DE2100473C3 - Elektroakustischer Wandler - Google Patents
Elektroakustischer WandlerInfo
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Description
35
Die Erfindung betrifft einen elektroakustischer! Wandler zur Unterwasserschallabstrahlung von zwei
verschiedenen Frequenzen mit einem widerstandsfähigen, metallischen, wasserdicht ausgeführten Gehäuse
mit einem schwingungsaktiven Gehäuseteil, und mindestens einem im Inneren des Gehäuses angeordneten
piezoelektrischen Geber mit einer Eigenfrequenz fm
wobei das schwingungsaktive Gehäuseteil eine von dem oder den piezoelektrischen Gebern unterschiedliche
Eigenfrequenz F3 aufweist
Derartige piezoelektrische Wandler sind gegen Beanspruchungen durch den statischen Umgebungsdruck
sehr empfindlich, namentlich wenn diese Beanspruchungen nicht vollkommen gleichmäßig auf die so
piezoelektrischen Bauelemente verteilt sind. Dieses Phänomen ist besonders bei Wandlern von Nachteil,
weiche für große Meerestiefen verwendet werden, wo der hydrostatische Druck linear mit der Eintauchtiefe
wächst. Die elektrostatischen Eigenschaflen des Wand- v>
lers werden in diesem Falle in großem und schwer vorhersehbarem Ausmaß verändert
Der Wirkungsgrad solcher Wandler ist außerdem nur in einem einzigen schmalen Frequenzband beiderseits
der Hauptresonanzfrequenz oder Eigenfrequenz ausreiehend. Diese Eigenfrequenz ist abhängig von den
Abmessungen und dem Aufbau des Wandlers. Für niedrige Frequenzen z, B, in der Größenordnung
einiger kHz, und für hohe akustische Abstrahlleistungen ergeben sich für gegenwärtige Wandler ein großes f>5
Gewicht und Bauvolumen.
Aus der DE-AS 10 36 126 ist bereits ein elektroakustischer
Wandler bekannt, in dessen Gehäuse ein piezoelektrischer Impulsgeber angeordnet ist Die von
diesem Geber ausgesandten transversalen und longitudinalen Schwingungen können einerseits den Gehäusemantel
und andererseits das Boden- und Verschlußstück des zylindrischen Gehäuses zum Schwingen anregen.
Die beiden Eigenfrequenzen des schwingungsaktiven Gehäuses werden dabei durch den einzigen in dem
Gehäuse angeordneten Impulsgeber bestimmt.
Aufgabe der Erfindung ist es daher, einen elekti oakustischen
Wandler der eingangs genannten Art derart auszubilden, daß sein Arbeitsverhalten durch starke
Änderungen des äußeren hydrostatischen Druckes möglichst unbeeinflußt bleibt, wobei an sich bekannte
und erprobte Bauteile auf neuartige Weise zusammengestellt sind.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß jeder der piezoelektrischen Geber nur über eine
einzige mechanische Verbindung allein mit dem schwingungsaktiven Gehäuseteil mechanisch und
schwingungsmäßig in einer solchen Weise verbunden ist. daß das aus schwingungsaktivem Gehäuseteil und
piezoelektrischen Gebern bestehende System zwei Resonanzfrequenzen F\ und h aufweist, die von den
Eigenfrequenzen F3 des schwingungsaktiven Gehäuseteils
und Fn, der piezoelektrischen Geber verschieden sind.
Dadurch, daß jeder Geber nur eine einzige mechanische Verbindung mit einem Teil des Gehäuses hat,
werden die Geber voneinander und von eventuellen Gehäusedeformationen unabhängig. Ferner kann die
Eigenfrequenz des akustisch aktiven Gehäuseteils derart auf die Eigenfrequenz der Geber abgestimmt
werden, daß der Wandler zwei Resonanzbereiche aufweist, von denen der eine unterhalb der niedrigen
Eigenfrequenz und der andere in der Nähe der höheren Eigenfrequenz der beiden Systemkomponenten liegt
Die mit f, bezeichnete Eigenfrequenz des Gehäuses
ist im allgemeinen kleiner als die mit Fn, bezeichnete
Eigenfrequenz der piezoelektrischen Geber. Ein erfindungsgemäßer Wandler kann daher ais ein aus zwei
mechanischen Schwingern gekoppeltes System betrachtet werden, welches zwei Hauptresonanz- oder
Eigenfrequenzen aufweist von denen die eine F\ kleiner als F, ist und von denen die andere F7 in der Nähe von Fn,
liegt Durch entsprechende Wahl der Werte F1, und Fn
der Anzahl π von Gebern und durch entsprechende Verteilung von Masse und Elastizität lassen sich daher
die Frequenzen /Ί und /2 in weiten Ausmaßen beeinflussen.
Das gleiche gilt für die Gütekoeffizienten Q und in allgemeinerer Weise für alle elektroakustischen Eigenschaften
des erfindungsgemäßen Wandlers. Zudem ermöglicht das Vorhandensein einer Eigenfrequenz
unterhalb der niedrigsten Eigenfrequenz der Systemkomponenten, Gewicht und Bauvolumen zu verringern.
