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Einrichtung zur Herstellung von Blitzlichtaufnahmen, insbesondere
unter Verwendung von Röhren-Blitzgeräten, mit einer Schlitzverschlußkamera Bekanntlich
haben Schlitzverschlußkameras den Nachteil, daß zur Herstellung von Blitzaufnahmen
entweder relativ langbrennende Blitze verwendet werden müssen, deren Leuchtzeit
größer als die Ablaufdauer des Schlitzes sein muß, oder man kann Blitzaufnahmen
mit Schlitzverschlußkameras nur unter Benutzung derjenigen Verschlußzeiten ausführen,
bei denen während des Verschlußablaufes der Schlitz das ganze Bildfenster freigibt.
Dieser Nachteil wirkt sich besonders störend aus, wenn bei einer Schlitzverschlußkamera
die zwar sehr lichtstarken, aber auch nur sehr kurzzeitig aufleuchtenden Röhrenblitze
verwendet werden sollen. Man konnte diese Blitze bisher nur mit denjenigen Verschlußzeiten
(bis 1/3o) benutzen, deren Schlitz beim V erschlußablauf das Bildfenster noch vollständig
freigibt. Hierdurch konntenBelichtungsfehler durch die zusätzlich wirkende Raumhelligkeit
infolge der relativ langen Verschlußzeit entstehen.
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Man hat schon vorgeschlagen, diese Nachteile dadurch zu vermeiden,
daß man bei einer Schlitzverschlußkamera einen Objektivverschluß vor das Kameraobjektiv
setzt, der mit einer Zündvorrichtung für die Blitzeinrichtung versehen ist. Der
Schlitzverschluß muß dann bei Benutzung des Objektivverschlusses vorher geöffnet
werden oder bleibt geöffnet, solange sich der Objektivverschluß auf dem Objektiv
befindet. Diese Behelfseinrichtung hat den Nachteil, daß leicht fehlerhafte Handgriffe
vorgenommen und dadurch unwiederbringliche Aufnahmegelegenheiten verlorengehen können.
Außerdem hat die Anbringung des Objektivverschlusses außerhalb der Blendenebene
des Objektivs optische Nachteile zur Folge.
Die Erfindung stellt
sich nun die Aufgabe, eine Einrichtung zur Herstellung von Blitzlichtaufnahmen,
insbesondere mittels Röhren-Blitzgeräten, mit einer Schlitzverschlußkamera, deren
gegebenenfalls auswechselbares Objektiv mit einem zusätzlichen, den Zündschalter
aufweisenden Objektivverschlüß versehen ist, zu schaffen, welche die den behelfsmäßigen
Einrichtungen anhaftenden Nachteile vermeidet.
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Sie schlägt zu diesem Zweck vor, einen an sich bekannten, auf Langzeit-Belichtung
einstellbaren Schlitzverschluß und einen in Nähe der Blendenebene des gegebenenfalls
auswechselbaren Kameraobjektivs angeordneten Objektivverschluß besonderer Bauart
mit in Ruhestellung geöffneten Verschlußlamellen derart in Abhängigkeit voneinander
zu betätigen, daß durch eine gemeinsame Auslösevorrichtung der Objektivverschluß
zunächst geschlossen, darauf der Schlitzverschluß geöffnet, dann der Zündschalter
des Objektivverschlusses geschlossen und mit dem Objektivverschluß eine Momentbelichtung
ausgeführt wird. Am Ende des Betätigungsweges wird der Schlitzverschlußauslöscr
selbsttätig wieder freigegeben, während der Auslöser des Objektivverschlusses erst
durch Rückführung der gemeinsamen Auslösevorrichtung in seine Ausgangsstellung zurückkehrt,
wobei die Verschlußlamellen sich wieder öffnen.
