DE19706186A1 - Backofen und Verfahren zur Steuerung eines Pyrolysereinigungsvorganges - Google Patents
Backofen und Verfahren zur Steuerung eines PyrolysereinigungsvorgangesInfo
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Description
Die Erfindung betrifft einen Backofen mit einem Garraum, welcher mindestens einen Heizkör
per zum Erwärmen, einen Temperatursensor, eine Abluftöffnung und einen Katalysator in der
Abluftöffnung aufweist, sowie mit einer elektronischen Steuer- und Auswerteeinrichtung und
mit einer Einrichtung zur Pyrolysereinigung. Außerdem betrifft die Erfindung ein Verfahren zur
Steuerung eines Pyrolysereinigungsvorganges.
Es ist allgemein bekannt, daß bei einem pyrolytischen Reinigungsvorgang Garraumver
schmutzungen beseitigt werden können, ohne den Benutzer zeitlich und körperlich zu be
lasten. Dazu ist die Entscheidung zum Einleiten des Selbstreinigungsvorganges von unter
schiedlichen Bedingungen abhängig. Neben der Möglichkeit, dem Benutzer Reinigungsbeginn
und -dauer vollständig zu überlassen, werden aber seitens der Hersteller auch diverse Verfah
ren angeboten, dem Benutzer diese Entscheidungen weitgehend abzunehmen. Die
DE-PS 30 21 427 offenbart eine von einer Zeitschaltung abhängige Einleitung der Reinigung.
Das bringt jedoch den Nachteil, daß feste Reinigungszyklen abgearbeitet werden, die auch
dann eine Reinigung ein leiten, wenn die Verschmutzung der Garraumwände noch keine Py
rolyse erfordern würde. Durch zu häufig durchgeführte Reinigungsvorgänge kann die Emaillie
rung der Garraumwände leiden und der Energieverbrauch ist unnötig hoch.
Weiterhin ist es durch die DE-PS 40 17 628 bekannt, eine objektiv begründete Einleitung des
Pyrolysereinigungsvorganges durch eine Erfassung der Verschmutzungswerte und einen
Grenzwertvergleich zu schaffen. In der DE-OS 41 27 388 wird als eine weitere Möglichkeit
vorgeschlagen, mit elektronischen Mitteln die Pyrolyse objektiv zu begründen. Hierzu sind im
Garraum Sensoren angeordnet, welche die Verschmutzungswerte erfassen und zu einer Aus
werteschaltung weitergeben. Die Auswerteschaltung signaliert den Verschmutzungsgrad und
empfiehlt daraufhin eine Reinigung oder führt sie durch. Diese Sensoren müssen jedoch an
geeigneten Stellen im Garraum zusätzlich angeordnet und außerdem auch für die extremen
Temperaturbedingungen bei einem Pyrolysevorgang geeignet sein. Weiterhin kommt negativ
hinzu, daß sich die Sensoren an verschiedenen Stellen der Garraumwände befinden und da
her auch unterschiedlich verschmutzt sind. Die sensierten Ergebnisse können daher nicht
immer eine exakte Auskunft über den Verschmutzungszustand des Garraumes geben.
Die EP 0 537 796 offenbart einen Herd mit Pyrolysereinigung und einem Katalysator in der
Abluftöffnung, welcher konstruktionsbedingt erst auf seine Betriebstemperatur gebracht wer
den muß, bevor er aus dem Garraum entweichenden Rauch reinigen kann. Der Katalysator
hat keine eigene Heizung und kein Mittel zur Erfassung der an ihm herrschenden Temperatur.
Um die Betriebstemperatur des Katalysators zu erreichen, wird der Garraum mit maximaler
Leistung seiner Heizkörper auf einen Temperaturwert hochgeheizt, bei welchem nur wenig
Rauch im Garraum gebildet wird. Danach erfolgt eine Verringerung der Leistung der Heizkör
per und die Garraumtemperatur wird auf diesem Temperaturwert eine feste Zeit gehalten bis
sich dabei die Temperatur des Katalysators seiner Betriebstemperatur genähert hat. Das hat
jedoch den Nachteil, daß je nach Abluftvolumenstrom und Garraumverschmutzung beim
Leistungserhöhen der Garraumbeheizung unerwünscht hohe Katalysatortemperaturen erreicht
werden oder in der festen Wartezeit die Katalysatortemperatur noch deutlich zu niedrig ist.
Dadurch ist der Katalysator nicht immer in der Lage, alle Rückstände zu verbrennen. Diese
gelangen dann unverbrannt an die Umgebung des Gerätes.
