-
Generell kann festgestellt werden, daß nach dem Stand der Technik
bisher an Skischuhen wohl zahlreiche Teilprobleme gelöst wurden, daß es bisher trotz
jahrelanger offensichtlicher vergeblicher Bemühungen sowohl der Skischuhindustrie
als auch seit etwa 1964 des Anmelders aber nicht gelungen ist einen Skischuh anzugeben
geschweige praktisch darzustellen, der die unten komplex gestellte Aufgabe erfüllt.
Es ist Aufgabe der Erfindung, einen Skischuh zu schaffen, mit folgenden Charakteristika:
a) Erhaltung des Bewegungsspielraums des Sprunggelenks für die Unterschenkelabwinklung
nach vorn in Richtung Schuhspitze, Verhinderung des Erreichens der Endstellung der
Sprunggelenksbewegung allein durch Aufbau eines mit der Abwinklung des Unterschenkels
im Schuh progressiv zunehmenden Widerstandes von Nm 200, der bei Erreichen einer
maximal zulässigen Abwinklung bis etwa 40° zwischen Unterschenkel und Fußsohle eine
Sperrstellung bewirkt, b) ausreichend gedämpfte und fließende Rückgabe der Abwinklungskräfte,
ohne daß der Skifahrer durch den Skischuh in seinem Bewegungsablauf
irritiert
wird, c) große Schaftseitensteifigkeit, d) leichtgewichtig, e) räumlich klein, f)
rationell herstellbar und preiswert, g) Ausbildung jedes Bauteils im wesentlichen
für nur eine Funktion, die von dem Bauteil vollumfänglich übernommen wird, h) bessere
Sicherheit, i) energiesparendes Skifahren, j) gleichbleibende Funktionalität im
wesentlichen unabhängig von Witterungseinflüssen.
-
Einige Punkte dieser Aufgabe sind in der Broschüre »Skifahren - aber
mit sicherer Ausrüstung« vom Bayerischen Staatsministerium für Arbeit und Soziale
Ordnung, November 1981, S. 44 als Forderung an einen Idealskischuh genannt. Konstruktive
Lösungswege sind darin jedoch nicht angegeben.
-
Nach der DE-OS 28 07 348 ist ein gattungsgemäßer Skischuh bekannt,
bei dem am Schaftunterteil eine Manschette angelenkt ist, die mit Schenkeln bis
zur Sohle reicht und bei dem in der Sohle eine Feder angeordnet ist.
-
Die Feder ist mit ihrem einen Ende an der Sohle befestigt und mit
ihrem anderen Ende an genannten Schenkelenden. Die Schenkel der Manschette und die
ihnen anliegenden Seitenflächen des Schaftunterteils sind dreidimensional gekrümmt.
Die Manschette kann sich daher gegenüber dem Schaftunterteil nicht, wie angestrebt
um ihren Anlenkpunkt drehen, da die beiden flächigen breiten Schenkel eng am Schaftunterteil
anliegen. Sollten sie nicht gekrümmt sein, was nicht angegeben ist, so müßte sich
zum Beispiel bei einer Schenkellänge von 120 mm vom Anlenkpunkt das Ende der Schenkel
bei nur,200 Abwinklung der Manschette 9 mm und bei 40° Abwinklung 30mm von der Schuhsohle
nach oben abheben. Soviel Platz ist in einer vernünftig dimensionierten Sohle unter
Einrechnung der Höhe der Federn nicht vorhanden. Und sollte ein Federdruckkörper
aus Gummi Verwendung finden, so istoein ihn aufnehmender Hohlraum vorgesehen, der
zum Durchgreifen eines Endes der Schenkel einen Führungsschlitz aufweist. Bei Belastung
quetscht sich genannter Gummi immer wieder in den Schlitz und zerstört sich damit
selbst. Es soll u. a. die Reibung zwischen Schaftunterteil und Manschette verringert
werden, was aber bei dem bekannten Skischuh offensichtlich nicht realisiert ist.
Da die Manschette wie auch das Schaftunterteil offensichtlich aus thermoplastischem
Material bestehen, das auch einen Bekleidungseffekt zu erfüllen hat, muß es so weich
sein, daß es den Schuh durch seine weiche Verformbarkeit auch abdichtet. Damit ist
aber dieses Material nicht geeignet, im Schenkelbiereich Kräfte zu übertragen, ohne
sich plastisch zu verformen.
