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GEBIET DER ERFINDUNG
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Die vorliegende Erfindung betrifft ein Fahrzeugsitzsystem für eine hintere Sitzreihe eines Kraftfahrzeugs sowie ein Steuergerät für ein derartiges Fahrzeugsitzsystem.
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TECHNISCHER HINTERGRUND
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Als hintere Sitzreihen werden die hinter dem Fahrer- und ggfs. Beifahrersitz eines Kraftfahrzeugs angeordneten Sitzreihen bezeichnet. Dabei kann es sich insbesondere um eine zweite oder um eine zweite und dritte Sitzreihe handeln.
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Als Rücksitz wird ein Sitz einer solchen hinteren Sitzreihe bezeichnet.
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Für hintere Sitzreihen von Kraftfahrzeugen existieren sowohl manuelle als auch elektrische Verstellfunktionen.
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Für viele Kraftfahrzeugtypen besteht eine Anforderung an die Sitze einer hinteren Sitzreihe darin, eine sogenannte Cargo-Stellung, in welcher der Rücksitz durch Umklappen der Sitzlehne und/oder der Sitzfläche zusätzlichen Laderaum des Kraftfahrzeugs freigibt, zu ermöglichen.
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Bei manuell verstellbaren Rücksitzen ist dazu meist ein Entriegelungshebel für die Betätigung eines Rastbeschlages zum Umlegen der Sitzlehne des Rücksitzes vorgesehen.
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Elektrisch verstellbare Rücksitze weisen zumeist zwei unterschiedliche Stellungen für die Sitzlehne und/oder die Sitzfläche, nämlich eine Sitz-Stellung, in welcher ein Insasse auf dem Rücksitz sitzen kann, und eine Cargo-Stellung, in der zusätzlicher Laderaum des Kraftfahrzeugs freigegeben ist, auf. Derartige Rücksitze sind beispielsweise in der
DE 198 36 060 B4 oder in der
WO 2004/060713 A1 beschrieben. Diese Rücksitze sind jedoch hinsichtlich des Sitzkomforts nicht einstellbar.
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Ferner existieren auch Rücksitze, die in einem Komfortbereich zur Anpassung des Sitzkomforts elektrisch verstellbar sind. Ein derartiger Rücksitz ist in der
EP 0 260 631 A1 beschrieben. Dieser Rücksitz ist in Längsrichtung verfahrbar und neigt dabei seine Sitzlehne in einem Komfortbereich. Konstruktionsbedingt ist dieser Sitz aber nicht in eine Cargo-Stellung umklappbar.
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ZUSAMMENFASSUNG DER ERFINDUNG
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Vor diesem Hintergrund liegt der vorliegenden Erfindung die Aufgabe zugrunde, ein verbessertes Fahrzeugsitzsystem für eine hintere Sitzreihe eines Kraftfahrzeugs und ein dafür vorgesehenes Steuergerät anzugeben.
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Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe durch ein Fahrzeugsitzsystem mit den Merkmalen des Patentanspruchs 1 und/oder ein Steuergerät mit den Merkmalen des Patentanspruchs 28 gelöst.
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Demgemäß ist vorgesehen:
- – Ein Fahrzeugsitzsystem für eine hintere Sitzreihe eines Kraftfahrzeugs, mit einem Bedienelement, mit einem Rücksitz, welcher sowohl in einem Komfortbereich zum Verändern von Sitzkomforteinstellungen als auch zum Einnehmen einer umgeklappten Cargo-Stellung motorisch verstellbar ausgebildet ist, wobei der Rücksitz auf eine erste vorbestimmte Eingabe an dem Bedienelement zu einer Verstellung in dem Komfortbereich und auf eine zweite vorbestimmte Eingabe an dem Bedienelement zu einer Verstellung zum Einnehmen der umgeklappten Cargo-Stellung oder zum Aufrichten aus der umgeklappten Cargo-Stellung ansteuerbar vorgesehen ist.
- – Ein Steuergerät für ein erfindungsgemäßes Fahrzeugsitzsystem, wobei das Steuergerät eingerichtet und ausgelegt ist, auf eine erste vorbestimmte Eingabe an einem Bedienelement einen Rücksitz zu einer Verstellung in einem Komfortbereich anzusteuern und auf eine zweite vorbestimmte Eingabe an dem Bedienelement den Rücksitz zu einer Verstellung zum Einnehmen einer umgeklappten Cargo-Stellung oder zum Aufrichten aus der umgeklappten Cargo-Stellung anzusteuern.
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Die der vorliegenden Erfindung zugrunde liegende Idee besteht darin, sowohl eine Verstellung in einem Komfortbereich als auch eine Verstellung in eine Cargo-Stellung motorisch vorzusehen, ohne dass dazu im Vergleich zu einer alleinigen elektrischen Verstellbarkeit im Komfortbereich oder einer alleinigen elektrischen Verstellbarkeit zum Umklappen in die Cargo-Stellung zusätzliche Bedienelemente notwendig sind.
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Erfindungsgemäß werden daher die einzelnen Funktionen der Verstellung über eine Bedienlogik des Betätigungselements realisiert. Somit wird vorteilhaft eine Vielzahl von Schaltern, Schlaufen oder Hebel bei einem Rücksitz bzw. bei einer Rückbank obsolet.
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Gleichzeitig wird durch die komplett elektrische Verstellbarkeit der Bedienkomfort verbessert.
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Erfindungsgemäß weist ein Fahrzeugsitzsystem daher eine geringe Anzahl an Schaltern und/oder Tastern aber dennoch eine große Bandbreite an Funktionalität auf. Die Bedienung wird zudem intuitiver, komfortabler und einfacher. Vorteilhaft wird somit ein Benutzer, insbesondere ein Insasse bzw. Passagier, entlastet.
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Weiterhin kann durch eine erfindungsgemäß geringe Anzahl an Schaltern/Tastern auch ein ansprechendes Design des Sitzes erzielt werden. Darüber hinaus wird die Bediensicherheit erhöht, da Fehlbedienung ausgeschlossen wird.
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Zur entsprechenden Ansteuerung des Rücksitzes kann eine Steuervorrichtung vorgesehen sein. Alternativ kann ein Anschluss an eine externe Steuervorrichtung vorgesehen sein. Unter einer Steuervorrichtung kann daher sowohl eine sitzinterne Steuervorrichtung als auch eine externe Steuervorrichtung zu verstehen sein.
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Im Falle einer sitzinternen Steuervorrichtung handelt es sich bevorzugt um ein Steuergerät mit der Auslegung entsprechenden Ein- und Ausgängen sowie Verschaltungen. Ferner ist vorzugsweise eine Rechenvorrichtung mit einer die vorgesehene Bedienlogik abbildenden Programmierung vorgesehen.
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Im Falle einer externen Steuervorrichtung kann diese insbesondere in eine Fahrzeugelektronik eines Kraftfahrzeugs, beispielsweise in ein sogenanntes „Bordnetzsteuergerät” bzw. „Body Control Module” integriert vorgesehen sein. Es kann aber auch ein extra vorgesehenes externes Steuergerät vorhanden sein.
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Im Fall einer externen Steuervorrichtung ist ein Anschluss für das Bedienelement und den Rücksitz, insbesondere ein Zentralstecker für das gesamte Sitzsystem, vorgesehen, mittels dem eine Verbindung über ein Bordnetz, insbesondere einen Zentralbus, zu der Steuervorrichtung herstellbar bzw. im montierten Zustand hergestellt ist.
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Unter einer Auslegung der Steuervorrichtung kann es sich sowohl um eine Softwareseitige als auch um eine hardwareseitige Auslegung handeln. Bei der softwareseitigen Auslegung handelt es sich insbesondere um eine programmtechnische Abbildung der Bedienlogik des Fahrzeugsitzsystems. Bei der hardwareseitigen Auslegung handelt es sich insbesondere um eine entsprechende Ein- und Ausgangs-, Schaltungs- und Leistungsauslegung.
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Bei einer Ausführung ist der Rücksitz elektromotorisch verstellbar. Dementsprechend steuert eine Steuervorrichtung eine elektromotorische Verstellung des Rücksitzes an.
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Bei einer weiteren Ausführung kann aber alternativ oder zusätzlich auch eine pneumatische und/oder elektrohydraulische Sitzverstellung vorgesehen sein. Die Steuervorrichtung steuert in diesem Fall dementsprechend eine pneumatische oder elektrohydraulische Verstellung des Rücksitzes an.
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Unter einem Bedienelement ist jegliche Art von Mensch-Maschine-Schnittstelle zu verstehen, mittels welcher eine Eingabe tätigbar ist. Vorzugsweise handelt es sich um ein vorwiegend, insbesondere ausschließlich, zur Verstellung des Rücksitzes vorgesehenes Bedienelement, insbesondere ein zur Sitzverstellung geeignet angeordnetes Bedienelement. Denkbar ist aber auch, ein in einem Kraftfahrzeug auch für andere Zwecke einsetzbares Bedienelement zur Sitzverstellung zu verwenden.
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Vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen ergeben sich aus den weiteren Unteransprüchen sowie aus der Beschreibung unter Bezugnahme auf die Figuren der Zeichnung.
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Sämtliche im Folgenden in Bezug auf die Fahrzeugsitzanordnung dargestellten Merkmale der Auslegung einer zur Ansteuerung des Rücksitzes ausgelegten Steuervorrichtung stellen auch Merkmale der Auslegung eines erfindungsgemäßen Steuergeräts für eine solche Fahrzeugsitzanordnung dar. Die Auslegung der Steuervorrichtung betreffende Merkmale sind daher mit der Auslegung des erfindungsgemäßen Steuergeräts kombinierbar.
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Gemäß einer Ausführungsform ist das Bedienelement direkt an dem Rücksitz vorgesehen. Somit ist eine intuitive Bedienung zum Verstellen des Rücksitzes realisiert.
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Bei einer Weiterbildung sind zusätzliche Bedienelemente, beispielsweise im Griffbereich eines Fahrers eines Kraftfahrzeugs, an einem weiteren Sitz, an einer Türe des Kraftfahrzeugs, an einer Mittelkonsole des Kraftfahrzeugs und/oder in einem Gepäckraum des Kraftfahrzeugs, vorgesehen.
