DE4341292A1 - Dichtungsstruktur und Verfahren zum Abdichten einer Fahrzeuglampe - Google Patents

Description

Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf eine Fahr­ zeuglampe und ist im besonderen auf eine Abdichtstruktur gerichtet, die zwischen einer Dichtnut eines Lampenkör­ pers der Fahrzeuglampe und einem Haltestefschenkel einer in die Dichtnut eingepaßten Streuscheibe oder Frontlinse vorgesehen ist, sowie ein Verfahren zum Herstellen der Dichtstruktur.

Als Dichtstruktur zwischen einem Haltesteg einer Streu­ scheibe und einer Dichtnut einer Fahrzeuglampe ist eine Struktur weit verbreitet, bei der ein Heißschmelzmate­ rial als Dichtglied in die Dichtnut eingebracht wird, ehe der Schenkelteil der Streuscheibe in die Dichtnut so eingepaßt wird, daß der Schenkelteil der Streuscheibe und die Dichtnut relativ zueinander durch das ausgehär­ tete heißschmelzende Material abgedichtet sind.

Jedoch gibt es bei der konventionellen Struktur mit dem Heißschmelzmaterial dahingehend ein Problem, daß das ge­ härtete Heißschmelzmaterial eine sehr hohe Haftung ent­ wickelt und später nur sehr schwierig abzunehmen oder herauszulösen ist, so daß sich die Streuscheibe von der Dichtnut nicht mehr ohne weiteres trennen läßt, wenn je­ mand entweder die Streuscheibe oder den Lampenkörper auswechseln möchte. Aus diesem Grund mußte dann der Lam­ penkörper zusammen mit der Streuscheibe als eine Bauein­ heit ausgewechselt werden, und kann, z. B. beim Ver­ schrotten des Fahrzeugs, die Streuscheibe nicht nochmals für ein neues Fahrzeug benutzt werden, selbst wenn sie keinerlei Schaden hätte. Auf der anderen Seite muß, so­ bald eine Streuscheibe durch einen Steinschlag beim Fah­ ren mit dem Fahrzeug beschädigt wird, nicht nur eine neue Streuscheibe, sondern auch ein neuer Lampenkörper eingebaut werden, obwohl letzterer gegebenenfalls noch neuwertig oder voll funktionsfähig ist. Mit anderen Wor­ ten war bei den konventionellen Dichtstrukturen keine Wiederverwertung möglich. In der Vergangenheit haben so sehr viele verschrottete Automobile Umweltschäden verur­ sacht, da sie einen industriellen Abfall bedeuten, der zum Entsorgen viel Raum wie eine Schrotthalde benötigt. Gegenwärtig besteht starker Bedarf zum Wiederverwerten von Teilen ausgeschlachteter Automobile in neuen Fahr­ zeugen. Im Hinblick auf die Streuscheibe und die Lampen­ körper von Fahrzeuglampen sind deshalb die konventionel­ len Dichtstrukturen unbefriedigend, um diesem Bedarf ge­ recht zu werden, da sich diese Teile nicht mehr vonein­ ander separieren lassen.

Weiterhin gibt es bei der konventionellen Dichtstruktur eine Schwierigkeit dadurch, daß das heißschmelzende Ma­ terial beim Aushärten schrumpft, wodurch zwischen der Dichtnut und dem heißschmelzenden Material Spalte ent­ stehen, die die Wasserdichtheit der Dichtstruktur beein­ trächtigen.

Im Hinblick auf die vorerwähnten Schwierigkeiten wurden bereits verbesserte Dichtstrukturen vorgeschlagen, die das Recyceln von Lampenteilen ermöglichten, und bei de­ nen die Streuscheibe oder eine Frontlinse aus der Dicht­ nut eines Lampenkörpers zu trennen oder heraus zunehmen war. Ein Beispiel einer solchen Dichtstruktur ist in der nicht geprüften japanischen Gebrauchsmusteranmeldung Hei. 1-83 202 beschrieben. Diese Dichtstruktur verwendet, wie in Fig. 1 gezeigt ist, ein elastisches Glied 3, das mit einem Endabschnitt eines Haltestegs 2 der Streu­ scheibe 1 einstückig geformt ist. Das elastische Glied 3 wirkt als Halteglied, mit dem der Haltesteg 2 in ein Ge­ häuse des Lampenkörpers eingreift. Da bei dieser Struk­ tur das elastische Glied 3 mit dem Haltesteg 2 von vorn­ herein einstückig geformt ist, läßt sich der Haltesteg 2 der Streuscheibe 1 in eine Dichtnut 4 dadurch einsetzen, daß der Haltesteg 2 der Streuscheibe 1 einfach mit der Dichtnut 4 in Eingriff gebracht wird.

