DE4030246A1 - Verfahren zum trennen von gasgemischen durch druckwechseladsorption - Google Patents
Verfahren zum trennen von gasgemischen durch druckwechseladsorptionInfo
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Description
Die Erfindung wird bei der adsorptiven Trennung von Gasgemi
schen angewendet, insbesondere bei der Gewinnung von Sauerstoff
aus der Luft.
Zum Reinigen oder Zerlegen von Gasen, beispielsweise zur Ge
winnung von Sauerstoff ode Stickstoff aus der Luft, werden
wegen der Wirtschaftlichkeit und ihrer Effektivität häufig
Adsorptionsverfahren angewendet. Besonders bewährt haben sich
dabei die Druckwechseladsorptionsverfahren, bei denen das Re
generieren des beladenen Adsorptionsmittels durch Drucksenkung
erfolgt. Die bei der Druckabsenkung eines beladenen Adsorbers
freiwerdenden Gase werden in der Regel zur Druckerhöhung in
anderen Adsorbern, die sich auf einem niedrigeren Niveau befin
den, eingesetzt, indem ein Druckausgleich durchgeführt wird.
Ein solches Verfahren ist aus der DE-PS 27 39 955 bekannt, bei
dem das Regenerieren des beladenen Adsorbers in 3 Stufen er
folgt. In der ersten Stufe der Druckerniedrigung verläßt das Gas
durch die Eintrittsöffnung, also im Gegenstrom zur Produktions
richtung, den Adsorber und wird durch eine Restgasleitung weg
geführt. Dieses Ausströmen des Gases über die Eintrittsöffnung
des beladenen Adsorbers erfolgt über die gesamte Dauer der
Druckerniedrigung. Die erste Stufe wird nach dem Erreichen eines
bestimmten Druckes von der zweiten und dritten Stufe überlagert,
wobei in der zweiten Stufe ein Druckausgleich mit einem anderen
Adsorber jeweils über die Austrittsöffnungen der beiden Adsor
ber und in der dritten Stufe ebenfalls über die Austrittsöff
nung des beladenen Adsorbers ein Druckausgleich mit einem Puf
ferbehälter durchgeführt wird.
Diese Verfahrensweise mit der Anwendung eines Pufferbehälters
ist relativ aufwendig und kompliziert.
Aus der DE-OS 31 32 758 ist ein Verfahren zum Zerlegen eines
Gasgemisches nach dem Druckwechseladsorptionsverfahren bekannt,
bei dem nach Beendigung der Adsorptionsphase eines ersten Ad
sorbers eine erste Gleichstromentspannungsphase folgt und das da
bei anfallende Entspannungsgas zur Spülung eines in einer Desorp
tionsphase befindlichen zweiten Adsorbers verwendet wird. An
schließend folgt eine zweite Gleichstromentspannungsphase, wo
bei das anfallende Entspannungsgas zum Aufdrücken des zweiten
Adsorbers verwendet wird. Daran schließt sich eine Gasstroment
spannung, während der ein Restgas vom Eintrittsende des ersten
Adsorbers abgezogen wird.
Ebenso ist aus der DE-OS 30 46 268 ein Druckwechseladsorptions
verfahren zur Gewinnung von Wasserstoff aus einem Gasgemisch
bekannt, bei dem über das Austrittsende des beladenen Adsorbers
ein Druckausgleich nacheinander mit 3 Adsorbern und danach die
Spülung eines vierten und fünften Adsorbers erfolgt. Anschließend
wird über das Eintrittsende des beladenen Adsorbers eine Rest
entspannung durchgeführt.
Bei beiden Verfahren besteht auf Grund mehrerer Gleichstroment
spannungsphasen die Gefahr, daß sich in dem beladenen Adsorber
die Adsorptionsfront so weit zum Austrittsende bewegt, daß auch
das Adsorpt diesen Adsorber durch dessen Austrittsende verläßt.
Es ist auch bekannt, den Druckausgleich durch ein gleichzeiti
ges Öffnen der am Eintrittsende und der am Austrittsende der
am Druckausgleich beteiligten Adsorber durchzuführen.
