DE3817568C2 - Optischer Modulator mit einem supraleitenden Oxid - Google Patents
Optischer Modulator mit einem supraleitenden OxidInfo
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Description
Die Erfindung betrifft einen optischen Modulator
unter Verwendung von supraleitendem
Material, und insbesondere einen Modulator, der
bei optischen
Aufzeichnungsgeräten, optischen Shuttern und optischen
Schaltern, die ein Umschalten von Lichtwegen oder eine
Modulation der Lichtintensität ausführen, anwendbar ist.
Die Erfindung ist auch zur Feststellung
eines äußeren physikalischen Zustandes wie des elektrischen
Stroms, der Stärke eines Magnetfeldes, der Temperatur, des
Drucks usw. anwendbar
und insbesondere zur Feststellung eines äußeren
physikalischen Zustandes bei Sensoren und Lesegeräten
nützlich, die im Binärmodus (0 oder 1) arbeiten.
Optische Schalter und optische Modulatoren sind zum Beispiel
in der Druckschrift "Optronics", 1987, Nr. 4, Seiten 70-75
beschrieben. Als optischer Shutter ist die Flüssigkristall-
Shutter bekannt und auf den Seiten 97 bis 103 der genannten
Druckschrift beschrieben. Für optische Sensoren wurde eine
Anzahl von Materialien vorgeschlagen, wie es beispielsweise
in "Optronics", 1983, Nr. 7, Seiten 39-43 beschrieben ist.
Diese Publikationen geben jedoch keinen Hinweis auf die
Verwendung von supraleitendem Material für ein Verfahren
oder eine Vorrichtung zur optischen Modulation.
Kürzlich wurden optische Kommunikationssysteme unter Ver
wendung von Lichtleitfasern verwirklicht, unterstützt durch
die fortgeschrittene Entwicklung optischer Systeme, die im
wesentlichen aus einer Lichtquelle, einem Übertragungsweg
und einem optischen Empfänger bestehen. Zusätzlich zu diesen
grundsätzlichen Systemkomponenten besteht eine erhebliche
Nachfrage nach der Entwicklung von optischen Schaltern und
Modulatoren zur Verwirklichung hochwertiger optischer
Systeme.
Der optische Schalter wird zum Umschalten im Falle eines
Fehlers im optischen Übertragungsweg oder dem optischen
Empfänger verwendet und auch für ein allgemeines Umschalten.
Es gibt mehrere Kategorien optischer Schalter, etwa (1)
mechanische Systeme, (2) optoelektrische Systeme, (3) opto
akustische Systeme, (4) optomagnetische Systeme, (5) opto
thermische Systeme und (6) Systeme mit molekularer Orien
tierung.
Ein denkbarer optischer Schalter enthält mehrere Anschlüsse,
die in einer PLZT-Wellenleiterschicht ausgebildet sind, und
schaltet den Lichtweg durch Ausnutzen einer Änderung im spe
zifischen Brechungsvermögen des PLZT in Reaktion auf eine
angelegte Spannung um, wie es zum Beispiel im "Technical
Study Report of The Institute of Electronics and Communi
cation Engineers of Japan", OQE 84-16, Seiten 57 ff, 1984,
beschrieben ist.
Es wurden bisher eine Reihe von Vorrichtungen zur optischen
Modulation einer Wanderwelle unter Verwendung eines LiBNbO₃-
Wellenleiters untersucht, wie es beispielsweise in der Ver
öffentlichung "The Institute of Electronics and Communica
tion Engineers of Japan", Bd. 69 (1986), Seiten 141 ff. be
schrieben ist.
Die bekannten optischen Vorrichtungen nutzen eine Änderung
im Brechungsvermögen des Materials aus, die auf dem opto
elektrischen Effekt beruht. Die Brechung ändert sich dabei
nur um so kleine Werte wie 1% oder weniger und ist daher
nur anwendbar für ein Umschalten des Lichtweges für Licht,
das sich in einem Wellenleiter fortpflanzt.
In Physical Review B, Vol. 35, No. 10, pp 5334-5336, von der
der Oberbegriff des Patentanspruchs 1 ausgeht, sind Experi
mente zur Licht-Transmission einer Probe in Abhängigkeit da
von, ob sich die Probe in ihrem supraleitenden oder normal
leitenden Zustand befindet, beschrieben. Zu diesem Zweck sind
Messungen bei verschiedenen Temperaturen und verschiedenen
Magnetfeldern durchgeführt worden. Dabei bestand die Probe
aus einem Pulver, das in Vakuumfett eingebettet und zwischen
zwei Fenstern angeordnet wurde.
Diese Anordnung hat den Nachteil, daß sie zu schlecht repro
duzierbaren Ergebnissen führt und teuer und umständlich in
der Herstellung ist. Sie ist daher lediglich zur Demonstra
tion des physikalischen Effekts, jedoch nicht als praktisch
anwendbarer Modulator, geeignet.
Der Einfluß verschiedener physikalischer Variablen auf den
Zustand eines Supraleiters ist ferner in Werner Buckel: Su
praleitung, Weinheim 1984, beschrieben. Darüberhinaus befas
sen sich die Druckschriften Japanese Journal of Applied Phy
sics, Vol. 26, No. 4, April, 1987, pp. L479-L480 und Physical
Review B, Vol. 35, No. 10, April, 1987, pp. 5330-5333 mit op
tischen Eigenschaften supraleitender Oxide.
Im Hinblick auf den genannten Stand der Technik ist es die
Aufgabe der Erfindung, einen optischen Modulatar zu schaffen,
der mit konstanten Eigenschaften in hoher Stückzahl preiswert
gefertigt werden kann. Dabei soll die Ansprechempfindlichkeit
und -geschwindigkeit möglichst hoch sein.
Die Lösung dieser Aufgabe gelingt mit dem in Anspruch 1 ange
gebenen Dünnfilm-Modulator. Wenn die Größe des Stromes oder
Magnetfeldes oder der Temperatur oder des Druckes, die auf das
supraleitende Material einwirkt, sich ändert und einen supra
leitend-nichtsupraleitend-Übergang hervorruft, ändern sich die
optischen Eigenschaften des Materials wie die Lichtdurchläs
sigkeit, das Reflexionsver
mögen oder das spezifische Brechungsvermögen. Die Änderung
der optischen Eigenschaften ergibt verschiedene Licht-Aus
gangssignale für ein konstantes Licht-Eingangssignal. Als
supraleitendes Material werden vorzugsweise Oxid-Supraleiter
verwendet, die eine höhere kritische Temperatur (Sprung
temperatur) haben.
