DE1560572C3 - Verfahren und Vorrichtung zum pneumatischen Entfernen der Oberoder Unterwindung von Ablaufkopsen - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zum pneumatischen Entfernen der Oberoder Unterwindung von AblaufkopsenInfo
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- B65H—HANDLING THIN OR FILAMENTARY MATERIAL, e.g. SHEETS, WEBS, CABLES
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Description
35
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren und eine Vorrichtung zum pneumatischen Entfernen der 4»
Ober- oder Unterwindung und Abschneiden des Fadenendes
von Ablaufkopsen, z. B. Spinnkopsen, Schußkopsen od. dgl. Zur Weiterverarbeitung derartiger
Ablaufkopse beispielsweise in der Spulmaschine, im Webstuhl od. dgl. ist es erforderlich, das in der
Ober- oder in der Unterwindung, also an der Spulenspitze oder am Spulenfuß liegende Fadenende bereitzulegen,
damit es von den Fadengreiforganen der Verarbeitungsmaschine, also der Spulmaschine, des
Webstuhles od. dgl., erfaßt werden kann. Um diesen Fadenanfang bereitlegen zu können, ist es somit erforderlich,
die Ober- oder Unterwindung, in der sich das Fadenende befindet, zu entfernen.
In der DT-AS 1 200 180 ist bereits eine Vorrichtung zum Bereitlegen des Fadenanfanges von Ablaufkopsen
beschrieben, bei der ein mit Greifhaken und einer Klemmvorrichtung versehenes Saugrohr
zur Entfernung der Oberwindung axial bewegbar vor dem Ablaufkops angeordnet ist. Die Oberwindung
wird dann bei der Relativbewegung zwischen Ablaufkops und Saugrohr durch die Greifhaken erfaßt
und mechanisch abgezogen, das freigelegte Fadenende in das Saugrohr hineingezogen und dort festgeklemmt.
Eine derartige mechanische Vorrichtung zum Entfernen der Ober- oder Unterwindung von
Ablaufkopsen hat den Nachteil, daß sie nur in beschränktem Umfang auf unterschiedliche Hülsenabmessungen
anwendbar ist. Außerdem muß die Bewegung der Greiforgane sehr sorgfältig erfolgen, damit
bei dem mechanischen Abziehen die Spulenwicklung nicht beschädigt wird.
Um diese Nachteile zu vermeiden, sind auch schon verschiedene Vorrichtungen zum pneumatischen
Entfernen der Ober- oder Unterwindung von Ablaufkopsen bekanntgeworden, wie sie beispielsweise in
der DT-PS 917 418 beschrieben sind. Diese pneumatische
Vorrichtungen, welche sowohl mit Saugluft als auch mit Blasluft arbeiten, haben jedoch den Nachteil,
daß die Ober- oder Unterwindung nicht mit absoluter Sicherheit von allen vorgelegten Textilspulen
entfernt wird. Das pneumatische Entfernen der Ober- oder Unterwindung stößt nämlich dann auf
Schwierigkeiten, wenn der Faden mit benachbarten Fäden oder Fadenlagen verhakt oder mit Flugstaub
eingewickelt ist. Auch ist es möglich, daß die Hülse an der Stelle der Ober- oder Unterwindung eine Beschädigung
aufweist, hinter der sich der Faden verfangen kann. In allen solchen Fällen ist ein sicheres
Entfernen der Ober- oder Unterwindung mit pneumatischen Mitteln nicht gewährleistet.