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Als Langzeit-Belichtung des Schlitzverschlüsses kann dabei eine gegebenenfalls
durch Hemmwerk gesteuerte, am Zeitstellknopf der Kamera einstellbare Belichtungszeit
eingestellt werden, die mit Sicherheit das Bildfenster während der Objektivverschlußauslösung
von ablaufenden Vorhängen des Schlitzverschlusses frei hält (sogenannte länge Momente).
Zweckmäßiger wird jedoch der Schlitzverschluß auf B-Zeit (Ball-Zeit) eingestellt,
wobei der betätigte Schlitzverschlußauslöser zunächst nur den ersten Vorhang zum
Ablauf- und damit zum Offnen des Bildfensters freigibt und erst nach der Momentbelichtung
durch den Objektivverschluß den zweiten Vorhang zum Ablauf freigibt, der dann das
Bildfenster wieder abdeckt.
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Die gemeinsame Auslösevorrichtung ist dabei so ausgebildet, daß sowohl
der Schlitzverschluß für sich allein mit jeder mit ihm erzielbaren Belichtungszeit
als auch der Objektivverschluß mit der durch diesen erzielbaren Belichtungszeit
in Abhängigkeit von der Auslösung des Schlitzverschlusses zur Freigabe Ües Bildfensters
ausgelöst werden kann.
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Weitere Einzelheiten der Erfindung seien an einem in der Zeichnung
dargestellten Ausführungsbeispiel näher erläutert. Es zeigt Fig. i -eine Schlitzverschlußkamera
mit teilweise aufgebrochenem Gehäuse, versehen mit einer Blitzeinrichtung und dem
einen Objektivverschluß aufweisenden Objektiv, Fig. 2 ein schematisches Schaltbild
der Blitzeinrichtung in Verbindung mit der Kamera, Fig.3 den Objektivverschlug mit
in der Nähe der Blendenebene des Objektivs angeordneten Verschlußlamellen und Triebring
bei abgenommener Deckplatte, Fig. q. den Objektivverschluß mit auf die Verschlußlamellen
aufgesetzter Deckplatte und den auf den Triebring wirkenden Schwingen, der Schließfeder
für die Lamellen sowie mit Zündschalter und isoliertem Zündkontakt, jedoch ohne
Betätigungsmechanismus für den Objektivverschluß, Fig.5 den Objektivverschluß mit
der auf der Deckplatte gemäß Fig. 4. angeordneten Vorrichtung für die Offenhaltung
der Verschlußlamellen in Ausgangsstellung, Fig. 6 den Objektivverschluß gemäß Fig.
q. mit dem Auslöser und der Vorrichtung zur vorübergehenden Öffnung der Verschlußlamellen
(Belichtung) in Ausgangsstellung, Fig. 7 den Objektivverschluß mit dem gesamten
Verschlußmechanismus gemäß Fig. 4 bis 6 in Ausgan:gsstellung bei geöffneten Verschlußlamellen,
Fig.8 den Objektivverschluß gemäß Fig.7, jedoch nach einem gewissen Auslöseweg des
Auslösers bis zurSchließstellung derVerschlußlamellen, kurz vor der vorübergehenden
Öffnung der Verschlußlamellem, Fig. g den Synchronisierschalter des Objektivverschlusses
in Zündstellung, Fig. io den Objektivverschluß am Ende des Auslöseweges des Objektivverschlußauslösers;
die Verschlußlamellen sind geschlossen, Fig. i i diel Synchronisierschalterstellung
entsprechend der Verschlußstellung gemäß Fig. io; der Zündschalter ist geöffnet,
Fig. 12 eine: perspektivische Ansicht der auf die Kamera aufgesetzten Auslösevorrichtung
in vergrößerterDarstellung bei aufgeschnittenem Gehäuse.
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Fig. 13 einem. Querschnitt durch die Auslösevorrichtung gemäß Linie
A-A der Fig. i.
