DE3536834A1 - Spannvorrichtung fuer treibriemen - Google Patents
Spannvorrichtung fuer treibriemenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Spannvorrichtung für Treib
riemen nach dem Oberbegriff des Hauptanspruches.
Eine solche Spannvorrichtung ist insbesondere in Fig. 26
der WO 83/00 904 dargestellt und an entsprechender Stelle
beschrieben. Die an einem Tragarm befestigte Spannrolle
ist über diesen gegen die Kraft einer Spiralfeder schwenk
bar gelagert. Koaxial zu diesem Schwenklager ist ein
hydraulisch wirkender Rotationsdämpfer angeordnet, der
bei impulsartigen Kräften, ausgehend von Bewegungen des
gespannten Treibriemens, in Richtung der Schwenkbewegung
wirksam ist. An anderer Stelle der Druckschrift werden
linearbewegliche Spannvorrichtungen mit linearen hydrau
lischen Dämpfungselementen und entsprechenden Schrauben
federn beschrieben. Die zu dämpfenden Bewegungen treten
während des Betriebes, beispielsweise bei einem Kraft
fahrzeugmotor, ständig auf und können sich als relativ
langsame Veränderungen der der Spannfeder entgegen
wirkenden Spannkraft des Treibriemens oder als höher
frequente Vibrationen bemerkbar machen. Der bei der be
kannten Spannvorrichtung in beiden Fällen eingesetzte
hydraulische Dämpfer bietet dabei zwar eine befriedi
gende Lösung, jedoch ist das Langzeitverhalten solcher
Dämpfer infolge der nahezu unvermeidbaren Leckverluste
insbesondere für die Dämpfung der bei Vibrationen auf
tretenden kurzen Schwenkwege extrem schlecht. Die be
absichtigte Abhilfe gerade bei den genannten Vibratio
nen ist somit sehr frühzeitig nicht mehr wirksam. Wei
terhin entsteht auch dabei ein ständig steigendes Last
wechselgeräusch, das bei an anderer Stelle des Kraft
fahrzeugs eingesetzten Stoßdämpfern den notwendigen Er
satz signalisiert. Obwohl das den hydraulischen Dämp
fern eigene, mit der Geschwindigkeit der Bewegung pro
gressive Ansteigen des Dämpfmomentes bei Stoßdämpfern
für die Federung des Fahrzeuges sehr vorteilhaft ist,
kann darauf beim Einsatz von Spannvorrichtungen für
Treibriemen verzichtet werden.
Eine weitere Spannvorrichtung mit Rotationsdämpfer und
Rotations-Schraubenfeder ist durch die DE-OS 32 25 411
bekannt. Die Dämpfung wird hierbei durch eine konzen
trisch angeordnete Kunststoffhülse erzielt. Kleine
Schwenkbewegungen werden bei dieser Ausführung durch
materialinterne Walkarbeit gedämpft, während große
Bewegungen durch Oberflächenreibung gedämpft werden.
Die konzentrische Anordnung innerhalb der Feder be
wirkt bei Schwenkbewegungen der Spannvorrichtung in
folge des geringen Durchmessers der Kunststoffhülse
eine sehr kleine relative Bewegung der Reibflächen
gegeneinander. Insbesondere bei kleineren Schwenkbe
wegungen wirkt vor Überwindung der Haftreibung aus
schließlich ein elastisches Verformen des Materials.
Dies ist beim bekannten Gegenstand beabsichtigt und
bewirkt im wesentlichen keine Dämpfung sondern eine
zusätzliche Federung durch Materialelastizität. Eine
Abänderung dieses Verhaltens ist infolge der geringen
Relativbewegungen auf der Oberfläche der kleinen Hülse
nicht möglich.
Aufgabe der Erfindung ist es, bei der eingangs genann
ten Spannvorrichtung über die gesamte Lebensdauer hin
weg gleichbleibende Dämpfungseigenschaften zu erreichen
und insbesondere die Dämpfung von Vibrationen zu ver
bessern.
Die Aufgabe wird dadurch gelöst, daß das Dämpfungsele
ment als linear wirkender Reibungsdämpfer mit reib
schlüssig in einem Zylinder geführtem Kolben ausgeführt
ist.
