DE2260248C3 - Verfahren und Vorrichtung zur Entfernung von Cyanwasserstoff aus Gasen - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zur Entfernung von Cyanwasserstoff aus GasenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Entfernung von Cyanwasserstoff aus weitere
saure Bestandteile wie Kohlendioxid, Schwefelwasserstoff und Kohlenoxisulfid enthaltenden Gasen,
wobei die weiteren sauren Bestandteile aus den Gasen durch eine physikalische Wäsche mit einem Waschmittel
ausgewaschen werden.
Koksofengas und andere Brennstoff-, Destinations- bzw. Vergasungsgase oder auch Naturgas enthalten
neben Kohlenwasserstoffen Schwefelwasserstoff, Kohlendioxid, Kohlenoxisulfid und häufig auch
bei der Weiterverarbeitung besonders störende Bestandteile wie Cyanwasserstoff.
Zur Entfernung dieser Bestandteile ist es bekannt (DE-AS 1014278), das Gas einer physikalischen
Wäsche mit einem Waschmittel zu unterwerfen, welches solche Bestandteile wie Schwefelwasserstoff herauslöst
und welches anschließend wieder regeneriert und in den Prozeß zurückgeführt wird. Eine besondere
Problematik bietet in dieser Hinsicht der Cyanwasserstoff, einerseits wegen seiner leichten Löslichkeit in
zahlreichen Lösungsmitteln, andererseits wegen seiner Korrosivität und außerordentlichen Giftigkeit. Bei
dem bekannten Verfahren ist deshalb vor der eigentlichen Hauptwäsche zur Entfernung des Schwefelwasserstoffs
eine Vorwäsche mit alkalisch eingestelltem Wasser in einem besonderen Vorwaschturm vorgesehen,
welche dazu dient, den Cyanwasserstoff vor der Abtrennung aller anderen Gasbestandteile zu entfernen.
Dies stellt jedoch einen erheblichen Aufwand dar, da die Vorwaschsäule trotz der relativ kleinen
Menge an im Gas enthaltenem Cyanwasserstoff für die gesamte Gasmenge ausgelegt werden muß.
Außerdem versagen Waschen mit alkalisch eingestelltem Wasser bei Vergasungsgasen mit hohen CO2- und
H2S-Pariialdrücken, da die Kohlensäure aus KCN-Lösungen
Blausäure austreibt.
In der Praxis werden deshalb Vorwäschen mit Wasser verwendet. In diesen fällt die Blausäure aber sehr
mit Wasser verdünnt an, so daß entweder ein Abwasser- oder - bei anschließender Strippung des Waschwassers
mit Luft oder dergleichen - ein Abluftproblem entsteht.
Zur Vermeidung dieser Nachteile wurde daher bereits vorgeschlagen (DE-AS 1209694), die Blausäure
in einer Vorwaschstufe mit Aceton abzutrennen, wobei durch einen Zusatz von Alkalien die Bildung von
Acetoncyanhydrin und damit die Aufnahmefähigkeit des Acetons für Blausäure gefördert wird. Jedoch
auch dieses Verfahren hat den Nachteil, daß die Vorwaschsäule für die gesamte durchzusetzende Gasmenge
ausgelegt werden muß.
Es ist die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, diesen Aufwand zu vermindern und ein Verfahren und
eine Vorrichtung zu schaffen, die es gestatten, den Cyanwasserstoff aus Gasen, die einer physikalischen
Wäsche unterworfen werden, mit einem minimalen apparativen und energetischen Aufwand weitgehend
zu entfernen.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch *.-löst, daß der Cyanwasserstoff gleichzeitig mit de. ι ..ei-
teren sauren Bestandteilen mit Methanol ausgewaschen und das beladene Methanol einer Teilregenerierung
unterworfen wird, wobei ein Großteil der weiteren sauren Bestandteile abgetrieben wird, daß
das beladene Methanol nach der Teilregenerierung mit einer wäßrigen Alkali- oder Erdalkalihydroxidlösung
versetzt und das dabei gebildete Cyanid durch Erhitzen auf 130° C bis 200° C in Ammoniak und
Formiat umgewandelt wird und daß das regenerierte Methanol wieder in den Prozeß zurückgeführt vyird.
