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GEBIET DER
ERFINDUNG
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Diese
Erfindung bezieht sich auf pharmazeutische Zusammensetzungen und
Kombinationen und Verwendung derselben in der medizinischen Behandlung.
Genauer gesagt bezieht sie sich auf die Behandlung von Hypertension
und auf dafür
nützliche
pharmazeutische Zusammensetzungen und Kombinationen, insbesondere
die Behandlung von Hypertension bei menschlichen Patienten unter
einer NSAID-Behandlung.
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HINTERGRUND
DER ERFINDUNG
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Das
Auftreten von Hypertension (erhöhtem
Blutdruck) bei Älteren
ist hoch. Dies ist auch die Altersgruppe mit einer hohen Inzidenz
von Arthritis. Osteoarthritis ist nach dem 40. Lebensjahr häufig. Das
Vorliegen einer Entzündungskomponente
für die
Osteoarthritis wird nunmehr erkannt. Etwa 30% von Patienten mit
Arthritis haben ebenfalls Hypertension. Somit gibt es auch ein beachtliches
Potential für
die gleichzeitige Verschreibung von Nicht-Steroidentzündungshemmungsmedikamenten
(NSAIDs, non-steroidal anti-inflammatory drugs) und von Antihypertensiven
in der älteren
Bevölkerungsgruppe.
Es wird geschätzt,
dass in den Vereinigten Staaten mehr als 20 Millionen Menschen gleichzeitig
antihypertensiv und NSAID-therapiert sind. Es ist bekannt, dass
die meisten antihypertensiven Mittel in Anwesenheit von NSAIDs weniger
effektiv sind.
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In
den letzten Jahren hat es verschiedene Berichte negativer Effekte
von NSAIDs bei Patienten gegeben, die jegliche Form von antihypertensiver
Medikation erhalten, wie etwa β-Blocker, Angiotensin-Umwandlungsenzyminhibitoren
und Diuretika. Der hypotensive (blutdrucksenkende) Effekt von β-Blockern
wird durch die kombinierte Gabe von NSAIDs, wie etwa Indomethacin,
Sulindac und Piroxicam abgeschwächt.
Eine signifikante Abschwächung
des hypotensiven Effektes des Angiotensin-umwandelnden Enzyminhibitors
Captopril durch Indomethacin, Acetylsalicylat und Sulindac ist berichtet
worden. Der Antagonismus der hypotensiven Effekte von Diuretika,
wie etwa Furosemid und Hydrochlorthiazid durch NSAIDs ist ebenfalls
berichtet worden. Es ist auch berichtet worden, dass Naproxen und
Piroxicam den Blutdruck von Patienten während der gleichzeitigen Verwendung
von Medikamenten, wie etwa β-Blockern
und Diuretika, signifikant steigern. Die meisten NSAIDs scheinen
den antihypertensiven Effekt einer Vielzahl von antihypertensiven
Medikamenten zu vermindern, mit der Ausnahme von Calciumkanalblockern,
die ebenfalls jüngst
als andere nachteilige Nebeneffekte aufweisend berichtet worden
sind. Patienten mit renaler Beeinträchtigung unterliegen einem
Risiko, renale Nebeneffekte zu entwickeln, wenn NSAIDs verwendet
werden. In der älteren
Bevölkerung,
die an verschiedenen arthritischen Störungen leidet, stellt die potentielle
nachteilige Interaktion zwischen Antientzündungs- und antihypertensiven
Medikamenten ein signifikantes Problem dar. Behandlungen, welche
die antihypertensive Wirkung aufrechterhielten, würden für diese
Altersgruppe sehr vorteilhaft sein.
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KURZE REFERENZ DES STANDES
DER TECHNIK
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Paulose,
C. S., Dakshinamurti, K., Packer, S. C. und Stephens, N. L., "Sympathetic Stimulation
and Hypertension in the Pyridxine-deficient Rat", Hypertension, Band 11, Seiten 387–391, 1988,
berichten von Arbeiten, die zeigen, dass eine moderate Defizienz
an Vitamin B6 in Ratten eine Hypertension
verursacht, die innerhalb von 24 Stunden durch die Verabreichung
von Vitamin B6 in Form von Pyridoxin rückgängig gemacht wird.