Dabei wird der zu beladende Adsorber vor einer erneuten Beladung
mit Hilfe einer Vakuumpumpe evakuiert. Ein solches Verfahren
wird in der DE-OS 24 41 447 beschrieben.
Der Gebrauch einer Vakuumpumpe bringt jedoch einen höheren
apparativen Aufwand mit sich.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Druckwechsel
adsorptionsverfahren für mindestens drei Adsorber zu ent
wickeln, bei dem nach Abschluß des Adsorptionsprozesses die
Druckerniedrigung in dem beladenen Adsorber so durchgeführt
wird, daß das nicht adsorbierte produktreiche Gas einem nach
folgenden Adsorptionsprozeß zugeführt und das danach noch
nicht desorbierte Gas derart einem weiteren Desorptionspro
zeß unterworfen wird, daß ein Gas mit einem möglichst hohen
Anteil an Produktgas desorbiert und dieses produktreiche
Gas so in einem nachfolgenden Adsorptionsprozeß eingesetzt
wird, daß die Menge des als Spülgas verwendeten Produktgases
verringert werden kann.
Die Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß in der
ersten Stufe der Druckerniedrigung in einem ersten Adsorber
ein Druckausgleich mit einem regenerierten zweiten Adsorber
mit über die Austrittsenden der beiden Adsorber erfolgt.
In dieser Stufe wird produktionsreiches Gas vom Austrittsende
(bei der Sauerstoffgewinnung das sauerstoffangereicherte Gas)
des ersten Adsorbers aus dem Zwischenkornvolumen des Adsorp
tionsmittels in den unbeladenen zweiten Adsorber geführt.
Nach erfolgtem Druckausgleich mit dem zweiten Adsorber wird
in der zweiten Stufe der Druckerniedrigung eine beidseitige
Entspannung des ersten Adsorbers gleichzeitig über dessen
Eintrittsende und Austrittsende bis zum Umgebungsdruck vor
genommen. Das dabei aus dem Porenvolumen und aus den Mikro
poren des Adsorptionsmittels tretende produktreiche Gas (bei
der Sauerstoffgewinnung sauerstoffangereichertes Gas) strömt
über das Austrittsende dieses Adsorbers und über das Austritts
ende eines dritten Adsorbers in den zuletzt genannten und
durchströmt diesen, wobei vorrangig Sauerstoff adsorbiert wird.
Das hierbei gleichzeitig aus dem Eintrittsende des ersten Ad
sorbers austretende desorbierte Gas enthält den abgetrennten
Gasanteil (bei der Sauerstoffgewinnung aus der Luft den
Stickstoff), welcher in an sich bekannter Weise als Restgas
weggeführt wird.
Durch das gleichzeitige und beidseitige Entspannen des ersten
Adsorbers in der zweiten Stufe der Druckerniedrigung werden
an dessen Eintrittsende und Austrittsende die Konzentrations
profile stärker polarisiert als bei einer aufeinanderfolgenden
Druckabsenkung. Dadurch tritt durch das Austrittsende dieses
Adsorbers ein produktreiches (sauerstoffreiches) Gas und durch
das Eintrittsende ein Gas aus, welches reich ist an dem abge
trennten Gasanteil (Stickstoff). Auf diese Weise werden höhere
Ausbeuten an Produktgas erreicht als bei Verfahren mit zeitlich
nacheinander erfolgender Druckabsenkung.
Der dritte Absorber, der vorher einen Desorptionsprozeß durch
laufen hat, wird auf diese Weise im Gegenstrom zur Adsorptions
richtung von einem produktreichen Gas durchströmt, so daß eine
Spülung mit produktreichem Gas erfolgt. Es wurde festgestellt,
daß diese Spülung vorteilhaft ist, um das Produktgas in der ge
forderten Reinheit zu erzeugen. Es ist daher zweckmäßig, daß
der in der ersten Stufe der Druckerniedrigung erfolgende Druck
ausgleich mit dem nachfolgenden Adsorber mit geringeren Mengen
Spülgas bzw. ohne dessen vorherige Spülung mit Produktgas vor
genommen wird.
