DE2100473A1 - Elektroakustischer Wandler - Google Patents
Elektroakustischer WandlerInfo
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Description
Dipl.-lng. G. Schliebs 61 Darnutodt Ludwig-Büchner-Straße 14
Patentanwalt ■ Telefon (06151) 62928
Postscheckkonto: Frankfurt a. M. 11Π 57
Bankverbindung: Deutsche Bank AG., Darmstadt Tetegramme: invenfron
Deutsche Patentamt
München 2
Zweibrückenstr .12
Zweibrückenstr .12
Ihr Zeichen Ihr Schreiben Mein Zeichen E 153 Tag 4·1·1971
Betrifft! Patentanmeldung
Anmelder: Otto Brandt, LE BRUSO, und
Bernard Tooquet,- SAlARY S/MER (Frankreich)
Die Erfindung "bezieht sich auf einen piezoelektrischen
elektroakustischen Wandler, der insbesondere zur Unterwasserschallabstrahlung
geeignet ist.
Derartige piezoelektrische Wandler sind gegen Beanspruchungen durch den statischen Umgebungsdruck sehr empfindlich,
namentlich wenn diese Beanspruchungen nicht vollkommen gleichmässig auf die piezoelektrischen Bauelemente
verteilt sind. Dieses Phänomen ist besonders bei V/andlern von Fachteil, welche für grosse Meerestiefen verwendet
werden, wo der hydrostatische Druck linear mit der Eintauchtiefe
wächst. Die elektroakustischen Eigenschaften des Wandlers werden in diesem Falle in gross em und schwer
vorhersehbarem Ausmass verändert.
Der Wirkungsgrad solcher Wandler ist ausserdem nur in einem einzigen schmalen Frequenzband beiderseits der
Hauptres/onanzfrequenz oder Eigenfrequenz ausreichend.
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Brief vom 4 .1.71 Blatt 2 Dlpl.-Ing. G. Schllel
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Diese Eigenfrequenz ist abhängig von den Abmessungen und dem Aufbau des Wandlers. Pur niedrige Frequenzen, z.B.
in der G-rössenordnung einiger kHz, und für hohe akustische
Abstrahlleistungen ergeben sich für gegenwärtige Yfandler ein grosses Gewicht und Bauvolumen.
Die Erfindung setzt sich zum Ziel, diese Nachteile zu beheben, und schlägt hierzu einen elektroakustischen Wandler
vor, bei dem an sich bekannte und erprobte Bauteile auf neuartige Weise zusammengestellt sind.
Gemäss einem ersten Kennzeichen der Erfindung ist die schallabstrahlende Fläche des elektroakustischen Y/andlers
von einem beliebig geformten geschlossenen Gehäuse oder von einem !eil desselben gebildet, das durch einen oder
mehrere im Inneren des Gehäuses untergebrachte piezoelektrische Geber erregbar ist.
Durch ein hinsichtlich Werkstoffauswahl und Bemessung auf entsprechende Steifigkeit gebrachtes Gehäuse werden die
piezoelektrischen Geber jeglicher Einwirkung eines äusseren hydrostatischen Druckes entzogen. Hierdurch kann sich
der Aussendruck, dem der Wandler ausgesetzt ist, in grösstem Ausmass ändern, ohne dass seine elektroakustischen
Eigenschaften im geringsten beeinflusst werden.
Gemäss weiterer Erfindung hat jeder Geber nur eine einzige
mechanische Verbindung mit einem Teil des Gehäuses und trägt am freien Ende eine Gegenmasae. Durch diese ivlassnahme
werden die Geber voneinander und von evtl0 Gehäusedeformationen
vollkommen unabhängig.
Mit besonderem Vorteil kann die Eigenfrequenz des akustisch
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aktiven Gehäuseteiles derart auf die Eigenfrequenz der Geber abgestimmt sein, dass der Wandler zwei Resonanzbereiche
aufweist, von denen der eine unterhalb der niedrigen Eigenfrequenz und der andere in der Nähe der höheren
Eigenfrequenz der beiden Systemkomponenten liegt.
Die mit f bezeichnete Eigenfrequenz des Gehäuses ist im allgemeinen eher kleiner als die mit f bezeichnete
Eigenfrequenz der piezoelektrischen Geber. Ein erfindungsgemässer Wandler kann daher als ein aus zwei mechanischen
Schwingern gekoppeltes System betrachtet werden, welches zwei Hauptresonanz- oder Eigenfrequenzen aufweist, von M
denen die eine f., kleiner als £ ist und von denen die
1 el
andere fp in der Nähe von f liegte Durch entsprechende
Wahl der Werte f und f , der Anzahl η von Gebern und
a m'
durch entsprechende Verteilung von Masse und Elastizität
lassen sich daher die Frequenzen f.. und fp in weiten Ausmassen
beeinflussen. Das gleiche gilt für die Gütekoeffizienten Q und in allgemeinerer Weise für alle- elektroakustischen
Eigenschaften des erfindungsgemässen Wandlers.
