DE2840144A1 - Topisch applizierbares arzneimittel mit antiandrogener wirkung - Google Patents
Topisch applizierbares arzneimittel mit antiandrogener wirkungInfo
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- A61K31/00—Medicinal preparations containing organic active ingredients
- A61K31/56—Compounds containing cyclopenta[a]hydrophenanthrene ring systems; Derivatives thereof, e.g. steroids
- A61K31/57—Compounds containing cyclopenta[a]hydrophenanthrene ring systems; Derivatives thereof, e.g. steroids substituted in position 17 beta by a chain of two carbon atoms, e.g. pregnane or progesterone
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Description
- Beschreibung
- Aus der DE-OS 27 10 462 ist es bekannt, daß Cyproteronacetat in alkoholischer Lösung ein Mittel gegen Talgabsonderungen darstellt. Diese besonders leichte Form einer durch Androgene hervorgerufenen Hormonstörung läßt sich offenbar durch eine alkoholische Cyproteronacetatlösung noch beeinflussen. Die schwerer zu beeinflussenden Störungen, die mit einer stärkeren Virilisierung einhergehen, wie Alopezie, Hirsutismus und Akne können bisher nur durch enterale Gabe von Cyproteronacetat wirksam bekämpft werden. Eine erfolgreiche topische Behandlung ist bisher nicht bekannt geworden. Die enterale Behandlung ist aber mit einer Reihe unerwünschter hormoneller Nebeneffekte, wie Spannungsgefühl in der Brust, Übelkeit, Gewichtszunahme, Müdigkeit und Libidoverlust verbunden.
- Hinzu kommt, daß Männer enteral überhaupt nicht behandelt werden können und daß bei Frauen Cyproteronacetat während der Schwangerscha-ft streng kontraindiziert ist. Diese Einschränkungen sollten bei einer lokalen Behandlung nicht mehr bestehen. An einer nur lokal anwendbaren Form eines antiandrogen breit wirksamen Arzneimittels besteht somit ein dringender Bedarf.
- Darüber hinaus dauert die Behandlung der genannten hormonellen Störungen oft 6 bis 9 Monate. Eine konsequente Terapie über einen so langen Zeitraum wird aber oft durch Ungeduld und Nachlässigkeit der Patienten infrage gestellt, die bei längerem Ausbleiben positiver und sichtbarer Heilungseffekte oft vorzeitig auf die weitere Behandlung verzichten.
- Es muß daher auch angestrebt werden, die langen Therapiezeiträume auf ein erträgliches Maß zu reduzieren.
- Es wurde nun überraschenderweise gefunden, daß sich die Wirksamkeit einer topisch antiandrogen wirksamen Arzneimittelzubereitung durch Zugabe von Progesteron zu einem antiandrogen wirksamen Gestagen wie Cyproteronacetat oder Chlormadinonacetat so steigern läßt, daß auch schwere Fälle von lokalen, durch Androgene hervorgerufenen Hormonstörungen erfolgreich behandelt werden können. Anhand von Ergebnissen aus Tierverversuchen ist zu erwarten, daß die Wirkung eines Antiandrogens durch Zugabe von Progesteron nicht nur überadditiv verstärkt wird, sondern daß auch die Behandlungsdauer stark verkürzt wird.
- Der Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist in den vorstehenden Patentansprüchen konkretisiert.
- Systemische Wirkungen sind bei lokaler Applikation nicht zu befürchten, da der Metabolismus in der Haut stattfindet und aus den verabreichten Steroiden nur biologisch unwirksame Metaboliten in die Zirkulation gelangen.
- Die erfindungsgemäß kombinierten Wirkstoffe, Cyproteronacetat oder Chlormadinonacetat und Progesteron, werden jeweils in einer Konzentration von 0,01 - 10 Gewichtsprozent in einem für die Haut nichttoxischen Träger verteilt, welcher die Hautpenetration der Wirkstoffe ermöglicht.
- Als Träger kommen einfache Lösungsmittel, wie Äthanol oder Isopropanol oder Alkohol-Wassergemische, aber auch Suspensionen oder Emulsionen infrage.
- Bevorzugt sind Konzentrationen zwischen 0,1 und 1,0, insbesondere etwa 0,5 Gewichtsprozent, wobei höhere Konzentrationen für weniger häufige Applikationen vorgesehen sind.
- Selbstverständlich können die erfindungsgemäßen Arzneimittel auch übliche Hilfsstoffe und Verdichtungsmittel enthalten.
- So eignet sich z.B. Hydroxypropylcellulose in einer Konzentration von 0,5 - 1,5 Gewichtsprozent gut zur Erzielung einer salbenartigen Konsistenz.
- Die erfindungsgemäßen Arzneimittel werden beispielsweise in einer Konzentration von 0,5 Gewichtsprozent Cyproteronacetat oder Chlormadinonacetat und 0,5 Gewichtsprozent Progesteron in einer Menge von 2 x 3 ml pro Tag angewandt.
- Sollen höhere Konzentrationen wie z.B. 1,0 Gewichtsprozent Cyproteronacetat oder Chlormadinonacetat und 0,5 Gewichtsprozent Progesteron zur Anwendung kommen, genügt eine Applikation von einmal 3 ml pro Tag.
- Die folgenden Beispiele dienen der Erläuterung der vorliegenden Erfindung: Beispiel 1 0,5 g Progesteron und 0,5 g Cyproteronacetat werden in 90 g Äthanol (93,9 Gewichtsprozent) gelöst. Zu dieser Lösung gibt man ad 100 g gereinigtes Wasser, schüttelt gut um und füllt das erhaltene Gemisch ab.
