DE3346256C2 - Verfahren zur Herstellung von Endlosgarnen aus Kohlenstoffasern - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von Endlosgarnen aus KohlenstoffasernInfo
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Abstract
Es wird ein Verfahren zur Herstellung von Kohlefaser-Endlosgarnen mit hoher Festigkeit und hohem Modul beschrieben. Bei diesem Verfahren wird eine 100%ige Mesophase einem Schmelzspinnen unter Verwendung von Spinndüsen mit nichtkreisförmigem Querschnitt unterworfen. Danach wird eine Wärmehärtungs- und Carbonisierungsbehandlung durchgeführt, wodurch Kohlefaser-Endlosgarne erhalten werden, bei denen die Anordnung des Kohlenstoffs im Querschnitt von beliebiger Gestalt oder der Gestalt eines turbulenten Flusses ist und bei denen der Querschnitt nahezu kreisförmig ist.
Description
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Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von Endlosgarnen aus Kohlenstoffasern mit hoher Festigkeit
und hohem Modul, wobei man ein Mesophase enthaltendes Pech aus einem Erdölpech als Rohmaterial
herstellt, die Mesophase aufschmilzt und koaleszieren läßt, die 100%ige Mesophase abtrennt und bei 250 bis
3500C schmelzverspinnt und schließlich die resultierenden
Endlosgarne einer Wärmehärtungs- und Carbonisierungsbehandlung unterwirft, um Endlosgarne aus
Kohlefasern herzustellen.
Als Ergebnis des derzeitigen raschen Wachstums der Flugzeugindustrie, der Fahrzeugindustrie und weiterer
Transportindustrien ist ein Bedarf nach Materialien entstanden, die aus einer Kombination von speziellen Materialien
hergestellt worden sind. Diese Materialien haben bemerkenswerte Eigenschaften aufgrund der Überlegenheit
einiger ihrer physikalischen Eigenschaften. Der Bedarf nach diesen Materialien steigt ständig. Insbesondere
besteht ein großer Bedarf nach billigen Materialien, die bei geringem Gewicht eine hohe Festigkeit
und einen hohen Modul besitzen. Da solche Materialien, die den vorgenannten Bedürfnissen genügen, nicht in
stetiger Weise nach dem derzeitigen Stand der Technik hergestellt werden können, werden umfangreiche Untersuchungsarbeiten
über Verbundkörper (verstärkte Harze) durchgeführt, welche den obigen Anforderungen
genügen.
Als eines der am meisten erfolgversprechenden Materialien zur Verwendung für verstärkte Harze können
Kohlenstoffasern mit hoher Festigkeit und hohem Modul genannt werden. Diese Materialien sind etwa seit
dem Zeitpunkt erschienen, wo das rasche Wachstum der obengenannten Industrien eben begonnen hat. Wenn
die Kohlenstoffasern mit einem Harz kombiniert werden, dann ist es möglich, verstärkte Harze herzustellen,
die charakteristische Eigenschaften zeigen, welche in der Vergangenheit keine Parallelen haben. Leider sind
trotz der hohen Festigkeit und das hohen Moduls der Kohlenstoffasern für die obengenannten verstärkten
Harze mit extrem guten Eigenschaften die Anwendungsgebiete für diese Fasern nicht erweitert worden.
Wie nachstehend erläutert werden wird, liegt der Grund für diese Tatsache in den höheren Produktionskosten.
Bekanntlich sind die verfügbaren Materialien zur Herstellung von Kohlenstoffasern mit hoher Festigkeit
und hohem Modul hauptsächlich Polyacrylnitrilfasern, die durch ein spezielles Produktionsverfahren und einen
speziellen Spinnprozeß hergestellt worden sind. Diese Acrvlnitrilfasern sind als Vorläufer für Kohlefasern teu-
50
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60 er, wozu noch kommt daß die Produktionsausbeute der
Kohlefasern aus dem Vorläufer so niedrig wie weniger als 45% beträgt Diese Tatsachen komplizieren die Behandlungsstufen
und bedingen eine Erhöhung der Produktionsanlagen für Kohlefasem mit überlegenen Eigenschaften,
was zu erhöhten Produktionskosten der Kohlenstoffaser-Endprodukte führt Die Produktionskosten
der Endprodukt-Kohlenstoffasern mit hoher Festigkeit und hohem Modul werden weiterhin durch die
Beseitigungskosten für die als Nebenprodukt anfallende Hydrocyansäure zum Zeitpunkt der Carbonisierungsbehandlung
erhöht
Ein billiges Verfahren zur Herstellung von Kohlenstoffasern mit hoher Festigkeit und hohem Modul wird
bereits im japanischen Patentblatt Nr. 1810 (1979) beschrieben.