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Gemäß einer Ausführungsform ist das Bedienelement als Kippschalter mit einem ersten Taster und mit einem zweiten Taster ausgebildet. Vorzugsweise handelt es sich bei dem ersten Taster um einen kurzen Taster und bei dem zweiten Taster um einen langen Taster. Umgekehrt kann aber auch der erste Taster als langer Taster und der zweite Taster als kurzer Taster ausgebildet sein. Ferner ist auch eine gleich lange Ausbildung der beiden Taster möglich. Die Länge eines Tasters ist durch den Abstand einer Abschlusskante des Tasters von einer Kippachse des Kippschalters charakterisiert. Mit einem Kippschalter weist ein einzelnes Bedienelement vorteilhaft zwei Bedienrichtungen auf. Somit kann die Anzahl der Bedienelemente reduziert werden.
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Gemäß einer Ausführungsform ist eine Steuervorrichtung zur Ansteuerung des Rücksitzes ausgelegt, eine Betätigung des ersten Tasters als erste vorbestimmte Eingabe zu verarbeiten. Somit wird bei Betätigung des ersten Tasters des Kippschalters der Rücksitz zu einer Verstellung in dem Komfortbereich angesteuert. Insbesondere wird dabei eine Verstellung in dem Komfortbereich um einen Verstellschritt angesteuert. Ein Verstellschritt stellt dabei insbesondere die kleinste Einheit einer Verstellung im Komfortbereich, beispielsweise eine Verstellung um eine Raste eines Stelltriebs, dar.
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Gemäß einer Weiterbildung ist die Steuervorrichtung ausgelegt, eine einfache Betätigung des zweiten Tasters als zweite vorbestimmt Eingabe zu verarbeiten.
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Gemäß einer alternativen Weiterbildung ist die Steuervorrichtung ausgelegt, eine einfache Betätigung des zweiten Tasters als erste vorbestimmte Eingabe zur Verstellung in dem Komfortbereich mit mehreren Verstellschritten auf einmal zu verarbeiten. Dementsprechend steuert die Steuervorrichtung daraufhin den Sitz zur Verstellung in dem Komfortbereich mit mehreren Verstellschritten an. Dabei kann alternativ oder zusätzlich auch eine Verstellung mit erhöhter Verstellgeschwindigkeit angesteuert werden.
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Gemäß einer vorteilhaften Weiterbildung ist die Steuervorrichtung ausgelegt, eine zweifache oder eine dreifache Betätigung des zweiten Tasters als zweite vorbestimmte Eingabe zu verarbeiten. vorteilhaft sind somit zwei unterschiedliche Funktionen mit einem einzigen Taster ansteuerbar.
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Gemäß einer Ausführungsform weist der Rücksitz eine elektrisch verstellbare Durchlade auf, wobei die Steuervorrichtung ausgelegt ist, auf eine dritte vorbestimmte Eingabe die Durchlade zu einem Umklappen oder zu einem Aufrichten anzusteuern. Bei der dritten vorbestimmten Eingabe handelt es sich insbesondere um eine zweifache Betätigung des zweiten Tasters. In diesem Fall ist die Steuervorrichtung ausgelegt, eine dreifache Betätigung des zweiten Tasters als zweite vorbestimmte Eingabe zu verarbeiten. Bei einer weiteren Ausführung handelt es sich bei der dritten vorbestimmten Eingabe um eine dreifache Betätigung des zweiten Tasters. In diesem Fall ist die Steuervorrichtung ausgelegt, eine zweifache Betätigung des zweiten Tasters als zweite vorbestimmte Eingabe zu verarbeiten. Somit sind drei unterschiedliche Funktionen des Fahrzeugsitzsystems mit einem gemeinsamen Taster ansteuerbar. Bei beiden Ausführungen wird durch eine Mehrfachbelegung eines Bedienelements durch eine Bedienlogik vorteilhaft die Anzahl der Bedienelemente verringert.
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Gemäß einer Ausführungsform ist das Bedienelement als einzelner Taster ausgebildet. Somit wird vorteilhaft auch die Anzahl der Taster reduziert.
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Gemäß einer vorteilhaften Ausbildung ist eine Steuervorrichtung zur Ansteuerung des Rücksitzes ausgelegt, eine einfache Betätigung des Tasters als erste vorbestimmte Eingabe zu verarbeiten.
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Gemäß einer Weiterbildung ist die Steuervorrichtung ferner ausgelegt, eine dauerhafte Betätigung des Tasters länger als eine erste vorbestimmte Zeitdauer und/oder eine zweifache Betätigung des Tasters als zweite vorbestimmte Eingabe zu verarbeiten. Vorteilhaft sind durch eine derartige Bedienlogik die erste und die zweite vorbestimmte Eingabe mit einem einzigen Taster realisiert.
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Gemäß einer Ausführungsform umfasst das Bedienelement eine Fernbedienung. Dabei handelt es sich vorzugsweise um eine zur Integration in einen Gepäckraum eines Kraftfahrzeugs vorgesehene und entnehmbare Fernbedienung. Bei einer weiteren Ausführung handelt es sich um eine als Softwaremodul in ein Mobilfunkgerät, insbesondere ein Smartphone, integrierbare Fernbedienung. Alternativ oder zusätzlich ist auch eine in einen Funk-Fahrzeugschlüssel integrierte Fernbedienung denkbar.
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Gemäß einer Ausführungsform umfasst das Bedienelement einen mit Bedienfeldern belegbaren Touchscreen. Eine Steuervorrichtung zur Ansteuerung des Rücksitzes ist dabei ausgelegt, den Rücksitz zu einer Verstellung gemäß einer an dem Touchscreen vorgenommenen Eingabe anzusteuern. Dabei kann ein Touchscreen direkt am Sitz vorgesehen sein. Insbesondere ist so eine Bedienung der hinteren Sitzreihe direkt am Sitz mit einem Touchscreen möglich. Dieser stellt insbesondere eine flexibel an die jeweilige Stellung des Rücksitzes angepasste Bedienoberfläche dar. Ferner können beispielsweise situationsadäquat Knöpfe am Touchscreen, sogenannte Softkeys, zur direkten Ansteuerung unterschiedlicher Sitz-Stellungen, beispielsweise der Cargo-Stellung, einer hintersten Sitz-Stellung im Komfortbereich, einer Liege-Stellung, einer Ein- und Ausstiegsstellung oder dergleichen, bereitgestellt werden. Diese Funktionalität kann beispielsweise genutzt werden um ein erleichtertes Einsteigen von Passagieren auf Knopfdruck zu ermöglichen. Es können auch mehrere Touchscreens für unterschiedliche Stellen in einem Kraftfahrzeug zur Steuerung des Fahrzeugsitzsystems für die hintere(n) Sitzreihe(n) vorgesehen sein. Beispielsweise kann ein vom Fahrer- oder Beifahrersitz aus bedienbarer Touchscreen eine entsprechende grafische Bedienoberfläche zum Bedienen des Fahrzeugsitzsystems der hinteren Sitzreihe(n) vorgesehen sein. Alternativ oder zusätzlich zu einem Touchscreen kann das Fahrzeugsitzsystem auch über zusätzliche Tasten im Fahrer- oder Beifahrerbereich, beispielsweise am Lenkrad, in der Mittelkonsole oder in der Tür, bedienbar sein. Auch die Tasten (Hardkeys) können eine oder mehrere Tasten für unterschiedliche Sitz-Stellungen aufweisen. Insbesondere können Schalter/Taster oder Touchscreens in mehrfacher Ausführung von jedem Sitzplatz eines Kraftfahrzeugs aus erreichbar vorhanden sein, sodass das Verstellen des Rücksitzes von verschiedenen Sitzplätzen aus, insbesondere von jedem Sitzplatz aus, möglich ist.
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Gemäß einer Ausführungsform ist der Rücksitz motorisch in Längsrichtung verstellbar ausgebildet. Ferner ist die Steuervorrichtung ausgelegt, bei einer vierten vorbestimmten Eingabe am Bedienelement den Rücksitz in Längsrichtung zu verstellen. Bei der vierten vorbestimmten Eingabe handelt es sich insbesondere um ein dauerhaftes Betätigen des Bedienelements länger als eine zweite vorbestimmte Zeitdauer. Vorteilhaft werden somit bis zu vier Funktionalitäten des Fahrzeugsitzsystems mit einem einzelnen Bedienelement bedienbar.
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Gemäß einer Ausführungsform ist ein Ein-/Ausstieg-Schalter an dem Rücksitz vorgesehen. Dieser ist von einer hinter dem Rücksitz angeordneten weiteren Sitzreihe erreichbar angeordnet. Bei der hinter dem Rücksitz angeordneten weiteren Sitzreihe handelt es sich insbesondere um eine dritte Sitzreihe. Eine Steuervorrichtung zur Ansteuerung des Rücksitzes ist dabei ausgelegt, bei Betätigung des Ein-/Ausstieg-Schalters den Rücksitz zu einer Verstellung zum Einnehmen einer Ein-/Ausstiegs-Stellung anzusteuern. In der Ein-/Ausstiegs-Stellung ist insbesondere die Sitzlehne des Rücksitzes nach vorne geklappt. Bei der Ein-/Ausstiegs-Stellung kann es sich gleichzeitig um die Cargo-Stellung handeln. Insbesondere ist der Ein-/Ausstieg-Schalter zusätzlich zu dem Bedienelement vorgesehen. Beispielsweise handelt es sich bei dem Ein-/Ausstieg-Schalter um einen einzelnen Taster.
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Gemäß einer Ausführungsform ist zusätzlich zu dem Bedienelement eine Sensorik vorgesehen, wobei eine Steuervorrichtung zur Ansteuerung des Rücksitzes ausgelegt ist, den Rücksitz abhängig von einem von der Sensorik ausgegebenen Sensorsignal anzusteuern. Vorteilhaft wird somit die Bedienlogik des Fahrzeugsitzsystems durch die Sensorik unterstützt.