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Die Kamera i ist eine übliche Schlitzverschlußkamera mit auswechselbaren
Objektiven in Einstellfassung 2, z. B. nach Axt der bekannten Leicakamera. Der nicht
näher bezeichnete Schlitzverschluß kann in üblicher Weise durch Betätigen des an
dem Kameragehäusen i angebrachten, unter der Wirkung einer Rückstellfeder stehenden
Auslösers 3 zum Ablauf bzw. zum Öffnen gebracht werden. Mit der Kamera i ist in
an sich ebenfalls bekannter Weise ein Halter q. für den Röhrenstab- 5 einer Blitzröhre
6 lösbar verbunden, wobei der Röhrenstab 5 gleichzeitig den Reflektor 7 trägt. Ein
Kabel 8 verbindet den Röhrenstab 5 des Röhren-Blitzgerätes gi mit dem Kontaktnippel
64 eines im auswechselbaren Objektiv angeordneten Objektivverschlusses besonderer
Bauart, der weiter unten beschrieben ist (Fig. i und 2).
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Das Kameraobjektiv besitzt einen selbstspannenden Objektivverschluß,
dessen Verschlußlamellen io in üblicher Weise schwenkbar gelagert sind und durch
einen koaxial zur optischen Achse des Objektivs drehbar gelagerten Ring i i gemeinsam
betätigt werden. Außerdem ist in üblicher Weise eine einstellbare Irisblende 12
vorgesehen. Der Ring ii ist mit drei Stiften 13, 14., 15 versehen, die durch den
. Drehbereich des Ringes i i begrenzende Schlitzlöcher 16, 17, 18 einer Deckplatte
ig ragen (Fig. 3 und 4). Die Deckplatte ig trägt auf ihrer den Verschlußlamellen
io abgewandten Seite den
Mechanismus für die Betätigung des Ringes
i i. Die Einwirkung des Mechanismus auf den Ring ii erfolgt dabei lediglich über
die- Stifte 13, 14, r5.
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Im Bereich des Stiftes 13 ist eine Schwinge 2o um einen Achsbolzen
21 schwenkbar gelagert. Der Hebel 20 umfaßt mit einer Gabel 2oa den Stift 13. Mine
am Achsbolzen 21 gelagerte Feder 23 hält den Stift 13 und über die Gabel
20a den Hebel 20 in einer Anschlagstellung des Stiftes 13 in seinem Schlitzloch
18, die der Geschlossen- Stellung der Verschlußlainellen. io entspricht.
Der Hebel 2o ist mit einem Nocken tob versehen, mit dem er in :den Wirkungsbereich
eines zweiarmigen Hebels 25 ragt.
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Der Hebel 25 ist um einen Achsbolzen 26 schwenkbar auf der Deckplatte
ig gelagert (Fig. 5). Er steht unter der Wirkung einer am Achsbolzen 26 gelagerten
Feder 27, welche eine Nase 25a des Hebels 25 in Anschlagverbindung mit dem Nocken
tob des Hebels 2o hält. Eine weitere am gleichen Hebelende angeordnete Nase 25b
des Hebels 25 ragt in ,den Bereich eines weiteren zweiarmigen Hebels 3o, der um
den Achsbolzen 3 i schwenkbar auf der Deckplatte i9 gelagert ist. Der andere Hebelarm
des Hebels 25 trägt einen Stift 28 und ist mit einer Nase 25c versehen, mit der
er in den Wirkungsbereich eines einarmigen Hebels 55 ragt (Fig. 5 bis 7).
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Der Hebel 30 trägt an seinem in den Bereich des Hebels 25 ragenden
Hebelarm einen Nocken 30a, der mit der Nase 25b des Hebels 25 zusammenwirkt. Der
andere Hebelarm des Hebels 3o besitzt eine Kurvenflanke 30b, auf die eine Nase 35a
einer um einen Achsbolzen 32 schwenkbar auf der Deckplatte i9 gelagerten Schwinge
35 einwirkt. Mit der Schwinge 35 fest verbunden ist der radial nach außen ragende
Auslösehebel 33 des Objektivverschlussec. Die Schwinge 35 steht unter der Wirkung
einer Zugfeder 34, deren Zugkraft die Nase 35a gegen eine zur Aufnahme des Objektivs
dienende Hülse iga der Deckplatte ig zu ziehen bestrebt ist.
