DE3932546A1 - Klebstoffolie mit eingelagertem metallgitter fuer kombinierte schweiss-klebe-verbindungen - Google Patents
Klebstoffolie mit eingelagertem metallgitter fuer kombinierte schweiss-klebe-verbindungenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Klebstoffolie mit eingelagertem Me
tallgitter für kombinierte Schweiß-Kleb-Verbindungen, mit der
dichte, korrosionsfeste Überlappungsverbindungen von Blechen und
Blechbauteilen in einem Arbeitsgang bei gleichzeitig ablaufendem
Widerstandsschweißen und Kleben hergestellt werden können.
Die Herstellung von Metallverbindungen, bei denen neben einem üb
lichen Schweißverfahren ein zusätzlicher Klebstoffeinsatz zur An
wendung kommt, ist aus verschiedenen Verfahren bekannt.
So wird in der Fachzeitschrift "Schweißtechnik" ein Punktschwei
ßen-Kleben unter Verwendung des Punktschweißklebstoffes ZIS 452
beschrieben, wo auf eine Durchschweißmethode verwiesen wird, bei
der vor dem Schweißvorgang ein mittel- bis hochviskoser Klebstoff
auf die Fügeflächen aufgetragen wird und nach dem Zusammenfügen
der zu verbindenden Teile zunächst der Klebstoff durch den Elek
trodendruck der Widerstandsschweißeinrichtung aus dem unmittelba
ren Schweißbereich verdrängt wird. Danach kann mit veränderten
Schweißparametern der Widerstandsschweißvorgang normal ausgeführt
werden. Nach dem Schweißen muß der Klebstoff verfestigt werden.
Bei dieser Methode sind die Nachteile zu verzeichnen, daß durch
den Fügedruck der Klebstoff aus der Nahtfuge herausgepreßt wird,
der außerhalb der Klebfuge nicht vollständig härtet und auch aus
Qualitätsgründen oder für Nachfolgearbeitsgänge, wie Farbgebung,
entfernt werden muß. Dies ist mit hohem manuellen Aufwand verbun
den und unter Umständen durch die chemische Zusammensetzung des
Klebstoffes gesundheitsgefährdend.
Verwendet man einen kalthärtenden Zweikomponentenklebstoff, muß
eine längere Gebrauchsdauer des Klebstoffansatzes vorausgesetzt
sein, was aber wiederum nur mit niedrigreaktiven Klebstoffen zu
realisieren ist. Ansonsten ist eine vertretbare Härtezeit, wie
bei den heißhärtenden Einkomponentenklebstoffen, nur durch eine
zusätzliche Warmbehandlung zu erreichen.
Des weiteren ist ein Verfahren für dichte Punktschweißverbindun
gen durch dauerelastische Bänder bekannt, beschrieben in der
DDR-Zeitschrift "Schweißtechnik" 12/1975, bei dem zwischen die
Verbindungsflächen ein Haftklebstoffband aus dauerelastischem
Chemiplast M 1602, einem Elastomer auf Basis von Polyisobutylen,
eingelegt wird und danach der Schweißvorgang erfolgt.
Dabei treten hier die Nachteile auf, daß beträchtliche Elektro
dendrücke bzw. sogenannte Einlegebuckel erforderlich sind, um ein
Verdrängen der isolierenden Klebstoffschicht im Schweißbereich zu
erreichen. Außerdem hat dieser Klebstoff als Haftklebstoffband
keinen Einfluß auf das Fertigkeitsverhalten der Fügeverbindung.
Die Erfindung hat das Ziel, eine Klebstoffolie mit eingelagertem
Metallgitter für kombinierte Schweiß-Kleb-Verbindungen zu schaf
fen, mit der unter Anwendung normaler Elektrodendrücke einer Wi
derstandsschweißeinrichtung das Aufschmelzen der Klebstoffolie im
Überlappungsbereich der Blechverbindung erfolgt und die Nahtstel
le so abdichtet, daß ohne Nacharbeit die Folgearbeitsgänge an
schließen können und gleichzeitig durch den Schweißvorgang infol
ge Verschmelzens des Metallgitters mit den Blechteilen eine höhe
re Festigkeit an der Fügestelle erreicht wird.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Klebstoffolie mit
eingelagertem Metallgitter für kombinierte Schweiß-Kleb-Verbin
dungen zu schaffen, mit der dem Widerstandsschweißen keine Isola
tionswirkung entgegentritt und eine übliche Metallschweißung er
folgen kann, wobei nur am unmittelbaren Schweißpunkt eine thermi
sche Zerstörung des Klebstoffes erfolgt.
