DE19503432A1 - Vorrichtung zur Randbearbeitung von Brillengläsern - Google Patents
Vorrichtung zur Randbearbeitung von BrillengläsernInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zur
Randbearbeitung von Brillengläsern mit einer elektro
motorisch angetriebenen rotierenden Schleifscheibe,
deren Umfangsrand mit dem Umfangsrand des Brillen
glases während der Bearbeitung in Eingriff steht.
Randbearbeitung von Brillengläsern sind nötig, um die
optischen Gläser paßgenau in eine Brillenfassung ein
zuschleifen. Schleifmaschinen der vorgenannten Gattung
weisen in aller Regel einen elektromotorischen Antrieb
auf, auf dessen Motorachse Schleifscheiben vorgesehen
sind, die in Abhängigkeit der Motorleistung in Rotation
versetzt werden. Des weiteren ist an einer weiteren
drehbaren Achse das zu bearbeitende Brillenglas be
festigt, die derart gegen die Schleifscheibe absenkbar
ist, so daß der Umfangsrand des zu bearbeitenden Bril
lenglases mit dem Umfangsrand der Schleif
scheibe ineinandergreift.
Zur Herstellung einer paßgenauen Form des Brillen
glases, das in einer Brillenfassung eingefaßt werden
soll, ist dafür zu sorgen, daß das zu bearbeitende
Brillenglas die Form der Innenkontur der Brillen
fassung während des Schleifvorganges annimmt. Dies wird
dadurch erreicht, daß das Brillenglas um eine zentrale
Achse rotierend durch den druckbeaufschlagten Kontakt
mit der Schleifscheibe einen ständigen Materialabtrag
an seinem Umfangsrand erfährt. Der Materialabtrag wird
jedoch unterbrochen, sobald ein Mindestabstand zwischen
Rotationsachse und Glasumfangsrand erreicht ist, der
dem einer Formscheibe entspricht, die an derselben
Achse befestigt ist wie das Brillenglas und die Innen
kontur der Brillenfassung aufweist. Nach Beendigung des
Schleifvorganges entspricht die Außenkontur des Bril
lenglases der Außenkontur der Formscheibe. In einem
weiteren Verfahrens schritt kann in Abhängigkeit des
Fassungstyps eine Einpaßfacette in das Brillenglas
eingebracht werden, die in üblicher Weise mit einer V-
gekerbten Schleifscheibe herstellbar ist.
Die Vorrichtungen zur Randbearbeitung von Brillen
gläsern weisen in bekannter Weise Elektromotoren auf,
die typischerweise über eine Leistungsaufnahme von 550
Watt verfügen und werden zumeist von einphasigen Elek
tromotoren angetrieben. Die verwendeten Schleifscheiben
besitzen üblicherweise Durchmesser von weniger als 120
mm und werden dabei mit einer Umfangsgeschwindigkeit
von etwa 15 bis 25 m/Sek. betrieben.
Brillengläser, die mit derartigen Vorrichtungen be
arbeitet werden, weisen an deren geschliffenen Rändern
häufig sogenannte Randausplatzer auf, die die rand
nahe Oberflächenschicht verletzten und eine Gefahr für
weitere Glasrisse darstellen.
Der Betrieb von bekannten Randschleifmaschinen wird
begleitet von einer sehr hohen Lärmentwicklung, die zum
einen von den Motorgeräuschen selbst, als auch von dem
Abriebprozeß des Brillenglases herrührt. Durch die doch
erheblich langen Bearbeitungszeiten ist es oftmals für
das Bedienungspersonal nicht für deren Gesundheit zuträglich,
längere Zeit den Betrieb derartiger Vorrichtungen zu
beaufsichtigen, zumal die Lärmentwicklung in einem
Frequenzbereich liegt, der vom menschlichen Hörempfin
den als äußerst unangenehm empfunden wird.