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Mit der Schwinge 35 ist eine Schubstange 4o mittels eines Gelenkbolzens
36 gelenkig verbunden, die in den Bereich einer Schwinge 45 ragt. Die Schubstange
40 steht unter der Wirkung einer am Gelenkbolzen 36 angeordneten Feder 37. Die Feder
37 hat das Bestreben, durch Einwirken auf den. Stift 38 der Schuhstange 4o deren
besonders geformte Flanke 40a in Gleitverbindung mit einem ortsfest auf der Deckplatte
i9 angeordneten Anschlagstift 41 zu halten. Eine Anschlagfläche 40b der Schubstange
40 überträgt deren Schubbewegung auf den Nocken 45a der Schwinge 45 (Fig. 6 und
7).
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Die Schwinge 45 ist um den Achsbolzen 42 der Deckplatte i9 schwenkbar
gelagert; sie steht unter der Wirkung einer am Achsbalzen 42 angeordneten Feder
43, die das Bestreben hat, die Schwinge; 45 in Anschlagverbindung mit dem ortsfesten
Anschlagstift 41 zu halten. An einem Gelenkbolzen 44 ider Schwinge 45 ist eine Schaltstange
46 gelenkig angeordnet, die sowohl in den Bereich der Schwinge So als auch in den
Bereich des einarmigen Hebels 55 ragt.
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Die Schwinge 5o ist an dem Achsbolzen 48 der Deckplatte i9 schwenkbar
gelagert. Sie umgreift mit einer Gabel 50a den Stift 14 des Ringes ii. Außerdem
trägt sie einen Stift 4g, der mit einer Ausbuchtung 46a der Schaltstange 46 zusammenwirkt.
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Der einarmige Hebel 55 wirkt sowohl auf den zweiarmigen. Hebel
25 als auch auf die Schaltstange 46 ein. Er ist um dein Achsbolzen 51 der Deckplatte
i9 schwenkbar gelagert. Der Achsbolzen 51 trägt gleichzeitig eine Feder 52, deren
Federarm 52a auf den Stift 28 des Hebels 25 und deren Federarm 52b auf einen Stift
53 des Hebels 55 einwirkt. Die Federarme 52a, 52b haben das Bestreben, über die
Stifte 28, 53 die Hebel 25, 55 radial zur optischen Achse des Objektivs hin zu schwenken.
Der Hebel 55 besitzt einen Nocken 55a, der mit der Nase 25c des Hebels 25 zusammenwirkt,
sowie einen Nocken 55b, der mit der Anschlagfläche 46b der Schaltstange:46 zusammenwirkt
(Fig.7).
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Die Wirkungsweise des Mechanismus sei in folgendem erläutert: Zur
Betätigung des Objektivverschlusses, dessen Verschlußlamellen io in der Ruhestellung
sich in Offen-Stellung befinden, wird der Auslöser 33 aus der aus Fig. 7 ersichtlichen
Stellung in Richtung des Pfeiles bewegt und dabei gleichzeitig die Feder 34 gespannt.
Die Lage der einzelnen Hebel des Verschlußmechanismus zueinander ist ebenfalls aus
Fig.7 ersichtlich. An der Verschwenkung des Auslösers 33 um den Achsbolzen 32 nimmt
die Schwinge 35 teil. Die Schwinge 35 überträgt die Schwenkbewegung mittels der
Nase 35a über die Flanke 3 ob auf den zweiarmigen Hebel 30 und über den Gelenkbolzen
36 auf die Schubstange 40.
