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Hydraulische Bremsanlage
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Die Erfindung betrifft eine hydraulische Bremsanlage bestehend aus
einem mit dem Hauptzylinder verbundenen pedalbetätigten Bremskraftverstärker mit
einem Verstärkerkolben und einem Verstärkerraum, in dem sich ein der Fußkraft proportionaler
Hilfsdruck einstellt und einem Hilfsdruck-Versorgungssystem und an den Hauptzylinder
angeschlossene Radbremsen.
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Eine Vorrichtung mit den vorstehenden Merkmalen ist aus der DE-OS
31 08 908.9 bekannt. Bei dem bekannten Bremskraftverstärker ist in einer ersten
Zylinderbohrung ein Hauptzylinderkolben angeordnet, der mit einem Verstärkerkolben
ein Bauteil bildet. Hauptzylinderkolben und Verstärkerkolben sind dabei über einen
Stößel miteinander verbunden. Eine pedalseitige Stirnfläche des Verstärkerkolbens
begrenzt einen im Gehäuse gebildeten Verstärkerraum und liegt koaxial zu einer pedalbetätigbaren
Kolbenstange, an der ihrerseits eine Hebelanordnung zur Betätigung eines Bremsventils
angelenkt ist. Durch Rraftbeaufschlagung der Kolbenstange und Betätigung des Bremsventils
ist in den Verstärkerraum ein der Betätigunskraft proportionaler Druck einsteuerbar,
der den Verstärkerkolben und den mit dem Verstärker kolben verbundenen Hauptzylinderkolben
in Betätigungsrichtung des Kraftverstärkers verschiebt, wodurch ein entsprechender
Druck in der Arbeitskammer des Hauptzylinders aufgebaut wird. An der Arbeitskammer
des Hauptzylinders sind Radbremsen angeschlossen, die auf diesem Wege unter Druck
gesetzt werden, so daß eine entsprechende Abbremsung des Fahrzeuges eintritt.
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Bei Druckbeaufschlagung des Verstärkerraumes wird die mit dem Bremspedal
verbundene Kolbenstange ebenfalls druckbeaufschlagt, so daß eine entsprechende Reaktionskraft
am Pedal fühlbar wird, die dem Wraftfahrzeugführer eine Rückmeldung über die Intensität
der von ihm ausgelösten Bremsung gibt.
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Fahrzeuge mit hohem zulässigen Gesamtgewicht benötigen, um die Fußkraft
und den Pedalweg in den gewünschten Grenzen zu halten, einen hohen Verstärkungsfaktor.
Dies führt bei Verstärkerausfall zu unerwünscht oder gar unzulässig hohen Pedalkreften
und kurzen Pedalwegen. Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Bremsanlage
des in Frage stehenden Typs zu schaffen, die bei Verstärkerausfall mit einer reduzierten
wirksamen Hauptbremszylinderfläche arbeitet.
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Erfindungsyemäß wird dies durch einen Füllstufenzylinder erreicht,
mit einem in dessen Stufenbohrung verschiebbar gelagerten Zweistufenkolben und einer
vor der großen Stufe des Zweistufenkolbens vorgesehenen Druckkammer und einer vor
der kleinen Stufe des Zweistufenkolbens angeordneten Füllkammer und einem den Zweistufenkolben
in Richtung auf die Druck kammer zu beaufschlagenden Federelenlent, wobei die Druck
kammer beispielsweise über eine Verbindungsleitung mit dem Verstärkerraum verbunden
ist und die Füllkammer über eine Druckleitung an die Arbeitskammer des Haupt-»zylinders
und/oder die Bremsleitungen angeschlossen ist.
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um feststellen zu können, ob die volle Funktionsfähigkeit des Bremskraftverstärkers
gewährleistet ist, wirkt der
Zweistufenkolben mit einem im Gehäuse
des Füllstufenzylinders gehaltenen und geführten Taststift zusammen, der Teil eines
elektrischen Schalters ist, der in den Stromkreis einer warneinrichtung oder einer
Bremsschlupf-Überwachungs- und Regelelektronik eingeschaltet ist.
