-
Die
Erfindung betrifft eine hochgefüllte,
hochoberflächiges
Siliciumdioxid enthaltende Dispersion, deren Herstellung und Verwendung.
-
Hochgefüllte Siliciumdioxid-Dispersionen sind
bekannt. Sie werden beispielsweise in Polierverfahren (Chemisch-mechanisches Polieren),
in der Papierindustrie zur Herstellung eines Papierstriches oder
in der Glasindustrie zur Herstellung von Glasformkörpern eingesetzt.
-
Pyrogene
Siliciumdioxidpulver werden bevorzugt durch Flammenhydrolyse hergestellt.
Bei diesem Prozess wird eine dampfförmige Siliciumverbindung, in
der Regel Siliciumtetrachlorid, mit Wasserstoff und Sauerstoff verbrannt.
Dabei wird in einem ersten Schritt durch Reaktion von Wasserstoff mit
Sauerstoff Wasser erzeugt, welches in einem zweiten Schritt die
Siliciumverbindung unter Bildung von pyrogenem Siliciumdioxid hydrolysiert.
-
In
diesem Prozess werden zunächst
Primärpartikel
gebildet, die im weiteren Reaktionsverlauf zu Aggregaten zusammenwachsen
können.
Dabei sind Aggregate verwachsene Primärpartikel. Die Aggregate können weiter
zu Agglomeraten zusammenlagern. Bei der Dispergierung von pyrogenem
Siliciumdioxid werden zunächst
bei Einwirkung geringer Dispergierenergie die Agglomerate getrennt.
Bei höheren
Dispergierenergien werden auch größere Aggregate in kleinere
Aggregate überführt.
-
In
US 5,246,624 und
EP-A-773270 werden Verfahren
zur Herstellung von Dispersionen von pyrogenem Siliciumdioxidpulver
(englisch: fumed silica) offenbart.
-
Der
in
US 5,246,624 offenbarten
Erfindung liegt das Prinzip zugrunde, im sauren pH-Bereich durch
Einwirkung von hohen Scherenergien in ein System, das in diesem
pH-Bereich eine hohe Viskosität
aufweist, eine möglichst
vollständige
Destrukturierung des pyrogenen Siliciumdioxidpulvers zu erzielen.
Obgleich auch offenbart ist, dass das Verfahren für alle pyrogenen
Siliciumdioxide einsetzbar ist, hat sich doch gezeigt, dass nur
Siliciumdioxidpulver mit einer BET-Oberflächen von weniger als 75 m
2/g stabile Dispersionen liefern. Stabile
Dispersionen von Siliciumdioxidpulvern mit höheren BET-Oberflächen sind
mit dem in
US 5,264,624 nicht
zu erhalten. Zudem zeigen Dispersion unmittelbar nach der Herstellung
eine ausgeprägte
Strukturviskosität,
also hohe Viskositäten
bei niedrigen Scherraten.
-
Dies
wird auch in
EP-A-773270 festgestellt. Das
Problem hochgefüllte,
stabile Dispersionen von Siliciumdioxid mit höheren BET-Oberflächen zu
erhalten, wird dort mittels der Hochdruckvermahlung gelöst. Dabei
kollidieren zwei unter hohem Druck stehende Ströme einer Vordispersion, wodurch
sich die Partikel selbst vermahlen (Hochenergiemühle). Hierdurch können Dispersionen
von Siliciumdioxid mit einer BET-Oberfläche von 90 bis > 500 m
2/g
und einem Gehalt an Siliciumdioxid von bis zu 40 Gew.-% erhalten
werden.
-
Aus
EP-A-1216958 ist
eine wässerige
Dispersion bekannt, die ein mit Alkali dotiertes, pyrogenes Siliciumdioxidpulver
mit einer durchschnittlichen Teilchengröße von kleiner als 100 nm enthält. Aufgrund
der nur sehr wenig miteinander verwachsenen Primärpartikel lässt sich dieses Pulver gut
dispergieren. Speziell wird ein Verfahren offenbart, bei dem sich
durch Kollision zweier unter hohem Druck stehender Partikelströme die Partikel
gegenseitig vermahlen. Mit diesem Verfahren sind hochgefüllte Dispersionen
von Siliciumdioxid herstellbar. In
EP-A-1216958 wird beispielsweise eine 30 gewichtsprozentige
Dispersionen von kalium-dotierten Siliciumdioxiden mit einer BET-Oberfläche von
ca. 100 bis 130 m
2/g offenbart.