Bei dieser vorgeschlagenen Dichtstruktur gemäß der nicht geprüften japanischen Gebrauchsmusteranmeldung (OPI) Nr. Hei. 1-83 202 und wie in Fig. 1 gezeigt, ist es schwie­ rig, beim Zusammenbauen das elastische Glied 3, das mit dem Haltesteg 2 der Streuscheibe 1 einstückig geformt ist, in die Dichtnut 4 zum Eingriff zu bringen. Denn das elastische Glied 3 ist mit einer Größe ausgebildet, die ausreicht, um zwischen der Dichtnut 4 und dem elasti­ schen Glied 3 einen die geforderte Wasserdichtheit ga­ rantierenden Preßsitz zu gewährleisten.

Es wurde ferner eine andere Art einer verbesserten Dichtstruktur vorgeschlagen (in der nicht geprüften ja­ panischen Gebrauchsmusteranmeldung (OPI) Nr. Hei. 2-12 30 10 beschrieben). Bei dieser Struktur und wie in Fig. 2 gezeigt, wird zuerst ein hohles Dichtglied in der Dicht­ nut 4 festgelegt, ehe nachfolgend ein Haltesteg 2 der Streuscheibe 1 mit der Dichtnut 4 von der Oberseite des Dichtgliedes 5 in Kontakt gedrückt wird, um eine vorge­ spannte Kondition mit dem hohlen Dichtglied 5 einzuhal­ ten. Der Haltesteg 2 ist mit einem Vorsprung 2a verse­ hen, der sich radial nach außen erstreckt und in eine Öffnung 4c in einer Seitenwand der Dichtnut zum Eingriff bringbar ist, um einen mechanischen Eingriff zwischen der Streuscheibe 1 und dem Lampenkörper herzustellen.

Obwohl es bei dieser Ausführung der Dichtstruktur gemäß der ungeprüften japanischen Gebrauchsmusteranmeldung (OPI) Nr. Hei. 2-12 30 10 und wie in Fig. 2 gezeigt, leichter ist, das hohle Dichtglied in die Dichtnut 4 inzusetzen, kann versehentlich das Dichtglied 5 exzen­ trisch in Richtung zu einer Seitenwand 4a oder 4b der Dichtnut 4 versetzt werden. Es ist deshalb nicht leicht, einen gleichförmigen Dichtanpreßdruck über die gesamte Dichtnut 4 zu erreichen, um die ausreichende Wasserdich­ tigkeit an jeder Stelle zu gewährleisten.

Die vorliegende Erfindung baut auf den vorerwähnten Schwierigkeiten auf, die bei den konventionellen und vorgeschlagenen Dichtstrukturen gegeben sind. Es ist deshalb ein primäres Ziel der vorliegenden Erfindung, eine verbesserte Dichtstruktur zwischen einem Halte­ steg einer Streuscheibe oder einer Frontlinse und ei­ ner Dichtnut einer Fahrzeuglampe einzurichten, die es ermöglicht, die Streuscheibe vom Lampenkörper später einzeln wieder abzunehmen und auszutauschen oder wie­ derzuverwerten.

Ein anderes Ziel der Erfindung ist die Schaffung einer verbesserten Dichtstruktur zwischen einem Haltesteg ei­ ner Streuscheibe oder einer Frontlinse und einer Dicht­ nut einer Fahrzeuglampe, die sich durch einen einfachen Zusammenbau und eine verbesserte Dichtwirkung auszeich­ net.

Die vorerwähnten Ziele und weitere Vorteile werden mit einem Verfahren zum Schaffen einer Dichtstruktur zwi­ schen einem Haltesteg und einer Streuscheibe und einer Dichtnut gelöst, die an einem Lampenkörper einer Fahr­ zeuglampe geformt ist, und das gemäß der Erfindung einen Schritt zum Anbringen eines Dichtgliedes in der Dichtnut umfaßt, das aus einem zweiteiligen bzw. aus einem zwei Komponenten-Schaummaterial gebildet wird und entlang ei­ ner Peripherie des vorderen Öffnungsabschnittes eines Lampenkörpers geformt ist, und zwar um den in die Dicht­ nut eingesetzten Haltesteg mit der Dichtnut mittels ei­ nes mechanischen Eingriffsmittels so festzulegen, daß er gegen Entfernen gesichert ist, und dabei das Dichtglied, das in die Dichtnut eingespritzt ist, durch den Halte­ steg der Streuscheibe in einen komprimierten Zustand zu bringen. Das Dichtglied wird aus einem aufgeschäumten und verfestigten Material geformt, das aus einem vorher­ gehenden flüssigen Zustand aufschäumt und unter Beibe­ haltung von Elastizität aushärtet. Dieses Dichtglied läßt sich später wieder aus der Dichtnut herausnehmen.

