DE4208485C2 - Verfahren und Vorrichtung zum Abschrecken metallischer Werkstücke - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zum Abschrecken metallischer WerkstückeInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Abschrecken
metallischer Werkstücke, gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruchs
1.
Außerdem bezieht sich die Erfindung auf eine Vorrichtung
zur Durchführung dieses Verfahrens, gemäß dem Oberbegriff
des Patentanspruchs 11.
Abschrecksysteme zum Härten von Werkstücken aus
Stahl und anderen Metallen haben in der Technik
eine große Bedeutung, weil damit die Gebrauchseigenschaften
der Werkstücke wesentlich verbessert
werden. Seit langem bekannt ist das Abschrecken in
Wasser oder Öl, sowie in Salzbädern oder im Wirbelbett.
Neuerdings wird auch die Abkühlung der Werkstücke
im Gasstrom angewendet, wobei in einer Kühlkammer
eine wärmebehandelte Charge mit im Kreislauf
über einen Wärmetauscher geführtem Kühlgas angeströmt
wird, das in Gestalt diskreter Strahlen auf die zu
kühlende Werkstückoberfläche zur Einwirkung gebracht
wird. Ein mit einer solchen Abschreckvorrichtung
eingerichteter Industrieofen ist in der EP 01 51 700 A2
beschrieben.
Die beim Abschrecken der Werkstücke, d. h. bei deren
rascher Abkühlung von Behandlungs- auf Raumtemperatur,
erzielbaren Härte- und/oder Festigkeitssteigerungen
im Werkstück hängen entscheidend davon ab, daß der
Abkühlvorgang mit hoher Geschwindigkeit nach einem
für den jeweiligen Werkstoff zweckmäßigen Temperatur-Zeitverlauf
stattfindet. Dazu ist es erforderlich,
während dieses Abkühlvorganges die in dem Werkstück
vorhandene Wärme mit einer entsprechend hohen Wärmestromdichte
über die gekühlte Oberfläche abzuführen.
Die Größe der jeweils erzielbaren Wärmestromdichte
hängt u. a. von dem Wärmeübergangskoeffizienten α
(W/m² K) ab. Zur Beschreibung der Abschreckwirkung
oder -intensität wird in der Praxis beim Härten von
Stahl häufig ein Kennwert, der sogenannte H-Wert, nach
Grossmann (M. A. Grossmann, M. Asimov, S. F. Urban "The
Hardenability of Alloy Steel", ASM Cleveland, 1939,
Seite 124 bis 190) benutzt. Dieser H-Wert liegt
erfahrungsgemäß in einem Bereich von etwa 0,2 bis 4,
wobei bei den gebräuchlichen Abschreckungssystemen in
dem H-Wert-Bereich von 0,2 bis 4 als Abschreckmedium
durchweg nur Salzbäder, Öl oder, in dem oberen Bereich
von etwa H=0,9 bis 4, lediglich Wasser verwendet werden.
Eine Gasabschreckung wird üblicherweise in einem H-Werte-Bereich
von 0,1 bis 0,2 eingesetzt (vgl. bspw. "Handbuch
der Fertigungstechnik", Carl Hansen Verlag München Wien,
Band 4/2, Seite 1014). Höhere Werte bis ≈0,5 entsprechend
einer Wärmeübergangszahl α≈1000 W/m²K können bisher nur mit
Einsatz von Wasserstoff und/oder Helium - oder entsprechender
Gemische - als Kühlgas unter hohem Überdruck (14 bis 20 bar)
erreichbar werden (CH-Z Techn. Rundschau (2), Seite 32
und DE-PS 37 36 501).
Der Einsatz der bekannten Abschrecksysteme mit flüssigen
Abschreckmitteln in dem H-Werte-Bereich von 0,2
bis 4 bringt eine Reihe von grundsätzlichen Schwierigkeiten
mit sich, die in der Praxis durchaus bekannt sind.
Da bei Verwendung einer Flüssigkeit als Abschreckmedium
die Abschreckintensität während der Abkühlung praktisch
nur wenig verändert werden kann, was aber zur Vermeidung
von Härterissen und Maßänderungen des Werkstückes häufig
wünschenswert wäre, ergeben sich nicht selten Qualitätsprobleme,
zu denen noch Kostenprobleme hinzutreten, weil
die fehlende Regelbarkeit des Abschreckvorgangs nur
durch teure Legierungselemente kompensiert werden kann
(ölhärtende Stähle sind legiert). Die nach dem Abkühlen
auf dem Werkstück haftenden Reste von Abschrecköl, Salz
oder Wasserzusätzen müssen von dem Werkstück abgereinigt
und anschließend entsorgt werden, was zum Entstehen
von Umweltproblemen Anlaß gibt. Schließlich ist das
gebräuchlichste Abschreckmittel, nämlich Öl, feuergefährlich,
mit der Folge, daß noch Sicherheitsprobleme
auftreten, die besondere Vorkehrungen erforderlich
machen.
Die vorgenannten Umwelt- und Sicherheitsprobleme treten
bei der bekannten Gasabschreckung nicht auf, doch
können solche bekannten Gasabschrecksysteme entweder
wegen der geringen Abschreckintensität (H<0,2)
selbst bei Überdruck nur zum Härten höher legierter
Stähle benutzt werden, oder aber es muß der
mit dem Einsatz von Helium verbundene hohe Kostenaufwand
in Kauf genommen werden, während der Einsatz von
Wasserstoff bei höheren Drücken ein beträchtliches
Sicherheitsrisiko in sich birgt, das wiederum einen
erheblichen apparativen Aufwand mit sich bringt.
Aufgabe der Erfingung ist es, hier abzuhelfen und
ein Abschreckverfahren sowie eine Durchführung
dieses Verfahrens geeignete Abschreckvorrichtung zu
schaffen, die es gestatten, beim Abschreckvorgang
eine hohe Abschreckintensität in dem H-Werte-Bereich
von ca. 0,2 bis 4 zu erreichen, ohne die vorgenannten
Probleme in Kauf nehmen zu müssen.
Zur Lösung dieser Aufgabe weist das erfindungsgemäße
Abschreckverfahren die Merkmale des kennzeichnenden
Teils des Patentanspruchs 1 auf.
Der Erfindung liegt die überraschende Erkenntnis zugrunde,
daß es möglich ist, bei Verwendung eines entsprechend
der Gestalt der abzukühlenden Werkstückoberfläche
geformten Düsenfeldes mit relativ kleinem
wirksamen Düsendurchmesser d von d=0,5 bis d=10 mm
und geringem Abstand h des Düsenfeldes zu der zu kühlenden
Werkstückoberfläche von h=2 d bis h=8 d bei entsprechend
gewähltem Gasdruck p in dem Prallstrahlenfeld
eines Kühlgases einen hohen Wärmeübergang von der
zu kühlenden Werkstücksoberfläche zu dem Kühlgasstrom
zu erzielen, ohne daß dazu die für die Förderung des
das Düsenfeld beaufschlagenden Kühlgases erforderliche
Gebläseleistung auf einen Wert (höher als 1000 kW/m²
Düsenfeld) erhöht werden müßte, der das ganze Verfahren
unwirtschaftlich machen würde.
Aus dem erwähnten Stand der Technik ist es zwar bekannt,
daß sich durch die Verwendung von Düsenfeldern
beim Abkühlen eines Werkstückes ein guter konvektiver
Wärmeübergang von der zu kühlenden Werkstückoberfläche
zu einem gasförmigen Medium erzielen läßt, doch erschien
es bisher offensichtlich unmöglich, auf diese
Weise die für schroffere Öl- und für Wasserhärtung
typischen hohen Werte der Abschreckintensität mit wirtschaftlich
vertretbarem Aufwand zu erreichen.
Das neue Verfahren erlaubt es, bei der Abschreckung
von metallischen Werkstücken mit den für die Salz-,
Öl- oder Wasserabschreckung bekannten hohen Werten
der Abschreckintensität zu arbeiten, ohne die eingangs
geschilderten, bei der Verwendung von nichtgasförmigen
Abschreckmedien bekannten Nachteile in
Kauf nehmen zu müssen. Dabei ergibt sich gleichzeitig
der Vorteil, daß, insbesondere in der kritischen
Abschreckphase von Werkstücken aus unlegiertem und
niedriglegiertem Stahl, die Abschreckintensität im
Bereiche von wenigen Sekunden reproduzierbar geregelt
werden kann.
