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DE872121C - Verfahren zur Herstellung von optisch hochwertigen Gebilden aus durchsichtigen Kunststoffen - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von optisch hochwertigen Gebilden aus durchsichtigen Kunststoffen

Info

Publication number
DE872121C
DE872121C DER2079D DER0002079D DE872121C DE 872121 C DE872121 C DE 872121C DE R2079 D DER2079 D DE R2079D DE R0002079 D DER0002079 D DE R0002079D DE 872121 C DE872121 C DE 872121C
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
polymerization
temperature
production
structures
transparent plastics
Prior art date
Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Expired
Application number
DER2079D
Other languages
English (en)
Inventor
Carl T Dr-Ing Kautter
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
Roehm GmbH Darmstadt
Original Assignee
Roehm and Haas GmbH
Priority date (The priority date is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the date listed.)
Filing date
Publication date
Application filed by Roehm and Haas GmbH filed Critical Roehm and Haas GmbH
Priority to DER2079D priority Critical patent/DE872121C/de
Application granted granted Critical
Publication of DE872121C publication Critical patent/DE872121C/de
Expired legal-status Critical Current

Links

Classifications

    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C08ORGANIC MACROMOLECULAR COMPOUNDS; THEIR PREPARATION OR CHEMICAL WORKING-UP; COMPOSITIONS BASED THEREON
    • C08FMACROMOLECULAR COMPOUNDS OBTAINED BY REACTIONS ONLY INVOLVING CARBON-TO-CARBON UNSATURATED BONDS
    • C08F2/00Processes of polymerisation
    • C08F2/02Polymerisation in bulk

Landscapes

  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Health & Medical Sciences (AREA)
  • Chemical Kinetics & Catalysis (AREA)
  • Medicinal Chemistry (AREA)
  • Polymers & Plastics (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Casting Or Compression Moulding Of Plastics Or The Like (AREA)

