschinen ist oft die Kommunikationsfähigkeit
heutzutage auch gewährleistet z. B. nach DE-OS 40 08 794 oder
PCT/CH 92/00014. Dies ist aber auch nicht wesentlich, da das
direkte Festhalten der Daten auf der Packung selbst auch z. B.
nach DE-OS 41 12 073 oder DE-OS 40 24 202 bekannt.
Vor dem Spulenwechsel muß ein Flyer bzw. eine Ringspinnma
schine zum Stillstand gebracht werden (und nachher wieder auf
die Betriebsdrehzahl hochgefahren werden), d. h. der Spulen
wechsel stellt ein Produktionsunterbruch dar. Er soll dement
sprechend so kurz wie möglich gehalten werden und dies bedeu
tet, daß die Spulen nicht einzeln behandelt werden können.
In modernen Maschinen werden alle während eines Betriebs- bzw.
Maschinenzyklus hergestellten Packungen möglichst gleichzeitig
gedofft und durch leere Hülsen ersetzt. Nur einzelne Spulen
können fehlerhaft sein. Das Transportsystem ist daher vor
zugsweise in der Lage, einzelne Spulen oder eine kleine Spu
lengruppe auszurangieren. Dies erfordert ein Transportsystem
in Kombination mit einer speziellen (vorzugsweise eigenen)
Steuerung ("Intelligenz"). Solche Systeme stehen seit einigen
Jahren zur Verfügung (siehe z. B. den Artikel "Rechnergestützte
Transportsysteme in der textilen Fertigung" in Melliand Tex
tilberichte, 7/1985, Seite 499 ff). Solche Systeme haben heute
mit Peg Trays für den Kopstransport ein hohes Entwicklungsni
veau erreicht, wobei auch für Flyerspulen die spezielle Be
handlung von einzelnen bzw. einer kleinen Anzahl von Spulen
durchaus möglich ist (siehe z. B. EP 431 268).
Anhand der Fadenbruchzahl ist es daher möglich, fehlerhafte
Spulen von der Weiterverarbeitung auszuschließen und dadurch
die nachgeschalteten Stufen zu entlasten. Es ist aber eben
falls möglich solche Spulen an speziell dafür vorgesehenen
Weiterverarbeitungsstellen bzw. - Maschinen weiterzuleiten,
was zu einer klaren Unterscheidung zwischen Produkten erster
und zweiter Qualität führt. Dies wird nachfolgend näher im
Zusammenhang mit der Spulmaschine (als Beispiel) erläutert.
Die verschiedenen vorher erwähnten Fehlerursachen führen zu
ganz verschiedenen Wirkungen bezüglich der Produktqualität.
Eine defekte Spinnstelle produziert laufend schlechtes Garn -
sie soll abgestellt werden. Eine Fehlbedienung an einer normal
arbeitenden Spinnstelle führt möglicherweise zu einem Einzel
fadenbruch, der zu irgendeiner Phase des Kopsaufbaues vorkom
men kann.
Eine Fehleinstellung in der Hochlaufkurve der Maschine kann zu
einer Anhäufung von Fadenbrüchen in der sogenannten Kopsbasis
führen, wo ohnehin Fadenbrüche bekannterweise wegen der un
stetigen Betriebsbedingungen zu erwarten sind (siehe z. B. im
Artikel "Fadenbrucherfassung, Minimierung und Behebung an
Ringspinnmaschinen" in Melliand Textilberichte, 6/1984, Seite
379ff). Dabei ist aber viel gutes Garn im gleichen Kops vor
handen.
Die Auswirkungen solcher Vorfälle auf die Kopsbildung sind in
EP 360 287 (insbesondere Fig. 3 bis 6) schon erläutert worden
und es ist da vorgesehen, Kopsmißbildungen in der Kopsvorbe
reitung festzustellen, so daß die anschließende Kopsbehand
lung entsprechend angepaßt werden kann. Diese Erfindung sieht
nun die Möglichkeit vor, die Auswirkungen von Fehlern vor dem
Einliefern in die Kopsvorbereitung festzustellen (und dadurch
auch die Kopsvorbereitung zu entlasten), so daß entsprechende
Maßnahmen getroffen werden können. Dazu ist es aber notwendig
festzustellen, wo im Aufbau eines gegebenen Kops der Fehler
bzw. die Fehler entstanden sind.