Es ist eine gut bekannte Tatsache, daß Mesophase enthaltende Peche äußerst gute Rohmaterialien
für Endlosgarne aus Kohlenstoffasern mit hoher Festigkeit und hohem Modul darstellen. Bei Pechen, die als
Rohmaterialien für Kohlenstoffasern mit hoher Festigkeit und hohem Modul verwendet werden, beeinflussen
der Mesophasegehalt und die physikalischen Eigenschaften der Mesophase selbst in erheblichem Maße die
physikalischen Eigenschaften der Kohlenstoffasern. Je höher der Mesophasegehalt ist und je besser die Qualität
der Mesophase ist, desto größer ist die Verbesserung der physikalischen Eigenschaften der Kohlenstoffasern.
Kohlefasem, die aus einer 100%igen Mesophase als
Rohmaterial durch ein Schmelzspinnverfahren unter Verwendung von Düsen mit kreisförmigem Querschnitt
und durch die anschließenden Stufen der Wärmehärtung und Carbonisierung hergestellt worden sind, zeigen
jedoch eine radiale Anordnung des Kohlenstoffes im Querschnitt der Kohlenstoffasern und erzeugen Risse.
Die resultierenden Kohlenstoffasern sind daher als Handelsgüter nur von geringem Wert.
Die Herstellung von Kohlenstoffasern bzw. -garner! aus Teeren (Pechen) wie Erdölpech ist zum Beispiel aus
DE-Buch Chemiefasern, Z. A. Rogowin, G. Thieme Verlag 1982, Seiten 370 bis 371, Kap. 2 bis 4, bekannt.
Demgemäß ist es Aufgabe der Erfindung, ein Verfahren zur Herstellung von Kohlenstoffasern mit hoher
Festigkeit und hohem Modul zur Verfügung zu stellen, die einen nahezu kreisförmigen Querschnitt haben, ohne
daß in ihrem Querschnitt eine Rißbildung bewirkt wird.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß bei einem Verfahren der eingangs erwähnten Art dadurch gelöst, daß
man Spinndüsen mit nicht-kreisförmigem Querschnitt verwendet. Bei den erfindungsgemäß hergestellten Endlosgarnen
ist die Anordnung des Kohlenstoffes in ihrem Querschnitt von beliebiger bzw. willkürlicher Gestalt
oder der Gestalt eines turbulenten Flusses. Der Querschnitt kommt eng an eine kreisförmige Gestalt hin.
Das Schmelzspinnen wird dabei bei einer Temperatur von 250 bis 3500C durchgeführt.
Nach umfangreichen Untersuchungen wurde festgestellt, daß es dann möglich ist, Produkte ohne Risse herzustellen,
wenn die Anordnung des Kohlenstoffes im Querschnitt von Kohlenstoffasern, die aus einer
100%igen Mesophase hergestellt sind (was leicht mit einem Polarisationsmikroskop [SEM] bestätigt werden
kann), in beliebiger bzw. willkürlicher Gestalt oder der Gestalt eines turbulenten Flusses erfolgt. Bei Verwendung
einer 100%igen Mesophase als Rohmaterial für die Herstellung von Kohlenstoffasern ist es möglich, die
physikalischen Eigenschaften von Kohlenstoffasern erheblich zu verbessern.
Wenn bei der Anordnung des Kohlenstoffes im Querschnitt der Kohlefasern, beobachtet durch SEM, eine
Spinndüse mit anderer Struktur als kreisförmiger Gestalt beim Schmelzspinnen einer 100%igen Mesophase,
wie in Fig.2 gezeigt (worunter keine Einschränkung
verstanden werden soll), verwendet wird und eine Spinn temperatur von 250 bis 3500C angewendet wird
und danach eine Wärmehärtung und Carbonisierung durchgeführt wird, dann kennen Endlosgarne mit hoher
Festigkeit (mehr als 270 kp/mm2) und hohem Modul ai-s
Kohlefasern erhalten werden, die eine beliebige bzw. willkürliche Gestalt der Anordnung des Kohlenstoffes
im Querschnitt aufweisen und die überhaupt keine Risse zeigen. Der Querschnitt kommt nahe an eine kreisförmige
Gestalt hin.