Im Sinne der Erfindung wird unter dem Eintrittsende eines Adsor
bers dasjenige Ende gesehen, durch das das Gasgemisch in den Ad
sorber eintritt. Dagegen wird als Austrittsende dasjenige Ende
des Adsorbers bezeichnet, durch das das Produktgas den Adsorber
verläßt. Soll beispielsweise mit Hilfe des erfindungsgemäßen
Verfahrens Sauerstoff aus der Luft gewonnen werden, so ist das
Eintrittsende dasjenige Ende des Adsorbers, durch das die Luft
in den Adsorber eintritt und das Austrittsende ist dasjenige
Adsorberende, durch das der Sauerstoff aus dem Adsorber austritt.
Weiterhin wird im Sinne der Erfindung jenes Gas als Produkt
gas bezeichnet, welches durch das erfindungsgemäße Adsorp
tionsverfahren in annähernd reiner Form gewonnen werden soll.
Will man beispielsweise Sauerstoff aus der Luft gewinnen, so
stellt der Sauerstoff das Produktgas dar.
Überraschend wurde festgestellt, daß mit der erfindungsgemäßen
Verfahrensweise auch bei hohen Gasgemisch-(Luft-)Belastungen der
Adsorber bzw. verhältnismäßig groben Zeolith mit einer Korn
größe oberhalb 2 mm hohe Ausbeuten an Produktgas (Sauerstoff)
im Vergleich zu den bekannten Verfahren erreicht werden. Dies
ist darauf zurückzuführen, daß die aus Produktgas bestehenden
Spülgasmengen stark gesenkt werden können und damit insbesonde
re die im Kreislauf ad- und desorbierte Produktgasmenge, die
für die Prozeßauslegung limitiert ist, geringer ist.
So beträgt die Steigerungsrate der Produktgasausbeute bei mitt
leren Zeolithkorngrößen von ca. 1 mm gegenüber bekannten Ver
fahren ca. 15%, bei Korngrößen oberhalb von 2 mm aber bis zu
25% bzw. bei spezifischen Luftbelastungen von ca. 0,8 m3 Luft
pro l Adsorber bezogen auf den produzierenden Adsorber ca. 10%
und bei ca. 1,2 m3 Luft pro l Adsorber bezogen auf den produzie
renden Adsorber bis zu ca. 25%.
Die Erfindung wird nachfolgend an einem Ausführungsbeispiel
näher erläutert. In der Zeichnung ist das Schema
einer Druckwechseladsorptionsanlage dargestellt, in der das er
findungsgemäße Verfahren realisiert wird.
Mit Hilfe dieses Verfahrens soll Sauerstoff mit einer Konzentra
tion von 90 Vol.-% aus der Luft gewonnen werden.
Den Kern der Druckwechseladsorptionsanlage bilden der erste Ad
sorber 1, der zweite Adsorber 2 und der dritte Adsorber 3.
Diese sind mit dem Adsorptionsmittel Zeolith Typ 5A gefüllt;
ihr Volumen beträgt jeweils 10 l. In den unteren Teil dieser
drei Adsorber 1, 2, 3 mündet die Luftzuführungsleitung 4, durch
die verdichtete Luft in die Adsorber eintritt.
Diese Enden der drei Adsorber 1, 2, 3, durch die die verdichtete
Luft in die Adsorber eintritt, werden als Eintrittsenden dieser
Adsorber bezeichnet. In dem zu jedem Adsorber 1, 2, 3 führenden
Teil der Luftzuführungsleitung 4 ist jeweils ein Luftabsperrven
til angeordnet. So ist in dem zum ersten Adsorber 1 führenden
Teil der Luftzuführungsleitung 4 das erste Luftabsperrventil 5,
in dem zum zweiten Adsorber 2 führenden Teil das zweite Luftab
sperrventil 6 und in dem zum dritten Adsorber 3 führenden Teil
das dritte Luftabsperrventil 7 vorgesehen. In den zu jedem Ad
sorber 1, 2, 3 führenden Teil der Luftzuführungsleitung 4 mün
det jeweils zwischen dem Adsorber und dem Luftabsperrventil
die Restgasleitung 8, in der dem ersten Adsorber 1 das erste
Restgasventil 9, dem zweiten Adsorber 2 das zweite Restgasventil
10 und dem dritten Adsorber 3 das dritte Restgasventil 11 zuge
ordnet ist.