Die Regelung kann in einfacher Weise durch einen entsprechenden
Eingriff auf das das Düsenfeld beaufschlagende,
kühlgasfördernde Gebläse und/oder den Kühlgasdruck
im System erfolgen.
Die praktische Erfahrung hat gezeigt, daß es vorteilhaft
ist, wenn bei dem neuen Verfahren eine Kühlgasgeschwindigkeit
w von w=40 bis 200 m/sec. bei dem
wirksamen Düsendurchmesser d von d=0,5 bis
10 mm in dem Düsenfeld verwendet wird, wobei in
dem Düsenfeld eine Düsenteilung von t=4d bis 8d
vorhanden ist und der Kühlgasdruck p in dem System
bei p=0,5 bis 20 bar liegt. Das Düsenfeld steht
dabei von der zu kühlenden Oberfläche in dem Abstand
h von h=2d bis 8d.
Als Kühlgas kann Luft, Stickstoff oder ein Gasgemisch
verwendet werden, wobei insbesondere in Fällen,
bei denen die dem Abschrecken vorangegangene Wärmebehandlung
in einer Schutzgasatmosphäre stattfand,
es zweckmäßig ist, als Kühlgas das Schutzgas einzusetzen.
Um die Kühlwirkung noch weiter zu steigern, kann
erforderlichenfalls das Kühlgas Wasserstoff oder ein
anderes Gas mit gegenüber Luft erhöhter Wärmeleitfähigkeit
in einem Anteil von 0 bis 100 Vol.-%
enthalten. Dieser Wasserstoff kann dem Kühlgas
auch eigens zugesetzt werden. Der Zusatz vermindert
gleichzeitig die Antriebsleistung des
das Kühlgas fördernden Gebläses.
Insbesondere bei Anwendungsfällen, bei denen die
Werkstücke in einer Schutzgasatmosphäre, bspw. in
einer Ofenkammer erwärmt werden, ist es zweckmäßig,
wenn die Werkstücke in einem Raum erwärmt und anschließend
abeschreckt werden, der für beide Vorgänge
die im wesentlichen gleiche Gasatmosphäre
enthält, wobei in dem Raum zumindest zeitweise
auch ein Gasüberdruck aufrecht erhalten werden kann.
Dies gewinnt dann an Bedeutung, wenn mit einem Kühlgas
(bspw. Schutzgas) gearbeitet wird, dem zur
Steigerung der Kühlwirkung Wasserstoff zugesetzt
ist. Ein solcher Wasserstoffzusatz bedeutet ein
gewisses Explosionsrisiko, dem aber dadurch begegnet
werden kann, daß die Gasräume so klein wie
möglich gehalten werden, was bei dem neuen Verfahren
schon vom System her deshalb begünstigt ist, weil
das Düsenfeld in einem geringen Abstand zu der zu
kühlenden Werkstückoberfläche angeordnet wird, so
daß sich nur kleinvolumige Spalträume ergeben, die
mit dem Kühlgas gefüllt sind. Bei Erwärmung der
Werkstücke in einer Schutzgasatmosphäre einer
Ofenkammer erfolgt deshalb das Gasabschrecken
unmittelbar am Ausgang der Ofenkammer, d. h. in
einem zumindest zeitweise mit dieser gemeinsamen
Raum.
Das neue Verfahren
wird zum Abschrecken von hohlen, insbesondere
ring- oder rohrförmigen Werkstücken verwendet. Es
werden dabei zweckmäßigerweise aus einem der Gestalt
des Werkstückes angepaßten Düsenfeld Prallstrahlen
des Kühlgases sowohl auf die äußere als auch auf
die innere Mantelfläche sowie gegebenenfalls auf
die Stirnfläche des Werkstückes zur Einwirkung
gebracht. Schließlich kann es von Vorteil sein,
wenn während des Abschreckens zumindest zeitweise
eine Relativbewegung zwischen der zu kühlenden
Werkstückoberfläche und den Prallstrahlen des
Düsenfeldes aufrecht erhalten wird, indem bspw.
ein ring- oder scheibenförmiges Werkstück - oder
das Düsenfeld - gedreht wird, während das jeweils
andere Teil stillsteht.
Eine zur Durchführung des neuen Verfahrens eingerichtete
Abschreckvorrichtung weist die Merkmale
des kennzeichnenden Teils des Patentanspruchs 12
auf.
Wenigstens einige Düsen des Düsenfeldes können mit
wahlweise betätigbaren Drossel- und/oder Verschlußmitteln
versehen sein, um die Abschreckwirkung erforderlichenfalls
an bestimmten Stellen der Oberfläche
des Werkstückes zu beeinflussen, insbesondere
zu dämpfen. Auch kann das Düsenfeld zumindest teilweise
an einem auswechselbar in die Abschreckkammer
eingefügten Einsatzteil ausgebildet sein, so daß die
Abschreckvorrichtung auf einfache Weise an jede Werkstückform
angepaßt werden kann. In der Regel ist für
jede Werkstückform nämlich ein spezielles Düsenfeld
erforderlich.
In der Abschreckkammer können Antriebsmittel zum
Drehen des eingesetzten, insbesondere rotationssymmetrischen
Werkstückes und/oder zumindest eines
Teiles des Düsenfeldes vorgesehen sein. Diese Antriebsmittel
können entweder von außerhalb der Abschreckkammer
in diese hineinwirkend ausgebildet
sein und/oder ein mit Kühlgas beaufschlagbares Turbinenelement
aufweisen, das den Vorteil mit sich
bringt, daß keine zusätzliche Antriebsquelle notwendig
ist. Insbesondere bei leichteren rotationssymmetrischen
Werkstücken, wie Ringen, Zahnrädern,
Scheiben, Wellen und dergleichen läßt sich auf
diese Weise eine sehr gleichmäßige Abkühlung am
Umfang erzielen. Der von dem Düsenfeld in der
Abschreckkammer umgrenzte Raum kann auch als
Druckraum ausgebildet sein, so daß während des
Abschreckvorganges der Druck im Abschrecksystem
erhöht werden kann, womit sich die Kühlwirkung
weiter steigern läßt.
Einer der großen Vorteile des neuen Abschreckverfahrens
und der nach diesem Verfahren arbeitenden
Abschreckvorrichtung besteht darin, daß die Abschreckintensität
in ihrem zeitlichen Verlauf, und damit der
Temperatur/Zeitverlauf der Abkühlung des Werkstückes
entsprechend den Erfordernissen des jeweiligen Werkstückes
und dessen Werkstoff in vorgegebener reproduzierbarer
Weise gesteuert oder geregelt werden können.
Dazu kann die Abschreckvorrichtung einen Prozeßrechner
zur Steuerung des zeitlichen Verlaufs des Abkühlvorganges
aufweisen, dem als Eingangssignale Prozeßdaten
wie Mengenstrom, Druck, Temperatur und Zusammensetzung
des Kühlgases etc. und werkstückspezifische Daten, wie
geometrische Gestalt und Abmessungen, Stoffzusammensetzung
etc. und/oder für das Düsenfeld kennzeichnende
Daten zugeführt werden und der daraus programmgemäß
berechnete Ausgangssignale zur Beeinflussung der Kühlgasbeaufschlagung
des Düsenfeldes und/oder des wirksamen
Kühlgasdurchtrittsquerschnittes zumindest einiger
Düsen des Düsenfeldes und/oder einer Relativbewegung
zwischen dem Werkstück und dem Düsenfeld abgibt.
Durch Programmsteuermittel können auch die Kühlwirkung
an der abzukühlenden Werkstückoberfläche
durch entsprechende Beeinflussung von Geschwindigkeit
und/oder Druck der Prallstrahlen und/oder des wirksamen
Durchtrittsquerschnittes
von Düsen des Düsenfeldes
im Sinne der Nachbildung der Abschreckwirkung
einer Öl- oder Wasserbadhärtung beeinflußt werden.
Auf diese Weise kann durch Drosselung der Kühlwirkung
nach einer vorgegebenen Temperatur-/Zeitkurve
durch entsprechende Reduzierung der Kühlgasgeschwindigkeit
und/oder des Kühlgasdruckes etc.
der Effekt einer Öl- oder Warmbadhärtung in Salz
nachgeahmt werden.