Die Aufgabe der Erfindung besteht darin, die Vorrichtung zum pneumatischen Entfernen der Oberoder
Unterwindung von Ablaufkopsen so weit zu verbessern, daß sie mindestens annähernd die gleiche
Sicherheit für die Entfernung der Windung erreicht wie die mechanischen Abziehvorrichtungen. In dem
Fall sind die Vorteile der pneumatischen und mechanischen Vorrichtung vereint, wobei die den beiden
Vorrichtungen bisher anhaftenden Nachteile beseitigt sind. Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch
gelöst, daß die zu entfernende Ober- oder Unterwindung mehrmals kurzzeitig der Einwirkung eines Luftstromes
ausgesetzt wird und daß jeweils zwischen den Einwirkungsintervallen das freigelegte Fadenende
mechanisch geklemmt sowie eine Relativbewegung zwischen Kops und Klemmstelle in Fadenabzugsrichtung
bewirkt wird. Da beim pneumatischen Entfernen der Ober- oder Unterwindung zunächst
immer ein Fadenende freigelegt wird, ist es mit Hilfe der Erfindung möglich, auch solche Ober- oder Unterwindungen
zu entfernen, bei denen sich der Faden verhakt hat. Diese Verhakungen werden durch die
Relativbewegung zwischen Kops und Klemmstelle mechanisch beseitigt. Während des nächsten Einwirkungsintervalles
des Luftstromes wird dann das freigelegte Fadenende wieder pneumatisch entfernt. Da
jedoch erfahrungsgemäß der Faden an mehreren Stellen durch Flugstaub od. dgl. festgehalten wird,
soll dieser Vorgang mehrmals wiederholt werden. Da bei allen bisher erprobten Kopsen ein sicheres Entfernen
der Ober- bzw. Unterwindung erzielt wurde, ist es mit Hilfe der Erfindung erreicht, die Vorteile
des pneumatisch und des mechanischen Entfernens der Ober- oder Unterwindung zu vereinen und deren
einzelne Nachteile zu vermeiden.
Obwohl sich die Erfindung sowohl mit einem Blas- als auch mit einem Saugluftstrom durchführen
läßt, wird es bei den derzeit gebräuchlichen Kopsen und Garnen im allgemeinen ausreichen, einen Saugluftstrom
zu verwenden. In diesem Fall läßt sich das Verfahren so ausführen, daß der Kops mit der zu
entfernenden Ober- oder Unterwindung mehrmals kurzzeitig in eine Saugrohrmündung eingeführt und
herausgezogen wird, wobei jedesmal beim Herausziehen des Kopses das angesaugte Fadenende in der
Saugrohrmündung festgeklemmt wird. Diese Ausfüh-
rungsform des Verfahrens läßt sich auch in der Form verwirklichen, daß die Saugrohrmündung über das
Kopsende geführt wird.
Zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens eignet sich eine Vorrichtung mit einer Haltevorrichtung
für den Kops und einem den Luftstrom zum Entfernen der Ober- oder Unterwindung führenden
Saugrohr, die beide relativ aufeinander zu und voneinander weg bewegbar sind, mit einer Fadenklemmvorrichtung
in der Saugrohrmündung und einer Fadentrennvorrichtung. Erfindungsgemäß ist bei dieser
Vorrichtung der Antrieb zur Erzeugung der Relativbewegung mit der Klemmvorrichtung sowie einem
Saugrohrverschluß gekoppelt. Dabei kann der Antrieb zur Erzeugung der Relativbewegung als ein auf
den Kops wirkender Ausstoßer ausgebildet sein. Weiterhin kann es besonders vorteilhaft sein, wenn
die Klemmvorrichtung zugleich als Saugrohrverschluß ausgebildet ist.
An Hand des in der Figur dargestellten schematisehen
Ausführungsbeispieles sei die Erfindung bei der Entfernung der Unterwindung eines Spinnkopses
näher erläutert.
Der Spinnkops 1 mit der Hinterwindung 1 α und der Unterwindung 1 b wird der Vorrichtung beispielsweise
durch eine an sich bekannte Transporttasche 2 mit einem nicht näher dargestellten, an sich
bekannten Antrieb zugeführt. Durch sein Gewicht fällt der Kops nach Entfernen der Fußklappe, wie sie
beispielsweise in der DT-PS 919 995 dargestellt ist, in die trichterförmige Saugrohrmündung 3, an die das
Saugrohr 31 angeschlossen ist. Ein Ausstoßer 4 hält die zum Verschließen der Saugrohrmündung dienende Ventilklappe 5 über ihren Arm 5 α in der ausgezogenen
gezeichneten Stellung. Bewegt sich der Ausstoßer 4, der durch eine Stange 31 von einem
nicht gezeichneten Kurventrieb gesteuert wird, in die strichpunktierte Lage 4', so wird zunächst die Ventilklappe
5 in die strichpunktierte Lage 5' geführt und damit die Saugrohrmündung verschlossen. Das sichere