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Gemäß einer Ausführung umfasst die Sensorik einen den Rücksitz überwachenden Sitzbelegungssensor. Die Steuervorrichtung ist dabei ausgelegt, den Rücksitz nur dann zu einem Umklappen anzusteuern, wenn das Sensorsignal des Sitzbelegungssensors angibt, dass der Rücksitz frei ist. Vorteilhaft wird somit ein Umklappen des Rücksitzes vermieden, wenn der Rücksitz nicht frei ist, beispielsweise wenn eine Person auf dem Rücksitz sitzt oder wenn sich ein Gegenstand auf dem Rücksitz befindet.
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Gemäß einer Weiterbildung ist die Steuervorrichtung ausgelegt, bei einer Eingabe an dem Bedienelement direkt eine Verstellung des Rücksitzes zum Einnehmen der umgeklappten Cargo-Stellung oder zum Aufrichten aus der umgeklappten Cargo-Stellung anzusteuern, wenn das Sensorsignal des Sitzbelegungssensors angibt, dass der Rücksitz frei ist. In diesem Fall stellt die Kombination aus der Eingabe an dem Bedienelement und dem den freien Rücksitz angebenden Sensorsignal eine erste vorbestimmte Eingabe dar. Vorteilhaft wird somit eine situationsangepasste, insbesondere eine an einen Belegungszustand des Rücksitzes angepasste, Bedienlogik bereitgestellt.
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Gemäß einer Weiterbildung ist die Steuervorrichtung ausgelegt, bei einer Eingabe an dem Bedienelement direkt eine Verstellung im Komfortbereich anzusteuern, wenn das Sensorsignal des Sitzbelegungssensors angibt, dass der Rücksitz besetzt ist. Vorteilhaft ist somit eine vereinfachte Bedienung der Verstellung im Komfortbereich ermöglicht, wenn eine Person auf dem Rücksitz sitzt. In diesem Fall stellt die Kombination aus der Eingabe an dem Bedienelement und dem den besetzten Rücksitz angebenden Sensorsignal eine zweite vorbestimmte Eingabe dar. Auch hier wird somit vorteilhaft eine situationsangepasste, insbesondere eine an einen Belegungszustand des Rücksitzes angepasste, Bedienlogik bereitgestellt.
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Gemäß einer Ausführungsform ist die Sensorik ausgebildet und ausgelegt, einen von einem auf dem Rücksitz sitzenden Insassen aufgebrachten Druck zu erfassen und ein entsprechendes druckabhängiges Signal an die Steuervorrichtung weiterzugeben. Die Steuervorrichtung ist dabei ausgelegt, zu einer Verstellung des Rücksitzes im Komfortbereich eine an den Druck angepasste Verstellung des Rücksitzes vorzunehmen.
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Vorzugsweise ist die Sensorik ausgebildet und ausgelegt, den Druck quantitativ zu erfassen. Ferner ist die Steuervorrichtung vorzugsweise ausgelegt, eine quantitativ an den Druck angepasste Verstellung des Rücksitzes vorzunehmen. Auf die erste vorbestimmte Eingabe hin legt sich der Sitz somit an einen darauf sitzenden Insassen an. Mittels der Sensorik wird dabei ein die Sitzposition des Insassen anzeigender Druck erkannt. Dementsprechend passt der Rücksitz sich bei der Verstellung daran an und stoppt bei Erreichen eines vorbestimmten Drucks.
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Alternativ oder zusätzlich kann die Steuervorrichtung ausgelegt sein, auf die erste vorbestimmte Eingabe oder auf eine weitere vorbestimmte Eingabe, den Rücksitz zunächst zum Verstellen in eine hinterste Stellung im Komfortbereich anzusteuern. Insbesondere kann der Rücksitz in dieser hintersten Stellung für eine vorbestimmte kurze Zeitdauer verweilen. Der Insasse kann währenddessen eine gewünschte Position einnehmen. Anschließend wird der Rücksitz zum Verstellen an den Insassen heran angesteuert und abhängig von einem durch die Sensorik erkannten Druck gestoppt.
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Vorzugsweise wird das Verstellen gestoppt, wenn eine optimale Unterstützung des Insassen durch den Sitz vorliegt. Die Sensorik kann ferner ausgelegt und ausgebildet sein, ein Gewicht eines auf dem Rücksitz 3 sitzenden Insassen quantitativ zu erfassen. Der zum Erfassen einer optimale Unterstützung des Insassen vorbestimmte Druck ist in diesem Fall angepasst an das ermittelte Gewicht bemessen. Zusätzlich kann der Rücksitz in der dann eingenommenen Stellung verriegelt werden.
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Bei einer Ausführung ist die Steuervorrichtung mit einer Pre-Crash Erkennungseinrichtung eines Kraftfahrzeuges gekoppelt. In diesem Fall ist die Steuervorrichtung ausgelegt, um die Funktionalität der Sitzverstellung basierend auf einer Druckerkennung Fall eines Anspringens der Pre-Crash-Erkennung zu sperren, um eine falsche Verstellung zu vermeiden.
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Gemäß einer Weiterbildung umfasst die Sensorik eine in den Rücksitz integrierte Druckmatte. Vorzugsweise handelt es sich dabei um eine in eine Sitzlehne des Rücksitzes integrierte Druckmatte. Alternativ oder zusätzlich kann ein in einen Verstellantrieb integrierter Stellkraftsensor und/oder ein Antriebsstrommesser vorgesehen sein, wobei eine gemessene Stellkraft oder ein gemessener Antriebsstrom jeweils von dem Druck abhängig ist.
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Gemäß einer Ausführungsform ist die Sensorik ausgebildet und ausgelegt, einen Ladezustand eines hinter dem Rücksitz angeordneten Gepäckraums zu erkennen und ein ladezustandabhängiges Signal an die Steuervorrichtung weiterzugeben. Die Steuervorrichtung ist dabei ausgelegt, bei Erreichen einer vorbestimmten Kapazitätsgrenze des Gepäckraums ein automatisches Umklappen des Rücksitzes in die Cargo-Stellung anzusteuern, wenn das Sensorsignal des Sitzbelegungssensors angibt, dass der Rücksitz frei ist. Vorteilhaft wird somit der Sitz automatisch in die Cargo Stellung umgeklappt, wenn dies situationsbedingt benötigt und möglich ist.
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Gemäß einer Weiterbildung ist die Sensorik ferner ausgebildet und ausgelegt, einen Ladezustand eines zum Aufrichten oder zum Verstellen des Rücksitzes benötigten Schwenkbereichs zu erkennen. Die Steuervorrichtung ist dabei ausgelegt, ein Aufrichten oder Verstellen des Rücksitzes in den Schwenkbereich nur dann anzusteuern, wenn der Schwenkbereich frei ist. Vorteilhaft kann somit vermieden werden, dass beim Aufstellen eines Rücksitzes unbeabsichtigt Ladegut beschädigt wird. Denkbar ist ferner, dass, sofern sich Ladegut nur teilweise im Schwenkbereich des Rücksitzes befindet, den Bereich der Verstellung lediglich angepasst einzuschränken. Beispielsweise kann in diesem Fall nur eine senkrechte Stellung der Sitzlehne beim Aufstellen aus der Cargo-Stellung eingenommen werden. Ferner kann die Sensorik bei einer Ausführung vorteilhaft dazu dienen, eine möglichen Falschbenutzung oder einen den Rücksitz möglicherweise beschädigenden Missbrauch automatisiert zu erkennen und durch Stoppen einer Verstellung zu vermeiden. Vorteilhaft kann so auch eine Verletzung der Passagiere aktiv verhindert werden.
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Gemäß einer bevorzugten Weiterbildung umfasst die Sensorik ein Kamerasystem zur Überwachung des Ladezustands des Gepäckraums. Optional oder zusätzlich ist das Kamerasystem zur Überwachung des Ladezustands des Schwenkbereichs vorgesehen.
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Gemäß einer Ausführungsform ist zusätzlich zu dem Bedienelement ein in dem Gepäckraum installierbares Gepäckraum-Bedienelement vorgesehen.
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Bei einer Ausführung ist der Rücksitz auf an dem Gepäckraum-Bedienelement eingegebene Eingaben in gleicher Weise wie auf an dem Bedienelement eingegebene Eingaben ansteuerbar vorgesehen. vorteilhaft liegt somit eine durchgängige Bedienlogik zur Bedienung des Fahrzeugsitzsystems vor.
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Gemäß einer alternativen oder zusätzlichen Ausführung ist eine Steuervorrichtung zur Ansteuerung des Rücksitzes ausgelegt, auf eine fünfte oder weitere vorbestimmte Eingabe am Gepäckraum-Bedienelement unterschiedliche Rücksitze jeweils einzeln zu einer Verstellung zum Einnehmen der umgeklappten Cargo-Stellung oder zum Aufrichten aus der umgeklappten Cargo-Stellung anzusteuern. Vorteilhaft können somit mehrere Rücksitze einzeln mit einem, insbesondere einem einzigen, Gepäckraum-Bedienelement zum zusätzlichen Freigeben von Stauraum bedient werden.
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Gemäß einer Weiterbildung weist das Fahrzeugsitzsystem eine mehrteilige Rückbank mit mehreren Rücksitzen auf. Die Steuervorrichtung ist dabei ausgelegt, eine anhaltende Betätigung des Gepäckraum-Bedienelements für eine dritte vorbestimmte Zeitdauer als fünfte vorbestimmte Eingabe zu verarbeiten und daraufhin einen ersten Rücksitz zu einer Verstellung zum Einnehmen der umgeklappten Cargo-Stellung oder zum Aufrichten aus der umgeklappten Cargo-Stellung anzusteuern. Darüber hinaus ist die Steuervorrichtung ausgelegt, eine weiterhin anhaltenden Betätigung des Gepäckraum-Bedienelements für eine vierte vorbestimmte Zeitdauer als sechste vorbestimmte Eingabe zu verarbeiten und daraufhin einen zweiten Rücksitz zu einer Verstellung zum Einnehmen der oder zum Aufrichten aus der umgeklappten Cargo-Stellung anzusteuern.