-
Die
Herstellung von stabilen, hochgefüllten Dispersionen hochoberflächiger,
aggregierter Siliciumdioxide mit kostengünstigeren Dispergiertechniken
als die Kollision zweier Vordispersionsströme gelingt nicht.
-
Die
Aufgabe der vorliegenden Erfindung war es daher, ein kostengünstigeres
Verfahren zur Herstellung einer stabilen, niedrigviskosen Dispersion mit
geringer Strukturviskosität
von hochoberflächigem
Siliciumdioxid bereitzustellen.
-
Aufgabe
der vorliegenden Erfindung war weiterhin, die Bereitstellung einer
stabilen, niedrigviskosen Dispersion mit geringer Strukturviskosität von hochoberflächigem Siliciumdioxid.
-
Gegenstand
der Erfindung ist eine Dispersion, enthaltend Wasser und Kalium-Silicium-Mischoxidpulver,
die dadurch gekennzeichnet ist, dass
- – das Mischoxidpulver
– in Form
von Aggregaten von Primärpartikeln vorliegt,
– eine BET-Oberfläche von
100 bis 400 m2/g und einen mittleren Aggregatdurchmesser
in der Dispersion von weniger als 100 nm aufweist,
– einen
Anteil an Kalium von 0,05 bis 1,5 Gew.-%, berechnet als K2O und bezogen auf das Mischoxidpulver, besitzt,
- – die
Dispersion
– einen
Anteil an Mischoxidpulver in der Dispersion 25 bis 40 Gew.-% aufweist,
– die Summe
an Wasser und Mischoxidpulver mindestens 98 Gew.-% beträgt und
– der pH-Wert
9 bis 11,5 ist.
-
Bei
dem Kalium-Silicium-Mischoxidpulver kann es sich bevorzugt um eines
handeln, welches durch einen pyrogenen Prozess erhalten wurde. Besonders
bevorzugt können
es Pulver sein, welche in den Patentanmeldungen mit den Anmeldenummern
DE 10 2005 027 720.9 (Anmeldetag:
16. Juni 2005) und
EP05024753.5 (Anmeldetag
12. November 2005) offenbart werden. Es handelt sich um hierbei, im
Gegensatz zu dem aus
EP-A-10065028 bekannten,
um Pulver mit hoher Struktur, was zum Beispiel durch das Vorhandensein
eines Endpunktes bei der Dibutylphthalatbestimmung deutlich wird.
Die Struktur ähnelt
vielmehr pyrogenen Siliciumdioxiden vergleichbarer BET-Oberfläche.
-
Das
in der
deutschen Patentanmeldung
mit der Anmeldenummer 10 2005 027 720.9 offenbarte Pulver
ist ein Kalium-Silicium-Mischoxidpulver
in Form von Aggregaten porenfreier Primärpartikel, welches 0,2 bis
1,5 Gew.-% K
2O enthält, das im Kern und auf der
Oberfläche
der Primärpartikel
verteilt ist, und welches eine BET-Oberfläche von 100 bis 350 m
2/g und eine spezifische DBP-Zahl, ausgedrückt als DBP-Zahl
pro Quadratmeter spezifischer Oberfläche, die größer als oder gleich der eines
pyrogenen Siliciumdioxidpulvers gleicher BET-Oberfläche ist,
welches die Kaliumkomponente nicht enthält.
-
Das
in der europäischen
Patentanmeldung mit der Anmeldenummer
EP05024753.5 offenbarte Pulver ist
ein Kalium-Silicium-Mischoxidpulver, bei dem sich die Kaliumkomponente
ausschließlich
auf der Oberfläche
der Primärpartikel
befindet.
-
Bevorzugterweise
beträgt
die DBP-Zahl pro Quadratmeter spezifischer Oberfläche der
vorgenannten Pulver mehr als 1,14 ist.
-
Der
Anteil der Kaliumkomponente, gerechnet als K2O,
des in der erfindungsgemäßen Dispersion
vorliegenden Pulvers beträgt
0,05 bis 2 Gew.-%. Unterhalb eines Wertes von 0,05 Gew.-% lassen
sich stabile, hochgefüllte
Dispersionen nur unter Verwendung von Hochenergiemühlen herstellen.
Oberhalb eines Wertes von 2,0 Gew.-% ist kein zusätzlicher
Effekt mehr beobachtbar. Vorzugsweise beträgt der Anteil der Kaliumkomponente
0,1 bis 0,4 Gew.-%. Wesentlich für
die Erfindung ist, dass bereits solch geringe Mengen genügen, im
Gegensatz zu reinen Siliciumdioxid-Dispersionen, um stabile Dispersionen
zu erhalten.
