DE102005010583A1 - Polierteller für ein Werkzeug zur Feinbearbeitung von optisch wirksamen Flächen an insbesondere Brillengläsern - Google Patents
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Abstract
Es wird ein Polierteller (10) für ein Werkzeug (12) zur Feinbearbeitung von optisch wirksamen Flächen (F) an insbesondere Brillengläsern (L) offenbart, der einen Trägerkörper (14) aufweist, an dem eine Schaumstoffschicht (16) befestigt ist, der eine Polierfolie (18) aufliegt. Erfindungsgemäß ist die Polierfolie in einem mittleren Bereich mit wenigstens einer Öffnung (20) versehen. Die Öffnung sorgt bei der Bearbeitung für einen Druckausgleich und stellt flüssiges Poliermittel aus dem Inneren der Schaumstoffschicht zur Verfügung, wodurch eine bessere Spülung und Kühlung sonst benachteiligter Poliertellerbereiche erzielt wird. Im Ergebnis wird ein denkbar einfach und kostengünstig aufgebauter Polierteller vorgeschlagen, der verglichen zum Stand der Technik bei Erzielung hoher Oberflächenqualitäten deutlich langlebiger ist.
Description
- TECHNISCHES GEBIET
- Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf einen Polierteller für ein Werkzeug zur Feinbearbeitung von optisch wirksamen Flächen, gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1. Solche Polierteller kommen insbesondere in der Rezeptfertigung von Brillengläsern massenweise zum Einsatz.
- Wenn nachfolgend beispielhaft für Werkstücke mit optisch wirksamen Flächen von "Brillengläsern" die Rede ist, sollen darunter nicht nur Brillenlinsen aus Mineralglas, sondern auch Brillenlinsen aus allen anderen gebräuchlichen Materialien, wie Polycarbonat, CR 39, HI-Index, etc., also auch Kunststoff verstanden werden.
- Die spanende Bearbeitung der optisch wirksamen Flächen von Brillengläsern kann grob in zwei Bearbeitungsphasen unterteilt werden, nämlich zunächst die Vorbearbeitung der optisch wirksamen Fläche zur Erzeugung der rezeptgemäßen Makrogeometrie und sodann die Feinbearbeitung der optisch wirksamen Fläche, um Vorbearbeitungsspuren zu beseitigen und die gewünschte Mikrogeometrie zu erhalten. Während die Vorbearbeitung der optisch wirksamen Flächen von Brillengläsern u.a. in Abhängigkeit vom Material der Brillengläser durch Schleifen, Fräsen und/oder Drehen erfolgt, werden die optisch wirksamen Flächen von Brillengläsern bei der Feinbearbeitung üblicherweise einem Feinschleif-, Läpp- und/oder Poliervorgang unterzogen.
- Für diesen Feinbearbeitungsvorgang werden im Stand der Technik (z.B.
EP 1 249 307 A2 ,DE 102 48 104 A1 ,DE 102 50 856 A1 ,DE 103 19 945 A1 ) vermehrt Polierteller eingesetzt, die einen wenigstens dreischichtigen bzw. -lagigen Aufbau besitzen, mit (1.) einem der Werkzeugspindel zugewandten, im Verhältnis festen bzw. starren Trägerkörper, an dem (2.) eine Schaumstoffschicht befestigt ist, der (3.) eine dem Werkstück zugewandte Schleif- oder Polierfolie als bearbeitungsaktiver Werkzeugbestandteil aufliegt. Infolge der elastischen Verformbarkeit der Schaumstoffschicht kann sich die Polierfolie in gewissen Grenzen an die Geometrie der zu bearbeitenden Fläche anpassen, sowohl in "statischer" Hinsicht, d.h. von Brillenglas zu Brillenglas, welches es zu bearbeiten gilt, als auch in "dynamischer" Hinsicht, d.h. während der Bearbeitung eines bestimmten Brillenglases, bei der eine Relativbewegung zwischen dem Polierteller und dem Brillenglas erfolgt. Die Elastizität der Schaumstoffschicht beeinflußt darüber hinaus in wesentlichem Maße das Abtragsverhalten des Poliertellers während des Polierprozesses. - Wesentliche Voraussetzung für einen störungsfrei ablaufenden Polierprozeß und langlebige Werkzeuge sowie für den Erhalt qualitativ hochwertiger Bearbeitungsergebnisse ist eine gute Versorgung mit flüssigem Poliermittel während der Bearbeitung. Letzteres weist abrasive Bestandteile auf, die vermittels der Flüssigkeit an die Eingriffsstelle zwischen Werkzeug und Werkstück zu transportieren sind, und dient des weiteren zur Kühlung und Spülung an der Eingriffsstelle zwischen Werkzeug und Werkstück. Im Stand der Technik erfolgt die Poliermittelversorgung von radial außen über flexibel justierbare Schläuche, deren Auslaßöffnungen möglichst nahe am Arbeitsspalt zwischen der Polierfolie und der zu bearbeitenden Fläche des Brillenglases positioniert werden.
- Bei dem Einsatz der oben beschriebenen, anpassungsfähigen Polierteller hat sich unter herkömmlicher Poliermittelversorgung nun gezeigt, daß es insbesondere in Bereichen des Poliertellers, die während der Bearbeitung kinematisch bedingt die zu bearbeitende Fläche des Brillenglases nicht verlassen, zu einer relativ schlechten Benetzung der Polierfolie mit dem flüssigen Poliermittel kommt. Dies kann in den angesprochenen Bereichen des Poliertellers dazu führen, daß die polieraktiven Oberflächenstrukturen der Polierfolie nicht ausreichend freigespült werden und die hohe Reibungswärme nur unzureichend abgeführt wird. In der Folge kann es in diesen Bereichen des Poliertellers zu einer regelrechten Austrocknung und damit zu einer unerwünschten Verfestigung der Polierfolie kommen, die an der bearbeiteten Fläche zu einer Verschlechterung der erzielten Oberflächenqualität führt und somit einen Austausch des Poliertellers erforderlich macht.
- Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ausgehend vom Stand der Technik, wie er z.B. durch die
DE 102 50 856 A1 repräsentiert wird, einen einfach aufgebauten Polierteller für ein Werkzeug zur Feinbearbeitung von optisch wirksamen Flächen an insbesondere Brillengläsern zu schaffen, der bei Erzielung hoher Oberflächenqualitäten möglichst lange einsetzbar ist. - Diese Aufgabe wird durch die im Patentanspruch 1 angegebenen Merkmale gelöst. Vorteilhafte und/oder zweckmäßige Weiterbildungen der Erfindung sind Gegenstand der Patentansprüche 2 bis 15.