Das dem optischen Modulator
mit supraleitendem Material zugrundeliegende Prinzip
und Ausführungsbeispiele dafür werden im folgenden anhand
der Zeichnung näher erläutert. Es zeigt
Fig. 1 ein Diagramm mit den Grenzen der supraleitenden
Phase eines Materials auf den Koordinaten der
Temperatur, des Magnetfeldes und des Stromes;
Fig. 2 ein Diagramm mit den Grenzen der supraleitenden
Phase eines Materials auf den Koordinaten des
Druckes und der Temperatur;
Fig. 3 die B-H-Kennlinie eines Typ-1-Supraleiters;
Fig. 4 die B-H-Kennlinie eines Typ-2-Supraleiters;
Fig. 5 die Lichtdurchlässigkeit in Abhängigkeit von der
Wellenlänge mit der Phase (supraleitend oder nicht
supraleitend) eines Materiales als Parameter;
Fig. 6 das Reflexionsvermögen in Abhängigkeit von der
Wellenlänge mit der Phase (supraleitend oder nicht
supraleitend) eines Materiales als Parameter;
Fig. 7 das Brechungsvermögen in Abhängigkeit von der
Wellenlänge mit der Phase (supraleitend oder nicht
supraleitend) eines Materiales als Parameter;
Fig. 8 das Reflexionsvermögen eines Typ-2-Supraleiters in
Abhängigkeit vom Magnetfeld;
Fig. 9 und 10 Modelle für die Arbeitsweise eines optischen
Schalters;
Fig. 11 und 12 die Lichtdurchlässigkeit in Abhängigkeit von
der Dicke eines supraleitenden Filmes;
Fig. 13 das Lichtschaltvermögen in Abhängigkeit von der
Dicke eines supraleitenden Filmes;
Fig. 14 und 15 Ausführungsformen eines optischen Schalters,
der durch einen Strom betätigt wird;
Fig. 16 einen optischen Drucker, der eine Anwendung der in
den Fig. 14 und 15 gezeigten Ausführungsformen ist;
Fig. 17 eine Ausführungsform eines Lichtwegschalters, der
eine Anwendung des durch den Strom betriebenen
optischen Schalters darstellt;
Fig. 18 eine zweite Ausführungsform eines optischen Schal
ters, der durch einen Strom betätigt wird;
Fig. 19 eine Ausführungsform des optischen Schalters, der
durch ein Magnetfeld betätigt wird;
Fig. 20 eine Ausführungsform für ein Verfahren zur Feststel
lung eines Magnetfeldes aus dem Übergang zwischen
Supraleitung und Nichtsupraleitung durch den Strom;
Fig. 21 eine Ausführungsform des optischen Schalters, der
durch die Temperatur betätigt wird;
Fig. 22 und 23 Ausführungsformen des optischen Schalters,
die durch Druck betätigt werden;
Fig. 24, 25 und 26 Ausführungsformen des optischen Schal
ters, die durch Licht betätigt werden;
Fig. 27 eine Ausführungsform des optischen Schalters unter
Verwendung eines Typ-2-Supraleiters, der auf ein
magnetisches Feld anspricht;
Fig. 28 ein Blockschaltbild eines Lichtabschwächers;
Fig. 29 ein Blockschaltbild eines optischen Verstärkers; und
Fig. 30 ein Blockschaltbild eines optischen Verstärkers, der
direkt durch Licht betätigt wird.
In der Fig. 1 sind die Grenzen der supraleitenden bzw.
nichtsupraleitenden Phase eines supraleitenden Materials in
bezug auf die Temperatur, ein äußeres magnetisches Feld und
einen angelegten Strom dargestellt. Der durch die Koordina
tenebenen und die schraffierte gekrümmte Fläche eingeschlos
sene Raum ist die supraleitende Phase 1, während der Raum
außerhalb die nichtsupraleitende Phase 2 ist. Die supralei
tende Phase geht beim Ansteigen der Temperatur, des äußeren
magnetischen Feldes und/oder des angelegten Stromes in die
nichtsupraleitende Phase über. Es ist auch möglich, den
Übergang von der supraleitenden Phase in die nichtsupralei
tende Phase durch die Anwendung von Druck auf das supralei
tende Material, so daß dessen Gitter deformiert wird, her
beizuführen, wie es in der Fig. 2 gezeigt ist, in der die
Beziehung zwischen der Übergangstemperatur und dem auf das
Material ausgeübten Druck dargestellt ist. Der auf dem
Druckunterschied beruhende Übergang beeinflußt auch den Strom
und das Magnetfeld, und die vertikale Achse der Fig. 2 kann
qualitativ durch jede andere Achse der Fig. 1 ersetzt wer
den. Die Lichtdurchlässigkeit, das Reflexionsvermögen und
das Brechungsvermögen eines supraleitenden Materials ändern
sich beim Phasenübergang zwischen Supraleitung und Nicht
supraleitung, wie es in den Fig. 5, 6 und 7 gezeigt ist.
Dies ermöglicht es, daß das supraleitende Material verschie
dene Licht-Ausgangsignale bei konstantem Lichteinfall in
Abhängigkeit von seinem Leitungszustand abgibt.
Ein Supraleiter ist ein Material, das eine perfekte elektri
sche Leitfähigkeit und einen perfekten Diamagnetismus zeigt,
wenn es unter die kritische Temperatur Tc abgekühlt wird.
Supraleiter werden aufgrund ihrer magnetischen Eigenschaften
in Typ-1-Supraleiter und Typ-2-Supraleiter eingeteilt. Wenn
ein magnetisches Feld H an einen Typ-1-Supraleiter angelegt
wird, bricht dessen Zustand perfekten Diamagnetismus
(Meißner-Zustand) beim kritischen Pegel Hc ab und der Über
gang zur Nichtsupraleitung beginnt, wie es die Fig. 3 zeigt.
Viele Einelementmetalle wie Pb, In und Sn gehören zu diesem
Typ. Bei einem Typ-2-Supraleiter beginnt bei einer unteren
kritischen Magnetfeldstärke HC 1 ein Eindringen von Magnet
flußwirbeln, die zu h/2e=2,1×10-15 (Wb) quantisiert
sind, in den Supraleiter, wie in der Fig. 4 gezeigt, wodurch
der Supraleiter einen Mischzustand annimmt. Beim weiteren
Ansteigen des magnetischen Feldes erfolgt ein Übergang in
den nichtsupraleitenden Zustand bei der oberen kritischen
Magnetfeldstärke HC 2. Viele Legierungen und Verbindungs
materialien wie NbTi und Nb₃Sn gehören zu diesem Typ.