-
Die
BET-Oberfläche
des Kalium-Silicium-Mischoxidpulvers kann von 100 bis 400 m2/g variiert werden. Als besonders vorteilhaft
hinsichtlich einer späteren
Verwendung als Bestandteil von Beschichtungen, hat sich eine BET-Oberfläche von
150 bis 350 m2/g und insbesondere von 175
bis 225 und 270 bis 330 m2/g als besonders
vorteilhaft erwiesen.
-
Ein
weiterer Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren zur Herstellung
der erfindungsgemäßen Dispersion
bei dem man
- – Wasser aus einer Vorlage über eine
Rotor-/Stator-Maschine im Kreis führt und über eine Einfüllvorrichtung
kontinuierlich oder diskontinuierlich und bei laufender Rotor-/Stator-Maschine
eine solche Menge an Mischoxidpulver einbringt, dass eine Vordispersion
mit einem Gehalt an Mischoxidpulver zwischen 30 und 50 Gew.-%, bevorzugt 31 bis
46 Gew.-%, besonders bevorzugt 32 bis 42 Gew.-% resultiert, und
nachdem alles Mischoxidpulver zugegeben ist,
- – die
Einfüllvorrichtung
schließt
und bei einem pH-Wert von 2 bis 4 und einer Temperatur von 10 bis
50°C mit
einer Scherrate von 10000 bis 30000 s-1 schert,
- – mit
Wasser soweit verdünnt,
dass man den gewünschten
Feststoffgehalt um 0,1 bis 10%, bezogen auf den gewünschten
Feststoffgehalt, überschreitet
und anschließend
unter den gleichen scherenden Bedingungen eine wässerige Base in einer Menge
und einer Konzentration hinzufügt, dass
die zum Erreichen des gewünschten
Feststoffgehaltes fehlende Menge erreicht wird und ein pH-Wert von
9 bis 11,5 resultiert.
- – Gegebenenfalls
kann mit Wasser weiter verdünnt
werden, um einen gewünschten
Gehalt und einen gewünschten
pH-Wert einzustellen.
-
Das
erfindungsgemäße Verfahren
zeichnet sich dadurch aus, dass vor Zugabe der wässerigen Base, der Feststoffgehalt
durch Verdünnen
mit Wasser nahezu erreicht ist. Der Feststoffgehalt vor Zugabe der
wässerigen
Base liegt 0,1 bis 10%, bevorzugt 0,2 bis 5% und besonders bevorzugt
0,4 bis 2,5%, über
dem gewünschten
Feststoffgehalt.
-
Die
Prozentwerte beziehen sich auf den gewünschten Feststoffgehalt. So
ist beispielsweise bei einem gewünschten
Feststoffgehalt von 30 Gew.-% mit soviel Wasser zu verdünnen, dass
der Feststoffgehalt 30 Gew.-% + 0,1% = 30,03 Gew.-% bis 30 Gew.-%
+ 10% = 33 Gew.-%, bevorzugt 30 Gew.-% + 0,2% = 30,06 Gew.-% bis
30 Gew.-% + 5% = 31,5 Gew.-% und besonders bevorzugt 30 Gew.-% +
0,4% = 30,12 Gew.-% bis 30 Gew.-% + 2,5% = 30,75 Gew.-% beträgt.
-
Falls
die Lösung
in der das Mischoxid vorliegt nicht bereits einen pH-Wert von 2
bis 4 aufweist kann durch Zugabe einer Säure ein solcher pH-Wert eingestellt
werden. In der Regel weisen die eingesetzten Kalium-Silicium-Mischoxidpulver bereits
einen pH-Wert im Bereich 2 bis 4 auf. In diesen Fällen kann
auf eine Zugabe von Säure
verzichtet werden. Die Art der Säure
selbst ist nicht kritisch. Üblicherweise
wird Salzsäure,
Schwefelsäure
oder Salpetersäure
eingesetzt.
-
Kritisch
kann dagegen die Temperatur der Dispersion während des Dispergiervorganges
im sauren Bereich sein. Es wurde beobachtet, dass bei Temperaturen
von mehr als 55°C
eine spontane Gelierung auftreten kann. Daher kann eine Kühlung der Dispersion
während
des Dispergiervorganges vorteilhaft sein.