Beim Verfahren der Erfindung wird das saure Bestandteile, wie HCN, CO2, H2S, COS und ähnliche,
enthaltende Gas zunächst" in einem Waschturm mit einem physikalischen Waschmittel, beispielsweise
Methanol, unter solchen Bedingungen von Druck und Temperatur gewaschen, daß das Gas von sämtlichen
sauren Bestandteilen befreit wird. Das beladene Waschmittel wird sodann durch Teilentspannung
und/oder Strippung teilregeneriert, wobei ein Großteil des CO2 und des H2S aus dem Waschmittel abgetrieben
wird.
Als besonders zweckmäßig hat es sich erwiesen, den Waschturm in zwei Abschnitte zu unterteilen, so daß
das in Methanol sehr leicht lösliche HCN schon vollständig im ersten unteren Abschnitt ausgewaschen
wird und gar nicht in den zweiten oberen Abschnitt gelangt. Es hat sich außerdem gezeigt, daß es genügt,
im unteren Abschnitt mit H2S-haltigem Waschmittel
aus dem oberen Abschnitt oder mit teilregeneriertem, formiathaltigem Waschmittel, das durch CO2- und
H2S-haltiges Waschmittel aus dem oberen Abschnitt ergänzt wird, zu waschen, so daß der Aufwand einer
vollständigen Regenerierung im wesentlichen auf das im oberen Abschnitt umlaufende Waschmittel beschränkt
werden kann.
Das teilregenerierte Waschmittel wird nun erfindungsgemäß mit Alkalilauge versetzt und zwar mit einer
mindestens für die Neutralisation der Blausäure ausreichenden Menge. Außerdem muß beim Laugezusatz
noch die im beladenen Waschmittel enthaltende Menge an anderen sauren Bestandteilen berücksichtigt
werden. Dabei wurde erkannt, daß die mit der Lauge zugesetzte Wassermenge nur 30 Gew.-%
des beladenen Waschmittels auszumachen braucht, um eine Reaktion
NaCN + 2H2O = HCOONa + NH,
in Gang zu setzen.
in Gang zu setzen.
Das Gemisch aus Methanol, Wasser und Natriumsalzen der Blausäure, restlicher Kohlensäure und des
Schwefelwasserstoffs wird gemäß der Erfindung auf 130° bis 200° C erhitzt, wobei sich das Cyanid nach
obiger Gleichung zersetzt.
Gemäß einer Ausbildung des Erfindungsgedankens wird das mit Alkalilauge und einer genügenden Menge
Wasser versetzte Waschmittel unmittelbar in ein beheiztes Reaktionsgefäß eingeführt und dort bei einer
Temperatur von etwa 150° C die oben angegebene Reaktion vollzogen. Im Anschluß an die Zersetzungsreaktion wird der Ammoniak aus dem Methanol-Wasser-Formiat-Gemisch
durch Rektifikation ausgetrieben. Die Abtrennung des entstandenen Formiats und des Wassers aus dem Methanol geschieht in einer
zweiten Rektifikationssäule, wobei das Formiat mit dem Wasser durch den Sumpf der Säule abgeht.