Im Hinblick auf einen weiteren Aspekt der Erfindung wird in der Dichtstruktur der Haltesteg der Streuscheibe in einem Status gehalten, bei dem er während des Aufschäu­ mens des Dichtgliedes aus dem flüssigen Zustand in Ein­ griffsrichtung von den Begrenzungen der Dichtnut vorbe­ stimmte Abstände einhält. Nach dem Aufschäumen ist das Ende des Haltesteges der Streuscheibe durch das Dicht­ glied eingehüllt, das expandiert ist und den Haltesteg der Streuscheibe mechanisch in der Dichtnut so sichert, daß dabei auch der komprimierte Zustand des Dichtgliedes aufrechterhalten bleibt. Da das Dichtglied bei seiner Einbringung in flüssigem Zustand ist, ist es sehr leicht, das flüssige Dichtglied in die Dichtnut einzu­ bringen. Das Dichtglied schäumt unter Expandieren auf, bis es mit der Dichtnut in Druckkontakt kommt. Es kann auf diese Weise zwischen der Dichtnut und dem Dichtglied kein Spalt entstehen. Das in die Dichtnut eingebrachte Dichtglied härtet nach dem Aufschäumen aus, bis es einen festen Zustand erreicht hat, wobei es seine Elastizität beibehält. Nach einer vorbestimmten Zeitdauer wird das Dichtglied durch den Haltesteg der Streuscheibe kompri­ miert und dichtet so zwischen dem Haltesteg der Streu­ scheibe und der Dichtnut ab. Da das Dichtglied sich spä­ ter wieder herausnehmen läßt, kann entweder die Streu­ scheibe und/oder der Lampenkörper wieder verwertet wer­ den.

Weiterhin schäumt das Dichtglied unter Expandieren so weit auf, daß es das Ende des Haltestegs der Streuschei­ be bedeckt. Dies bedeutet mit anderen Worten, daß das Dichtglied gleichmäßig zwischen dem Haltesteg der Streu­ scheibe und einer Grundfläche der Dichtnut über die ge­ samte Erstreckung und Richtung der Dichtnut gleichförmig eingesetzt werden kann. In dieser Kondition läßt sich das Dichtglied durch den Haltesteg der Streuscheibe kom­ primieren. Konsequenterweise wird der durch das Dicht­ glied zwischen dem Haltesteg der Streuscheibe und der Dichtnut erzeugt Dichtdruck entlang der Dichtnut gleich­ förmig eingestellt.

Anhand der Zeichnung werden Ausführungsformen der Er­ findung erläutert. Es zeigt

Fig. 1 eine Schnittansicht eines Ein­ griffsabschnitts eines Halte­ stegs einer Streuscheibe, die auf konventionelle Weise in ei­ ner Dichtnut festzulegen ist,

Fig. 2 eine Schnittansicht eines Ein­ griffsabschnittes des Halteste­ ges einer Streuscheibe in einer Dichtnut bei einer anderen kon­ ventionellen Ausbildung,

Fig. 3 einen Radialschnitt einer Fahr­ zeuglampe, bei der die Anwendung der Erfindung verdeutlicht ist,

Fig. 4 einen vergrößerten Detailschnitt eines Eingriffsabschnitts des Haltestegs einer Streuscheibe in einer Dichtnut gemäß einer ersten Ausführungsform der vor­ liegenden Erfindung,

Fig. 5 eine Ansicht zur Verdeutlichung eines Verfahrensschrittes beim Einspritzen des flüssigen Dicht­ gliedes in die Dichtnut,

Fig. 6 eine Ansicht eines weiteren Schritts beim Einführen des Hal­ testegs der Streuscheibe in die Dichtnut,

Fig. 7 eine Ansicht des Verfahrens­ schrittes des Aufschäumens eines flüssigen Dichtgliedes bei gleichzeitiger Expansion,

Fig. 8 eine vergrößerte Perspektivan­ sicht eines Clips, der erfin­ dungsgemäß als mechanisches Sicherungsmittel benutzt wird,

Fig. 9A-9D schematische Ansichten zur Ver­ deutlichung unterschiedlicher Endteile des Haltestegs der Streuscheibe gemäß der vorlie­ genden Erfindung,

Fig. 10+11 Perspektivansichten anderer Aus­ führungsformen von Haltestegen der Streuscheibe und der Dicht­ nut, und

Fig. 12 eine vergrößerte Schnittansicht eines Eingriffsabschnittes des Haltesteges einer Streuscheibe in der Dichtnut gemäß einer zweiten Ausführungsform der vor­ liegenden Erfindung.