Die Fig. 8 zeigt in einem Modell das Reflexionsvermögen
eines Typ-2-Supraleiters in Abhängigkeit vom angelegten
magnetischen Feld. Das Reflexionsvermögen ändert sich
kontinuierlich zwischen den Magnetfeldstärken HC 1 und HC 2.
Wenn Licht auf ein Material im supraleitenden Zustand ge
richtet wird, wird es davon aufgrund des Meißner-Effektes
reflektiert. Wenn das Material durch Anwendung von Wärme,
Strom, einem Magnetfeld, Druck oder dergleichen in den
nichtsupraleitenden Zustand übergeht, verschwindet der
Meißner-Effekt, und die Menge an reflektiertem Licht nimmt
ab. Durch geeignete Wahl der Dicke eines supraleitenden
Filmes ist es möglich, die Änderung des Reflexionsvermögens
oder der Durchlässigkeit des Filmes im supraleitenden Zu
stand und im nichtsupraleitenden Zustand beliebig einzu
stellen.
Die Änderung der optischen Eigenschaften beim Übergang
zwischen dem supraleitenden und dem nichtsupraleitenden
Zustand ist in "Introduction to Solid Physics, Part 2", 5.
Ausgabe, Seite 348 von Charles Kittel dargestellt, der
beschreibt, daß die Lichtdurchlässigkeit eines sehr dünnen
metallischen Filmes im supraleitenden Zustand ansteigt. In
"Physical Review Letters", Bd. 59, Nr. 19, 1987, Seiten
2220-2221 ist beschrieben, daß die Lichtdurchlässigkeit von
Keramikstoffen im supraleitenden Zustand ansteigt. Die
gleiche Beschreibung ist im "Japanese Journal of Applied
Physics", Bd. 26, Nr. 4, April 1987, Seiten L479-L480 enthalten.
Im Falle der Verwendung eines Typ-2-Supraleiters entspricht
die Eigenschaft, daß der Meißner-Effekt sich im Mischzustand
ändert, der kontinuierlichen Änderung der verwendeten opti
schen Eigenschaften. Ein Typ-2-Supraleiter im Mischzustand
weist Eigenschaften sowohl des supraleitenden Zustandes
(Meißner-Eigenschaften) als auch des nichtsupraleitenden
Zustandes auf, die jeweils durch Anlegen eines magnetischen
Feldes kontinuierlich geändert werden können. Das heißt, daß
die Menge an reflektiertem Licht im Mischzustand kontinuier
lich geändert werden kann. Durch geeignete Wahl der Dicke
eines supraleitenden Filmes ist es auch möglich, den Bereich
der Änderung des reflektierten oder durchgelassenen Lichtes,
d. h. den Dynamikbereich der Modulation beliebig einzustel
len.
Die Anwendung des Modulators der vorliegenden Erfindung als
optischer Schalter wird mit Bezug auf die Fig. 9 bis
13 erläutert. Fig. 9 zeigt den Einfall von Licht auf einen
optischen Schalter im supraleitenden Zustand. Der einfallen
de Lichtstrahl 5 wird aufgrund des Meißner-Effektes eines
Supraleiters 3 reflektiert, wie es bei 6 gezeigt ist. Dies
ist der Aus-Zustand des Schalters. Die Fig. 10 zeigt die
Arbeitsweise des optischen Schalters im nichtsupraleitenden
Zustand. Da kein Meißner-Effekt vorhanden ist, passiert der
einfallende Lichtstrahl 5 den optischen Schalter. Dies ist
der Ein-Zustand des Schalters. Die Änderung des Reflexions
vermögens oder der Lichtdurchlässigkeit zwischen dem Ein-Zu
stand und dem Aus-Zustand kann in Abhängigkeit von der Dicke
des supraleitenden Filmes geändert werden. Die Steuerung der
Menge an durchgelassenem Licht wird an folgendem Beispiel
erläutert. Die Eindringtiefe λB des magnetischen Feldes in
den Supraleiter ist gleich
λB = (m/e² μ₀ns)1/2 (1)
wobei m die Elektronenmasse, e die Elektronenladung, μ₀ die
Permeabilität im Vakuum und ns/2 die Dichte der supraleiten
den Elektronenpaare ist. Da Licht eine elektromagnetische
Welle ist, ist die Eindringtiefe λS des Lichts im supralei
tenden Zustand praktisch gleich der Eindringtiefe λB des
magnetischen Feldes, das heißt λS≃λB. Im folgenden wird
die Menge an durchgelassenem Licht Toff im Aus-Zustand be
handelt, wobei der supraleitende Film eine Dicke d hat. Wenn
d»λS ist, ist Toff gleich 0. Wenn d fortschreitend
kleiner gemacht wird, beginnt durchgelassenes Licht bei
d≃λS aufzutreten, und es wird Toff<0. Wenn d noch kleiner
gemacht wird, wird Toff≃1 für d«λS. Die Fig. 11 zeigt
die Beziehung zwischen Toff und d. Im Ein-Zustand ist der
Supraleiter im nichtsupraleitenden Zustand und der Meißner-
Effekt fehlt, die Eindringtiefe λn des Lichtes ergibt sich
dabei zu λn<λs. Die Fig. 12 zeigt die Beziehung zwischen
der Filmdicke d und der Menge an durchgelassenem Licht Ton
im Ein-Zustand. Das Lichtschaltvermögen Ton/Toff ist in der
Fig. 13 gezeigt, es hat einen Maximalwert bei d=d₀. Ein
großes Lichtschaltvermögen ist im allgemeinen für optische
Schalter wünschenswert, so daß die Dicke des supraleitenden
Filmes vorzugsweise zu d₀ gewählt wird. Für bestimmte Anwen
dungen kann ein spezielles Lichtschaltvermögen durch Wahl
der Dicke des supraleitenden Filmes eingestellt werden. Eine
Filmdicke von 0<d<d₀ gibt im Vergleich zu dem Fall von
d₀<d ein größeres Ton, wodurch die Leistung der Licht
quelle herabgesetzt werden kann.
Im Gegensatz zu der vorstehenden Verwendung des durchgelas
senen Lichtes kann auch das reflektierte Licht verwendet
werden. Durch Änderung des Einfallswinkels derart, daß der
einfallende Lichtstrahl und der reflektierte Lichtstrahl
getrennte optische Achsen haben, kann auch ein optischer
Schalter geschaffen werden, bei dem sowohl das durchgelas
sene als auch das reflektierte Licht ohne gegenseitige
Beeinflussung verwendet wird.
