BeSchreibung
Titel
Handwerkzeugmaschine, insbesondere elektrisch betriebene Handwerkzeugmaschine
Die Erfindung bezieht sich auf eine Handwerkzeugmaschine, insbesondere eine elektrisch betriebene Handwerkzeugmaschine, nach dem Oberbegriff des Anspruches 1.
Stand der Technik
In der DE 10 2004 050 798 Al wird eine Handwerkzeugmaschine mit einer oszillierend antreibbaren Antriebswelle beschrieben, an der ein Werkzeug lösbar zu befestigen ist. Als Antriebsmotor wird eine Elektromotor eingesetzt, dessen Motorwelle eine
Exzenterscheibe antreibt, welche einen mit der Antriebswelle drehfest verbundenen Übertragungshebel zur Umsetzung der Drehbewegung der Exzenterscheibe in die oszillierende Bewegung der Antriebswelle betätigt.
Durch den oszillierenden Antrieb entstehen Schwingungen, die zur Geräuschentwicklung beitragen und insbesondere eine mechanische Belastung für die Bauteile der Handwerkzeugmaschine darstellen. Man ist daher bestrebt, durch geeignete Maßnahmen wie beispielsweise den Einsatz von Dämpfungselementen die
Schwingungen zu reduzieren. Hierbei ist darauf zu achten, dass die Dämpfungsmaßnahmen über eine lange Betriebsdauer wirksam sind.
Offenbarung der Erfindung
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, mit einfachen Maßnahmen Schwingungen in einer Handwerkzeugmaschine über einen langen Betriebszeitraum wirkungsvoll zu reduzieren.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß mit den Merkmalen des Anspruches 1 gelöst. Die Unteransprüche geben zweckmäßige Weiterbildungen an.
Die erfindungsgemäße Handwerkzeugmaschine, bei der es sich insbesondere um eine elektrisch betriebene Handwerkzeugmaschine handelt, beispielsweise ein Winkelschleifer, weist in einem Gehäuse eine Antriebseinheit auf, die über eine Antriebsverbindung ein Werkzeug antreibt. Das Gehäuse der Handwerkzeugmaschine ist zweiteilig aufgebaut und umfasst zwei separate Gehäuseteile, zwischen denen ein Primärdämpfungselement angeordnet ist, das zu einer wirkungsvollen Schwingungsdämpfung bzw. -reduzierung zwischen den Gehäuseteilen und damit in der gesamten Handwerkzeugmaschine beiträgt. Üblicherweise sind die Antriebseinheit sowie die Antriebswelle mit dem daran aufgenommenen Werkzeug im vorderen Gehäuseteil angeordnet, wohingegen das hintere Gehäuseteil als Griffschale ausgebildet ist, in der die Elektronik aufgenommen ist sowie Betätigungsschalter angeordnet sind. Über das Primärdämpfungselement werden sowohl die Schwingungen gedämpft, welche von der Antriebseinheit ausgehen, als auch die
Schwingungen, die durch den Betrieb des Werkzeuges entstehen. Insbesondere durch exzentrischen Antrieb generierte Schwingungen wie beispielsweise Unwuchtschwingungen werden über das Primärdämpfungselement reduziert, aber auch Vibrationen in der Werkzeugmaschine. Die Schwingungsbelastung, die auf einen Handgriff im hinteren Gehäuseteil wirkt, ist erheblich herabgesetzt. Das Primärdämpfungselement hat außerdem eine kraftübertragende Funktion und hält die beiden Gehäuseteile aneinander .