Der Erfindung stellt sich somit das Problem, einen Backofen derart auszugestalten, daß ein
Verfahren zur Steuerung eines Pyrolysereinigungsvorganges so optimiert ablaufen kann, daß
die jeweilige Art und Menge der Verschmutzung des Garraumes die Dauer eines Pyrolysevor
ganges bestimmen soll, wobei nur maximal eine so große Rauchmenge am Katalysator an
fallen darf, daß sie dort vollständig umgesetzt werden kann. Außerdem sollen auch Fehlbela
dungen während des Reinigungsvorganges erkannt werden.
Erfindungsgemäß wird dieses Problem durch einen Backofen und ein Verfahren mit in den
Patentansprüchen 1 bzw. 9 angegebenen Merkmalen gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen
und Weiterbildungen der Erfindung ergeben sich aus den nachfolgenden Unteransprüchen.
Die mit der Erfindung erreichbaren Vorteile bestehen neben einem dem Verschmutzungsgrad
angepaßten Energieverbrauch während des Reinigungsvorganges insbesondere auch darin,
daß während der Aufheizphase die Rauchentwicklung im Garraum so lange gering gehalten
wird, bis der Katalysator seine Betriebstemperatur erreicht hat. Der Backofen weist dazu eine
Schaltung zur Rauchbegrenzung auf. Wenn zu viel Rauch entsteht, die der Katalysator auf
grund seiner noch nicht erreichten Betriebstemperatur noch nicht verarbeiten kann, wird die
Garraumbeheizung ausgeschaltet oder so weit reduziert, daß die gerade aktuelle Garraum
temperatur so lange gehalten werden kann, bis der Katalysator seine Betriebstemperatur er
reicht hat. Der Katalysator kann dadurch ein optimales Ergebnis liefern und wird nicht überfor
dert. Je größer die Verschmutzung im Garraum ist, je höher ist die am Katalysator anfallende
Rauchmenge und desto öfter wird auch bereits in der Aufheizphase die Garraumbeheizung
ausgeschaltet. Die Verbrennungswärme am Katalysator nimmt mit der Größe der verbrennen
den Rückstände zu. Die vom Garraum nachgelieferte Wärme wird dann geringer, wenn die
Verschmutzung abnimmt. Diese Feststellung wird durch den Temperaturfühler am Katalysator
erfaßt und an eine elektronische Steuer- und Auswerteeinrichtung weitergegeben. Diese reali
siert für jeden Reinigungsvorgang seine verschmutzungsabhängige Dauer.
Die Schaltung zur Rauchbegrenzung ist in einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung aus
einer Einrichtung zur Rauchsensierung, der elektronischen Auswerteeinrichtung und minde
stens einem zusätzlichen Schaltmittel zum Unterbrechen der Heizkörper zum Erwärmen des
Garraumes zusammengesetzt. In einer besonders vorteilhaften Ausgestaltung werden bereits
im Backofen vorhandene Bauteile als Einrichtung zur Rauchsensierung genutzt. Eine Rauch
sensierung kann insbesondere durch einen eigenbeheizten und temperaturgesteuerten Kata
lysator in Verbindung mit seinem Temperatursensor erfolgen. Das zusätzliche Schaltmittel ist
vorteilhafterweise mit einem bereits allgemein bekannten Schaltmittel zum Anfahren und Re
geln der Heizkörper in Reihe geschaltet. Eine andere vorteilhafte Realisierungsvariante sieht
eine Regelung für die Rauchmenge vor, die mit der Temperaturregelung des Backofens in
Reihe geschaltet wird, ohne ein zusätzliches Schaltmittel zu benötigen. Ein besonderer Vorteil
ergibt sich, wenn der Katalysator aus zwei hintereinander angeordneten Keramikwaben, einem
Heizkörper am Katalysatoreingang und dem Temperatursensor in seiner Mitte zwischen den
Keramikwaben zusammengesetzt ist. Für eine verbesserte Entlüftung des Garraumes wird im
Saugweg am Katalysatorausgang ein Wrasenabsauggebläse angeordnet. Um Verpuffungen
am Katalysator weitgehend auszuschließen, ist eine Anordnung eines ein- oder mehrlagigen
Metallsiebes vor dem Katalysatoreingang sinnvoll. Wird in einer vorteilhaften Ausgestaltung
ein Heizkörper als äußerer Heizkreis eines Unterhitzeheizkörpers an geordnet, kann eine bes
sere Reinigung im Backmuffelrahmenbereich erreicht werden. Ein weiterer Vorteil ist darin zu
sehen, daß anhand der Anzahl und der dazugehörigen Garraumtemperaturen der rauchmen
genbedingten Abschaltungen und der Garraumbeheizung auf die Menge und die Art der Ver
schmutzung geschlossen werden kann. Schalten die Heizkörper im Garraum bereits in der
Aufheizphase mehrmals ab, ist das ein Zeichen für verbrannte frische Fette, während ältere
Verschmutzungen meistens erst während der Haltephase zum Abschalten der Heizkörper füh
ren.