In den Fig. 3 bis 8 ist eine Dichtstuktur-Ausführung der vorliegenden Erfindung gezeigt, die für eine Streuschei­ be oder Frontlinse eines Fahrzeugscheinwerfers mit einer Dichtnut Verwendung findet.

Fig. 3 ist eine Schnittansicht einer Fahrzeuglampe, bei der die vorliegende Erfindung angewendet ist. Die Fahr­ zeuglampe weist einen schüsselförmigen Lampenkörper 10 und eine Streuscheibe 14 auf, die am Lampenkörper 10 an­ gebracht ist. Der Lampenkörper 10 enthält einen Reflek­ tor 40, mit dem eine Lampenfassung 70 verbunden ist. Die Lampenfassung 70 ist über eine Gummitülle 60 auch mit dem Lampenkörper 10 verbunden. Als Lichtquelle dient ei­ ne Glühlampe 50, die in der Lampenfassung 70 montiert ist. Die Streuscheibe 14 greift in den Lampenkörper 10 ein und übergreift den Reflektor 40. Ein Clip 30 dient als mechanisches Eingriffsmittel und wird später im De­ tail erläutert. Der Clip 30 kann durch Biegen einer Blattfeder geformt sein.

Fig. 4 ist eine vergrößerte Schnittansicht des Ein­ griffsabschnittes eines Haltestegs 15 der Streuscheibe 14, der in die Dichtnut 12 eingreift. Die Fig. 5 bis 7 sind Schemadarstellungen, die Verfahrensschritte beim Festlegen der Streuscheibe 17 in der Dichtnut 12 ver­ deutlichen sollen. Fig. 8 ist eine vergrößerte Perspek­ tivansicht des Clips 30.

Der Lampenkörper 10 ist an einer Peripherie eines vorde­ ren Öffnungsabschnittes mit der Dichtnut 12 ausgebildet, die in ihrem Querschnitt in etwa U-förmig geformt ist. Die Streuscheibe 14 hat eine Größe, die ausreicht, um vor der Vorderöffnung des Lampenkörpers 10 montiert zu werden. An einer Peripherie der Streuscheibe 14 ist der Haltesteg 15 vorgesehen, der zum Eingriffin die Dicht­ nut 12 des Lampenkörpers 10 bestimmt ist. Ein mit Ela­ stizität ausgebildetes Dichtglied 20 ist zwischen dem Haltesteg 15 der Streuscheibe 14 und der Dichtnut 12 angeordnet. Das Dichtglied 20 ist unter Kompression ge­ halten, und zwar durch den Haltesteg 15 der Streuscheibe 14, um den Haltesteg 15 in der Dichtnut 12 abzudichten.

Der Clip 30 fungiert als mechanisches Sicherungsglied und ist zwischen einem Flansch 15a des Haltestegs 15 der Streuscheibe 14 und einem flanschähnlichen Verlänge­ rungsteil 12a vorgesehen, der von einer äußeren Wand der Dichtnut 12 absteht. Der Clip 30 übergreift den Flansch 15a und den Teil 12a um den Flansch 15a und den Verlän­ gerungsteil 12a in gegenseitiger Anlage zu halten. Die Dichtung 12 ist ferner mit einem Vorsprung 12b versehen, der mit einem Positioniervorsprung 15b des Haltestegs 15 der Streuscheibe 14 in Eingriff steht und an diesem an­ liegt, um eine bestimmte Eingriffstiefe des Haltestegs 15 der Streuscheibe 14 in der Dichtnut 12 zu begrenzen.

Das Dichtglied 20 ist z. B. aus einem Zwei-Komponenten- Polyurethan-Schaum oder einem Zwei-Komponenten-Silikon­ schaum geformt, der dadurch hergestellt wird, daß ein Grundmaterial mit einem Härter vermischt wird, so daß das Material ein Volumens-Mischungsverhältnis in einem Bereich von 1 : 1 zu 1 : 10 und ein zwei- bis vierfachens Schäum-Expansionsverhältnis erhält.

Als Zwei-Komponenten-Polyurethan-Schaummaterial kann er­ findungsgemäß beispielsweise der Typ 9020 der Fa. Matsushita Industry Co., Ltd., dienen, oder der Typ 9080 der Fa. Sonderhoff GmbH oder der Fa. Inoac Inc. Anderer­ seits kann als Zwei-Komponenten-Silikonschaummaterial Chemiseal 5-250 der Fa. Chemitec Inc. dienen.