Um sicherzustellen, dass auch bei einem Funktionsausfall oder einer Funktionsbeeinträchtigung des Dämpfungselementes
Schwingungen wirkungsvoll gedämpft werden, ist parallel wirkend zum Primärdämpfungselement ein Sekundärdämpfungselement zwischen den beiden Gehäuseteilen der Handwerkzeugmaschine angeordnet. Dieses Sekundärdämpfungselement ist bei regulärer Funktion des Primärdämpfungselementes zumindest annähernd kräftefrei und tritt nur dann in Funktion, wenn das Primärdämpfungselement über ein definiertes Maß hinaus deformiert wird. Bei einer derartigen Deformation ändert sich auch entsprechend die Relativlage zwischen den beiden Gehäuseteilen, woraufhin das Sekundärdämpfungselement in Funktion tritt und seine dämpfende Wirkung entfalten kann. Auf diese Weise wird eine abgestufte, hierarchische Funktionsweise erreicht: Bei intaktem Primärdämpfungselement bzw. bei Belastungen auf das Handwerkzeug unterhalb eines Schwellenwertes erfolgt die Dämpfung ausschließlich oder zumindest fast ausschließlich über das Primärdämpfungselement. Lässt dagegen die Funktion des Primärdämpfungselements nach, beispielsweise durch Materialalterung, oder tritt die Funktion des Dämpfungselementes außer Kraft oder treten außergewöhnliche hohe Kräfte auf, beispielsweise durch Schläge von außen, so dass sich die
Relativlage zwischen den beiden Gehäuseteilen über ein Normalmaß hinausgehend verändert, so wird das Sekundärdämpfungselement wirksam. Auf diese Weise wird über einen langen Betriebszeitraum der Handwerkzeugmaschine eine wirksame Schwingungsdämpfung gewährleistet. Insgesamt verlängert sich der potenzielle Betriebszeitraum, da bei intaktem Primärdämpfungselement zunächst die Schwingungen von diesem gedämpft werden und in dieser Zeit das Sekundärdämpfungselement noch keinen Belastungen unterworfen ist. Das Sekundärdämpfungselement unterliegt daher keiner oder nur einer verzögerten Alterung und kann auch nach einem Ausfall des Primärdämpfungselementes seine Funktion entfalten .
Gemäß einer zweckmäßigen Weiterbildung ist vorgesehen, dass das Sekundärdämpfungselement mit einem Sicherungselement zusammenwirkt, das die beiden Gehäuseteile überbrückt. Das Sicherungselement kann insbesondere in der Weise ausgebildet
- A -
werden, dass auch höhere Kräfte zwischen den Gehäuseteilen übertragen werden können. Zugleich bewirkt das
Sekundärdämpfungselement am Sicherungsteil für den Fall eines Außerkrafttretens oder einer Reduzierung der Funktion des Primärdämpfungselementes eine wirksame Schwingungsreduzierung. Sicherungsteil und Sekundärdämpfungselement können bezüglich ihrer unterschiedlichen Aufgaben optimiert werden. So ist es beispielsweise möglich, als Sekundärdämpfungselemente weiche Materialien zu verwenden, die nicht zur Kraftübertragung dienen, sondern lediglich zur Schwingungsdämpfung, wohingegen das Sicherungsteil keine Schwingungen dämpft, sondern zur Kraftübertragung dient.
Gemäß einer weiteren zweckmäßigen Ausführung ist das Sicherungselement fest mit einem Gehäuseteil und lose mit dem anderen Gehäuseteil verbunden, insbesondere über das Sekundärdämpfungselement. Dies erfolgt beispielsweise dadurch, dass im Bereich der losen Verbindung eine Bolzen-Aufnahme- Verbindungseinrichtung vorgesehen ist, bei der ein Bolzen, beispielsweise an dem Gehäuseteil, in eine Aufnahme am
Sicherungsteil eingreift, wobei das Sekundärdämpfungselement den Bolzen zumindest teilweise umgreift, beispielsweise in einer Ausführung als Dämpfungsring, der entweder in der Aufnahme oder am Bolzen gehalten ist. Der Bolzen ragt lose in die Aufnahme ein und ist lediglich über das Sekundärdämpfungselement mit der
Aufnahme verbunden. Möglich ist in der losen Verbindung zwischen Sicherungsteil und Gehäuseteil sowohl eine Anordnung mit Spiel zwischen dem Sekundärdämpfungselement und dem betreffenden Bauteil der Verbindungseinrichtung als auch ein Anliegen auf Kontakt, jedoch ohne Kraftübertragung im regulären Betrieb. Über die lose Verbindung zwischen dem Sicherungsteil bzw. dem Dämpfungselement und dem zugehörigen Gehäuseteil ist sichergestellt, dass das Sekundärdämpfungselement erst nach dem Außerkrafttreten des Primärdämpfungselementes bzw. bei sehr hohen Verschiebungen zwischen den Gehäuseteilen wirksam wird.