Der Kolben ist dabei beispielsweise mit einem radial
federnden Reibbelag versehen, der mit der Innenfläche
des Zylinders im Gleitkontakt steht. Diese ist wie bei
bekannten Zylindern glatt poliert. In Verbindung mit
einem geeigneten Gleit- bzw. Schmiermittel wird ein
über extrem lange Zeit gleichbleibender Reibkontakt
erzielt. Obwohl bei Gleitreibung grundsätzlich das
Problem des Verschleißes an den Reibflächen beachtet
werden muß, kann dies bei geeigneter Dimensionierung
und bei Verwendung von bereits am Markt erhältlichen
widerstandsfähigen Kunststoffmaterialien für die zu
erwartende Betriebszeit vernachlässigt werden. Das
bei hydraulischen Dämpfern auftretende Leckproblem
tritt hier grundsätzlich nicht auf, so daß das Dämp
fungselement für die erfindungsgemäße Spannvorrichtung
vorzüglich geeignet ist und insbesondere auf Vibratio
nen zurückgehende kleine und schnelle Schwenkbewegungen
über lange Zeit gleichbleibend dämpfen kann. Größeren
und dabei meist langsameren Schwenkbewegungen der
Spannvorrichtung wirkt eine von der Geschwindigkeit der
Bewegung unabhängige Dämpfkraft entgegen. Dämpfungsele
mente dieser Art sind besonders einfach und preiswerter
als linear wirkende Kolben-Zylinder-Kombination her
stellbar und ggf. auch am freien Markt erhältlich. Es
können entsprechend lange Zylinder mit großem Hub vor
gesehen werden, so daß die internen Materialbewegungen
der Reibbeläge vernachlässigbar sind.
Besonders vorteilhaft ist es, wenn nach einem weiteren
Merkmal der Erfindung die Feder als Schraubenfeder aus
gebildet und im konzentrischen Verbund mit dem Reibungs
dämpfer angeordnet ist. Damit kann in besonders schlan
ker Bauweise eine Spannvorrichtung geschaffen werden,
die im beengten Raum zwischen Motor und Kühler eines
Kraftfahrzeuges erforderlich ist.
Bei einem anderen Ausführungsbeispiel der Erfindung
ist im Zylinder ein am Hauptkolben lose anliegender
und von diesem in eine der Bewegungsrichtungen gegen
die Kraft einer weiteren Feder verschiebbarer Neben
kolben vorgesehen. Für viele Anwendungsfälle ist es
erforderlich, daß die Spannvorrichtung in eine der Be
wegungsrichtungen eine unterschiedliche Dämpfung auf
weist. Bei dem erfindungsgemäß eingesetzten linearen
Reibungsdämpfer kann dies innerhalb des Zylinders
durch einen zweiten, mit einem Reibbelag versehenen
Nebenkolben erzielt werden. Der Nebenkolben liegt da
bei stirnseitig am über eine Kolbenstange nach außen
verbundenen Hauptkolben lose an und ist auf der Gegen
seite gegen den Boden des Zylinders mit einer zusätz
lichen Feder abgestützt, die lediglich so stark ist,
daß sie die Reibungskraft des Nebenkolbens überwin
det und diesen zurückbewegen kann. Während der Haupt
kolben in eine der Bewegungsrichtungen den Nebenkolben
über die Stirnseite weiterschiebt und dabei zwei Reib
paarungen wirksam sind, kann sich der Hauptkolben in
die andere Richtung allein und frei zurückbewegen, wo
bei lediglich sein eigener Reibbelag wirksam ist.
Nach einem weiteren Merkmal der Erfindung ist der Neben
kolben mit von der des Hauptkolbens abweichender Reib
kraft im Zylinder angeordnet. Durch Änderung der Reibflä
chenstruktur, der Reibfläche selbst oder der Vorspannung
des Reibbelages gegen die Innenfläche des Zylinders kann
die Reibkraft beliebig verändert und den Erfordernissen
angepaßt werden.
Die Erfindung wird im folgenden an dem in der Zeichnung
dargestellten Beispiel beschrieben.
Es zeigen:
Fig. 1 die teilweise Draufsicht auf eine Spannvor
richtung mit linear wirkendem Dämpfungselement
und einer Schraubenfeder und
Fig. 2 den Längsschnitt des in Fig. 1 dargestellten
Dämpfungselementes mit zwei Kolben.
Die in Fig. 1 dargestellte Spannvorrichtung besteht aus
einem Tragkörper 1 und einer darauf drehbar angeordneten
Spannrolle 2, die der besseren Übersicht wegen nicht in
voller Größe und nicht im Detail dargestellt ist. Der
Tragkörper 1 weist im Abstand zur Spannrolle 2 ein
Schwenklager 3 auf, das auf einer Montageplatte 4 be
festigt ist.
Zwischen dem Befestigungspunkt der Spannrolle 2 und
einem Gelenkbolzen 5 der Montageplatte 4 ist ein linear
wirkender Reibungsdämpfer 6 mit darüber koaxial angeord
neter Schraubenfeder 7 angeordnet, die gegenüber dem
Schwenkkreis der Spannrolle 2 um das Schwenklager 3
eine etwa tangentiale Ausrichtung aufweisen. Die Schrau
benfeder 7 ist als Druckfeder ausgebildet und bewegt
die Spannrolle 2 und den Tragkörper 1 um dessen Schwenk
lager 3 in eine der Schwenkrichtungen. Über die Schrau
benfeder 7 und die Spannrolle 2 wird ein nicht darge
stellter Treibriemen gespannt, wobei der Kolben 8 des
Reibungsdämpfers 6 eine Position zwischen seinen Be
wegungsendpunkten einnimmt. Der Reibungsdämpfer 6 hat
einen dämpfenden Einfluß auf die Schwenkbewegung der
Spannrolle 2. Die Montageplatte 4 kann mittels Schrau
ben, die durch eine Befestigungsbohrung 9 und durch das
Schwenklager 3 hindurchführen, beispielsweise an einem
Maschinenblock befestigt werden.