Insbesondere mit Rücksicht auf die Reduktion der
Explosionsgefahr bei Verwendung eines Wasserstoffzusatzes
zu dem Kühlgas, sowie mit Rücksicht auf
die Verringerung der Gebläseleistung für die
Förderung des Kühlgases ist es häufig von Vorteil,
wenn die Abschreckvorrichtung unmittelbar an den
Ausgang der eine Schutzgasatmosphäre enthaltenden
Ofenkammer eines kontinuierlichen Durchlaufofens,
insbesondere eines Rollenherdofens, im wesentlichen
gasdicht angeschlossen ist. Die Abschreckvorrichtung
kann dazu eine mit der Ofenkammer in Verbindung
stehende Be- und Entladekammer aufweisen, die nach
außen zu durch eine wahlweise betätigbare Tür verschlossen
ist. Auch kann die Be- und Entladekammer
mit dem von dem Düsenfeld umgrenzten Raum durch
wahlweise betätigbare Verschlußmittel verbunden sein,
die es erlauben, den Abschreckvorgang unter Kühlgasüberdruck -
zumindest zeitweise - ablaufen zu lassen.
Bei kleineren Stückzahlen der zu behandelnden Werkstücke
werden diese in der Regel einzeln hintereinander
jeweils in die Abschreckkammer eingebracht,
dort abgeschreckt und sodann ihrer Weiterverwendung
zugeführt. Um die Durchsatzleistung zu erhöhen,
kann die Abschreckvorrichtung aber auch mehrere
nebeneinander angeordnete und parallel zueinander
betreibbare Abschreckkammern aufweisen. Schließlich
kann die Anordnung derart getroffen sein, daß die
Abschreckvorrichtung mehrere hintereinanderliegende
Abschreckkammern aufweist, die gegebenenfalls unter
Zwischenschaltung von anderen Behandlungsstationen,
etwa zum Kalibrieren der Werkstücke etc., durch eine
Transporteinrichtung miteinander verbunden sind, wobei
die Abschreckkammern zum Betrieb mit unterschiedlicher
Abschreckwirkung eingerichtet sind. Damit ist
es bspw. möglich, mit unterschiedlichen Kühlgasein
trittstemperaturen eine Stufenabkühlung zu erreichen.
In der Zeichnung sind Ausführungsbeispiele des Gegenstandes
der Erfindung dargestellt. Es zeigt
Fig. 1 ein Diagramm zur Veranschaulichung der erfindungsgemäß
erreichbaren Abschreckintensitäten für verschiedene
Gasdüsenfelder im Vergleich mit herkömmlichen
Abschrecksystemen,
Fig. 2 eine Abschreckvorrichtung gemäß der Erfindung,
in einer Seitenansicht, in
schematischer Darstellung und angebaut an den
Ausgang der Ofenkammer eines Rollenherdofens,
Fig. 3 das Düsenfeld der Abschreckvorrichtung nach
Fig. 2, im axialen Schnitt, in einer Prinzip
darstellung und in einem anderen Maßstab,
Fig. 4 die Anordung nach Fig. 3, geschnitten längs
der Linie A-A der Fig. 3, in einer Draufsicht,
Fig. 5 die Kühlgasversorgungseinrichtung der Abschreckvorrichtung
nach Fig. 1, zusammen
mit der zugehörigen Steuerungseinrichtung,
in einer schematischen Darstellung,
Fig. 6 eine Ringhärteanlage mit zwei hintereinander
geschalteten Abschreckvorrichtungen gemäß der
Erfindung, in einer schematischen Teildarstellung
und in der Draufsicht, und
Fig. 7 ein Diagramm zur Veranschaulichung des Temperatur-
Zeit-Verlaufs bei der erfindungsgemäßen Abkühlung
eines Ringes in einem Gasdüsenfeld,
mit einem Düsendurchmesser von d=2 mm.
Die mit bekannten Abschrecksystemen, welche als
Abschreckmedium insbesondere Gas, Salze, Öl oder
Wasser benutzen, am Werkstück erzielbare Abschreckwirkung,
die sogenannte Abschreckintensität, ist
beschrieben durch den sogenannten H-Wert, in dem
linken Teil des Diagramms nach Fig. 1 dargestellt.
Daraus ergibt sich, daß in dem in der Praxis infragekommenden
H-Werte-Bereich von etwa 0,05 bis 4
die größte Abschreckintensität, d. h. die schroffeste
Abkühlung, sich bisher nur bei Verwendung von Wasser
als Abschreckmedium erzielen ließ. Der H-Wert für
ein Wasserabschrecksystem liegt bei ca. 0,8 bis 4:
Mit Öl als Abschreckmedium lassen sich, abhängig
davon, ob die Abschreckung milde oder schroff
durchgeführt wird, H-Werte von ca. 0,3 bis 1
erzielen, während Warmbadabschrecksysteme im Salz
mit einem H-Wert von ca. 0,2 bis 0,4 arbeiten.
Die mit bekannten Gasabschrecksystemen erreichbare
Abschreckintensität ist verhältnismäßig nieder; sie
liegt in einem H-Wert-Bereich von bis zu max. ca.
H=0,2. Für die Gasabschreckung von Werkstücken
im durchströmten Stapel ist es bekannt, daß der
H-Wert bisher in der Größenordnung von 0,1 liegt.
Der Erfindung liegt die Erkenntnis zugrunde, daß es
überraschenderweise möglich ist, die Gasabschreckung
bei aus Stahl bestehenden Werkstücken derart durchzuführen,
daß eine Abschreckintensität in einem
für Öl- oder Wasserabschreckung typischen Bereich
von H=0,2 bis 4 erreicht wird, und
zwar ohne daß dabei die Gasgeschwindigkeit auf
praktisch nicht realisierbare hohe Werte gebracht
oder unwirtschaftlich große Gasmengen
umgewälzt werden müßten, d. h. ohne daß die
Förderleistung für das Kühlgas einen vorbestimmten
wirtschaftlich vertretbaren oberen
Grenzwert überschreitet.
Um bei der Anwendung von Kühlgas als Abschreckmedium
die dem hohen H-Werte-Bereich von 0,2
bis 4 entsprechende große Abschreckintensität
zu erzielen, wird bei dem neuen Verfahren
das Kühlgas in Form diskreter, aus einem Düsenfeld
austretender Prallstrahlen auf die zu kühlende
Werkstückoberfläche zur Einwirkung gebracht, wobei
durch entsprechende Wahl von Gasstrahlparametern,
insbesondere der Gasgeschwindigkeit W, des Gasdruckes
P, der Gasstrahlquerschnittsfläche und der Zahl der
Prallstrahlen pro Flächeneinheit die Abschreckintensität
regelbar eingestellt wird.
Dies wird im folgenden anhand einer nach dem neuen
Abschreckverfahren arbeitenden Abschreckvorrichtung
für Wälzlagerringe erläutert, die in den Fig. 2 bis
5 dargestellt ist:
Die Abschreckvorrichtung 1 (Fig. 2) weist ein Gehäuse
2 auf, das einen ringumlaufenden Anschlußflansch 3
trägt, mit dem es gasdicht an die Außenwand eines
Rollenherdofens 4 angesetzt ist, dessen Ofenkammer
mit 5 bezeichnet und dessen Rollenherd bei 6 angedeutet
sind. Das im wesentlichen kastenförmige Gehäuse
2 bildet die eigentliche Abschreckkammer. Ind
es ist von oben her ein topfförmiger zylindrischer
Einsatz 5 eingesetzt, der mit einem randseitigen
Flansch 6 abgedichtet auf eine entsprechende
Ringschulter 7 einer ihn im seitlichen Abstand
umschließenden Gehäusewand 8 aufgesetzt ist.