Das Grundmaterial und der Härter werden in Behältern voneinander getrennt angesetzt und dann in einer Kammer vermischt und gerührt. Das gemischte Material wird dann mit einer Auslaßdüse der Rührkammer in die Dichtnut ein­ gespritzt. Die zum Mischen, Rühren und Einspritzen er­ forderliche Zeit hängt u. a. ab vom jeweiligen Material, vom Mischungsverhältnis und vom Volumen der Rührkammer. Diese Zeit kann z. B. zwischen etwa 30 Sek. und 3 Min. betragen. Die eingespritzte Menge beträgt beispielsweise zwischen 0,3 bis 1,0 ml/sek.

Fünf bis zehn Minuten nachdem das Dichtglied 20 auf­ schäumt und aus dem vorherigen flüssigen Zustand expan­ diert und schließlich aushärtet, gelangt es in einen Zu­ stand, in dem seine Oberfläche nicht mehr an einem be­ rührenden Finger anhaftet. Dieser Zustand wird klebe­ freier Zustand (tack free condition) genannt. Danach härtet das Dichtglied vollständig innerhalb von sechs bis vierundzwanzig Stunden aus. Das Dichtglied 20, das beim Aufschäumen in der Dichtnut 12 selbständig expan­ diert und in einen soliden Zustand übergeführt wird, in dem es dennoch Elastizität besitzt, kommt mit der Innen­ oberfläche der Dichtnut 12 in Druckkontakt. Es entsteht deshalb zwischen dem Dichtglied 20 und der Dichtnut 12 kein Zwischenspalt, wie es bei herkömmlichen Strukturen mit heißschmelzendem Material der Fall war.

Im besonderen wird ein Beispiel für den Zeitablauf zum Vervollständigen der erfindungsgemäßen Dichtstruktur nachstehend erläutert.

Das gemischte Dichtglied (Schaummaterial) wird in die Dichtnut eingespritzt. Nach einer vorbestimmten Zeitdau­ er (Creme-Zeit) von ca. zehn Sekunden, beginnt das Schaummaterial aufzuschäumen und dabei zu expandieren. Dies kann ca. drei Minuten dauern (Aufschäumzeit). Wäh­ rend der klebefreien oder nicht-klebenden Zeit, in der das Dichtglied noch nicht vollständig ausgehärtet ist, und die sich an die Aufschäumzeit anschließt (fünf bis zehn Minuten nach dem Verfahrensbeginn), wird der Halte­ steg der Streuscheibe in die Dichtnut eingesetzt, wobei er das Dichtglied komprimiert. Dann wird der Clip 30 zwischen dem Flansch des Haltestegs der Streuscheibe und der Dichtnut montiert, um diese Glieder aneinander me­ chanisch zu befestigen. Zum Zeitpunkt des Festlegens des Clips 30 sind bereits 40 bis 50% des Dichtgliedes 20 tatsächlich ausgehärtet. Nach ca. 24 Stunden ab dem Ein­ spritzzeitpunkt sind etwa 90% des Dichtgliedes ausgehär­ tet.

Das vollständig verfestigte Dichtglied 20 in der Dicht­ nut 12 läßt sich mit relativ geringer Schwierigkeit spä­ ter wieder herauslösen, und zwar wesentlich leichter als Dichtelemente, die aus heißschmelzendem Material gebil­ det waren. Das erfindungsgemäße Dichtglied läßt sich auch aufgrund seiner materialspezifischen Eigenart leicht abschälen. Wenn also ein Fall eintritt, bei dem nur die Streuscheibe 14 ausgewechselt werden muß, dann kann die Streuscheibe 14 aus der Dichtnut 12 zusammen mit dem Dichtglied 20 herausgebaut zu werden. Das am Haltesteg 15 der Streuscheibe 14 anhaftende Dichtglied 20 läßt sich vom Haltesteg 15 leicht abziehen. Dann wird eine neue Streuscheibe und ein neues Dichtglied einge­ baut. Der Haltesteg der neuen Streuscheibe wird wieder auf die gleiche Weise einstückig in der Dichtnut 12 zum Eingriff gebracht und abgedichtet.

Nachfolgend werden die Schritte zum starren Festlegen des Haltestegs der Streuscheibe in der Dichtnut 12 mehr detailliert erläutert.