-
Dieser Skischuh ließe nach der Beschreibung vielleicht eine Unterschenkelabwinklung
bis ca. 2" im Verformungsbereich der gekrümmten Manschettenschenkel zu, während
dem Unterschenkel anatomisch ca. 40° zur Verfügung stehen.
-
Metallfedern aller Art und Gummizugbänder oder -puffer verfügen über
eine zu geringe Dämpfung, wie später erwähnt.
-
Dieser bekannte Skischuh kann daher die gestellte Aufgabe nicht erfüllen.
-
Die DE-OS 23 16 443 zeigt einen Skischuh mit Schienen, die an der
Unterschenkelvorder- und
-hinterseite anliegen und an einer den Fuß teilweise umfassenden
harten Schale im Knöchelbereich angelenkt sind. Austauschbare elastische Elemente
zwischen Schiene und Schale sollen eine Abwinklung, wie aus den Zeichnungen ersichtlich,
von maximal 18° ermöglichen, die anschlagmäßig beendet wird. Die Schienen sind gewichtlich
beträchtlich, wenn sie eine Schaftseitensteifigkeit vermitteln und zugleich die
Manschettenfunktion übernehmen sollen. Abgesehen davon ist ihre Herstellung teuer.
Wenn Gummi als Federteil im Schaftknöchelbereich verwendet wird, würde dieser einen
so beträchtlichen Umfang aufweisen, daß dafür am Skischuh praktisch kein Platz vorhanden
ist, wenn der Skischuh die in der Aufgabe unter a) genannten Charakteristika erfüllen
soll. Andere wesentliche Aufgabenpunkte der Erfindung sind weder angesprochen noch
gelöst worden.
-
Die US-PS 34 10 006 zeigt einen Skischuh mit einer den Fuß teilweise
umfassenden harten Schale und den Unterschenkel teilweise umfassenden Manschette,
die mit seitensteifen Flachbandfedern miteinander gelenkig verbunden sind. Die Vorabwinklung
des Unterschenkels mit der Manschette wird dabei lediglich durch ein Metallband
im Achillessehnenschaftbereich mit einer Langlochführung anschlagartig begrenzt.
Die Biegeelastizität dieses Metallbands trägt aber nichts zum Aufbau eines ausreichenden
progressiv zunehmenden Widerstandes bei, geschweige dann, daß andere wesentliche
Aufgabenpunkte der Erfindung angesprochen oder realisiert sind.
-
Die CH-PS 6 11138 beschreibt einen Skischuh aus zwei steifen Schaftteilen,
die in etwa der harten Schale und der Manschette beim Gegenstand der DE-OS 28 07
348 oder der Erfindung entsprechen. Die beiden steifen Schaftteile sind durch sehr
gewichtsaufwendige und komplizierte Gelenke miteinander verbunden und sollen durch
Stahlfedern oder Gummipuffer in ihrer Abwinkelbewegung abgefedert werden.
-
Um die aufgabengemäßen Winkel und Widerstände darstellen zu können,
müßten Zugfedern im Schaftachillessehnen- und Ristbereich untergebracht werden,
die ein Gewicht von ca. 1230 Gramm besitzen. Zusammen mit Befestigungsteilen und
entsprechenden Verstärkungen zur Aufnahme der Kräfte an den steifen Schaftteilen,
entstünde ein Gesamtgewicht von ca. 2 kg allein für die Darstellung des Federmechanismus.
Mit Gummipuffern anstelle der Metallfedern erhielte der Schuh nicht mehr akzeptable
Dimensionen, wie einfach zu berechnen ist. Je größer der Skischuh ist, umso größeren
Widerstand entwickelt er beim Skifahren gegenüber dem Schnee.
-
Im übrigen werden die Funktionsteile durch eine äußere sackförmige
Abschirmung aus weichem Material eingehüllt. Dadurch soll der Bekleidungseffekt
von der Funktion getrennt werden. Die Abschirmung dürfte, wie angegeben, nicht funktionieren
und damit die genannte Konstruktion als praktisch verwendbaren Skischuh in Frage
stellen, weil sie z. B. durch Skikanten zu leicht verletzbar ist.
-
Alle Merkmale des genannten Standes der Technik zusammengenommen,
ergäben keinen Skischuh, der die gestellte Aufgabe löst. Die Aufgabe wird jedoch
durch die in Anspruch 1 gekennzeichneten Merkmale gelöst.
