DE19835386C1 - Brille - Google Patents
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Abstract
Es wird eine Brille zur Verfügung gestellt, die ein fortschrittliches neues Brillengestell mit wirtschaftlich herzustellenden Scharnieren aufweist, was dadurch erzielt wird, daß ein Bügelende (4) in die zylindrische Ausnehmung (5) eines Scharnierblocks (9) eingeführt und das Endstück (6) des Bügelendes (4) im Bereich einer radialen Ausnehmung (17), das bügelfeste Bauteil bildend, in diese hinein umgebogen ist und der Scharnierblock (9) eine Aufnahme (10) für einen Fortsatz (11) des Brillengestells (1) aufweist, die parallel zu der Ausnehmung (5) des Bügelendes (4) des Bügels (2) angeordnet ist und im Scharnierblock (9) eine radiale Ausnehmung (12) für das Ende des Fortsatzes (11) des Brillengestells (1) vorgesehen ist, in die sich ein umgebogenes Endstück (16) des Fortsatzes (11) erstreckt.
Description
Die Erfindung betrifft eine Brille aus einem Brillengestell mit einer
Halterung für die Brillengläser und mit über Scharniere angelenkten Bü
geln gemäß dem Oberbegriff des Hauptanspruches.
Es ist eine Brille bekannt, DE 43 41 830 A1, die einen Scharnierblock
aufweist, welcher eine in einer senkrechten Richtung verlaufende zylin
drische Ausnehmung zur Aufnahme des Endes eines Brillenbügels besitzt
und in den eine radiale Ausnehmung eingebracht ist, in die sich ein Stift
erstreckt, der radial im sich in die Ausnehmung erstreckenden Ende ei
nes Brillenbügels gelagert ist, so daß der Stift zum einen eine Schwenk
begrenzung und zum anderen eine Verliersicherung für den Brillenbügel
darstellt.
Nachteilig an dem vorbekannten Scharnier ist, daß die Fertigung der
filigranen Teile, insbesondere des extrem kleinen Stiftes in der radialen
Ausnehmung des Scharnierblockes einen erheblichen Fertigungsaufwand
erfordert, wobei sich bei der Fertigung die aufwendige Befestigungsart
des Scharnierblockes an einem Brillengestell durch Löten negativ be
merkbar macht.
Weiterhin ist ein Scharnier mit einem Scharnierblock bekannt,
US 5 570 492, der ebenfalls stoffschlüssig an einem Brillengestell an
geordnet werden muß.
Ein anderes bekanntes Scharnier, US 5 589 895, weist einen am Fort
satz eines Brillengestelles angeformten Scharnierblock auf, was kon
struktionsbedingt einen erheblichen Fertigungsaufwand mit sich bringt.
Aufgabe der Erfindung ist es, eine Brille zur Verfügung zu stellen, die ein
fortschrittliches neues Brillengestell mit wirtschaftlicher herzustellenden
Scharnieren aufweist.
Die Lösung dieser Aufgabe wird in Verbindung mit den Oberbegriffs
merkmalen erfindungsgemäß durch die im kennzeichnenden Teil des
Patentanspruches 1 angegebene technische Lehre vermittelt.
Das aus einem Scharnierblock bestehende erfinderische Scharnier weist
eine zylindrische Ausnehmung für das Bügelende eines Brillenbügels
sowie in der der Eintrittsseite eines Bügelendes entgegengesetzten Stirn
seite eine radiale Ausnehmung für das Endstück eines Bügelendes auf,
welches in diese hinein umgebogen ist, wobei die Seitenränder des
Scharnierblockes den möglichen Schwenkwinkel des Bügels begrenzen.
Ein solches Scharnier besitzt den Vorteil einer einfachen Herstellbarkeit
und einer leichten Montage der zusammengehörigen Bauteile, ist bei
einer beständigen Festigkeit extrem wartungsarm und erübrigt durch
eine Art Stecksystem stoffschlüssige Verbindungsverfahren zur Verbin
dung mit dem Brillengestell, wie Schweißen oder Löten.
Der Scharnierblock ist nicht unmittelbar am Brillengestell befestigt, son
dern an einem sich in die Richtung des Bügels erstreckenden Fortsatz,
wobei der Scharnierblock eine zweite, in vertikaler Richtung verlaufende
Aufnahme für den Fortsatz aufweist und das Endstück des Fortsatzes in
eine stirnseitige Ausnehmung des Scharnierblockes umgebogen ist, deren
Öffnungsweite jedoch dem Außenmaß des Endstückes des Fortsatzes des
Brillengestelles entspricht, so daß der Scharnierblock gegenüber dem
Fortsatz nicht verdrehbar ist. Besonders vorteilhaft daran ist, daß keine
stoffschlüssige Verbindung zwischen dem Scharnierblock und dem Brillen
gestell hergestellt werden muß, da diese Verbindung durch einen einfa
chen Biegevorgang erzeugt werden kann.
Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen des Gegenstandes der Erfindung
ergeben sich aus und in Kombination mit den weiteren Unteransprüchen.