Der Einsatz 5 ist mit einem hohlzylindrischen
Mittelteil 9 ausgebildet, das an der oberen Stirnseite
durch eine angeformte Stirnwand 10 verschlossen
ist und das an der gegenüberliegenden Stirnseite sich
an eine ebenfalls angeformte, radial nach außen erstreckende
kreisrunde Ringfläche 11 anschließt,
die in eine angeformte äußere zylindrische Wand 12
übergeht, welche koaxial zu der innenliegenden Zylinderwand
13 des Mittelteiles 9 angeordnet ist. Die
äußere und die innere Zylinderwand 12, 13 umschließen
gemeinsam mit der Ringwand 11 einen zylindrischen
Ringraum 14, dessen Größe in Axial- und Radialrichtung
so bemessen ist, daß er gerade einen
Wälzlagerring 15 aufnehmen kann, der das abzukühlende
Werkstück bildet. Nach oben zu ist der Ringraum 14
während des Abschreckvorganges durch einen wahlweise
betätigbaren Deckel 16 verschlossen, der in der in
Fig. 2 dargestellten Schließstellung randseitig
über eine Dichtung 17 auf dem Einsatz 5 abgedichtet
aufliegt. Der Deckel 16 ist mit der Kolbenstange 18
eines pneumatischen Hubzylinders 19 verbunden, welcher
auf einer einen Teil des Gehäuses 2 bildenden
Haube 20 befestigt ist, die gemeinsam mit dem
Einsatz 5 und der Gehäuseseitenwand 8 einen Be-
und Entladeraum 21 begrenzt. Der Be- und Entladeraum
21 steht unmittelbar, d. h. ohne dazwischengeschaltete
Schleuse, über den Ofenausgang 22 mit der
Ofenkammer 5 in Verbindung. Er ist auf der gegenüberliegenden
Seite durch eine Tür 23 verschlossen, welche
wahlweise geöffnet und geschlossen werden kann.
Unterhalb der Tür ist mit der Oberseite des Einsatzes
5 fluchtend ein Ablegetisch 24 an die Gehäuseseitenwand
8 angesetzt.
Die innere und die äußere Zylinderwand 12, 13
des Einsatzes 5 sind mit radialen zylindrischen
Düsenbohrungen 25 versehen, die achsparallel zueinander
im wesentlichen horizontal ausgerichtet
angeordnet sind. Jede der Düsenbohrungen 25 ist
auf der Außenseite der äußeren Zylinderwand 12
und auf der Innenseite der inneren Zylinderwand
13 mit einer trichterförmigen Ansenkung 26 ausgebildet.
Die von beiden Seiten her in den Ringraum 14
mündenden Düsenbohrungen 25 bilden ein Düsenfeld,
das über seine axiale Höhe den Ringraum 14
sowohl auf der Innen- als auch auf der Außenseite
seitlich umgrenzt.
Im Betrieb sind die Düsenbohrungen 25 mit einem
Kühlgas beaufschlagt, das über einen Leitungsanschluß
27 einem in dem Gehäuse 2 ausgebildeten
Druckraum 28 zugeführt wird, der in der aus Fig. 2
ersichtlichen Weise oben durch den Einsatz 5 abgeschlossen
ist und der die innere und die äußere
Zylinderwand 12, 13 und die Ringwand 11 jeweils
einseitig umgibt. Das durch die Düsenbohrungen
25 des Düsenfeldes in den Ringraum 14 einströmende
Kühlgas wird über wenigstens zwei die Ringwand 11
und die Bodenwand 29 des Druckraumes 28 abgedichtet
durchquerende Leitungsstutzen 30 in einen Sammelraum
31 des Gehäuses 2 geleitet, der mit einem
Leitungsanschluß 32 in Verbindung steht und unterhalb
des Druckraumes 28 angeordnet ist.
In dem Ringraum 14 sind Auflagemittel für den
abzuschreckenden Wälzlagerring 15 angeordnet,
die diesen jeweils in der richtigen Höhenlage
und im richtigen Abstand bezüglich der Düsenbohrungen
25 des Düsenfeldes halten. Diese Auf
lagemittel sind bei dem beschriebenen Ausführungsbeispiel
derart gestaltet, daß sie den koaxial zu
dem Einsatz 5 und radial mittig zwischen den Düsen
feldabschnitten in der äußeren und der inneren
Zylinderwand 12, 13 gehaltenen Wälzlagerring 15
während des Abschreckvorganges um die bei 33
(Fig. 2) angedeutete Achse des Einsatzes 5 in
Umdrehung versetzen können.
Um dies zu erreichen, können verschieden gestaltete
Antriebsmittel verwendet werden, von denen in Fig. 2
zwei Ausführungsformen veranschaulicht sind:
Auf der links der Achse 33 liegenden Seite sind
Antriebs- und Auflagemittel dargestellt, die aus
einer Anzahl nebeneinander angeordneter Bundrollen
34 bestehen, deren Länge geringfügig kürzer als die
radiale Breite des sie aufnehmenden Ringraumes 14
ist und die auf radialen Wellen 35 sitzen, welche
abgedichtet in entsprechenden Lagern der inneren
und der äußeren Zylinderwand 14 gelagert sind. Jede
Welle 35 trägt auf ihrem in dem Hohlraum des Innenteils
9 liegenden Endteil ein aufgekeiltes Kegelrad
36, das mit einem gemeinsamen Tellerrad 37 in Eingriff
steht. Das Tellerrad 37 sitzt seinerseits
auf einer Antriebswelle 38, die koaxial zu der
Achse 33 in einer entsprechenden Lagerbohrung 39
des Gehäuses 2 drehbar gelagert ist. Die Welle 38
wird von einer nicht weiter dargestellten Antriebsquelle
im Sinne des in Fig. 2 bei 40 angedeuteten
Pfeiles in Umdrehung versetzt. Im Bereiche ihrer
Durchführung durch den Druckraum 28 ist sie bei
41 abgedichtet.
Eine alternative Ausführungsform ist in Fig. 2
rechts der Achse 33 dargestellt. Die Antriebs-
und Auflagemittel sind dabei durch einen Turbinenring
42 gebildet, der in dem Ringraum 14 auf der
Ringwand 11 und der inneren Zylinderwand 13
drehbar gelagert ist. Der Turbinenring 42 weist eine
bei 43 angedeutete Beschaufelung auf, auf der der
Wälzlagerring 15 aufliegt. Sein Antrieb erfolgt im
Betrieb über Düsenbohrungen 25, die im Bereich der
Ringwand 11 unterhalb des Turbinenringes 43 angeordnet
und von dem Druckraum 28 her mit Kühlgas
beaufschlagt sind.
Der Aufbau des von den Düsenbohrungen 25 gebildeten
Düsenfeldes ist im einzelnen in den Fig. 3, 4 anhand
eines schematischen Modells des Einsatzes 5 und des
diesen umgebenden Gehäuses 2 veranschaulicht. Bei
dieser Modelldarstellung sind mit Fig. 2 gleiche
Teile mit gleichen Bezugszeichen versehen.
In dem Düsenfeld sind die zylindrischen Düsenbohrungen 25
mit gleichem Durchmesser d und in gleicher Düsenteilung
t angeordnet. Das Düsenfeld umfaßt bei diesem Ausführungsbeispiel
drei in gleichen Abständen t, d. h. entsprechend
der seitlichen Düsenteilung t angeordnete Düsenbohrungsreihen
(vergl. Fig. 3). Der abzuschreckende Wälzlagerring
15 ist in dem Ringraum 14 auf lediglich durch
die Auflagenkanten 44 angedeuteten Antriebs- und
Auflagemitteln in einer solchen Höhe koaxial
zu der Achse 33 angeordnet, daß er in Axialrichtung
symmetrisch zu den drei übereinanderliegenden
Düsenbohrungesreihen liegt (vergl. Fig. 3).
Außerdem sitzt der Wälzlagerring 15 radial mittig
in der Ringkammer 14, was bedeutet, daß der radiale
Abstand h zwischen dem Düsenfeld und der Außen-
bzw. Innenumfangsfläche des Wälzlagerringes gleich
groß ist. Da die Düsenbohrungen 25 des Düsenfeldes
rechtwinklig zu der Achse 33 orientiert sind, sind
sie auch rechtwinklig zu der inneren und äußeren
Umfangsfläche des Wälzlagerringes 15 gerichtet.
Aus den Düsenbohrungen 25 austretende Gasstrahlen
treffen deshalb in Form diskreter Prallstrahlen
auf die äußere und innere Umfangsfläche des Wälzlagerringes
15 auf.
Das beschriebene Düsenfeld weist folgende charakteristische
Abmessungen auf:
Düsenbohrungsdurchmesser | |
d = 0,5 bis 10 mm | |
Düsenbohrungsteilung | t = 4 d bis 8 d |
Abstand des Düsenfeldes von der zu kühlenden Werkstücksoberfläche | h = 2 d bis 8 d. |
Im Betrieb ist der Druckraum 28 über den Leitungsanschluß
27 von einem Gebläse 45 (Fig. 5) mit einem
Kühlgas beaufschlagt, wobei der Gesamtdruck im System,
d. h. in dem Druckraum 28 P = 0,5 bis 20 bar beträgt.
