-
HINTERGRUND
DER ERFINDUNG
-
Die
Integrität
des Genoms ist für
eine sich teilende Zelle von grundlegender Bedeutung. Als Antwort auf
eine Beschädigung
von DNA, sind eukaryontische Zellen auf ein komplexes System von
Checkpoint-Kontrollen angewiesen, um den Verlauf des Zellzyklus
zu verzögern.
Der normale eukaryontische Zellzyklus wird in vier Phasen aufgeteilt
(in der Reihenfolge G1, S, G2, M), die mit einer unterschiedlichen
Zellmorphologie und biochemischen Aktivität verbunden sind und Zellen,
die nicht mehr dem Zellzyklus unterliegen, befinden sich in G0 oder
einem nicht zyklusabhängigen
Stadium. Wenn sich die Zellen innerhalb des Zellzyklus aktiv verdoppeln,
findet die Vervielfältigung
von DNA in der S-Phase statt und die aktive Teilung der Zelle findet
in der M-Phase statt (siehe allgemein Benjamin Lewin, GENES IV (Oxford
University Press, Oxford, GB, Kapitel 36, 1997). Die DNA ist in
der eukaryontischen Zelle in aufeinanderfolgenden höheren Organisationsebenen organisiert,
die zur Bildung von Chromosomen führen. Die Nichtgeschlechtschromosomen
liegen normalerweise in Paaren vor und während der Zellteilung repliziert
sich die DNA von jedem Chromosom, so dass sich gepaarte Chromatide
bilden (siehe allgemein Benjamin Lewin, GENES IV (Oxford University
Press, Oxford, GB, Kapitel 5, 1997).
-
Checkpointverzögerungen
geben Zeit zur Reparatur von beschädigter DNA vor deren Replikation
in der S-Phase und vor der Auftrennung der Chromatiden in der M-Phase (Hartwell und
Weinert, 1989, Science, 246: 629–634). In vielen Fällen verursachen
die Reaktionswege von einem DNA-Schaden einen Arrest, indem die
Aktivität
von Cyclin-abhängigen
Kinasen gehemmt wird (Elledge, 1997, Science, 274: 1664–1671).
In humanen Zellen hängt
die durch einen DNA-Schaden induzierte G2-Verzögerung
zum großen
Teil von der inhibitorischen Phosphorylierung von Cdc2 ab (Blasina
et al., 1997, Mol. Cell Biol., 8: 1–11; Jin et al., 1996, J. Cell Biol.,
134: 963–970)
und ist daher eher auf eine Veränderung
der Aktivität
der entgegenwirkenden Kinasen und Phosphatasen, die auf Cdc2 wirken,
zurückzuführen. Jedoch gibt
es keinen Beweis dafür,
dass die Aktivität der
Enzyme als Antwort auf einen DNA-Schaden wesentlich verändert ist
(Poon et al., 1997, Cancer Res., 57: 5168–5178).
-
Es
werden drei unterschiedliche Cdc25-Proteine in humanen Zellen exprimiert.
Cdc25A wird insbesondere für
den G1-S-Übergang
benötigt
(Hoffmann et al., 1994, EMBO J., 13: 4302–4310; Jinno et al., 1994, EMBO
J., 13: 1549–1556),
worin Cdc25B und Cdc25C für
den G2-M-Übergang
benötigt
werden (Gabrielli et al., 1996, J. Cell Sci., 7: 1081–1093; Galaktinov
et al., 1991, Cell, 67: 1181–1194;
Millar et al., 1991, Proc. Natl. Acad. Sci. USA, 88: 10500–10504;
Nishijima et al., 1997, J. Cell Biol., 138: 1105–1116). Die exakte Verteilung von
Cdc25B und Cdc25C während
des Verlaufs der M-Phase ist nicht bekannt.
-
Ein
großer
Teil unseres gegenwärtigen
Wissens über
die Checkpoint-Kontrolle stammt von Untersuchungen, in denen Bäckerhefe
(Saccharomyces cerevisiae) und Spalthefe (Schizosaccharomyces pombe) verwendet
wurden. Es wurde kürzlich
eine Anzahl von Reviews über
das gegenwärtige
Verständnis
von Zellzyklus-Checkpoints in der Hefe und höheren Eukaryonten veröffentlicht
(Hartwell & Kastan,
1994, Science, 266: 1821–1828;
Murray, 1994, Current Biology, 6: 872–876; Elledge, 1996, Science,
274: 1664–1672;
Kaufmann & Paules,
1996, FASEB J., 10: 238–247).