- DARSTELLUNG DER ERFINDUNG
- Erfindungsgemäß ist bei einem Polierteller für ein Werkzeug zur Feinbearbeitung von optisch wirksamen Flächen an insbesondere Brillengläsern, der einen Trägerkörper aufweist, an dem eine Schaumstoffschicht befestigt ist, der eine Polierfolie aufliegt, die Polierfolie in einem mittleren Bereich mit wenigstens einer Öffnung versehen.
- Die erfindungsgemäße Öffnung in der Polierfolie sorgt für eine Flüssigkeitsverbindung zwischen einem Innenbereich der während der Bearbeitung schwammartig mit Poliermittel vollgesaugten Schaumstoffschicht und der sich mit der zu bearbeitenden Fläche des Werkstücks in Bearbeitungseingriff befindenden Außenfläche der Polierfolie. Somit kann das flüssige Poliermittel besser zirkulieren und auch aus dem Inneren des Poliertellers zu den Eingriffsbereichen zwischen der Polierfolie und der zu bearbeitenden Fläche des Werkstücks gelangen, wodurch an diesen Eingriffsbereichen infolge einer verstärkten Benetzung der Polierfolie bzw. eines gleichmäßigeren Poliermittelfilms auf dieser eine bessere Spülung und Kühlung gewährleistet wird. Demgemäß kommt es nicht mehr zu partiellen, der erzeugten Oberflächenqualität abträglichen Verfestigungen der Polierfolie, so daß der Polierteller verglichen zum obigen Stand der Technik länger verwendet werden kann.
- Darüber hinaus nimmt die erfindungsgemäße Öffnung quasi eine Ventilfunktion wahr: Um möglichst formerhaltend zu polieren, muß die polieraktive Oberfläche des Poliertellers, mithin die Polierfolie eine verhältnismäßig hohe Flexibilität besitzen. Infolge dieser Flexibilität wird die Polierfolie insbesondere beim Übertritt des Poliertellers über den Rand des zu bearbeitenden Brillenglases aber auch bei der Bearbeitung von beispielsweise torischen Flächen während einer Drehung von Werkzeug und Werkstück verhältnismäßig stark verformt. Einhergehend mit dieser Verformung der Polierfolie wird der darunter liegenden, mit dem flüssigen Poliermittel vollgesaugten Schaumstoffschicht eine Walkbewegung aufgezwungen; es entsteht ein Pumpeffekt zwischen verschiedenen Bereichen der von oben und unten abgedeckten Schaumstoffschicht.
- Konnte im Stand der Technik dann das flüssige Poliermittel nicht schnell genug seitlich aus einem Randbereich der Schaumstoffschicht austreten, kam es insbesondere in weiter innen liegenden Bereichen der Schaumstoffschicht zu Druckstaus. Diese Druckstaus konnten im Stand der Technik dazu führen, daß partiell die Poren der Schaumstoffschicht zerrissen und/oder die Schaumstoffschicht an ihren Verbindungsstellen zum Trägerkörper und/oder zu der Polierfolie von der jeweiligen Gegenfläche wenigstens teilweise abriß, so daß der Polierteller ausgetauscht werden mußte.
- Mit der erfindungsgemäßen Öffnung in der Polierfolie ist hier nun ein schnellerer Druckausgleich möglich, es kommt insbesondere in den weiter innen liegenden Bereichen der Schaumstoffschicht nicht mehr zu gefährlich hohen Druckstaus, so daß auch dort der Schaumstoff nicht mehr zerreißt bzw. sich nicht mehr von den Gegenflächen an Trägerkörper und/oder Polierfolie ablöst.
- Außerdem führt die beschriebene, durch die Öffnung in der Polierfolie bewirkte innere Zirkulation/Ventilation am erfindungsgemäßen Polierteller zu einem verbesserten Austausch des flüssigen Poliermittels in der Schaumstoffschicht, einhergehend mit einer vorteilhaften "Innenkühlung" des Poliertellers.
- Im Ergebnis wird ein denkbar einfach und kostengünstig aufgebauter Polierteller vorgeschlagen, der verglichen zum Stand der Technik bei Erzielung hoher Oberflächenqualitäten deutlich langlebiger ist, wodurch er insbesondere für die industrielle Fertigung von Brillengläsern nach Rezept prädestiniert ist.
- Für die wenigstens eine Öffnung in der Polierfolie sind verschiedene Geometrien denkbar. So kann die Öffnung kreuzförmig, sternförmig, geschwungen bzw. S-förmig, elliptisch od.dgl. ausgebildet sein. Auch können mehrere Öffnungen vorgesehen sein, in Form und Verteilung beispielsweise wie die Befestigungslöcher an einem Knopf. Bevorzugt ist es jedoch, wenn die wenig stens eine Öffnung in der Polierfolie rund ist, mithin eine einfache und leicht herstellbare Geometrie aufweist.
- Untersuchungen der Anmelderin haben ergeben, daß sich eine besonders gute Zirkulation und Ventilation des flüssigen Poliermittels über die wenigstens eine Öffnung in der Polierfolie ergibt, und zwar ohne daß die Öffnung die polieraktive Oberfläche der Polierfolie wesentlich verkleinert, wenn die wenigstens eine Öffnung in der Polierfolie einen Flächenbereich von 0,25 bis 2 % der gesamten Stirnfläche der Polierfolie einnimmt.
- Es ist ferner bevorzugt, wenn sich an die wenigstens eine Öffnung in der Polierfolie in Richtung des Trägerkörpers eine Aussparung in der Schaumstoffschicht anschließt. Diese Aussparung kann vorteilhaft als Reservoir für das flüssige Poliermittel dienen. Es ist aber auch denkbar, daß hier keine Aussparung vorgesehen ist, vielmehr die Schaumstoffschicht unmittelbar und offenporig an der wenigstens einen Öffnung in der Polierfolie endet.
- Ist eine Aussparung in der Schaumstoffschicht vorgesehen, so kann sich diese bis zum Trägerkörper erstrecken. Eine solche durchgehende Aussparung ist nicht nur besonders einfach herzustellen, sondern maximiert auch in vorteilhafter Weise das Aufnahmevolumen des durch die Aussparung gebildeten Reservoirs für das flüssige Poliermittel.