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Das
US-Patent Nr. 4 374 841 berichtet, dass Pyridinderivate wie etwa
4,5-Dihydroxmethyl-3-[2-hydroxy-3-(2-methylphenoxyethylamin)-propoxy]-2-methylpyridin
und 4,5-Dihydroxyethyl-3-[2-hydroxy-3-(2-methoxyphenoxyethylamino)-propoxy]-2-methyl-pyridin
den Epinephrin-gesteigerten Blutdruck bei Hunden vermindern.
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Einige
Ernährungsstudien,
namentlich Vanderjagt, D. J. und Garry, P. J. "Vitamin B6 Status
in a Health Elderly Population",
Ann. N. Y. Acad. Sci., Band 585, Seiten 562–564, 1990 und Kok, F. J. et
al., "Low Vitamin B6 Status in Patients with Acute Mylocardial
Infarction", Am.
J. Cardiol., Band 63, Seiten 513–516, 1989, indizieren, dass Ältere einem
erhöhtem
Risiko zur Entwicklung einer Vitamin B6-Defizienz
unterliegen.
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Baker
et al. (1989), "Chlorthalidone-Induced
Pseudoporphyria: Clinical and Microscopic Findings of a Case", Journal of the
American Academy of Dermatology, Band 21, Seiten 1026–1029 ist
eine Fallstudie, die einen Patienten betrifft, der eine medizinische
Historie einschließlich
atherosklerotischer kardiovaskulärer
Erkrankung, essenzielle Hypertension, degenerative Gelenkserkrankung,
Karpalttunnelsyndrom und Ösophagusreflux
aufweist. Die Medikation des Patienten beinhaltete Dipyridamol,
Aspirin, Chlorithalidon, Kaliumergänzungen, Clonidin, Naproxen,
Pyridoxin, Cimetidin und Antacide.
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Jacobs
et al. (1996), "The
Neuroleptic Malignant Syndrome: Often an Unrecognized Geriatric
Problem", Journal
of the American Geriatrics Society, Band 44, Seiten 473–475 beschreibt
einen Fallbericht, der einen Patienten betrifft, der eine medizinische
Geschichte einschließlich
Tuberkulose, Venenthrombose, Diabetes, Hypertension und Demenz aufweist.
Die Medikation des Patienten beinhaltete Aspirin, Haloperidol, Isoniazid,
Rifampin, Ethambutol und Pyridoxin.
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M.
Aybak et al (1995), "Effekt
of Oral Pyridoxine Hydrochloride Supplementation on Arterial Blood Pressure
in Patients with Essential Hypertension", Arzneim.-Forsch./Drug Res. Vol. 45(II), No. 12,
Seiten 1271–1273
berichtet, dass Pyroxidin einen antihypertensiven Effekt ausüben kann,
und dass der Effekt durch Beeinflussen des sympathetischen Nervensystems
ausgeübt
wird.
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Es
ist eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, neue pharmazeutische
Kombinationen bereitzustellen, die zur Behandlung von Hypertension
bei Patienten nützlich
sind.
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Es
ist eine weitere und spezifische Aufgabe, Kombinationen von NSAIDs
mit Vitamin B6 bereitzustellen, die zur
Behandlung von Hypertension verwendet werden können, ohne ernsthaften Verlust
der Antientzündungsaktivität des NSAIDs.
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Es
ist eine weitere Aufgabe, neue Behandlungen von Hypertension bei
daran leidenden Patienten bereitzustellen, die unter NSAID-Behandlung
sind, speziell bei menschlichen erwachsenen Patienten.
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ZUSAMMENFASSUNG
DER ERFINDUNG
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Die
vorliegende Erfindung basiert auf der Entdeckung, dass Vitamin B6 und Derivate desselben, die durch Antientzündungsmedikamente,
wie etwa die NSAIDs, induzierte Hypertension abschwächen. Blutdruck bei
hypertensiven Säugern
wird signifikant und rasch durch die Verabreichung an den Patienten
von Vitamin B6 oder Derivatergänzungen
gesenkt. Eine Metaanalyse verschiedener Studien zeigt an, dass die
Aufnahme von NSAIDs den antihypertensiven Effekt einer Vielzahl
von antihypertensiven Medikamenten, wie etwa β-Blockern, Angiotensin-umwandelnden
Enzyminhibitoren und Diuretika abschwächt, was die Nützlichkeit
solcher Medikamente als Antihypertensive vermindert oder sogar in
das Gegenteil verwandelt, wenn ebenfalls NSAIDs verwendet werden.