Die Dauer des Verfahrens zur Steuerung des Pyrolysereinigungsvorganges wird unter Einbe
ziehung der aktuellen Verschmutzungswerte des Garraumes bei jedem Reinigungsvorgang
neu bestimmt. Das bedeutet, daß die Dauer an den jeweiligen Verschmutzungszustand des
Garraumes angepaßt werden kann. Nach dem Beginn der Betriebsart "Pyrolyse" wird die Be
heizung des Katalysators und des Garraumes gleichzeitig gestartet. Der aktuelle Verschmut
zungswert des Garraumes wird anhand der Rauchentwicklung durch die Einrichtung zur
Rauchsensierung ermittelt. Die zur Beseitigung der vorhandenen Verschmutzung notwendige
Pyrolysedauer wird durch Zuordnung zum jeweiligen Verschmutzungswert aus einem Speicher
gewählt. Der Pyrolysevorgang ist dabei in eine Aufheiz-, eine Halte- und eine Abkühlphase
unterteilt.
In einer vorteilhaften Ausgestaltung des Verfahrens wird in einer elektronischen Auswerteein
heit die Katalysatorsolltemperatur oder die Katalysatorsollheizleistung zum Halten dieser Kata
lysatorsolltemperatur sowie Schwellwerte für die maximale Katalysatortemperatur oder die mi
nimale Katalysatorheizleistung abgelegt, die mit einem Wert für eine vorgegebene maximale
Rauchmenge korrespondieren. Im Vergleich mit den jeweils aktuell gemessenen Werten wird
die am Katalysator anfallende Rauchmenge ermittelt. Wenn die gemessene Rauchmenge
größer ist, als die für eine einwandfreie Arbeit des Katalysators maximal mögliche Rauch
menge, wird durch ein Schaltmittel die Garraumheizung abschaltet. Die Garraumtemperatur
darf dabei so lange nicht über einen vorher festgelegten Temperaturwert ansteigen, bis die
Katalysatorsolltemperatur nicht mindestens nahezu erreicht ist.
Eine weitere besondere Ausgestaltung des erfinderischen Verfahrens sieht vor, daß eine
Sicherheitsabschaltung der Heizkörper zur Garraumbeheizung dann erfolgt, wenn die gewähl
te Garraumtemperatur nicht innerhalb einer, in der elektronischen Steuereinheit abgelegten
und der jeweiligen Betriebsart zugeordneten, Zeit erreicht wird.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in den Zeichnungen rein schematisch dargestellt
und wird nachfolgend näher beschrieben. Es zeigen:
Fig. 1 eine Prinzipskizze eines Backofens mit einer Einrichtung zur Rauchbegrenzung
Fig. 2 einen Schnitt durch eine Seitenansicht eines Backofens mit Katalysator und
Wrasenabsauggebläse
Fig. 3 ein Garraumtemperatur-Zeit-Diagramm bei starker Ofenverschmutzung
Fig. 4 ein Garraumtemperatur-Zeit-Diagramm bei geringer Ofenverschmutzung
Fig. 5 ein Temperatur-Zeit-Diagramm mit Katalysator- und Garraumtemperaturver
läufen
Fig. 6 ein Katalysatorheizleistungs-Zeit-Diagramm während eines Pyrolysevorganges.
Die Fig. 1 zeigt einen Backofen (1) mit einer Einrichtung zur Rauchbegrenzung (10). In dem
Backofen (1) ist mindestens ein Heizkörper (2) zum Erwärmen des Garraumes (1.1) angeord
net. Innerhalb des Garraumes (1.1) befinden sich weiterhin ein Temperatursensor (3) zur Er
fassung der Garrauminnentemperatur (TG) und vorzugsweise an der Garraumdecke eine Ab
luftöffnung (5), in welcher ein Katalysator (8) eingebracht ist. Der Katalysator (8) ist mit Heiz
körpern (6) zur Eigenbeheizung ausgerüstet und besitzt außerdem einen Temperatursensor
(7) zur Erfassung der Katalysatortemperatur (TK). Der Temperatursensor (7) ist mit einer elek
tronischen Auswerteeinheit (9) und einer Katalysatortemperaturregeleinrichtung (11) verbun
den, welche beide Bestandteil einer elektronische Steuer- und Auswerteeinrichtung (16) sind.