In der Spalthefe wurden sechs Genprodukte, rad1+,
rad3+, rad9+, rad17+, rad26+ und hus1+ als Bestandteile sowohl der DNA-Schadens-abhängigen und
DNA-Replikations-abhängigen
Checkpoint-Pathwaye identifiziert. Zusätzlich wurde bei cds1+ festgestellt, dass es für den DNA-Replikations-abhängigen Checkpoint
erforderlich ist, und bei rad27+/chk1+ wurde festgestellt, dass sie für den DNA-Schadens-abhängigen Checkpoint
in der Hefe erforderlich sind.
-
Mehrere
dieser Gene besitzen strukturelle Homologe in der Bäckerhefe
und eine weite Konservierung unter Eukaryonten wurde kürzlich nahegelegt,
als zwei humane Homologe von S. pombe rad3+:
ATM (Ataxia telangiectasia-mutiert) (Savitsky et al., 1995, Science,
268: 1749–1753)
und ATR (Ataxia telangiectasia- und rad3+-verwandt) (Bentley
et al., 1996, EMBO J., 15: 6641–6651;
Cimprich et al, 1996, Proc. Natl. Acad. Sci. USA, 93: 2850–2855) und
ein humanes Homolog von S. pombe rad9+ (Liebermann
et al., 1996, Proc. Natl. Acad. Sci. USA, 93: 13890–13885)
kloniert worden sind.
-
Während vieles über Checkpoint-Proteine
und -Gene der Hefe bekannt ist, lässt sich aufgrund dieses Wissens
nicht vollständig
vorhersagen, ob es korrespondierende humane Gene oder Proteine gibt
oder welche Wirkungsrolle sie bei der humanen Zellzykluskontrolle
und -Regulation ausüben.
-
Um
neue und wirksamere Behandlungen und Therapeutika für die Linderung
der Wirkungen von Krebs zu entwickeln, ist es notwendig, humane
Checkpoint-Proteine zu identifizieren und zu charakterisieren und
Mediatoren für
deren Aktivität
zu identifizieren.
-
ZUSAMMENFASSUNG
DER ERFINDUNG
-
Die
vorliegende Erfindung basiert auf der Entdeckung eines neuen humanen
Checkpoint-Kinase-Gens, hCDS1, dessen Protein und Konstrukte und
Verfahren zur Herstellung und Verwendung von hCDS1.
-
Insbesondere
umfasst die vorliegende Erfindung eine Nukleinsäuresequenz, die für hCDS1
kodiert und die aus der Nukleinsäuresequenz
von SEQ ID NO: 1 besteht. Insbesondere umfasst die Erfindung die
Nukleinsäuresequenz
von der Position 66 bis 1694 der Nukleinsäuresequenz von SEQ ID NO: 1,
die in das hCDS1-Protein translatiert wird. Die vorliegende Erfindung
umfasst auch Nukleinsäurekonstrukte,
Vektoren, Plasmide, Kosmide und dergleichen, welche die Nukleinsäuresequenz
von SEQ ID NO: 1 enthalten.
-
Insbesondere
stellt die vorliegende Erfindung Nukleinsäurevektorkonstrukte bereit,
welche die Nukleinsäuresequenz
von SEQ ID NO: 1 enthalten und die zur Expression des Proteins mit
dieser Nukleinsäuresequenz
fähig sind.