- Des weiteren kann die Polierfolie über einen Außenumfang der Aussparung in der Schaumstoffschicht nach innen überstehen. Infolge der an dem überstehenden Bereich der Polierfolie fehlenden Abstützung der Polierfolie durch die Schaumstoffschicht kann die Polierfolie in Richtung des Trägerkörpers leichter nachgeben; es kommt dort zu einer Abrundung bzw. zu einem natürlichen Radius an der Polierfolie. Im Ergebnis können so auf der vermittels des Poliertellers bearbeiteten Fläche uner wünschte Abdrücke vermieden werden, die andernfalls durch eine mehr oder weniger scharfe Kante der Polierfolie hervorgerufen werden könnten, welche entsteht, wenn die wenigstens eine Öffnung in der Polierfolie durch Ausschneiden oder Stanzen hergestellt wird.
- Auch kann die Polierfolie über einen Außenumfang der Schaumstoffschicht nach außen überstehen. Dadurch, daß die Polierfolie in ihren radialen Abmessungen bewußt größer gehalten wird als die darunterliegende Schaumstoffschicht, also einen gewissen Überhang bezüglich der Schaumstoffschicht besitzt, spreizt sich die Polierfolie in diesem Bereich von der zu bearbeitenden Fläche leicht ab. Im Ergebnis werden zum einen unerwünschte Abdrücke vermieden, wie oben bereits beschrieben; über die Außenkante der Polierfolie kann hierbei kein wesentlicher Polierdruck mehr auf die zu bearbeitende Fläche ausgeübt werden. Zum anderen führt der Überhang der Polierfolie bezüglich der Schaumstoffschicht auch zu einer weiteren Verbesserung der Poliermittelversorgung: Zwischen der gerade bearbeiteten Fläche des Brillenglases und dem von dieser leicht abgeklappten, überhängenden Teil der Polierfolie bildet sich ein nach radial außen öffnender kapillarer Spalt, der selbst bei hohen Drehzahlen stets eine gewisse Menge an Poliermittel mit sich führt. Das so geschaffene zusätzliche Poliermittelreservoir wird nicht abgeschleudert, vielmehr bei jeder Bewegung mitgeführt und steht somit ständig zur Verfügung.
- Ferner kann der Trägerkörper mit einer Vertiefung zur Orientierung der Schaumstoffschicht versehen sein, was insbesondere die Anbringung der Schaumstoffschicht am Trägerkörper vereinfacht. Der diese Vertiefung begrenzende Rand definiert hierbei einerseits deutlich den Anbringungsort für die Schaumstoffschicht und dient somit auch als Hilfe bei der Aufbringung eines Klebstoffs zum Befestigen der Schaumstoffschicht an dem Trägerkörper. Andererseits sorgt der die Vertiefung begrenzende Rand auch für einen gewissen formschlüssigen Halt der Schaumstoffschicht an dem Trägerkörper.
- Im Hinblick auf eine auch bei geringen Polierdrücken vorhandene, möglichst große polieraktive Oberfläche der Polierfolie ist weiterhin eine Ausgestaltung des Poliertellers bevorzugt, bei der der Trägerkörper zur Befestigung der Schaumstoffschicht eine Trägerfläche aufweist, die nach Maßgabe der Makrogeometrie der zu bearbeitenden Fläche vorgeformt ist, z.B. im Falle der Bearbeitung einer torischen Fläche eine entsprechende torische Vorform aufweist.
- Um die Anpassungsfähigkeit des Poliertellers an die Makrogeometrie der zu bearbeitenden Fläche über die Elastizität der Schaumstoffschicht hinaus zu verbessern, kann ferner der Trägerkörper aus einem gummielastischen Werkstoff bestehen, mit einer Härte nach Shore A in einem Bereich von vorzugsweise 60 bis 80.
- Der erfindungsgemäße Polierteller kann vorteilhaft an einem Werkzeug zur Feinbearbeitung von optisch wirksamen Flächen an insbesondere Brillengläsern zum Einsatz kommen, umfassend einen Grundkörper, der an einer Werkzeugspindel einer Bearbeitungsmaschine anbringbar ist, ein Gelenkteil, das einen bezüglich des Grundkörpers kipp- und längsbeweglich geführten Aufnahmeabschnitt aufweist, an den sich in Richtung des Grundkörpers ein Faltenbalgabschnitt anschließt, mittels dessen das Gelenkteil drehmitnahmefähig am Grundkörper befestigt ist, und eine von dem Grundkörper und dem Gelenkteil begrenzte Druckmittelkammer, die wahlweise mit einem Druckmittel beaufschlagbar ist, wobei der Polierteller auswechselbar an dem Aufnahmeabschnitt des Gelenkteils gehalten ist.
- Um bei einfacher Auswechselbarkeit des Poliertellers einen sicheren Halt des Poliertellers an und eine Drehmitnahme des Poliertellers mit dem Aufnahmeabschnitt des Gelenkteils zu gewährleisten, können an den einander zugewandten Flächen des Aufnahmeabschnitts und des Trägerkörpers des Poliertellers komplementär geformte Strukturen ausgebildet sein, die formschlüssig ineinandergreifen. Hierbei können die komplementär geformten Strukturen durch einen Vorsprung am Trägerkörper des Poliertellers und eine zugeordnete Aussparung im Aufnahmeabschnitt des Gelenkteils gebildet sein. Insbesondere im Hinblick auf eine einfache Handhabung des Poliertellers ist es jedoch bevorzugt, wenn die komplementär geformten Strukturen durch einen Vorsprung am Aufnahmeabschnitt und eine zugeordnete Aussparung im Trägerkörper gebildet sind.
- In einer insbesondere herstellungstechnisch einfachen Ausgestaltung können schließlich der Vorsprung am Aufnahmeabschnitt und die Aussparung im Trägerkörper die Form eines Pyramidenstumpfs aufweisen, der eine rechteckige, nicht-quadratische Grundfläche mit einem längeren Kantenpaar und einem kürzeren Kantenpaar hat. Im Hinblick auf eine gute Kippstabilität des Poliertellers bei der Bearbeitung ist es hierbei im Falle eines Poliertellers, bei dem die Trägerfläche des Trägerkörpers torisch vorgeformt ist, mit einer Basisachse und einer Zylinderachse, bevorzugt, wenn die pyramidenstumpfförmige Aussparung im Trägerkörper derart bezüglich der Trägerfläche ausgerichtet ist, daß das längere Kantenpaar parallel zur Basisachse verläuft.