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Somit
wird gemäß einem
Aspekt der vorliegenden Erfindung eine Behandlung zum Mäßigen von
Hypertension in einem Säugetierpatienten
bereitgestellt, der eine Hypertension unter Behandlung durch NSAIDs aufweist,
welche Verabreichen einer wirksamen Menge eines Vitamin B6-Supplements
oder Vitamin B6-Derivatsupplements an den
Patienten umfasst.
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Gemäß einem
anderen Aspekt stellt die vorliegende Erfindung eine Behandlung
für einen
Säugetierpatienten
bereit, der der günstigen
Effekte eines Nichtsteroid-Antientzündungsmedikaments (NSAID) bedarf, ohne
exzessive Hypertension im Patienten zu verursachen, welche das Verabreichen
einer effektiven Menge eines NSAIDs in Verbindung mit einem Vitamin
B6-Supplement oder Vitamin B6-Derivat-Supplement
an den Patienten umfasst.
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Gemäß einem
weiteren Aspekt stellt die Erfindung pharmazeutische Zusammensetzungen
zur Behandlung von NSAID-induzierter Hypertension in älteren Säugetierpatienten
bereit, welche eine effektive Menge eines Vitamin B6-Supplements
oder Vitamin B6-Derivatsupplements umfassen.
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BESCHREIBUNG
DER BEVORZUGTEN AUSFÜHRUNGSFORMEN
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Da ältere menschliche
Patienten häufig
an Osteo- und rheumatischer Arthritis oder ähnlichen Bedingungen leiden,
für welche
NSAIDs die übliche
Behandlung sind, und da ältere
Patienten oft an Bluthochdruck leiden, ist die vorliegende Erfindung
insbesondere zur Verwendung bei älteren
menschlichen Patienten geeignet und dies ist die bevorzugte Anwendung.
Daher ist es von besonderer Signifikanz unter Bedingungen (i), wo
der Patient Antientzündungsmedikamente
schluckt, einschließlich
dem Thekenverkauf von Antientzündungsmedikamenten,
z.B. zur Behandlung von Osteo- oder rheumatischer Arthritis, und
(ii) in alterskorrelierter Hypertension im Älteren. Jedoch ist die Erfindung
nicht entsprechend limitiert und stellt nützliche Effekte für im Wesentlichen
alle Säugetierpatienten
bereit, die an Hypertension leiden.
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Der
Bereich an NSAIDs, der günstigerweise
in die Zusammensetzung und Behandlung gemäß der vorliegenden Erfindung
eingeschlossen werden kann, ist sehr breit und erstreckt sich im
Wesentlichen über alle
bekannten NSAIDs, die derzeit auf dem Markt verfügbar sind. Spezifische NSAIDs,
die in der vorliegenden Erfindung verwendet werden können, beinhalten
Diclofenac, Indomethacin, die verschiedenen Antientzündungsacetylsalicylate
(z.B. Aspirin), Sulindac, Alclofenac, Amfenac, Piroxicam, Naproxen,
Fenoprofen, Ibuprofen, Ketoprofen, Flurbiprofen, Alminoprofen, Ketoralac,
GOBAB (3-amino-4-hydroxybuttersäure), Amixetrin, Diflunisal,
Mefenaminsäure,
Phenylbutazon, Tiaprofensäure
und Tolmetin. Insbesondere werden Diclofenac, Indomethacin und die
Acetylsalicylate bevorzugt.
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Die
für die
Verwendung in der vorliegenden Erfindung erwogenen Vitamin B6-Derivate sind jene, die chemische Modifikationen
von Vitamin B6 sind, die manchmal im Körper als
Metaboliten desselben gebildet werden und denselben Ringnucleus
haben, nämlich
Pyridoxal-5-Phosphat, Pyridoxal, Pyridoxamin, 4-Pyridoxinsäure.
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Das
in der vorliegenden Erfindung verwendete Vitamin B6-Supplement
ist vorzugsweise Pyridoxin in irgendeiner seiner pharmazeutisch
akzeptablen Formen, wie etwa Pyridoxinhydrochlorid-Additionssalz.