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Der Hebel 30 überträgt die ihm erteilte Bewegung durch Schwenken
um seinen Achsbolzen, 3i über den Nocken 30a und die Nase 25b auf den zweiarmigen
Hebel 25 und verschwenkt diesen um. seinen Achsbolzen 26. Hierdurch kann der Nocken
tob unter der Wirkung der Feder 23 der Nase 25" folgen und durch Verschwenken des
Hebels 2o über die Gabel 20a die Lamellen io schließen. Die Federn 27, 28 werden
dabei gespannt. Die über die Schub@stanga 4o der Schwinge 45 erteilte Bewegung wird
über den Gelenkbolzen 44 auf die Schaltstange 46 so lange übertragen, wie die Anschlagfläche
40b der Schubstange 40 in Wirkverbindung mit dem Nocken 45a der Schwinge 45 bleibt.
Die Schaltstange 46 wird dabei unter Mitwirkung der Feder 47 mit ihrer Flanke 46b
in Gleitverbindung mit dem Stift 49 der Schwinge 50 gehalten, bis der Stift
49 in die Ausnehmung 46a der Schaltstange 46 einrastet. Der Gelenkbolzen 44 der
Schwinge 45 überschreitet dabei die Stellung seiner größten Annäherung an die Schwinge
So und führt eine leicht rückläufige Bewegung aus, der die Schaltstange 46 folgt.
Die Bewegung der Schaltstange 46 wird kontrolliert durch dass Zusammenwirken der
Nase 46b der Schaltstange 46 mit der Anschlagfläche 55b des einarmigen Hebels 55,
der nach Maßgabe der ihm vom zweiarmigen Hebel 25 über Nase 25c und Nocken 55a erteilten
Schwenkbewegung der Schaltstange: 46 die: Annäherung an den Stift 49 der
Schwinge
5o freigibt unter gleichzeitigem Spannen der Feder 52 (Fig. 7 und 8).
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Nachdem Stift 49 der Schwinge 5o und Ausnehmung 4611 der Schaltstange
46 miteinander in Eingriff gekommen sind, gleitet bei Weiterbewegung des Auslösers
33 in Richtung des Pfeiles unter Mitwirkung der Gleitführung zwischen Stift 41 und
Flanke 4011 der Schubstange 4o die Anschlagfläche 40b von dem Nocken 45a der Schwinge
45 ab, so daß diese unter der Rückstellkraft ihrer Feder 43 in ihre Ausgangsstellung
zurückschnellt. Dabei reißt sie die Schaltstange 46 und mit dieser über Ausnehmung
46a und Stift 49 den Schwinghebel 50 mit sich fort, so daß über die Gabel 5o11,
Stift 14 und Ring i i die Verschlußlamellen zunächst eine kurze Öffnungsbewegung
ausführen. Nach überschreiten der größten Annäherung zwischen Gelenkbolzen 44 und
Schwinge 5o bewirken sowohl die auf die Schwinge 2o wirkende Feder 23 als auch die
rückläufige Bewegung der Schaltstange 46 das sofortige Schließen der Verschlußlamellen
io. Die Belichtung ist vollzogen; der Verschluß ist geschlossen (Fig. 8 und io).