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Zweckmäßigerweise sind bei einer schlupfgeregelten Bremsanlage in
die Bremsleitungen Mehrwegeventile eingeschaltet, die in einer ersten Schaltstellung
das Einströmen des Druckmittels von den Arbeitskammern des Hauptzylinders in die
Radzylinder der Radbremsen ermöglichen und in einer zweiten Schaltstellung den Durchgang
des Druckmittels von den Arbeitskammern zu den Radbremsen sperren, ein Rückströmen
von den Radbremsen zu den Arbeitskammern jedoch gestatten Das Umschalten der Mehrwegeventile
erfolgt dabei beispielsweise durch eine Schlupfüberwachungselektronik, wozu die
Wegeventile als elektrisch betätigte Ventile ausgebildet sind.
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Vorzugsweise ist der von den beiden Stufen des Zweistufenkolbens und
Stufenbohrung des Füllstufenzylinders yebildete Ringraum über eine Druckleitung
mit dem Verstärkerraum verbunden, wobei in die Druckleitung ein als Einströmventil
arbeitendes Mehrwegeventil eingeschaltet ist, das in einer zweiten Schaltstellung
den Ringraum mit dem NachlauEbehälter verbindet.
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Um eine Einspeisung von Druckmittel aus dem Füllstufenzylinder in
den Bremskreis zu ermöglichen, ist der Ringraum über die Druckleitungen mit den
Bremsleitungen verbunden, wobei in die Druckleitungen Sperrventile eingeschaltet
sind.
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Mit Vorteil ist auch die von der kleinen Stufe des Zweistufenkolbens
und der Stufenbohrung des Füllstufenzylinders gebildeter ein auf den Zweistufenkolben
einwirkendes Federelement aufweisende Füllkammer über eine Druckleitung mit der
einen Bremsleitung verbunden.
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Die Erfindung läßt die verschiedensten Ausführungsmöglichkeiten zu.
Zwei davon sind in den anhängenden eichnungen schematisch dargestellt, und zwar
zeigen: Fig. 1 Das Schaltbild einer Bremsanlage, wobei der ijauptzylinder und der
Bremskraftverstärker im Längsschnitt gezeigt sind und Fig. 2 das Schaltbild einer
ähnlichen Bremsanlage t die insbesondere auch in Verbindung mit einer schlupfüberwachungselektronik
einsetzbar ist.
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In Fig. 1 ist mit 1 ein Gehäuse bezeichnet, in den eine Zylinderbohrung
2 vorgesehen ist. Die Zylinderbohrung 2 verfügt über einen Bohrungsabschnitt 38
mit geringerem Durchmesser und über einen Bohrungsabschnitt 39 mit vergrößertem
Durchmesser. Im Bohrungsabschnitt 38 mit geringerem Durchmesser sind zwei Hauptzylinderkolben
40, 41 gedichtet geführt, während im Bohrungsabschnitt 39 mit einem vergrößerten
Durchmesser ein Verstärkerkolben 4 gedichtet geführt ist, der mit dem Hauptzylinderkolben
41 gekoppelt ist. Im Hauptzylinder 3 sind somit zwei. Hauptzylinderkolben 40, 41
gelagert, wobei jeder der Hauptzylinderkolben
eine Arbeitskammer
26, 27 begrenzt, die über Gehäuseanschlüsse 42, 43 und über entsprechende Bremsleitungen
28, 29 Verbindungen zu Radbremsen 14, 15, 16, 17 eines Kraftfahrzeugs haben, wobei
die Radbremsen grundsätzlich in beliebiger Weise am Fahrzeug angeordnet sein können.
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Die pedalseitige Stirnfläche des Verstärkerkolbens 4 trägt einen Fortsatz
44, der in einem pedalseitigen, vergrößer ten Kopf 45 endet. Der Kopf 45 bzw. der
Fortsatz 44 ist mit einem axialen Spiel s in einer Hülse 10 gelagert, die Bestandteil
einer Kolbenstange 8 ist, die mit einem Bremspedal 46 in Verbindung steht. Die Hülse
10 verfüyt über einen sich axial nach außen zu erstreckenden Ringbund 47, der sich
in der aus der Darstellung ersichtlichen Bremslösestellung an einer Schulter 48
des Gehäuses 1 abstützt.