In einer Ausgestaltung der Erfindung für eine allseitige Schallabstrahlung in einer Ebene ist vorgesehen,
daß das schwingungsaktive Gehäuseteil als Ring ausgebildet und mittels zweier akustisch inaktiver,
runder Deckel zu einem Gehäuse verschlossen ist, und daß mehrere piezoelektrische Geber in radialer
Ausrichtung an der Innenseite des Ringes angeordnet sind.
Mit dieser besonderen Bauform entsteht ein elektroakustischer Wandler, der bei geringstem Gewicht und
Platzbedarf außerordentlich hohen hydrostatischen Drück erträgt und eine frequenzkonstante Abstrahlleistung
in einer Ebene quer zur Ringachse bietet.
Weitere Einzelheiten Und Vorteile ergeben sieb aus
der folgenden Beschreibung einer bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung in zwei Ausführungsbeispielen in Verbindung mit der Zeichnung. In dieser zeigt
F i g. 1 einen elektroakustischer! Wandler in perspektivischer
Ansicht ohne die beiden akustisch inaktiven Deckel und
Fig.2 ein Ersatzschaltbild zur Berechnung der
Eigenschaften dieses Wandlers.
Bei der in F i g. 1 gezeigten Ausführungsform besteht das Gehäuse des Wandlers aus einem akustisch aktiven
Ring I1 welcher durch zwei nicht dargestellte seitliche
Deckel druckdicht abgeschlossen ist, die akustisch inaktiv sind. Im Inneren des Ringes 1 sind sternförmig
piezoelektrische Geber "ϊ angeordnet Diese sind ausschließlich an der Innenseite des Ringes befestigt
und dienen dazu, den Ring akustisch zu erregen. Jeder Geber ist mit einer Gegenmasse 3 versehen, sein aktiver
Teil 4 besisht z. B. aus piezoelektrischen Keramikscheiben.
In einem ersten Ausführungsbeispiel besteht der Ring aus Stahl, hat einen Außendurchmesser von 20 cm, einen
Innendurchmesser von 17 cm und eine Höhe von 4,2 cm.
Es sind acht piezoelektrische Geber vorgesehen, deren Gegenmasse jeweils 170 g beträgt Der aktive Teil der
Geber besteht aus zwei piezoelektrischen Keramikscheiben von 1 cm Dicke, 3,6 cm Außendurchmesser und
1,2 cm Innendurchmesser. Die Scheiben können mit einer elektrischen Spannung von 2.500 Ven betrieben
werden.
Der so gebildete Wandler besitzt zwei Eigenfrequenzen von 6 und 26 kHz, während die Eigenfrequenz des
Ringes allein 8,5 kHz und die Eigenfrequenz eines Gebers alleine 24 kHz beträgt Der Gütekoeffizient für
die untere Frequenz (6 kHz) beträgt 14, der Wirkungsgrad 0,84 und die abgestrahlte akustische Leistung
180 W bei einer Erregerspannung von 2500 V. Der Innenwiderstand Rp beträgt 27 kOhm. Die angeführten
Eigenschaften des Wandlers sind praktisch unabhängig vom Außendruck, der bis 400 bar reichen kann. Die
Ringdicke ea die zum Ertragen eines hydrostatischen
Außendruckes ρ erforderlich ist, läßt sich durch folgende Gleichung berechnen:
[-IV]
Hierin ist R die Zugfestigkeit des Ringwerkstoffes, s
die gewählte Sicherheit gegen Bruch und d der Ringdurchmesser. Allgemein läßt sich sagen, daß die
AuBendruckunempfindlich-keit des erfindungsgemäßen
elektroakustischen Wandlers es gestattet entweder seinen Einsatzbereich z. B. in Richtung auf größere
Meerestiefen zu erweitern, oder eine Gewichtseinsparung zu erzielen und gegebenenfalls die akustischen
Eigenschaften zu verbessern.
Ein zweites Ausführungsbeispiel zeigt den weiten Bereich, in dem der Wandler den gewünschten
elektroakustischen Eigenschaften angepaßt werden kann.
Dieses zweite Ausführungsbeispiel bilde., eine Abwandlungsform
des ersten Ausführungsbeispiels, die einzelnen Bauteile sind gleichartig angeordnet. Der
Ring 1 hat jetzt einen Außendurchmesser von 33 cm und
eine Dicke von 4 cm. Er besteht aus der Legierung A U 4 G. Es sind zehn Geber vorgesehen, deren
Gegenmasse 596 g beträgt Der aktive Teil der Geber
ίο wird von vier piezoelektrischen Keramikscheiben aus
Bleizirkonat mit einem Außendurchmesser von 3,6 cm, einem Innendurchmesser von 1,2 cm und einer Dicke
von 1 cm gebildet Die untere Eigenfrequenz des Wandlers beträgt 2,5 kHz, die obere Eigenfrequenz 9,5
kHz, während die Eigenfrequenz eines Gebers allein 5 kHz und die des Ringes allein 10 kHz beträgt Der
Innenwiderstand beträgt 7.560 Ohm, und der Wirkungsgrad
liegt bei 97%. Die abgestrahlte akustische Leistung erreicht 4 kW bei einer Erregerspannung von 5.500 V.