In den oberen Teil der drei Adsorber 1, 2, 3 mündet die Sauer
stoffleitung 12, durch die der gewonnene Sauerstoff aus den Ad
sorbern austritt. Diese Enden der drei Adsorber 1, 2, 3, durch
die der Sauerstoff die Adsorber verläßt, werden als Austrittsen
den bezeichnet. In jedem zu den Adsorbern 1, 2, 3 führenden
Teil der Sauerstoffleitung 12 ist ein Sauerstoffventil angeord
net. Dabei ist in dem zu dem ersten Adsorber 1 führenden Teil
der Sauerstoffleitung 12 das erste Sauerstoffventil 13 in dem zum
zweiten Adsorber 2 führenden Teil das zweite Sauerstoffventil 14
und in dem zum dritten Adsorber 3 führenden Teil das dritte
Sauerstoffventil 15 angeordnet.
Die drei Teile der Sauerstoffleitung 12 sind zwischen den drei Ad
sorbern 1, 2, 3 und den drei Sauerstoffventilen 13, 14, 15 durch
die Entspannungsgasleitung 16 jeweils miteinander verbunden. In
der Enspannungsgasleitung 16 sind drei Entspannungsventile vor
gesehen, wobei dem ersten Adsorber 1 das erste Entspannungsventil
17, dem zweiten Adsorber 2 das zweite Entspannungsventil 18 und
dem dritten Adsorber 3 das dritte Entspannungsventil 19 zugeord
net ist. Auf diese Weise wird ermöglicht, daß in den beiden Stu
fen der Druckerniedrigung Gas durch die Entspannungsgasleitung
16 von dem Austrittsende eines Adsorbers zu dem Austritsende
eines anderen Adsorbers strömen kann, wobei der dritte Adsorber
von dieser Gasströmung unberührt bleibt.
Bei diesem Vorgang sind jeweils zwei Entspannungsventile ge
öffnet und ein Entspannungsventil ist geschlossen.
Die drei Luftabsperrventile 5, 6, 7 und die drei Restgas
ventile 9, 10, 11 sind in einem gemeinsamen Ventilblock ange
ordnet. Ebenso sind auch die drei Sauerstoffventile 13, 14, 15
und die drei Entspannungsventile 17, 18, 19 in einem gemeinsa
men Ventilblock angeordnet. Solche Ventilblöcke sind in der
DD-PS 2 65 806 beschrieben. Die Anordnung der beiden Ventil
blöcke unmittelbar an den drei Adsorbern 1, 2, 3 ist in der
DD-Patentanmeldung WP B 01 D/3 28 448-6 erläutert. Aus Gründen
der besseren Übersichtlichkeit sind die einzelnen Gasleitungen
und Ventile in der Zeichnung einzeln dargestellt.
Der Adsorptionsprozeß in dem ersten Adsorber I wird beendet,
wenn die Adsorptionsfront in diesem Adsorber beginnt, das Aus
trittsende zu erreichen. Zu diesem Zeitpunkt herrscht in die
sem Adsorber ein Druck von 0,46 MPa. Die Beendigung des Adsorp
tionsprozesses erfolgt durch das Schließen des ersten Luftab
sperrventils 5 und durch das Schließen des ersten Sauerstoff
ventils 13.