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Innerhalb der Hülse 10 ist unter Abdichtung ein Schieber 9 geführt,
der mit einer unmittelbar mit dem Bremspedal 46 verbundenen Betätigungsstange 11
in Verbindung steht. In der aus der Darstellung ersichtlichen Bremslösestellung
schlägt das rechte Ende des Schieber 9 an einem Absatz 49 der Hülse 10 an, so daß
die Bremslöscstellung des Kraftverstärkers eindeutig fixiert ist.
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Im Gehäuse des Bremskraftverstärkers 5 ist ferner eine Bohrung 50
vorgesehen, in der der Steuerschieber 51 eines Bremsventils 6 axial verschiebbar
gelagert ist. Der Steuerschieber 51 ist im wesentlichen zylindrisch ausgebildet
und verfügt über eine Axialbohrung 52, die in der Bremslösestellung über einen Gehäusekanal.
53 und eine Radialbohrung 54 eine hydraulische Verbindung zu einem
drucklosen
Nachlaufbehälter 55 herstellt. Somit ist auch in der Bremslösestellung des hydraulischen
Bremskraftverstärkers atmosphärischer Druck in einem Verstärkerraum 7 hergestellt.
Des weiteren verfügt der Steuerschieber 51 über einen Radialkanal 56, über den bei
entsprechender Verschiebung des Steuerschiebers 51 ein Gehäusekanal 57, an dem eine
Hilfsdruckversorgungsquelle 13 angeschlossen ist, mit dem Verstärkerraum 7 verbindbar
ist. Der Steuerschieber 51 ist durch eine Druck feder 58 in Bremslöserich tung vorgespannt.
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An dem in der Darstellung rechten Ende des Steuerschlebers 51 greift
das Ende eines ersten Hebels 59 an, dessen anderes Ende in eine Ausnehmung 60 der
Hülse 10 angreift.
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Mit dem ersten Hebel 59 ist über eine Drehverbindung 61 ein zweiter
Hebel 62 verbunden, der mit seinem in der Darstellung oberen Ende ortsfest im Gehäuse
1 gelagert ist und mit seinem in der Darstellung unteren Ende in eine Ausnehmung
89 des Schiebers 9 eingreift. Der Schieber 9 ist in Bremsbetätigungsrichtung axial
gegenüber der Hülse 10 verschiebbar, wobei eine Druckfeder 63 zwischen dem in der
Darstellung linken Ende des Schiebers 9 und der Hülse 10 eingespannt ist.
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Der Verstärkerkolben 4 ist mit dem Hauptzylinderkolben 41 über ein
Stößel 64 verbunden. Zwischen dem Stößel 64, dem Verstärkerkolben 4, dem Hauptzylinderkolben
41 und dem Gehäuse 1 ist ein Ringraum 65 gebildet, der über einen Gehäusekanal 66
eine permanente Verbindung zum drucklosen Nachlaufbehälter 55 hat. Der Hauptzylinderkolben
41 ist durch eine Dichtmanschette 67 abgedichtet und stellt in
der
dargestellten Bremslösestellung. über eine Zentralbohrung 68 mit Zentralventil 69
eine Verbindung zur Arbeitskammer 26 des Hauptzylinders 3 her, wobei in Beta..tigungsrichtung
vor der Dichtmanschette 67 außerdem ein Schnüffelloch 70 angeordnet ist, das bei
Bremsbetätigung eine hydraulische Verbindung zwischen dem drucklosen Nachlaufbehälter
55 und der Arbeitskammer 26 unterbricht. Der Hauptzylinderkolben 40 schließt mit
dem Gehäuse 1 ebenfalls einen Ringraum 71 ein, der über einen Gehäusekanal 72 permanent
mit dem drucklosen Nachlaufbehälter 55 verbunden ist. Auch am Hauptzylinderkolben
40 ist eine Dichtmanschette 73 angeordnet, durch die bei Verschiebung des Mauptzy1in'erfr.olbens
40 ein Schnüffelloch 74 verschließbar ist, so daß die Arbeitskammer 27 des Hauptzylinders
3 unter Druck gesetzt wird. Zwischen dem Boden 75 der zylinderbohrung 38 und dem
Hauptzylinderkolben 40 ist eine erste Rückstellfeder 76 eingespannt. Desgleichen
befindet sich eine zweite Rückstellfeder 77 zwischen den beiden Hauptzylinderkolben
40, 41.