- KURZE BESCHREIBUNG DER ZEICHNUNGEN
- Im folgenden wird die Erfindung anhand bevorzugter Ausführungsbeispiele unter Bezugnahme auf die beigefügten Zeichnungen näher erläutert, wobei gleiche oder entsprechende Teile mit den gleichen Bezugszeichen versehen sind. In den Zeichnungen zeigen:
-
1 eine abgebrochene Längsschnittansicht eines Werkzeugs zur Feinbearbeitung von optisch wirksamen Flächen an Brillengläsern, an dem ein Polierteller nach einem ersten Ausführungsbeispiel der Erfindung lösbar gehalten ist, der sich mit einer zu bearbeitenden Fläche in Bearbeitungseingriff befindet, in einem gegenüber der Realität vergrößerten Maßstab, -
2 eine Draufsicht auf den vom Werkzeug abgenommenen Polierteller gemäß1 von oben in1 , in einem gegenüber der Darstellung in1 etwas verkleinerten Maßstab, -
3 eine Unteransicht des vom Werkzeug abgenommenen Poliertellers gemäß1 von unten in1 , im Maßstab von1 , -
4 eine abgebrochene Längsschnittansicht eines Werkzeugs zur Feinbearbeitung von optisch wirksamen Flächen an Brillengläsern, an dem ein Polierteller nach einem zweiten Ausführungsbeispiel der Erfindung lösbar gehalten ist, der sich mit einer zu bearbeitenden Fläche in Bearbeitungseingriff befindet, in einem gegenüber der Realität vergrößerten Maßstab, und -
5 bis9 Draufsichten auf vom Werkzeug abgenommene, erfindungsgemäße Polierteller, die sich von den Poliertellern gemäß den1 ,2 und4 hinsichtlich der Form bzw. Anzahl von Öffnungen in einer oberen Polierfolie des Poliertellers unterscheiden, im Maßstab von2 . - DETAILLIERTE BESCHREIBUNG DER AUSFÜHRUNGSBEISPIELE
- Gemäß
1 hat ein Polierteller10 für ein Werkzeug12 zur Feinbearbeitung von optisch wirksamen Flächen F an insbesondere Brillengläsern L einen Trägerkörper14 , an dem eine Schaumstoffschicht16 befestigt ist, der eine Polierfolie18 aufliegt. Wesentlich ist, daß die Polierfolie18 in einem mittleren Bereich mit wenigstens einer Öffnung20 versehen ist, wie im folgenden noch näher beschrieben werden wird. - Bei der Polierfolie
18 , auch "Polierpad" genannt, die gemäß1 den bearbeitungsaktiven Werkzeugbestandteil ausbildet, handelt es sich um einen handelsüblichen, elastischen und abriebfesten Feinschleif- bzw. Poliermittelträger, wie zum Beispiel eine PUR-(Polyurethan-)Folie, die eine Dicke von 0,5 bis 1,4 mm und eine Härte zwischen 12 und 45 nach Shore D aufweist. Hierbei ist die Polierfolie18 eher dicker ausgebildet, wenn vermittels des Poliertellers10 ein Vorpolieren erfolgen soll, eher dünner hingegen im Falle eines Feinpolierens. - Die radialen Abmessungen der Polierfolie
18 sind vorzugsweise so gewählt, daß die in der Draufsicht gemäß2 gesehen in diesem Ausführungsbeispiel kreisrunde Polierfolie18 mit einem Außenrandbereich22 über einen Außenumfang24 der hier zylindrisch zugeschnittenen Schaumstoffschicht16 nach außen übersteht (siehe1 ). Der Außendurchmesser der Polierfolie18 kann dabei z.B. so bemessen sein, daß der Außendurchmesser der Schaumstoffschicht16 etwa 85 bis 95 % des Außendurchmessers der Polierfolie18 ausmacht. Infolge dieses Überstands der flexiblen Polierfolie18 über die stützende Schaumstoffschicht16 kommt es zu einem natürlichen Radius bzw. einer "Kantenabrundung", der/die in1 mit26 gekennzeichnet ist und durch Vermeidung einer scharfen Kante für eine saubere Oberflächenstruktur und damit eine hohe kosmetische Qualität der bearbeiteten Fläche F sorgt. Außerdem ergibt sich während der Bearbei tung am Rußenrandbereich22 der Polierfolie18 zwischen der bearbeiteten Fläche F und der Polierfolie18 ein keilförmiger Spalt28 , der aufgrund seiner Kapillarwirkung stets eine gewisse Menge an flüssigem Poliermittel mit sich führt und demgemäß auch als ringförmiges Poliermittelreservoir dient. - An zentraler Stelle der Polierfolie
18 ist die durchgehende Öffnung20 durch Schneiden oder Stanzen hergestellt, die in dem in den1 bis3 dargestellten Ausführungsbeispiel eine kreisrunde Form hat. Vorzugsweise nimmt die Öffnung20 in der Polierfolie18 einen Flächenbereich von 0,25 bis 2 % der gesamten der zu bearbeitenden Fläche F zugewandten Stirnfläche der Polierfolie18 ein. - Im dargestellten Ausführungsbeispiel ist die Polierfolie
18 mittels eines geeigneten Klebstoffs an der Schaumstoffschicht16 befestigt. Die Polierfolie18 kann aber auch auf andere Weise mehr oder weniger dauerhaft mit der Schaumstoffschicht16 verbunden sein, z.B. durch Aufvulkanisieren oder Aufkletten. Jedenfalls muß die Verbindung zwischen der Polierfolie18 und der Schaumstoffschicht16 so fest sein, daß zu jeder Zeit während der Bearbeitung eine Bewegungsmitnahme, insbesondere Drehmitnahme der Polierfolie18 mit der Schaumstoffschicht16 gewährleistet ist. - Bei der Schaumstoffschicht
16 kann es sich z.B. um einen offenzelligen PUR-(Polyurethan-)Schaumstoff handeln, wie er etwa unter dem Handelsnamen Sylomer R von der Getzner Werkstoffe GmbH, Berlin, Deutschland erhältlich ist. Dieser hat eine Härte von etwa 60 nach Shore A. Die der Polierfolie18 zugewandte Oberseite der Schaumstoffschicht16 kann, muß aber nicht mit einer abschließenden, herstellungstechnologiebedingten "Gießhaut" (Trennschicht zur Gießform; nicht dargestellt) versehen sein, die der Schaumstoffschicht16 eine zusätzliche Steifigkeit gibt. Die Dicke der Schaumstoffschicht16 kann den jewei ligen Bearbeitungserfordernissen entsprechend beispielsweise zwischen 2 und 10 mm liegen. Für den Fachmann ist ersichtlich, daß die Größe und Verteilung der Poren in der Schaumstoffschicht16 so zu wählen sind, daß die eingangs bereits diskutierte, gewünschte Spülung und Kühlung vermittels des flüssigen Poliermittels über die Öffnung20 in der Polierfolie18 gewährleistet ist. - In dem in