Es werden nun verschiedene Möglichkeiten als Beispiele von
Mitteln erklärt, die zum Feststellen von "Fehlerstellen" in
einer Packung dienen können, d. h. zum Feststellen, wo im
Packungsaufbau ein Fehler liegt (Fehlerortung). Dabei wird na
türlich angenommen, daß die notwendige Sensorik vorhanden
ist, um den Fehler selbst zu erkennen.
Eine Längenmessung ist zur Fehlerortung ein wichtiges, wenn
nicht unerläßliches Hilfsmittel. Die Längenmessung ist im
Rotorspinnen und Düsenspinnen, wie auch in der Spulerei, schon
lang wohl bekannter Stand der Technik - siehe z. B. EP 157 134.
Es ist auch vorgeschlagen worden, die Längenmessung in der
Ringspinnerei zu verwenden (z. B. EP 386 519 - Flyer; US
4 665 686 - Ringspinnmaschine).
Es ist auch vorgeschlagen worden, verschiedene Fehlersignale
miteinander in Verbindung zu bringen, um dadurch den Gesamt
informationsgehalt dieser Signale zu erhöhen (siehe z. B.
EP 156 153).
Es ist uns aber nicht bekannt, daß bislang Längenmessung- und
Fehlersignale miteinander zum Orten des Fehlers in einer
Packung (oder Gebinde, z. B. einer Kanne oder einem Wickel) ver
knüpft wurden, obwohl die technischen Mittel zu diesem Zweck
seit langem zur Verfügung stehen.
Die Verwendbarkeit solcher Informationen bei der Weiterverar
beitung ist z. B. aus der DE-OS 39 42 304 ersichtlich bzw.
läßt sich daraus ableiten. Solche Informationen lassen sich
auch "flußabwärts" von einer "Trennstelle" verwenden, z. B. in
einem Maschinenverbund einer kreuzspulenherstellenden Spinn
maschine mit einer Doppeldrahtzwirnmaschine, wie dies in DE-
OS 38 02 900 gezeigt worden ist.
Zur näheren Erläuterung der Problematik der Fehlerortung unter
verschiedenen Umständen werden aber nachfolgend anhand der
Fig. 5 die verschiedenen Packungsformen (und die entsprechen
den Packungsaufbauzyklen) kurz erläutert. Es wird aber dabei
darauf hingewiesen, daß diese Erläuterungen dem Fachmann aus
den Lehrbüchern der Spinntechnologie bestens bekannt sind.
Fig. 5 zeigt in Fig. 5A eine Flyerspule, in Fig. 5B einen Kops
und in Fig. 5C eine Kreuzspule. In den schematischen Darstel
lungen der Fig. 5A(i), 5B(i) und 5C(i) ist die Packung je
weils voll, in den Fig. 5A(ii), 5B(ii) und 5C(i) halb leer
(halb abgezogen) und in den Fig. 5A(iii), 5B(iii) und
5C(iii) leer, d. h. es bleibt nur noch der Packungskern (oder
Träger) in der Form einer sogenannten Hülse. Diese Packungen
haben je einen eigenen Aufbau, wobei grundsätzlich zwei Ab
zugsabläufe erkannt werden können. In einem Fall ändert sich
die Länge des Garnkörpers beim Abziehen (Kops), im anderen
Fall der Durchmesser (Flyer- bzw. Kreuzspule).
Die Packungsbildung auf dem Flyer muß von Anfang bis zum Ende
durchgearbeitet werden. Das Auslassen eines Abschnittes ist
wegen des Antriebssystems nicht möglich. Da die Produktions
stellen nicht einzeln angetrieben werden, wird heute beim
Luntenbruch die ganze Maschine abgestellt, um das Ansetzen an
der betroffenen Stelle zu ermöglichen. Danach wird der
Packungsbildungszyklus vom Punkt fortgesetzt, wo er vorher abge
brochen wurde.
Eine Längenmessung zusammen mit Werten, die im Einstellungs
programm vorhanden sind (z. B. die Gesamtlänge der Flyerspu
lenlunte), geben eindeutig die Fehlerstelle an. Die gleichen
Informationen könnten aber direkt aus dem Packungsbildungs
programm gewonnen werden, falls die verschiedenen Schritte
dieses Programmes identifizierbar sind (abgelesen werden kön
nen).