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Über einen Gehäusekanal 78 und die Verbindungsleitung 24 ist der Verstärkerraum
7 an die Druckkammer 21 eines Füll stufenzylinders 18 angeschlossen. Der Füllstufenzylinder
18 weist eine Suenbohrung 19 auf, in der ein zweistufenkolben 20 gegen die Kraft
eines Federelentents 23 verschiebbar gelagert ist. Die von der kleinen Stufe 95
des Stufenkolbens 20 und dem linken Teil des Füllstufenzylinders 18 gebildete Füllkammer
22 ist über eine Druckleitung 25 mit der Arbeitskammer 26 des Haupt zylinders 3
verbunden. In die Verbindungsleitung 24 ist ein Wegeventil 79 eingeschaltet, das
durch eine Leitung 80 mit eingeschaltetem Sperrventil 81 umgehbar ist.
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Nachfolgend ist die Wirkungsweise der beschriebenen Bremsanlage näher
erläutert, wobei vom Bremslösezustand ausgegangen wird, in dem alle beweglichen
Teile die aus der Darstellung ersichtliche Position hinnehmen. Der Verstärkerraum
7 des hydraulischen Kraftverstärkers ist ube de steuerschieber 51 und den Gehäusekanal
53 mit dem druckiosen Nachlaufbehälter 55 verbunden, so daß weder auf die Kolbenstange
8 noch auf den Verstärker kolben 4 eine Kraft ausgeübt wird und die am Hauptzylinder
3 angcschlossenen Radbremsen 14, 35, 16, 17 unter atmosphärischem Druck stehen.
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Wird eine Betätigunskraft F auf das Bremspedal 4G auscJeübt, so verschiebt
sich der schieber 9 gegen die grafit der Druckfeder 63 nach links, wodurch der zweite
Hebel 52 eine Schwenkbewegung im Uhrzeigersinn ur die ortsfeste Lagerstelle 83 im
Gehäuse 1 ausführt. Aufgrund der den Verstärkerkolben 4 und die IIauptzylinderkolben
40, 41 abdichtenden Dichtungen sowie der Rückstellfedern 76, 77 wird dm in der Darstellung
unteren Ende des ersten ebels 59 zunächst ein relativ großer Widerstand entgegengesetzt,
so daß das in der Darstellung obere Ende des Hehols 59 den Steuerschieber 51 des
Bremsventils nach links bewegt, so daß durch den Steuerschieber 51 zunachst der
Gehäusekanal 53 des Bremsventils 6 verschlossen wird und der Verst&r kerraum
7 vom drucklosen Nachlaufbehälter 55 getrennt ist Bei einer Krafterhöhung am Bremspedal
46 hat eine fortgesetzte Verschiebung des Steuerschiebers 51 zur Folge, daß der
Gehäusekanal 57 mit dem Radialkanal 56 des Steuerschiebers 51 zur Uberdeckung kommt,
so daß aus der Druckquelle 13 Druckmittel in den Verstarkerraum 7 strömt, das
einerseits
den Schieber 9 mit seiner relativ geringen wirksamen Fläche unter Druck setzt und
andererseits auf den Verstärkerkolben 4 einwirkt, wodurch dieser innerhalb des Bohrungsabschnitts
39 in der Darstellung nach links verschoben wird und eine Relativverschiebung gegenüber
der Hülse 10 ausführt. Während dieser Phase der Rremsbetätigung ist am Bremspedal
46 eine relativ geringe Rückwirkungskraft fühlbar, die sich aus dem im Verstärkerraum
7 vor}.rerrschenden Druck und der wirksamen Fläche des Schiebers 9 ergibt. Bei dieser
Betrachtung kann die Wirkun der Druckfeder 63 unberücksichtigt bleiben, da die Druckfeder
63 nur so stark ausgelegt werden muß, daß sie in der Bremslösephase die Reibung
der Dichtung zwischen dem Schieber 9 und der Hülse 10 überwinden kann.