- B e i s p i e 1 2 1 g Progesteron und 1 g Chlormadinonacetat werden in 100 g Äthanol (93,3 Gewichtsprozent) gelöst. Man erhält so eine direkt applizierbare Lösung.
- Beispiel. 3 0,1 g Progesteron und 0,1 g Cyproteronacetat werden in 65 g Alkohol (93 Gewichtsprozent) gelöst. Zu dieser Lösung fügt man eine Lösung vono,5gArylsäurepolymerisat in einem Gemisch von 1 g Glycerin und 5 g gereinigtem Wasser. Danach wird die Mischung unter Rühren mit 0,3 g Diisopropanolamin alkalisch gestellt und ad 100 g mit gereinigtem Wasser verdünnt. Man erhält ein Hydroalkohol-Gel, das sich leicht auf der Haut verreiben läßt.
- Beispiel 4 In 77 g 60 "C warmes Wasser rührt man 5 g geschmolzenen emulgierenden Cetylsäurestearylalkohol intensiv ein. Zu der so erhaltenen Lotion fügt man je 3 g Progesteron und Cyproteronacetat in Form einer mikronisierten Suspension in 12 g emulgiertem Myristinsäureisopropylester. Man erhält eine leicht auf der Haut verteilbare Lotion.
- Beispiel 5 85 g Propylenglykol werden erwärmt und unter starkem Rühren mit einer Schmelze von 3 g Vaselin, 3 g eines Fettalkoholgemisches ( C18 - C22) und 5 g Polyäthylenglykol-400-stearat versetzt. Man läßt die Mischung abkühlen und gibt vor Ausbildung einer festen Konsistenz eine Suspension von 0,5 g Progesteron und 0,5 g Cyproteronacetat in mikronisierter und in wenig Propylenglykol suspendierter Form zu. Zu dieser Mischung gibt man wenig Parfumöl und läßt ganz abkühlen.
- Die erhaltene hydrophile Salbe wird dann in Tuben abgefüllt.
- Beispiel 6 5 g äthoxylierter Stearylalkohol wird mit 5 a Cetylalkohol und 7 g Propylenglykol zum Schmelzen gebracht. Anschließend rührt man die so erhaltene Schmelze in eine auf die gleiche Temperatur gebrachte Lösung von 1 g Na-Laurylsulfat in 100 g Wasser, das mit Citronensäure-Na-Citratpuffer auf pH 4,5 eingestellt ist. Es bildet sich eine Emulsion, in welche noch in der Wärme 3 g Progesteron und 3 g Cyproteronacetat in mikronisierter Form und in einer kleinen Menge Wasser suspendiert zugegeben werden. Die so erhaltene Emulsion wird in Aerosol-Glasflaschen eindosiert. Die Flaschen werden mit Ventilen zugebördelt und mit einem Fluorkohlenwasserstoff-Treibgasgemisch (Typ 12:114 4060) im Gewichtsverhältnis Emulsion: FKW = 10:1 gefüllt. Die Applikation erfolgt über einen sogenannten Schaumkopf.
Claims (8)
- Topisch applizierbares Arzneimittel mit antiandrogener Wirkung Patentansprüche 1.) Topisch applizierbares Arzneimittel mit antiandrogener Wirkung, dadurch gekennzeichnet, daß es Progesteron und ein antiandrogen wirksames Gestagen in einem die Hautpenetration ermöglichenden nichttoxischen Träger enthält.
- 2.) Arzneimittel gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß es als antiandrogen wirksames Gestagen Cyproteronacetat anthält.
- 3.) Arzneimittel gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß es als antiandrogen wirksames Gestagen Chlormadinonacetat enthält.
- 4.) Arzneimittel gemäß Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß Progesteron und Cyproteronacetat jeweils in einer Konzentration zwischen 0,01 und 10 Gewichtsprozent vorliegen.
- 5.) Arzneimittel gemäß Anspruch 1 und 3, dadurch gekennzeichnet, daß Progesteron und Chlormadinonacetat jeweils in einer Konzentration zwischen 0,01 und 10 Gewichtsprozent vorliegen.
- 6.) Arzneimittel gemäß Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß Progesteron und Cyproteronacetat jeweils in einer Ronzentration zwischen 0,1 und 1,0 Gewichtsprozent vorliegen.
- 7.) Arzneimittel gemäß Anspruch 1 und 3, dadurch gekennzeichnet, daß Progesteron und Chlormadinonacetat jeweils in einer Konzentration zwischen 0,1 und 1,0 Gewichtsprozent vorliegen.
- 8.) Arzneimittel gemäß Anspruch 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß als Träger ein Lösungsmittel, nämlich Äthanol oder ein Äthanol/Wassergemisch verwendet wird.
Priority Applications (1)
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DE19782840144 DE2840144A1 (de) | 1978-09-15 | 1978-09-15 | Topisch applizierbares arzneimittel mit antiandrogener wirkung |
Applications Claiming Priority (1)
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DE19782840144 DE2840144A1 (de) | 1978-09-15 | 1978-09-15 | Topisch applizierbares arzneimittel mit antiandrogener wirkung |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
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DE2840144A1 true DE2840144A1 (de) | 1980-03-27 |
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ID=6049507
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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DE19782840144 Withdrawn DE2840144A1 (de) | 1978-09-15 | 1978-09-15 | Topisch applizierbares arzneimittel mit antiandrogener wirkung |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE2840144A1 (de) |
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