Gemäß einer bevorzugten Ausführung ist das
Sekundärdämpfungselement als eigenständiges Bauteil ausgebildet, das an dem Sicherungselement - ggf. auch an einem der Gehäuseteile - angeordnet bzw. gehalten ist. Gemäß einer alternativen vorteilhaften Ausführung ist dagegen vorgesehen, dass das Sekundärdämpfungselement in das Sicherungselement integriert ist, wobei in diesem Fall sowohl eine Einfügung des als eigenständigen Bauteils ausgeführten Sekundärdämpfungselementes in das Sicherungsteil möglich ist als auch eine einteilige bzw. einstückige Ausführung des
Sekundärdämpfungsteiles in das Sicherungselement, insbesondere in Form einer besonderen konstruktiven Ausbildung des Sicherungsteiles. Im letztgenannten Fall besitzt Sicherungsteile beispielsweise einen Abschnitt mit einer Wellen- oder Balgform; dieser Abschnitt bildet das Sekundärdämpfungselement, der bei einer entsprechenden Kraftbeaufschlagung eine Längendehnung oder -Stauchung erfahren kann, wobei die Dämpfung über die Eigendämpfung des Materials des Sicherungsteiles erfolgt.
Im Falle einer Ausführung als eigenständiges Bauteil kann das Sekundärdämpfungselement entweder aus bekannten Dämpfungsmaterialien wie beispielsweise Elastomeren, Thermoplasten, Duroplasten, TPE oder sonstigen Kunststoffen bestehen. Möglich ist aber auch eine Ausführung als Gestrick, welches beispielsweise aus Metall, Kunststoff oder sonstigen
Materialien besteht, wobei ggf. Gestricke mit unterschiedlichen Materialpaarungen verwendet werden. Schließlich kommen auch flüssige bzw. teilflüssige oder zähflüssige Medien in Betracht, beispielsweise Silikon, Gel, Fett oder Öl. Auch gasförmige Medien für das Sekundärdämpfungselement sind grundsätzlich möglich. Die flüssigen bzw. gasförmigen Medien weisen den Vorteil auf, dass die Dämpfungseigenschaften zum einen durch den Druck des Fluids und zum anderen über die Wahl der Viskosität des Fluids leicht beeinflusst bzw. eingestellt werden können.
Bei einer Integration des als eigenständiges Bauteil ausgeführten Sekundärdämpfungselementes in das Material des
Sicherungsteils kommen beispielsweise Ausführungen als Drahtseil, Kohlefaser, Spiralfeder oder dergleichen in Betracht. Die Integration in das Sicherungsteil erfolgt entweder durch nachträgliches Anbringen des Sekundärdämpfungselements an dem Sicherungsteil, beispielsweise durch Einklemmen in Aussparungen oder Ansätze des Sicherungsteils oder Befestigen mithilfe üblicher Befestigungstechniken, oder aber bereits während der Produktion des Sicherungsteils, beispielsweise durch Umspritzen mit dem Material des Sicherungsteils oder einem sonstigen Material. Das Sekundärdämpfungselement wird hierfür beispielsweise als Einlegeteil in das Formwerkzeug des Sicherungsteil eingebettet. Gegebenenfalls erfolgt ein Umspritzen nach Fertigstellen des Sicherungsteils, wobei über den Spritzvorgang eine Verbindung zum Sicherungsteil erreicht wird.
Eine weitere, zweckmäßige Kombination von Sicherungsteil und Sekundärdämpfungselement sieht vor, dass das Sicherungsteil als Drahtseil ausgebildet ist und das Sekundärdämpfungselement als über das Drahtseil gezogener Schlauch. Der Schlauch weist die gewünschten Dämpfungseigenschaften auf, das Drahtseil ist dagegen zur Kraftübertragung geeignet. Zugleich ist die Kombination von Sicherungsteil und Sekundärdämpfungselement verformbar ausgebildet und kann demzufolge an verschiedene Geometrien in der Handwerkzeugmaschine angepasst werden.