Die Gasgeschwindigkeit w=40 bis 200 m/sec. am Austritt
der Düsenbohrungen 25.
Da der das Düsenfeld tragende Einsatz 5 herausnehmbar
in das Gehäuse 8 eingefügt ist, kann das
Düsenfeld in einfacher Weise durch Austausch der
Einsätze 5 an verschiedene Abmessungen und Größen
der abzuschreckenden Wälzlagerringe 15 oder anderer
ringförmiger Werkstücke angepaßt werden. Wichtig
ist in jedem Fall, daß das Düsenfeld der Form des
abzukühlenden Werkstückes möglichst genau folgt,
um eine möglichst gleichmäßige Beaufschlagung
der abzukühlenden Werkstückoberfläche mit aus den
Düsenbohrungen 25 des Düsenfeldes austretenden Prallstrahlen
des Kühlgases zu gewährleisten. Bei der Behandlung
von ring- oder scheibenförmigen Werkstücken,
Zahnrädern und dergleichen ergeben sich entsprechend
der Werkstückform andere Gestaltungen des Einsatzes 5
und dessen das Düsenfeld tragender Teile. Das Düsenfeld
kann, wie im vorliegenden Fall, aus mehreren
Abschnitten bestehen, die innen- und außen- oder oben-
und untenliegende Werkstückoberflächen kühlen. Der
Düsenbohrungsdurchmesser d und der Abstand h zu der
zu kühlenden Werkstückoberfläche sind immer verhältnismäßig
klein.
Bei dem beschriebenen Ausführungsbeispiel ist die
Abschreckvorrichtung 1 unmittelbar an den Ausgang
des Rollenherdofens 4 angeschlossen, dessen grundsätzlicher
Aufbau bspw. in der DE-PS 38 16 503 beschrieben
ist. Bei geöffnetem Deckel 16 steht der
Ringraum 14 deshalb mit der Ofenkammer 5 unmittelbar
in Verbindung, die eine Schutzgasatmosphäre enthält.
Damit finden die Erwärmung der Wälzlagerringe 15
und deren anschließendes Abschrecken im Düsenfeld
der Abschreckvorrichtung 1 in einem gemeinsamen
Schutzgasraum statt, was es erlaubt, Schutzgas
zu sparen und die Zeit, die sonst für etwaige
Schleusenvorgänge erforderlich wäre, zu vermeiden.
Das bei Wasserstoffzusatz zu dem Schutzgas vorhandene
Explosionsrisiko wird gleichzeitig auf ein
Minimum reduziert.
Grundsätzlich kann der Deckel 16 (Fig. 2) auch weggelassen
werden, wenn es mit Rücksicht auf die Gestalt
und den Werkstoff des abzukühlenden Werkstückes möglich
ist, mit einem verhältnismäßig geringen Kühlgasdruck
in dem Ringraum 14 das Auslagen zu finden. Es
ist auch möglich, die Erwärmung und das Abschrecken
im Düsenfeld der Abschreckvorrichtung 1 in einem
gemeinsamen, von der Ofenkammer 5 und dem Ringraum
14 gebildeten Überdruckraum vorzunehmen, wenn die
Wände dieser Räume entsprechend überdruckfest ausgebildet
sind. Damit kann ebenfalls die durch den
Deckel 16 gebildete Druckschleuse entfallen.
Die Kühlgasversorgung der Abschreckvorrichtung 1 ist
in Fig. 5 veranschaulicht:
Das druckseitig über den Leitungsanschluß 27 den
Druckraum 28 mit Kühlgas beaufschlagende Gebläse 45
ist saugseitig über einen Gaskühler 46 mit einem
Kühlmittelstellglied 47 mit dem Leitungsanschluß 32
des Gehäuses 2 verbunden. An das zwischen dem Gaskühler
46 und dem Leitungsanschluß 32 liegende Kühlgasleitungsstück
48 ist über ein Stellventil 49
ein Gasentspannungsbehälter 50 angeschlossen, von
dem über einen Druckregler 51 eine Abgasleitung 52
abgeht, die gegebenenfalls wieder in die Ofenkammer
5 zurückführt. Auf der Druckseite des Gebläses 45
sind an dessen Druckleitung 53 über Stellventile
54, 55 zwei Druckgasflaschen 56, 57 angeschlossen,
die Zusatzgas, bspw. Wasserstoff und/oder Stickstoff,
enthalten. Außerdem liegen in der Druckleitung 53
Sensoren 58, 59, 60, 61 für den Mengenstrom, die
Temperatur, den Druck und die Zusammensetzung des
in den Druckraum 28 eingespeisten Kühlgases.
Diese Sensoren sind ausgangsseitig mit einem Prozeßrechner
62 verbunden, dem sie für die von ihnen überwachten
Kenngrößen charakteristische Signale übermitteln.
Außerdem erhält der Prozeßrechner 62 für
die Ist-Temperatur des abzuschreckenden Wälzlagerringes
15 kennzeichnende Signale, die von einem
Temperatursensor 63 geliefert werden, welcher über
ein in die Gehäuseseitenwand 8 und den Einsatz 5
druckdicht eingesetztes Fenster 64 die äußere
Umfangsfläche des Wälzlagerringes abfühlt.
Aus den von den Sensoren 58 bis 61 empfangenen
prozeßspezifischen Signalen (Mengenstrom, Temperatur,
Druck und Zusammensetzung des Kühlgases) sowie
aus vorher eingegebenen Daten, die für das zu behandelnde
Werkstück 15 (Geometrie und Werkstoffwerte)
sowie das Düsenfeld kennzeichnend sind, errechnet
der Prozeßrechner 62 Ausgangssignale zur Steuerung
des Gebläses 45, der die Zusatzgasmenge beeinflussenden
Stellventile 54, 55 des Kühlmittelstellventils
47 und des in den Entspannungsbehälter 50 führenden
Stellventils 49. Zusammen mit den von dem Temperatursensor
63 empfangenen Signalen für die Ist-Temperatur
des Werkstücks 15 regelt der Prozeßrechner 62 auf
diese Weise selbsttätig den Abschreckvorgang an
dem in dem Ringraum 14 befindlichen Werkstück,
wobei er weitgehend jeden vorgegebenen Temperatur-
Zeitverlauf an der abzukühlenden Oberfläche des
Werkstückes 15 einregeln kann.
Bei dem Betrieb der beschriebenen Anlage werden die
Werkstücke in Form der Wälzlagerringe 15 auf dem
Rollenherd 6 fortlaufend durch die Ofenkammer 5
geführt und in deren darin enthaltener Schutzgasatmosphäre
auf Härtetemperatur erwärmt. Nach Abschluß
dieser Erwärmung gelangen die Wälzlagerringe
15 einzeln aufeinanderfolgend durch den
Ofenausgang 22 (Fig. 2) in den Be- und Entladeraum
21 der Abschreckvorrichtung 1, deren Deckel 16 sich
bei geschlossener Tür 23 in der geöffneten oberen
Stellung befindet. Der jeweils in der Be- und Entladekammer
21 eintreffende Wälzlagerring 15 fällt
in die Ringkammer 14, in der er auf den Antriebs-
und/oder Auflagemitteln, bspw. auf den Bundrollen
35 oder dem Turbinenring 42, lagerichtig zu liegen
kommt. Sodann wird der Deckel 16 geschlossen; das
Gebläse 45 (Fig. 5) wird eingeschaltet, und der
Druckraum 28 wird mit Kühlgas beaufschlagt, das
das gleiche Schutzgas ist wie es in der Ofenkammer
5 enthalten ist.
Das aus den Düsenbohrungen 25 austretende Kühlgas
trifft in Form von Prallstrahlen auf die zu kühlende
äußere und innere Umfangsfläche des Wälzlagerringes
15 auf, wo es eine schroffe gleichmäßige Abkühlung
des sich drehenden Wälzlagerringes 15 bewirkt. Das
von dem Wälzlagerring 15 abströmende Kühlgas wird
über die Leitungsstutzen 30 von dem Gebläse 45
abgesaugt, wobei ihm in dem Gaskühler 46 die aufgenommene
Wärmemenge entzogen wird. Der Temperatur-
Zeitverlauf der Abkühlung wird von dem Prozeßrechner
62 in bereits beschriebener Weise geregelt.