Die vorliegende Erfindung umfasst Nukleinsäurevektoren, die zur Transformation
von Wirtszellen, seien es eukaryontische oder prokaryontische, geeignet
sind, zum Einbau in virale Vektoren geeignet sind oder zur Proteinexpression
in vitro geeignet sind. Die vorliegende Erfindung beinhaltet weiter
die Nukleinsäuresequenz
von SEQ ID NO: 1 in der Reihe oder auf andere Weise in Verbindung
stehend mit weiteren Nukleinsäuren
zur Herstellung von Fusionsproteinprodukten, die mindestens den
funktionellen Abschnitt des Proteins enthalten, das durch die Nukleinsäure von
SEQ ID NO: 1 kodiert wird. Die vorliegende Erfindung umfasst auch
die Nukleinsäure
von SEQ ID NO: 1, die zur Verwendung als eine reine DNA-Transformante
zum Einbau und Expression in Zielzellen angepasst ist. Die vorliegende
Erfindung stellt auch Antisen se-DNA-Molekülformulierungen bereit, die
das Komplement sind zu der Nukleinsäuresequenz von SEQ ID NO: 1
und Fragmenten davon, seien es komplementäre oder zusammenhänge oder
nicht zusammenhängende
Teile der Nukleinsäuresequenz
von SEQ ID NO: 1. Die vorliegende Erfindung stellt auch Zusammensetzungen
zum Einbau von modifizierten Nukleotiden oder Rückgratbestandteilen bereit,
die für
die Nukleinsäuresequenz
von SEQ ID NO: 1, deren Komplement oder Fragmenten davon kodieren.
Solche modifizierten Nukleotide und Nukleinsäuren sind auf dem Gebiet bekannt
(siehe z.B. Verma et al., Ann. Rev. Biochem. 67: 99–134 (1998)). Daher
umfasst die vorliegende Erfindung modifizierte Nukleinsäuren, die
z.B. Internukleotid-Bindungsmodifikationen, Basenmodifikationen,
Zuckermodifikationen oder nicht radioaktive Markierungen, Nukleinsäurekreuzvernetzungen
und veränderte
Grundgerüste
einschließlich
PNAs (Polypeptidnukleinsäuren)
einschließen.
-
Die
vorliegende Erfindung stellt das neue humane Checkpoint-Kinaseprotein
hCDS1 bereit, das aus der Aminosäuresequenz
von SEQ ID NO: 2 besteht. Die Erfindung umfasst das hCDS1-Frotein,
das durch rekombinante DNA-Technologie hergestellt wurde, und in
vivo oder in vitro exprimiert wurde. Die Erfindung umfasst somit
das hCDS1-Protein, das durch transformierte Wirtszellen im kleinen
oder großen
Produktionsmaßstab
hergestellt wurde. Die Erfindung umfasst das vollständige hCDS1-Protein,
entweder in dessen glykosylierten oder nicht glykosylierten Form,
so wie es entweder durch eukaryontische oder prokaryontische Zellen hergestellt
wird. Die vorliegende Erfindung stellt ein hCDS1-Protein bereit,
das in Säugetier-,
Insekten-, Pflanzen-, bakteriellen, Pilz-, oder anderen geeigneten
Wirtszellen exprimiert wird. Die vorliegende Erfindung umfasst das
hCDS1-Protein, das als ein Fusionsproteinprodukt hergestellt wird
und an ein Festträger
oder hCDS1-Protein konjugiert ist, das mit einem beliebigen chemischen,
radioaktiven, fluoreszierenden, chemilumineszierenden oder auf andere
Weise mit nachweisbaren Marker markiert ist. Die vorliegende Erfindung
stellt auch hCDS1-Frotein bereit, das aus natürlichen Quellen isoliert wurde
und in höherer
Reinheit vorliegt als jenes, das in der Natur anzutreffen ist. Die
vorliegende Erfindung stellt auch pharmazeutische Formulierungen von
hCDS1-Protein bereit und Formulierungen des hCDS1-Proteins in pharmazeutisch
verträglichen
Trägern oder
Arzneimittelträgern.
-
Die
vorliegende Erfindung umfasst eine beliebige Nukleinsäuresequenz,
die für
die Aminosäuresequenz
von SEQ ID NO: 2 kodiert und die Ausführungsformen dieser Nukleinsäuresequenzen,
wie sie in der SEQ ID NO: 1 beschrieben sind, da der Nuk leinsäurecode
zur Herstellung einer beliebigen Nukleinsäuresequenz, die für ein Protein
mit der Aminosäuresequenz
von SEQ ID NO: 2 kodiert, für
den Fachmann vorhersagbar ist.
-
Die
vorliegende Erfindung umfasst Antikörper, die spezifisch an das
hCDS1-Protein binden, entweder polyklonale oder monoklonale, die
durch Immunisierung eines Säugetiers
mit einem Protein mit der Aminosäuresequenz
von SEQ ID NO: 2 oder Fragmenten davon erzeugt werden.