-
Der zellige elastische Federdruckkörper sorgt u. a. für einen progressiv
zunehmenden Widerstand, der im wesentlichen erst linear ansteigt und dann progressiv
bis mindestens Nm 200 bei Schuhgröße 8 je nach Dimensionierung des Druckkörpers
und für eine ausreichende
Dämpfung und fließende Rückgabe der Abwinklungskräfte
des Schaftoberteiles sorgt. Das dem elastischen Federdruckkörper vorgelagerte Druckübertragungselement
wandelt die Kreisbewegung der Hebelenden im Sohlenbereich in eine zur Schuhsohle
parallele geradlinige Bewegung um und ermöglicht außerdem den notwendigen Kompressionsweg
zur Erreichung des genannten Widerstandes von Nm 200 und eine Abwinklung des Unterschenkels
bis zu ca. 40", wo also vor der Sperrstellung des Unterschenkels seineAbwinklung
bei ca. 40° durch die Kompression des Federdruckkörpers aus zelligem elastischem
Material begrenzt wird.
-
Die Hebelarme vermitteln in Verbindung mit der verwindungssteifen
mit ihnen verbundenen Manschette große Schaftseitensteifigkeit Die seitensteifen
Hebel sind vorzugsweise als schmale Flachbandfedern ausgebildet; flach, um den Schuh
seitlich schmal zu halten und um auch gegenüber gekrümmten Schaftseitenwänden der
harten Schale abwinkelbar zu sein. Die Hebel sind direkt oder indirekt mit der harten
Schale verbunden.
-
Die Flachbandfedern können fuß- und unterschenkelkonturig geformt
sein, um den Schuh so schmal als möglich zu halten und den Unterschenkel gut seitlich
zu fixieren. Der Federdruckkörper ist im hinteren Sohlenbereich angeordnet, wo infolge
der Sohlensprengung ausreichend Platz zur Verfügung steht.
-
Der Abwinklungswiderstand ist den Wünschen des Skifahrers entsprechend
anpaßbar und zwar durch die Wahl unterschiedlicher Druckkörper und der Wahl der
Größe des den Federdruckkörper umgebenden Aufnahmeraumes.
-
Die Federdruckkörper (später Druckkörper genannt) sind relativ leicht;
in Verbindung mit ihrem Aufnahmeraum bauen sie den vollen notwendigen Abwinkelwiderstand
bis zur Auslösung der Bindung auf, so daß es zu einer ruckartigen Anschlagsbegrenzung,
wie häufig bei Skischuhen nach dem Stand der Technik nicht kommt.
-
Durch den Umweg der Druckübertragung vom unteren Hebelende über den
vorderen Sohlenbereich auf den Druckkörper im hinteren Sohlenbereich sind bei der
Erfindung die bei dem nach der DE-OS 28 07 343 bekannten Skischuh geschilderten
Nachteile infolge der unmittelbaren Einwirkung seiner unteren Manschettenschenkelenden
auf die Federmaterialien beseitigt Dieser Umweg wird durch das Vorhandensein eines
ausreichenden Raumes im vorderen Sohlenbereich ermöglicht, in welchem die für die
Druckübertragung erforderlichen Zug- und Druckelemente untergebracht werden können,
ohne daß das herkömmliche Maß hinaus den Skischuh verbreitern oder seine Sohle dicker
machen zu müssen.
-
Infolge der Zellstruktur des Druckkörpers, vorzugsweise aus PUR,
bleibt er bei Belastung nicht volumenkonstant, wie z. B. Gummi, was eine wesentlich
größere Umformung als bei anderen elastischen kompakten Materialien ermöglicht.
-
Durch Änderung des Isozyanatgehaltes des PUR und seines Raumgewichtes
ist es möglich, fast jede beliebige progressive Federkennlinie, z. B. im wesentlichen
erst linear, dann progressiv innerhalb einer Größe eines Druckkörpers darzustellen.
Die Dämpfung von PUR-Zellkörpern liegt bei ca. 20% und ist damit für einen Skischuh
ideal. Metall- und Gummifedern besitzen eine Dämpfung von 1 bis 3% und sind daher
in Skischuhen ungeeignet, um zum Beispiel Punkt b) der Aufgabe zu erfüllen.
-
Der Skifahrer oder ein eventueller Mitbesitzer des erfindungsgemäBen
Skischuhes können genannten
Widerstand jederzeit einfach durch Austausch der oder
des Druckkörpers modifizieren.