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Bei einem gewissen Druckniveau im Verstarkerraum 7 des hydraulischen
Kraftverstärkers wird sich der Verstärkerkolben 4 bei Überwinduilg der Reibungen
mit dem Hauptzylinder kolben 41 in Betåtigungsrichtung in Bewegung setzten, so daß
in der Arbeitskammer 26 des Hauptzylindeis 3 ein hydraulischer Druck entsteht, der
über entsprechende Bremsleitungen 29 den Radbremsen 16r 17 zugeleitet wird, Das
Druckpolster in der Arbeitskamir'er 26 des Hauptzylinders 3 führt andererseits dazu,
daß der Hauptzylinderkolben 41 in Betatigungsrichtung verschoben wird, so daß ebenfalls
in der Arbeitskammer 27 des Hauptzylinders 3 ein hydraulischer Druck entsteht, der
sich huber die Bremsleitullg 28 zu den Radbremsell 14r 15 fortpflanzt. Bei einem
zweiten, ebenfalls vorbestimmbaren Druck im Verstärkerraum 7 des hydraulischen Kraftverstärkers
5 wird sich der Verstärkerkolben 4 um das Axialspiel s gegenüber der Hülse 10 verschoben
haben, so daß eine weitere Druckerhöhung in den
Arbeitskammern
26, 27 des Hauptzylinders 3 nur bei einer erhöhten Reaktionskraft am Bremspedal
46 möglich ist, da nunmehr die gesamte durch den Durchmesser der Hülse 10 bestimmte
Fläche wirksam ist. Eine Steigerung der Betätigungskraft am Bremspedal 46 hat demzufolge
die Wirkung, daß in den Arbeitskammern 26, 27 des Hauptzylinders 3 ein dem Druck
im Versterkerraum 7 entsprechender Druck entsteht, der unmittelbar an den Radbremsen
14, 15, 16, 17 des Kraftfahrzeuges wirksam wird.
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Beim Bremslösevorgang kehren sich die beschriebenen Bewegungsvorgänge
um, wobei zunachst die Hülse 10 mit dem Schiefer 9 in Blemslöserichtung verschoben
wird, während der am Verstarkerkolberì 4 angeformte Kopf 45 zunächst noch an seinem
in der Darstellung linken Ende der Hülse 10 anliegt. Bei. einer weiteren Druckreduzierung
im Verstärleerraum 7 des hydraulischen Kraftverstärkers komrt schließlich der Ringbund
47 an der Schulter 48 des Gehäuses 1 zur Anlage, so daß der Verstärkerkolben 4 aufgrund
der Rückstellfedern 76, 77 das Spiel s in Bremslöserichtllng zurücklegt, bis der
Kopf 45 mit seiner in der Darstellung rechten Stirnfläche wiederum an der Hülse
10 zur Anlage gebracht ist.
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Bei einem Ausfall der Druckquelle 13 sind die Arbeitskammern 26, 27
des Hauptzylinders 3 bzw. die an den Arbei.tskammern 26, 27 angeschlossenen Radbremsen
14, 15, 16, 17 unmittelbar durch mechanische Krafteinwirkung auf das Bremspedal
46 unter Druck setzbar, wobei der Schieber 9 zunächst gegenüber der Hülse 10 einen
Leerweg auszufü.hreii hat, bis er an der Hülse 10 anschlagt. Der Hauptzylinderkolben
41 wird im folgenden mechanisch über die Hülse 10
in Betätigungsrichtung
verschoben, wobei wie in der bereits beschriebenen Weise zunächst die Arbeitskammer
26 und über das in der Arbeitskammer 26 eingestellte Druckpolster des Hauptzylinders
3 die Arbeitskammer 27 unter Druck gesetzt wird. Demnach ist auch eine Bremsbetätigung
bei einem Ausfall der Druckquelle 13 möglich. Das zwischen dem Verstärkerkolben
4 und der Hülse 10 vorgegebene Spiel wirkt sich dabei in keiner Weise auf den Pedalweg
aus.