Zunächst wird gemäß Fig. 5 ein Dichtglied 20 in flüssi­ gem Zustand in die Dichtnut 12 eingebracht. Der Zustand des in Fig. 5 gezeigten Dichtgliedes 20 ist über eine "Creme-Zeit" creme-artig. Danach wird, wie in Fig. 6 ge­ zeigt, ein Ende des Haltestegs 15 der Streuscheibe 14 in die Dichtnut 12 eingesetzt, wobei das Ende einen vorbe­ stimmten Abstand H zwischen dem Flansch 15a des Halte­ stegs 15 der Streuscheibe 14 und dem Verlängerungsteil 12a der Dichtnut 12 entlang des gesamten Eingriffsberei­ ches einhält. Das Dichtglied 20 beginnt ggfs. erst dann aufzuschäumen und zu expandieren, bis es eine Position erreicht, in der es den Endabschnitt des Haltestegs 15 der Streuscheibe 14 wie in Fig. 7 gezeigt, umschließt. Sobald eine vorbestimmte Zeit nach dem Aufschäumen ver­ strichen ist, und das Material des Dichtgliedes 20 in einem halbstarren Zustand (klebefreiem Zustand) ist, wird der Haltesteg 15 der Streuscheibe 14 nach unten in die Dichtnut 12 hineingepreßt, um das Dichtglied 20 zu komprimieren. Schließlich wird ein Clip 30 angebracht, um die Streuscheibe 14 in der Dichtnut 12 festzulegen.

Die auf die vorbeschriebene Weise gebildete Dichtstruk­ tur ist so ausgelegt, daß das Dichtglied 20 praktisch einstückig mit dem Endabschnitt des Haltestegs 15 der Streuscheibe 14 verbunden ist und den Haltesteg 15 der Streuscheibe 14 vollständig abdichtet. Weiterhin haftet das Dichtglied 20 einstückig an der gesamten Innenober­ fläche der Dichtnut 12, so daß sie auch die Dichtnut 12 abdichtet. Schließlich wird aufgrund der Wirkung des Clips 30 des Dichtglieds 20 komprimiert, um einen dauer­ haften Druckkontakt mit dem Haltesteg 15 der Streuschei­ be 14 und der Dichtnut 12 aufrechtzuerhalten und auf diese Weise die Wasserdichtwirkung im Eingriffsbereich zwischen dem Haltesteg 15 und der Dichtnut 12 sicherzu­ stellen.

Das Dichtglied 20, das beim Aufschäumen expandiert und den Endabschnitt des Haltestegs 15 der Streuscheibe 14 umschließt, hält ferner einen im wesentlichen konstanten Zustand in einem Bereich zwischen dem Grund der Dicht­ nut 12 und dem Haltesteg 15 der Streuscheibe 14 entlang des gesamten gemeinsamen Eingriffsbereichs in der Dicht­ nut 12 ein. Auch wird der Dicht-Andruck, den das Dicht­ glied 20 durch die Kompression von seiten des Haltestegs 15 der Streuscheibe 14 ausübt, ebenfalls entlang der Dichtnut 12 konstant gehalten. Es wird auf diese Weise eine haltbare Wasserdichtheit sichergestellt.

Auf der anderen Seite kann für diese vorteilhafte Wir­ kung die Eindrückkraft durch die Streuscheibe klein sein, da der Haltesteg 15 der Streuscheibe 14 mit der Dichtnut 12 in Druckkontakt kommt, solange das Dicht­ glied 20 noch im halbstarren Zustand (nicht klebenden oder klebefreien Zustand) steht. Weiterhin kann auch die Befestigungskraft, die zwischen der Streuscheibe 14 und der Dichtnut 12 angewendet wird, klein sein. Dies bedeu­ tet, daß eine geringe Anzahl von Clips 30 gebraucht wird, verglichen mit der konventionellen Struktur gemäß dem Stand der Technik. Die geringe Anzahl der Clipse 30 vereinfacht natürlich den Zusammenbau der Lampe und auch das Entfernen der Clips bei einem Austausch oder bei Entsorgen.

Die Fig. 9A bis 9D sind schematische Ansichten zu Anord­ nungen des Endabschnittes des Haltestegs der Streuscheibe entsprechend der Erfindung. Fig. 9A verdeutlicht eine rechtwinkelige oder stumpfe Ausführung des Endabschnit­ tes 15A. Fig. 9B zeigt einen Endabschnitt 15B, bei dem beide Ecken abgeschnitten und ein pfeilartiger Quer­ schnitt gebildet sind. Die Fig. 9C und 9D verdeutlichen dreieckige Abschnitte 15C und 15D, bei denen jeweils ei­ ne Ecke eines rechteckigen Querschnittes weggeschnitten ist. Von diesen Ausbildungen ist die Ausführung gemäß Fig. 9B mit dem pfeilartigen Querschnitt besonders zweckmäßig, da die Kompressionskraft gleichmäßige Quer­ kräfte zwischen dem Dichtglied 20 und der Dichtnut er­ zeugt, sondern auch in Querrichtung ein gleichförmiger Sitz mit guter Abdichtwirkung entsteht.

Die Fig. 10 und 11 sind Perspektivansichten zu anderen Ausführungsformen der Haltestege der Streuscheiben und der Dichtnuten.