Description

  • Verfahren zur Herstellung von optisch hochwertigen Gebilden aus durchsichtigen Kunststoffen Es ist bereits bekannt, daß polymerisierbare Verbindungen der Acrylsäurereihe, z. B. Methacrylsäuremethylester oderMischpolymerisate desselben, mit Acrylsäureester, aber auch Styrol oder anderem geeignetenÄthylenderivaten bei der Polymerisation in Formen mit mäßig erhöhter Temperatur, z. B. :25 bis 35°; polymerisiert werden können. Dabei sind Katalysatormengen, die als optimal für die auszuführende Polymerisation gefunden wurden, zugrunde gelegt. Es ist weiterhin bekannt, daß die bei einer verhältnismäßig niedrigen Temperatur über einen längeren Zeitraum, beispielsweise 2o bis 5o Stunden, vorbehandelten Polymerisatgebilde in den Formen noch nacherhitzt werden können.
  • Da es vom technisch-wirtschaftlichenStandpunkt aus erwünscht war, die erwähnten, verhältnismäßig langen Polymerisationszeiten wesentlich herabzusetzen, wurden Versuche unternommen, unter Anwendung wesentlich erhöhter Reaktionstemperaturen zu arbeiten, z. B. bei 75 bis 9o°`, wodurch die Durchführung der Polymerisation in z. B. i bis 3 Stunden ermöglicht wurde, wenn man im übrigen ein intensiv wirkendes Wärmeaustauschmedium, z. B;. Wasser, anwandte. Die Katalysatormenge und Art der Vorpolymerisation, die in geeigneter Weise gewählt werden, können bei solchen Schnellv erfahren die gleichen sein, wie bei den sich bei niedrigeren Temperaturen in längeren Zeiträumen vollziehenden Polymerisationen. Allerdings ist die Möglichkeit der Durchführung solcher Schnellverfahren an gewisse Dickenstärken der zu erzeugenden Gebilde (Scheiben, Platten) gebunden, da die verhältnismäßig niedrige Wärmeleitzahl der in Frage stehenden Kunststoffe -die Durchführung der Reaktion auch bei bester äußerer Wärmeabfuhr über eine gewisse Geschwindigkeit hinaus nicht mehr erlaubt.
  • Bei den bisherigen Polymerisationsverfahren geht man nicht unmittelbar von dem Monomeren aus, sondern führt dieses durch eine Vorpolymerisation zuril Teil bereits in Polymerisationsprodukte über, die in der monomeren Flüssigkeit gelöst bleiben. Man will durch diese Anpolymerisation vor allem die Polymerisationszeit, ferner den Schrumpfungsgrad in der Förm herabsetzen.
  • Trotzdem das gesetzte Ziel durch: die vorerwähnten, Maßnahmen erreicht wird., stößt ihre praktische Anwendung bei Erzeugung optisch zu verwendender Gebilde auf Schwierigkeiten, weil die durch wärmebeschleunigte Polymerisation erzeugten. Gebilde in optischer Beziehung nicht einheitlich sind, was insbesondere durch bei der Wärmenachbehandlung auftretenden Unebenheiten der Oberfläche zum Ausdruck - kommt, mit denen natürlich ähnliche strukturelle Unstetigkeiten der Masse selbst Hand in Hand gehen; das Aussehen der Oberfläche läßt sich, insbesondere nach Tempern, am besten mit der von gehämmertem Metall vergleichen.
  • Es wurde gefunden, daß man die erwähnten Schwierigkeiten vermeiden und optisch einwandr freie durchsichtige Gebilde aus Polymerisatkunststoffen dadurch herstellen kann-, daß man zwischen der polymerisierenden Masse und dem Wärmeaustauschmedium ein Temperaturgefälle von nicht mehr als 5°1 einhält. Zweckmäßigerweise hält man bei Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens Temperaturen unter 45ein.
  • Wenn man die Polymerisation in der üblichen Weise unter Verwendung eines Wärmeaustauschmediums durchführt, dessen Temperatur im Mittel etwa 5o bis 6ö°' beträgt, dann ergeben sich Polymerisationszeiten von etwa ro bis 2o Stunden, wobei das Wärmegefälle zwischenpolymerisierender Masse und dem Wärmeaustauschmittel nicht während der ganzen Reaktionszeit- gleich ist. Es tritt vielmehr gegen Ende der Polymerisationszeit infolge der exothermen Natur des sich bei steigender Temperatur rasch beschleunigenden Polymerisationsvorganges regelmäßig einWälrmesprunggegenüber der Temperatur des Wärmeaustauschmediums auf, wobei der Temperaturunterschied bis zu I5'1> betragen kann. Sehr wahrscheinlich ist die ungünstige - optische Beschaffenheit der bei solchen Verfahren anfallenden Gebilde auf diese Erscheinung zurückzuführen.
  • BeiAusübung des erfindungsgemäß.enVerfahrens muß man somit nicht nur auf die Temperatur des Wärmemediums achten, sondern auch auf die je- weilige Temperatur der zu polymerisierenden Masse, und bei Beobachtung eines auffallenden Wärmeanstiegs die Temperatur des Wärmeaustauschmediums sofort herabsetzen, was sich praktisch mit gutem Erfolg natürlioh nur dann durchführen läßt, wenn die gewählte Polymerisationstemperahur an sich nicht zu hoch liegt. Es. hat sich als zweckmäßig erwiesen, das erfindungsgemäße - Verfahren etwa bei 25 bis 45'°' durchzuführen mit dem Erfolg, daß der schädliche Temperatursprung nicht mehr auftritt bzw. abgebremst werden kann.