Grundsätzlich ist es aber auch möglich, ein in sich steifes Sekundärdämpfungselement vorzusehen, das aber dennoch auf Grund seiner Geometrie und/oder seines Materials Dämpfungseigenschaften aufweist.
Weitere Vorteile und zweckmäßige Ausführungen sind den weiteren Ansprüchen, der Figurenbeschreibung und den Zeichnungen zu entnehmen. Es zeigen:
Fig. 1 in einer Schnittdarstellung eine Handwerkzeugmaschine mit zweiteiligem Gehäuse, wobei die beiden Gehäuseteile über ein Primärdämpfungselement
miteinander verbunden sind und parallel wirkend zu dem Primärdämpfungselement ein Sicherungsteil mit Sekundärdämpfungselement angeordnet ist,
Fig. 2 die Verbindungseinrichtung zwischen dem Sicherungsteil einschließlich dem
Sekundärdämpfungselement und dem vorderen Gehäuseteil in Einzeldarstellung,
Fig. 3 das Sekundärdämpfungselement aus Fig. 2 in Draufsicht,
Fig. 4 ein weiteres Ausführungsbeispiel eines
Sekundärdämpfungselementes ,
Fig. 5 eine Handwerkzeugmaschine mit einem Sicherungsteil und mit einem Sekundärelement in einer weiteren
Ausführung,
Fig. 6 ein Sekundärdämpfungselement in einer weiteren Ausführung,
Fig. 7 eine Handwerkzeugmaschine mit einem Sicherungsteil und eingeschäumten Sekundärdämpfungselementen zur Verbindung mit dem hinteren Gehäuseteil,
Fig. 8 eine Handwerkzeugmaschine mit einem Sicherungsteil, das einen Abschnitt mit einer dämpfenden Geometrie aufweist,
Fig. 9 der Abschnitt mit dämpfender Geometrie im Sicherungsteil in Einzeldarstellung,
Fig. 10 eine Handwerkzeugmaschine mit einem als Drahtseil ausgeführten Sicherungsteil, welches von einem
Schlauch überzogen ist, der die Funktion eines Dämpfungselementes übernimmt,
Fig. 11 eine ähnliche Ausführung wie Fig. 10, jedoch mit einem Form gebenden Schlauch über dem Drahtseil,
Fig. 12 eine weitere Ausführung, bei der die Verbindung zwischen dem Sicherungsteil und dem vorderen Gehäuseteil über mehrere Dämpfungsringe erfolgt,
Fig. 13 eine weitere Ausführung, bei der das Sekundärdämpfungselement am Sicherungsteil als
Elastomerband ausgebildet ist,
Fig. 14 ein weiteres Ausführungsbeispiel, bei dem das
Sekundärdämpfungselement zwischen Sicherungsteil und hinterem Gehäuseteil angeordnet und wie in Fig. 15 dargestellt als vorgespanntes Schlauchelement ausgeführt ist,
Fig. 15 das Sekundärdämpfungselement aus dem Ausführungsbeispiel nach Fig. 14 in perspektivischer
Einzeldarstellung,
Fig. 16 ein weiteres Ausführungsbeispiel, bei dem das
Sicherungsteil als geformte Fasern bzw. Spiralfedern ausgebildet ist.
In den Figuren sind gleiche Bauteile mit gleichen Bezugszeichen versehen .