Die gleichen Bemerkungen gelten im wesentlichen für die Bil
dung der Kreuzspule, wobei in diesem Fall die verschiedensten
Antriebssysteme zur Anwendung kommen. Ein weiterer Parameter,
der gelegentlich im Zusammenhang mit der Kreuzspule verwendet
wird, ist der Packungsdurchmesser (siehe z. B. EP 78 979), und
dies kann auch zur Fehlerortung herangezogen werden. Dies gilt
im Prinzip auch für die Flyerspule.
Der Kops stellt einen etwas schwierigeren Fall dar. Wie aus
EP 360 287 ersichtlich ist, kann im Kops ein ganzer Abschnitt
fehlen - und die Auswirkung auf die Kopsform hängt davon ab,
welcher Abschnitt ausgelassen wurde. Die Kopsform wird daher
in Fig. 6 nochmals näher erläutert.
In Fig. 6 ist die Hülse mit 50 und der Garnkörper mit 52 an
gedeutet. Der Garnkörper besteht aus einer Basis 54, einem
zylindrischer Teil 56 (der allerding aus einzelnen konischen
Schichten besteht) und einem konischen Ansatz 58. Die Basis 54
wird (beim normalen Aufbau) zuerst gebildet und enthält das
Garn, das während der Hochlaufkurve hergestellt wurde. Der
Ansatz 58 wird während der Schlußphase des Bildungszyklus
gebildet und enthält das Garn, das während des Abspinnens ge
sponnen wurde. Beim Abziehen beginnt man mit dem freien Garn
ende auf dem Ansatz 58. Der zylindrische Kopsteil 56 enthält
den größten Teil der Garnmenge des Kopses, und zwar dasjenige
Garn, das bei stetigen Betriebsbedingungen hergestellt wurde.
Beim Fadenbruch in einer einzelnen Spinnstelle wartet das
Bildungsprogramm nicht auf diese Stelle, sondern schreitet für
die anderen noch normal laufenden Spinnstellen fort. Wenn nun
ein einziger Bruch im Lauf der Kopsbildung entsteht, dieser
Fadenbruch behoben wird und nachher die Kopsbildung bis zum
Schluß ununterbrochen fortgesetzt wird, gibt die Längenmes
sung genau an, wo die Fehlerstelle gegenüber dem Kopsende
liegt. Bei einem zweiten Fadenbruch, oder wenn nach einem Fa
denbruch die Kopsbildung vor dem Ende des Bildungszyklusses
nicht wieder aufgenommen wird, können täuschende Resultate
entstehen.
Solche Resultate können aber durch Berücksichtigung der "Ma
schinenfahrprogramme" vermieden werden. Solche Programme sind
in den Steuerungen moderner Maschinen gespeichert und defi
nieren zu jedem Zeitpunkt des Maschinenzyklus die herrschenden
Betriebsbedingungen. Solche Fahrprogramme für eine Ringspinn
maschine sind in Fig. 7 und 8 schematisch gezeigt worden.
Auf der waagrechten Achse wird die Zeit t eingetragen, wobei
"T" die Dauer eines Maschinenzyklus vom Anfang der Kopsbildung
bis zum Ende darstellt. Die Spindeldrehzahl wird nach der
Charakteristik n (Fig. 7) und die momentane Ringbankstelle
(gegenüber einer Anfangsposition) nach dem Bewegungsablauf h
bestimmt. Die entsprechende Drehzahl des Lieferzylinders vom
Streckwerk folgt der Kurve k (Fig. 8), was eine Lieferung l
(Fig. 8) ergibt.
Durch die Berücksichtigung dieser gespeicherten Programmdaten
ist es möglich, eindeutig die Fehlerstelle im Kops zu orten.
Es hat offensichtlich keinen Zweck, Informationen an die
Weiterverarbeitungsmaschinen zu liefern, die sie nicht ver
wenden können. Die technischen Mittel zur Verwendung der er
wähnten Informationen sind aber in modernen Spulmaschinen
vorhanden. Um dies zu verdeutlichen, sind in Fig. 9 die we
sentlichen Elemente einer Spulmaschine zur Verarbeitung von
auf Peg Trays getragenen Kopse abgebildet.
Die Maschine ist in Fig. 9 mit 70 angedeutet. Sie umfaßt
Spulstellen, wovon in Fig. 9 nur drei Stellen 72, 74, 76 ange
deutet sind; in einer praktischen Ausführung sind normaler
weise zwanzig oder mehr Spulstellen zu finden.