Schließen der Klappe wird durch den Unterdruck des Saugrohres bewirkt. Solange die Ventilklappe
5 geöffnet war, konnte der Saugluftstrom auf die Unterwindung 1 b einwirken und den Fadenanfang
F freilegen. Es sei angenommen, daß sich dieser Fadenanfang F an einer Stelle der Unterwindung 1 b
verhakt hatte. Wenn nun die Ventilklappe 5 in die geschlossene Stellung 5' überführt ist, so wird das
Fadenende F entsprechend der strichpunktierten Linie F' an der als Dichtfläche ausgebildeten Klemmstelle
32 der Saugrohrmündung 3 eingeklemmt. Bei der weiteren Bewegung des Ausstoßers 4 in die
strichpunktierte Lage 4' drückt der Ausstoßer den Kops aus der Saugrohrmündung heraus. Damit wird
der Abstand zwischen der Klemmstelle 32 und der Unterwindung 1 b größer und dadurch der Faden
mechanisch abgezogen. Zwar verhindert dabei der Ausstoßer unter Umständen das Abgleiten ganzer
Windungen, jedoch wird auf jeden Fall der Faden derart aus seiner Klemmung gelockert, daß beim
wiederholten Öffnen der Ventilklappe 5 über ihren Arm 5 α die Restwindungen der Unterwindung weiter
abgesaugt werden können. Dieses Arbeitsspiel wird mehrmals durchgeführt, um die Unterwindung 1 b
mit Sicherheit auch dann zu entfernen, wenn der Faden F an mehreren Stellen festhängt. Beim letzten
Arbeitsspiel wird nach dem Anheben des Kopses eine Schere 6 in an sich bekannter Weise geschlossen,
so daß sowohl das Fadenende F als auch das eventuell unter der Kopswicklung hervorragende Fadenende,
welches beim Beginn des Aufwickelvorganges entstanden ist, abgeschnitten wird.
Um Beschädigungen des Kopses weitgehend zu vermeiden, ist es vorteilhaft, die Saugrohrmündung
mit elastischen Auflagen 7, 7' zu versehen, wobei diese elastischen Auflagen vorteilhaft keinen geschlossenen
Ring bilden, sondern aus mehreren einzelnen, mit Abstand zueinander angeordneten Auflagen
bestehen, damit beim Einführen des Kopses der Saugluftstrom durch diese elastischen Auflagen 7, T
nicht unterbrochen wird. Außerdem kann der Schlitz in der Saugrohrmündung, durch den der Ausstoßer 4
hindurchragt, durch elastische Streifen 8 abgedichtet werden. Dabei wird der Öffnungsschlitz zwischen
den elastischen Streifen durch den Unterdruck des Saugrohres beiderseits des Ausstoßers 4 geschlossen.
Die Erfindung ist nicht auf das dargestellte, schematische Ausführungsbeispiel beschränkt. So kann
beispielsweise der Kops über der Saugrohrmündung 3 hängend geführt sein, wobei die Aufhängung
des Kopses so ausgebildet ist, daß sie die Funktionen des Ausstoßers4 übernimmt, d.h. den Kops mehrmals
in die Saugrohrmündung einführt und herauszieht und beim Herausziehen jedesmal die Ventilklappe
5 schließt. Auch ist es möglich, die Erfindung in Verbindung mit einer Transporteinrichtung zu verwenden,
in der der Kops in schräger oder waagerechter Lage geführt ist.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (4)
1. Verfahren zum pneumatischen Entfernen der Ober- oder Unterwindung und Abschneiden
des Fadenendes von Ablaufkopsen, dadurch
gekennzeichnet, daß die zu entfernende Ober- oder Unterwindung mehrmals kurzzeitig
der Einwirkung eines Luftstromes ausgesetzt wird und daß jeweils zwischen den Einwirkungsintervallen
das freigelegte Fadenende mechanisch geklemmt sowie eine : Relativbewegung zwischen
Kops und Klemmstelle in Fadenabzugsrichtung bewirkt wird.
2. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1 mit einer Haltevorrichtung
für den Kops und einem den Luftstrom zum Entfernen der Ober- und Unterwindung führenden
Saugrohr, die beide relativ aufeinander zu und voneinander weg bewegbar sind, mit einer Fadenklemmvorrichtung
in der Saugrohrmündung und einer Fadentrennvorrichtung, dadurch gekennzeichnet, daß der Antrieb (4) zur Erzeugung
der Relativbewegung mit der Klemmvorrichtung (5, 5 a) sowie einem Saugrohrverschluß gekoppelt
ist.
3. Vorrichtung nach Anspruchs, dadurch gekennzeichnet,
daß der Antrieb zur Erzeugung der Relativbewegung als ein auf den Kops wirkender
Ausstoßer (4) ausgebildet ist.
4. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Klemmvorrichtung (5, 5 a)
zugleich als Saugrohrverschluß ausgebildet ist.
Applications Claiming Priority (1)
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