Die in Fig. 1 dargestellte Handwerkzeugmaschine 1, beispielsweise ein elektrisch angetriebener Winkelschleifer, umfasst ein mehrteiliges Gehäuse 2, das aus einem vorderen, schalenförmigen Gehäuseteil 3 besteht, das ein Motorgehäuse bildet, sowie einem hinteren, schalenförmigen Gehäuseteil 4, das ein Griffgehäuse 4 bildet. Dem Gehäuse 2 ist außerdem ein Getriebegehäuse 19 zugeordnet, das sich an das vordere Gehäuseteil 3 anschließt. Die beiden Gehäuseteile 3 und 4 sind
über ein Primärdämpfungselement 5 miteinander verbunden, wobei das Primärdämpfungselement 5 sowohl eine Kraft übertragende, die beiden Gehäuseteile 3 und 4 zusammenhaltende Funktion übernimmt als auch eine schwingungsdämpfende Funktion. Als Antriebseinheit ist im Motorgehäuse 2 ein elektrischer Antriebsmotor 6 vorgesehen, der - lediglich symbolisch eingetragen - über eine Antriebsverbindung 7 eine Antriebswelle 8 im Getriebegehäuse 19 antreibt, an der ein Werkzeug 9 lösbar befestigt ist. Im hinteren Gehäuseteil 4 ist eine Elektronik 20 zur Regelung bzw. Steuerung des Antriebsmotors angeordnet.
Des Weiteren ist im Gehäuseinneren ein Sicherungsteil 10 vorgesehen, welches parallel wirkend zum Primärdämpfungselement 5 angeordnet ist und die beiden Gehäuseteile 3 und 4 miteinander verbindet. Das Sicherungsteil 10 übergreift das
Primärdämpfungselement 5, das einen die beiden Gehäuseteile 3 und 4 trennenden Spalt überbrückt. Mit dem hinteren Gehäuseteil 4 ist das Sicherungsteil 10 formschlüssig verbunden, hierfür sind in das Sicherungsteil 10 Formschlussausnehmungen 11 eingebracht, die auf korrespondierende Formschlusserhebungen aufgesetzt sind, welche am hinteren Gehäuseteil 4 ausgebildet sind. Im vorderen, dem vorderen Gehäuseteil 3 zugewandten Bereich weist das Sicherungsteil 10 eine Ausnehmung 12 auf, in die ein einteilig mit dem vorderen Gehäuseteil 3 ausgebildeter Bolzen 13 einragt. Zwischen dem Innenmantel der Ausnehmung 12 und dem Bolzen 13 ist ein Sekundärdämpfungselement 14 angeordnet, das beispielsweise aus einem weichen
Dämpfungsmaterial besteht. Das Sekundärdämpfungselement 14 kann mit dem Sicherungsteil 10 und/oder mit dem Bolzen 13 verbunden sein.
Wesentlich ist hierbei, dass im regulären Betrieb und bei funktionstüchtigem Primärdämpfungselement der Hauptanteil der Kräfte zwischen vorderem und hinterem Gehäuseteil 3 bzw. 4 über das Primärdämpfungselement 5 übertragen wird. Lediglich im
Versagensfall des Primärdämpfungselementes oder bei hohen, auf die Handwerkzeugmaschine 1 einwirkenden Kräften, beispielsweise
bei Schlägen auf das Gehäuse, und einer einen Schwellenwert überschreitenden Relativverschiebung zwischen vorderem und hinterem Gehäuseteil tritt das Sicherungsteil 10 sowie das Sekundärdämpfungselement 14 in Funktion. Während des regulären Betriebs werden keine oder nur kleine Kräfte über das
Sicherungsteil 10 und das Sekundärdämpfungselement 14 zwischen den Gehäuseteilen 3, 4 übertragen. Erst bei der genannten Relativverschiebung zwischen den Gehäuseteilen oberhalb eines Schwellenwertes und einer damit einhergehenden Deformation des Sekundärdämpfungselementes 14 zwischen Sicherungsteil 10 und
Bolzen 13 am vorderen Gehäuseteil 3 werden die Kräfte über das Sicherungsteil 10 übertragen, zugleich erfolgt eine Dämpfung über das Sekundärdämpfungselement 14.
Wie Fig. 2 und 3 zu entnehmen, ist das Sekundärdämpfungselement 14 als Dämpfungsring ausgeführt, das im Zwischenraum zwischen dem Außenmantel des Bolzens 13 und der Innenwandung der Ausnehmung 12 im Sicherungsteil 10 angeordnet ist. Das Sekundärdämpfungselement 14 besteht aus zwei konzentrischen Ringen unterschiedlichen Durchmessers, die über radial verlaufende Stege miteinander verbunden sind und zwischen denen, separiert durch die Stege, über den Umfang verteilt mehrere Kammern gebildet sind. Das Sekundärdämpfungselement 14 ist zweckmäßigerweise an der die Ausnehmung 12 begrenzenden Wandung des Sicherungsteils gehalten. Der innere Ring des
Sekundärdämpfungselementes 14 sitzt auf Kontakt auf der Mantelfläche des Bolzens 13 auf.