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Der im Verstärkerraum 7 herrschende geregelte Druck wird auch über
den Gehällsekanal 78, die Verbindungsleitung 24 bzw. die Umgehungsleitung 80 mit
Sperrventil 81 in die Druckkamtner 21 des Füllstufenzylinders 18 übertragen, wobei
der wirksame Durchmesser der große Stufe 96 des Zweistufenkolbens 20 so bemessen
ist, daß sich der Zwei stufenkolben 20 gegen die Kraft des Federelements 23 nach
links bewegt und das in der Füllkaer 22 vorhandene Druckmittel über seine kleine
Stufe durch die Druckleitung 25 in die Arbeitskammer 26 drückt, so daß bei Brernsbetätigung
unr3 intaktem Aggregat nicht rur das in den beiden Arbeitskammern 26, 27 vorhandene,
von den beiden Hauptzylinderkolben 40, 41 verdrängte Druckmittel in die Bremsleitungen
28, 29 gefördert wird, sondern zusätzlich auch das in der Füllkammer 22 vorhandene
Druckmittel. Sinkt dagegen, z.B. bei Ausfall der Hilfdruckversorgungsquelle 13,
der Druck im Verstärkerraum 7 unter ein vorbestimmtes Niveau ab, dann verbleibt
der Zweistufenkolben 20 in seiner rechten Ausgangsstellung und das in der Füllkammer
22 vorhandene Druckmittel steht für einen Bremsvorgang nicht zur Verfügung. Das
vom zweistufenkolben 20 verdrängte Volumen der Füllkammer 22 ist dabei so bemessen,
daß mit dem Füllstufenzylinder 18 ein Übersetzungssprung erzielbar
ist,
der sich in der Weise auswirkt, daß der Hauptzylinder 3 bei intakter Verstärkeranlage
wie ein Hauptzylinder wirkt, der einen größeren wirksamen Kolbendurchmesser (z.B.
von 24 mm) aufweist, während der gleiche Hauptzylinder 3 bei Verstärkerausfall und
entsprechend unwirksamem Füllstufenzylinder 18 wie ein Hauptzylinder mit vergleichsweise
kleineren Kolben (mit z.B. 20 mm Kolbendurchmesser) wirkt. Der beschriebene ÜbersetzungssyJrunc,
gestattet es, daß der Fahrer des Fahrzeugs nach Verstärkerausfall noch eine Abbremsung
(unter Inkaufnahme eines vergrörerten pedalweges) bewirken kann, auch wenn das intakte
Aggregat wie ein Iiauptzylinder mit einem größer dimellsiofliex-ten Kolben wirkt.
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Die in Fig. 2 dargestellte Bremsanlage unterscheidet sich von derjenigen
gemäß Fig. 1 insbesondere dadurch, daß der Füllstufenzylinder 18 nicht an den Hauptzylinder
angeschlossen ist, sondern über die Druckleitung 33 unmittelbar an die Bremsleitung
37. Außerdem ist der zwischen deri beiden Stufen 95, 96 des Zweistufenkolbens 20
und der Stufenbohrung 19 gebildete Ringraum 84 über eine Druckleitung 85 mit Sperrventil
86 an die Bremsleitung 36 und über die Druckleitung 87 und das 3/2-Wegeventil (Einströmventil)
88 an den Verstärkerraum 35 des Bremskraftverstärkers 31 angeschlossen, so daß bei
der in der Zeichnung dargestellten Stellung des Wegeventils 88 die Differenzfläche
der beiden Stufen 95, 96 des Stufenkolbens 20 wirksam ist und der Stufenkolben 20
in Abhängigkeit des Drucks im Verstärkerraum 35 nach links fährt. Wird das Wegeventil
(Einströmventil) 88 umgeschaltet, dann ist der Verstärkerraum 35 über die Rücklaufleitung
98 mit dem drucklosen Nachlaufbehälter 97 verbunden, während die an den Ringraum
84
angeschlossene Druckleitung 87 vom Verstärker raum 35 abgesperrt
ist, so daß der Stufenkolben 20 nach rechts fährt. Die beiden in die Bremsleitungen