Ferner erfordert der Schleifscheibenbetrieb mit Um
fangsgeschwindigkeiten von 25 m/sec und weniger den
Einsatz von Schmiermitteln, die für eine Ableitung der
Wärme sorgen, die an der Schleifstelle zwischen dem
Brillenglas und der Schleifscheibe durch die herr
schenden Anpreßdrucke entsteht. Der Einsatz von
Schleifmitteln in der Brillenglasrandbearbeitung, die
vornehmlich Schmiergelstoffe enthalten, wirft nicht nur
das Problem der Entsorgung auf, sondern bedingt nicht
zuletzt auch durch die Reibewirksamkeit des Mittels
selbst, daß die Maschinenteile der Brillenglasrand
schleifmaschine einem schnelleren Verschleiß unterlie
gen.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine
gattungsgemäße Vorrichtung der im Oberbegriff des An
spruch 1 angegebenen Art derart weiterzubilden, daß die
Randausplatzungen während der Bearbeitung weitgehend
beseitigt, die Bearbeitungszeiten pro Brillenglas um
wenigstens 40% verringert, wobei die Abtragsleistung
während des Schleifvorganges zu steigern ist, und die
Geräuschentwicklung während der Bearbeitung erheblich
reduziert werden können. Ferner soll die Lebensdauer
der eingesetzten Werkzeuge, hierbei sind insbesondere
die Schleifscheiben zu nennen, erheblich gesteigert
werden. Schließlich sollen jegliche Ungenauigkeiten
während des Schleifprozesses möglichst klein gehalten
werden. So soll der Achsversatz reduziert und das An
laufverhalten der Schleifscheibe verbessert werden.
Die Lösung der der Erfindung zugrunde liegenden Aufgabe
sind in den Ansprüchen 1 und 3 angegeben. Weitere vor
teilhafte Ausführungsformen sind den Unteransprüchen zu
entnehmen.
Erfindungsgemäß ist eine Vorrichtung zur Randbearbei
tung von Brillengläsern mit einer elektromotorisch
angetriebenen, rotierenden Schleifscheibe, deren Um
fangsrand mit dem Umfangsrand des Brillenglases während
der Bearbeitung in Eingriff steht, derart gekennzeich
net, daß die Umfangsgeschwindigkeit der Schleifscheibe
wenigstens 30 m/Sek. beträgt.
Der Erfindung liegt die Idee zugrunde, daß bei erhöhter
Umdrehungsgeschwindigkeit der Schleifscheibe ein
exakterer Abrieb am Brillenglas hervorgerufen werden
kann. Es stellte sich dabei heraus, daß ohne Zuhilfe
nahme von sogenannten Druckschmiermitteln, die primär
zur Kühlung während des Schleifvorgangs dienen, mit
Umfangsgeschwindigkeiten der Schleifscheibe zwischen 30
und 45 m/Sek. gearbeitet werden kann. Somit ist der
Grad an Ausplatzern um 50% zu reduzieren, die Bearbei
tungszeit um 20% zu verkleinern und der Geräuschpegel
um wenigstens 3 db zu senken. Ferner ist zu beobachten,
daß die Lebensdauer der Werkzeuge um 20% gesteigert
werden kann.
Im Rahmen von Untersuchungen mit Randschleifmaschinen
ist beobachtet worden, daß die für die Kühlung während eines
Schleifprozesses erforderliche Wasserversorgung, die
zwischen dem Brillenglas und der Schleifscheibe vorge
sehen ist und neben dem Kühleffekt für einen wasserge
bundenen Abtransport des Schleifstaubes sorgt, einen
durchgehenden Wasserfilm bildet, der ab Umfangsge
schwindigkeiten der Schleifscheibe von über 50 m/Sek
abreißt, wodurch der Kühlerfolg abrupt unterbrochen
wird. Dies führt jedoch unmittelbar zu lokalen Mate
rialüberhitzungen und damit zu irreversiblen Schäden an
Werkstück und Werkzeug.