In die Steuer- und Auswerteeinrichtung (16) gehen weiterhin vom Benutzer an eine Bedienein
richtung (17) gebene Parameter ein. Mehrere ausgewertete Signale sind vom Benutzer aus
wählbar, um sie dann im Anzeigendisplay (18) sichtbar zu machen. Zur Rauchbegrenzung,
insbesondere während eines Pyrolyseverfahrens, ist ein zusätzliches Schaltmittel (S2) zum
Unterbrechen der Heizkörper (2) in Abhängigkeit von den Katalysatortemperaturen (TK) not
wendig. Dieses Schaltmittel (S2) ist in Reihe geschaltet mit einem bekannten Schaltmittel (S1)
zum Anfahren und Regeln der Heizkörper (2). In der elektronischen Auswerteeinheit (9) wird
ein Katalysatorsolltemperaturwert (TKsoll) und ein oberer Katalysatortemperaturschwell
wert (TKsch) abgespeichert. Der Temperatursensor (7) erfaßt kontinuierlich während einer ein
geschalteten Betriebsart des Backofens (1) die aktuell vorliegenden Katalysatortemperatu
ren (TKist). Diese gemessenen Werte werden an die Auswerteeinheit (9) weitergegeben und
mit dem dort abgelegten Katalysatortemperaturschwellwert (TKsch) verglichen. Dieser Tempe
raturschwellwert (TKsch) ist vorher in Versuchen ermittelt worden und liegt außerhalb des Re
gelbereichs der Katalysatortemperaturregelung bei einem sauberen Backofen (1). Bei Über
schreiten dieses Temperaturschwellwertes (TKsch) schaltet das Schaltmittel (S2) den Heizkör
per (2) zur Beheizung des Garraumes (1. 1) aus. Ist die Katalysatortemperatur (TKist) dann wie
der auf einen Wert unterhalb des Temperaturschwellwertes (TKsch) gesunken, schaltet das
Schaltmittel (S2) den Garraumheizkörper (2) wieder an. Eine derartige Regelung ist nötig, weil
bei steigender Garraumtemperatur (TG) immer Fettdämpfe im Ofenraum anfallen, die am Ka
talysator (8) Verbrennungswärme erzeugen. Der Katalysator (8) wird dabei auf eine Tempe
ratur (TKist) erwärmt, welche über seinem Temperaturschwellwert (TKsch) liegt, obwohl die
eigene Beheizung ausgeschaltet sein kann. Immer wenn nämlich der Katalysatorsolltempera
turwert (TKsoll) überschritten ist, schalten die Katalysatorheizkörper (6) ab und erst, wenn die
ser Wert wieder unterschritten ist, werden die Heizkörper (6) wieder eingeschaltet. Dieses Ein- und
Ausschalten wird so lange wiederholt, bis kein Rauch mehr am Katalysator (8) anfällt. Der
Katalysator (8) wird dadurch zu einer Einrichtung zur Rauchsensierung. Eine elektronische
Auswerteeinheit (9) übernimmt dabei in Verbindung mit dem Schaltmittel (S2) und dem Kataly
sator (8) die Funktion eines Rauchbegrenzers. Das Schaltmittel (S2) schaltet die Garraum
heizkörper (2) bei einer Katalysatortemperatur (TKist) oberhalb des oberen Temperatur
schwellwertes (TKsch) ab. Sie gibt sie erst wieder frei, wenn die Katalysatortemperatur (TKist)
unterhalb des Temperaturschwellwertes (TKsch) gesunken ist. Das Schaltmittel (S2) liegt in
Reihe mit einem Schalter (S3) zur Regelung der Katalysatortemperatur. Eine Sicherheitsab
schaltung der Heizkörper (2) des Backofens (1) erfolgt außerdem auch dann, wenn die ge
wählte Garraumtemperatur (TG) nicht innerhalb einer, der jeweiligen Betriebsart zugeordneten
Zeit (tmax) erreicht wird, weil dann z. B. während der Pyrolyse eventuell noch Gargut im Gar
raum (1.1) vorhanden oder ein Fehler in der Steuer- und Auswerteeinrichtung (16) aufgetreten
sein kann.