In der Praxis machen optische Schalter in vielen Fällen von
einer Wellenleiterschicht und einer Schutzschicht neben dem
in den Fig. 9 und 10 gezeigten Filmaufbau Gebrauch. Die
wesentlichen Punkte der vorliegenden Erfindung sind die
Ausnützung des Überganges zwischen dem supraleitenden und
dem nichtsupraleitenden Zustand (Vorhandensein oder Abwe
senheit des Meißner-Effektes) eines Supraleiters für einen
optischen Schalter oder dergleichen, und die Steuerung des
Lichtschaltvermögens durch Änderung der Dicke des supra
leitenden Filmes, die so gewählt wird, daß sie um die Ein
dringtiefe λB (≃λs<λn) des Magnetfeldes liegt, die durch
die Gleichung (1) ausgedrückt ist. Da damit ein kompaktes
Element ohne Verwendung eines Wellenleiters realisierbar
ist, ist es möglich, das Umschalten von Licht bei verschie
denen Wellenlängen auszuführen. Da ein auf Supraleitung
basierendes Element schnell arbeitet, wie es die Josephson-
Elemente zeigen, hat der erfindungsgemäße optische Schalter
eine hohe Arbeitsgeschwindigkeit.
Das Prinzip eines Elementes für eine optische Modulation mit
einem Typ-2-Supraleiter wird in der gleichen Weise wie oben
erläutert. Ein Typ-2-Supraleiter ist im Meißner-Zustand,
wenn die Stärke des angelegten magnetischen Feldes H kleiner
als HC1 ist (H<HC1), wie es in der Fig. 4 gezeigt ist. Der
einfallende Lichtstrahl 5, der eine elektromagnetische Welle
darstellt, kann daher nicht in den Supraleiter 3 eindringen,
mit dem Ergebnis eines maximalen reflektierten Lichtstrahles
6. Dies ist der Aus-Zustand. Bei einem Ansteigen der Stärke
des angelegten magnetischen Feldes H auf HC 1<H<HC 2 geht
der Supraleiter in den Mischzustand über und der einfallende
Lichtstrahl 5 beginnt einzudringen. Durchgelassenes Licht 7
tritt in Erscheinung, und der reflektierte Lichtstrahl 6
wird zunehmend schwächer. Bei einem weiteren Ansteigen des
angelegten magnetischen Feldes auf HC 2<H geht der Supra
leiter in den nichtsupraleitenden Zustand über, der Meißner-
Effekt verschwindet, die Intensität des reflektierten Licht
strahles 6 wird minimal und die des durchgelassenen Licht
strahles 7 maximal. Dies ist der Ein-Zustand. Durch eine
kontinuierliche Änderung in der Menge an durchgelassenem
oder reflektiertem Licht zwischen dem Ein-Zustand und dem
Aus-Zustand erfolgt eine Amplitudenmodulation des einfallen
den Lichtes.
Die Feststellung eines
Stromes, eines Magnetfeldes, einer Temperatur, eines Drucks
usw. durch Verwendung supraleitenden Materials ist eine
Anwendung des beschriebenen erfindungsgemäßen
optischen Modulators mit Supraleitern. Die in Betracht kom
mende Größe wird durch die Beobachtung des durchgelassenen
oder reflektierenden Lichtes einfach bestimmt, d. h. da
durch, ob das supraleitende Material im supraleitenden oder
nichtsupraleitenden Zustand ist, und es ist möglich, die
Temperatur oder das äußere Magnetfeld des Ortes, an dem sich
der Supraleiter befindet, oder den am Supraleiter anliegen
den Strom oder Druck mit einem jeweiligen Bezugswert zu ver
gleichen. Zwischen der Temperatur, dem äußeren magnetischen
Feld, dem angelegten Strom und Druck kann durch Ändern der
drei abhängigen Variablen, die nicht die primäre Variable
enthalten, die festgestellt werden soll, der Einstellwert
der primären Variable, an dem der Phasenübergang erfolgt,
geändert werden.
Ausführungsbeispiele der Erfindung
werden im folgenden mit Bezug auf die Fig.
14 bis 30 beschrieben.
Die Fig. 14 zeigt das Betreiben eines opti
schen Schalters mittels des Supraleiter-Stromes anhand einer
Ausführungsform der Erfindung. Das Bezugszeichen 3 be
zeichnet einen Supraleiter, 4 ein Substrat, 8 Verbindungen
zwischen dem Supraleiter und Zuleitungen, 9 eine Stromquelle
und 10 einen Schalter. Wenn der Schalter 10 geschlossen
wird, fließt im Supraleiter 3 ein Strom I (I<Ic) und
veranlaßt diesen, in den nichtsupraleitenden Zustand über
zugehen. Wird der Schalter 10 geöffnet, wird der Strom
I<Ic, und der Supraleiter 3 kehrt in den supraleitenden
Zustand zurück. Dies ist die Betriebsweise des optischen
Schalters.
Es wurde ein YBaCuO-Dünnfilm verwendet, um die optischen
Schalteigenschaften zu bewerten. Bei einem Strom von 10⁴
A/cm² bei 77 K trat ein Übergang zum nichtsupraleitenden
Zustand auf, und die Lichtdurchlässigkeit stieg von 5% auf
12% an. Durch Optimierung der Kristallbildung, der Orien
tierung und der Dicke des supraleitenden Filmes ist es
möglich, das Lichtschaltvermögen noch zu erhöhen.
Die Fig. 15 zeigt analog zur Fig. 14 eine Anordnung zur
Durchführung eines einfallenden Lichtstrahles 5 durch einen
supraleitenden dünnen Film 3, um einen durchgelassenen
Lichtstrahl 7 (Ausgangslicht) zu erhalten. Mit dem Bezugs
zeichen 11 ist eine Halterung für den supraleitenden Dünn
film bezeichnet. In dieser Ausführungsform wird der Übergang
zwischen Supraleitung und Nichtsupraleitung durch Ein- und
Ausschalten eines Stromes I erreicht, der dem supraleitenden
Film 3 zugeführt wird. Das Spektrum des durchgelassenen
Lichtstrahles 7 ändert sich entsprechend dem supraleitenden
oder nichtsupraleitenden Zustand.