Die erste Stufe der Druckerniedrigung des beladenen ersten
Adsorbers I erfolgt durch einen Druckausgleich mit dem regene
rierten zweiten Adsorbers 2 durch Öffnen des ersten und des zwei
ten Entspannungsventiles 17, 18, während alle anderen Ventile
der Druckwechseladsorptionsanlage zu diesem Zeitpunkt geschlos
sen sind. Bei diesem Druckausgleich strömt sauerstoffreiches
Gas aus dem Zwischenkornvolumen des Adsorbenten über das Aus
trittsende des ersten Adsorbers 1 und das Austrittsende des
zweiten Adsorbers 2 in den zuletzt genannten. Dabei sinkt in
dem ersten Adsorber 1 der Druck von 0,46 MPa auf ca. 0,23 MPa
und steigt in dem zweiten Adsorber 2 von 0,1 MPa auf 0,23 MPa.
Der Druckausgleich dauert etwa 3 Sekunden. Bei einer anderen
Betriebsvariante, die vor allem bei größeren Druckwechseladsorp
tionsanlagen in Betracht zu ziehen ist, wird während des Druck
ausgleiches der den Druck abgebende Adsorber wieder über sein
Eintrittsende mit verdichteter Luft beaufschlagt. Diese Luft
zuführung wird beendet, wenn der Druckausgleich abgeschlossen
ist.
Durch Schließen des zweiten Entspannungsventiles 18 wird der
Druckausgleich und damit die erste Stufe der Druckerniedri
gung beendet. Es folgt nun die zweite Stufe der Druckernied
rigung in dem ersten Adsorber 1, welche durch das zusätzliche
Öffnen des dritten Entspannungsventiles 19 und des dritten
Restgasventiles 11 vorgenommen wird, wobei das erste Entspan
nungsventil 17 geöffnet bleibt. Dadurch strömt sauerstoffrei
ches Gas, welches auch durch die Druckerniedrigung entspre
chend den Gleichgewichts- und kinetischen Bedingungen desor
biert, über das Austrittsende des ersten Adsorbers 1 und das
Austrittsende des dritten Adsorbers 3 in den zuletzt genannten
Adsorber und spült diesen, wobei ein Teil des Sauerstoffes ad
sorbiert wird. Dieser Spülvorgang erfolgt im Gegenstrom zur
Adsorptionsrichtung. Das Spülen des dritten Adsorbers 3 wird
somit nicht nur mit dem Produktgas Sauerstoff vorgenommen,
sondern auch mit einem sauerstoffreichen Gas, das aus dem Poren
volumen und aus den Mikroporen des Adsorbenten kommt. Auf diese
Weise erfordert die erfindungsgemäße Sauerstoffgewinnung weni
ger oder keinen produzierten Sauerstoff zum Spülen eines Adsor
bers. Nach dem Austritt des Spülgases aus dem dritten Adsor
ber 3 verläßt dieses die Druckwechseladsorptionsanlage durch die
Restgasleitung 8.
Gleichzeitig mit dem Öffnen des dritten Entspannungsventils 19
öffnet auch das erste Restgasventil 9, wodurch mit Stickstoff an
gereichertes Restgas aus dem ersten Adsorber 1 tritt und durch
die Restgasleitung 8 die Druckwechseladsorptionsanlage verläßt.
Dieses Restgas strömt im Gegenstrom zur Adsorptionsrichtung aus
dem ersten Adsorber 1. In der zweiten Stufe der Druckerniedri
gung erfolgt somit in dem ersten Adsorber 1 eine Entspannung
gleichzeitig sowohl über das Eintrittsende als auch über das
Austrittsende des Adsorbers. Da in der Restgasleitung 8 und in
der Entspannungsgasleitung 16 jeweils Drosseln vorgesehen
sind, geht diese Druckerniedrigung gezielt vonstatten.
Nach etwa 2-4 Sekunden (beginnend mit dem Öffnen des dritten
Entspannungsventils 19 und des ersten Restgasventils 9) ist
der Druck in dem ersten Adsorber 1 auf den Umgebungsdruck der
Anlage gesunken.