Nach erreichter Abkühlung auf die gewünschte
Temperatur werden das Gebläse 45 abgestellt, der
Deckel 16 geöffnet und der abgekühlte Wälzlagerring
15 von einem nicht dargestellten Manipulator
aus dem Ringraum 14 entnommen und bei kurzzeitig
geöffneter Tür 23 auf dem Ablagetisch 24 abgelegt.
Nach Schließen der Tür 23 ist die Abschreckvorrichtung
zum Abkühlen des von dem Rollenherd nächstfolgend
herangeführten Wälzlagerringes 15 bereit.
Die auf die beschriebene Weise durch Gasabschreckung
in dem Düsenfeld erzielbare Abschreckintensität ist
in dem Diagramm nach Fig. 1 auf der rechten Seite im
Vergleich zu den Abschreckintensitäten veranschaulicht,
wie sie bei den bekannten Abschrecksystemen erzielbar
sind. Dargestellt sind vier Düsenfelder, deren Düsenbohrungsdurchmesser
d jeweils 1, 2, 4 und 8 mm beträgt.
Die Düsenteilung t und der Düsenfeldabstand h betragen
5 xd. Die Gasgeschwindigkeit w ist 100 m/sec.
Die für die Gasförderung erforderliche Leistung des
Gebläses 45 beträgt ungefähr
N ≈ 50 xp · (1 - 0,009 · Vol.-% H₂)
in kW je m² Düsenfeld,
sie überschreitet in keinem Fall einen maximalen Grenzwert von 1000 kW je m² Düsenfeld.
sie überschreitet in keinem Fall einen maximalen Grenzwert von 1000 kW je m² Düsenfeld.
Für jeden Düsenbohrungsdurchmesser d ist der Gasdruck p
durch eine Skala zwischen 1 und 8 bar eingetragen.
Aus dem Diagramm ist zu ersehen, da sich die Abschreckintensität
mit kleiner werdendem Düsenbohrungsdurchmesser
d zunehmend erhöht. Man wird deshalb aus
den in Fig. 1 dargestellten vier Düsenfeldern mit
d=1, 2, 4 und 8 im Interesse einer möglichst geringen
Gebläseleistung nach Möglichkeit das kleinste
Düsenfeld, z. B. mit d=1 mm, auswählen. Das Diagramm
zeigt, daß man dabei schon ohne Überdruck die Abschreckwirkung
oder -intensität einer mittleren Ölabschreckung
(H=0,4 bis 0,7) erzielen kann, und dies bei
einer Gebläseleistung von 35 bis 50 kW je m² Düsenfeld.
Düsenbohrungsdurchmesser <1 mm sind wegen der Verschmutzungsgefahr
und wegen des geringen Abstandes
nur in Sonderfällen anwendbar.
Dagegen kann es notwendig werden, den Düsenbohrungsdurchmesser
d und damit gleichzeitig den Abstand h
des Düsenfeldes von der abzukühlenden Werkstückoberfläche
zu erhöhen, wenn die abzuschreckenden Werkstücke
größer zu erhöhen, wenn die abzuschreckenden Werkstücke
größer sind oder eine besonders geformte Oberfläche
aufweisen, wie dies bspw. bei Zahnrädern der Fall ist.
Bei gleichem H-Wert muß dies durch einen höheren Druck p
und eine in gleichem Maße höhere Gebläseleistung kompensiert
werden.
Allgemein gilt, daß sich die Abschreckintensität mit
Erhöhung des Druckes p des Kühlgases und durch Verringerung
des Düsenbohrungsdurchmessers d bei geringem
Abstand h erhöhen läßt. Eine weitere Erhöhung
läßt sich durch Zusatz eines Gases mit im Vergleich
zu Luft hoher Wärmeleitfähigkeit, insbesondere
Wasserstoff, erreichen, der in Ofenschutzgasen
ohnehin häufig enthalten ist. Eine vergleichbare
Wirkung hätte ein Heliumzusatz, der aus wirtschaftlichen
Gründen in der Regel aber nicht in Frage kommt.
Das Diagramm der Fig. 1 zeigt, daß es mit einem
Wasserstoffzusatz von bspw. 40 Vol.-%, bei einem
Düsenbohrungsdurchmeser von 1 mm und einem Druck
von 8 bar ohne weiteres möglich ist, Abschreckintensitäten
zu erreichen, wie sie für Wasserabschreckung typisch sind (H=2).
Die anhand der Fig. 2 bis 5 erläuterte Abschreckvorrichtung
hat angebaut an einen kontinuierlichen
Durchlaufofen, bspw. den Rollenherdofen 4, u. a. den
Vorteil, daß sie gemeinsam mit dem Durchlaufofen
unmittelbar in einer Fertigungslinie für Werkstücke
angeordnet werden kann, die vor ihrer Weiterverarbeitung
einer Wärmebehandlung und anschließenden
Abschreckung bedürfen. Dies ist bspw. bei Ölabschrecksystemen
schon wegen der damit verbundenen Feuergefahr
nicht ohne weiteres möglich. Dabei kann der
ganze Wärmebehandlungsvorgang automatisiert werden,
wobei auch erforderlichenfalls der Werkstückdurchsatz
pro Zeiteinheit erhöht werden kann, während
gleichzeitig die Möglichkeit besteht, die Werkstücke
ggfs. einer Stufenabkühlung mit unterschiedlichen
Gaseintrittstemperaturen in den einzelnen Stufen,
eventuell sogar mit dazwischengeschalteten Operationen
zum Kalibrieren der Werkstücke etc., zu unterwerfen.
Dies sei kurz anhand der Fig. 6 erläutert:
Auf dem Rollenherd 6 des Rollenherdofens 4 werden in
diesem Falle die Wälzlagerringe 15 in drei Reihen
parallel nebeneinander durch die Ofenkammer 5
transportiert. Sowie die vorderste Reihe der
kontinuierlich durchtransportierten Wälzlagerringe
15 eine in der Nähe des Ofenausgangs 22
angeordnete Lichtschranke 65 unterbricht, wird ein
anschließender, zu der Abschreckvorrichtung führender, ausgangsseitiger
Abschnitt 66 des Rollenherdes 6 von einem Schnellgangantrieb
67 angetrieben, der die Wälzlagerringreihe
unter Vergrößerung des Abstandes zu der nachfolgenden
Wälzlagerringreihe durch den Ofenausgang
22 in eine erste Kühlstation A transportiert.
In der Kühlstation A sind drei Abschreckvorrichtungen
1 parallel nebeneinander in einem gemeinsamen Gehäuse
68 untergebracht, das unmittelbar an die Ausgangsseite
des Rollenherdofens 4 angeflanscht ist und
dessen Kühlgasein- und -auslässe in Fig. 6 durch
zwei Pfeile 69, 70 angedeutet sind. Jede der Abschreckvorrichtungen
1 ist entsprechend Fig. 2
gestaltet.
Nachdem die Wälzlagerringe parallel nebeneinanderliegend
gleichzeitig in den drei Abschreckvorrichtungen
1 der ersten Kühlstation A auf einen
vorbestimmten ersten Temperaturwert abgekühlt sind,
werden sie von nicht weiter dargestellten Manipulatoren
in die drei nachgeschalteten Abschreckvorrichtungen
1 einer gleich
aufgebauten nachgeschalteten
zweiten Kühlstation B überführt, in der die
Abkühlung auf Raumtemperatur erfolgt, worauf die
jeweils aus drei nebeneinanderliegenden Wälzlagerringen
15 bestehende Werkstückgruppe über den gemeinsamen
Ablagetisch 24 abtransportiert wird.
Der Temperatur-Zeit-Verlauf bei dieser Stufenabschreckung
ist in Fig. 7 dargestellt und anhand
des nachfolgenden Beispiels des erfindungsgemäßen
Verfahrens erklärt:
Ein Ring 15 eines Rollenlagers aus dem Werkstoff 100 Cr6
wird anstelle der üblichen Ölabschreckung im Düsenfeld
gehärtet.
Werkstückdaten | |
Außendurchmesser:|140 mm | |
Innendurchmesser: | 116 mm |
Ringbreite: | 40 mm |
Masse: | 1,5 kg |
Oberfläche (außen u. innen): | 0,032 m² |
Masse/Oberfläche: | 47 kg/m² |
Da die kritische Kühlzeit von 800 auf 500°C für diesen
Stahl etwa 10 Sekunden beträgt, ist ein H-Wert von
0,8 erforderlich, entsprechend einer schroffen Ölabkühlung.