1 dargestellten Ausführungsbeispiel schließt sich an die Öffnung20 in der Polierfolie18 in Richtung des Trägerkörpers14 eine Aussparung30 in der Schaumstoffschicht16 an, die sich bis zum Trägerkörper14 erstreckt. Die vorzugsweise durch Stanzen ausgebildete Aussparung30 hat eine zylindrische Außenumfangsfläche32 , deren Durchmesser dem Durchmesser der Öffnung20 in der Polierfolie18 entspricht. Die Aussparung30 dient bei der Bearbeitung ebenfalls als Reservoir für das flüssige Poliermittel. - Die Schaumstoffschicht
16 ist ihrerseits z.B. mittels eines geeigneten Klebstoffs fest an dem Trägerkörper14 befestigt, der vorzugsweise aus einem gummielastischen Werkstoff besteht, wie NBR (Elastomer auf Basis Acrylnitril-Butadien-Styrol-Kautschuk), EPDM (Elastomer auf Basis Ethylen-Propylen-Dien-Kautschuk) oder einem PUR-(Polyurethan-)Elastomer, mit einer Härte nach Shore A in einem Bereich von 60 bis 80. Dabei ist der Trägerkörper14 im Ausführungsbeispiel gemäß1 mit einer Vertiefung34 versehen, deren Rand36 der Orientierung der Schaumstoffschicht16 dient. Der Boden der Vertiefung34 bildet die eigentliche Trägerfläche38 aus, an der die Schaumstoffschicht16 befestigt ist. Im Ausführungsbeispiel gemäß1 ist die Trägerfläche38 nach Maßgabe der Makrogeometrie der zu bearbeitenden Fläche F, hier eine torische Fläche, vorgeformt. - Außenumfangsseitig weist der Trägerkörper
14 eine im Querschnitt gesehen V-förmige Ringnut40 auf, die als Handhabe für einen Greifer (nicht gezeigt) einer automatischen Polierteller-Wechselvorrichtung (ebenfalls nicht dargestellt) dient. An einer planebenen Unterseite42 des Trägerkörpers14 ist der Polierteller10 auf noch zu beschreibende Weise auswechselbar an dem Werkzeug12 gehalten. - Gemäß
1 weist das Werkzeug12 einen Grundkörper44 auf, der an einer in1 mit gestrichelten Linien angedeuteten Werkzeugspindel46 einer Bearbeitungsmaschine (nicht gezeigt) anbringbar ist. Ferner hat das Werkzeug12 ein allgemein mit48 beziffertes Gelenkteil, das einen bezüglich des Grundkörpers44 kipp- und längsbeweglich geführten Aufnahmeabschnitt50 aufweist, an dem der Polierteller10 auswechselbar gehalten ist. An den Aufnahmeabschnitt50 schließt sich in Richtung des Grundkörpers44 ein Faltenbalgabschnitt52 an, mittels dessen das Gelenkteil48 drehmitnahmefähig am Grundkörper44 befestigt ist. Der Grundkörper44 und das Gelenkteil48 begrenzen eine Druckmittelkammer54 , die über einen Kanal56 wahlweise mit einem geeigneten flüssigen oder gasförmigen Druckmittel (z.B. Öl oder Druckluft) beaufschlagt werden kann, um während der Bearbeitung der optisch wirksamen Fläche F über den Aufnahmeabschnitt50 und den darauf aufliegenden Polierteller10 einen Bearbeitungsdruck aufzubringen. Längsverschieblich an dem Grundkörper44 geführt ist ein Führungsglied58 , das mit dem Aufnahmeabschnitt50 des Gelenkteils48 wirkverbunden ist, so daß der Aufnahmeabschnitt50 in Längsrichtung des Führungsglieds58 bewegbar und in Querrichtung zum Führungsglied58 gehalten, gleichwohl unter einer elastischen Verformung des Faltenbalgabschnitts52 des Gelenkteils48 kippbeweglich bezüglich des Führungsglieds58 ist. - Der vorzugsweise metallische Grundkörper
44 hat einen Befestigungsabschnitt60 , mittels dessen das Werkzeug12 lösbar an der Werkzeugspindel46 montiert werden kann, sowie einen sich an den Befestigungsabschnitt60 anschließenden Kopfabschnitt62 , an dem das Gelenkteil48 vermittels des Faltenbalgabschnitts52 auswechselbar angebracht ist. Im dargestellten Ausführungsbeispiel weist der Befestigungsabschnitt60 in einer sehr einfachen Ausgestaltung eine zylindrische Außenumfangsfläche auf. Für einen automatischen Werkzeugwechsel kann der Befestigungsabschnitt aber auch als Steilkegelanschluß ausgeführt sein, mit z.B. einem Hohlschaftkegel gemäß der deutschen Norm DIN 69893. Den jeweiligen Handhabungserfordernissen entsprechend ist es ebenfalls denkbar, den Befestigungsabschnitt als Blockstückanschluß auszubilden, wie er in der Rezeptfertigung von Brillengläsern L üblich und in der deutschen Norm DIN 58766 standardisiert ist. Dieser Anschluß kann für etwaige Handhabungssysteme ggf. auch mit einer Greifrille versehen sein. - Der Kopfabschnitt
62 des Grundkörpers44 hat einen zylindrischen Absatz64 , der mit einer Radialnut66 zur formschlüssigen Befestigung des Faltenbalgabschnitts52 des Gelenkteils48 am Grundkörper44 versehen ist. Dabei weist der Faltenbalgabschnitt52 des Gelenkteils48 einen im wesentlichen hohlzylindrischen Befestigungsendabschnitt68 auf, der innenumfangsseitig mit einer nach radial innen vorspringenden, umlaufenden Nase70 versehen ist, die formschlüssig in die Radialnut66 des Absatzes64 am Kopfabschnitt62 eingreift. Außenumfangsseitig ist der Befestigungsendabschnitt68 seinerseits mit einer Radialnut72 versehen, die der formschlüssigen Aufnahme einer an sich bekannten, metallischen Ringschelle74 dient. Die Ringschelle74 verspannt den Befestigungsendabschnitt68 gegen den Absatz64 . Im Ergebnis ist das Gelenkteil48 vermittels des Faltenbalgabschnitts52 in Zug- und Druckrichtung formschlüssig und in Umfangsrichtung reibschlüssig, mithin drehfest am Grundkörper44 befestigt. - In analoger Weise ist der Aufnahmeabschnitt