-
Nach
Beendigung des Dispergiervorganges im sauren Bereich wird zunächst Wasser
und dann Base hinzugefügt
um einen pH-Wert
von 9 bis 11,5 zu erhalten. Die Zugabe der erforderlichen Menge
an Base erfolgt dabei vorteilhafterweise nicht portionsweise sondern
die gesamte Basemenge wird auf einmal und rasch zugegeben.
-
Die
Art der Base ist nicht kritisch. Als besonders geeignete Basen haben
sich Kalilauge, Natronlauge, Ammoniak, Ammoniakwasser, Amine wie
Monethanolamin, Diethanolamin, Triethanolamin, Monoisopropanolamin,
Diisopropanolamin, Triisopropanolamin, N,N-Dimethylisopropanolamin, Tetraalkylammoniumhydroxide,
Morpholin und Aminoalkohole, wie 3-Amino-1-propanol, 1-Amino-2-propanol
und 2-Amino-2-methyl-1-propanol erwiesen.
-
Die
Konzentration der Base ist nicht kritisch. Es hat sich jedoch als
vorteilhaft erwiesen, Basen mit einer Konzentration von 2 bis 20
mol/l, besonders bevorzugt 5 bis 18 mol/l und ganz besonders bevorzugt 8
bis 15 mol/l einzusetzen.
-
Ein
weiterer Gegenstand ist die Verwendung der erfindungsgemäßen Dispersion
zur Herstellung von transparenten Dicht- und Spachtelmassen, insbesondere
transparenten acrylathaltigen Massen.
-
Es
ist bekannt, bei der Herstellung von transparenten Massen Siliciumdioxid-Pulver
als Verstärkungsmittel
einzusetzen. Der Einsatz der sehr voluminösen Pulver führt jedoch
dazu, dass viel Luft in die wässrige,
viskose Acrylatdispersion mit eingearbeitet wird. Um nun zu transparenten
Formulierungen zu gelangen müssen
nun in einem zeitaufwändigen
Entlüftungsschritt
die Gasblasen entfernt werden. Wird anstelle des Siliciumdioxidpulvers
nun die erfindungsgemäße Dispersion
eingebracht so ist die Entlüftung
bereits bei der Herstellung der Dispersion erfolgt, da bei deren
Herstellung ein Prozessschritt mit sehr niedriger Viskosität durchlaufen
wird.
-
Das
Harz (A) kann auch ungesättigtes
Acrylharz mit einem zahlenmittleren Molekulargewicht von 2.000 bis
50.000 umfassen. Spezifische Beispiele dafür sind ein Harz, das durch
Addition von Glycidyl(meth)acrylat, Allyglycidylether an ein Carboxylgruppen
enthaltendes Acrylharz hergestellt wird, das durch Copolymerisation
einer ethylenisch ungesättigten
Säure,
wie z.B. (Meth)acrylsäure,
als Grundbaustein mit zumindest einem Monomer hergestellt wurde,
das aus (Meth)acrylaten, wie z.B. Meth(meth)acrylat und Butyl(meth)acrylat,
Styrol und (Meth)acrylnitril ausgewählt ist; ein Harz, das durch Addition
eines Reaktionsprodukts zwischen 2-Hydroxyethyl(meth)acrylat oder
(Meth)allylalkohol und einer Diisocyanatverbindung zu einem Hydroxylgruppen
enthaltenden Acrylharz hergestellt wird, das durch Copolymerisation
eines Hydroxylgruppen enthaltenden Monomers als grundlegende Komponente mit
dem obigen Monomer hergestellt ist.
-
Ein
weiterer Gegenstand ist die Verwendung der erfindungsgemäßen Dispersion
bei der Herstellung von Beschichtungen, insbesondere von Acrylatlacken.
-
Diese
enthalten als Acrylatbestandteil wenigstens ein (Meth)Acrylatmonomer
und/oder Oligomer. Geeignete Monomere können Hydroxyethylmethacrylat,
Trimethylolpropanformalacrylat, Hexandioldiacrylat, Tripropylenglycoldiacrylat,
Neopentylglycoldiacrylat, Trimethylolpropantriacrylat, Trimethylolpropantriacrylat,
Glycerintriacrylat, Pentaerythritoltetraacrylat und/oder Derivate
dieser Verbindungen sein. Die Beschichtungen zeichnen sich nach
dem Aushärten
durch hohe Transparenz und hohe Kratzfestigkeit aus. Sie können beispielsweise
für optische Linsen
benutzt werden.