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Gemäß einer Weiterbildung weist zumindest einer der Rücksitze eine elektrisch verstellbare Durchlade auf, wobei die Steuervorrichtung ausgelegt ist, auf eine siebte vorbestimmte Eingabe die Durchlade umzuklappen oder aufzurichten. Insbesondere handelt es sich bei der siebten vorbestimmten Eingabe um eine anhaltende Betätigung des Gepäckraum-Bedienelements für eine fünfte vorbestimmte Zeitdauer. Vorzugsweise ist die fünfte vorbestimmte Zeitdauer kürzer als die dritte vorbestimmte Zeitdauer. Somit wird bei anhaltender Betätigung des Gepäckraum-Bedienelements zunächst die Durchlade umgeklappt und anschließend der erste und der zweite Rücksitz umgeklappt. Vorteilhaft können somit sowohl die Rücksitze als auch eine Durchlade einer Rückbank mittels des Gepäckraum-Bedienelements bedient werden.
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Bei einer Betätigung des Gepäckraum-Bedienelements, welches beispielsweise als Kippschalter ausgebildet ist, ist die Steuervorrichtung dabei insbesondere ausgelegt, bei einer anhaltenden Betätigung des Gepäckraum-Bedienelements, beispielsweise eines ersten Tasters eines im Gepäckraum angeordneten Kippschalters, zunächst die Durchlade zum Umklappen anzusteuern und bei weiterer Betätigung beispielsweise erst den 40% Teil einer 40 zu 60% geteilten Rückbank zum Umklappen anzusteuern. Bei noch weiter anhaltender Betätigung wird auch der 60% Teil der geteilten Rückbank zum Umklappen angesteuert.
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Vorzugsweise ist die Steuervorrichtung ferner ausgelegt, bei Betätigung des zweiten Tasters des Kippschalters die Rücksitze und die Durchlade der Rückbank wieder zum Aufstellen anzusteuern. Dies kann entweder in umgekehrter Reihenfolge des Umklappens oder mit beiden Rücksitzen und der Durchlade auf einmal vorgesehen sein.
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Bei einer weiteren Ausführung können die fünfte bis siebte vorbestimmte Eingabe jeweils auch einer vorbestimmten Anzahl des Betätigens des ersten Tasters des Kippschalters des Gepäckraum-Bedienelements realisiert sein. In diesem Falle weist das Gepäckraum-Bedienelement eine von dem Bedienelement unterschiedliche Bedienlogik auf. So kann beispielsweise die Steuervorrichtung ausgelegt sein, bei einem einmaligen oder ersten Drücken des ersten Tasters die Durchlade zum Umklappen anzusteuern, bei einem zweimaligen Drücken des ersten Tasters oder einem zweiten Drücken innerhalb einer vorbestimmten Zeitdauer den 40% Teil der Rückbank zum Umklappen anzusteuern. und bei einem dreimaligen oder innerhalb einer vorbestimmten Zeitdauer dritten Betätigen des ersten Tasters wird entsprechend der 60% Teil der Rückbank zum Umklappen angesteuert.
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Gemäß einer Ausführungsform weist eine sich bevor dem Rücksitz befindliche Sitzreihe einen vorderen Sitz auf, der ebenfalls motorisch verstellbar ausgebildet ist. Eine Steuervorrichtung zur Ansteuerung des Rücksitzes ist dabei ausgelegt, auf die zweite, fünfte oder sechste vorbestimmte Eingabe zunächst den vorderen Sitz zu einer Verstellung in eine Freigabestellung, in der ein zum Umklappen oder Aufrichten des Rücksitzes benötigter Schwenkbereich freigegeben ist, anzusteuern. Beispielsweise kann dazu eine Sitzlehne des vorderen Sitzes aufrecht gestellt und/oder der vordere Sitz in Längsrichtung nach vorne verstellt werden. Ferner ist die Steuervorrichtung ausgelegt erst anschließend den Rücksitz zu einer Verstellung zum Einnehmen der umgeklappten Cargo-Stellung oder zum Aufrichten aus der umgeklappten Cargo-Stellung anzusteuern. Vorteilhaft wird somit vermieden, dass der Rücksitz beim Umklappen in die Cargo-Stellung mit einem vorderen Sitz kollidiert. Insbesondere kann anschließend der vordere Sitz zu automatischen Wiedereinnehmen seiner vorherigen Stellung angesteuert werden.
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Die obigen Ausgestaltungen und Weiterbildungen lassen sich, sofern sinnvoll, beliebig miteinander kombinieren. Weitere mögliche Ausgestaltungen, Weiterbildungen und Implementierungen der Erfindung umfassen auch nicht explizit genannte Kombinationen von zuvor oder im Folgenden bezüglich der Ausführungsbeispiele beschriebenen Merkmale der Erfindung. Insbesondere wird dabei der Fachmann auch Einzelaspekte als Verbesserungen oder Ergänzungen zu der jeweiligen Grundform der vorliegenden Erfindung hinzufügen.
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INHALTSANGABE DER ZEICHNUNG
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Die vorliegende Erfindung wird nachfolgend anhand der in den schematischen Figuren der Zeichnung angegebenen Ausführungsbeispiele näher erläutert. Es zeigen dabei:
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1 eine schematische Seitenansicht eines Fahrzeugsitzsystems;
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2 das Fahrzeugsitzsystem gemäß 1 mit in eine Cargo-Stellung umgeklapptem Rücksitz;
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3 ein Ablaufdiagramm einer Bedienlogik für ein Fahrzeugsitzsystem;
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4 eine schematische Darstellung eines Fahrzeugsitzsystems in einem Kraftfahrzeug;
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5 eine Einzeldarstellung des Fahrzeugsitzsystems gemäß 4;
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6 das Fahrzeugsitzsystem gemäß 4 und 5 bei erreichter Kapazitätsgrenze eines Gepäckraums;
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7 ein Ablaufdiagramm einer Bedienlogik für ein Fahrzeugsitzsystem gemäß 4 bis 6;
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8 eine schematische Darstellung eines Fahrzeugsitzsystems in einem Kraftfahrzeug gemäß einer weiteren Ausführungsform;
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9 eine schematische Darstellung eines Fahrzeugsitzsystems in einem Kraftfahrzeug gemäß einer noch weiteren Ausführungsform;
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10 ein Fahrzeugsitzsystem gemäß einer weiteren Ausführungsform;
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11 ein Fahrzeugsitzsystem gemäß einer noch weiteren Ausführungsform;
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12 eine schematische Vorderansicht eines Fahrzeugsitzsystems mit einer geteilten Rückbank;
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13 ein Ablaufdiagramm für eine Bedienlogik eines Fahrzeugsitzsystems gemäß 12.
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Die beiliegenden Figuren der Zeichnung sollen ein weiteres Verständnis der Ausführungsformen der Erfindung vermitteln. Sie veranschaulichen Ausführungsformen und dienen im Zusammenhang mit der Beschreibung der Erklärung von Prinzipien und Konzepten der Erfindung. Andere Ausführungsformen und viele der genannten Vorteile ergeben sich im Hinblick auf die Zeichnungen. Die Elemente der Zeichnungen sind nicht notwendigerweise maßstabsgetreu zueinander gezeigt.
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In den Figuren der Zeichnung sind gleiche, funktionsgleiche und gleich wirkende Elemente, Merkmale und Komponenten – sofern nichts anderes ausgeführt ist – jeweils mit denselben Bezugszeichen versehen.
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BESCHREIBUNG VON AUSFÜHRUNGSBEISPIELEN
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1 zeigt eine schematische Seitenansicht eines Fahrzeugsitzsystems 1.
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Das Fahrzeugsitzsystem 1 weist ein Bedienelement 2 und einen motorisch verstellbaren Rücksitz 3 auf.
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Der Rücksitz 3 ist in einer Sitz-Stellung dargestellt, in welcher ein Insasse auf dem Rücksitz 3 sitzen kann.
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Das Bedienelement 2 ist mit einer Steuervorrichtung 4 gekoppelt. Die Steuervorrichtung 4 ist ferner dem Rücksitz 3 gekoppelt. Es kann sich um eine interne oder um eine externe Steuervorrichtung handeln.
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Die Steuervorrichtung 4 ist ausgelegt, auf eine erste vorbestimmte Eingabe am Bedienelement 2 den Rücksitz 3 zu einer Verstellung in einem Komfortbereich anzusteuern. Dazu ist beispielsweise eine Sitzlehne 28 des Rücksitzes 3 hinsichtlich ihrer Neigung in einem vorbestimmten Winkelbereich, beispielsweise zwischen 0 und 30° zur Vertikalen, nach hinten verschwenkbar.
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Die Steuervorrichtung 4 ist ferner ausgelegt, auf eine zweite vorbestimmte Eingabe am Bedienelement 2 den Rücksitz 3 zu einer Verstellung in eine umgeklappte Cargo-Stellung anzusteuern. Zum Einnehmen der Cargo-Stellung wird die Sitzlehne 28 des Rücksitzes 3 beispielsweise nach vorne in eine waagrechte Position umgeklappt. Somit kann eine Rückseite der Sitzlehne 28 des Rücksitzes 3 als Cargofläche bzw. Ladefläche dienen und ein zuvor von der Sitzlehne eingenommener Raum als Gepäck- bzw. Laderaum genutzt werden.
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2 zeigt das Fahrzeugsitzsystem 1 gemäß 1 mit in eine Cargo-Stellung umgeklapptem Rücksitz 3.
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In der gezeigten Cargo-Stellung liegt die Sitzlehne 28 auf einem Sitzpolster 29 des Rücksitzes 3 auf. Die Sitzlehne 28 bildet dabei mit ihrer Rückseite beispielhaft eine waagrechte Fläche, welche in der gezeigten Cargo-Stellung als Cargofläche nutzbar ist.