-
Entsprechend der Aufgabe ist auch jedes Bauteil des Skischuhes im
wesentlichen für nur eine Funktion bestimmt Dadurch lassen sich die Bauteile einzeln,
also einfach und billig, herstellen und können auch einfach lösbar, bei Bedarf austauschbar,
miteinander verbunden werden.
-
Ausführungsbeispiele der Erfindung sind an Hand der F i g. 1 bis
5 erläutert. Es zeigt F i g. 1 einen Skischuh in seiner Mittellängsebene geschnitten,
F i g. 2 einen Teilbereich des Schnittes II-II von Fig. 1, Fig.3 einen Teilschnitt
nach der Linie III-III von Fig. 1, F i g. 4 eine lösbare Bindung zwischen Ski und
Schuhabsatz, F i g. 5- Verstärkungen/Verstrebungen im erfindungsgemäßen Skischuh.
-
F i g. 1-3. Beim erfindungsgemäßen Skischuh 1 sind in den Schaftknöchelbereichen
der harten Schale 5 Hebel 3 angelenkt, die aus Flachbandfedern bestehen, die von
einer Manschette 4 über den Schaftknöchelbereich bis in den Sohlenbereich reichen.
Im Schaftknöchelbereich sind die mit ihrem Drehpunkt 9 an der harten Schale 5 angelenkt
und mit je einem Schenkel 12b eines U-ähnlichen Basisteiles 12 verbunden, welches
mit seinem Bodenteil 12a mit der Sohle 8 der harten Schale 5 verbunden ist, so daß
das U-ähnliche Basisteil 12 Bestandteil der harten Schale 5 ist. In der Schuhsohle
8, die von der Sohle der harten Schale 5 gebildet wird, ist im Bereich der hinteren
Sohlenhälfte ein kastenähnlicher, im Querschnitt ungefähr rechteckiger Aufnahmeraum
16 mit einer Innendimension von beispielsweise 61 16. 125 mm für einen Federdruckkörper
10 mit einer Außendimension von beispielsweise 58 14. 130 mm und einer Dicke von
beispielsweise 550 gr/Ltr. angeordnet. Die Flachbandfedern 3 besitzen einen relativ
kleinen Querschnitt von beispielsweise 1 30 mm, bestehen aus Federstahl und sind
zweifach längsgesickt mit einer Sickentiefe von 2 mm. Dieser kleine Querschnitt
verbreitert den Skischuh im hinteren Bereich nur um einige, seine Funktion nicht
störende Millimeter. Alternativ können sie aus GFK oder CFK hergestellt sein. Die
oberhalb des Drehpunktes 9 angeordneten Schenkel 3b der Flachbandfedern 3 sind mit
einer verwindungssteifen Manschette 4 verbunden, die nur den Unterschenkel und nicht
die harte Schale 5 umfaßt Letztere bildet im wesentlichen das Schaftunterteil. Da
sich bei einer Abwinklung des Unterschenkels nicht direkt berührenden harten Schaffteile
3 und 5 gewährleisten eine fast reibungsfreie Abwinklung des Unterschenkels in der
Manschette 4. Genannte Sickung in Verbindung mit der verwindungssteifen Manschette
4 gewährleistet beispielsweise eine Schaftseitensteifigkeit von weniger als 2 Grad
Abwinklung der Schaftseiten gegenüber der Schuhsohle 8 im Schaftknöchelbereich beim
Skifahren. Winkelt der Skifahrer seinen Unterschenkel in Richtung Schuhspitze ab,
bewegen sich die unteren Enden der Schenkel 3a der Flachbandfedern 3 in Richtung
Schuhferse. Die Schenkel 3a der Flachbandfedern sind unterhalb des Drehpunktes 9
um 50% der Unterschenkelabwinklung von 40° = 20° gegenüber den Schenkeln 3b in Richtung
Schuhspitze abgewinkelt.
-
Diese Abwinklung reduziert ein Hineindrehen der unteren Enden der
Schenkel 3a der Flachbandfedern 3 in den oberhalb des relativ schmalen Sohlenbereiches
18
liegenden breiteren, den Fuß umgebenden bauchigen Schaftunterteil.
Mit den unteren Enden der Schenkel 3a ist über ein Zugseil 14 ein Druckübertragungselement
verbunden. Es besteht aus einem Druckelement 15, einer Druckstange 22, die mit einem
ihrer Enden mit dem Druckelement 15 und mit ihrem anderen Ende mit einem Schieber
21 verbunden ist. Diese Teile sind einem Federdruckkörper 10 vorgelagert. Bei Unterschenkelabwinklung
in Richtung Schuhspitze üben diese Teile auf den Druckkörper 10 einen Druck aus.