Die Fig. 2 stellt einen Schnitt durch eine Seitenansicht eines Backofens (1) mit einem in der
Abluftöffnung (5) des Garraumes (1.1) angeordneten Katalysator (8) dar. Der Katalysatorein
gang (8.1) weist zum Garraum (1.1), während der Katalysatorausgang (8.2) zu der Saugseite
eines Wrasenabsauggebläses (14) zeigt. Der Katalysator (8) besteht in diesem Beispiel aus
zwei hintereinander angeordneten Keramikwaben (13) und einem Heizkörper (6) am Katalysa
toreingang (8.1). In der Mitte zwischen den Keramikwaben (13) ist ein Temperatursensor (7)
zur Erfassung der Katalysatortemperatur (TKist) angeordnet. Das Wrasenabsauggebläse (14)
saugt am Katalysatorausgang (8.2) die gereinigte Luft an, vermischt sie mit Gerätekühlluft und
bläst sie abgekühlt aus dem Backofen (1) hinaus (sh. Verlauf der Pfeile). Da es beim Verflüch
tigen von Alkohol oder ähnlichen Stoffen im Garraum zu Verpuffungen am Katalysator kom
men kann, ist vor dem Katalysatoreingang (8.1) ein ein- oder mehrlagiges Metallgitter (15) an
geordnet. Durch diese einfache konstruktive Veränderung können Verpuffungen weitgehend
eingeschränkt werden. Die Heizkörper (2) sind hier wegen einer besseren Übersicht nicht dar
gestellt. Wird beispielsweise zu einem Oberhitzeheizkörper auch ein Unterhitzeheizkörper und
dazu noch ein zusätzlicher Heizkörper als äußerer Heizkreis angeordnet, kann dadurch eine
gute Reinigung auch im Backmuffelrahmenbereich erfolgen.
Die Fig. 3 zeigt ein Temperatur-Zeit-Diagramm bei starker Ofenverschmutzung. Zu Beginn
des Pyrolysereinigungsvorganges kann eine Beheizung des Garraumes (1.1) und des Kataly
sators (8) gleichzeitig oder getrennt beginnen. Die Garraumtemperaturen (TG) und Katalysa
tortemperaturen (TK) sind dabei separat regelbar. Während der Aufheizphase wird der Gar
raum (1.1) auf einen Temperaturwert (TGsoll) ansteigen, dann wird dieser Temperatur
wert (TGsoll) so lange beibehalten, bis der Katalysator (8) seine Betriebstemperatur erreicht hat
und steigt dann wieder an, weil der Katalysator (8) jetzt die anfallende Rauchmenge (Rist) ver
arbeiten kann. Entsteht bei den erhöhten Garraumtemperaturen jedoch eine zu große Rauch
menge (Rist), kann der Katalysator (8) nicht diese gesamte Rauchmenge (Rist) verarbeiten und
seine Temperatur (TKist) steigt über einen Temperaturschwellwert (TKsch) an. Der Garraum
heizkörper (2) wird dann entweder abgeschaltet oder so angesteuert, daß der gegenwärtige
Temperaturwert so lange erhalten bleibt, bis der Katalysator (8) wieder seine Betriebstempera
tur hat. Dieser Vorgang wiederholt sich so lange, bis im Garraum die Pyrolysetempera
tur (TGPy) erreicht ist. Dann wird die Pyrolysetemperatur (TGpy) gehalten bis keine Rauch
menge (Rist) mehr durch den Katalysator (8) sensiert wird. Anschließend schaltet die elektro
nische Steuer- und Auswerteeinrichtung (16) den oder die Garraumheizkörper (2) ab und die
Abkühlphase beginnt. Während der Abkühlphase ist es sinnvoll, eine in den Figuren nicht ge
zeigte Verschlußeinrichtung der Backofentür zum Schutz für den Benutzer so lange zu aktivie
ren, bis die Garraumtemperaturen (TGist) auf ca. 300°C gesunken sind.
In der Fig. 4 ist ein Garraumtemperatur-Zeit-Diagramm bei geringer Ofenverschmutzung dar
gestellt. Durch die geringe Verschmutzung entsteht nur wenig Rauch bei der Aufheizung des
Garraumes (1.1). Die Garraumtemperatur (TG) steigt bis auf den Temperaturwert (TGPy) zur
Durchführung der pyrolytischen Reinigung an. Dabei braucht sie zwischenzeitlich nicht auf
einem Temperaturschwellwert (TGsch) gehalten zu werden, damit der Katalysator (8) seinen
Temperaturschwellwert (TKsch) erreichen kann, weil nur wenig Rauch bei der Pyrolysereinigung
anfällt und daher keine Überlastung des Katalysators (8) stattfindet.