Eine Abwandlung des Erfindungsgedankens besteht darin, nur einen Teil des von Ammoniak befreiten
Methannl-Wassor-Formiat-Gemisches zur Methanol-Wasscr-lreiinsäulc
zu führen, den anderen Teil als Waschmittel dagegen direkt in den unteren
Teil der Waschsäule zurückzuführen. Es hat sich nämlich
gezeigt, daß bei einer Waschtemperatur von etwa -30° C etwa 1 Mol Natriumformiat im Methanol gelöst
sein kann, ohne daß Fesiausscheidungen beim Abkühlen des Waschmittels oder beim Waschen Kohlensäure
enthaltender Gase zu befürchten wäre. Außerdem besteht bei dieser Verfahrensvariante die
Möglichkeit, im unteren Teil der Waschsäule auf die Zugabe von Waschmittel aus dem oberen Teil der
Säule zu verzichten.
In einer weiteren Ausbildung des Erfindungsgedankens wird nach der Zugabe der Alkalilauge eine
zur Bildung einer Methanol- und einer Wasserfraktion führende Rektifikation unter solchen Bedingungen
von Druck und Temperatur durchgeführt, daß noch keine spürbare Zersetzung von Blausäure in Ammoniak
und Formiat abläuft. Es hat sich nämlich herausgestellt, daß, obwohl die Reaktionsbedingungen für
die Zersetzungsreaktion des Cyanids mit steigendem Wassergehalt in der Methanol-Wasser-Trennsäule
immer günstiger werden, es durch Anwendung entsprechender Druckbedingungen gelingt, die Cyanide
praktisch vollständig und unzersetzt mit der wäßrigen
Fraktion am Fuß der Rektifiziersäule abzuführen. Sie wird dann in einen Verweilkessel gepumpt und dann
erst in Ammoniak und Formiat zersetzt. Das so entgiftete Abwasser kann ohne Gefahr beseitigt werden.
Dadurch wird vermieden, daß das bei der Zersetzung der Cyanide entstehende NH3 in den Methanolkreislauf
gerät, aus welchem es nur mit höherem Aufwand wieder abzuscheiden wäre.
Als besonders vorteilhaft hat sich herausgestellt, daß es ausreicht, den Arbeitsdruck in der Rektifiziersäule
nur so weit zu senken, als es noch möglich ist, den in der Säule aufsteigenden Methanoldampf gegen
normales Kühlwasser zu kondensieren.
Die Erfindung sei weiterhin anhand einiger schematisch dargestellter Ausführungsbeispiele näher erläutert.
Es zeigt
Fig. 1 eine Anlage zur Entfernung von Cyanwasserstoff, bei der die Zersetzung der Cyanidlösung in
der methanolischen Lösung vorgenommen wird,
Fig. 2 eine Anlage zur Entfernung von Cyanwasserstoff, bei der die Zersetzung der Cyanidlösung nach
Abtrennung einer Methanolfraktion vollzogen wird.
In Fig. 1 werden durch Leitung 1 einer Waschsäule 2 20000 NmVh eines Gases folgender Zusammensetzung
H2 + CO 86,0 Vol.%
N2-I-Ar 1,5 Vol.%
CO2 12,0 Vol.%
H2S 0,5 Vol.%
HCN 120 mg/Nnr1
zugeführt. Die Waschsäule 2 ist durch einen Dampfkamin und ein Auffangblech in einen oberen und einen
unteren Abschnitt unterteilt. Im unteren Abschnitt wird das Gas zunächst durch ein durch
Leitung 3 herangeführtes Waschmittel, das später noch näher beschrieben werden wird, von HCN unrl
von kleineren Mengen H2S und CO2 befreit. Es gelangt
dann durch den Dampfkamin in den oberen Abschnitt, wo ihm durch Leitung 4 zugeführtes vollständig
regeneriertes Waschmittel, z. B. Methanol, mit einer Temperatur von —45° C und in einer Menge
von etwa 50 t/h entgegenfließt.
In der Säule 2 herrscht ein Druck von 30 ata. Vollständig von sauren Bestandteilen befreites Gas verläßt
die Waschsäule 2 oben durch Leitung 5. Das vorwiegend
mit CO2 und H2S beladene Waschmittel aus dem
oberen Abschnitt der Waschsäule 2 wird durch Leitung 6 abgezogen und einer nur blockartig dargestellten
Anlage 7 zugeführt, wo H2S und CO2 aus dem
Waschmittel entfernt, dieses vollständig regeneriert und wieder auf .lie Waschtemperatur abgekühlt wird.