Ferner hat sich bei den Untersuchungen herausgestellt,
daß ein optimales Schleifergebnis bei Schleifgeschwin
digkeiten zwischen 30 und 45 m/Sek erreicht werden
kann. In diesem Geschindigkeitsbereich reduzieren sich
die Randabplatzungen sichtlich, bei gleichzeitiger
Reduzierung der Lärmentwicklung und Minimierung jeg
licher Verschleißerscheinungen an der Maschine.
Desweiteren ist erfindungsgemäß erkannt worden, daß die
Abtragsleistung der Schleifscheibe während des Schleif
prozesses gesteigert werden kann, indem ein flüssiges
Schmier- oder Kühlmittel druckbeaufschlagt auf die
Schleifscheibe gerichtet ist, so daß das Schmiermittel
bevorzugt zwischen dem randzubearbeitenden Brillenglas
und der Schleifscheibe dringt. Der Schmiermittelstrahl
sollte mit einem Strahldruck von wenigstens 0,5-1 bar
auf die Schleifscheibe treffen. Auf diese Weise können
Abriebpartikel, die sich als Rückstände in den Vertie
fungen der Schleifscheibe verfangen regelrecht ausge
spült werden, so daß sich die Abriebeigenschaften der
Schleifscheibe während des Schleifvorganges nicht ver
schlechtern.
Desweiteren wird durch die erfindungsgemäße Druck
schmierung das Abreißen des Wasserfilmes bei Umfangsge
schwindigkeiten der Schleifscheibe von < 50 m/Sek.
verhindert, so daß eine weitere Erhöhung der Umfangsge
schwindigkeiten, im Vergleich mit konventionellen Kühl
mittelzusätzen, die ohne eine bedeutsame Druckbeauf
schlagung arbeiten, möglich ist.
Durch die Kombination aus der druckbeaufschlagten
Schmiermittelzugabe und der daraus sich ergebenden
Möglichkeit der Erhöhung der Umfangsgeschwindigkeit ist
eine weitere Steigerung der Abtragsleistung des
Schleifprozesses möglich.
Für die Bearbeitung von Kunststoffgläsern hat sich ein
bevorzugter Geschwindigkeitsbereich zwischen 40 und 60
m/Sek. herausgestellt; für Silikatgläser liegt dieser
zwischen 30 und 50 m/Sek. Werden die Umfangsgeschwin
digkeiten weiter erhöht, so setzen sich die Schleif
scheiben mit den Abriebpartikeln zu. Dem entgegenzuwir
ken müßte der Schmiermitteldruck noch weiter erhöht
werden.
Durch die außerordentlich hohen Umfangsgeschwindig
keiten stellen sich zudem selbststabilisierende Kräfte
ein, die einen Achsversatz des Brillenglases auf der
Schleifscheibe weitgehend zu Null reduzieren.
Die bei den hohen Umlaufgeschwindigkeiten verwendeten
Schleifscheiben sind vorzugsweise Diamantscheiben mit
Durchmessern zwischen 50 und 120 mm. Besonders eignet
sich eine Diamantscheibe mit einem Durchmesser von 110 mm.
So kann das Anlaufverhalten der erfindungsgemäßen Vor
richtung dadurch verbessert werden, indem die Schleif
scheibe mit einem extra eingesetzten Kern ausgestattet
ist, wie z. B. einem Kunststoff- oder Holzkern.
Die Kraft, mit der das Brillenglas auf die Schleif
scheibe gepreßt wird, die sogenannte Zustellkraft,
beträgt vorzugsweise zwischen 3 und 6 kp. Die Zustell
kraft hängt insbesondere von der Wahl des Werkstoffes
ab; je weicher das Glasmaterial um so geringer die
Zustellkraft.
Es sind Antriebe bekannt, die über eine kompakte, zu
verlässige Hybridtechnologie mit Ausgangsleistungen von
bis zu 3600 VA verfügen. Die Motoren sind dabei derart
ausgelegt, daß sie bei sehr hohen Schaltfrequenzen für
einen geräuscharmen Motorbetrieb garantieren. Insbeson
dere sind sie durch ihren offenen Aufbau leicht in die
unterschiedlichsten Bauformanforderungen zu integrieren.