-
Die
vorliegende Erfindung umfasst auch äquivalente Proteine mit Substitutionen
von Aminosäuren
in der Sequenz von SEQ ID NO: 2, die als Äquivalent vorhersehbar sind
und in Ausführungsformen
davon, wie sie für
SEQ ID NO: 2 beschrieben sind. Beispielsweise haben die nicht polaren
Aminosäuren
(mit hydrophoben Seitenketten) Alanin, Valin, Leucin, Isoleucin,
Prolin, Phenylalanin, Tryptophan, Methionin; die nicht geladenen polaren
Aminosäuren
Glycin, Serin, Threonin, Cystein, Tyrosin, Asparagin, Glutamin;
die geladenen polaren Aminosäuren
Asparaginsäure,
Glutaminsäure;
die basischen Aminosäuren
Lysin, Arginin und Histidin für
den Fachmann funktionell vorhersehbare Wirkungen, wenn sie ersetzt
werden. Daher umfasst die vorliegende Erfindung auch äquivalente
Nukleinsäuren,
die für
solche äquivalenten
Proteine und den Ausführungsformen
davon, wie sie für
SEQ ID NO: 1 beschrieben sind, kodieren.
-
Die
Erfindung stellt auch Verfahren zur Herstellung von hCDS1-Protein
bereit, indem rekombinante DNA-Technologien und die geeignete Nukleinsäure, die
für das
hCDS1-Protein, Fusionsprotein oder Fragmenten davon kodiert, verwendet
werden. Die Erfindung ermöglicht
einen Einbau einer geeigneten Nukleinsäuresequenz in einen zweckmäßigen Expressionsvektor,
zusammen mit einem Einbau von beliebigen geeigneten Kontrollelementen,
wie einem Promotor und/oder Enhancer, die entweder induzierbar oder
konstitutiv exprimiert werden. Die Erfindung ermöglicht die Verwendung von Expressionsvektoren
mit oder ohne mindestens einem zusätzlichen selektierbaren Marker
oder exprimierbarem Protein. Die Erfindung stellt Verfahren bereit, in
denen ein in geeigneter Weise konstruierter Expressionsvektor transformiert
wird oder auf andere Weise in eine geeignete Wirtszelle eingeführt wird
sowie das Protein, das durch eine solche Wirtszelle exprimiert wird. Daher
stellt die Erfindung auch die transformierten Wirtszellen bereit,
die zur Herstellung des hCDS1-Proteins, Fusionsproteins oder Fragmenten
davon, fähig
sind.
-
Die
Entdeckung, dass hCDS1 zusammen mit Cdc25 eine Funktion in dem DNA-Schaden-Checkpoint hat,
ermöglicht
die Verwendung der erfindungsgemäßen Verbindungen
in Verfahren zur therapeutischen Behandlung von Krankheiten, die
auf einer abnormalen Funktion des DNA-Schaden-Checkpoints basieren.
Die vorliegende Erfindung ermöglicht
die Verwendung der erfindungsgemäßen Verbindungen
als Therapeutika zur Behandlung von Krebs. Insbesondere ermöglicht die
vorliegende Erfindung die spezifische Modifikation des hCDS1-Cdc25-DNA-Schaden-Checkpoints
in Zellen.
-
Die
vorliegende Erfindung umfasst auch Verfahren zum Screening von Testverbindungen
auf deren Wirksamkeit, einen Einfluss auf die hCDS1-vermittelte
Checkpoint-Funktion von eukaryontischen Zellen zu haben, wobei das
Verfahren das In-Kontakt-Bringen
einer Testverbindung mit eukaryontischen Zellen und den Nachweis
einer Veränderung
bei der hCDS1-Expression oder -Funktion umfasst. Daher umfasst die
Erfindung weiter ein Verfahren zum Screening, wobei der Nachweis
anhand einer Veränderung
bei der hCDS1-Expression oder -Funktion erfolgt, indem die hCDS1-mRNA-Produktion
analysiert wird oder indem die Expression von hCDS1-Protein analysiert
wird. Insbesondere ermöglicht
die vorliegende Erfindung das Screening von Kandidatensubstanzen
auf deren Wirksamkeit bei der Modifizierung des DNA-Schaden-Checkpoints
durch Screening einer Veränderung
bei der Cdc25-Phosphorylierung oder Kinase-Aktivität. Durch
die erfindungsgemäßen Assays
identifizierte Verbindungen oder Substanzen oder Verbindungen, die
solchen Verbindungen oder Substanzen entsprechen, können zur
Herstellung von pharmazeutischen Therapeutika verwendet werden.