Bei der Ausführungsform gemäß Fig. 10 ist der Haltesteg 15 der Streuscheibe 14 mit einem Vorsprung 15C entlang einer Grundfläche des Haltesteges 15 versehen, um die Eingriffskraft zwischen dem Haltesteg 15 und der Dicht­ nut 12 zu erhöhen. Bei der Ausführungsform gemäß Fig. 11 ist in der Dichtnut 12 ein Schlitz 12C seitlich geformt, wogegen der Haltesteg 15 der Streuscheibe 14 mit einem Flansch 15D an einer Seite versehen ist, der in den Schlitz 12C paßt, um einen mechanischen und formschlüs­ sigen Eingriff zwischen dem Haltesteg 15 der Streuschei­ be 14 und der Dichtnut 12 herzustellen.

Fig. 12 verdeutlicht im Schnitt einen Eingriffsabschnitt einer Streuscheibe mit einer Dichtnut gemäß einer zwei­ ten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung. Bei die­ ser Ausführungsform hat der Haltesteg 15 der Streuschei­ be 14 einen Haken 15c, der in einen Öffnungsteil 12c zum Eingriff bringbar ist, der in einer Außenwand der Dicht­ nut 12 eingeformt ist, um eine mechanische bzw. form­ schlüssige Befestigung zwischen dem Haltesteg 15 der Streuscheibe 14 und der Dichtnut 12 zu erreichen. Abge­ sehen von diesem Merkmal stimmt die zweite Ausführungs­ form mit der ersten Ausführungsform überein, so daß eine gesonderte Beschreibung entbehrlich sein dürfte.

Es ergibt sich aus der vorstehenden Beschreibung, daß mit der Dichtstruktur zwischen dem Haltesteg der Streu­ scheibe und der Dichtnut in einer Fahrzeuglampe gemäß der Erfindung die Streuscheibe oder der Lampenkörper wieder zerlegt oder aus einem zu verschrottenden Auto­ mobil ausgebaut werden können und für ein neueres Fahr­ zeug wiederverwertbar sind, und zwar weil das Dichtglied aus einem elastischen solid aufgeschäumten Material be­ steht, das ausgehärtet ist und sich trotzdem bei Bedarf aus der Dichtnut und vom Haltesteg später wieder wegneh­ men läßt.

Da weiterhin das Dichtglied bei seiner Einbringung in die Dichtnut in flüssigem Zustand ist, läßt es sich sehr einfach in die Dichtnut einbringen.

Da schließlich das eingespritzte Dichtglied selbständig beim Aufschäumen expandiert und dann ein festes elasti­ sches Glied wird, das mit einem Preßsitz in der Dicht­ nut sitzt und gleichzeitig zwischen dem Haltesteg der Streuscheibe und der Dichtnut mittels der mechanischen Befestigung der Streuscheibe komprimiert gehalten wird, wird der Haltesteg der Streuscheibe sehr fest in der Dichtnut gehalten und abgedichtet.

Schließlich überdeckt das aufgeschäumte Dichtglied den Endabschnitt des Haltestegs der Streuscheibe und ist so gleichförmig zwischen dem Haltesteg der Streuscheibe und der Grundfläche der Dichtnut in Umfangsrichtung der Dichtnut angeordnet. Bei dieser idealen Verteilung des Dichtgliedes, und da das Dichtglied durch den Haltesteg der Streuscheibe komprimiert wird, wird der zwischen dem Dichtglied zwischen dem Haltesteg der Streuscheibe und der Dichtnut erzeugte Dichtdruck entlang der Dichtnut sehr gleichförmig. Es wird auf diese Weise eine sehr haltbare Dichtwirkung sichergestellt.

Claims (20)

1. Verfahren zum Anbringen einer Dichtstruktur zwischen einem Haltesteg einer Streuscheibe oder Frontlinse und einer Dichtnut entlang einer Peripherie eines vorderen Öffnungsabschnittes eines Lampenkörpers einer Fahrzeug­ lampe, gekennzeichnet - durch folgende Schritte:
Einbringen eines aushärtbaren Dichtgliedes in die Dicht­ nut, wobei das Dichtglied aus der Dichtnut zu einem spä­ teren Zeitpunkt wieder herausziehbar ist,
Einsetzen des Haltesteges der Streuscheibe in die Dicht­ nut, in der zuvor das Dichtglied angeordnet ist, sich noch in halbausgehärtetem Zustand befindet, und
im wesentlichen vollständiges Aushärten des Dichtglie­ des.

2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Dichtglied aus einem Schaummaterial oder aus einem schäumfähigen Material geformt wird.