Die Fig. 16 zeigt ein optisches Schalterarray, bei dem der
optische Schalter der Fig. 14 oder 15 verwendet wird. Die
Anordnung schließt den Aufbau eines Supraleiters in der in
der Fig. 14 und 15 gezeigten Art ein, wobei zur Bildung
eines Arrays die Supraleiter nahe beieinander angeordnet
sind. Das so gebildete Supraleiter-Array 12 veranlaßt die
einfallenden Lichtstrahlen 5 von einer Lichtquelle 13, in
zwei Richtungen zu laufen, wodurch die Ladungsverteilung auf
der Oberfläche einer lichtempfindlichen Trommel 14 gesteuert
und damit in einer beabsichtigten Weise darauf ein Toner
verteilt wird. Anstelle des herkömmlichen Flüssigkristall
arrays verbessert dieses optische Gate-Array die Schaltge
schwindigkeit und vereinfacht den Aufbau.
Die Fig. 17 zeigt einen Lichtwegschalter als Anwendungsbei
spiel des optischen Schalters. In der Fig. 17 ist 3 wieder
der Supraleiter, 4 das Substrat, 15 eine Wellenleiter
schicht, 16 bis 19 sind Anschlüsse und 9 ist die Strom
quelle. Das durch den Anschluß 16 in den optischen Schalter
einfallende Licht wird zu dem Anschluß 17 reflektiert, wenn
der Supraleiter 3 im supraleitenden Zustand ist, oder zum
Anschluß 18 durchgelassen, wenn der Supraleiter 3 im nicht
supraleitenden Zustand ist. Damit ist ein Lichtwegschalter
des Wellenleitertyps verwirklicht.
Zur Bewertung der optischen Schalteigenschaften wurde ein
YBaCuO-Dünnfilm untersucht. Auf einem Si-Substrat wurde in
einer Dicke von 2 µm eine SiO₂-Schicht als Zwischenschicht
ausgebildet. Über der Zwischenschicht wurde ein stegförmiger
Wellenleiterweg und eine YBaLaO-Schicht durch Coning Glas
Nr. 7059 ausgebildet. Der Lichtstrahl eines HeNe-Lasers
wurde bei 77 K auf den Anschluß 16 geleitet und es wurde
das den Anschluß 18 verlassende Licht gemessen. Ohne Strom
betrug die Ausgangsleistung bei 77 K am Anschluß 18 0,05 mW.
Die Licht-Ausgangsleistung stieg auf 0,15 mW, wenn ein
Strom von 10⁴ A/cm² angelegt wurde. Durch Optimieren der
Kristallbildung, der Orientierung und der Dicke des supra
leitenden Filmes und der Schnittwinkel der Wellenleiterwege
können die Schalteigenschaften noch verbessert werden.
Die Fig. 18 zeigt einen Aufbau zur Änderung des Brechungs
vermögens eines supraleitenden Materiales durch den supra
leitend-nichtsupraleitenden Übergang zum Ein-Aus-Schalten
des Lichtes. Mit 3 ist wieder ein supraleitendes Material
und mit 4 ein Substrat bezeichnet. Die Stromquelle 9 wird
dazu verwendet, den Strom anzulegen oder nicht, um den
Übergang supraleitend-nichtsupraleitend im Material 3 zu
induzieren. Im Ergebnis ändert sich das Brechungsvermögen
des supraleitenden Materiales 3, und das von einem einfal
lenden Lichtstrahl abgeleitete Ausgangslicht ändert seinen
Weg, wie es bei 7A für die Supraleitung und 7B für die
Nicht-Supraleitung gezeigt ist. Ein Schlitz 20 läßt das
Ausgangslicht von einem der Wege durch, wodurch der Licht
strahl ein- und ausgeschaltet wird.
Für das supraleitende Material 3 wurde YBaCuO verwendet, und
als auf das Material bei 77 K einfallender Lichtstrahl 5
wurde ein Laserstrahl mit einer Wellenlänge von 830 nm be
nutzt. Das Material 3 hat einen Kantenwinkel von 43° und im
Lichtdurchlaßbereich eine Dicke von 50 nm. Das Substrat 4
ist ein Quarzplättchen mit einer Dicke von 1,1 mm. Durch
Ein- und Ausschalten einer mittleren Stromdichte von 1×10⁴
A/cm² erfolgt der Übergang vom supraleitenden in den nicht
supraleitenden Zustand im Material 3. Im Ergebnis gibt die
Vorrichtung das Ausgangslicht durch den Schlitz 20 mit einer
Weite von 110 nm ab, wenn der Strom eingeschaltet ist, und
blockiert den Lichtstrahl, wenn der Strom ausgeschaltet ist.
Die Fig. 19 zeigt eine Ausführungsform des optischen Schal
ters, bei der dieser durch ein Magnetfeld betätigt wird. In
der Fig. 19 ist 3 wieder der Supraleiter, 4 das Substrat, 21
ein Magnetfeldgenerator, 9A eine Energiequelle zur Magnet
feldgeneration, 10 der Schalter, 5 ein einfallender und 7
ein durchgelassener Lichtstrahl. Wenn der Schalter 10 ge
schlossen wird, wird ein Magnetfeld H (H<Hc) erzeugt, und
der Supraleiter 3 geht in den nichtsupraleitenden Zustand
über und läßt den einfallenden Lichtstrahl 5 durch. Wird der
Schalter 10 geöffnet, wird die Feldstärke H kleiner als Hc,
der Supraleiter kehrt in den supraleitenden Zustand zurück
und reflektiert den einfallenden Lichtstrahl 5.
Bei einem YBaCuO-Dünnfilm (Dicke 180 nm) mit einer Stromlei
tung von 10 A/cm² bei 77 K erfolgte ein Übergang von der
Supraleitung in den nichtsupraleitenden Zustand bei einem
äußeren magnetischen Feld von 10 mT. Die Lichtdurchlässig
keit stieg dabei von 4% auf 12%. Durch Optimierung der
Kristallbildung, Orientierung und Dicke des supraleitenden
Filmes kann das Lichtschaltvermögen noch verbessert werden.
Die Fig. 20 zeigt eine Ausführungsform zur Feststellung der
magnetischen Feldstärke über die Messung des Ausgangslichtes
mit einer Änderung der optischen Eigenschaften auf der Basis
des Überganges supraleitend-nichtsupraleitend eines supra
leitenden Materiales. An einer transparenten Halterung 11
ist ein Supraleiter-Dünnfilm 3 durch Sputtern ausgebildet.
Der einfallende Lichtstrahl 5 wird vom supraleitenden Film 3
reflektiert und der reflektierte Lichtstrahl 6 festgestellt.