50 des Gelenkteils48 am Faltenbalgabschnitt52 in Zug- und Druckrichtung formschlüssig und in Umfangsrichtung reibschlüssig befestigt. Hierbei weist der im wesentlichen tellerförmige Aufnahmeabschnitt50 an einer zylindrischen Außenumfangsfläche76 eine Radialnut78 auf, in die eine an einem hohlzylindrischen Befestigungsendabschnitt80 des Faltenbalgabschnitts52 innenumfangsseitig umlaufend angebrachte, nach radial innen vorspringende Nase82 formschlüssig eingreift. Auch der Befestigungsendabschnitt80 ist außenumfangsseitig mit einer Radialnut84 zur Aufnahme einer Ringschelle86 versehen, die den Befestigungsendabschnitt80 mit dem Aufnahmeabschnitt50 verspannt. - Der im dargestellten Ausführungsbeispiel aus einem Kunststoff bestehende Aufnahmeabschnitt
50 des Gelenkteils48 ist in einer Draufsicht von oben in1 gesehen kreisrund und hat auf seiner der Druckmittelkammer54 zugewandten Innenseite im wesentlichen mittig eine hinterschnittene Aufnahmekammer88 zur gelenkigen Anbindung des Aufnahmeabschnitts50 an dem Führungsglied58 . Letzteres ist durch einen Stift ausgebildet, der längsverschieblich und drehbar in einer zentralen Aufnahmebohrung90 im Grundkörper44 geführt ist, welche sich in Längsrichtung durch den gesamten Grundkörper44 hindurch erstreckt. An seinem dem Aufnahmeabschnitt50 des Gelenkteils48 zugewandten Ende hat das Führungsglied58 einen Kugelkopf92 , der über einen konischen Übergangsabschnitt mit einem in der Aufnahmebohrung90 geführten zylindrischen Hauptteil94 des Führungsglieds58 verbunden ist. Der Kugelkopf92 des Führungsglieds58 ist in die hinterschnittene Aufnahmekammer88 des Aufnahmeabschnitts50 in der Art eines Kugelstiftgelenks eingeknüpft, so daß der Aufnahmeabschnitt50 bezüglich des Führungsglieds58 verschwenken kann und kardanische Ausgleichsbewegungen auszuführen vermag. - Wie weiterhin der
1 zu entnehmen ist, ist der Kanal56 zur Druckbeaufschlagung der Druckmittelkammer54 in dem Führungsglied58 ausgebildet, wobei der Kanal56 in dem Führungsglied58 eine Längsbohrung96 aufweist, die über eine Querbohrung98 nahe dem Kugelkopf92 mit der Druckmittelkammer54 kommuniziert. Ferner ist das Führungsglied58 in Richtung der zu bearbeitenden Fläche F vermittels einer Schraubendruckfeder100 vorgespannt, die in1 unterhalb des Führungsglieds58 in der Aufnahmebohrung90 aufgenommen ist und sich an einer Madenschraube102 abstützt. Die Madenschraube102 ist schließlich in einen Innengewindeabschnitt104 der Aufnahmebohrung90 im Grundkörper44 eingeschraubt und mit einer Durchgangsbohrung106 für das Druckmittel versehen. - Es ist ersichtlich, daß der Aufnahmeabschnitt
50 des Gelenkteils48 mittels des Führungsglieds58 in Querrichtung gegenüber dem Grundkörper44 abgestützt ist. Zugleich kann das Führungsglied58 dem Aufnahmeabschnitt50 in axialer Richtung folgen und umgekehrt, wenn die Druckmittelkammer54 über den Kanal56 mit dem Druckmittel beaufschlagt bzw. der Aufnahmeabschnitt50 durch äußere Einwirkung entgegen der Kraft der Schraubendruckfeder100 in Richtung des Grundkörpers44 gedrückt wird. Außerdem kann der Aufnahmeabschnitt50 des Gelenkteils48 aufgrund der Gelenkverbindung zum Führungsglied58 an dem Kugelkopf92 des Führungsglieds58 verkippen, wobei der Faltenbalgabschnitt52 des Gelenkteils48 entsprechend verformt wird. - Um nun einen sicheren Halt des Poliertellers
10 an und eine Drehmitnahme des Poliertellers10 mit dem Aufnahmeabschnitt50 des Werkzeugs12 zu gewährleisten, sind an den einander zugewandten Flächen des Aufnahmeabschnitts50 des Gelenkteils48 und des Trägerkörpers14 des Poliertellers10 , d.h. an einer in1 oberen Stirnfläche108 des Aufnahmeabschnitts50 und der Unterseite42 des Trägerkörpers14 komplementär geformte Strukturen ausgebildet, die formschlüssig ineinandergreifen. Diese Strukturen sind im dargestellten Ausführungsbeispiel durch einen Vorsprung110 am Aufnahmeabschnitt50 des Gelenkteils48 und eine zugeordnete Aussparung112 im Trägerkörper14 des Poliertellers10 gebildet. - Gemäß den
1 und3 weisen sowohl der Vorsprung110 am Aufnahmeabschnitt50 als auch die Aussparung112 im Trägerkörper14 die Form eines Pyramidenstumpfs auf, der eine rechteckige, nicht-quadratische Grundfläche mit einem längeren Kantenpaar114 und einem kürzeren Kantenpaar116 hat. Im Falle einer torisch vorgeformten Trägerfläche38 am Trägerkörper14 , die eine Basisachse BA und eine Zylinderachse ZA aufweist (siehe3 ), ist die pyramidenstumpfförmige Aussparung112 im Trägerkörper14 derart bezüglich der Trägerfläche38 ausgerichtet, daß das längere Kantenpaar114 parallel zur Basisachse BA verläuft, was die Kippstabilität des Poliertellers10 bei der Bearbeitung erhöht. Einer hohen Kippstabilität des Poliertellers10 förderlich ist ferner der Umstand, daß das durch die hinterschnittene Aufnahmekammer88 im Aufnahmeabschnitt50 des Gelenkteils48 und den Kugelkopf92 des Führungsglieds58 gebildete Kugelgelenk sich wenigstes teilweise im Bereich des Vorsprungs110 befindet, wodurch der Punkt, um den der Aufnahmeabschnitt50 verkippen kann, dem Ort des Bearbeitungseingriffs zwischen dem Polierteller10 und dem Brillenglas L relativ nahe ist. - Bei der Feinbearbeitung der zu bearbeitenden optisch wirksamen Fläche F des Brillenglases L, die auf an sich bekannte Weise mittels nicht gebundenem Korn erfolgt, welches durch eine geeignete Flüssigkeit zur Eingriffsstelle zwischen Polierteller