In der zylindrischen Ausnehmung des Scharnierblockes kann vorteilhaf
terweise eine Kunststoffhülse eingesetzt sein, die eine Durchtrittsöffnung
für das Bügelende aufweist, wodurch eine dauerhafte Führung des Bü
gels und ein gewisses Maß an Widerstand bei dem Auf- und Zuklappen
der Bügel erzielt werden kann, so daß ein Bügel beispielsweise auch in
einer aufgeklappten Stellung in dieser verbleibt und eine Brille einhändig
aufgesetzt werden kann, ohne daß ein unbeabsichtigtes Einklappen des
Bügels erfolgen kann. Weiterhin wird dadurch der korrekte und feste Sitz
der Brille gewährleistet.
Die Hülse ist bevorzugt mit einem Außengewinde versehen und in einem
Innengewinde der Ausnehmung für das Bügelende verschraubt, oder
aber das Außengewinde wird während des Einschraubens in der Ober
fläche der Hülse erzeugt, so daß der Herstellungsprozeß des Gewinde
schneidens entfallen kann. Durch die Anordnung einer zwischenge
schalteten weiteren Hülse oder der Ausführung des Gewindes als Bewe
gungsgewinde kann die Querschnittsform eines Bügels von der Kreis
form abweichen, so daß mittels dieser bevorzugten Ausführungsform die
Variationsmöglichkeit in der Gestaltung einer Brille wesentlich vergrößert
werden kann.
Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der Erfindung weist
der Scharnierblock im Bereich des Endstückes des Bügelendes eine stirn
seitige radiale Ausnehmung auf, in die das Endstück des Bügelendes
umgebogen ist, so daß eine Drehbewegung eines Bügels dort einen de
finierten Auf- und Zuschlag findet, wo das Endstück des Bügelendes ge
gen eine Seitenwand des Scharnierblockes anstößt. Auf diese einfache
Art und Weise kann eine wirkungsvolle Begrenzung des Schwenkwinkels
eines Bügels erzielt werden.
Denkbar ist auch eine vertauschte Anordnung der stirnseitigen Ausneh
mungen für die Endstücke von Bügel und Fortsatz und der Ausgestaltung
des Gelenks, so daß der Scharnierblock bügelfest ist und sich um den
Fortsatz herum dreht. Bei einer weiteren Ausführungsform können auch
beide Enden, dann in einem entsprechend kleineren Winkel und auch
jeweils in Hülsen, verdrehbar gelagert sein.
Nachfolgend ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung anhand von
Zeichnungen näher beschrieben. Es zeigen:
Fig. 1 eine Teilansicht eines Brillengestells mit einer Halterung für
ein Brillenglas und einem Scharnier,
Fig. 2 eine vergrößerte Darstellung des Scharniers der Fig. 1,
Fig. 3 eine Ansicht von unten auf das Scharnier gemäß der Fig. 2,
Fig. 4 eine Seitenansicht des vorgenannten Scharniers im Schnitt und
Fig. 5 eine vergrößerte Darstellung der Halterung für ein Brillenglas.
Die Brille besteht aus einem Brillengestell 1 mit einer Halterung für die
Brillengläser 3 und mit über jeweils einen Scharnierblock 9 angelenkten
Bügeln 2. Der Scharnierblock 9 besitzt eine in einer senkrechten Richtung
eingebrachte zylindrische Ausnehmung 5 für das Bügelende 4, welches
etwa rechtwinklig umgeformt ist und sich in die Ausnehmung 5 erstreckt.
Auf der der Eintrittsseite des Bügelendes 4 entgegengesetzten Stirnseite
des Scharnierblockes 9 ist über den Schwenkbereich eines Bügels 2 eine
radiale Ausnehmung 17 eingebracht, in die ein radial umgebogenes
Endstück 6 des Bügelendes 4 eingreift.
In der zylindrischen Ausnehmung 5 des Scharnierblockes 9 ist eine Hülse
7 eingesetzt, die eine Durchtrittsöffnung 8 mit einer dem Bügelende 4
entsprechenden Querschnittsform besitzt. Die Hülse 7 weist ein Außen
gewinde auf und ist in die mit einem Innengewinde versehene zylindri
sche Ausnehmung 5 des Scharnierblockes 9 eingeschraubt. Das Material
der Hülse 7 weist einen hohen Reibungsquotienten auf, so daß zur Be
wegung des Bügels 2 mindestens eine geringe Kraft erforderlich ist und
der Bügel nicht frei beweglich ist.
Der Scharnierblock 9 ist im wesentlichen quaderförmig ausgebildet und
besitzt eine zweite Aufnahme 10 für den Fortsatz 11 des Brillengestelles
1, die parallel zu der Ausnehmung 5 für das Bügelende 4 in den Schar
nierblock 9 eingebracht ist und in die sich das rechtwinklig umgebogene
Ende des Fortsatzes 11 erstreckt. Auch die Aufnahme 10 für den Fortsatz
11 des Brillengestelles 1 weist auf der der Eintrittsseite entgegengesetz
ten Stirnseite eine radiale Ausnehmung 12 auf, in die das Ende des Fort
satzes 11 des Brillengestelles 1 umgebogen ist, wobei diese Ausneh
mung 12 ein Breitenmaß aufweist, das dem des Fortsatzes 11 entspricht,
so daß damit der Scharnierblock 9 an dem Fortsatz 11 und insgesamt
am Brillengestell 1 ortsfest angebracht ist.