Erfindungsgemäß wird das dadurch erreicht, daß ein elektrisch
leitfähiges Band in Form eines Metallgitters von einer den
Schweißstrom nicht isolierenden Schmelzklebstoffolie überzogen
ist und mit periodisch steuerbarer Stromstärke mit zusammenfügba
ren Blechteilen thermisch verbindbar ist.
Die Klebstoffolie besteht aus einem Schmelzklebstoff, in den als
stromleitender Werkstoff ein Metalldrahtgewebe so eingelagert
wird, daß dieses Drahtgewebe schmaler als die Klebstoffolie ist,
so daß beidseitig ein drahtloser Folienrand übersteht, der den
Draht nach dem Einschmelzen des Klebstoffes vor äußeren Einflüs
sen, wie Luft und Feuchtigkeit schützt und damit eine Korrosion
des Drahtes ausschließt. Diese Schmelzklebstoffolie wird dann in
den Überlappungsbereich einer herzustellenden Blechverbindung
eingelegt und durch einen Widerstandsschweißvorgang, vorzugsweise
mit einem Punktschweißverfahren, eine metallische Verbindung her
gestellt. Dabei wird die Schmelzklebstoffolie im Fügespalt mit
einer periodisch steuerbaren Stromstärke durchschweißend und/oder
schmelzend behandelt. An der Punktstelle der Elektrodeneinwirkung
auf die Blechverbindung erfolgt bei hoher Stromstärke der
Schweißvorgang und das Verschmelzen des Metallgitters mit den
Blechteilen, wobei der das Metallgitter umschließende Schmelz
klebstoff verbrannt wird. Der weiter um die Schweißstelle einge
lagerte Klebstoff dagegen wird durch die Strahlungshitze aufge
schmolzen. Bei großen Abständen zwischen den einzelnen Schweiß
punkten kann durch eine thermische Nachbehandlung der Schmelzvor
gang in dem "kalten" Bereich ausgelöst und die Klebverbindung
hergestellt werden. Es ist jedoch auch möglich, die erforderli
chen Schmelz-Schweiß-Temperaturen differenziert entlang der her
zustellenden Blechverbindung einzuleiten. Beispielsweise erfolgt
bei Anwendung einer Rollnahtschweißmaschine durch periodische
Schweißstromstöße einmal ein Verschweißen in Form einer Steppnaht
bei hohem Schweißstrom und dazwischen, in der Periode geringerem
Stromflusses, nur ein Aufschmelzen des Klebstoffes.
Die Verwendung der erfindungsgemäßen Klebstoffolie mit eingela
gertem Metallgitter ist nicht an ein bestimmtes Widerstands
schweißverfahren gebunden. Bei ihrer Verarbeitung treten neben
einer gegen Mediendurchtritt dichten Klebverbindung gleichzeitig
verbesserte Festigkeitseigenschaften, insbesondere eine höhere
dynamische Festigkeit im Bereich der Schweiß-Kleb-Naht auf.
Die Erfindung soll nachstehend an einem Ausführungsbeispiel näher
erläutert werden. In den Zeichnungen zeigt
Fig. 1 eine Draufsicht auf die Klebstoffolie mit eingelagertem
Metallgitter,
Fig. 2 einen Schnitt durch die Klebstoffolie und
Fig. 3 eine Schnittdarstellung der verschweißten Blechteile mit
eingelegter Klebstoffolie.
In zwei, in einer Form verflüssigte und darin streifenförmig oder
plattenförmig gepreßte und danach erkaltete Klebstoffschichten
wird ein Metallgitter aus einem Stahldrahtgewebe in Form von Ge
brauchssiebgewebe eingelegt und durch erneutes Walzen oder Preß
stempel unter Wärmezufuhr zusammengeführt und so die Klebstoffo
lie mit eingelegtem Metallgitter für kombinierte Schweiß-Kleb-
Verbindungen hergestellt.