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Die motorische Verstellbarkeit des Rücksitzes 3 ist mittels eines Verstellantriebs 20 realisiert, welcher im Bereich eines zwischen der Sitzlehne 28 und im Sitzpolster 29 vorgesehenen Stellgelenks angeordnet ist.
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In der gezeigten Ausführungsform gemäß 1 und 2 weist das Bedienelement 2 einen Kippschalter auf, welcher einen ersten Taster 5 und einen zweiten Taster 6 aufweist. Ferner ist eine Kippachse 30 vorgesehen, über welche der Kippschalter mit beiden Tastern 5, 6 zum Betätigen des Bedienelements 2 verkippbar ist.
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Der erste Taster 5 ist als kurzer Taster ausgebildet, während der zweite Taster 6 als langer Taster ausgebildet ist. Dementsprechend weist der erste Taster 5 eine äußere Abschlusskante auf, welche einen geringeren Abstand zu der Kippachse 30 aufweist, als eine äußere Abschlusskante des zweiten Tasters 6.
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3 zeigt ein Ablaufdiagramm einer Bedienlogik für ein Fahrzeugsitzsystem gemäß 1 und 2. Dabei handelt es sich gleichzeitig um eine Auslegung der Steuervorrichtung 4, welche die Bedienlogik umsetzt. Insbesondere kann es sich um eine programmtechnisch umgesetzte Auslegung eines Steuergeräts handeln.
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Von einem Startzustand S aus wird auf eine Eingabe E hin an einer ersten Verzweigung V1 geprüft, ob es sich bei der Eingabe E um die erste vorbestimmte Eingabe handelt.
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Wenn es sich bei der Eingabe E um die erste vorbestimmte Eingabe handelt, wird in einem Verstellschritt K eine entsprechende Verstellung im Komfortbereich angesteuert. Insbesondere wird ein Verstellen der Neigung der Rückenlehne im Komfortbereich um einen Verstellschritt angesteuert. Anschließend wird in einen Startzustand S zurückgekehrt und wieder auf eine neue Eingabe gewartet.
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Wenn es sich bei der Eingabe E nicht um die erste vorbestimmte Eingabe handelt, wird an einer zweiten Verzweigung V2 geprüft, ob es sich bei der Eingabe E um die zweite vorbestimmte Eingabe handelt.
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Wenn es sich bei der Eingabe E nicht um die zweite vorbestimmte Eingabe handelt, wird in einen Startzustand S zurückgekehrt und auf eine neue Eingabe gewartet.
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Handelt es sich bei der Eingabe E um die zweite vorbestimmte Eingabe, wird in einem Verstellschritt C eine Verstellung in eine umgeklappte Cargo-Stellung angesteuert, falls sich der Rücksitz 3 in einer Sitz-Stellung befindet. Falls sich der Rücksitz 3 in einer Cargo-Stellung befindet, wird eine Verstellung zum Aufrichten aus der umgeklappten Cargo-Stellung in eine Sitz-Stellung angesteuert. Anschließend wird in den Startzustand S zurückgekehrt und auf eine neue Eingabe gewartet.
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Bei der ersten vorbestimmten Eingabe kann es sich um eine Betätigung des ersten Tasters 5 handeln. Bei der zweiten vorbestimmten Eingabe kann es sich um eine Betätigung des zweiten Tasters 6 handeln. Eine umgekehrte Belegung ist ebenso denkbar.
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Denkbar ist ferner, dass eine einmalige Betätigung des zweiten Tasters 6 ebenfalls als erste vorbestimmte Eingabe mit unterschiedlicher Verstellcharakteristik vorgesehen ist und entsprechend, beispielsweise zu einer Ansteuerung einer Verstellung im Komfortbereich mit erhöhter Verstellgeschwindigkeit oder mehreren Verstellschritten auf einmal, verarbeitet wird. In diesem Fall wird eine andere vorbestimmte Betätigung, beispielsweise eine zweimalige Betätigung des zweiten Tasters 6, als eine zweite vorbestimmte Eingabe verarbeitet.
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Sofern der Rücksitz 3 eine motorisch betreibbare Durchlade 7 aufweist, wie sie beispielhaft in 12 dargestellt ist, kann auch eine zweimalige Betätigung des zweiten Tasters 6 als eine dritte vorbestimmte Eingabe verarbeitet werden, woraufhin ein Umlegen oder ein Aufrichten der Durchlade 7 angesteuert wird. In diesem Fall wird dann beispielsweise eine dreimalige Betätigung des zweiten Tasters 6 als eine zweite vorbestimmte Eingabe verarbeitet.
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Bei einer möglichen Ausführung kann auch eine anhaltende Betätigung des zweiten Tasters 6 für eine vorbestimmte erste Zeitdauer als eine vorbestimmte zweite Eingabe verarbeitet werden.
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Bei einer weiteren Ausführung kann, sofern der Rücksitz 3 in Längsrichtung motorisch verschieblich ausgebildet ist, eine dauerhafte Betätigung für eine zweite vorbestimmte Zeitdauer als eine vierte vorbestimmte Eingabe verarbeitet werden, woraufhin eine Längsverstellung des Rücksitzes 3 angesteuert wird.
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Bei einer auf mehrmaligem Betätigen des Bedienelements basierenden Bedienlogik kann in einer Ausführung bei der jeweils letzten Betätigung ein anschließendes Halten des Bedienelements in einer betätigten Stellung vorgesehen, insbesondere notwendig, sein, damit die Eingabe als eine vorbestimmte Eingabe verarbeitet wird.
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4 zeigt eine schematische Darstellung eines Fahrzeugsitzsystems 1 in einem Kraftfahrzeug 11.
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Das Fahrzeugsitzsystem 1 ist innerhalb des Fahrzeugs 11 angeordnet. Der Rücksitz 3 befindet sich dabei hinter einem vorderen Sitz 26, welcher beispielsweise ein Fahrer oder Beifahrersitz sein kann.
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Der Rücksitz 3 ist in einer Längsrichtung 14 längenverstellbar ausgebildet.
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Des Weiteren weist der Rücksitz 3 einen ein Sitzpolster 29 integrierten Sitzbelegungssensor 17 auf. Der Sitzbelegungssensor 17 ist mit der hier nicht dargestellten Steuervorrichtung gekoppelt und überwacht den Rücksitz 3. Dabei gibt der Sitzbelegungssensor 17 ein sitzbelegungsabhängiges Sensorsignal 18 an die Steuervorrichtung 4 weiter.
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Hinter dem Rücksitz 3 ein Gepäckraum 10 vorgesehen, in welchem ein Kamerasystem 23 sowie ein Gepäckraum-Bedienelement 24 angeordnet sind. Das Gepäckraum-Bedienelement 24 ist mit der zu besseren Übersichtlichkeit hier nicht dargestellten Steuervorrichtung 4 ebenso wie das Bedienelement 2 gekoppelt. Die Steuervorrichtung 4 ist dabei ausgelegt, auf eine Eingabe am Gepäckraum-Bedienelement 24 in gleicher Weise wie auf eine Eingabe am Bedienelement 2 anzusprechen und den Rücksitz 3 entsprechend anzusteuern. Das Gepäckraum-Bedienelement 24 weist dazu analog zum Bedienelement 2 einen Kippschalter mit einem ersten Taster 5 und einem zweiten Taster 5 auf.
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Das Kamerasystem 23 ist ausgebildet und ausgelegt, einen Ladezustand des Gepäckraums 10 zu erkennen und ein ladezustandabhängiges Signal 27 an die Steuervorrichtung 4 weiterzugeben.
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5 zeigt eine Einzeldarstellung des Fahrzeugsitzsystems gemäß 4.
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Die Steuervorrichtung 4 ist hier schematisch dargestellt. Ferner als Pfeil symbolisiert dargestellt sind die Signalübertragungspfade jeweils von der Gepäckraum-Bedieneinheit 24, dem Kamerasystem 23 und dem Sitzbelegungssensor 17 zur Steuervorrichtung 4.
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Die Steuervorrichtung 4 ist ferner ausgelegt, den Rücksitz 3, insbesondere dessen Verstellantrieb 20, nur dann zu einem umklappen anzusteuern, wenn ein Sensorsignal 18 des Sitzbelegungssensors 17 angibt, dass der Rücksitz 3 frei ist.
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Bei einer Ausführung kann die Steuervorrichtung 4 ausgelegt sein, bei einer Eingabe am Bedienelement 2 direkt eine Komfortverstellung anzusteuern wenn das Sensorsignal 18 des Sitzbelegungssensors 17 angibt, dass der Rücksitz belegt ist. Insbesondere kann die Steuereinrichtung ausgelegt sein, dies bereits bei einmaliger Betätigung und/oder unabhängig davon, an welchem der Taster 5, 6 die Eingabe erfolgt vorzunehmen. Somit wird die Kombination aus dem eine Belegung des Rücksitzes 3 angebenden Sensorsignal 18 des Sitzbelegungssensors 17 und der Eingabe am Bedienelement 2 stets als erste vorbestimmte Eingabe verarbeitet. Ist der Sitz nicht belegt, steuert die Steuervorrichtung 4 hingegen direkt eine Verstellung in die Cargo-Stellung an. Somit wird die Kombination aus dem einen freien Rücksitz 3 angebenden Sensorsignal 18 des Sitzbelegungssensors 17 und der Eingabe am Bedienelement 2 stets als zweite vorbestimmte Eingabe verarbeitet.
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Die Steuervorrichtung 4 ist ferner ausgelegt, bei einem durch das ladezustandsabhängige Sensorsignal 27 angegebenen Erreichen einer vorbestimmten Kapazitätsgrenze des Gepäckraums 10 ein automatisches Umklappen des Rücksitzes 3 in die Cargo-Stellung anzusteuern, wenn das Sensorsignal 18 des Sitzbelegungssensors 17 angibt, dass der Rücksitz 3 frei ist.
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6 zeigt das Fahrzeugsitzsystem gemäß 4 und 5 bei erreichter Kapazitätsgrenze eines Gepäckraums 10.