Der Gütekueffizient Q beträgt 43 bsi der unteren
Eigenfrequenz. Der Ring mit seinen öeiden Deckeln kann einem Druck von 200 bar widerstehen.
Die Eigenfrequenzen eines erfindungsgemäßen Wandlers lassen sich durch folgende Berechnung
ermitteln. Es sei f„ die Eigenfrequenz oder Resonanzfrequenz
de- schallabstrahlenden oder schwingenden Teils
des Wandlergehäuses. Im Sonderfall eines Ringes ist
30
Ca
rr ■ d
wobei Cs die Schallgeschwindigkeit für Longitudinalwellen
ist und c/der Durchmesser des Ringes; /m sei die
Eigenfrequenz eines Gebers. Für einen Geber, wie er in F i g. 1 dargestellt ist, gilt
40
, M1M2
Mx + M2
Hierbei ist En, die Elastizität des Gebers, M\ ist der
Massenanteil, den man erhält wenn die Masse des schwingenden Teils des Wandlergehäuses auf alle
Geber gleichmäßig aufgeteilt wird, und Mi ist die
Gegenmasse eines Gebers. Der Ring und die gekoppelten Geber können durch ein Ersatzschaltschild (F i g. 2)
dargestellt werden. In dieses Ersatzschaltbild sind die oben definierten Größen eingetragen und zusätzlich
einige weitere Hilfsrechengrößen, wie die Erregerkraft
Fn, des aktiven Teils (piezoelektrische Elemente), die
Schwinggeschwindigkeit V der Masse M\ und die Elastizl.ät E, des Ringes. Die Eigenfrequenzen f\ und h
erhält man durch Auflösung des Gleichungssystems, das den Ersatzschaltkreib Deschreibt Indem man fm- a ■ fa
setzt, erhält man eine Lösung in folgender Form:
(\+ü2)2 M1 +M2
Selbstverständlich können die Formen und physikali- 65 Wandlergehäuses, der unabhängig vom Außendruck ist,
sehen Eigenschaften der Bauteile des Wandlers im auf einen beliebigen Wert oberhalb des Atmosphären-Rahmen
der Erfindung Weitgehend verändert werden. drucks gebracht werden, wodurch entweder der
Außerdem kann der statische Druck im Inneren des Einsatzbereich des Wandlers erweitert oder eine
Gewichtseinsparung erzielt wird und gegebenenfalls eine Verbesserung der elektroakustischen Eigenschaft
ten.
ErfindungsgemäBe Wandler im engeren Sinne sind
zur Abstrahlung akustischer Schwingungen bestimmt.
Im weiteren Sinne können sie aber nach dem Reziprozitätsgesetz zur Aufnahme Von Schwingungen
aus dem umgebenden Medium und zur Umwandlung dieser Schwingungen in elektrische Schwingungen
dienen.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (2)
1. Elektroakustischer Wandler zur Unterwasserschallabstrahlung
von zwei verschiedenen Frequenzen mit einem widerstandsfähigen, metallischen,
wasserdicht ausgeführten Gehäuse mit einem schwingungsaktiven Gehäuseteil, und mindestens
einem im Inneren des Gehäuses angeordneten piezoelektrischen Geber mit einer Eigenfrequenz fm,
wobei das schwingungsaktive Gehäuseteil eine von dem oder den piezoelektrischen Gebern unterschiedliche
Eigenfrequenz F2 aufweist, dadurch
gekennzeichnet, daß jeder der piezoelektrischen Geber (2, 3, 4) nur über eine einzige
mechanische Verbindung allein mit dem schwingungsaktiven Gehäuseteil (1) mechanisch und
schwingungsmäßig in einer solchen Weise verbunden ist, daß das aus schwingungsaktivem Gehäuseteil
(1) und piezoelektrischen Gebern (2, 3, 4) bestehende System zwei Resonanzfrequenzen /1 und
/2 aufweist, die von den Eigenfrequenzen F1 des
schwingungsaktiven Gehäuseteils (1) und Fm der piezoelektrischen Geber verschieden sind.
2. Elektroakustischer Wandler nach Anspruch 1 für eine allseitige Schallabstrahlung in einer Ebene,
dadurch gekennzeichnet, daß das schwingungsaktive Gehäuseteil (1) als Ring ausgebildet und mittels
zweier akustisch inaktiver, runder Deckel zu einem Gehäuse verschlossen ist, und daß mehrere piezoelektrische
Geber (2,3,4) in radialer Ausrichtung an der Innenseite des Ringes angeordnet sind.
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