Durch das gleichzeitige beidseitige Entspannen des Adsorbers 1
werden an dessen Austrittsende relativ hohe Sauerstoffkonzen
trationen erreicht. Die Konzentrationsprofile an dem Eintritts
ende, hier tritt ein stickstoffreiches Gas aus, und an dem
Austrittsende des ersten Adsorbers 1, an dieser Stelle tritt ein
sauerstoffreiches Gas aus, werden durch das gleichzeitige und
beidseitige Entspannen stärker polarisiert als bei einer auf
einanderfolgenden Druckabsenkung. Auf diese Weise wird eine hö
here Ausbeute an Sauerstoff erreicht als bei Verfahren mit auf
einanderfolgender Druckabsenkung.
Weiterhin gleichzeitig mit dem Öffnen des dritten Entspannungs
ventils 19 und dem ersten Restgasventil 9 öffnet auch das zwei
te Luftabsperrventil 6 und das zweite Sauerstoffventil 14, wodurch
in dem zweiten Adsorber 2 ein neuer Adsorptionsprozeß beginnt.
Dieser Adsorptionsprozeß in dem zweiten Adsorber 2 verläuft auf
diese Weise zeitgleich mit der zweiten Stufe der Druckerniedri
gung in dem ersten Adsorber 1. Er dauert etwa 35 bis 40 Sekunden.
Nach Abschluß dieses Adsorptionsprozesses erfolgt auf die be
schriebene Weise eine erneute zweistufige Druckerniedrigung.
Die vorgeschlagene Verwendung eines sauerstoffreichen Gases zur
Adsorberspülung als teilweisen oder vollständigen Ersatz des ge
wonnenen Sauerstoffes bringt eine Erhöhung der Sauerstoffaus
beute um ca. 15% mit sich. Der gewonnene Sauerstoff weist eine
Konzentration von 90 Vol.-% auf.
Aufstellung der verwendeten Bezugszeichen
1 erster Adsorber
2 zweiter Adsorber
3 dritter Adsorber
4 Luftzuführungsleitung
5 erstes Luftabsperrventil
6 zweites Luftabsperrventil
7 drittes Luftabsperrventil
8 Restgasleitung
9 erstes Restgasventil
10 zweites Restgasventil
11 drittes Restgasventil
12 Sauerstoffleitung
13 erstes Sauerstoffventil
14 zweites Sauerstoffventil
15 drittes Sauerstoffventil
16 Entspannungsleitung
17 erstes Entspannungsventil
18 zweites Entspannungsventil
19 drittes Entspannungsventil
2 zweiter Adsorber
3 dritter Adsorber
4 Luftzuführungsleitung
5 erstes Luftabsperrventil
6 zweites Luftabsperrventil
7 drittes Luftabsperrventil
8 Restgasleitung
9 erstes Restgasventil
10 zweites Restgasventil
11 drittes Restgasventil
12 Sauerstoffleitung
13 erstes Sauerstoffventil
14 zweites Sauerstoffventil
15 drittes Sauerstoffventil
16 Entspannungsleitung
17 erstes Entspannungsventil
18 zweites Entspannungsventil
19 drittes Entspannungsventil
Claims (2)
1. Verfahren zum Trennen von Gasgemischen durch Druckwechsel
adsorption unter Verwendung einer Gruppe von wenigstens drei
Adsorbern, bei dem in einem ersten Adsorber nach Beendigung
des Adsorptionsprozesses eine zweistufige Druckerniedrigung
durchgeführt wird, dadurch gekennzeichnet, daß in der ersten
Stufe der Druckerniedrigung ein Druckausgleich mit einem
zweiten Adsorber nur über die Austrittsenden der beiden Ad
sorber erfolgt, in der zweiten Stufe der Druckerniedrigung
eine beidseitige Entspannung des ersten Adsorbers gleichzei
tig über dessen Eintrittsende bis zum Umgebungsdruck vorge
nommen wird, das dabei aus dem Austrittsende dieses Adsorbers
strömende Gas in einen dritten Adsorber über dessen Austrits
ende geführt wird und diesen Adsorber durchströmt und das
gleichzeitig aus dem Eintrittsende des ersten Adsorbers aus
strömende Gas in an sich bekannter Weise als Restgas wegge
führt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
der Druckausgleich mit einem nachfolgenden Adsorber ohne des
sen vorherige Spülung mit Produktgas vorgenommen wird.
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1990
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