Das beladene Waschmittel aus dem unteren Abschnitt der Waschsäule 2 hat eine Temperatur von etwa
— 25 ° C, wird durch Leitung 8 abgezogen, im Ventil 9 auf einen Druck von etwa 1 ata entspannt, im Wärmeaustauscher
10 angewärmt und in eine kleine Strippsäule 11 übergeführt. In den Fuß der Strippsäule 11
werden durch Leitung 12 etwa 20 NmVh Stickstoff als Strippgas eingeblasen. Am Kopf der Strippsäule
ziehen durch Leitung 13 Wasserstoff, Kohlenmonoxid und ein erheblicher Teil des im Waschmittel gelösten
Kohlendioxids und Schwefelwasserstoffs einschließlich des Strippstickstoffs ab. Das so teilregenerierte
Waschmittel wird mit einer Pumpe 14 auf einen Druck von ungefähr 15 ata gefördert, im Wärmeaustauscher
15 weiter angewärmt und dann in ein Reaktionsgefäß
16 eingespeist. Zuvor wird dem Waschmittel bei 17 Natronlauge aus einem Vorratstank 18 mit Hilfe einer
Dosierpumpe 19 zugemischt. Mit Hilfe einer Dampfheizung 20 wird im Reaktionsgefäß 16 eine Temperatur
von 150° C aufrechterhalten. In dem Reaktionsgefäß 16 findet die Umsetzung des durch Zugabe der
Lauge gebildeten Natriumcyanids mit dem Wasser unter Bildung von Natriumformiat und Ammoniak
statt. Das Natriumformiat-Ammoniak-Lösungsmittel-Gemisch wird am Boden des Reaktionsgefäßes
abgezogen, im Ventil 21 auf einen Druck von etwa 2 ata entspannt und auf einen Ammoniakabtreiber 22
aufgegeben. Der Ammoniakabtreiber ist an seinem Kopf mit einer mit Kühlwasser gekühlten Kühlschlange
und an seinem Sumpf mit einer mit Dampf betriebenen Umlaufheizung versehen. In der Säule 22
wird das bei der Reaktion im Reaktionsgefäß 16 gebildete Ammoniak abgetrieben. Die ammoniakfreie
Lösung verläßt den Abtreiber durch Leitung 23 und wird mit Hilfe der Pumpe 24 zum großen Teil durch
Leitung 31 auf eine Methanol-Wasser-Trennsäule 25 gepumpt. Die Methanol-Wasser-Trennsäule ist ebenfalls
mit einer Kopf kühlung und mit einer Sumpf heizung versehen. In der Säule 25 erfolgt eine Zerlegung
des Methanol-Wasser-Gemisches in Reinmethanol, welches am Kopf großenteils durch Leitung 26 abgenommen,
in die Anlage 7 abgeführt und dort mit dem aus dem oberen Abschnitt der Waschsäule 2 stammenden
Waschmittel vereinigt wird. Nur ein kleiner Teil davon wird als Rücklauf durch Leitung 27 auf
die Säule zurückgegeben. Das natriumformiathaltige Abwasser fließt durch Leitung 28 vom Boden der
Säule 25 ab. Ein anderer Teil des aus dem Ammoniakabtreiber 22 abfließenden Gemisches wird durch
Leitung 29 abgezweigt, in den Wärmeaustauschern 15 und 10 gekühlt, im Nachkühler 30 bis auf eine Temperatur
von — 30 ° C weiter gekühlt und dann durch Leitung 3 wieder auf den Kopf des unteren Waschabschnittes
aufgegeben.