10 und Brillenglas L zugeführt wird, und zwar sowohl von radial außen vermittels der eingangs erwähnten flexibel justierbaren Schläuche (nicht gezeigt) als auch von radial innen über die Schaumstoffschicht16 , die Aussparung30 in der Schaumstoffschicht16 und die wenigstens eine Öffnung20 in der Polier folie18 , werden das Werkzeug12 und das Brillenglas L in ebenfalls an sich bekannter Weise im wesentlichen synchron, d.h. gleichsinnig und im wesentlichen mit der gleichen Drehzahl angetrieben. Hierbei werden das Werkzeug12 und das Brillenglas L zugleich relativ zueinander verschwenkt, so daß sich der Eingriffsbereich zwischen Polierteller10 und Brillenglas L laufend ändert. Diese Feinbearbeitungsverfahren, bei denen etwa im Fall der Bearbeitung von Freiformflächen die Schwenkbewegung in fester Einstellung um den Mittelpunkt eines "Best Fit Radius", d.h. eines angenährten Mittelpunkts der zu bearbeitenden Fläche F des Brillenglases L erfolgt oder aber die Relativbewegung zwischen Werkzeug10 und Brillenglas L durch ein bahngesteuertes Verfahren in zwei CNC-Linearachsen und einer CNC-Schwenkachse erzeugt wird, sind dem Fachmann hinlänglich bekannt und sollen deshalb an dieser Stelle nicht näher beschrieben werden. - Infolge der Relativbewegung von Werkzeug
12 und Brillenglas L wird, wie eingangs bereits angesprochen, der Schaumstoffschicht16 des Poliertellers10 über die Polierfolie18 eine Walkbewegung aufgezwungen, d.h, die Schaumstoffschicht16 wird zugleich örtlich zusammengedrückt und an anderer Stelle entlastet, wodurch das flüssige Poliermittel in der Schaumstoffschicht16 wandert bzw. wie beim Ausdrücken eines Schwamms von einem Bereich in einen anderen Bereich der Schaumstoffschicht16 verdrängt wird. Überschüssiges Poliermittel wird hierbei, wie in1 mit Pfeilen in der Schaumstoffschicht16 angedeutet, sowohl nach radial außen als auch nach radial innen verdrängt, von wo es über die Öffnung20 in der Polierfolie18 die zu bearbeitende Fläche F des Brillenglases L benetzen kann. Dabei kommt es – nach radial außen oder radial innen – zu einer Druckentlastung, die verhindert, daß die Poren in der Schaumstoffschicht16 zerreißen oder sich die (Klebe)Verbindung zwischen der Schaumstoffschicht16 und der Polierfolie18 bzw. zwischen der Schaumstoffschicht16 und der Trägerfläche38 des Trägerkörpers14 löst. - Die
4 zeigt ein zweites Ausführungsbeispiel eines Poliertellers10 , der an einem Werkzeug12 zur Feinbearbeitung von optisch wirksamen Flächen F an insbesondere Brillengläsern L montiert ist. Da letzteres sich nicht von dem Werkzeug12 gemäß1 unterscheidet, wurde die Zeichnung nach unten abgebrochen. Der Polierteller10 gemäß dem zweiten Ausführungsbeispiel unterscheidet sich von dem Polierteller10 gemäß dem ersten Ausführungsbeispiel lediglich dahingehend, daß die Polierfolie18 über die Außenumfangsfläche32 der Aussparung30 in der Schaumstoffschicht16 mit einem Innenrandbereich118 nach radial innen übersteht. Auch hier entsteht bei120 ein natürlicher Radius bzw. eine "Kantenabrundung", die bei der Bearbeitung der optisch wirksamen Fläche F keine unerwünschten Bearbeitungsspuren hinterläßt. - Die
5 bis9 veranschaulichen schließlich noch, daß die Öffnung20 /Öffnungen20 in einem mittleren Bereich der Polierfolie18 des Poliertellers10 den jeweiligen Bearbeitungserfordernissen entsprechend, beispielsweise in Abhängigkeit vom Polierdruck, der Größe und/oder der Lage des Flächenbereichs auf der zu bearbeitenden Fläche F, der bei der Bearbeitung ständig vom Polierteller10 überdeckt ist, eine unterschiedliche Lage, Größe, Form und/oder Anzahl besitzen können. Exemplarisch dargestellt sind eine kreuzförmige (5 ), sternförmige (6 ), geschwungene bzw. S-förmige (7 ) und längliche bzw. elliptische (8 ) Öffnung20 in der Polierfolie18 sowie mehrere Öffnungen20 (9 ), die in Form und Verteilung den Befestigungslöchern an einem Knopf ähneln. - Es wird ein Polierteller für ein Werkzeug zur Feinbearbeitung von optisch wirksamen Flächen an insbesondere Brillengläsern offenbart, der einen Trägerkörper aufweist, an dem eine Schaumstoffschicht befestigt ist, der eine Polierfolie aufliegt. Erfindungsgemäß ist die Polierfolie in einem mittleren Bereich mit wenigstens einer Öffnung versehen. Die Öffnung sorgt bei der Bearbeitung für einen Druckausgleich und stellt flüssiges Poliermittel aus dem Inneren der Schaumstoffschicht zur Verfügung, wodurch eine bessere Spülung und Kühlung sonst benachteiligter Poliertellerbereiche erzielt wird. Im Ergebnis wird ein denkbar einfach und kostengünstig aufgebauter Polierteller vorgeschlagen, der verglichen zum Stand der Technik bei Erzielung hoher Oberflächenqualitäten deutlich langlebiger ist.