Die Kopsvorbereitung ist mit 78 angedeutet. Peg Trays (nicht
gezeigt) mit Kopsen werden über einen Zufuhrweg 80 in die
Kopsvorbereitung 78 eingeliefert und verlassen die Kopsvorbe
reitung in Richtung der Spulstellen auf den Transportpfad 82.
Sie verlassen die Spulstellen auf dem Transportpfad 84 und
werden entweder an die Kopsvorbereitung 78 oder an einen
Abfuhrweg 86 (wenn voll abgespult) geliefert. In diesem Fall
wird angenommen, daß die Spulmaschine 70 nicht (wie in Fig. 1)
mit einer einzigen Ringspinnmaschine, sondern mit einer Mehr
zahl von Ringspinnmaschinen (flexibler Link - z. B. gemäß EP
344 597) verbunden ist. Ein Beispiel der Anordnung ist in der
DE-OS 32 35 442 zu finden.
In einer solchen Maschine wird jeder Peg Tray einzeln behan
delt, und es besteht die Möglichkeit, die Peg Trays unter
schiedlich zu behandeln, wie dies z. B. schon in EP 402 630;
EP 406 541 und DE-OS 34 34 576 in einem anderen Zusammenhang
vorgesehen ist.
Es ist nun möglich, z. B. Kopse ohne Fehler an die Spulstelle
76 und weitere, nicht gezeigte Spulstellen zu richten, während
mit Fehlern behafteten Kopse an die Spulstellen 72 und 74
weitergeleitet werden.
Mit der Anwendung der Fehlerortung wird aber ein weiterer
Schritt möglich. Wenn festgestellt werden kann, wo der Fehler
liegt, bzw. die Fehler liegen, ist es möglich, die verschie
denen Kopsabschnitte unterschiedlich zu behandeln. Falls z. B.
die Basis vom Kops einen Fehler enthält, die anderen Teile
hingegen gut sind, kann ohne weiteres sowohl der Ansatz als
auch der zylindrische Teil normal als erstklassiges Garn ab
gezogen und umgespult werden, während die Basis als minder
wertig über den Weg 84 an die Kopsvorbereitung 78 zur Neuein
führung in eine Spulstelle 72 oder 74 zurückgesandt wird.
Eine Verbesserung des Wirkungsgrades der Gesamtanlage ist al
lerdings auch ohne eine genaue Fehlerortung möglich. Wenn be
kannt wird, in welchem Kopsabschnitt sich der Fehler bzw. die
Fehler befinden, ist es möglich, die guten Abschnitte voll
auszunutzen und die weniger guten Teile als minderwertig zu
behandeln.
Die genaue Ortung ermöglicht aber zusätzlich eine Anpassung
der Abzugsbedingungen (Geschwindigkeit, Spannung) an die
Garnparameter.
Wichtig zur Realisierung der "abschnittweisen" Umspulung von
Kopsen nach dieser Erfindung sind
- - einerseits eine derartige Gestaltung der "Weichenstellen" 90 (Fig. 9), daß nur ausgewählte Kopse (Peg Trays) an diesen Stellen in die eigentlichen Spulstellen-Förderwege eintreten können, und
- - anderseits eine derartige Gestaltung der Kopsvorbereitung 78 (oder eine andere dazu vorgesehene Einheit), daß die Peg-Trays kodiert werden können, wobei die Kodierung be stimmt, zu welcher Spulstelle eine Peg-Tray den Zutritt gewährt wird.
Die Mittel, um dies zu ermöglichen, ist in der Spulerei schon
vorhanden - siehe z. B. DE-OS 33 44 473; DE-OS 36 03 002 und
DE-OS 36 28 045. Eine neu konzipierte Kopsvorbereitung zur
Behandlung von "Problemkopsen" ist auch in der EP-
Patentanmeldung Nr. 92 810 115.3 vom 19.2.1992 beschrieben
worden und kann zur Anwendung in dieser Erfindung angepaßt
werden. Der volle Inhalt der letztgenannten Anmeldung ist
hiermit in dieser Beschreibung eingefügt.