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Läßt man nun den Auslöser 33 unter der Wirkung seiner Rückholfeder
34 entgegen der Richtung des Pfeiles in seine Ausgangslage zurückkehren, dann führt
auch der mit ihm noch in Wirkverbindung stehende Hebelmechanismus eine rückläufige
Bewegung in seine Ausgangsstellung durch, wobei sich die vorher gespannten Federn
wieder entspannen. Bei dieser Rückstellbewegung legt sich die Nase 2511 des zweiarmigen
Hebels 25 gegen den Nocken tob der Schwinge 20. Die auf den Hebel 25 wirkenden Federn
27 und 52b verschwenken dabei die Schwinge 2o um ihren Achsbolzen 21 unter gleichzeitigem
Spannen der Feder 23. Die Schwenkbewegung der Schwinge 2o wird mittels Gabel 2o11
und Stift 13 auf den Ring i i übertragen und damit die Rückkehr der Verschlußlamellen
12 in die Offen-Stellung bewirkt (Fig. 5 und 7). Dabei hat die Nase 25c des zweiarmigen
Hebels 25 den Nocken` 55a des einarmigen Hebels 55 verlassen, so daß dieser unter
der Wirkung der Feder 52b auf die Nase 46b der Schaltstange 46 drückt und damit
die letztere wieder von dem Stift 49 der Schwinge 50 entfernt. Stift 49 und Ausnehmung
4611 kommen durch diese Rückstellbewegung wieder außer Eingriff. Die Schaltstange
46 wird also durch den mit der Vorrichtung zur Offenhaltung der Verschluß-Lamellen
betätigten Hebel 55 kontrolliert. Dabei sind die Vorrichtung zur Offenhaltung der
Verschlußlamellen und die Vorrichtung zum vorübergehenden Offnen derselben in einem
das Objektiv umschließenden Ringraum derart angeordnet, daß mit der Vorrichtung
zum Offenhalten der Lamellen betätigte Kontrollglieder (Hebel 55) und die
zur Vorrichtung für das vorübergehende Offnen gehörende Schaltstange 46 eine ringförmig
angeordnete, in sich geschlossene Getriebekette schließen oder öffnen.
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Außer dem Verschlußmechanismus ist noch ein Schaltmechanismus für
die Blitzzündung vorgesehen, der im Bereich der Schwinge 35 und der Schubstange
4o auf der Deckplatte ig ange rdne ist (Fig. 4, 9 und ii). Er besteht aus einem
Winkelhebel 6o, der um einen Achsbolzen 61 schwenkbar auf der Deckplatte i9 gelagert
ist. Er ist mii den metallischen Teilen des Verschluß- unc Kameragehäuses elektrisch
leitend verbunden. Dei eine Hebelarm Goa des Winkelhebels 6o ragt in den Bereich
des mit dem Ring i i verbundenen Stiftes 15. Der andere Hebelarm hob ragt in den
Bereich eines am Verschlußgehäuse isoliert angebrachten Kontaktes 62. Eine -auf
dein Achsbolzen 61 befestigte, auf den Winkelhebel 6o wirkende Feder 63 hat das
Bestreben, den Hebelarm hob an den Kontakt 62 zu drücken, um damit nach Freigabe
durch den Stift 15 die Zündung zu bewerkstelligen. Der Kontakt 62 besitzt einen
von außerhalb des Verschlußgehäuses zugänglichen Kabelschuh 64, der zum elektrischen
Anschluß des Blitzgerätes dient.
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Die Betätigung des Blitzschalters erfolgt während der Auslösebewegung
des Auslösers 33 in Richtung des Pfeiles kurz nach Abgleiten der Anschlagfläche
40b von dem Nocken 4511 der Schwinge 45, also in bestimmtem Verhältnis zum Öffnender
Verschlußlamellen io, indem der Winkelhebel 6o durch einen mit der Schwinge 35 verbundenen
Nocken 35b (Fig. 4), der auf den Hebelarm Goa einwirkt, freigegeben und der
Hebelarm Goa in Verbindung mit dem Stift 15 des Triebringes i i gebracht wird. -Die
zur Herbeiführung der Belichtung hervorgerufene Bewegung der Verschlußlamellen io
wird vom Stift 15 auf den Hebelarm 60d übertragen und damit die leitende Verbindung
zwischen dem isolierten Kontakt 62 und Aden metallischen als Stromleitung dienenden
Teilen der Kamera hergestellt. Bei Rückgang des Auslösers 33 und der Schwinge 35
in die Ausgangsstellung' wirkt der Nocken 35b auf den Hebelarm 6o11 ein und hebt
dadurch die Wirkung der Feder 63 auf. Hierdurch entfernt sich der Hebelarm hob wieder
von dem Kontakt 62, so daß der Stromkreis wieder unterbrochen wird (Fig. 4).