Der in Fig. 1 dargestellte Reibungsdämpfer 6 mit Schrau
benfeder 7 ist in Fig. 2 im Detail zu sehen. Er besteht
aus einem Zylinder 10 mit Befestigungselement 11, einer
Kolbenstange 12 mit einem Hauptkolben 8 und einem zwei
ten Befestigungsgelenk 11, einer an der Kolbenstange 12
befestigten Schubscheibe 13, aus der gegen einen Flansch
14 des Zylinders 10 sich abstützenden Schraubenfeder 7
und aus einem Nebenkolben 15 mit separater Feder 16. Der
Nebenkolben 15 und der Hauptkolben 8 berühren sich mit
ihren Stirnflächen 17 lose, so daß bei Betätigung des
Reibungsdämpfers 6 in Schubrichtung 18 der Nebenkolben
15 gegen die Kraft der sich am Boden des Zylinders 10
abstützenden separaten Feder 16 gleichermaßen mitbe
wegt. Die separte Feder 16 weist eine nur geringe
Spannkraft auf und bewirkt keine nennenswerte Steige
rung des Federvermögens. Beide Kolben 8, 15 sind mit
einer breiten Umfangsnut versehen, in die jeweils ein
geringfügig elastischer, ringförmiger Reibbelag 19,
z. B. aus Kunststoff, eingesetzt ist und unter radia
ler Vorspannung an der Innenfläche 20 des Zylinders
10 anliegt. Dadurch können beide Kolben 8, 15 nur nach
Überwindung der Reibkraft bewegt werden.
Die beiden Kolben 8, 15 sind in Fig. 2 etwa in der Mitte
des maximal möglichen Verschiebeweges dargestellt. Diese
Position entspricht etwa der Ruhelage der Spannvorrichtung
bei gespanntem Treibriemen. Im Betrieb bewirken impuls
artige Kräfte und Vibrationen, ausgehend vom Treibriemen,
zunächst eine Bewegung des Hauptkolbens 8 um diese Ruhe
lage. In Schubrichtung 18 nimmt der Hauptkolben 8 den
Nebenkolben 15 mit gleicher Geschwindigkeit mit, so daß
die Reibkraft beider Reibbeläge 19 wirksam ist. In Zug
richtung 21 wirkt wegen der fehlenden Verbindung zwi
schen den Kolben 8, 15 lediglich die vom Reibbelag 19
des Hauptkolbens 8 ausgehende Reibkraft. Der Nebenkol
ben 15 folgt dem Hauptkolben 8 jedoch durch die auf
ihn einwirkende Kraft der separaten Feder 16. Diese ist
so ausgelegt, daß sie den Nebenkolben 15 bis in die
nach Fig. 2 rechte Endposition bewegen kann, wenn auch
der Hauptkolben 8 eine entsprechende Position in Zug
richtung 21 einnimmt. Durch das beschriebene Betriebs
verhalten erfährt die Spannrolle 2 in ihrer Schwenkbe
wegung in Richtung Spannen des Treibriemens eine ge
ringere Dämpfung also ein schnelleres Nachspannen und
in entgegengesetzter Richtung eine hohe Dämpfung also
ein langsameres Nachgeben. Der Reibungsdämpfer 6 nach
Fig. 2 ist lediglich prinzipiell dargestellt. Für den
Zusammenbau erforderliche Merkmale wurden nicht berück
sichtigt.
Claims (4)
1. Spannvorrichtung für Treibriemen, bestehend aus
einem Tragkörper (1), einer darauf drehbar ange
ordneten Spannrolle (2), einem im Abstand dazu
auf dem Tragkörper (1) angeordneten Schwenklager
(3), einer die Spannvorrichtung gegen den Treib
riemen anstellenden Feder (7) und einem die
Schwenkbewegung dämpfenden Element, dadurch ge
kennzeichnet, daß das Dämpfungselement als linear
wirkender Reibungsdämpfer (6) mit reibschlüssig
in einem Zylinder (10) geführtem Kolben (8, 15)
ausgeführt ist.
2. Spannvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Feder als Schraubenfeder (7)
ausgebildet und im konzentrischen Verbund mit dem
Reibungsdämpfer (6) angeordnet ist.
3. Spannvorrichtung nach den Ansprüchen 1 oder 2, da
durch gekennzeichnet, daß im Zylinder (10) ein am
Hauptkolben (8) lose anliegender und von diesem
in eine der Bewegungsrichtungen gegen die Kraft
einer weiteren Feder (16) verschiebbarer Neben
kolben (15) vorgesehen ist.
4. Spannvorrichtung nach den Ansprüchen 1 bis 3, da
durch gekennzeichnet, daß der Nebenkolben (15) mit
von der des Hauptkolbens (8) abweichenden Reibkraft
im Zylinder (10) angeordnet ist.
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