Nach diesem Vorgang ist die Dicke der Klebstoffolie mit eingela
gertem Metallgitter nicht sichtbar stärker als das Metallgitter
selbst, d. h. es ist nur ein dünner Überzug des Klebstoffes auf
dem Metallgitter, um beim Schweißvorgang sofort einen elektri
schen Kontakt herstellen zu können. Die Größe des eingelagerten
Siebgewebes kann dabei unterschiedlich und der jeweiligen Dicke
der Fügeteile angepaßt ausgewählt werden.
Das eingelegte Metallgitter 1 ist schmaler als die Klebstoffolie
2, womit eine allseitige Umhüllung des Gitters 1 erfolgt, wodurch
eine Isolation des Metalls nach dem Einschmelzen des Klebstoffs
gegenüber äußeren Einflüssen erzeugt wird und damit keine negati
ven Erscheinungen durch Oxidation in bezug auf Bindung der Metal
le beim Schweißen und beim Kleben hinsichtlich der Haftung des
Klebstoffes am Metall auftreten.
Durch den breiten, drahtlosen äußeren Klebstoffrand 3 ist es mög
lich, die Klebstoffolie 2 mit eingelegtem Metallgitter 1 leicht,
der Breite der Überlappungsverbindung angepaßt, zuzuschneiden.
Die zugeschnittene Klebstoffolie 2 wird dann in den Überlappungs
bereich der herzustellenden Blechverbindung eingelegt. Dabei soll
sie den gesamten Überlappungsbereich bedecken. Zur Erleichterung
des Schweißens wird die Klebstoffolie 2 an einer oder beiden Fü
geflächen durch örtlich begrenzte Erwärmung heftend angeschmol
zen.
Bei der anschließenden Punktschweißung wird an den Schweißpunkten
4, 4′ eine metallische Verbindung zwischen oberem Blech 5, Me
tallgitter 1 und unterem Blech 6 hergestellt, wobei direkt an dem
Schweißpunkt 4, 4′ der Klebstoff thermisch zerstört wird, im um
liegenden Schweißbereich aber aufgeschmolzen wird und eine zu
sätzliche Klebverbindung zwischen dem oberen Blech 5 und dem un
teren Blech 6 unter gleichzeitigem Abdichten der Nahtstelle er
zeugt wird. Bei größeren Schweißpunktabständen kann durch thermi
sche Nachbehandlung der Klebstoff zwischen den Schweißpunkten zu
sätzlich zum Schmelzen gebracht werden. Durch die kraftübertra
gende Wirkung der Klebstoffverbindung kann der Punktabstand beim
Widerstandspunktschweißen vergrößert werden.
Aufstellung der verwendeten Bezugszeichen
1 Metallgitter
2 Klebstoffolie
3 Klebstoffrand
4, 4′ Schweißpunkt
5 oberes Blech
6 unteres Blech
2 Klebstoffolie
3 Klebstoffrand
4, 4′ Schweißpunkt
5 oberes Blech
6 unteres Blech
Claims (2)
1. Klebstoffolie mit eingelagertem Metallgitter für kombinierte
Schweiß-Kleb-Verbindungen, mit der bei einem Widerstands
schweißverfahren das Aufschmelzen des Klebstoffes im Überlap
pungsbereich einer Blechverbindung erfolgt und die Nahtstelle
abdichtet und gleichzeitig durch den Schweißvorgang eine höhe
re Festigkeit an der Fügestelle erreicht wird, dadurch gekenn
zeichnet, daß ein elektrisch leitfähiges Band in Form eines
Metallgitters (1) von einer den Schweißstrom nicht isolieren
den Schmelzklebstoffolie (2) überzogen, mit periodisch
steuerbarer Stromstärke mit zusammenfügbaren Blechteilen (5,
6) thermisch verbindbar ist.
2. Klebstoffolie nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die
Schmelzklebstoffolie (2) mit einer periodisch steuerbaren
Stromstärke durchschweißend und/oder schmelzend behandelbar
ist.
Applications Claiming Priority (1)
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