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Zur Betätigung des Auslösers 33 für den Objektivverschluß in Abhängigkeit
von der Auslösung des Schlitzverschlusses ist eine Auslösevorrichtung vorgesehen,
die auf den am Kameragehäuse i angebrachten Auslöser 3 aufschraubbar ist. Im Innern
eines Gehäuses 65 ist zur Verlängerung des Schlitzverschlußauslösers 3 ein Auslösebolzen
66 in einer I-rfilse 67 axial verschiebbar gelagert und mittels Zapfens 6611 in
Schlitzen 67" der Hülse 67 gerade geführt. Die Hülse 67 ist mit einer als
Bodenplatte für das Gehäuse 65 dienenden Scheibe 67b sowie einer Anschraubmuffe
67e versehen. An ihrem anderen Ende ist die Hülse 67 mit einer Rändelscheibe 68
verschraubt, die als' ob ere Abdeckplatte für das Gehäuse 65 dient. Mittels der
Scheibe 67b und der Rändelscheibe 68 ist die Hülse 67 mit ihrer Anschraubmuffe 67a
frei drehbar in dem Gehäuse 65 gelagert.
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Koaxial zu der Hülse 67 und auf dem Zapfen 66a des Auslösebolzens
66 aufliegend ist eine Traverse 69 angeordnet. In der Wanddes Gehäuses 65 ist eine
Achse 70 drehbar gelagert, die mit einem Hebel 71
und einem Kupplungszapfen
72 versehen ist. Der Hebel 71 besitzt an seinem freien Ende einen Anschlag 7i11
und eine Nase 71 b. Er ragt in den Ringraum zwischen Gehäuse 65 und Hülse 67 einerseits
und Traverse 69 und Rändelscheibe 68 andererseits, wobei der Anschlag 7111 der Rändelscheibe
68 und die Nase 71b der Traverse 69 zugekehrt ist. Die Traverse 69 ist mit an der
Innenwand des Gehäuses 65 gleitenden Führungslappen 69a, 69b versehen und kann,
durch einen Anschlagstift 65a des Gehäuses 65 begrenzt, koaxial zur Hülse 67 verschwenkt
werden.
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Auf der Achse 70 sind zwei Federn 73, 74 angeordnet, wobei
die Feder 73 auf den Hebes 71 einwirkt und dessen Anschlag 7z11 gegen die Rändelscheibe
68 drückt. Die Feder 74 drückt den Führungslappen 69a der Traverse 69 gegen den
Anschlagstift 65a des Gehäuses 65. Auf das mit dem Kupplungszapfen 72 versehene
Ende der Achse 70 ist ein mit gleichartiger Kupplungsklaue 75a versehener Hebel
75 aufschraubbar. Der Hebel 75 besitzt eine Anschlagplatte 75b, mit der er bei auf
dem Kameraauslöser 3 aufgeschraubter Auslösevorrichtung sich auf den Auslöser 33
des Objektivverschlusses legt. Das Gehäuse 65 ist noch mit einer Führungsplatte
65b versehen, die sich bei auf den Schlitzverschlußauslöser 3 aufgesetzter Auslösevorrichtung
gegen die Kameragehäusewand legt und damit die richtigeLage des Hebels 75 und. seiner
Anschlagplatte 75b gegenüber dem Auslöser 33 des Objektivvergchlusses sichert (Fig.
1, 12 und i3).
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Die Wirkungsweise der Auslösevorrichtung ist folgende: DieAuslösevorrichtung
ist auf den Schlitzverschlußauslöser 3 der Kamera i aufgesetzt. Die Anschlagplatte
75b liegt auf dem Auslöser 33 des Objektivverschlusses. Der Objektivverschluß befindet
sich in Offen-Stellung, der Schlitzverschluß sei gespannt.
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Will man eine Belichtung nur unter Benutzung des Schlitzverschlusses
durchführen., dann drückt man den Auslösebolzen. 66 nieder und betätigt damit den
Schlitzverschlußauslöser 3 unmittelbar. Nach Loslassen des Auslösebolzens 66 kehrt
dieser unter der Wirkung der auf den Schlitzverschlußauslöser 3 wirkenden Rückstellfeder
in seine Ausgangslage zurück. Eine Einwirkung auf den Hebel 75 und damit
auf den Objektivverschluß des Objektivs findet nicht statt.