-
Daher
stellt die vorliegende Erfindung in einer Ausführungsform pharmazeutische
Zusammensetzungen bereit, die das hCDS1-Protein, hCDS1-Nukleinsäure und
hCDS1-Antisense-Nukleinsäuren
umfassen. In einer anderen Ausführungsform
stellt die vorliegende Erfindung Verbindungen oder Substanzen bereit,
die durch die erfindungsgemäßen Assays
zur Verwendung als Therapeutikum in pharmazeutischen Formulierungen
als geeignet befunden wurden. Diese pharmazeutischen Zusammensetzungen
können
weiter chemotherapeutische Agenzien für die Verwendung zur Behandlung
von Krebs einschließen
oder können
in einer Dosierungsform verabreicht werden, die mit der Verabreichung
von anderen Antikrebstherapien koordiniert wird. Die vorliegende
Erfindung umfasst in einer Ausführungsform
daher Verfahren zur kombinierten Chemotherapie unter Verwendung
der hCDS1-abgeleiteten Pharmazeutika unabhängig oder in Kombination mit
anderen chemotherapeu tischen Agenzien und in einer zweiten Ausführungsform
als Gemische mit anderen Antikrebstherapeutika zur Einzeldosisverabreichung.
-
In
einem Aspekt der vorliegenden Erfindung wird daher eine Nukleinsäure, die
für ein
hCDS1-Protein mit der in 2 (SEQ ID NO: 2) gezeigten Aminosäuresequenz
kodiert oder für
ein funktionelles Äquivalent des
Fragments kodiert, oder ein Biovorläufer von diesen Proteinen bereitgestellt.
Vorzugsweise kann die Nukleinsäure
ein DNA-Molekül
sein, beispielsweise ein genomisches DNA-Molekül und ist bevorzugter ein cDNA-Molekül, sie kann
jedoch auch eine RNA sein.
-
Eine
bevorzugte Ausführungsform
umfasst eine Nukleinsäure,
die für
ein hCDS1-Protein
kodiert, die Nukleinsäuresequenz
entsprechend den Positionen 66 bis 1694, der in 1 gezeigten
Sequenz (SEQ ID NO: 1), das Komplement davon oder eine Nukleinsäuresequenz,
die zur Hybridisierung an eine von diesen Nukleinsäuren unter
hoch stringenten Bedingungen fähig
ist.
-
Die
hier definierten Nukleinsäuresequenzen
können
vorteilhaft zur Hybridisierung unter leicht stringenten Bedingungen
an Nukleinsäuresequenzen,
die sich von Familienmitgliedern ableiten, fähig sein, um Homologe davon
zu identifizieren oder um alternativ Nukleinsäuresequenzen von anderen Spezies
zu identifizieren.
-
Für den Fachmann
ist bekannt, dass aufgrund der Degeneriertheit des genetischen Codes
die erfindungsgemäßen Nukleinsäuresequenzen
Substitutionen enthalten können,
die trotzdem für
dieselbe Aminosäuresequenz
kodieren.
-
Vorteilhafterweise
können
die erfindungsgemäßen Nukleinsäuren in
einem Expressionsvektor eingebaut werden und anschließend zur
Transformation, Transfektion oder Infektion einer geeigneten Wirtszelle
verwendet werden. In einem solchen Expressionsvektor ist die erfindungsgemäße Nukleinsäure operabel
mit einer Kontrollsequenz, wie z.B. einem geeigneten Promotor oder
dergleichen, verbunden, um die Expression der erfindungsgemäßen Proteine
in einer geeigneten Wirtszelle zu gewährleisten. Der Expressionsvektor
kann in vorteilhafter Weise ein Plasmid, Kosmid, Virus oder ein
anderer geeigneter Vektor sein. Der Expressionsvektor und die mit
dem Vektor transfizierte, transformierte oder infizierte Zielzelle
bilden ebenfalls einen Teil der vorliegenden Erfindung. Vorzugsweise
ist die Wirtszelle eine eukaryontische Zelle oder eine bakterielle
Zelle und ist bevorzugter eine Säugetierzelle
oder Insektenzelle. Säugetierwirtszellen
sind insbesondere vorteilhaft, da sie posttrans lationale Modifikationen
an den erfindungsgemäßen exprimierten
Proteinen, wie z.B. Glykosylierung oder dergleichen, ermöglichen.