In Abhängigkeit vom Vorhandensein oder Nicht-Vorhandensein
des reflektierten Lichtstrahles 6 wird festgestellt, ob der
supraleitende Film 3 im nichtsupraleitenden oder im supra
leitenden Zustand ist. Wenn der supraleitende Film 3 über
einen magnetischen Körper 22 bewegt wird, erfolgt in Reak
tion auf den Zustand der Magnetisierung des magnetischen
Körpers 22 sofort ein Übergang von der Supraleitung in die
nichtsupraleitende Phase, wobei diese Änderung mittels des
reflektierten Lichtstrahles 6 festgestellt wird. Mit diesem
Aufbau ist es möglich, die Magnetisierung des magnetischen
Körpers 22 auf binäre Weise (0 oder 1) abzulesen.
Auf einem Quarzsubstrat wurde dazu YBaCuO in einer Dicke von
50 nm und Abmessungen von 100 nm auf 100 nm abgeschieden,
und ein Laserstrahl mit einer Wellenlänge von 830 nm wurde
darauf gerichtet. Bei 80 K wird bei einem äußeren Magnet
feld von 10 mT oder mehr das Element in den nichtsupralei
tenden Zustand gebracht und das Ausgangssignal des reflek
tierten Lichtstrahles fällt um 13%. Durch Messen der
Änderung des Ausgangslichtes wird somit das auf das supra
leitende Material einwirkende äußere Magnetfeld in binärer
Weise festgestellt.
Die Fig. 21 zeigt eine Ausführungsform des optischen Schal
ters, der auf der Basis einer Temperatursteuerung betätigt
wird. In der Fig. 21 ist 3 wieder der Supraleiter, 4 das
Substrat, 23 sind Heizelemente, 9B eine Energiequelle für
das Heizen, 10 der Schalter, 5 der einfallende und 7 der
durchgelassene Lichtstrahl. Wenn der Schalter 10 geschlossen
wird, erzeugen die Heizelemente 23 Wärme, und die Temperatur
T des Supraleiters 3 steigt. Wenn T über Tc angestiegen ist,
ist der Supraleiter 3 im nichtsupraleitenden Zustand und
läßt den einfallenden Lichtstrahl 5 durch. Wird der Schalter
10 geöffnet, fällt die Temperatur T des Supraleiters 3, und
bei Unterschreiten von Tc kehrt der Supraleiter 3 in den
supraleitenden Zustand zurück und reflektiert den einfal
lenden Lichtstrahl 5.
Zur Messung der optischen Schalteigenschaften wurde ein
dünner YBaCuO-Film verwendet. Wenn der Film vom supralei
tenden Zustand bei 77 K auf 300 K aufgeheitzt wurde, nahm
die Lichtdurchlässigkeit von 4% auf 14% zu. Durch Opti
mieren der Kristallbildung, der Orientierung und der Dicke
des supraleitenden Filmes kann das Lichtschaltvermögen noch
gesteigert werden.
Die Fig. 22 zeigt eine Anordnung zur Induzierung eines Über
ganges des Supraleiters in Reaktion auf eine Druckdifferenz,
um verschiedene Licht-Ausgangssignale aufgrund der Reflexion
zu erzeugen. In der Fig. 22 ist 3 das supraleitende Mate
rial, 4 das Substrat, und 24 ist ein Medium, dessen Ober
fläche konvex und konkav ist. Das Medium 24 wird auf und ab
bewegt, so daß der auf den Supraleiter 3 ausgeübte Druck
sich ändert, wodurch Übergänge supraleitend-nichtsupralei
tend angeregt werden. Die sich ergebende Änderung des Re
flexionsvermögens des Materiales 3 ändert einen reflektier
ten Lichtstrahl 6, der von einem einfallenden Lichtstrahl 5
abgeleitet wird, wodurch das Schalten von Licht ausgeführt
wird. Die Fig. 23 zeigt ein analoges Beispiel für das
Schalten von Licht unter Ausnutzung der Änderung der
Lichtdurchlässigkeit.
Für die Ausführungsform der Fig. 22 wurde ein YBaCuO-Supra
leiter 3 verwendet und es wurde darauf ein Laserstrahl mit
einer Wellenlänge von 830 nm bei 81 K gerichtet, was um
1,2 K niedriger ist als die kritische Temperatur. Der
Supraleiter 3 hatte eine Dicke von 18 µm, und das Substrat 4
bestand aus Quarz. Das Medium 24 in der Form einer metal
lischen Platte wurde bewegt, um intermittierend einen Druck
von 710 kg/cm² auszuüben, so daß im Supraleiter 3 ein Über
gang supraleitend-nichtsupraleitend hervorgerufen wurde. Die
Änderung des Licht-Ausgangssignales betrug 13%.
Die Fig. 24 zeigt eine Ausführungsform des optischen Schal
ters, die auf durch Licht erzeugte Wärme anspricht. In der
Fig. 24 ist 3 der Supraleiter, 4 das Substrat, 25 eine
lichtabsorbierende Schicht, 5 der einfallende und 7 der
durchgelassene Lichtstrahl sowie 26 ein Steuer-Lichtstrahl
zur Betätigung des Schalters. Die lichtabsorbierende Schicht
25 absorbiert den einfallenden Lichtstrahl 5 nicht, jedoch
den Steuer-Lichtstrahl 26. Insbesondere wird die Intensität
des Steuer-Lichtstrahles 26 im Vergleich zum einfallenden
Lichtstrahl 5 groß genug gemacht oder es werden verschiedene
Wellenlängen für den einfallenden Lichtstrahl und den
steuernden Lichtstrahl benutzt. Bei dieser Anordnung ändert
sich der Wert der Lichtabsorption, wenn die Intensität des
Steuer-Lichtstrahles 26 geändert wird, wodurch sich die
Temperatur der lichtabsorbierenden Schicht 25 ändert und
wodurch folglich die Temperatur des Supraleiters 3 gesteuert
werden kann. Durch Einstellen der Temperatur über und unter
die kritische Temperatur Tc wird die Betätigung des opti
schen Schalters ausgeführt.
Um die optischen Schalteigenschaften zu bewerten, wurde ein
YBaCuO-Dünnfilm verwendet. Der einfallende Lichtstrahl 5 kam
von einem 1-mW-HeNe-Laser (633 nm), und als Steuer-Licht
strahl 26 wurde das Licht (488 nm) eines 2,5-W-Ar⁺-Lasers
verwendet. Bei 77 K wurde der Steuer-Lichtstrahl 26 ein-
und ausgeschaltet und die Lichtdurchlässigkeit für den ein
fallenden Lichtstrahl 5 gemessen. Entsprechend der Einstrah
lung des Steuer-Lichtstrahles 26 stieg die Lichtdurchlässig
keit von 6% auf 11%. Durch Optimieren der Kristallbildung,
der Orientierung und der Dicke des supraleitenden Filmes und
der Wellenlänge und Intensitäten des einfallenden Licht
strahles und des steuernden Lichtstrahles kann das Licht
schaltvermögen noch weiter verbessert werden.