Nicht zeichnerisch dargestellt ist eine Ausführungsform, bei der die Ge
staltung der stirnseitigen Ausnehmungen 12, 17 vertauscht sind, so daß
der Scharnierblock 9 bügelfest ist und sich um das senkrechte Ende des
Fortsatzes 11 dreht. Ebenfalls nicht in den Zeichnungen dargestellt ist
eine Variante, bei der beide stirnseitigen Ausnehmungen 12, 17 so ge
staltet sind, daß beide Enden über einen jeweils geringeren Winkel im
Scharnierblock 9 drehbar gelagert sind, wobei beide Gelenke mit einer
Hülse 7 ausgestattet sind.
Das erfinderische Scharnier kann ohne Zuhilfenahme von filigranen
Schraubwerkzeugen zusammengesetzt und unter Verwendung einfach
ster Biegeverfahren am Brillengestell 1 befestigt werden.
Die Halterung für ein Brillenglas 3 mittels den Umfang eines Brillen
glases 3 mindestens teilweise umschließenden Fadens 13 besteht aus
dem Einbringen einer Durchtrittsöffnung 14 für den Faden 13, der hinter
der Durchtrittsöffnung 14 mit einer Verdickung 15 versehen ist, so daß
er nicht aus der Durchtrittsöffnung 14 herausziehbar ist, wonach der Fa
den 13 mindestens einfach um das Brillengestell 1 herumgewunden ist
und anschließend ein Brillenglas auf bekannte Art und Weise befestigt.
Das andere Ende des Fadens 13 kann auf eine herkömmliche Art an
einem Brillengestell 1 festgelegt sein oder ebenfalls nach mindestens
einer Schlinge um das Brillengestell eine Durchtrittsöffnung 14 eines
Brillenglases 3 durchgreifen und dahinter mit einer Verdickung versehen
sein.
Claims (6)
1. Brille aus einem Brillengestell mit einer Halterung für die Brillengläser
und mit über Scharnieren an dem Brillengestell angelenkten Bügeln,
wobei ein Scharnierblock eine in einer senkrechten Richtung einge
brachte zylindrische Ausnehmung zur Aufnahme des Endes eines Bü
gels und eine sich über den Schwenkbereich erstreckende radiale Aus
nehmung besitzt, in die ein bügelfestes Bauteil eingreift, welches im
Ende des Bügels befestigt ist, dadurch gekennzeichnet, daß das Bü
gelende (4) in die zylindrische Ausnehmung (5) eingeführt und dessen
Endstück (6) im Bereich der radialen Ausnehmung (17), das bügelfeste
Bauteil bildend, in diese hinein umgebogen ist und daß der Scharnier
block (9) eine Aufnahme (10) für einen Fortsatz (11) des Brillengestells
(1) aufweist, die parallel zu der Ausnehmung (5) des Bügelendes (4)
des Bügels (2) angeordnet ist und daß im Scharnierblock (9) eine ra
diale Ausnehmung (12) für das Ende des Fortsatzes (11) des Brillenge
stells (1) vorgesehen ist, in die sich ein umgebogenes Endstück (16) des
Fortsatzes (11) erstreckt.
2. Brille nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß in der zylindri
schen Ausnehmung (5) eine Hülse (7) mit einer Durchtrittsöffnung (8)
für das Bügelende (4) eingesetzt ist.
3. Brille nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die zylindrische
Ausnehmung (5) ein Innengewinde aufweist und in die Hülse (7) ein
Außengewinde eingebracht ist oder beim Einschrauben eingebracht
wird und daß die Hülse (7) in der zylindrischen Ausnehmung (5) fixiert
oder verdrehbar eingesetzt ist.
4. Brille nach einem der Ansprüche 2 bis 3, dadurch gekennzeichnet,
daß die Hülse (7) aus Kunststoff besteht und einen hohen Reibungs
beiwert aufweist.
5. Brille nach einem der vorgenannten Ansprüche 2 bis 4, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Durchtrittsöffnung (8) der Hülse (7) eine der
Querschnittsform eines Bügelendes (4) entsprechende Querschnitts
form aufweist.
6. Brille nach einem der vorgenannten Ansprüche, dadurch gekenn
zeichnet, daß mindestens eine der radialen Ausnehmungen (12, 17) in
den Stirnseiten des Scharnierblockes (9) weiter ist als ein umgeboge
nes Ende 16 des Fortsatzes (11) oder des Endstückes (6) des Bügelen
des (4) dick und daß eine oder beide Ausnehmungen (5, 10) als
Scharnier mit einer Hülse (7) ausgebildet sind.
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