Die Menge an Vitamin B6-Verbindung oder
Supplement, die in der vorliegenden Erfindung verwendet wird, rangiert vorzugsweise
von 10 mg bis 500 mg, am Bevorzugtesten von 50 bis 100 mg pro 70
kg Körpergewicht
des Patienten an Vitamin B6-Pyridoxinhydrochlorid
oder einer verwandten Verbindung, die als Vitamin B6-
(oder Derivat) Supplement zur Verabreichung auf täglicher
oder zweimal täglicher
Basis an einen menschlichen erwachsenen Patienten wirkt.
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Die
Menge an dem Patienten verabreichten NSAID im Verfahren der Erfindung ändert sich
normalerweise nicht gegenüber
der verschriebenen Dosis, die verwendet wird, um den Entzündungszustand
in Abwesenheit des Vitamin B6 (oder Derivat)-Supplements
zu behandeln. Somit nimmt ein, eine tägliche Dosis von sagen wir
500 mg Naproxen nehmender Patient, um eine unterliegende Entzündungsbedingung
zu behandeln oder zu mildern, weiterhin dieselben verschriebenen
500 mg desselben, supplementiert durch Vitamin B6 oder ein
Derivat, im Verfahren der Erfindung. Geeignete verschriebene Dosen
variieren weit gemäß der Wahl
des NSAIDs, dem zugrundeliegenden Zustand, den es mildern soll,
und Faktoren bezüglich
dem individuellen Patienten. Allgemein können geeignete Dosisbereiche
durch Konsultieren von Standardreferenz-Pharmawerken gefunden werden
und sind damit Fachleuten zugänglich.
Als Beispiel wird Indomethacin üblicherweise
für rheumatische
Arthritis bei einer oralen Dosierungsrate von 75 bis 200 mg pro
Tag verschrieben, in drei getrennten Dosen pro Tag. Diclofenac wird üblicherweise
für rheumatische
Arthritis und Osteoarthritis bei einer täglichen oralen Dosisrate von
75 bis 150 mg in drei getrennten Dosen pro Tag verschrieben. Acetylsalicylate
werden allgemein in höheren
Dosen, wie etwa 650 mg vier- bis sechsmal pro Tag nach Bedarf verabreicht,
um die Symptome zu mildern. Dieselben NSAID-Dosisraten, wie verschrieben, werden
im Prozess und in Formulierungen der Erfindung fortgeführt.
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Eine
spezifische, bevorzugte Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung ist eine pharmazeutische Dosisform-Zusammensetzung zur
Verabreichung an Patienten, die einer NSAID-Therapie bedürfen, umfassend
in Kombination eine effektive Menge eines NSAID und eine Menge von
Vitamin B6 (oder Derivate)-Supplement, das
wirksam ist, die hypertensiven Effekte des NSAIDs zu mildern. Solch
eine Formulierung nimmt geeigneterweise die Form einer oral verabreichbaren
Tablette oder Kapsel an, mit geeigneten inerten, tablettenbildenden
Ingredienzien. Die Menge an NSAID in solch einer Tablette oder Kapsel
kann im Bereich von 25 bis 1000 mg liegen, abhängig von der Wahl des NSAID,
dem zu behandelnden Zustand, der Häufigkeit der Verabreichung,
etc. Die Menge an Vitamin B6 (oder Derivat)-Supplement
in solch einer Tablette oder Kapsel kann im Bereich von 10 bis 500
mg liegen. Solch eine kombinierte Medikamentenformulierung stellt
bei Verabreichung eine effektive Therapie bereit.
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Während es
am bequemsten und bevorzugt ist, Zusammensetzungen zu präparieren
und zu verwenden, die eine Kombination des NSAIDs und des Vitamin
B6 oder des Derivats umfassen, z.B. in einer
Tabletten- oder Kapselform zusammen mit geeigneten pharmazeutischen
Trägern,
Verdünnungsmitteln,
Arzneiträgern und
dergleichen für
orale Verabreichung, liegen andere Verfahren der Verabreichung im
Umfang der vorliegenden Erfindung. Beispielsweise können die
aktiven Ingredienzien, nämlich
das NSAID und Vitamin B6 oder sein Derivat
getrennt oder nacheinander dem Patienten verabreicht werden und
die kombinierte oder sequentielle Verabreichung kann über die
orale Route oder alternativ parenteral, intramuskulär, rektal,
transkutan oder nasal erfolgen. Formulierungen der Zusammensetzung
der vorliegenden Erfindung für
solche Verabreichungsformen sind Standard und liegen im Können des
Durchschnittsfachmannes eines Pharmaziekompositeurs.
