DE1263979B - Verfahren zum Trocknen von flaechigem Gut, insbesondere Leder - Google Patents

Description

BUNDESREPUBLIK DEUTSCHLAND

DEUTSCHES

PATENTAMT

AUSLEGESCHRIFT

Int. CL:

C14b

Deutsche KL: 28 b-17

Nummer: 1263 979

Aktenzeichen: T 25970 VII a/28 b

Anmeldetag: 7. April 1964

Auslegetag: 21. März 1968

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Trocknen von flächigem Gut, insbesondere Leder, auf einer Trockenplatte in einem beheizbaren Vakuumtrockner.

Es ist bekannt, Leder oder ähnliches flächiges Gut in einem Vakuumtrockner zu trocknen, wobei das nasse Leder auf einen beheizbaren Trockentisch aufgelegt und dann ausgestoßen, d. h. mit Hilfe eines Slickers angedrückt wird, um die in dem Leder enthaltenen Falten zu glätten. Danach wird die über dem Trockentisch angeordnete Vakuumhaube, die Einrichtungen zum Andrücken des Leders auf die Trockenplatte besitzt, abgesenkt und durch Evakuieren das eigentliche Trocknen eingeleitet. Dieses Verfahren hat den Nachteil, daß das der Trockenplatte unmittelbar aufliegende Leder schon während des Ausstoßens erwärmt wird und fast die Temperatur der Trockenplatte erreicht. Dabei beginnt das Leder an den Rändern zu krumpeln und Falten zu schlagen, die beim späteren Absenken der Vakuumhaube mit den Einrichtungen zum Andrücken des Leders eingebügelt werden können. Dieser Nachteil führt insbesondere bei sehr dünner, empfindlicher Ware zu Ausschuß.

Die Erfindung hat es sich zur Aufgabe gestellt, ein Verfahren zum Trocknen von Leder auf einer Trockenplatte in einem beheizbaren Vakuumtrockner zu schaffen, bei dem das Leder erst nach dem Ausstoßen erwärmt wird. Die der Erfindung zugrundeliegende Aufgabe wird dadurch gelöst, daß das nasse Leder vor dem Trocknen außerhalb des Vakuumtrockners auf eine kalte über einem Arbeitstisch befindliche Trockenplatte aufgelegt und ausgestoßen wird. Mit der kalten Trockenplatte wird das Leder dann in den Vakuumtrockner eingeführt und erst erwärmt, wenn es beim Absenken der Vakuumhaube mit der Trockenplatte auf einen beheizbaren Trockentisch gepreßt wird.

Das Verfahren gemäß der Erfindung hat den Vorteil, daß die Erwärmung des ausgestoßenen Leders erst dann beginnt, wenn es zwischen der Vakuumhaube und der Trockenplatte glatt gedrückt worden ist. Krumpeln und Falten am Rande des Leders werden durch dieses Verfahren insbesondere auch dadurch vermieden, daß beim Erwärmen des Leders sofort eine intensive Verdampfung des Wassers beginnt und das Leder durch die dabei entstehende Verdunstungskälte gekühlt wird. Infolgedessen kann das Leder eine unzulässig hohe Temperatur nicht annehmen. Ferner kann während des Trocknens eines Leders im Vakuumtrockner auf der abgekühlten Trockenplatte über dem Arbeitstisch schon ein Verfahren zum Trocknen von flächigem Gut,
insbesondere Leder

Anmelder:

Trockentechnik G. m. b. H.,
4102 Homberg, Feldstr. 51

Als Erfinder benannt:

Rolf Hohmann, 4150 Krefeld

weiteres Leder ausgestoßen werden. Ein weiterer Vorteil besteht deshalb darin, daß durch den Wechselbetrieb Rüstzeiten fast vollständig entfallen.

Das Verfahren gemäß der Erfindung kann mittels einer Vorrichtung, die in den Zeichnungen schematisch dargestellt ist, durchgeführt werden. Es zeigt

Fig. 1 eine Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens mit Arbeitstisch und Vakuumtrockner in Seitenansicht,

Fig. 2 dieselbe Vorrichtung in Draufsicht,

F i g. 3 dieselbe Vorrichtung entlang der Linie HI-III in F i g. 2 geschnitten in Stirnansicht.