-
- 10
- Polierteller
- 12
- Werkzeug
- 14
- Trägerkörper
- 16
- Schaumstoffschicht
- 18
- Polierfolie
- 20
- Öffnung
- 22
- Außenrandbereich
- 24
- Außenumfang
- 26
- Abrundung
- 28
- Spalt
- 30
- Aussparung
- 32
- Außenumfangsfläche
- 34
- Vertiefung
- 36
- Rand
- 38
- Trägerfläche
- 40
- Ringnut
- 42
- Unterseite
- 44
- Grundkörper
- 46
- Werkzeugspindel
- 48
- Gelenkteil
- 50
- Aufnahmeabschnitt
- 52
- Faltenbalgabschnitt
- 54
- Druckmittelkammer
- 56
- Kanal
- 58
- Führungsglied
- 60
- Befestigungsabschnitt
- 62
- Kopfabschnitt
- 64
- Absatz
- 66
- Radialnut
- 68
- Befestigungsendabschnitt
- 70
- Nase
- 72
- Radialnut
- 74
- Ringschelle
- 76
- Außenumfangsfläche
- 78
- Radialnut
- 80
- Befestigungsendabschnitt
- 82
- Nase
- 84
- Radialnut
- 86
- Ringschelle
- 88
- Aufnahmekammer
- 90
- Aufnahmebohrung
- 92
- Kugelkopf
- 94
- Hauptteil
- 96
- Längsbohrung
- 98
- Querbohrung
- 100
- Schraubendruckfeder
- 102
- Madenschraube
- 104
- Innengewindeabschnitt
- 106
- Durchgangsbohrung
- 108
- Stirnfläche
- 110
- Vorsprung
- 112
- Aussparung
- 114
- Kantenpaar
- 116
- Kantenpaar
- 118
- Innenrandbereich
- 120
- Abrundung
- F
- optisch wirksame Fläche
- L
- Brillenglas
- BA
- Basisachse
- ZA
- Zylinderachse
Claims (15)
- Polierteller (
10 ) für ein Werkzeug (12 ) zur Feinbearbeitung von optisch wirksamen Flächen (F) an insbesondere Brillengläsern (L), mit einem Trägerkörper (14 ), an dem eine Schaumstoffschicht (16 ) befestigt ist, der eine Polierfolie (18 ) aufliegt, dadurch gekennzeichnet, daß die Polierfolie (18 ) in einem mittleren Bereich mit wenigstens einer Öffnung (20 ) versehen ist. - Polierteller (
10 ) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die wenigstens eine Öffnung (20 ) in der Polierfolie (18 ) rund ist. - Polierteller (
10 ) nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die wenigstens eine Öffnung (20 ) in der Polierfolie (18 ) einen Flächenbereich von 0,25 bis 2 % der gesamten Stirnfläche der Polierfolie (18 ) einnimmt. - Polierteller (
10 ) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß sich an die wenigstens eine Öffnung (20 ) in der Polierfolie (18 ) in Richtung des Trägerkörpers (14 ) eine Aussparung (30 ) in der Schaumstoffschicht (16 ) anschließt. - Polierteller (
10 ) nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß sich die Aussparung (30 ) bis zum Trägerkörper (14 ) erstreckt. - Polierteller (
10 ) nach Anspruch 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Polierfolie (18 ) über einen Außenumfang (32 ) der Aussparung (30 ) in der Schaumstoffschicht (16 ) nach innen übersteht. - Polierteller (
10 ) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Polierfolie (18 ) über einen Außenumfang (24 ) der Schaumstoffschicht (16 ) nach außen übersteht. - Polierteller (
10 ) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Trägerkörper (14 ) mit einer Vertiefung (34 ) zur Orientierung der Schaumstoffschicht (16 ) versehen ist. - Polierteller (
10 ) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Trägerkörper (14 ) eine Trägerfläche (38 ) aufweist, an der die Schaumstoffschicht (16 ) befestigt ist, wobei die Trägerfläche (38 ) nach Maßgabe der Makrogeometrie der zu bearbeitenden Fläche (F) vorgeformt ist. - Polierteller (
10 ) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Trägerkörper (14 ) aus einem gummielastischen Werkstoff besteht, mit einer Härte nach Shore A in einem Bereich von vorzugsweise 60 bis 80. - Werkzeug (
12 ) zur Feinbearbeitung von optisch wirksamen Flächen (F) an insbesondere Brillengläsern (L), mit einem Grundkörper (44 ), der an einer Werkzeugspindel (46 ) einer Bearbeitungsmaschine anbringbar ist, einem Gelenkteil (48 ), das einen bezüglich des Grundkörpers (44 ) kipp- und längsbeweglich geführten Aufnahmeabschnitt (50 ) aufweist, an den sich in Richtung des Grundkörpers (44 ) ein Faltenbalgabschnitt (52 ) anschließt, mittels dessen das Gelenkteil (48 ) drehmitnahmefähig am Grundkörper (44 ) befestigt ist, einer von dem Grundkörper (44 ) und dem Gelenkteil (48 ) begrenzten Druckmittelkammer (54 ), die wahlweise mit einem Druckmittel beaufschlagbar ist, und einem Polierteller (10 ) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, der auswechselbar an dem Aufnahmeabschnitt (50 ) des Gelenkteils (48 ) gehalten ist. - Werkzeug (
12 ) nach Anspruch 11, wobei an den einander zugewandten Flächen (108 ,42 ) des Aufnahmeabschnitts (50 ) des Gelenkteils (48 ) und des Trägerkörpers (14 ) des Poliertellers (10 ) komplementär geformte Strukturen (110 ,112 ) ausgebildet sind, die formschlüssig ineinandergreifen, um einen sicheren Halt des Poliertellers (10 ) an und eine Drehmitnahme des Poliertellers (10 ) mit dem Aufnahmeabschnitt (50 ) zu gewährleisten. - Werkzeug (
12 ) nach Anspruch 12, wobei die komplementär geformten Strukturen durch einen Vorsprung (110 ) am Aufnahmeabschnitt (50 ) und eine zugeordnete Aussparung (112 ) im Trägerkörper (14 ) gebildet sind. - Werkzeug (
12 ) nach Anspruch 13, wobei der Vorsprung (110 ) am Aufnahmeabschnitt (50 ) und die Aussparung (112 ) im Trägerkörper (14 ) die Form eines Pyramidenstumpfs aufweisen, der eine rechteckige, nicht-quadratische Grundfläche mit einem längeren Kantenpaar (114 ) und einem kürzeren Kantenpaar (116 ) hat. - Werkzeug (
12 ) nach Anspruch 14 mit einem Polierteller (10 ) nach wenigstens dem Anspruch 9, wobei die Trägerfläche (38 ) des Trägerkörpers (14 ) torisch vorgeformt ist, mit einer Basisachse (BA) und einer Zylinderachse (ZA), und wobei die pyramidenstumpfförmige Aussparung (112 ) im Trägerkörper (14 ) derart bezüglich der Trägerfläche (38 ) ausgerichtet ist, daß das längere Kantenpaar (114 ) parallel zur Basisachse (BA) verläuft.
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