-
Beispiele:
-
Herstellung der Einsatzstoffe
-
Beispiel
P1: Kalium-Silicium-Mischoxidpulver P1 (gemäß der
deutschen Patentanmeldung mit der Anmeldenummer
10 2005 027 720.9 vom 16. Juni 2005): 85 kg/h SiCl
4 werden verdampft und in das Zentralrohr
des Brenners, wie er in
DE-A-19650500 beschrieben
ist, überführt. In
dieses Rohr werden zusätzlich
40 Nm
3/h Wasserstoff sowie 124 Nm
3/h Luft eingespeist. Dieses Gasgemisch strömt aus der
inneren Brennerdüse
und brennt in den Brennerraum eines wassergekühlten Flammrohres. In die Manteldüse, die
die Zentraldüse
umgibt, werden zur Vermeidung von Anbackungen zusätzlich 4
Nm
3/h Sekundärwasserstoff eingespeist. Das
Aerosol wird aus einer fünfprozentigen,
wässerigen
Kaliumchloridlösung
mittels einer Zweistoffdüse,
die am Boden des Behälters
montiert ist, erhalten. Dabei werden 1100 g/h Aerosol erzeugt. Das
Aerosol wird mittels eines Traggasstromes (Luft) von 18 Nm
3/h, welcher so gerichtet ist, dass er zunächst seitlich
zur Zweistoffdüse
auf den Boden einer Platte auf dem die Zweistoffdüse montiert
ist, trifft, durch eine von außen
geheizte Leitung getragen und dabei auf 120°C erhitzt. Danach verlässt das
Aerosol/Traggasgemisch die innere Düse und wird homogen mit dem Gasgemisch
aus Siliciumtetrachlorid, Wasserstoff und Sauerstoff vermischt.
Nach der Flammenhydrolyse werden die Reaktionsgase und das entstandene Pulver
durch Anlegen eines Unterdruckes durch ein Kühlsystem gesaugt und dabei
der Partikel-Gasstrom auf ca. 100 bis 160°C abgekühlt. In einem Filter oder Zyklon
wird der Feststoff von dem Abgasstrom abgetrennt. In einem weiteren
Schritt werden bei Temperaturen zwischen 400 und 700°C durch Behandlung
mit wasserdampfhaltiger Luft noch anhaftende Salzsäurereste
von dem Siliciumdioxidpulver entfernt. Das entstandene Pulver fällt als
weißes
feinteiliges Pulver an.
-
Der
Gehalt des Pulvers P1 an Kalium, berechnet als K2O,
beträgt
0,12 Gew.-%, die BET-Oberfläche
216 m2/g, DBP- Zahl/BET 1,5 g/m2,
dn/da 0,69. Der
pH-Wert einer vierprozentigen Dispersion in Wasser ist 4,1.
-
Beispiel
P2: Kalium-Silicium-Mischoxidpulver P2 (gemäß der
europäischen
Patentanmeldung mit der Anmeldenummer 05024753.5 vom 12.
November 2005: 4,44 kg/h Siliciumtetrachlorid werden verdampft.
Der Dämpfe
wird mittels 3,3 Nm
3/h Luft als Traggas
in eine Mischkammer überführt. Getrennt hiervon
werden 2,3 Nm
3/h Kern-Wasserstoff und 6,9 Nm
3/h
Primärluft
in die Mischkammer eingebracht. In einem Zentralrohr wird das Reaktionsgemisch
einem Brenner zugeführt
und gezündet.
Dabei brennt die Flamme in ein wassergekühltes Flammrohr. Zusätzlich wird
in den Reaktionsraum 20 Nm
3/h Sekundärluft eingebracht.
Bei einer Temperatur von 320°C werden
in diesen Strom aus Siliciumdioxidpartikeln, Salzsäure, Luft
und Stickstoff 191 g/h einer 3,0 Gew.-% Lösung von Kaliumchlorid in Wasser
eingedüst.
Nach einer mittleren Verweilzeit von 12 ms wird die Temperatur des
Gemisches auf 500°C
erhöht. Nach
einer mittleren Verweilzeit von 24 s werden die Metalloxidpartikel
in einem nachgeschalteten Filter abgeschieden.
-
Der
Gehalt des Pulvers P2 an Kalium, berechnet als K2O,
beträgt
0,14 Gew.-%, die BET-Oberfläche
299 m2/g.
-
Herstellung erfindungsgemäßer Dispersionen
-
Beispiel
D1: In einem 100 l Edelstahl-Ansatzbehälter werden 45,0 kg VE-Wasser.