Im Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 4 ist das Sekundärdämpfungselement 14 ebenfalls ringförmig ausgebildet. Es weist eine zentrale Ausnehmung auf, die von nach innen gerichteten Noppen oder Zähnen des Sekundärdämpfungselementes begrenzt ist. In diese zentrale Ausnehmung ragt der Bolzen 13 ein, wobei die Relativpositionierung zwischen Bolzen und Sekundärdämpfungselement entweder in der Weise erfolgt, dass die Mantelfläche des Bolzens auf Kontakt zu den nach innen gerichteten Noppen anliegt oder, gemäß einer weiteren
Ausführung, in der Weise, dass zwischen den Noppen und dem Bolzen ein Luftspalt liegt.
Das Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 5 entspricht weitgehend demjenigen nach Fig. 1, so dass bezüglich des übereinstimmenden Aufbaus auf die dortige Beschreibung verwiesen wird. Im Unterschied zu Fig. 1 ist jedoch bei Fig. 5 der Außendurchmesser des Sekundärdämpfungselementes 14 kleiner als der
Innendurchmesser der Ausnehmung 12 im Sicherungsteil 10, so dass zwischen Sekundärdämpfungselement und der Innenseite der
Ausnehmung ein Luftspalt herrscht. Das Sekundärdämpfungselement 14 ist auf den Bolzen 13 aufgeschoben.
Des Weiteren kann es zweckmäßig sein, im linken und rechten seitlichen Innengehäusebereich jeweils ein Sicherungsteil vorzusehen. Jedem Sicherungsteil ist ein
Sekundärdämpfungselement zugeordnet, wobei ggf. ein gemeinsames
Sekundärdämpfungselement für beide seitlichen Sicherungsteile vorgesehen sein kann und dieses gemeinsame Sekundärdämpfungselement sich in Querrichtung über die Breite des Gehäuses erstreckt.
Das in Fig. 6 gezeigte Sekundärdämpfungselement 14 weist eine zentrale Ausnehmung zum Aufschieben auf einen Bolzen auf und ist mit radial nach außen gerichteten Zähnen bzw. Noppen versehen.
Im Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 7 ist in die Formschlussausnehmungen 11 im hinteren Bereich des Sicherungsteiles 10, über die die Verbindung zum hinteren Gehäuseteil 4 erfolgt, jeweils ein zusätzliches, geschäumtes
Sekundärdämpfungselement 15 eingebracht, das beispielsweise aus einem PU-Schaum besteht. Über diese Sekundärdämpfungselemente wird ebenfalls eine wirksame Dämpfung zwischen den Gehäuseteilen erzielt, die nur dann wirksam wird, wenn das Primärdämpfungselement außer Funktion gesetzt ist. Das im vorderen Bereich liegende Sekundärdämpfungselement 14 kann
zusätzlich vorgesehen sein; ggf. kann auf dieses vordere Sekundärdämpfungselement aber auch verzichtet werden.
Im Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 8 ist ein Abschnitt 10a des Sicherungsteils 10 konstruktiv bzw. geometrisch in der Weise gestaltet, dass bei einer Relativverschiebung in Längsrichtung zwischen den beiden Gehäuseteilen 3 und 4 das Sicherungsteil 10 sich in diesem Abschnitt 10a dehnen kann bzw. gestaucht werden kann. Erreicht wird dies, wie in Fig. 9 dargestellt ist, beispielhaft dadurch, dass in diesem Abschnitt 10a das Material des Sicherungsteils 10 wellen- bzw. balgförmig ausgebildet ist, so dass in diesem Bereich geringere Kräfte genügen, um eine Längung bzw. Stauchung zu erreichen. Vorteilhafterweise ist, wie Fig. 8 weiter zu entnehmen, in diesem Bereich 10a außerdem eine Ausnehmung vorgesehen, um das Sicherungsteil an dieser Stelle weiter zu schwächen. Der Abschnitt 10a des Sicherungsteils übernimmt die Funktion eines Sekundärdämpfungselementes . In Längsrichtung der Handwerkzeugmaschine wirkende Schwingungen bewirken eine Dehnung bzw. Stauchung im Abschnitt 10a, eine zusätzliche Dämpfung wird durch die Eigendämpfung des Materials des Sicherungsteils erreicht.