Die Fig. 5 zeigt ein Temperatur-Zeit-Diagramm mit den Katalysator- (obere Kurve) und Gar
raumtemperaturverläufen (untere Kurve) während der Durchführung eines Pyrolysevorganges.
In der Auswerteeinrichtung (9) als Bestandteil der elektronischen Steuer- und Auswerteeinrich
tung (16) wird eine Katalysatorsolltemperatur (TKsoll) und ein oberer Katalysatortemperatur
schwellwert (TKsch) abgespeichert. Bis zu diesem Katalysatortemperaturschwellwert (TKsch)
kann noch eine maximal mögliche Rauchmenge (Rmax) durch den Katalysator verarbeitet wer
den. Der Temperatursensor (7) erfaßt während einer eingeschalteten Betriebsart, insbeson
dere auch bei der Durchführung eines Pyrolysereinigungsvorganges, die aktuelle Katalysator
temperatur (TKist). Diese Temperaturwerte (TKist) werden weitergegeben an die Analyseeinrich
tung (9) und dort mit dem abgelegten Katalysatortemperaturschwellwert (TKsch) verglichen.
Sind die aktuellen Katalysatortemperaturen (TKist) größer als der Katalysatortemperatur
schwellwert (TKsch), schaltet das Schaltmittel (S2) die Backofenheizung zeitweilig ab oder hält
die Garraumtemperatur (TG) auf einem erreichten Temperaturwert, bis die Katalysatortempe
raturen (TKist) wieder unter den Katalysatortemperaturschwellwert (TKsch) gesunken sind
(gepunktete Bereiche zeigen die Bereiche, in denen die maximal verarbeitbare Rauch
menge (Rmax) überschritten wird). Der Katalysatorheizkörper (6) wird durch die elektronische
Steuer- und Auswerteeinrichtung (16) abgeschaltet, wenn die aktuellen Katalysatortemperatu
ren (TKist) über den Katalysatortemperatursollwert (TKsoll) angestiegen sind. Wenn der Kataly
satortemperatursollwert (TKsoll) wieder unterschritten ist, wird der Katalysatorheizkörper (6)
wieder eingeschaltet (gestrichelter Bereich). In der elektronischen Steuer- und Auswerteein
richtung (16) sind die Katalysatorsolltemperatur (TKsoll) oder die Katalysatorsollheizlei
stung (PKsoll) zum Halten der Katalysatorsolltemperatur (TKsoll) sowie eine Katalysatorschwell
temperatur (TKsch) und/oder eine Katalysatorschwellheizleistung (PKsch) abgelegt, welche mit
einem Wert für eine vorgegebene Rauch menge (Rmax) korrespondieren. Im Vergleich mit den
jeweils aktuell gemessenen Werten (TKist, PKist) wird daraus eine am Katalysator (8) an
fallende Rauchmenge (Rist) ermittelt. Ist die aktuelle Rauchmenge (Rist) größer als die maximal
durch den Katalysator (8) sinnvoll zu verarbeitende Rauch menge (Rmax) wird ein weiterer An
stieg der Garraumtemperatur (TGist) verhindert. Dabei wird die Garraumtemperatur (TGist) um
einen in der Steuer- und Auswerteeinrichtung (16) abgelegten Wert reduziert und gehalten
oder das Schaltmittel (S2) schaltet den Backofenheizkörper ab. Wird die aktuelle Rauch
menge (Rist) wieder kleiner als die am Katalysator maximal möglich zu verarbeitende Rauch
menge (Rmax), schaltet das Schaltmittel (S2) die Backofenheizkörper (2) wieder ein.
In der Fig. 6 ist ein Diagramm der Katalysatorheizleistung (PK) während der Zeit eines Py
rolysevorganges dargestellt. Das Verfahren zur Rauchbegrenzung kann zur Bestimmung der
momentan am Katalysator (8) anfallenden Gas- bzw. Rauch menge (Rist) auch die momentane
Katalysatorheizleistung oder ein indirektes Maß dafür verwenden. Als indirektes Maß kann
beispielsweise das Verhältnis der Einschalt- zur Ausschaltzeit der Katalysatorheizkörper (6)
dienen. In der Katalysatortemperaturregeleinheit (11) ist die Katalysatorheizleistung (PK) zum
Halten der Katalysatorsolltemperatur (TKsoll) eingegeben. Diese Heizleistung kann während
des Betriebes aktualisiert werden. Dazu wird bei einer Garraumtemperatur (TG) jeweils die
größte notwendige Heizleistung (P) den Verhältnissen eines leeren Garraumes zugeordnet.