Bei der Ringgröße und -breite wird das Düsenfeld
2 (Fig. 1) ausgewählt.
Düsenfeld 2 | |
Düsendurchmesser, d:|2 mm | |
Düsenteilung, t: | 10 mm |
Abstand zur gekühlten Fläche, h: | 10 mm |
Anzahl der Düsen, außen: | 200 |
Anzahl der Düsen, innen: | 126 |
Gesamtzahl der Düsen: | 326 |
Düsenfeldfläche: | 0,032 m² |
Düsenquerschnitt, insgesamt: | 0,001 m² |
Gasgeschwindigkeit: | 100 m/s |
Gasstrom: | 360 m³/h |
Variante 1 (für H=0,8 in Phase I) | |
Kühlgas (50°C): | |
40% N2, 20% CO, 40% H₂ (Vol.-%) Endogas aus Erdgas | |
Gesamtdruck, P: | 2,5 bar (nach Fig. 1) |
Gebläseleistung, N: | 80 kW/m²2,5 kW |
Variante 2 (für H=0,8 in Phase I) | |
Kühlgas (50°C):|100% N2 | |
Gesamtdruck, P: | 6 bar (nach Fig. 1) |
Gebläseleistung, N: | 320 kW/m²10 kW |
Die Gebläseleistung bei Variante 1 ist vergleichbar
mit der einer Umwälzpumpe eines Ölbades. Bei einer
Kühlzeit von ca. 20 Sekunden je Ring beträgt der
Energiebedarf je kg Härtegut 0,01 kWh für Variante 1
und 0,04 kWh für Variante 2.
In der Abschreckphase ist nach 10 Sekunden die Temperatur
im Kern des sich drehenden Rings auf 500°C
abgekühlt. Nach 18 Sekunden wird an der Oberfläche
des Rings 280°C erreicht (optische Kontrolle) und
die Kühlung abgestellt (Kühlstation A).
In der Phase II kann der Ring noch vor der Martensitbildung
bei definierter Temperatur kalibriert werden.
In der Phase III wird der Ring in einer weiteren
Düsenstation mit einem unterkühlten Umwälzgas bis
auf etwa 0°C zur vollständigen Martensitbildung abgekühlt
(Kühlstation B).
Die kritische Abkühlzeit von 800 auf 500°C, die bei
dem Beispiel ca. 10 Sekunden beträgt, kann bei unlegierten
und niedriglegierten Stählen noch kürzer
sein. Die dazu erforderliche sehr schnelle Regelung
der Abschreckwirkung und die dazu nötigen sehr kurzen
Bewegungsabläufe der Abschreckvorrichtung 1 lassen sich
im Gegensatz zu den Verhältnissen bei bekannten Gaskühleinrichtungen
mit der Erfindung ohne weiteres in reproduzierbarer
wirtschaftlicher Weise erreichen. Der notwendige
Wärmeübergang zwischen der abzukühlenden Werkstückoberfläche
und dem Gasstrom mit hohen Werten
des Wärmeübergangskoeffizienten α kann bei dem erfindungsgemäßen
Verfahren mit den Düsenfeldern
mit relativ kleinem Düsendurchmesser d und
geringem Abstand h zu der zu kühlenden Werkstückoberfläche
erreicht werden. Da die Wärmestromdichten
an der Werkstückoberfläche in den ersten Sekunden
bis in den Bereich von MW/m² gehen und es somit zu
einer beachtlichen Gaserwärmung kommt, können, wie
sich gezeigt hat, die α-Werte den Vorgang nicht
richtig beschreiben. Es wird deshalb zur Kennzeichnung
der Abschreckwirkung der beim Härten von Stahl gebräuchliche
H-Wert benützt. Das Härteergebnis am Werkstück,
d. h. der Härteverlauf über den Querschnitt des Werkstücks
an der gehärteten Oberfläche, hängt von dem
Werkstoff, d. h. der Stahllegierung, von dem Querschnitt
und von der Abschreckintensität (H-Wert) ab. Aus dieser
bekannten Beziehung kann der H-Wert an einem gehärteten
Werkstück aus Stahl bestimmt werden. Dazu werden in
der Praxis häufig insbesondere zylindrische Probestücke
verwendet (vgl. beispielsweise "Technologie der Wärmebehandlung
von Stahl", VEB Deutscher Verlag für Grundstoffindustrie,
Leipzig, 2. Auflage, Seite 604).
Bei dem beschriebenen Ausführungsbeispiel ist das
Düsenfeld mit zylindrischen Düsenbohrungen 25 bestückt.
Grundsätzlich wäre es auch denkbar, andere Querschnittsformen,
bspw. Schlitzdüsen oder dergleichen, zu verwenden,
worauf der Ordnung halber hingewiesen sei. Als
Kühlgas können alle für den jeweiligen Einsatzzweck
brauchbaren Gase und Gasmischungen verwendet werden,
darunter auch Luft, Stickstoff und dergleichen.
Bei dem neuen Verfahren werden die Werkstücke 15
durchweg einzeln abgeschreckt, weil es in der Regel
nur auf diese Weise möglich ist, das Düsenfeld eng
genug an die Form der abzukühlenden Werkstückoberfläche
anzupassen und in ausreichend kleinem Abstand
zu dieser anzuordnen. In bestimmten Fällen, bspw.
bei ringförmigen Werkstücken, ist es aber auch
vorstellbar, mehrere Werkstücke etwa übereinander in
einen von Düsenfeldern umgrenzten Raum einzubringen
und in diesem zu behandeln, wobei dann
allerdings auch Vorsorge getroffen sein muß, daß
die Anpassung der Düsenfelder an die Werkstückoberflächengestalt
gewährleistet bleibt.
Abhängig von der Form und Gestalt der zu behandelnden
Werkstücke kann gelegentlich die Notwendigkeit
auftreten, in bestimmten Bereichen der abzukühlenden
Werkstückoberfläche eine andere, insbesondere geringere
Abschreckintensität zu erzielen. Dies kann
bspw. dadurch erreicht werden, daß Düsenbohrungen
25 des Düsenfeldes - einzeln oder gruppenweise -
mit Verschluß- oder Drosseleinrichtungen versehen
werden. Ein Beispiel dafür ist in Fig. 3 in Gestalt
eines Blendenringes 70 veranschaulicht, der
auf der äußeren Zylinderwand 13 des Einsatzes 5
längsverstellbar angeordnet ist.
Anhand von Fig. 2 wurde erläutert, daß der Wälzlagerring
15 während des Abkühlens gegenüber dem ortsfesten
Düsenfeld gedreht wird. Alternativ könnte die Anordnung
naturgemäß auch derart getroffen sein, daß der Wälzlagerring
15 feststeht, während der Einsatz 5 und damit
das Düsenfeld eine Drehbewegung ausführen. Auch axiale
Auf- und Abbewegungen des Werkstückes und/oder des
Düsenfeldes sind denkbar und mit einfachen mechanischen
Mitteln zu erzielen.
Anhand von Fig. 7 wurde eine zweistufige Abkühlung
der Wälzlagerringe 15 in zwei hintereinandergeschalteten
Kühlstationen A und B erläutert.
Eine solche Aufteilung in mehrere
hintereinanderliegende Kühlstationen ist häufig
nicht erforderlich. Durch entsprechende Programmierung
des Prozeßrechners 62 kann auch erreicht
werden, daß nach einer vorgegebenen Zeit
durch eine programmgemäße Reduzierung der Gasgeschwindigkeit
w und/oder des Gasdruckes p
eine Drosselung der Kühlwirkung herbeigeführt
wird, um dadurch den Effekt einer Öl- oder
Warmbadhärtung im Salz nachzuahmen.