Ein Beispiel einer Spinndüse mit nicht-kreisförmiger Gestalt ist in Fig. 2 gezeigt. Die Erfindung ist jedoch
nicht auf die Verwendung dieser speziellen Düse in F i g. 2 beschränkt.
Als Rohmaterialpech wird zur Herstellung der Kohlenstoffasern
eine 100%ige Mesophase verwendet
Wenn eine 100°/oige Mesophase einem Schmelzspinnen unterworfen wird, wobei Spinndüsen verwendet
werden, die einen nicht-kreisförmigen Querschnitt aufweisen, der dazu imstande ist, der 100%igen Mesophase
einen turbulenten Fluß zu verleihen, dann kann die Anordnung des Kohlenstoffes in eine beliebige bzw. willkürliche
Gestalt gebracht werden.
Die 100%ige Mesophase, die als Rohmaterial für die Herstellung der Kohlenstoffasern verwendet wird, wird
in der Weise hergestellt, daß man Destillatfraktionen von Erdölpech (Anfangssiedepunkt von 4040C bis mehr
als 4090C) eines kohlenstoffhaltigen Restmaterials, hergestellt
als Nebenprodukt der katalytischen Crackung von Vakuumgasöl, einer Wärmebehandlung bei einer
Temperatur von 360 bis 4200C unterwirft, um ein Mesophase
enthaltendes Pech herzustellen, daß man das resultierende, Mesophase enthaltende Pech einer Alterung
unter Bedingungen unterwirft, die sich von den Bedingungen der Mesophasebildung vollständig unterscheiden,
um nur die Mesophase aufzuschmelzen und koaleszieren bzw. zusammenwachsen zu lassen, und daß
man die 100%ige Mesophase unter Ausnutzung der Differenz
der physikalischen Eigenschaften bei der gleichen Temperatur wie der Alterung abtrennt.
In der DE-PS 33 27 912 wird ein Verfahren zur Herstellung
eines Mesophase enthaltenden Pechs unter Verwendung eines Trägergases beschrieben. In der
DE-PS 33 27 913 wird ein verbessertes Verfahren zur Herstellung eines Mesophasepechs beschrieben. Auf
diese Patentschriften wird ausdrücklich Bezug genommen.
Die Erfindung wird in den Beispielen erläutert.
Destillatfraktionen von Erdölpech (Anfangssiedepunkt von 4040C und Endsiedepunkt von 5600C oder
niedriger) eines kohlenstoffhaltigen Restmaterials, hergestellt als Nebenprodukt der katalytischen Crackung
von Vakuumgasöl (F.C.C.), wurden 2 h lang einer Wärmebehandlung bei einer Erhitzungstemperatur von
4000C unterworfen, während Methangas unter normalem Druck eingeleitet wurde, um einen Vorläufer (mit
einem Erweichungspunkt, der dem R& B-Erweichungspunkt von 67°C entspricht) herzustellen. Dieses Produkt
wurde 6 h lang einer weiteren Wärmebehandlung bei einer Erwärmungstemperatur von 4000C unterworfen,
um ein Pech herzustellen, das 45,20Zb Mesophase
enthielt Danach wurde dieses Mesophase enthaltende Pech einer Alterung bei Bedingungen unterworfen, die
sich vollständig von den Bedingungen der Mesophasebildung unterschieden, damit nur die Mesophase geschmolzen
wurde und koaleszierte bzw. zusammenwuchs. Eine lOO°/oige Mesophase wurde unter Ausnutzung
der Differenz des spezifischen Gewichtes bei dieser Temperatur abgetrennt Das Spinnen wurde unter
ίο Verwendung der resultierenden Mesophase als Rohmaterial
und unter Verwendung der in F i g. 2 gezeigten Spinndüsen bei einer Spinntemperatur von 310°C und
einer Spinngeschwindigkeit von 130 m/min durchgeführt Die resultierenden Rohendlosfäden wurden bei
300° C wärmegehärtet und bei 2400° C carbonisiert. Auf
diese Weise wurden Kohlenstoffaser- Endlosgarne mit hoher Festigkeit und hohem Modul erhalten, die eine
willkürliche bzw. beliebige Anordnung des Kohlenstoffes im Querschnitt der Kohlenstoffasern aufwiesen. Die
Endlosgarne hatten eine Festigkeit von 282 kp/mm2, einen Elastizitätsmodul von 48 000 kp/mm2 und eine Dehnung
von 0,58%. Sie enthielten keinerlei Risse. Die Querschnittsfläche der Produkte, bestimmt durch SEM,
ist in F i g. 1 gezeigt. Selbst bei Wiederholung der gleichen Versuche wurden immer rißfreie Produkte erhalten.