Die Fig. 25 und 26 zeigen Ausführungsformen des optischen
Schalters unter Ausnutzung der Tatsache, daß Licht eine
elektromagnetische Welle ist. In den Darstellungen ist 3 der
Supraleiter, 4 das Substrat, 27 eine Wellenleiterschicht, 5
der einfallende und 7 der durchgelassene Lichtstrahl sowie
26 der Steuer-Lichtstrahl. Da Licht eine elektromagnetische
Welle darstellt, kann der optische Schalter durch Anwendung
eines Magnetfeldes betätigt werden, bei dem H<Hc ist. Die
Fig. 25 zeigt den Fall, bei dem der Steuer-Lichtstrahl
schräg und getrennt vom einfallenden Lichtstrahl 5 einfällt.
Der optische Schalter wird durch Modulation der Intensität
des Steuer-Lichtstrahles 26 betätigt. Die Fig. 26 zeigt eine
Ausführungsform, bei der der Steuer-Lichtstrahl nicht direkt
auf den Supraleiter einfällt. Der Steuer-Lichtstrahl 26
läuft durch die Wellenleiterschicht 27, die angrenzend an
den Supraleiter 3 vorgesehen ist. Das elektromagnetische
Feld des Steuer-Lichtstrahles 26 dringt bis zu einer Tiefe γ
in den Supraleiter 3 ein, wobei γ gegeben ist durch:
Dabei ist k₀ die Wellenzahl des Steuer-Lichtstrahles 26 im
Vakuum, N das äquivalente Brechungsvermögen der Wellen
leiterschaltung 27 und n das Brechungsvermögen des Surpralei
ters 3. Durch Wahl von γ größer als die Dicke des supra
leitenden Filmes 3 spricht der optische Schalter auf das
elektromagnetische Feld des Steuer-Lichtstrahles 26 an.
Diese Anordnung ermöglicht ein gleichmäßiges Schalten großer
Flächen.
Zur Messung der optischen Schalteigenschaften wurde ein
dünner YBaCuO-Film verwendet. Die Wellenleiterschicht 27
wurde aus Coning Glas Nr. 7059 (3 µm) hergestellt, und zwi
schen dem Glas und dem supraleitenden Dünnfilm wurde eine
0,4-µm-Zwischenschicht aus SiO₂ ausgebildet. Für den ein
fallenden Lichtstrahl 5 wurde ein HeNe-Laser (633 nm, 1 mW)
verwendet, und für den Steuer-Lichtstrahl 26 ein Ar⁺-Laser
(488 nm, 2,5 W), dessen Strahl mit einem Prismenkoppler in
die Wellenleiterschicht geleitet wurde. Bei 77 K und wenn
der Steuer-Lichtstrahl 26 eingeschaltet war, stieg die
Durchlässigkeit für den einfallenden Lichtstrahl 5 von 4%
auf 9%. Das Lichtschaltvermögen kann wieder durch Opti
mierung der Kristallbildung, Orientierung und Dicke des
Supraleiters und der Dicke der Wellenleiterschicht noch
verbessert werden.
Wenn die in den Fig. 24, 25 und 26 gezeigten Ausführungsbei
spiele als optische Schalter verwendet werden, werden dafür
eine Lichtquelle, Steuerungen usw. benötigt. In der Ausfüh
rungsform der Fig. 26 ist es möglich, die Wellenleitermode
durch Ändern der Zwischenschicht zwischen dem Wellenleiter
27 und dem Supraleiter 3 zu ändern. Der wesentliche Punkt
des erfindungsgemäßen Schalters liegt im Herbeiführen eines
supraleitenden Überganges durch Verwendung des Lichtes als
Wärmequelle der durch Verwendung des elektromagnetischen
Feldes des Lichtes zur Betätigung des optischen Schalters.
In praktisch verwendbaren optischen Schaltern können das
Magnetfeld, die Temperatur, der Strom, der Druck oder der
gleichen auch kontinuierlich gesteuert werden, so daß der
Übergang supraleitend-nichtsupraleitend ebenfalls konti
nuierlich erfolgt, und die sich ergebende kontinuierliche
Änderung der optischen Eigenschaften kann ausgenutzt werden.
Die Fig. 27 zeigt ein Verfahren zur Betätigung eines opti
schen Modulators durch kontinuierliche Änderung des Magnet
feldes über einen variablen Widerstand. In der Fig. 27 ist 3
der Supraleiter, 4 das Substrat, 21 der Magnetfeldgenerator,
9A eine Energiequelle, 10 der Schalter, 28 ein veränderbarer
Widerstand, 5 der einfallende und 7 der durchgelassene
Lichtstrahl. Wird der Schalter 10 geschlossen, so fließt ein
Strom zu dem Magnetfeldgenerator 21 und es wirkt ein magne
tisches Feld H auf den Supraleiter 3 ein. Durch Einstellen
des an den Magnetfeldgenerator 21 gelieferten Stromes
mittels des veränderbaren Widerstandes 28 wird der Wert der
anliegenden Magnetfeldstärke H geändert. Entsprechend der
vorstehenden Erläuterungen führt diese Anordnung eine
Amplitudenmodulation des einfallenden Lichtstrahles 5 aus.
Zur Messung der Modulationseigenschaften wurde ein YBaCuO-
Dünnfilm verwendet. Bei 77 K nahm die Lichtdurchlässigkeit
fortschreitend von 6% auf 9% in Reaktion auf ein angelegtes
magnetisches Feld zu, das im Bereich von 8 mT bis 11 mT lag.
Obwohl die in der Fig. 27 gezeigte Ausführungsform nur die
Anwendung eines magnetischen Feldes zur Betätigung des opti
schen Modulators zeigt, ist es auch möglich, das Magnetfeld
mit der Temperatur oder dem Strom zu kombinieren. Wenn bei
spielsweise die kritische Temperatur Tc unvergleichlich
höher ist als die Betriebstemperatur T des optischen Modula
tors, ist es möglich, den Supraleiter mit einem kleinen ma
gnetischen Feld dadurch zu betreiben, daß er auf eine Tempe
ratur im Bereich von Tc aufgeheizt wird. Der gleiche Effekt
läßt sich durch eine Änderung des an den Supraleiter ange
legten Stromes erreichen. Im Falle der Aufrechterhaltung
eines konstanten äußeren Magnetfeldes wird durch Veränderung
der Temperatur oder des Stromes der kritische Zustand
gleichwertig zu einer Änderung im anliegenden Magnetfeld
geändert, und der optische Modulator kann auf diese Weise
betrieben werden.