In Fig. 2 treten durch Leitung 40 20000 NmVh eines
Gases folgender Zusammensetzung
H2H-CO 86,0 Vol.%
H2H-CO 86,0 Vol.%
N2H-Ar 1.5 Vol.%
CO, 12.0 Vol.%
H2S 0,5 Vol.%
HCN 120 mg/Nm3
in eine Waschsäule 41 ein. Die Waschsäule 41 ist durch einen Dampfkamin und ein Auffangblech in einen
oberen und in einen unteren Abschnitt unterteilt. Durch Leitung 42 werden der Waschsäule 41 etwa
50 t/h reines Waschmittel, beispielsweise Methanol, mit einer Temperatur von —45° C zugeführt. In der
Waschsäule 41 herrscht ein Druck von 30 ata. Das vorwiegend mit CO2 und H2S beladene Methanol wird
aus dem oberen Abschnitt durch Leitung 43 abgezogen und zum großen Teil einer Waschmittel-Aufbereitungsanlage
44 zugeführt, welche durch Leitung 42 wieder reines kaltes Waschmittel zur Verfügung stellt.
Von sauren Bestandteilen befreites Gas verläßt die Säule 41 durch Leitung 71. Ein kleiner Teil des beladenen
Waschmittels aus dem oberen Abschnitt wird durch Leitung 45 abgezweigt und in den unteren Abschnitt
der Waschsäule 41 eingespeist. Dort dient dieser Teil des Waschmittels dazu, in erster Linie HCN
auszuwaschen. Das mit CO2, H2S und HCN beladene
Waschmittel tritt durch Leitung 46 mit einer Temperatur von - 25 ° C aus der Waschsäule 41 aus und
wird im Ventil 47 auf einen Druck von etwa 1 ata entspannt. Mit diesem Druck gelangt es in eine kleine
Strippsäule 48, wo ihm von unten durch Leitung 49 eingespeistes Strippgas, beispielsweise Stickstoff in einer
Menge von 20 NmVh entgegengeführt wird. Am Kopf der Strippsäule zieht durch Leitung 50 ein Gemisch
von CO2, H2S, etwas H2 + CO und Strippgas
ab. Das noch HCN enthaltende Waschmittel wird durch Leitung 51 abgezogen, im Wärmeaustauscher
52 angewärmt, in einem Ventil 53 auf einen Druck von etwa 0,8 ata entspannt und durch Leitung 54 auf
eine Wasser-Methanol-Trennsäule 55 aufgegeben. Zuvor wird dem Waschmittel bei 56 eine ausreichende
Menge wäßriger Natronlauge aus dem Vorratsgefäß 57 mit Hilfe der Pumpe 58 zugegeben. Die Wasser-Methanol-Trennsäule
55 ist am Kopf mit einer mit Kühlwasser betriebenen Kühlung und am Sumpf mit einer mit Dampf betriebenen Umlaufheizung 59 ausgestattet.
Am Kopf ist die Säule 55 außerdem mit einer Leitung 60 und einem Absauggebläse 61 ausgestattet,
das in der Säule einen Druck von 0,5 ata aufrechterhält. Unter diesen Druckbedingungen erfolgt
in der Säule 55 eine Zerlegung des Waschmittels in eine sich im Sumpf ansammelnde wäßrige Fraktion
(etwa 80° C) und in eine Methanolfraktion, die großenteils durch Leitung 62 abgezogen und in die Anlage
44 gegeben wird, wo sie sich mit dem übrigen Waschmittel vereinigt, während ein gewisser Teil
durch Leitung 63 als Rücklauf auf die Säule 55 zurückgegeben wird. Die rücklaufende Flüssigkeit hat
eine Temperatur von etwa 48° C. Die wäßrige, natriumcyanidhaltige Fraktion wird durch Leitung 64 abgezogen,
in einer Pumpe 65 auf einen Druck von etwa 15 ata gefördert und dann im Wärmeaustauscher 66
und im Dampferhitzer 67 auf eine Temperatur von 150° C erhitzt und in einen Verweilkessel eingeführt,
wo das Waschmittel etwa 15 bis 30 Minuten verweilt und wobei sich die Zersetzung des Natriumcyanids in
Natriumformiat und Ammoniak vollzieht. Das ammoniak- und natriumformiathaltige Wasser wird
durch Leitung 69 abgezogen, gibt im Wärmetauscher 66 seine Wärme an unzersetzte Lösung ab und fließt
dann durch Leitung 70 ins Abwassernetz.