Fallen brennbare Gase am Katalysator (8) an, reduziert das seine aufzubringende elektrische
Heizenergie. Ein Heizleistungsschwellwert (PKsch) für die Katalysatorheizleistung (PK) liegt
deutlich unter dem vorgegebenen Wert für einen sauberen Backofen (1). Bei Unterschreitung
des Schwellwertes (PKsch) schaltet das Schaltmittel (S2) die Garraumheizkörper (2) aus, bei
Überschreitung des Schwellwertes (PKsch) schaltet das Schaltmittel (S2) die
Garraumheizkörper (2) wieder ein. Die Einbeziehung der Katalysatorheizleistung (PK) in das
Verfahren zur Rauchbegrenzung in einem Backofen (1) ist sogar noch empfindlicher als das
Verfahren unter Berücksichtigung des oberen Temperaturschwellwertes (TKsch) für den Kataly
sator (8) und daher noch besser zur Rauchbegrenzung am Katalysator (8) geeignet. Bei dem
Temperaturschwellverfahren (s. Fig. 5) muß gewartet werden, bis die elektrische Katalysator
beheizung auf Null reduziert wurde. Wenn Katalysatortemperatur (TKist) deutlich über der Ka
talysatorsolltemperatur (TKsoll) liegt, werden die Heizkörper (2) ausgeschaltet. Bei Über
wachung der Katalysatorheizleistung kann dagegen schon bei jeder vorgebbaren Reduzierung
der zur Aufrechterhaltung der Katalysatortemperatur (TK) notwendigen Heizleistung auf die
Garraumheizkörper (2) rückgewirkt werden.
Claims (15)
1. Backofen mit einem Garraum, welcher mindestens einen Heizkörper zum Erwärmen, einen
Temperatursensor, eine Abluftöffnung und einen Katalysator in der oder in Verbindung mit der
Abluftöffnung aufweist, sowie mit einer elektronischen Steuer- und Auswerteeinrichtung und
mit einer Einrichtung zur Pyrolysereinigung,
dadurch gekennzeichnet,
daß dem Katalysator (8) mindestens ein Katalysatorheizkörper (6) und ein Temperatursen sor (7) zugeordnet sind und
daß eine Schaltungsanordnung (10) zur Rauchbegrenzung in Verbindung mit der elektronischen Steuer- und Auswerteeinrichtung (16) angeordnet ist.
daß dem Katalysator (8) mindestens ein Katalysatorheizkörper (6) und ein Temperatursen sor (7) zugeordnet sind und
daß eine Schaltungsanordnung (10) zur Rauchbegrenzung in Verbindung mit der elektronischen Steuer- und Auswerteeinrichtung (16) angeordnet ist.
2. Backofen nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Schaltung (10) zur Rauchbegrenzung eine Einrichtung zur Rauchsensierung (7, 8),
eine elektronische Auswerteeinrichtung (9) zur Steuerung der Heizkörper (2) und mindestens
ein Schaltmittel (S2) zum Abschalten der Heizkörper (6) aufweist.
3. Backofen nach mindestens einem der vorgenannten Ansprüche 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Einrichtung zur Rauchsensierung aus dem temperaturgesteuerten Katalysator (8) und
dem Temperatursensor (7) zusammengesetzt ist.
4. Backofen nach mindestens einem der vorgenannten Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Auswerteeinrichtung (9) und/oder eine Katalysatortemperaturregeleinrichtung (11)
und/oder eine Garraumtemperaturregeleinheit (12) Bestandteile der elektronischen
Steuer- und Auswerteeinrichtung (16) sind.
5. Backofen nach mindestens einem der vorgenannten Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Katalysator (8) zwei hintereinander angeordnete Keramikwaben (13) aufweist, wobei
der Katalysatorheizkörper (6) am Katalysatoreingang (8.1) und der Temperatursensor (7) mittig
zwischen den Keramikwaben (13) angeordnet sind.
6. Backofen nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß ein ein- oder mehrlagiges Metallsieb (15) vor dem Katalysatoreingang (8.1) angeordnet
ist.
7. Backofen nach mindestens einem der vorgenannten Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet,
daß am Katalysatorausgang (8.2) ein Wrasenabsauggebläse (14) angeordnet ist.
8. Backofen nach mindestens einem der vorgenannten Ansprüche 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Schaltmittel (S2) mit einem Schaltmittel (S1) zum Anfahren und Regeln der Heizkör
per (2) in Reihe geschaltet ist.