Solche Modifikationen verleihen den Proteinen eine optimale biologische Aktivität, die nach
deren Isolierung in vorteilhafter Weise in diagnostischen Kits oder
dergleichen eingesetzt werden können.
-
Der
Expressionsvektor, der die erfindungsgemäße Nukleinsäure einschließt, kann
vorteilhaft in vivo verwendet werden, wie beispielsweise in einer
Gentherapie.
-
In
einem weiteren Aspekt der Erfindung wird eine transgene Zelle, Gewebe
oder Organismus bereitgestellt, die ein Transgen umfassen, das zur
Expression des hCDS1-Proteins fähig
ist, wobei das Protein die in 2 (SEQ ID
NO: 2) gezeigte Aminosäuresequenz
oder die Aminosäuresequenz
eines funktionellen Äquivalents
oder Biovorläufers
oder Fragments davon umfasst. Der Ausdruck "Transgen, das zur Expression fähig ist", wie hier verwendet,
bezeichnet eine geeignete Nukleinsäuresequenz, die zur Expression
von hCDS1 oder Proteinen mit derselben Funktion und/oder Aktivität führt. Das
Transgen kann z.B. eine genomische Nukleinsäure, die von humanen Zellen
isoliert wurde oder eine synthetische Nukleinsäure, einschließlich DNA,
die in das Genom oder in ein extrachromosomales Stadium integriert
wurde, einschließen.
Vorzugsweise umfasst das Transgen die Nukleinsäuresequenz, die für die erfindungsgemäßen Proteine,
wie sie hier beschrieben sind, kodiert oder ein funktionelles Fragment
von dieser Nukleinsäure.
Ein funktionelles Fragment von dieser Nukleinsäure soll ein Fragment des Gens
bezeichnen, das die Nukleinsäure,
die für
die erfindungsgemäßen Proteine
kodiert oder ein funktionelles Äquivalent,
Derivat oder ein nicht funktionelles Derivat, wie eine dominant-negative
Mutante, oder Biovorläufer
der Proteine umfasst. Beispielsweise wird es für den Fachmann leicht ersichtlich
sein, dass Nukleotid-Substitutionen oder Deletionen unter Einsatz
von Routinetechniken, die nicht die Proteinsequenz, die durch diese
Nukleinsäure
kodiert wird, oder die für
ein funktionelles erfindungsgemäßes Protein
kodiert, beeinflussen, durchgeführt
werden können.
-
Das
durch die transgene Zelle, Gewebe oder Organismus exprimierte hCDS1-Protein
oder ein funktionelles Äquivalent
oder Biovorläufer
von diesem Protein bildet auch einen Teil der vorliegenden Erfindung.
-
Es
wird weiter durch die vorliegende Erfindung ein Antisense-Molekül bereitgestellt,
das zur Hybridisierung an die erfindungsgemäße Nukleinsäure fähig ist. Das erfindungsgemäße Antisense-Molekül kann vorteilhaft
als ein Arzneimittel oder für
die Herstellung eines Arzneimittels zur Behandlung von Krebs oder
anderen proliferativen Krankheiten verwendet werden.
-
Die
vorliegende Erfindung stellt vorteilhaft auch Nukleinsäuresequenzen
aus mindestens 15 Nukleotiden einer erfindungsgemäßen Nukleinsäure zur
Verfügung,
und vorzugsweise zwischen 15 bis 50 Nukleotiden. Diese Sequenzen
können
vorteilhaft als Sonden oder Primer verwendet werden, um eine Replikation
oder dergleichen einzuleiten. Solche Nukleinsäuresequenzen können durch
Techniken, die auf dem Gebiet gut bekannt sind, wie z.B. rekombinante
oder synthetische Mittel, hergestellt werden. Sie können auch
in diagnostischen Kits oder dergleichen zum Nachweis des Vorliegens
einer erfindungsgemäßen Nukleinsäure verwendet werden.
Diese Tests umfassen allgemein das In-Kontakt-Bringen der Sonde
mit der Probe unter hybridisierenden Bedingungen und den Nachweis
des Vorliegens einer Duplex- oder Triplex-Bildung zwischen der Sonde und
einer beliebigen Nukleinsäure
in der Probe.