Die in F i g. 1 dargestellte Vorrichtung besteht im wesentlichen aus einem Arbeitstisch 1 auf einem Gestell 2 und einem Vakuumtrockner 3. Beiderseits des Arbeitstisches 1 und des Vakuumtrockners 3 sind endlose Transportketten 4, 5 (Fi g. 2) angeordnet, die mittels eines Motors 6 hin- und herbewegbar sind. Die endlosen Transportketten 4,5 laufen in senkrechten Ebenen um. In diese endlosen Transportketten 4,5 sind zwei Rahmen 7,7 α eingesetzt, und zwar in das obere Trum 4 a, 5 a der Rahmen 7 und in das untere Trum 4 b, 5 b der Rahmen 7 a. Diese Rahmen 7,7 α greifen mit seitlichen Laufrollen 8 in übereinander angeordnete Führungsschienen 8a, 8b (Fig. 3).

In die Rahmen 7, 7 α sind aus dünnem Blech bestehende Trockenplatten 9 und 9 α eingesetzt. In den Figuren ist eine Arbeitsphase dargestellt, bei der die Trockenplatte 9 des Rahmens 7 im oberen Trum 4 a, 5 α der Transportketten 4,5 im Vakuumtrockner 3 und der Rahmen 7 α mit der abgekühlten Trockenplatte 9 α im unteren Trum 4 b, 5 b der Transportketten 4, 5 über dem Arbeitstisch 1 angeordnet sind. Unter dem Arbeitstisch 1, der aus einem Gitterrost bestehen kann, ist ein — nicht dargestelltes — Gebläse angeordnet, damit die aus dem Vakuum-

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trockner 3 herauskommende warme Trockenplatte 9 abgekühlt werden kann. Auf die kalte Trockenplatte 9 α über dem Arbeitstisch 1 wird dann ein Leder aufgelegt· und in bekannter Weise ausgestoßen. Die kalte Trockenplatte 9 α mit dem ausgestoßenen Leder wird dann mittels des unteren Trums 4 b, 5 b der Transportketten 4, S und des Rahmens 7 α in den Vakuumtrockner 3 eingezogen, während gleichzeitig der andere Rahmen 7 mit der Trockenplatte 9 und einem getrockneten Leder aus dem Vakuumtrockner 3 herausgezogen wird. Der Arbeitstisch 1 wird dann mittels Druckluftzylindern IO derart angehoben, daß die Trockenplatte9 auf dem Arbeitstischi aufliegt. Fitwa gleichzeitig wird im Vakuumtrockner 3 in bekannter Weise eine Vakuumhaube 11 mittels Druckluftzylindern 12 abgesenkt. Die Führungsschienen Sa, 8b (Fig. 3) für die Laufrollen 8 an den Rahmen 7,7 α sind zwischen dem Arbeitstisch 1 und dem Vakuumtrockner 3 geteilt, so daß die Vakuumhaube 11 in ihrem Bereich die Führungsschienen 8 a, ao 8b gegen den Druck von Federn 13 (Fig. 3) absenken und die eingefahrene Trockenplatte 9 α mit dem ausgestoßenen Leder fest auf einen beheizten Trockentisch 14 aufpressen kann. Damit das Leder nicht beschädigt wird, ist in der Vakuumhaube 11 eine Filzplatte 15 vorgesehen. Der Vakuumtrockner 3 ist so ausgebildet, daß die Vakuumpumpe und die Heizvorrichtung für den Trockentisch 14 etwa gleichzeitig nach dem Absenken der Vakuumhaube 11 eingeschaltet werden.

Bei einer derart ausgebildeten Vorrichtung kann während des Trocknens eines Leders im Vakuumtrockner auf dem Arbeitstischi ein weiteres Leder auf der abgekühlten Trockenplatte 9 ausgestoßen werden. Der Austausch der Trockenplatte 9 mit dem frisch ausgestoßenen bzw. getrockneten Leder erfolgt jeweils bei hochgefahrener Vakuumhaube 11 und bei abgesenktem Arbeitstisch 1.

Claims (1)

1. Patentanspruch:

   Verfahren zum Trocknen von flächigem Gut, insbesondere Leder, auf einer Trockenplatte in einem beheizbaren Vakuumtrockner, dadurch gekennzeichnet, daß das nasse Leder vor dem Trocknen außerhalb des Vakuumtrockners auf eine kalte, über einem Arbeitstisch befindliche Trockenplatte aufgelegt und ausgestoßen wird.

   In Betracht gezogene Druckschriften:
   Britische Patentschrift Nr. 950138.

   Hierzu 1 Blatt Zeichnungen

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