Anschließend werden
mit Hilfe des Saugrüssels
der Ystral Conti-TDS 3 (Statorschlitze: 4 mm Kranz und 1 mm Kranz,
Rotor/Stator-Abstand ca. 1 mm) unter Scherbedingungen 30 kg P1 eingesaugt.
Nach Beendigung der Zugabe wird der Einsaugstutzen geschlossen und
noch bei 3000 U/min 20 min lang nachgeschert. Die bei der Dispergierung
erzeugte Wärme wird
mit Hilfe eines externen Wärmetauschers
abgeführt.
Mit 20 kg VE-Wasser wird die Dispersion verdünnt und mit 2,6 kg Kalilauge
(30%ig) der pH-Wert von 3,4 auf 10,0 unter Scherung eingestellt.
Anschließend
werden 2,4 kg VE-Wasser zugefügt,
um einen SiO2-Gehalt von 30 Gew.-% zu erreichen
und noch einmal ca. 5 Minuten zwecks Homogenisierung nachgeschert.
-
Der
mittlere Aggregatdurchmesser beträgt 81 nm (bestimmt mit Horiba
LA 910) bzw. 47 nm (bestimmt mit Zetasizer 2000 HS, Malvern).
-
Die
Dispersion zeigt auch nach 6 Monaten keine Anzeichen eines Gelierens
oder der Sedimentation.
-
Beispiel
D2: analog Beispiel D1, jedoch unter Verwendung des Pulvers P2 und
Endkonzentration von 25 Gew.-% des Pulvers P2.
-
Der
mittlere Aggregatdurchmesser beträgt 75 nm (bestimmt mit Horiba
LA 910) bzw. 39 nm (bestimmt mit Zetasizer 2000 HS, Malvern).
-
Die
Dispersion zeigt auch nach 6 Monaten keine Anzeichen eines Gelierens
oder der Sedimentation.
-
Herstellung einer Dispersion
nach dem Stand der Technik
-
Beispiel
D3: In einem 100 l Edelstahl-Ansatzbehälter werden 45,0 kg VE-Wasser.
Anschließend werden
mit Hilfe des Saugrüssels
der Ystral Conti-TDS 3 (Statorschlitze: 4 mm Kranz und 1 mm Kranz,
Rotor/Stator-Abstand ca. 1 mm) unter Scherbedingungen 30 kg AEROSIL® 200,
ein pyrogen erzeugtes SiO2 mit einer BET-Oberfläche von
200 m2/g innerhalb von 50 min eingesaugt.
Nach Beendigung der Zugabe von Aerosil® 200
wird der Einsaugstutzen geschlossen und noch bei 3000 U/min 60 min
lang nachgeschert. Die bei der Dispergierung erzeugte Wärme wird
mit Hilfe eines externen Wärmetauschers
abgeführt.
Mit 20 kg VE-Wasser wird die Dispersion verdünnt und mit 2,2 kg Kalilauge
(30%ig) der pH-Wert von 3,2 auf 10,0 unter Scherung eingestellt.
Anschließend
werden 2,8 kg VE-Wasser hinzugefügt
um einen SiO2-Gehalt von 30 Gew.-% zu erhalten
und noch einmal ca. 5 Minuten zwecks Homogenisierung nachgeschert.
-
Der
mittlere Aggregatdurchmesser beträgt 119 nm mit einem Anteil
von ca. 1,5% gröberer
gelierter Partikel bei ca. 25 μm
(bestimmt mit Horiba LA 910).
-
2 zeigt
die Viskosität
der Dispersionen aus Beispiel D1 (gekennzeichnet durch
und
aus Beispiel D3 (gekennzeichnet durch ⎕) in mPas in Abhängigkeit
von der Scherrate in s
-1. Es ist deutlich
die geringere Viskosität über den
gesamtem Scherbereich, sowie die geringe Strukturviskosität der erfindungsgemäßen Dispersion
zu erkennen.
-
3 zeigt
die mittels Laserbeugung ermittelte in der Dispersion aus Beispiel
D2 (durchgezogene Linie) und aus Beispiel D3 (gestrichelte Linie)
Partikelgröße in den
Dispersionen. Die erfindungsgemäße Dispersion
ist frei von Grobanteilen, während
die D3 solche zeigt (mit * gekennzeichnet.
-
Aufgrund
der niedrigen Viskosität,
des hohen Feststoffanteiles und des niedrigen Anteils an Luft ist die
erfindungsgemäße Dispersion
ideal geeignet zur Herstellung transparenter Dichtmassen und Spachtelmassen.