Referenzbeispiel 1
Aus dem gleichen Pech wie im Beispiel 1 verwendet, und unter Verwendung einer Spinndüse mit einem Innendurchmesser
von 0,3 mm wurden Endlosgarne durch Verspinnen, Wärmehärten und Carbonisieren, wie im
Beispiel 1 beschrieben, hergestellt. Selbst bei mehrmaliger Wiederholung des gleichen Versuches war immer
die Anordnung der Kohle im Querschnitt der Kohlenstoffasern radial, und Risse mit einem Winkel von 90°
bildeten sich im Querschnitt der Kohlenstoffasern, wie es in F i g. 3 gezeigt ist.
Referenzbeispiel 2
Zur Bestimmung der am besten geeigneten Spinntemperatur wurde das Spinnen bei einer Temperatur
von weniger als 25O0C durchgeführt, doch wurde die
Viskosität der als Rohmaterial verwendeten lOO°/oigen
Mesophase so verringert, daß die Spinneigenschaften der Mesophase schlecht waren und daß das Spinnen
schwierig war. Bei einer Temperatur von mehr als 35O0C war die Viskosität der als Rohmaterial verwendeten
100%igen Mesophase so stark erhöht, daß häufig ein Bruch der gesponnenen Endlosgarne erfolgte und
daß kein kontinuierliches glattes Verspinnen durchgeführt werden konnte.
Die F i g. 1 zeigt einen SEM-Querschnitt der Kohlenstoffasern, hergestellt gemäß der vorliegenden Erfindung.
Die F i g. 2 zeigt den Querschnitt einer nicht-kreisförmigen Düse an ihrem engsten Teil der öffnung, während
die F i g. 3 einen SEM-Querschnitt von Kohlenstoff fasern, hergestellt nach dem Verfahren des Referenzbeispiels
1, zeigt.
Was die Gestalt der nicht-kreisförmigen Düsen gemäß der Erfindung betrifft, so zeigt der Umfang der
Wand einer Düsenöffnung (im Querschnitt) keine voliständig kreisförmige Gestalt, sondern enthält mehrere
Teile, die in Richtung auf die Mitte eines Kreises mit gleichförmiger und glatter Kurve konvex sind. Die
Querschnittsfläche(n) des hohlen Teils relativ zu der
Querschnittsfläche(n) des imaginären Gesamtkreises sollten etwa 50 bis etwa 80% betragen. Im Falle der
F i g. 2 ist das Verhältnis der Querschnittsflächen etwa 54%. Wenn dieses Verhältnis zu klein ist, dann kann es
zu einem Bruch der Endlosfäden kommen.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
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25 30 35 40 45 50 55 60 65
Claims (1)
- Patentanspruch:Verfahren zur Herstellung von Endlosgarnen aus Kohlenstorfasern mit hoher Festigkeit und hohem Modul, wobei man ein Mesophase enthaltendes Pech aus einem Erdölpech als Rohmaterial herstellt, die Mesophase aufschmilzt und koaleszieren läßt, die 100%ige Mesophase abtrennt und bei einer Temperatur von 250 bis 350°C schmelzverspinnt und schließlich die resultierenden Endlcsgarne einer Wärmehärtungs- und Carbonisierungsbehandlung unterwirft, dadurch gekennzeichnet, daß man Spinndüsen mit nicht-kreisförmigem Querschnitt verwendet.10
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