Der Druckkörper 10 ist aus zelligem, elastischem Material. Neben der Druckstange
22 im vorderen Sohlenbereich können weitere Druckkörper 10a, b angeordnet sein,
die wegen der geringen Sohlenhöhe niedriger sind als der im hinteren Sohlenbereich
angeordnete Druckkörper 10.
-
Das Zugseil 14 kann durch stangenförmige Zugelemente 11 ersetzt sein.
Dieses Zugelement 11 kann beispielsweise an seiner Ablenkstelle am unteren Ende
des Schenkels 3a der Flachbandfeder 3 über einen Stift oder eine Schraube gelenkig
verbunden sein. Wenn ein Verbindungsstift verwendet wird, dann kann dieser in einem
nicht dargestellten kulissenähnlichen Schlitz laufen, wobei die Schlitzneigung und
die Schlitzkurvenführung den Weg des Zugelementes 11 steuert. Die Kraftübertragung
zwischen den Flachbandfedern 3a und dem Druckkörper 10 kann auch durch hydraulische
Mittel - hier nicht gezeichnet - bewerkstelligt werden.
-
Der Druck auf den Druckkörper 10 und damit der Widerstand gegenüber
einem in Richtung Schuhspitze abwinkelnden Unterschenkel läßt sich durch die Höhe
der Befestigung der Elemente 11/14 an dem Flachbandfederschenkel 3a, die Dichte
und die Dimension der Druckkörper 10, 10a, lOb bei gegebener Größe des Aufnahmeraumes
16 variieren. Durch die Anordnung von Druckkörpern 10a, 10b, wie aus F i g. 2 ersichtlich,
im vorderen Sohlenbereich, die auch durch Gummikörper oder ähnliche elastische Körper
austauschbar sind, besteht eine weitere Möglichkeit, den Hysteresekurvenverlauf
für die Druckkörper zu variieren. Der Druckkörper 10 ist von den Druckkörpern 10a,
10b durch eine feste Zwischenwand 16e getrennt angeordnet.
-
Die den Unterschenkel von hinten umgreifende verwindungssteife und
damit die Schaftseiten versteifende Manschette 4 ist mit den oberen Flachbandfederschenkeln
3b so winkelverstellbar verbunden, daß sowohl X- wie O-Beine im Skischuh 1 fixiert
werden können.
-
Ein Schaumstoffinnenschuh 2 ist in der harten Schale 5 angeordnet.
Eine leichtgewichtige Abdeckung 6 aus imprägniertem, schneedichten Textilgewebe
verbindet relativ weiche Ränder 5a bzw. 4a der harten Schale 5 und der Manschette
4. Alternativ kann ein hier nicht dargestellter austauschbarer Innenschuh vorgesehen
sein, der den Fuß und den Unterschenkel umfaßt und eine schneedichte elastische
Außenhaut aufweist. Er verschließt den Abstand zwischen der harten Schale 5 und
der Manschette 4.
-
Ein deckelförmiger Verschluß 17 deckt den Aufnahmeraum 16 im vorderen
und hinteren Sohlenbereich ab, so daß der oder die Druckkörper 10, 10a, lOb leicht
ausgewechselt werden können.
-
Zwischen den Innenwänden des Aufnahmeraumes 16 und den Außenwänden
des Druckkörpers 10 ist freier Raum gelassen, dessen Größe den Hysteresekurvenverlauf
beeinflußt. Je größer genannter Freiraum ist, umso später steigt die Hysteresekurve
progressiv an. Weiter
ist der Verlauf der Hysteresekurve dadurch zu beeinflussen,
daß die Längsseiten der Druckkörper 10,.
-
10a,10b nicht parallel zur Längsachse des Schuhes 1 und der Druckrichtung
verlaufen.
-
Alternativ ist an der Stirnwand 16a des Aufnahmeraumes 16, die der
Druckleitung gegenüberliegt, eine Umfassung 13 angeordnet, die den Schaumstoffkörper
10 über einen Teil seiner Länge an 2 oder 4 Seiten umgibt und damit durch ihre Verstellbarkeit
in Druckrichtung mittels Schraube 16b den Verlauf der Hysteresekurve beeinflußt.