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Schematisch dargestellt ist ein großes Gepäckstück 31, welches eine Größe aufweist, die nur bei einem in die Cargo-Stellung umgeklappten Rücksitz 3 in dem Gepäckraum 10 des Fahrzeugs 11 aufgenommen werden kann. Das Kamerasystem 23 erkennt das Erreichen einer Kapazitätsgrenze des Gepäckraums 10 beim Einführen des Gepäckstück 31 in den Gepäckraum. Insbesondere wird es durch das Kamerasystem 23 erkannt, wenn das Gepäckstück 31 an dem sich in einer gestrichelt dargestellten Sitz-Stellung befindlichen Rücksitz 3 ansteht und gleichzeitig ein Schließen einer nicht dargestellten Heckklappe des Kraftfahrzeugs 11 durch das Gepäckstück 31 versperrt ist.
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Die Steuervorrichtung 4 steuert den Rücksitz 3 sodann, sofern der Rücksitz 3 nicht belegt ist, zum Umklappen in die Cargo-Stellung an, welche mit durchgezogenen Linien dargestellt ist. Sodann wird der Gepäckraum 10 um den Bereich des Rücksitzes 3 erweitert. Insbesondere kann die Rückseite der Sitzlehne 28 des Rücksitzes 3 nun als zusätzliche Cargo-Fläche bzw. Ladefläche und der zuvor von der Sitzlehne 28 eingenommene Raum als zusätzlicher Laderaum dienen. Somit kann das Gepäckstück 31 vollständig im Gepäckraum aufgenommen werden.
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Ferner gestrichelt dargestellt ist ein Schwenkbereich 22 des Rücksitzes 3, welcher beim Umklappen aus einer Sitz-Stellung in eine Cargo-Stellung beschrieben wird. In der dargestellten Ausführungsform wird der Schwenkbereich 22 von der Sitzlehne 28 des Rücksitzes 3 beim Umklappen in die Cargo-Stellung oder beim Aufstellen aus der Cargo-Stellung beschrieben.
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Das Kamerasystem 23 kann ferner ausgebildet und ausgelegt sein, einen Ladezustand des zum Aufrichten oder zum Verstellen des Rücksitzes 3 benötigten Schwenkbereichs 22 zu erkennen. Die Steuervorrichtung 4 ist in diesem Fall ferner ausgelegt, ein Aufrichten oder Verstellen des Rücksitzes 3 in den Schwenkbereich 22 nur dann anzusteuern, wenn der Schwenkbereich 22 frei ist.
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Alternativ oder zusätzlich zu einem automatischen Umklappen bei Erreichen einer Kapazitätsgrenze des Gepäckraums 10 kann der Rücksitz 3 auf eine entsprechende Eingabe am Gepäckraum-Bedienelement 24 in gleicher Weise umgeklappt werden.
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7 zeigt ein Ablaufdiagramm einer Bedienlogik für ein Fahrzeugsitzsystem gemäß 4 bis 6. Dabei handelt es sich ebenfalls gleichzeitig um eine Auslegung der Steuervorrichtung 4, welche die Bedienlogik umsetzt. Insbesondere kann es sich um eine programmtechnisch umgesetzte Auslegung eines Steuergeräts handeln.
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Von einem Startzustand S aus wir an einer dritten Verzweigung V3 geprüft, ob eine Eingabe, insbeosndere an dem Bedienelement 2 oder an dem Gepäckraum-Bedienelement 24, vorliegt.
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Ist dies der Fall, so wird an einer weiteren Verzweigung V4 geprüft, ob das Sensorsignal 18 des Sitzbelegungssensors 17 angibt, dass der Rücksitz 3 besetzt ist.
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Ist der Rücksitz nicht besetzt, so steuert die Steuervorrichtung 4 den Rücksitz 3 in einem Verstellschritt C direkt zum Umklappen in die Cargo-Stellung an.
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Wenn der Rücksitz 3 besetzt ist, steuert die Steuervorrichtung in einem Verstellschritt K den Rücksitz 3 direkt zum Verstellen im Komfortbereich an.
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Liegt keine Eingabe vor, so wird ausgehend nach der Verzweigung V3 an einer weiteren Verzweigung V4 geprüft, ob ein ladezustandabhängiges Signal 27 des Kamerasystems 23 angibt, dass eine Kapazitätsgrenze des Gepäckraums 10 erreicht ist.
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Sofern keine Kapazitätsgrenze erreicht ist, wird in den Startzustand S zurückgekehrt.
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Ist eine Kapazitätsgrenze erreicht, so wird an einer fünften Verzweigung V5 geprüft, ob das Sensorsignal 18 des Sitzbelegungssensors 17 angibt, dass der Rücksitz 3 besetzt ist.
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Ist der Rücksitz nicht besetzt, so steuert die Steuervorrichtung 4 den Rücksitz 3 in einem Verstellschritt C zum Umklappen in die Cargo-Stellung an.
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Falls der Rücksitz 3 besetzt ist, wird kein Umklappen angesteuert. Stattdessen wird in den Startzustand S zurückgekehrt.
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8 zeigt eine schematische Darstellung eines Fahrzeugsitzsystems 1 in einem Kraftfahrzeug 11 gemäß einer weiteren Ausführungsform.
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Bei dieser Ausführungsform ist eine zur Integration in dem Gepäckraum 10 vorgesehene und entnehmbare Fernbedienung 9 vorgesehen. Beispielsweise ist in dem Gepäckraum 10 eine gestrichelt dargestellte Halterung 32 für die Fernbedienung 9 vorgesehen. Vorzugsweise dient die Halterung 32 gleichzeitig auch als Ladestation für die Fernbedienung 9.
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Mittels der Fernbedienung 9 ist das Bedienelement 2 insbesondere erweitert. Demnach weist die Fernbedienung 9 eine gleiche Bedienoberfläche und eine gleiche Funktionalität wie das Bedienelement 2 auf. Die Fernbedienung 9 ist dabei über eine Funkverbindung mit der Steuervorrichtung 4 gekoppelt. Dies hat den Vorteil, dass wenn der Gepäckraum stark befüllt ist und ein Gepäckraum-Bedienelement 24 nicht mehr zugänglich ist, über die zuvor entnommene Fernbedienung 9 der Rücksitz 3 umgelegt und weiterer Laderaum freigegeben werden kann.
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Bei einer Ausführung kann die Fernbedienung 9 gleichzeitig als Gepäckraum-Bedienelement 24 oder als zusätzliches Gepäckraum-Bedienelement dienen, wenn sie sich in der Halterung 32 befindet.
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Bei einer weiteren Ausführung kann die Fernbedienung 9 auch als Softwaremodul, insbesondere als eine sogenannte App, in ein Mobilfunkgerät, insbesondere ein Smartphone, integrierbar vorgesehen sein.
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Bei einer noch weiteren Ausführung kann die Fernbedienung 9 auch in einem Fahrzeug-Funkschlüssel integriert vorgesehen sein. In diesem Fall könnte die Fernbedienung 9 eine andere Bedienlogik als das Bedienelement 2 aufweisen. Beispielsweise könnte die Steuervorrichtung in diesem Fall ausgelegt sein, ein langes Drücken eines Tasters des Fahrzeug-Funkschlüssels, insbesondere eines zum Öffnen des Fahrzeugs vorgesehen Tasters, als zweite vorbestimmte Eingabe zu verarbeiten und daraufhin den Rücksitz 3 zum Verstellen in die umgeklappte Cargo-Stellung anzusteuern.
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9 zeigt eine schematische Darstellung eines Fahrzeugsitzsystems in einem Kraftfahrzeug 11 gemäß einer noch weiteren Ausführungsform.
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Bei dieser Ausführungsform ist eine hinter dem Rücksitz 3 angeordnete dritte Sitzreihe 16 vorgesehen.
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An dem Rücksitz 3 ist ein Ein-/Ausstieg-Schalter 15 vorgesehen, der von der dritten Sitzreihe 16 aus erreichbar angeordnet ist. Insbesondere kann der Ein-/Ausstiegs-Schalter 15 als Panik-Ausstiegsschalter bzw. Notaustiegsschalter angeordnet und ausgebildet sein.
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Der Ein-/Ausstieg-Schalter 15 ist zusätzlich zu dem Bedienelement 2 vorgesehen und direkt an der Oberkante eines Rückblechs der des Rücksitzes 3, der einen Rücksitz 3 einer zweiten Sitzreihe darstellt, angeordnet. Durch diese Position liegt der Ein-/Ausstieg-Schalter 15 direkt im Blickfeld eines in der dritten Sitzreihe 16 sitzenden Passagiers. Weiterhin ist der Ein-/Ausstieg-Schalter 15 so an einer Position angeordnet, an die ein Passagier natürlicherweise greift, sobald er, insbeosndere unter Panik, aus einem Fahrzeug aussteigen will. Somit kann der Ein-/Ausstieg-Schalter 15 also für einen Panikausstieg aus der dritten Sitzreihe leicht gefunden und betätigt werden.
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Die Steuervorrichtung 4 ist bei dieser Ausführungsform ausgelegt, bei Betätigung des Ein-/Ausstieg-Schalters 15 den Rücksitz 3 zu einer Verstellung zum Einnehmen einer Ein-/Ausstiegs-Stellung anzusteuern. In der dargestellten Ausführungsform entspricht die Ein-/Ausstiegs-Stellung der Cargo-Stellung mit umgeklappter Sitzlehne 28. Denkbar wäre aber auch, dass die Cargo-Stellung ein anderes Umklappen des Rücksitzes 3 als die Ein-/Ausstiegs-Stellung erfordert.
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Somit ist der Rücksitz 3 auf besonders einfache und intuitive Weise von der dritten Sitzbank 16 aus umklappbar, um einen Ein- und Ausstieg für die dritte Sitzreihe 16 zu ermöglichen.
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10 zeigt ein Fahrzeugsitzsystem 1 gemäß einer weiteren Ausführungsform.
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Im Unterschied zu den vorangehenden Ausführungsformen weist das Fahrzeugsitzsystem 1 gemäß dieser Ausführungsform ein Bedienelement 2 mit lediglich einem einzelnen Taster 8 auf.