Claims (24)
1. Verfahren zum Abschrecken metallischer Werkstücke mit
hoher Abschreckintensität, unter Verwendung eines Kühl
gases als Abschreckmedium, bei dem die Werkstücke in
einem Raum eingebracht und während des Abschreckvorganges
in diesem gehalten werden, wobei das Kühlgas in
Form diskreter, aus einem Düsenfeld austretender Prallstrahlen
auf die zu kühlende Werkstückoberfläche zur Ein
wirkung gebracht wird und das Düsenfeld mit einem Kühlgasdruck
p<20 bar beaufschlagt wird, gekennzeichnet durch
folgende Merkmale:
Zum Abschrecken ring- oder rohrförmiger Werkstücke wird
Zum Abschrecken ring- oder rohrförmiger Werkstücke wird
- a) Unter Beschränkung der Förderleistung für das Kühlgas auf ca. 1000 kW/m² Düsenfeld wird ein Düsenfeld verwendet, dessen Form der Gestalt der abzukühlenden Werkstückoberfläche angepaßt ist und in dem der wirksame Düsendurchmesser d=0,5 bis d=10 mm beträgt,
- b) der Abstand der Düsen des Düsenfeldes von der abzukühlenden Werkstückoberfläche ist auf h=2 d bis h=8 d eingestellt,
- c) aus dem der Gestalt des Werkstückes angepaßten zylindrischen Düsenfeld werden Prallstrahlen des Kühlgases sowohl auf die äußere als auch auf die innere Mantelfläche, sowie gegebenenfalls auf die Stirnfläche des Werkstückes zur Einwirkung gebracht und
- d) es wird eine Kühlgasgeschwindigkeit w von w=20 bis 200 m/sec. am Düsenaustritt verwendet.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß daß die Abschreckintensität durch Beeinflussung
von Gasstrahlparametern und/oder des wirksamen
Düsenquerschnitts geregelt oder gesteuert wird.
3. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß ein Kühlgasdruck p von
p=0,5 bis 20 bar verwendet wird.
4. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß in dem Düsenfeld eine
Düsenteilung t von t=4 d bis 8 d verwendet
wird, wobei d der wirksame Düsendurchmesser ist.
5. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß als Kühlgas Luft, Stickstoff
oder ein Gasgemisch verwendet wird.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch
gekennzeichnet, daß als Kühlgas ein Schutzgas verwendet
wird.
7. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß das Kühlgas Wasserstoff
oder ein anderes Gas mit gegenüber Luft erhöhter
Wärmeleitfähigkeit in einem Anteil von 0 bis 100 Vol.-%
enthält.
8. Verfahren nach einem der vorgehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß die Werkstücke in einem
Raum erwärmt und anschließend abgeschreckt werden,
der für beide Vorgänge die im wesentlichen gleiche
Gasatmosphäre enthält.
9. Verfahren nach einem der vorgehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß in dem von dem Düsenfeld
zumindest teilweise umgrenzten Raum wenigstens
zeitweise ein Gasüberdruck aufrecht erhalten wird.
10. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß während des Abschreckens
zumindest zeitweise eine Relativbewegung zwischen der
zu kühlenden Werkstückoberfläche und Prallstrahlen
aufrecht erhalten wird.
11. Abschreckvorrichtung zur Durchführung des Verfahrens
nach einem der vorhergehenden Ansprüche, mit einer
Abschreckkammer, in der wenigstens ein zumindest
teilweise von einem Düsenfeld begrenzter, zur Aufnahme
einzelner Werkstücke dienender Raum vorgesehen
ist, dadurch gekennzeichnet, daß der Raum (14) im
wesentlichen geschlossen und als Ringraum (14) ausgebildet
ist, der von zwei Zylinderwänden (12, 13)
begrenzt ist, die das Düsenfeld bildende Düsenbohrungen
(25) enthalten, daß das Düsenfeld der Gestalt der
zu kühlenden Oberfläche des eingebrachten Werkstückes
(15) angepaßt gestaltet ist, daß in dem Düsenfeld der
wirksame Düsendurchmesser d=0,5 bis d=10 mm und
der Abstand h der Düsen (25) des Düsenfeldes von der
abzukühlenden Werkstückoberfläche h=2d bis h=8d
beträgt, und daß die Förderleistung der das Kühlgas
fördernden Gebläsemittel (45) auf einen maximalen
Grenzwert von ca. 1000 kW/m² Düsenfeld begrenzt ist.
12. Vorrichtung nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet,
daß der Raum (4) als Überdruckraum mit einer
druckfest verschließbaren Be- und Entladeöffnung
ausgebildet ist.
13. Vorrichtung nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet,
daß wenigstens einige Düsen (25) des Düsenfeldes
mit wahlweise betätigbaren Drossel- und/oder
Verschlußmittel (70) versehen sind.
14. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 11 bis 13, dadurch
gekennzeichnet, daß das Düsenfeld zumindest
teilweise an einem auswechselbar in ein Gehäuse (2)
eingefügten Einsatzteil (5) ausgebildet ist.
15. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 11 bis 14,
dadurch gekennzeichnet, daß sie Antriebsmittel
(38) zum Drehen des in den Raum eingesetzten
Werkstückes (15) und/oder zumindest eines Teiles
des Düsenfeldes aufweist.
16. Vorrichtung nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet,
daß die Antriebsmittel ein mit Kühlgas
beaufschlagbares Turbinenelement (42) aufweisen.
17. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 11 bis 16,
dadurch gekennzeichnet, daß dem zumindest teilsweise
von dem Düsenfeld begrenzten Raum (14) eine Meßeinrichtung
(63, 64) für die Werkstücktemperatur während
der Abkühlung zugeordnet ist.
18. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 11 bis 17,
dadurch gekennzeichnet, daß sie einen Prozeßrechner
(62) zur Steuerung des zeitlichen Verlaufs des Abkühlvorganges
aufweist, dem als Eingangssignale
Prozeßdaten, wie Mengenstrom, Druck, Temperatur
und Zusammensetzung des Kühlgases etc. und werk
stückspezifische Daten, wie geometrische Gestalt
und Abmessungen, Stoffzusammensetzung etc. und/oder
für das Düsenfeld kennzeichnende Daten zugeführt
werden, und der daraus programmgemäß berechnete
Ausgangssignale zur Beeinflussung der Kühlgasbeaufschlagung
des Düsenfelds und/oder des wirksamen
Kühlgasdurchtrittsquerschnittes zumindest einiger
Düsen (25) des Düsenfeldes und/oder einer Relativbewegung
zwischen dem Werkstück (15) und dem Düsenfeld
abgibt.
19. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 11 bis 18,
dadurch gekennzeichnet, daß sie Programmsteuermittel
(62) aufweist, durch die die Kühlwirkung der
Prallstrahlen an der abzukühlenden Werkstückoberfläche
durch entsprechende Beeinflussung von Geschwindigkeit
w und/oder Druck p der Prallstrahlen
und/oder des wirksamen Durchtrittsquerschnittes
von Düsen (25) des Düsenfeldes im Sinne der
Nachbildung der Abschreckwirkung einer Öl-
oder Warmbadhärtung im Salz beeinflußbar ist.
20. Vorrrichtung nach einem der Ansprüche 12 bis 19,
dadurch gekennzeichnet, daß sie unmittelbar an
den Ausgang der eine Schutzgasatmosphäre enthaltenden
Ofenkammer (5) eines kontinuierlichen
Durchlaufofens, insbesondere eines Rollenherdofens
(4) angeschlossen ist.
21. Vorrichtung nach Anspruch 20, dadurch gekennzeichnet,
daß sie eine mit einer Ofenkammer (5)
in Verbindung stehende Be- und Entladekammer
(21) aufweist, die nach außen zu durch eine
wahlweise betätigtbare Tür (23) verschlossen ist.
22. Vorrichtung nach den Ansprüchen 11 bis 21, dadurch
gekennzeichnet, daß die Be- und Entladekammer
(21) mit dem von dem Düsenfeld zumindest
teilweise umgrenzten Raum (14) durch wahlweise
betätigbare Verschlußmittel (16) verbunden ist.
23. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 11 bis 22,
dadurch gekennzeichnet, daß sie mehrere nebeneinander
angeordnete und parallel zueinander
betreibbare, zur gleichzeitigen Abschreckung
eingerichtete, zumindest teilweise von einem
Düsenfeld umgrenzte Räume (14) aufweist.
24. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 11 bis 23,
dadurch gekennzeichnet, daß sie mehrere hinter
einanderliegende, jeweils von einem Düsenfeld
zumindest teilweise umgrenzte Räume (14) aufweist,
die gegebenenfalls
unter Zwischenschaltung
von anderen Behandlungsstationen von den zu behandelnden
Werkstücken (15) nacheinander durchlaufbar
sind und die zum Betrieb mit unterschiedlichen
Abkühlbedingungen eingerichtet sind.
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