Die abschnittweise Umspulung kann auch dann Vorteile aufwei
sen, wo die Fehlermeldung (geschweige denn die Fehlerortung)
unmöglich ist (z. B. weil die nötige Sensorik fehlt oder weil
die Kommunikationsfähigkeit nicht ausgebaut ist). Es ist be
kannt, daß das Garn in gewissen Kopsteilen eine Struktur
aufweist, die von der Struktur des Garns der anderen Kopfteile
abweicht. Wo ein sehr gleichmäßiges Endprodukt gefordert
wird, lohnt es sich deshalb, nur diejenigen Kopsteile dafür zu
verwenden, die nach den Erwartungen die gegebenen Strukturan
forderungen erfüllen werden.
Dies kann auch mit einfachen Mitteln in der Spulmaschine rea
lisiert werden. Angenommen, man sei nicht bereit, das Garn in
den Kopsbasisteilen für ein bestimmtes Los von Kreuzspulen zu
verwenden, kann die Höhe des Garnkörpers in der Spulstelle
abgetastet werden (vgl. DE-OS 39 42 304) und das Umspulen kann
abgebrochen werden, wenn der Kops bis zum Basisteil abgezogen
worden ist. Der Garnrest kann dann an die Kopsvorbereitung zur
Neukodierung (Verwendung in einer anderen Spulstelle) zurück
gesandt werden.
Die gleiche Wirkung kann mit noch einfacherer Sensorik reali
siert werden, wenn jede Hülse an verschiedenen Stellen der
Hülse entlang markiert werden kann, so daß die noch verblei
bende Höhe des Garnkörpers durch Ablesen der abgedeckten Mar
kierungen auf der Hülse ermittelt werden kann.
Die Ringspinnmaschine ist nicht in der Lage, Flyerspulen so
flexibel zu behandeln, wie Kopse in der Spulmaschine behandelt
werden. Die unterschiedliche Behandlung von verschiedenen Ab
schnitten einer Flyerspule ist nicht möglich. Es wäre aber im
Prinzip möglich, die Fehlerortung dadurch auszunutzen, daß
dann, wenn der Fehler an die Oberfläche der Spule gelangt, er
z. B. durch einen Automaten abgesogen wird, so daß nachher
durch Neueinfädeln der Lunte in das Streckwerk das Spinnen
fortgesetzt werden kann. Ein dazu fähiger Automat ist z. B. in
den PCT-Patentanmeldungen WO 92/01098 und PCT/CH 91/00225 be
schrieben worden.
Die vorgeschalteten Maschinen sind aber normalerweise nicht in
der Lage (d. h. sie haben keine dazu geeignete Sensorik), das
Produkt vollständig zu überwachen bzw. zu kontrollieren. Die
definitive Prüfung findet nach wie vor in der Spulstelle
statt. Das Verhalten der vorgeschalteten Stufen wird auch nach
wie vor anhand der Prüfergebnisse in der nachgeschalteten
Stufe beurteilt.
Wo eindeutig in einer Spulmaschine ermittelt werden kann, daß
eine bestimmte Produktionsstelle laufend ein schlechtes Pro
dukt herstellt und die ihr nachgeschalteten Stufen belastet,
sollte diese Produktionsstelle ausgeschaltet werden. Dies kann
z. B. mittels eines fahrbaren Automaten geschehen, wie schon im
Zusammenhang mit Fig. 1 vorgeschlagen. Es kann aber auch von
der Maschine selbst bewerkstelligt werden, z. B. wo jede Pro
duktionsstelle mit einer eigenen, von der Maschinensteuerung
auslösbaren Luntenklemme versehen ist (z. B. nach US
4 763 467). Es kann aber auch von einem Bediener ausgeführt
werden, wenn eine entsprechende Instruktion erteilt wird (z. B.
nach WO 91/16481).
Luntenklemmen sind für die Ringspinnmaschine Stand der Tech
nik. Es ist aber nun vorgesehen, die Produktionsstellen des
Flyers auch mit Luntenklemmen zu versehen. Eine fehlerhafte
Flyerstelle kann daher auch jetzt ausgeschaltet werden, so
daß die Ringspinnmaschinen und die Spulmaschinen beide von
fehlerhaften Produkten entlastet werden.
Das Transportsystem muß allerdings jetzt auch eine neue Auf
gabe erfüllen, und zwar entweder das Auffüllen der leeren
Stelle im Transportzug oder (wie vorher) das Ausrangieren der
leeren Spulenträger.
Die Gesamtbeurteilung der Anlage ist allerdings jetzt dadurch
erschwert, daß Produkte an verschiedenen Orten aus dem nor
malen System ausgeschieden werden. Deswegen eignet sich die
Erfindung hauptsächlich zur Anwendung in Kombination mit einem
Prozeßleitsystem, z. B. wie im schon erwähnten Stand der
Technik gezeigt ist.