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Der Rücksitz 3 weist bei dieser Ausführungsform ebenfalls einen Sitzbelegungssensors 17 auf. Eine Betätigung des einzelnen Tasters 8 wird als erste vorbestimmte Eingabe verarbeitet, wenn ein Sensorsignal 18 des Sitzbelegungssensors 17 angibt, dass der Rücksitz 3 besetzt ist. Dementsprechend wird der Rücksitz 3 diesem Fall zu einer Verstellung im Komfortbereich angesteuert.
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Ist der Sitz nicht besetzt, so wird eine Betätigung des einzelnen Tasters 8 als zweite vorbestimmte Eingabe verarbeitet dementsprechend wird der Rücksitz 3 in diesem Fall zu einer Verstellung in die umgeklappte Cargo-Stellung oder zu einem Aufstellen aus der umgeklappten Cargo-Stellung angesteuert.
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Des Weiteren ist eine in die Sitzlehne 28 des Rücksitzes 3 integrierte Druckmatte 19 vorgesehen. Die Druckmatte 19 ist ausgebildet und ausgelegt, einen von einem auf dem Rücksitz 3 sitzenden Insassen aufgebrachten Druck zu erfassen und ein entsprechendes druckabhängiges Signal 21 an die Steuervorrichtung 4 weiterzugeben.
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Die Steuervorrichtung 4 ist bei dieser Ausführungsform ausgelegt, zu einer Verstellung des Rücksitzes 3 im Komfortbereich eine an den Druck angepasste Verstellung des Rücksitzes 3 vorzunehmen.
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Bei einer Ausführung legt sich der Rücksitz dabei automatisch an einen Insassen an. Das Erreichen einer an den Insassen angelegten Position wird durch die Druckmatte 19 erkannt. Dementsprechend ist die Steuervorrichtung ausgelegt, ein Verstellen des Rücksitzes 3 angepasst an das druckabhängige Signal 21 anzusteuern. Insbesondere wird das Verstellen gestoppt, sobald ein vorbestimmter Druck an der Druckmatte 19 erkannt wird.
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Alternativ oder zusätzlich kann die Steuervorrichtung ausgelegt sein, bei der ersten vorbestimmten Eingabe den Rücksitz 3 zunächst in eine hinterste Stellung im Komfortbereich zu verstellen. Ein Insasse kann währenddessen eine gewünschte Position einnehmen. Sodann steuert die Steuervorrichtung den Rücksitz 3 zum Heranfahren an den Insassen an und stoppt die Verstellung bei Erreichen des vorbestimmten Drucks.
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Der vorbestimmte Druck ist derart bemessen, dass das Verstellen gestoppt wird, wenn eine optimale Unterstützung des Insassen erreicht ist. Zusätzlich kann der Rücksitz 3 in einer sodann eingestellten Position verriegelt werden.
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Bei einer Ausführung kann die Steuervorrichtung zusätzlich mit einem Pre-Crash-Erkennungssystem des Kraftfahrzeugs gekoppelt sein. In diesem Fall können die Funktionen der Sitzverstellung in einer Pre-Crash Situation gesperrt sein, um eine falsche Betätigung bzw. Verstellung zu vermeiden.
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Mit einem Fahrzeugsitzsystem 1 der in 10 dargestellten Ausführungsform kann bei einer Ausführung auch eine manuelle Verstellung durch ein elektrisches Verstellen des Fahrzeugsitzsystems abgebildet werden. Wird in diesem Fall über den Sitzbelegungssensor 17 erkannt, dass der Rücksitz 3 besetzt ist, so wird eine Eingabe am Taster 8 als erste vorbestimmte Eingabe verarbeitet. Der Rücksitz wird dementsprechend zum Vornehmen einer Komforteinstellung angesteuert.
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Bei Betätigung des Tasters 8 erkennt die Druckmatte 19, ob der Insasse des Rücksitzes 3 die Sitzlehne 28 entlastet oder belastet. Ist die Sitzlehne 28 entlastet, wird der Rücksitz 3 angesteuert, die Sitzlehne 28 nach vorne zu verschwenken. Wird die Sitzlehne 28 belastet, d. h. drückt ein Insasse mit seinem Rücken in den Rücksitz 3, wird der Rücksitz 3 angesteuert, die Sitzlehne 28 nach hinten zu verschwenken. Somit gibt der Rücksitz 3 ähnlich wie ein mechanisch verstellbarer Sitz nach.
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Der Sitzbelegungssensor 17 ist bei einer Ausführung ausgelegt und ausgebildet, ein Gewicht eines auf dem Rücksitz 3 sitzenden Insassen quantitativ zu erfassen. Der Druck, mit dem eine Entlastung oder Belastung der Sitzlehne 28 bestimmt wird, kann dann ebenso wie ein zum Erfassen einer optimalen Unterstützung des Insassen vorbestimmter Druck abhängig von dem durch den Sitzbelegungssensor ermittelten Gewicht abhängig angepasst bemessen sein.
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11 zeigt ein Fahrzeugsitzsystem 1 gemäß einer noch weiteren Ausführungsform.
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Bei dieser Ausführungsform ist das Bedienelement 2 als Touchscreen 12 ausgebildet. Der Touchscreen 12 ist dabei direkt an dem Rücksitz 3 angeordnet.
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Der Touchscreen 12 kann mit Knöpfen, sogenannten Softkeys, für eine erste und zweite vorbestimmte Eingabe belegt sein.
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Darüber hinaus können optional oder zusätzlich Knöpfe für vordefinierte Sitzpositionen am Touchscreen vorgesehen sein. Beispielsweise können Knöpfe zum Verstellen in die Cargo-Stellung, eine hinterste Komfortposition, und eine Liegeposition, insbesondere in Kombination mit einer Ottomane, vorgesehen sein.
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Der Touchscreen kann situationsabhängig mit unterschiedlichen Knöpfen belegt vorgesehen sein. Beispielsweise können, wenn sich der Rücksitz 3 der Cargo-Stellung befindet, ausschließlich Knöpfe zur Verstellung in eine andere Stellung, die ein Aufstellen aus der Cargo-Stellung beinhaltet, vorgesehen sein.
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12 zeigt eine schematische Vorderansicht eines Fahrzeugsitzsystems 1 mit einer geteilten Rückbank 25.
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Die geteilte bzw. mehrteilige Rückbank 25 weist zwei Rücksitze 3 auf, wobei ein erster Rücksitz 40% und der zweite Rücksitz 60% der Breite der Rücksitzbank 25 ausmachen. Der breitere 60% Rücksitz weist eine motorisch verstellbare Durchlade 7 auf, welche mittig in der Rücksitzbank 25 angeordnet ist.
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Die Steuervorrichtung 4 ist bei dieser Ausführungsform ausgelegt, eine anhaltende Betätigung des Gepäckraum-Bedienelements 24 für eine dritte vorbestimmte Zeitdauer als fünfte vorbestimmte Eingabe zu verarbeiten und daraufhin den ersten bzw. 40% Rücksitz 3 zu einer Verstellung zum Einnehmen der oder zum Aufrichten aus der umgeklappten Cargo-Stellung anzusteuern.
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Einer weiterhin anhaltenden Betätigung des Gepäckraum-Bedienelements 24 für eine vierte vorbestimmte Zeitdauer wird als sechste vorbestimmte Eingabe verarbeitet, woraufhin der zweite bzw. 60% Rücksitz 3 zu einer Verstellung zum Einnehmen der oder zum Aufrichten aus der umgeklappten Cargo-Stellung angesteuert wird.
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Die elektrisch verstellbare Durchlade 7 ist ebenfalls mittels des Gepäckraum-Bedienelements 24 bedienbar. Daher ist die Steuervorrichtung 4 ausgelegt, auf eine siebte vorbestimmte Eingabe die Durchlade 7 umzuklappen oder aufzurichten. Bei der siebten vorbestimmten Eingabe handelt es sich insbesondere um eine anhaltende Betätigung des ersten Tasters des Gepäckraums-Bedienelements 24 für eine fünfte vorbestimmte Zeitdauer, die kürzer als die dritte vorbestimmte Zeitdauer ist.
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Bei einer Betätigung des Gepäckraum-Bedienelements 24 ist die Steuervorrichtung somit aus gelegt, bei einer anhaltenden Betätigung zunächst die Durchlade 7 zum Umklappen anzusteuern, bei weiter anhaltender Betätigung den ersten bzw. 40% Rücksitz zum Umklappen anzusteuern und bei noch weiterer Betätigung den zweiten bzw. 60% Rücksitz zum Umklappen anzusteuern. Dementsprechend wird im aufgerichteten Zustand der gesamten Rückbank 25 bei einer dauerhaft anhaltenden Betätigung des Gepäckraums-Bedienelements 24 zunächst die Durchlade 7, dann der 40% Rücksitz und schließlich der 60% Rücksitz umgeklappt.
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Vorzugsweise ist die Steuervorrichtung ferner ausgelegt, bei Betätigung des zweiten Tasters 6 des Kippschalters des Gepäckraum-Bedienelements 24 die Rücksitze 3 der Rückbank und die Durchlade 7 in umgekehrter Reihenfolge wieder zum Aufstellen anzusteuern. Denkbar wäre auch, dass die Steuervorrichtung ausgelegt ist, bei Betätigung des zweiten Tasters 6 des Gepäckraum-Bedienelements 24 die komplette Rückbank 25, also die Rücksitze 3 und die Durchlade 7 gemeinsam, zum gleichzeitigen Aufstellen anzusteuern. Vorteilhaft können somit sowohl die Rücksitze 3 als auch die Durchlade 7 der Rückbank 25 mittels des Gepäckraum-Bedienelements 24 bedient werden. Eine gleichartige Bedienung ist auch mittels einer Fernbedienung 9 denkbar.