9. Verfahren zur Steuerung eines Pyrolysereinigungsvorganges in einem Backofen nach
mindestens einem der Ansprüche 1 bis 8,
dadurch gekennzeichnet,
daß mit Beginn des Pyrolysereinigungsvorganges eine Beheizung des Garraumes (1.1) und
des Katalysators (8) gleichzeitig oder getrennt beginnen, wobei Garraumtemperaturen (TG)
und Katalysatortemperaturen (TK) separat regelbar sind und
daß während des Pyrolysereinigungsvorganges eine Rauchsensierung und Rauchbegrenzung
im Backofen (1) erfolgt, wobei die am Katalysator (8) anfallende Rauchmenge (Rist) als
Regelgröße der Steuerung der Garraumtemperatur (TGist) überlagert ist.
10. Verfahren nach Anspruch 9,
dadurch gekennzeichnet,
daß vor Beginn des Pyrolysereinigungsvorganges ein maximaler Temperaturwert (TGmax) für
den Garraum definiert wird, welcher unterhalb der Pyrolysetemperatur (TGPy) liegt und bei be
heiztem, aber nicht seine Solltemperatur (TKsoll) aufweisenden Katalysator (8) maximal er
reichbar sein soll und
daß dieser Temperaturwert (TGmax) in der elektronischen Steuer- und Auswerteeinrichtung (16)
gespeichert wird und
daß nach dem Start des Pyrolysereinigungsvorganges der Garraum. (1.1) zuerst nur bis zu
dem Temperaturwert (TGmax) aufgeheizt wird, dieser Temperaturwert (TGmax) so lange gehalten
wird, bis der Katalysator seine Solltemperatur (TKsoll) erreicht hat und erst dann bis zum Errei
chen der Pyrolysetemperatur (TGPy) gesteigert wird.
11. Verfahren nach mindestens einem der Ansprüche 9 oder 10,
dadurch gekennzeichnet,
daß in der elektronischen Steuer- und Auswerteeinrichtung (16) zu der jeweiligen Rauch
menge (Rist) und/oder Art der Verschmutzung des Garraumes (1.1) eine notwendige Pyrolyse
dauer gespeichert und realisiert wird, wobei die jeweils aktuelle Rauchmenge (Rist) durch eine
Einrichtung zur Rauchsensierung (10) ermittelt wird und auf die Art der Verschmutzung hin
weist.
12. Verfahren nach mindestens einem der Ansprüche 9 bis 11,
dadurch gekennzeichnet,
daß in der elektronischen Steuer- und Auswerteeinrichtung (16) die Katalysatorsolltempera
tur (TKsoll) oder die Katalysatorsollheizleistung (PKsoll) zum Halten der Katalysatorsolltempera
tur (TKsoll) sowie eine Katalysatorschwelltemperatur (TKsch) und/oder eine Katalysatorschwell
heizleistung (PKsch) abgelegt sind, welche mit einem Wert für eine vorgegebene Rauch
menge (Rmax) korrespondieren und
daß im Vergleich mit den jeweils aktuell gemessenen Werten (TKist, PKist) daraus eine am Ka
talysator (8) anfallende Rauchmenge (Rist) ermittelt wird und
daß beim Erreichen (Rist) < (Rmax) ein weiterer Anstieg der Garraumtemperatur (TGist) verhindert
wird, wobei die Garraumtemperatur (TGist) um einen in der Steuer- und Auswerteeinrich
tung (16) abgelegten Wert reduziert und gehalten wird oder das Schaltmittel (S2) den Back
ofenheizkörper abschaltet und
daß beim Erreichen (Rist) < (Rmax) das Schaltmittel (S2) die Backofenheizkörper wieder ein
schaltet.
13. Verfahren nach mindestens einem der Ansprüche 9 bis 12,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Garraumtemperatur (TGist) einen vorbestimmbaren Wert (TGmax) nicht überschreitet,
bis die Katalysatorsolltemperatur (TKsoll) nicht mindestens nahezu erreicht ist.
14. Verfahren nach mindestens einem der Ansprüche 9 bis 13,
dadurch gekennzeichnet,
daß eine Sicherheitsabschaltung des Backofens (1) erfolgt, wenn die gewählte Garraumtem
peratur (TG) nicht innerhalb einer, der jeweiligen Betriebsart zugeordneten Zeit (tmax) erreicht
wird.
15. Verfahren nach mindestens einem der Ansprüche 9 bis 14,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Pyrolysetemperatur (TGPy) in Abhängigkeit von der Rauchmenge (Rist) und/oder der
Garraumtemperatur (TGist), bei welcher die Rauchmenge (Rist) entsteht, von der Steuer- und
Auswerteeinrichtung (16) errechnet wird.
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