Im Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 10 ist das Sicherungsteil 10 als Stahlband bzw. Stahlseil ausgebildet, auf das ein Schlauch 16 aufgezogen ist, der die Funktion des
Sekundärdämpfungselementes übernimmt. Das Sicherungsteil 10 einschließlich Schlauch 16 ist verformbar ausgebildet. Zur Sicherung im Gehäuse ist das Sicherungsteil 10 zum einem um zwei Erhebungen 17 im vorderen Gehäuseteil 3 geschlungen und zum anderen an einem Vorspruch 18 im hinteren Gehäuseteil 4 befestigt .
Auch im Ausführungsbeispiel nach Fig. 11 ist das Sicherungsteil als Stahlseil ausgebildet, auf das ein Schlauch 16 aufgezogen ist. Der Schlauch 16 ist jedoch nicht frei verformbar, sondern im Wesentlichen selbsttragend ausgeführt. Es können beliebige Formen bzw. Geometrien für den Schlauch und das Drahtseil
vorgegeben werden, wobei durch eine Wellenform des Schlauches 16 ein zusätzlicher Dehnungs- bzw. Stauchungsweg gegeben ist, der zur Schwingungsdämpfung dient.
Im Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 12 sind insgesamt vier ringförmige Sekundärdämpfungselemente 14 vorgesehen, die zwischen dem Sicherungsteil 10 und dem Bolzen 13 am zweiten, vorderen Gehäuseteil 3 wirksam sind. Die vier Sekundärdämpfungselemente 14 umschließen ringförmig den Bolzen 13, welcher am vorderen Gehäuseteil 3 angeordnet ist. Anstelle der ringförmigen Sekundärdämpfungselemente kann beispielsweise auch ein Seil verwendet werden oder ein geeignet geformtes Spritzteil . Die Dämpfungselemente können regelmäßig oder unregelmäßig positioniert werden.
Auch im Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 13 ist das Sekundärdämpfungselement 14 in der Ausnehmung 12 im Sicherungsteil 10 angeordnet und umgreift den Bolzen 13 ringförmig. Das Sekundärdämpfungselement 14 ist als Elastomerband ausgeführt, das an der Innenwandung der Ausnehmung 12 entlang und durch Bohrungen hindurch geführt ist, die in die Wandung eingebracht sind, welche die Ausnehmung 12 begrenzt.
Im Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 14 sind in jede Ausnehmung 11 im hinteren Bereich des Sicherungsteils 10
Sekundärdämpfungselemente 14 eingebracht, die in der in Fig. 15 dargestellten Weise ausgebildet sind. Jedes
Sekundärdämpfungselement 14 weist Tubenform auf und ist durch axiale Stauchung in eine bauchige Form gebracht, wodurch eine Vorspannung und damit eine Beeinflussung der
Dämpfungseigenschaften erreicht wird.
Im Ausführungsbeispiel nach Fig. 16 sind mehrere einzelne Sicherungsteile 10 vorgesehen, die beispielsweise als Kohlefasern, geformte Spiralfedern oder Drahtseile ausgebildet sind und unmittelbar an den beiden Gehäuseteilen 3 und 4 befestigt sind. Die Sicherungsteile 10 können zusätzlich von dem
Material des Primärdämpfungselementes 5 umspritzt sein. Die Sicherungsteile 10 weisen auch schwingungsdämpfende Eigenschaften auf, die durch die Geometrie der Sicherungsteile erreicht wird. Insbesondere in der Form als Spiralfeder oder als balgförmiges, gewelltes Bauteil besitzen die Sicherungsteile 10 Dehnungseigenschaften, wobei eine Dämpfung über die Eigendämpfung des Materials erreicht wird.