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Bei einer weiteren Ausführung kann die fünfte bis siebte vorbestimmte Eingabe auch mit jeweils mehrfachem Drücken des ersten Tasters 5 des Kippschalters des Gepäckraums-Bedienelements 24 realisiert sein. In diesem Falle weist das Gepäckraum-Bedienelement 24 eine von dem Bedienelement 2 unterschiedliche Bedienlogik auf. So kann beispielsweise die Steuervorrichtung 4 ausgelegt sein, bei einem einmaligen oder ersten Drücken des ersten Tasters 5 die Durchlade 7 zum Umklappen anzusteuern, bei einem zweimaligen Drücken des ersten Tasters 5 oder bei einem zweiten Drücken innerhalb einer vorbestimmten Zeitdauer den 40% Rücksitz 3 der Rückbank 25 zum Umklappen anzusteuern und bei einem 3-maligen oder innerhalb der vorbestimmten Zeitdauer dritten Drücken des ersten Tasters 5 den 60% Rücksitz der Rückbank 25 zum Umklappen anzusteuern.
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13 zeigt ein Ablaufdiagramm für eine Bedienlogik eines Fahrzeugsitzsystems gemäß 12. Dabei handelt es sich ebenfalls gleichzeitig um eine Auslegung der Steuervorrichtung 4, welche die Bedienlogik umsetzt. Insbesondere kann es sich um eine programmtechnisch umgesetzte Auslegung eines Steuergeräts handeln.
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Beispielhaft wird im Folgenden von der Rücksitzbank 25 in einem komplett aufgerichteten Zustand ausgegangen.
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Von einem Startzustand S aus wird auf eine Eingabe E2 hin an einer sechsten Verzweigung V6 geprüft, ob die siebte vorbestimmte Eingabe erfolgt ist. Insbesondere wird geprüft, ob die Eingabe mindestens für die fünfte vorbestimmte Zeitdauer durchgeführt wurde.
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Sofern dies nicht der Fall ist, wird wieder der Startzustand S eingenommen und auf eine neue Eingabe gewartet.
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Wenn eine siebte vorbestimmte Eingabe vorliegt, insbesondere die Eingabe dauerhaft mindestens für die fünfte vorbestimmte Zeitdauer erfolgt, so wird in einem Verstellschritt D die Durchlade 7 in eine Durchlade-Stellung umgeklappt.
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Darauffolgend wird an einer weiteren Verzweigung V7 geprüft, ob die fünfte vorbestimmte Eingabe erfolgt ist. Insbesondere wird geprüft, ob die Eingabe mindestens für die dritte vorbestimmte Zeitdauer durchgeführt wurde.
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Sofern dies nicht der Fall ist, wird der Startzustand S eingenommen und auf eine neue Eingabe gewartet.
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Wenn eine fünfte vorbestimmte Eingabe vorliegt, so wird in einem Verstellschritt C1 der erste 40% Rücksitz 3 in eine Cargo-Stellung umgeklappt.
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Darauffolgend wird an einer weiteren Verzweigung V8 geprüft, ob die sechste vorbestimmte Eingabe erfolgt ist. Insbesondere wird geprüft, ob die Eingabe mindestens für die vierte vorbestimmte Zeitdauer durchgeführt wurde.
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Sofern dies nicht der Fall ist, wird der Startzustand S eingenommen und auf eine neue Eingabe gewartet.
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Wenn eine sechste vorbestimmte Eingabe vorliegt, so wird in einem Verstellschritt C2 der zweite 60% Rücksitz 3 in eine Cargo-Stellung umgeklappt.
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Obwohl die vorliegende Erfindung anhand bevorzugter Ausführungsbeispiele vorstehend vollständig beschrieben wurde, ist sie darauf nicht beschränkt, sondern auf vielfältige Art und Weise modifizierbar.
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Der Rücksitz 3 kann sich in einer beliebigen hinteren Sitzreihe befinden. dabei kann es sich sowohl um eine zweite als um eine dritte oder eine weitere hintere Sitzreihe handeln.
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Bei allen Ausführungsbeispielen kann eine sich bevor dem Rücksitz 3 befindliche Sitzreihe einen vorderen Sitz 26 aufweisen, der ebenfalls motorisch verstellbar ausgebildet ist, wobei die Steuervorrichtung 4 ausgelegt ist, auf die zweite, fünfte oder sechste vorbestimmte Eingabe zunächst den vorderen Sitz 26 zu einer Verstellung in eine Freigabestellung, in der ein zum Umklappen oder Aufrichten des Rücksitzes 3 benötigter Schwenkbereich 22 freigegeben ist, anzusteuern und anschließend den Rücksitz 3 zu einer Verstellung zum Einnehmen der umgeklappten Cargo-Stellung oder zum Aufrichten aus der umgeklappten Cargo-Stellung anzusteuern. Hierfür kann z. B. die Sitzlehne in eine gewisse, insbesondere aufrechte, Position verstellt werden und/oder eine Längsverstellung in eine günstige, insbesondere vordere, Position verstellt werden.
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Bei dem vorderen Sitz 26 kann es sich auch einen Sitz einer ersten Sitzreihe, d. h. um einen Fahrer- oder Beifahrersitz, handeln.
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Zusätzlich zu einer Bedieneinheit 2 wäre es denkbar, eine Eingabe zum Verstellen von hinteren Sitzreihen über Tasten im Fahrer- und/oder Beifahrerbereich vorzusehen. Dazu kann eine zusätzliche Bedieneinheit beispielsweise am Lenkrad, in der Mittelkonsole, in der Fahrer- oder Beifahrertür oder an einen vom Fahrer- oder Beifahrersitz aus bedienbaren Touchscreen vorzusehen.
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Ferner wäre es auch denkbar, eine Bedieneinheit zum Verstellen der einzelnen Rücksitze von jedem Sitzplatz aus erreichbar vorzusehen. Hierfür können beispielsweise Schalter/Taster und/oder Touchscreens in mehrfacher Ausführung vorhanden sein. Ferner kann für die Steuerung der einzelnen Rücksitze, ähnlich wie bei der Steuerung der Rücksitze 3 der Rückbank 25, ein Verstellen der unterschiedlichen Rücksitze 3 über eine Bedienlogik eines dort vorgesehenen Bedienelements ermöglicht sein. Insbesondere kann hierbei eine bestimmte Reihenfolge des Umklappens der Rücksitze 3 durch die Bedienlogik abgebildet werden.
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Bei sämtlichen Ausführungsbeispielen ist eine zusätzliche Kopplung der Steuervorrichtung 4 an einen Fahrzeugbus möglich. Die Steuervorrichtung 4 kann somit ausgelegt sein, in vorbestimmten Fahrzeugzuständen oder Fahrsituationen keinerlei Verstellung oder eine vorbestimmte Verstellung des Rücksitzes 3 anzusteuern. Beispielsweise kann während der Fahrt lediglich eine Verstellung im Komfortbereich, jedoch kein Umklappen in die Cargo-Stellung ermöglicht sein. Ferner kann bei einer Erkennung eines bevorstehenden Unfalls durch ein Pre-Crash Erkennungssystem und/oder bei einer starken Verzögerung oder Beschleunigung des Kraftfahrzeuges kein Umklappen oder keinerlei Verstellung möglich sein. Somit wird erreicht, dass beispielsweise ein Rastbeschlag des Rücksitzes 3, der zum Umklappen geöffnet werden müsste, während dieser Fahrzeugzustände oder Fahrsituationen nicht geöffnet wird.
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Ferner kann bei einer Pre-Crash-Erkennung der Rücksitz 3 auch direkt in eine crashoptimale Position gebracht werden.
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Denkbar ist ferner, eine Kombination einer manuellen Entriegelung eines Rücksitzes 3 mit einer elektrischen Sitzlehnenverstellung vorzusehen. Dabei befindet sich am Rücksitz 3 ein mechanisches Bedienelement, wie ein Hebel, eine Schlaufe oder dergleichen, um die Sitzlehne 28 manuell zu entriegeln. Bei geöffneter Verriegelung wird ein elektrisches Signal an die Steuervorrichtung 4 übergegeben, welches z. B. durch einen Endschalter erzeugt wird, und weitere Funktionen wie z. B. eine elektrische Sitzlehnenverstellung frei gibt oder steuert. Dies hat vor allem bei der Entriegelung der Lehne den Vorteil, dass die elektrische Betätigung und die bei einem Stromausfall und im Notfall notwendige manuelle Entriegelung denselben Mechanismus verwenden und es somit nicht zu einer Fehlbedienung oder einer mangelhaften Erkennbarkeit der Notfallentriegelung kommen kann. Dieses Prinzip kann auch für eine andere Verstellfunktion des Rücksitzes eingesetzt werden.
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Bei Ausführungsformen mit einer Sensorik zur Gepäckraum- oder Schwenkbereich-Überwachung kann die Funktionalität der Sensorik auch auf eine Erkennung eines möglichen Missbrauchs oder einer Falschbetätigung ausgeweitet werden.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Fahrzeugsitzsystem
- 2
- Bedienelement
- 3
- Rücksitz
- 4
- Steuervorrichtung
- 5
- erster Taster
- 6
- zweiter Taster
- 7
- Durchlade
- 8
- einzelner Taster
- 9
- Fernbedienung
- 10
- Gepäckraum
- 11
- Kraftfahrzeug
- 12
- Touchscreen
- 14
- Längsrichtung
- 15
- Ein-/Ausstieg-Schalter
- 16
- dritte Sitzreihe
- 17
- Sitzbelegungssensor
- 18
- Sensorsignal
- 19
- Druckmatte
- 20
- Verstellantrieb
- 21
- druckabhängiges Signal
- 22
- Schwenkbereich
- 23
- Kamerasystem
- 24
- Gepäckraum-Bedienelement
- 25
- Rückbank
- 26
- vorderer Sitz
- 27
- ladezustandabhängiges Signal
- 28
- Sitzlehne
- 29
- Sitzpolster
- 30
- Kippachse
- 31
- Gepäckstück
- 32
- Halterung
- S
- Startzustand
- E1, E2
- Eingabe
- V1–V8
- Verzweigung
- C
- Verstellschritt
- C1, C2
- Verstellschritt
- K
- Verstellschritt
- D
- Verstellschritt
-
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 19836060 B4 [0007]
- WO 2004/060713 A1 [0007]
- EP 0260631 A1 [0008]