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Vitamin
B6 ist ein bekanntes, aber nicht üblicherweise
verschriebenes antihypertensives Agens, obwohl es nicht zuvor als
in Anwesenheit von NSAIDs wirksam bekannt war. Ein substantieller
Vorteil seiner Verwendung liegt darin, dass bekannt ist, dass es
nicht toxisch ist und dass ihm Nebeneffekte bei der vorgeschlagenen
humanen Dosis von bis zu 600 mg/Person/Tag fehlen, während es
zuvor beispielsweise bei Langzeitbehandlung chronischer Anämie so eingesetzt
worden ist.
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SPEZIFISCHE
BEISPIELE
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Die
folgenden spezifischen Beispiele beschreiben und illustrieren die
vorliegende Erfindung und ihre Verwendung weiter. Sie beschreiben
die Erfindung in Bezug auf ihre Verwendung bei Labortieren gemäß genehmigten
Praktiken. Laborratten, von denen einige einen moderaten Hypertensionszustand
haben und einige normal sind, normotensive Ratten wurden verwendet,
wobei Messungen ihres systolischen Blutdrucks in akuten und Langzeitexperimenten
unter Einsatz von Zusammensetzungen gemäß der Erfindung genommen wurden.
Die hypertensiven Ratten waren für
8 bis 10 Wochen vor den Experimenten auf eine Vitamin B6-defiziente Diät gesetzt.
Sie hatten ein Körpergewicht
von 200 bis 225 g. Die normotensiven Kontrollratten wogen etwa 300
g.
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BEISPIEL 1 (Kontrolle)
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Es
wurde die Zeit- und Dosisreaktion von hypertensiven Ratten gegenüber einer
Behandlung mit Diclofenac untersucht.
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Es
wurden Vitamin B6-Defizenz-induzierte hypertensive
Ratten (vorbereitet gemäß den Prozeduren von
Paulose et al., oben zitiert) in akuten Experimenten verwendet.
Ihnen wurden verschiedene Dosen Diclofenac injiziert und es wurden
die Änderungen
im systolischen Blutdruck (SBP) durch Schwanzmanschetten-Plethysmographie überwacht.
Bei Vitamin B6-defizienten hypertensiven
Ratten (SBP, 150 mm Hg) erhöhte die
intraperitoneale Injektion von Diclofenac-Natrium (Dosis 1 mg/kg Körpergewicht)
den SBP um 9 mm Hg eine Stunde nach Injektion. Eine höhere Dosis
(3 mg/kg) erhöhte
den SBP um 28 mm Hg, der ebenfalls eine Stunde nach Injektion auftrat.
Eine größere Dosis
(10 mg/kg) verursachte ein Anwachsen des SBP in ähnlicher Größenordnung, jedoch hielt der
Effekt für
2 Stunden an.
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BEISPIEL 2 (Kontrolle)
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Es
wurden die Effekte der Behandlung mit Indomethacin auf die SBP von
hypertensiven Ratten untersucht.
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Es
wurde der Effekt unterschiedlicher Dosen (1 oder 3 mg/kg Körpergewicht)
von Indomethacin auf den SBP von hypertensiven Ratten durch Überwachen
des SBP mit Schwanzmanschetten-Plethysmographie nach intraperitonealer
Injektion des Medikaments oder Trägers in die Ratten untersucht.
Indomethacin (3 mg/kg) erhöhte
den Blutdruck von hypertensiven Ratten um 6 mm Hg innerhalb von
dreißig
Minuten. Die Spitzenreaktion (35 mm Hg) wurde bei einer Stunde erreicht.
Obwohl der Effekt bei zwei Stunden abnahm, war er immer noch erhöht (15 mm
Hg) und trägerinjizierte
Pegel wurden nur nach drei Stunden erreicht. Eine kleinere Dosis
(1 mg/kg) hatte keinen Effekt auf den SBP der hypertensiven Ratte.