Zudem ermöglicht das Vorhandensein einer Eigenfrequenz unterhalb der niedrigsten Eigenfrequenz der Systemkomponenten,
Gewicht und Bauvolumen zu verringern.
£ In einer besonderen Ausbildungsform schlägt die Erfindung ~
einen elektroakustischen Wandler vor, bei dem das Gehäuse in Form eines akustischen aktiven Ringes mit seitlichen
akustisch inaktiven Deckeln ausgebildet ist, bei dem im ■ Inneren des Ringes sternförmig piezoelektrische Geber
angeordnet sind, die aus piezoelektrischen Keramikscheiben aufgebaut sind und am inneren Ende Gegenmassen tragen. Mit
dieser besonderen Bauform entsteht ein elektroakustischer
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Wandler, der "bei geringstem Gewicht und Platzbedarf ausserordentlich
hohen hydrostatischen Druck erträgt und eine frequenzkonstante Abstrahlleistung in einer Ebene quer
zur Ringachse bietet.
Weitere Einzelheiten und Vorteile ergeben sich aus der
folgenden Beschreibung einer bevorzugten Ausfuhrungsform
der Erfindung in zwei Ausführungsbeispielen in Verbindung mit der Zeichnung. In dieser zeigen:
Pig. 1 einen elektroakustischen Wandler in perspektivischer Ansicht ohne die beiden akustisch
inaktiven Deckel und
Ug. 2 ein Ersatzschaltbild zur Berechnung der Eigenschaften
dieses Wandlers.
Bei der in Pig. 1 gezeigten Ausführungsform besteht das Gehäuse des Wandlers aus einem akustisch aktiven Ring 1,
welcher durch zwei nicht dargestellte seitliche Deckel druckdicht abgeschlossen ist, die akustisch inaktiv sind.
Im Inneren des Ringes 1 sind sternförmig piezoelektrische Geber 2 angeordnet. Diese sind ausschliesslich an der
Innenseite des Ringes befestigt und dienen dazu, den Ring akustisch zu erregen. Jeder Geber ist mit einer Gegenmasse
versehen, sein aktiver Teil 4 besteht z.B. aus piezoelektrischen Keramikscheibeno
In einem ersten Ausführungsbeispiel besteht der Ring aus Stahl, hat einen Aussendurchmesser von 20 cm, einen Innendurchmesser
von 17 cm und eine Höhe von 4,2 cm. Es sind acht piezoelektrische Geber vorgesehen, deren Gegenmasse
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rief vom 4.1 .71 Blatt 5 Dlpl.-Ing. Q. Schllebs
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jeweils 170 beträgt. Der aktive Teil der Geber besteht aus zwei piezoelektrischen. Keramikscheiben von 1 cm Dicke,
3,6 cm Aussendurchmesser und 1,2 cm Innendurchmesser. Die
Scheiben können mit einer elektrischen Spannung von 2.500 Y betrieben werden.
Der so gebildete Wandler besitzt zwei Eigenfrequenzen von 6 und 26 kHz, während die Eigenfrequenz des Ringes allein
8,5 kHz und die Eigenfrequenz eines Gebers alleine 24 kHz beträgt. Der Gütekoeffizient für die untere,Frequenz
(6 kHz) beträgt 14, der Wirkungsgrad 0,84 und die abge- ^
strahlte akustische Leistung 180 W bei einer Erregerspan-- ™
nung von 2.500 V. Der Innenwiderstand R beträgt 27 kOhm.
Die angeführten Eigenschaften des Y/andlers sind praktisch unabhängig vom Aussendruck, der bis 400 Bar (at) reichen
kann. Die Ringdicke e&, die zum Ertragen eines hydrostatischen
Aussendruckes ρ erforderlich ist, lässt sich durch folgende Gleichung berechnen;
e.
τ-
R/s - 2p
R/s
R/s
Hierin ist R die Zugfestigkeit des Ringwerkstoffes, s die
gewählte Sicherheit gegen Bruch und d der Ringdurchmesser. Allgemein lässt sich sagen, dass die Aussendruckunempfind- %
lichkeit des erfindungsgemässen elektroakustischen Y/andlers
es gestattet, entweder seinen Einsatzbereich z.B. in Richtung auf grössere Meerestiefen zu erweitern, oder eine
Gewichtseinsparung zu erzielen und ggf. die akustischen
Eigenschaften zu verbessern.
Ein zweites Ausführungsbeispiel zeigt den weiten Bereich, in dem der Wandler den gewünschten elektroakustischen
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Eigenschaften angepasst werden kann0
Dieses zweite Ausführungsbeispiel bildet eine Abv/andlungsform
des ersten Ausführungsbeispieles, die einzelnen Bauteile sind gleichartig angeordnet. Der Ring 1 hat Jetzt
einen Aussendurchmesser von 33 cm und eine Dicke von 4 cm. Er besteht aus der Legierung A TT 4 G-. Es sind zehn Geber
vorgesehen, deren Gegenmasse 596 g beträgt. Der aktive Teil der G-eber y/ird von vier piezoelektrischen Keramikscheiben
aus Bleizirkonät mit einem Aussendurchmesser von
3,6 cm, einem Innendurchmesser von ί,2 cm und einer
Dicke von 1 cm gebildet. Die untere Eigenfrequenz des Wandlers beträgt 2,5 kHz, die obere Eigenfrequenz 9>5 kHz,
während die Eigenfrequenz eines Gebers allein 5 kHz und die des Ringes allein 10 kHz beträgt. Der Innenwiderstand
beträgt 7·560 Ohm, und der Wirkungsgrad liebt bei 97 $.