Als besonders vorteilhaft hat sich der Einsatz eines
Drei-Phasen-Elektromotors herausgestellt. Ebenso sind
jedoch auch einphasige Elektromotoren geregelter oder
ungeregelter Bauweise geeignet.
Ein besonderer Vorteil der erfindungsgemäßen Vor
richtung stellt die Möglichkeit dar, das zu bearbeiten
de Brillenglas ohne Vorschliff randzubearbeiten, so daß
in einem einzigen Schleifvorgang das Einbringen einer
Randfacette durch eine entsprechende Profilscheibe
möglich ist.
Claims (12)
1. Vorrichtung zur Randbearbeitung von Brillengläsern
mit einer elektromotorisch angetriebenen, rotierenden
Schleifscheibe, deren Umfangsrand mit dem Umfangsrand
des Brillenglases während der Bearbeitung in Eingriff
steht,
dadurch gekennzeichnet, daß die Umfangsgeschwindigkeit
der Schleifscheibe wenigstens 30 m/Sek. beträgt.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß die Umfangsgeschwindigkeit
der Schleifscheibe zwischen 30 und 45 m/Sek. beträgt.
3. Vorrichtung nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1,
dadurch gekennzeichnet, daß während der Randbearbeitung
des Brillenglases ein flüssiger Schmiermittelstrahl mit
einem Strahldruck von wenigstens 0,5-1 bar auf die
Schleifscheibe gerichtet ist.
4. Vorrichtung nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet, daß die Umfangsgeschwindigkeit
der Schleifscheibe zur Randbearbeitung von Kunststoffgläser
vorzugsweise zwischen 40 und 60 m/Sek. und zur Randbe
arbeitung von Silicatgläser zwischen 30 und 50 m/Sek.
beträgt.
5. Vorrichtung nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet, daß das Schmiermittel Wasser
oder eine die Flächenbenetzung fördernde Emulsion ist.
6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 3 bis 5,
dadurch gekennzeichnet, daß das Schmiermittel derart
auf die Schleifscheibe gerichtet ist, daß das Schmier
mittel zwischen Schleifscheibe und dem randzubearbei
tenden Brillenglas gelangt.
7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet, daß die Schleifscheibe eine
Diamantschleifscheibe ist und einen Durchmesser von 110
mm beträgt.
8. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet, daß die Schleifscheibe einen
Durchmesser im Bereich zwischen 50 und 120 mm aufweist.
9. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 8,
dadurch gekennzeichnet, daß die Zustellkraft, mit der
der Umfangsrand des Brillenglases auf die rotierende
Schleifscheibe gedrückt wird, zwischen 3 und 6 kp beträgt.
10. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 9,
dadurch gekennzeichnet, daß der Elektromotor eine
Leistungsaufnahme von 400 bis 1000 Watt besitzt und
Drehzahlen im Bereich von 4000 bis 6000 Umdrehungen
/Minute erzielt.
11. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 10,
dadurch gekennzeichnet, daß der Antriebsmotor der
Schleifscheibe ein geregelter 3-Phasen-Elektromotor
ist.
12. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 10,
dadurch gekennzeichnet, daß der Antriebsmotor ein
geregelter oder ungeregelter Gleichstrommotor ist, der
eine einphasige Netzeinspeisung und ein Getriebe auf
weist.
Priority Applications (6)
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DE19503432A DE19503432A1 (de) | 1994-02-14 | 1995-02-03 | Vorrichtung zur Randbearbeitung von Brillengläsern |
EP95909630A EP0745017B1 (de) | 1994-02-14 | 1995-02-14 | Verfahren zur randbearbeitung von brillengläsern |
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Applications Claiming Priority (2)
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DE19503432A DE19503432A1 (de) | 1994-02-14 | 1995-02-03 | Vorrichtung zur Randbearbeitung von Brillengläsern |
Publications (1)
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ID=6510204
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Country Status (1)
Country | Link |
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