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In
den folgenden Beispielen 3, 4 und 5 wurden die Effekte der oralen
Verabreichung verschiedener NSAIDs bis zu sieben Tagen auf den SBO
von Ratten mit normaler Diät
untersucht. Ältere
(chronologisches Alter) normale Ratten (400 bis 600 g Körpergewicht)
auf einer kommerziellen Rattendiät
(Futter) wurden verwendet. Diese Ratten hatten einen SBP von 145
bis 150 mm Hg.
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BEISPIEL 3
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Der
Effekt einer oralen Verabreichung eines Vitamin B
6-Supplements (2,5
oder 5-fache des täglichen Bedarfs)
auf den SBP von älteren
Ratten wurde untersucht. Die Ratten wurden in vier Gruppen unterteilt.
Gruppe 1 erhielt weiterhin dieselbe, kommerzielle Rattenfutterration.
Gruppe 2 wurde dieselbe Diclofenac (100 mg pro kg Diät) enthaltende
Diät gefüttert. Gruppe
3 wurde die kommerzielle Rattenfutterdiät gefüttert, die ein Vitamin B
6-Supplement (das 2,5 oder 5-fache des täglichen
Bedarfs an Vitamin B
6, d.h. 25 mg/kg und
50 mg/kg bzw.) gefüttert.
Gruppe 4 wurde Diclofenac wie in Gruppe 2 gefüttert, hatte aber auch Vitamin
B
6-Supplement in denselben Mengen. Die Tiere
verbrauchen etwa 15 g Futter pro Tag. Die SBP wurden an den Tagen
0 (6 Stunden nach Beginn der Fütterung),
1 und 7 untersucht, für
jede Messung zum selben Zeitpunkt (später Nachmittag). Die Ergebnisse
sind in Tabelle 1(a) für
eine 2,5-fache Vitamin B
6-Supplementierung
und in Tabelle 1(b) für
eine 5-fache Vitamin B
6-Supplementierung
gezeigt. In den Tabellen ist jeder Wert das Mittel ± S. E. M.
von 5 Ratten. Körpergewicht
wird durch K. G. angezeigt, der systolische Blutdruck durch SPB
und die Herzrate durch HR. Tabelle
1(a)
- * P < 0,05 in Bezug auf normales Futter
oder normales Futter plus Diclofenac (100 mg/kg Diät)
Tabelle
1(b) - * P < 0,05 in Bezug auf normales Futter
oder normales Futter plus Diclofenac (100 mg/kg Diät).
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Diese
Ergebnisse zeigen an, dass selbst am Tag 1 Vitamin B6-Supplementierung
alleine ein signifikantes Absinken des SBP ergibt (die Gruppe 3
Ergebnisse im Vergleich zu den Gruppe 1 Ergebnissen). Diclofenac allein
hat einen geringen Effekt (Gruppe 2 Ergebnisse) aber die Kombination
von Vitamin B6-Supplement und Diclofenac
(Gruppe 4) war am markantesten. Das Vitamin B6-Supplement
senkte den SBP von älteren
Ratten. Der Effekt war recht signifikant, selbst wenn die Ratten
Diclofenac erhielten. Die höhere
Dosis an Vitamin B6 führte zu einem größeren Effekt.
Der Effekt der Vitamin B6-Supplementierung
war bereits nach einem Tag nach Behandlung zu sehen und war noch
eine Woche nach Initiierung der Supplementierungsstrategie sichtbar.
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BEISPIEL 4
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Die
in Beispiel 3 berichteten Experimente wurden im Wesentlichen unter
Verwendung eines anderes Satzes von essentiell den gleichen Tieren
wiederholt, wobei aber Indomethacin in denselben Mengen Diclofen ersetzte.
Die Ergebnisse werden in Tabelle 2 angegeben, entsprechend den vorherigen
Tabellen. TABELLE
2
- * P < 0,05 in Bezug auf normales Futter
oder normales Futter plus Indomethacin (100 mg/kg Diät).
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Diese
Ergebnisse sind mit den in Tabelle 1(a) berichteten vergleichbar.