-
Alle Druckkkörper 10, 10a, 10b können gemeinsam mit einer Vorspannung
beaufschlagt werden, wozu in -der vorderen Stirnwand 16d des Aufnahmeraumes 16 eine
Stellschraube 16c angeordnet ist, die auf das Druckübertragungselement 15,22,21
drückt Der den Fuß stützende Bereich der harten Schale 5 ist fußkonturanalog ausgebildet.
Dadurch wird ein relativ dick polsternder, Innenschuh entbehrlich und eine exaktere
Fixierung des Fußes im Schuh gesichert.
-
Das U-ähnliche Basisteil 12 besteht aus zwei Teilen, die über das
Bodenteil 12a lös- und weitenverstellbar miteinander verbindbar sind (Fig. 3). Das
U-ähnliche Basisteil 12 versteift die Schaftseiten. Durch diese Konstruktion (Manschette
4, Flachbandfedern 3, harte Schale 5 versteigt durch Basisteil 12) sind gegen schaftseitliche
Belastungen hohe Widerstandsmomente erreichbar. Schon eine geringe Knierotation
nach innen führt zum exakten Aufkanten der Skier, so daß der orthopädisch verpönte
Hüftknick reduziert werden kann, was zur Vermeidung irreparabler Wirbelleiden beiträgt.
-
Eine Bindung 31 z. B. mit einer zweifach gekrümmten flachen Feder
31b (Fig. 4) ist mit einem ihrer Enden über Schrauben 31a auf dem Ski 30 befestigt
und hält mit ihrem anderen Ende den Skischuhabsatz lbfest. Das untere Ende 3a der
Flachbandfeder 3 drückt nach Erreichen ihrer vorbestimmten maximalen Abwinkelstellung
auf ein Auslöseteil 33 und gibt damit den Schuhabsatz 1 b frei. Eine Rückholfeder
33a holt das Auslöseteil 33 nach erfolgter Auslösung zurück. Zum Lösen des Skischuhabsatzes
12b vom Ski 30 ist z. B. eine weitere flache Feder 32 über Niete 32a mit der Feder
31b verbunden. Die Feder 32 besitzt eine Ausnehmung 32b, für eine Skistockspitze
zur Handauslösung der Bindung. Die flachen Federn 31b, 32 bestehen aus rostfreiem
Federstahl, können aber auch aus einem anderen federnden Material bestehen. Mit
dieser unmittelbar von der Unterschenkelabwinklung abhängigen Bindungsauslösung
bietet die erfindungsgemäße Skischuhkonstruktion eine sehr hohe Sicherheit.
-
F i g. 5. Die Schaftseitenwände des Skischuhes 1 bzw.
-
der harten Schale 5 können zusätzlich verstärkt sein.
-
Zu diesem Zweck sind Verstrebungen 41 in genannten Wänden angeordnet,
die sich vom Bereich des Drehpunktes 9 der Flachbandfedern 3 schräg abwärts in Richtung
Fersen- und- Sohlenbereich der Schuhsohle 8 der harten Schale 5 erstrecken. Diese
Verstrebungen 41 können rechteckigen Querschnitt besitzen und aus faserverstärktem
Kunststoff bestehen und mit Verstrebungen 40 in der Schuhsohle 8 verbunden sein.
-
Die Verstrebungen 41 können auch in ein Kunststoff-Spritzteil 43
eingelagert sein, das lösbar außenseitig mit der harten Schale 5 verbindbar ist
In diesem Fall können die Verstrebungen auch aus Federstahldraht bestehen. Sie sind
spezifisch leicht und versteifen wegen ihres bekannten hohen E-Moduls auf einfache
Weise
den Schuh 1 beträchtlich und ermöglichen eine weitere Reduzierung
des Gewichtes anderer Teile des Skischuhes, mit denen sie verbunden sind.
-
Die verschiedenen Skischuhteile 3, 5,1O, 10a, 10b, 11, 12, 14, 15,
21, 22 können lösbar und austauschbar untereinander verbunden sein.
-
Der technische Effekt der Erfindung besteht in der Ausnutzung des
in einem Skischuh vorhandenen
knappen Raumes für Konstruktionsteile, die voll die
gewünschte Funktion des Skischuhes (Nm 200 Schaftwiderstand, bis ca. 40° abwinkelbar
und seitensteif) erfüllen, der dabei preisgünstig leichtgewichtig, in seiner Funktion
modifizierbar und von langer Lebensdauer ist und sich dabei energiesparend Skifahren
läßt und die Möglichkeit des Einbaues einer Skibindung bietet, die sicher auslöst.