  • Man kann, nach dem erfindungsgemäßen Verfahren im allgemeinen bei um so höherer Temperatur arbeiten, je wirksamer das. jeweils zu verwendende Wärmeaustauschmedium, d. h. je größer dessen spezifische Wärme ist. Wird die Polymerisation unterhalb von etwa 45" durchgeführt, dann genügt im allgemeinen Luft als Wärmeaustauschmittel, während man beim Arbeiten bei höheren Temperaturen zweckmäßigerweise ein stärker Wärme aufnehmendes Austauschmittel verwendet, z. B. Wasser.
  • Nach dem erfindungsgemäßen Verfahren können aus polymerisierbaren Verbindungen, wie z. B. Methacrylsäuremethylester, durchsichtige Gebilde, wie Platten, Scheiben usw., von allerbester optischer Beschaffenheit, verzerrungsfreier Durchsicht auch bei schiefem Aufblickwinkel hergestellt werden, wie man sie in dieser Vollkommenheit bisher noch nicht erhalten konnte. Da nicht vorausgesehen werden konnte, daß die bei den bisher bevorzugt durchgeführten Verfahren als Zwischenprodukte auftretenden, im wesentlichen als bereits genügend verfestigt angesehenen Gebilde bei weiterer Erhitzung noch tiefgehende Veränderungen ihrer Struktur erleiden, muß der Erfolg der erfindungsgemäßen Maßnahme als überraschend bezeichnet werden.
  • Obwohl es bekannt war, daß durch genügende Verlängerung der P,olymerisationsdauer die Polymerisation ihrem (Endzustand immer näher gerülckt werden kann, stand man vor wesentlichen Hemmungen, bei der technischen Durchführung der Prozesse die aufgezeigten, gegenüber den bisher bekannten Verfahren erheblich verlängerten Polymeris.ationszeiten anzuwenden. Beispiel 45 kg Methacrylsäuremethylester werden mit 0,03'/o Benzoylperoxyd versetzt und durch Anpolymerisation aktiviert. Die Zeitdauer der Aktivierung beträgt 1i Minuten. Die Aktivierung geschieht in' einem mit Rührwerk versehenen Kessel. Nach der Aktivierung wird das Gemisch auf eineTemperatur von 281 gekühlt. Mit dieser Temperatur wird das anpplymerisierte Gemisch in vorbereitete, aus Glasplatten bestehende Scheibenformen gegossen. Nach Verschluß werden die Formen in einen Wärmeschrank gebracht, in dem durch Luftumwälzung dafür gesorgt ist, daß sie in aerodynamisch geeigneter Weise mit Umwälzluft bestrichen werden. Die Temperatur der Umwällzluft wird auf 28'°' eingestellt. Sollte in der zu polymerisierenden Masse im Laufe der Polymerisation die Temperatur merklich. steigen, z. B. auf etwa 29 oder 3ö', dann wird die als Wärmeaustauschmittel dienende Luft unter Einhaltung des erfindungsgemäßen Temperaturgefälles von höchstens 5°' so lange entsprechend gekühlt, oder ihre Umlaufgeschwindigkeit wird entsprechend so lange erhöht, bis die Temperatur auf 28l°` gesunken ist. In gleicher Weise kann gegebenenfalls wiederholt verfahren werden, um das erfindungsgemäße Wärmegefälle von etwa 5" zwischen der zu polymerisierenden Masse und dem Wärmeaustauschmedium einzuhalten. Bei Durchführung dieser Maßnahme ergibt sich eine völlig gleichmäßige Polymerisation der zwischen den Glasplatten befindlichen Masse, ohne daß schädliche Temperatursprünge innerhalb der :Masse auftreten. Nach 42 Stunden ist die Masse völlig hart geworden und besitzt die Temperatur des Wärmeaustauschmediums, nämlich 28°'.
  • Die Temperatur der zirkulierenden Luft wird nun rasch auf 125' erhöht und bei dieser Temperatur noch 2 Stunden gehalten. Hierauf wird wieder auf 70°' abgekühlt. Nach dieser Zeit können die Polymerisationsgebilde aus den Glasformen herausgenommen werden. Man erhält durchsichtigeKunststoffplatten, deren Oberfläche optisch völlig ruhig ist. Auch eine Nachbehandlung der Kunststoff-Scheiben bei einer Temperatur von beispielsweise iSo°, wie sie zur Formgebung dieser Scheiben benötigt wird, führt nicht zu einer wesentlichen Veränderung der Oberfläche, bzw. der Durchsicht. Auch bei schrägem Aufblick ist die Durchsicht völlig verzerrungsfrei.

Claims (2)

  1. PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zur Herstellung von optisch hochwertigen Gebilden aus - durchsichtigen Kunststoffen durch Wärmepolymerisation, dadurch gekennzeichnet, daß man ein Temperaturgefälle von nicht mehr als 5° zwischen. der polymerisierenden Masse und dem Wärmeaustauschtnedium einhält.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß die Polymerisation bei Temperaturen unter q.5° durchgeführt wird.
DER2079D 1942-06-07 1942-06-07 Verfahren zur Herstellung von optisch hochwertigen Gebilden aus durchsichtigen Kunststoffen Expired DE872121C (de)

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