Die abgestrahlte akustische Leistung erreicht 4 kW bei einer Erregerspannung von 5.500 V. Der G-ütekoeffizient Q
beträgt 4>8 bei der unteren Eigenfrequenz,-Der Ring mit seinen beiden Deckeln kann einem Druck von 200 Bar (at)
widerstehen.
Die Eigenfrequenzen eines erfindungsgemässen Wandlers
lassen sich durch folgende Berechnung ermitteln. Es sei f die Eigenfrequenz oder Resonanzfrequenz des schallab-
strahlenden oder schwingenden Teiles des Y/andlergehäuseso
Im Sonderfall eines Ringes ist f = , wobei C" die
El ff * & d
Schallgeschwindigkeit für Longitudinalwellen ist und d der Durchmesser des Ringes; f sei die Eigenfrequenz
eines Gebers. Für einen G-eber, wie er in Fig. 1 dargestellt ist, gilt fm = —
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Hierbei ist E die Elastizität des Gebers, M^ ist der
Massenanteil, den man erhält, wenn die Masse des schwingenden Teiles des Wandlergchäuses auf alle Geber gleichmassig
aufgeteilt wird, und M2 ist die Gegenmasse eines
Gebers. Der Ring und die gekoppelten Geber können durch ein Ersatzschaltbild (Fig. 2) dargestellt werden. In
dieses Ersatzschaltbild sind die oben definierten Grossen eingetragen und zusätzlich einige weitere Hilfsrechengrössen,
wie die Erregerkraft F des aktiven Teiles (piezoelektrische Elemente), die Schwinggeschwindigkeit Y
der Masse M1 und die Elastizität E_ des Ringes. Die Eigeni
a
frequenzen f., und f„ erhält man durch Auflösung des
Gleichungssystemes, das den Ersatzschaltkreis beschreibt. Indem man f = a · f setzt, erhält man eine Lösung in
folgender Form:
-P — ■" \f'
Selbstverständlich können die Formen und physikalischen
Eigenschaften der Bauteile des Wandlers im Rahmen der Erfindung weitgehend verändert werden. Ausserdem kann der
statische Druck im Inneren des Wandlergehäuses,der unabhängig vom Aussendruck ist, auf einen beliebigen Wert oberhalb
des Atmosphärendruckes gebracht werden, wodurch ent- M weder der Einsatzbereich des Wandlers erweitert oder eine
Gev/ichtseinsparung erzielt wird und ggf. ein Verbesserung der elektroakustischen Eigenschaften.
Erfindungsgemässe Wandler im engeren Sinne sind zur Abstahlung
akustischer Schwingungen bestimmt. Im weiteren Sinne können sie aber nach den Reziprozitätsgesetzt zur Aufnahme
von Schwingungen aus dem umgebenden Medium und zur Umwandlung dieser Schwingungen in elektrische Schwingungen dienen.
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Claims (3)
- Brief vom 4.1.71 Blatt 8 Dlpl.-Ing. Q. Schlief»an das Deutsche Patentamt, München PatentanwaltPat entansprücheElektroakustischer Wandler zur Unterwasserschallabstrahlung ~' dadurch gekennzeichnet, dass seine schallabstrahlende Fläche von einem beliebig geformten geschlossenen Gehäuse (1) oder von einem Teil desselben gebildet ist, das durch einen oder mehrere, im Inneren des Gehäuses untergebrachte piezoelektrische Geber (2) erregbar ist.
- 2. Elektroakustischer Wandler, dadurch gekennzeichnet, dass ™ jeder Geber (2) nur eine einzige mechanische Verbindung mit einem Teil des Gehäuses (1) hat und mit einer Gegenmasse (3) versehen ist.
- 3. Elektroakustischer Wandler nach Anspruch 1 und 2, gekennzeichnet durch ein Gehäuse in Form eines akustisch aktiven Ringes (1) mit seitlichen, akustisch inaktiven Deckeln und durch im Inneren des Ringes sternförmig angeordnete piezoelektrische Geber (2), die aus piezoelektrischen Keramikscheiben (4) aufgebaut sind und am inneren Ende Gegenmassen (3) tragen.Elektroakustischer Wandler nach Anspruch 1, 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Eigenfrequenz des akustisch aktiven Gehäuseteiles derart auf die Eigenfrequenz der Geber abgestimmt ist, dass der Wandler zwei Resonanzbereiche aufweist, von denen der eine unterhalb der niedrigeren Eigenfrequenz und der andere in der Nähe der höheren Eigenfrequenz der beiden Systemkomponenten (1, 2) liegt.109829/1250
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