Hierzu 2 Blatt Zeichnungen
Claims (7)
1. Verfahren zur Entfernung von Cyanwasserstoff
aus weitere saure Bestandteile wie Kohlendioxid, Schwefelwasserstoff und Kohlenoxidsulfid
enthaltenden Gasen, wobei die weiteren sauren Bestandteile aus den Gasen durch eine physikalische
Wäsche mit einem Waschmittel ausgewaschen werden, dadurch gekennzeichnet, daß der Cyanwasserstoff gleichzeitig mit den weiteren
sauren Bestandteilen mit Methanol ausgewaschen und das beladene Methanol einer Teilregenerierung
unterworfen wird, wodurch ein Großteil der weiteren sauren Bestandteile abgetrieben
wird, daß das beladene Methanol nach der Teilregenerierung mit einer wäßrigen Alkali-
oder Erdalkalihydroxidlösung versetzt und das dabei gebildete Cyanid durch Erhitzen
auf 130° C bis 200= C Ammoniak und Formiat umgewandelt wird und daß das regenerierte
Methanol wieder in den Prozeß zurückgeführt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das beladene Waschmittel vor
dem Erhitzen mit höchstens etwa 30 Gew.-% Wasser versetzt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das nach der Telregenerierung
und dem Zusatz der wäßrigen Alkali- oder Erdalkalihydroxidlösung zum teilregenerierten Methanol
vorliegende Wasser-Methanol-Gemisch ohne Zersetzung des Cyanids durch Destillation in eine
Methanolfraktion und in eine Wasserfraktion zerlegt und dann erst das in der Wasserfraktion befindliche
Cyanid durch Erhitzen in Ammoniak und Formiat übergeführt wird.
4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Ammoniak und Formiat
enthaltende Lösung von Ammoniak befreit und die formiathaltige Lösung zum Auswaschen des
Cyanwasserstoffs aus dem Rohgas verwendet wird.
5. Vorrichtung zur Entfernung von Cyanwasserstoff aus weitere saure Bestandteile wie Kohlendioxid,
Schwefelwasserstoff und Kohlenoxisulfid enthaltenden Gasen mit einer Waschsäule,
dadurch gekennzeichnet, daß der Fuß der Waschsäule (2, 41) mit dem Oberteil einer Strippsäule
(11, 48) in Verbindung steht, deren Unterteil mit einer Methanol-Wasser-Trennsäule (25, 55) verbunden
ist, daß in die vom Unterteil der Strippsäule (11, 48) ausgehende Leitung eine Leitung
aus einem Vorratsgefäß (18, 57) für Alkalilauge mündet, daß der Methanol-Wasser-Trennsäule
(25, 55) ein Reaktions- bzw. -verweilgefäß (16, 68) zugeordnet ist, und daß das Oberteil der Methanol-Wasser-Trennsäule
(25, 55) mit dem Oberteil der Waschsäule (2, 41) in Verbindung steht.
6. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß das Reaktionsgefäß (16) und
ein Ammoniukabtreiber (22) in Methanolfließrichtuiig
vor der Metli;mol-Wasser-Trennsäule (25) angeordnet sind.
7. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß das Verweilgefäß (68) und eine
Dampfheizung (67) in Methanoltließrichtimg hinter der Methanol-Wasser-Trennsäule (55) angeordnet
sind.
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