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Die
Vitamin B6-Supplementierung senkte den SBP
von Ratten. Dies war bei Ratten recht signifikant, die Indomethacin
zusätzlich
erhielten.
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BEISPIEL 5
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Bei
diesen Experimenten wurden die Effekte der Vitamin B6-Supplementierung
(2,5-fache des Tagesbedarfs) auf den SBP der älteren Ratten bei kommerzieller
Rattenration, die aber Acetylsalicylat erhielten (20 oder 100 mg
pro kg Diät)
in der Diät
untersucht. Die Experimente wurden, wie in Beispiel 1 beschrieben,
durchgeführt.
Andere Sätze
von im Wesentlichen denselben Tieren wurden verwendet. Die Tabelle
3(a) berichtet die Ergebnisse bei Tieren von vier Gruppen.
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Gruppe
1 wurde normales Futter gefüttert.
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Gruppe
2 wurde normales Futter plus Acetylsalicylat (20 mg/kg Diät) gefüttert.
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Gruppe
3 wurde Futter mit 2,5 × Vitamin
B6 gefüttert.
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Gruppe
4 wurde Futter mit 2,5 × Vitamin
B6 plus Acetylsalicylat (20 mg/kg Diät) gefüttert.
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Jeder
Wert ist das Mittel plus ± S.
E. M. von 5 Ratten. Tabelle
3(a)
- * P < 0,05 in Bezug auf normales Futter
oder normales Futter plus Acetylsalicylat.
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Tabelle
3(b) berichtet ähnlich
die Ergebnisse von Experimenten, bei denen die Gruppe 2 und Gruppe 4
Tiere 100 mg/kg Acetylsalicylat anstelle von 20 mg/kg erhielten – ansonsten
waren die Experimente die gleichen. Tabelle
3(b)
- * P < 0,05 in Bezug auf normales Futter
oder normales Futter plus Acetylsalicylat.
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Wie
in den vorherigen Experimenten senkte die Vitamin B6-Supplementierung
den SBP dieser Ratten. Die Effekte waren bei den Ratten am signifikantesten,
die das Antientzündungsmedikament
erhielten.
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BEISPIEL 6
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Der
Effekt einer Diclofenac-Verabreichung mit und ohne Co-Verabreichung
von Vitamin B
6 wurde in jungen hypertensiven
Ratten, wie in Beispiel 3 beschrieben, studiert, aber unter Verwendung
einer Tagesdosis von Diclofenac von 10 mg/kg und Fortsetzen der
Behandlung über
60 Tage. Wie zuvor wurden vier Gruppen von Ratten verwendet, wobei
jede Gruppe sechs Tiere umfasste. Die Gruppe 1 erhielt eine normale
kommerzielle Futterration täglich.
Gruppe 2 erhielt dieselbe Futterration täglich, supplementiert mit dem
Diclofenac. Gruppe 3 erhielt dieselbe Futterration täglich, supplementiert
mit 25 mg/kg Vitamin B
6. Gruppe 4 erhielt
dieselbe Futterration täglich,
supplementiert mit sowohl Diclofenac als auch Vitamin B
6 mit
den vorgenannten Mengen. Die Ergebnisse sind in Tabelle 4 angegeben. Tabelle
4
N = 6, P < 0,05
verglichen mit Gruppe 1 und Gruppe 2, P < 0,05 verglichen mit Gruppen 1, 3 und
4.
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Die
in Verbindung mit diesen Beispielen berichteten Ergebnisse führen zu
dem Schluss, dass eine moderate Vitamin B6-Defizienz
bei Säugetieren
eine mittlere Hypertension verursachte. Die Verabreichung (i.p.) von
nicht-steroid entzündungshemmenden
Medikamenten verstärkte
die Hypertension bei akuten Experimenten. Verabreichung von Vitamin
B6 oder Derivaten desselben schwächt das
hypertensive Potential der NSAIDs ab. In Langzeitexperimenten führt die
orale Verabreichung eines Vitamin B6 (oder
Derivat)-Supplements an ältere
Säuger
zu einem signifikanten Absinken im SBP dieser Säuger, die immer noch NSAIDs
erhalten. Die Co-Verabreichung von Vitamin B6 (oder
Derivaten) und NSAIDs führt
zu einem signifikanten Absinken des SBP von älteren Säugern.