3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Schaummaterial oder das schäumfähige Material vor seinem Einbringen in die Dichtnut gemischt wird.

4. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Schaummaterial ein Zwei-Komponenten-Polyure­ than-Schaummaterial ist.

5. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Schaummaterial ein Zwei-Komponenten-Silikon- Material ist.

6. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Haltesteg der Streuscheibe zwischen dem Schritt des Einsetzens und dem Schritt des Aushärtens des Dicht­ elementes mechanisch in Eingriff gebracht wird.

7. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß der mechanische Eingriff durch einen Clip (30) her­ gestellt wird.

8. Dichtstruktur für eine Fahrzeuglampe, gekennzeich­ net durch
einen eine Dichtnut (12) entlang einer Peripherie eines Öffnungsabschnittes aufweisenden Lampenkörper (10), eine Streuscheibe oder Frontlinse (14) mit einem Haltesteg (15), der mit der Dichtnut (12) des Lampenkörpers (10) verbunden ist, und
Mittel (20) zum Abdichten eines Eingriffsbereiches zwi­ schen dem Haltesteg (15) der Streuscheibe (14) und der Dichtnut (12), wobei die Dichtmittel (20) zu einem spä­ teren Zeitpunkt wieder herausnehmbar sind.

9. Dichtstruktur nach Anspruch 8, dadurch gekennzeich­ net, daß das Dichtmittel (20) aus einem Schaummaterial oder einem schäumfähigen Material geformt ist.

10. Dichtstruktur nach Anspruch 9, dadurch gekennzeich­ net, daß das Schaummaterial ein Zwei-Teil- oder Zwei- Komponenten-Polyurethanschäummaterial ist.

11. Dichtstruktur nach Anspruch 9, dadurch gekennzeich­ net, daß das Schaummaterial ein zweiteiliges oder Zwei­ komponenten-Silikonmaterial ist.

12. Dichtstruktur nach Anspruch 8, dadurch gekennzeich­ net, daß Mittel zum mechanischen Festlegen des Halteste­ ges (15) der Streuscheibe (14) in der Dichtnut (12) des Lampenkörpers (10) vorgesehen sind.

13. Dichtstruktur nach Anspruch 12, dadurch gekennzeich­ net, daß die mechanischen Eingriffsmittel durch wenig­ stens einen Clip (30) gebildet sind.

14. Dichtstruktur nach Anspruch 8, dadurch gekennzeich­ net, daß der Haltesteg (15) der Streuscheibe (14) einen Positioniervorsprung (15D, 15c, 15b) und die Dichtnut (12) einen Eingriffsvorsprung (12C, 12b, 12c) aufweisen, in der der Positioniervorsprung des Haltesteges (15) zum Herstellen einer vorbestimmten Eingriffstiefe des Halte­ steges (15) beim Einsetzen in die Dichtnut (12) zum Ein­ griff bringbar ist.

15. Dichtstruktur für eine Fahrzeuglampe, die mit einem Verfahren hergestellt wurde, das gekennzeichnet ist durch folgende Schritte:
Einbringen eines Dichtgliedes (20) in eine Dichtnut (12), wobei das Dichtglied (20) aus der Dichtnut (12) zum einem späteren Zeitpunkt wieder herausziehbar ist,
Einsetzen eines Haltesteges (15) einer Streuscheibe (14) in die Dichtnut (12), in welche das Dichtglied (20) zu­ vor bereits eingebracht wurde, und zwar solange das Dichtglied (20) erst halb ausgehärtet ist, und
vollständiges Aushärten des Dichtgliedes (20).

16. Dichtstruktur nach Anspruch 15, dadurch gekennzeich­ net, daß das Dichtglied (20) aus Schaummaterial geformt ist.

17. Dichtstruktur nach Anspruch 16, dadurch gekennzeich­ net, daß das Schaummaterial ein Zwei-Komponenten-Poly­ urethan-Schaummaterial ist.

18. Dichtstruktur nach Anspruch 16, dadurch gekennzeich­ net, daß das Schaummaterial ein Zwei-Komponenten-Sili­ kon-Material ist.

19. Dichtstruktur nach Anspruch 15, gekennzeichnet durch einen weiteren Verfahrensschritt zum mechanischen Inein­ griffbringen des Haltestegs (15) der Streuscheibe (14) mit der Dichtnut (12) zwischen dem Verfahrensschritt des Einsetzens der Streuscheibe (14) und dem Verfahrens­ schritt des Aushärtens des Dichtgliedes (20).

20. Dichtstruktur nach Anspruch 19, dadurch gekennzeich­ net, daß der Schritt des mechanischen Ineingriffbringens mittels eines Clips (30) durchgeführt wird.