Die Ermittlung der wahren Ursache(n) eines Fehlers ist in den
meisten Fällen sowieso eine Aufgabe für ein Prozeßleitsystem,
weil nur grobe Fehler sich eindeutig anhand von Meßwerten an
einer einzigen Stelle auswerten lassen. Aus diesem Grund ist
in dieser Patentschrift die Ermittlung des Fehlertyps nicht
behandelt worden. Das Prozeßleitsystem ist in anderen Pa
tentanmeldungen beschrieben.
Nach unserer Schweizerischen Patentanmeldung Nr. 482/92 vom
18. Februar 1992 ist es vorgesehen Zustandsdaten bezüglich
einzelnen Produktionsstellen durch eindeutig feststellbare
Daten bezüglich Bedienungseingriffe zu ergänzen. Solche Be
dienungseingriffe können durch einen Bedienungsautomaten oder
eine Bedienungsperson durchgeführt werden. Im letzteren Fall
kann die Bedienungsperson dazu aufgefordert werden, Daten be
züglich des Eingriffs über eine dazu geeignete Schnittstelle
(Mensch-Maschine Interface) einzugeben, wobei vorzugsweise
womöglich die Eingabe zwangsweise während des Eingriffs ge
schieht. Der volle Inhalt der genannten Anmeldung Nr. 482/92
wird hiermit in dieser Anmeldung eingefügt.
Claims (9)
1. Verfahren zum Steuern einer Spinnereianlage, die eine
Spinnmaschine (RSM) und eine mit der Spinnmaschine ver
kettete Weiterverarbeitungsmaschine (SPM) umfaßt, wobei
bevorzugt ein Bedienungsautomat mit Mitteln zum Sammeln
von Daten bezüglich der Zustände der Spinnstellen (1, 2, 3)
der Spinnmaschine versehen ist und diese Daten zu Zu
standsdaten der Packungen in den Spinnstellen (1, 2, 3)
verarbeitet werden, dadurch gekennzeichnet, daß in der
Weiterverarbeitungsmaschine (SPM) die in den Spinnstellen
(1, 2, 3) hergestellten Packungen, die vorbestimmten Kate
gorien von Zustandsdaten zugeordnet wurden, eine bevor
zugte oder angepaßte Verarbeitung erfahren.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
die Packungen an vorbestimmte Arbeitsstellen (SS) der
Weiterverarbeitungsmaschine (SPM) in Abhängigkeit von den
jeweiligen der Packung zugeordneten Zustandsdaten zuge
teilt werden.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß Kopse ohne Fadenbruch bevorzugt weiterverarbeitet
werden.
4. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß Kopse mit Fadenbrüchen einer vorbestimmten Vorberei
tungsoperation in einer Kopsvorbereitungsstelle (KB) un
terzogen werden, wozu sie an eine dafür vorgesehene Vor
bereitungsstelle umgeleitet werden.
5. Verfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß bestimmte Packungen in einer Spulma
schine (SPM) auf verschiedenen Spulstellen (SS)
abschnittweise unter Berücksichtigung der jeweils zutref
fenden Zustandsdaten umgespult werden.
6. Umspulverfahren für eine Spulmaschine (SPM) nach Anspruch
5, dadurch gekennzeichnet, daß zur Bildung einer Kreuz
spule nur Garn aus ausgewählten Abschnitten von Kopsen
verwendet wird.
7. Verfahren zum Steuern einer Spinnereianlage nach einem der
vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß mit
tels der gesammelten Daten Fehlerstellen auf Packungen
geortet werden, indem eine Längenbestimmung des auf der
Packung aufgewickelten Materials bis zum Auftreten des
Fehlers mit Hilfe des Maschinenfahrprogramms durch Auf
summieren der Lieferung eines Streckwerks vorgenommen
wird.
8. Spinnmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 7, mit Steu
ermitteln (PLR, MS), dadurch gekennzeichnet, daß abhängig
von den gesammelten Zustandsdaten der Packungen Lunten
klemmen (LK) an den Produktionsstellen (1, 2, 3) betätigbar
sind.
9. Spinnmaschine mit Steuermitteln (PLR, SSP) zur Durchführung
eines der Verfahren in den Ansprüchen 1 bis 7.
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