36, 37 eingeschalteten Wegeventile 99, 100 können ebenso wie das Wegeventil (Einströmventil)
88 von einer nicht näher dargestellten Bremsschlupf-Uberwachungs- und Regelelektronik
geschaltet werden Mit 82 ist in Fig. 2 ein elektrischer Schalter bezeichnet, der
über einen Taststift 101, der an der kleinen Stufe 95 des zweistufenkolbens 20 anliegt,
betätigbar ist und der geeignet ist (z.B. im Zusammenwirken mit dem nicht näher
darges'ct!.lltell Bremslichtschalter) den Ausfall des Verstärkers 31 anzuzeigen,
da bei Verstärkerausfall der Stufe kolben 20 in seiner (rechten) Ausgangsstellung
verbleibt, wenn das Bremspedal 46 niedergetreten und die Betätigungsstange 11 verschoben
wird Im Fall, daß das dargestellte Aggregat Teil einer Bremsanlage mit Schlupfregelung
ist, strömt bei Blockiergefahr der i?ahrzeugräder das Druckmittel von der Hilfsdruckversorgllngsquelle
13 über den Verstärkerraum 35, das Wegeventil 88 und die Druckleitungen 33, 86,
87 in die Bremsleitungen 36, 37 ein, wozu gleichzeitig die Wegeventile 99, 100 in
ihre Sperrposition geschaltet werden. Die nötigen Ventile, die einen Druckabbau
in den Radbremszylindern und ein Rückströmen des Druckmittels in den Nachlaufbehälter
55 ermöglichen, sind in der Zeichnung nicht näher dargestellt.
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Auflistung der Einzelteile 1 Gehäuse 2 Zylinderbohrung 3 Hauptzylinder
4 Verstärkerkolben 5 Bremskraftverstärker 6 Bremsventil 7 Verstärkerraum 8 pedalhetätigt.e
Kolbenstange 9 Schieber 10 14ü.lse 11 Betätigungsstange 12 Verstärkergehäuse 13
Hilfsdruckversorgungsquelle 14 Radbremse 15 Radbremse 16 Radbremse 17 Radbremse
18 Füllstufenzylinder 19 Stufenbohrung 20 Zweistufenkolben 21 Druckkammer 22 Füllkammer
23 Federelement 24 Verbindungsleitung 25 Druckleitung 26 Arbeitskammer 27 Arbeitskammer
28 Bremsleitung 29 Bremsleitung 30 Hauptzylinder 31 Bremskraftverstärker 32 Verbindungsleitung
33 Druckleitung 34 Arbeitskammer 35 Verstärkerraum 36 Bremsleitung 37 Bremsleitung
38 BohruncJsabschnit-; 39 Bohrungsabschnitt 40 Hauptzylinderkolben 41 Hauptzylinderkolben
42 Gehäuseanschluß 43 Gehäuseanschluß 44 Fortsatz 45 vergrößerter Kopf 46 Bremspedal
47 Ringbund 48 Schulter 49 Absatz 50 Bohrung 51 Steuerschieber 52 Axialbohrung 53
Gehäusekanal 54 Radialbohrung 55 Nachlaufbehälter 56 Radialkanal
(Auflistung
der Einzelteile) 57 Gehäusekanal 58 pruckfeder 59 erster Hebel 60 Ausnehmung 61
Drehverbindung 62 zweiter Hebel 63 Druck feder 64 Stößel 65 Ringraum 66 Gehäusekanal
67 Dichtmanschette 68 Zentralbohrung 69 Sentra.lvent:il 70 Schnüffellocl 71 Ringraum
72 Gehäusekanal 73 Dich tmans chet te 74 Schnüffelloch 75 Boden 76 Rückstellfeder
77 Rückstellfeder 78 Gehäusekanal 79 2/2-Wegeventil 80 Umgehungsleitung 81 Sperrventil
82 elektrischer Schalter 83 ortsfestes Lager 84 Ringraum 85 Druckleitung 86 Sperrventil
87 Druckleitung 88 Wegeventil (Einströmventil) 89 Ausnehmung 90 Stößel 91 Verstärkerkolben
92 Hauptzylinderkolben 93 Fortsatz 94 vergrößerter opf 95 kleine Stufe 96 große
Stufe 97 Nachlaufbehälter 98 Rücklaufleitung 99 llegeventil 100 Wegeventil 101 Taststift
102 Druck leitung 103 sperrventil 104 Rücklaufleitung
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