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Will man dagegen für eine Blitzlichtaufnahme den Objektivverschluß
in Abhängigkeit von der Auslösung des Schlitzverschlusses auslösen, dann drückt
man auf die Anschlagplatte 75b des Hebels 75, so daß der Auslöser 33 in Auslöserichtung
bewegt wird. Infolge der Auslösebewegung des Auslösers 33 schließen sich zunächst
die Lamellen io des Objektivverschlusses in der bereits vorher erwähnten Weise.
Der Hebel 75 verschwenkt gleichzeitig die Achse 7o der Auslösevorrichtung und bringt
den Hebel 71 mit der Nase 71b zur Einwirkung auf die Traverse 69. Die auf
dem Zapfen 6611 aufliegende Traverse 69 verschiebt den Auslösebolzen 66 und öffnet
hierdurch den auf Zeit-Belichtung eingestellten Schlitzverschluß. Die Auslöse-Wege
sind dabei derart aufeinander abgestimmt, daß der Schlitzverschluß erst ausgelöst
wird, nachdem sich die Verschlußlamellen io des Objektivverschlusses geschlossen
haben. Beim Weiterbewegen der Anschlagplatte 75b und damit des Auslösers 33 wird
mittels des Zündmechanismus der Zündstromkreis geschlossen und damit der Blitz gezündet
und gleichzeitig eine kurzzeitige Belichtung mit dem Objektivverschluß in. der vorher
geschilderten Weise herbeigeführt. m Ende dieser die eigentliche Belichtung auslösenden
Bewegung der Anschlagplatte 75b gleitet die Nase 7ib des Hebels 71 von der Traverse
69 ab, so daß der Schlitzverschlußauslöser 3 und der Auslösebolzen 66 unter der
Wirkung ihrer gemeinsamen Rückstellfeder in ihre Ausgangslage zurückkehren und dadurch
in bekannter Weise den Schlitzverschluß wieder schließen.
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Nach Loslassen der Anschlagplatte 75b kehren der Auslöser 33 unter
der Wirkung seiner Rückstellfeder 34 und der Hebel 75 unter der Wirkung seiner Feder
73 wieder in ihre Ausgangsstellung zurück.
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Der Objektivverschluß und mit ihm der Zündkontakt werden dabei in
der bereits geschilderten Weise wieder geöffnet. Der mit dem zurückgehenden Hebel
75 verbundene Hebel 71 stößt dabei mit seiner Nase 71b gegen die Traverse
69 und schwenkt sie entgegen der Wirkung der Feder 74 um die Hülse 67 als Achse
so lange beiseite, bis die Nase 7ib auf ihrer Rückstellbewegung an der Traverse
vorbei kann. Nachdem die Nase 7ib die Traverse 69 passiert hat, schwenkt die Feder
74 die Traverse 69 wieder zurück gegen den Anschlagstift 65a des Gehäuses 65. Der
Hebel 71 befindet sich dann wieder in dem Raum zwischen Traverse 69 und Rändelscheibe
68 bzw. Gehäuse 65 und Hülse 67. Nach Spannen des Schlitzverschlusses und Weiterschalten
des Films ist die Kamera mit ihren Verschlüssen wieder aufnahmebereit.
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Die Erfindung ist an einem Ausführungsbeispiel beschrieben, welches
nur eine bestimmte kurze Belichtungszeit für den Objektivverschluß vorsieht, um
damit die zwar sehr lichtstarken, aber auch äußerst kurzzeitig aufflammenden Röhrenblitze
für eine kurze Verschlußzeit an einer Schlitzverschlußkamera verwendbar zu machen.
Die Belichtungszeiten eines- derartigen Objektivverschlusses lassen sich jedoch
auch in der bei dieser Art von Verschlüssen üblichen Weise einstellbar machen.