Die Fig. 28 zeigt ein Blockschaltbild eines optischen Ab
schwächers auf der Basis des optischen Modulators. Dabei
bewirkt eine Steuerung 29 eine Änderung des Magnetfeldes,
das auf den optischen Modulator 30 einwirkt. Für einen
einfallenden Lichtstrahl 31 mit einer Intensität I₀ kann die
Intensität I eines durchgelassenen Lichtstrahles 32 im Be
reich von 0IminImaxI₀ kontinuierlich verändert
werden, wobei Imin und Imax die Werte für das durchgelassene
Licht darstellen, wenn der Supraleiter im optischen Modula
tor 30 im Meißner-Zustand bzw. nichtsupraleitenden Zustand
ist.
Die Fig. 29 zeigt eine Ausführungsform eines optischen Ver
stärkers auf der Basis des optischen Modulators. Die Infor
mation über die Intensität eines Lichtsignales 34, das von
einem Detektor 33 erfaßt wird, wird in die Steuerung 29
eingegeben und der optische Modulator 30 entsprechend be
trieben. Der einfallende Lichtstrahl 31 hat eine ausreichend
höhere Intensität als das Lichtsignal 34, so daß das durch
gelassene Licht 32 eine verstärkte Ausführung des Licht
signales 34 ist. Der Verstärkungsfaktor kann in der Steue
rung 29 und über die Intensität des einfallenden Licht
strahls 31 eingestellt werden. Die gleiche Anordnung wirkt
über die Intensitätsmodulation für den einfallenden Licht
strahl 31 als Multiplikator. Die Anordnung kann auch als
Wellenlängenkonverter dienen, wobei der einfallende Licht
strahl 31 und das Lichtsignal 34 verschiedene Wellenlängen
haben.
Die Fig. 30 zeigt ein Beispiel des optischen Verstärkers,
der direkt mit Licht betrieben wird. Der optische Modulator
30 stellt eine der in den Fig. 28 und 29 gezeigten Aus
führungsformen dar. Die Wirkungsweise der Ausführung der
Fig. 30 ist identisch zu der des anhand der Fig. 29 er
läuterten optischen Verstärkers. Die Anordnung ist unem
pfindlich gegen Störungen und arbeitet sehr schnell, da sie
keine elektrischen Schaltkreise beinhaltet.
Der erfindungsgemäße optische Modulator nützt die Zustands
änderung eines Typ-2-Supraleiters aus, und wenn beispiels
weise die Änderung des optischen Brechungsvermögens verwen
det wird, kann auch ein optischer Modulator des Wellenlei
terwegtyps aufgebaut werden.
Zur Ausführung der vorliegenden Erfindung geeignete supra
leitende Materialien haben vorzugsweise folgende Eigenschaft
ten: Supraleitung bei Raumtemperatur, und große Änderungen
im Grad der Wechselwirkung mit Licht in Reaktion auf den
Übergang. Von den herkömmlichen Materialien haben Legie
rungen wie NbTi und Nb₃Sn ein niedriges Tc (<30 K) und
zeigen elektrische Leitfähigkeit im nichtsupraleitenden
Zustand, weshalb die Änderungen im Ausmaß der Wechselwirkung
mit Licht nicht so groß sind. Im Gegensatz dazu haben Oxid-
Supraleiter in der Art von La-Ba-Cu-O und Y-Ba-Cu-O ein
hohes Tc (<77 K) und sind im nichtsupraleitenden Zustand
Isolatoren. Änderungen bei der Wechselwirkung mit Licht am
Übergang sind daher groß.
Die Ansprechgeschwindigkeit des erfindungsgemäßen optischen
Modulators ist bei einfachem Aufbau sehr groß. Der erfin
dungsgemäße optische Modulator ist, wenn er als optischer
Shutter verwendet wird, zur Vereinfachung des Aufbaues von
Schreibapparaten wie optischen Druckern sehr nützlich. Da
die Zustandsänderung zwischen Supraleitung und Nichtsupra
leitung ausgenutzt wird, ist die Änderung des Brechungs
vermögens groß, und es ist möglich, optische Modulatoren als
optische Hochgeschwindigkeits-Schalter mit einfachem Aufbau
zu verwirklichen. Die erfindungsgemäße Vorrichtung kann auch
als Sensor zur Feststellung eines kleinen Magnetfeldes,
eines Stromes, der Temperatur oder des Drucks in einem
Magnetleser oder dergleichen dienen, wobei der Aufbau eben
falls einfach ist.
Claims (5)
1. Optischer Modulator mit einem supraleitenden Oxid, das
von einer externen Quelle (13) einfallendes Licht (5) in
Abhängigkeit eines an das supraleitende Oxid gelieferten
externen Signals moduliert, wobei das externe Signal in der
Lage ist, einen Übergang zwischen dem supraleitenden und dem
nicht-supraleitenden Zustand des Oxids hervorzurufen,
wobei das supraleitende Oxid ein auf einem Substrat (4, 11) ausgebildeter Dünnfilm (3) ist, und
wobei das externe Signal mindestens eine der Größen Tem peratur, Magnetfeld, elektrischer Strom oder Druck ist.
wobei das supraleitende Oxid ein auf einem Substrat (4, 11) ausgebildeter Dünnfilm (3) ist, und
wobei das externe Signal mindestens eine der Größen Tem peratur, Magnetfeld, elektrischer Strom oder Druck ist.
2. Modulator nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
das externe Signal ein Magnetfeld ist, und daß die Dicke des
Dünnfilms (3) gleich der Eindringtiefe des Magnetfelds in den
Dünnfilm (3) ist.
3. Modulator nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß
das Magnetfeld durch einen externen Steuer-Lichtstrahl (26)
erzeugt ist.
4. Modulator nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch
gekennzeichnet, daß das supraleitende Oxid seinen supralei
tenden Zustand bei 77 K oder weniger zeigt.
5. Modulator nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch
gekennzeichnet, daß das supraleitende Oxid La-Ba-Cu-O oder Y-
Ba-Cu-O ist und der Dünnfilm eine Dicke von 50 bis 180 nm
aufweist.
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