-
Die
erfindungsgemäßen Nukleinsäuresequenzen
können
vorteilhaft unter Verwendung von solchen rekombinanten oder synthetischen
Mitteln hergestellt werden, wie z.B. mittels PCR-Klonierungsmechanismen, die
im Allgemeinen die Herstellung eines Primerpaars, die ungefähr 15 bis
50 Nukleotide einer Region des Gens umspannen, das kloniert werden
soll, das In-Kontakt-Bringen der Primer mit mRNA, cDNA oder genomischer
DNA von einer humanen Zelle, das Durchführen einer Polymerasenkettenreaktion
unter Bedingungen, bei denen eine Amplifikation der gewünschten
Region möglich
ist (und, wo notwendig, zuerst die Durchführung eines reversen Transkriptionsschrittes),
das Isolieren der amplifizierten Region oder Fragment und das Isolieren
der amplifizierten DNA umfassen. Im Allgemeinen sind die hier definierten
Techniken auf dem Gebiet bekannt und z.B. beschrieben in Sambrook
et al., (Molecular Cloning: a Laboratory Manual, 1989). Humane allelische
Varianten der erfindungsgemäßen Nukleinsäure können beispielsweise
erhalten werden, indem genomische DNA-Bibliotheken von einer Reihe
von Individuen, z.B. von unterschiedlichen Populationen, mit einer
Sonde oder durch andere genotypische Techniken untersucht werden.
Weiter können
die erfindungsgemäßen Nukleinsäuren und
Sonden verwendet werden, um genomische DNA aus Patienten unter Verwendung von
auf dem Gebiet bekannten Techniken, z.B. mit Hilfe des Sänger-Didesoxyketten-Terminationsverfahrens, zu
sequenzieren, was vorteilhaft einen Nachweis einer Prädisposition
eines Patienten für
bestimmte proliferative Krankheiten ermöglicht.
-
Weiter
werden in der vorliegenden Erfindung isolierte Proteine mit den
Aminosäuresequenzen,
wie sie in der 2 (SEQ ID NO: 2) gezeigt sind,
oder mit der Aminosäuresequenz
eines funktionellen äquivalenten funktionellen
Fragments oder Biovorläufers
von diesem Protein neben den monoklonalen oder polyklonalen Antikörpern, die
zur Bindung an die Aminosäuresequenzen
dieser Proteine oder Fragmente davon fähig sind, bereitgestellt. Der
Fachmann wird erkennen, dass die erfindungsgemäßen Proteine konservative Substitutionen,
Deletionen oder Insertionen umfassen können, wobei das Protein unterschiedliche
Aminosäuren
umfasst als solche, die in der 2 gezeigt
sind, wobei solche Substitutionen, Deletionen oder Insertionen nicht
die Aktivität
der erfindungsgemäßen Proteine
oder deren Fähigkeit
zur Interaktion in dem humanen Zellzyklus-Checkpoint-Pathway beeinflussen.
-
Bevorzugte
Fragmente umfassen solche, die ein Epitop der erfindungsgemäßen Proteine
umfassen. Die Epitope können
beispielsweise unter Verwendung der Peptid-Scanning-Techniken bestimmt werden,
wie sie von Geysen et al., Mol. Immunol., 23: 709–715 (1986),
beschrieben wurden.
-
Die
erfindungsgemäßen Antikörper können durch übliche Verfahren,
die für
den Fachmann bekannt sind, hergestellt werden. Monoklonale Antikörper können mittels
konventioneller Hybridom-Technologie, wie sie von Kohler F. und
Milstein C. (1985), Nature 256, 495–497, beschrieben wurde, hergestellt
werden. Polyklonale Antikörper
können
auch mittels konventioneller Technologie, wie sie für den Fachmann
bekannt ist, hergestellt werden und die das Animpfen eines Wirtstieres,
wie z.B. eine Maus, mit einem erfindungsgemäßen Protein oder Epitop und
die Gewinnung des Immunserums umfassen. Die vorliegende Erfindung
umfasst auch Fragmente von ganzen Antikörpern, die ihre Bindungsaktivität erhalten,
wie z.B. Fv-, F(ab')-
und F(ab')2-Fragmente und Einzelketten-Antikörper.
-
Idealerweise
sind die erfindungsgemäßen Nukleinsäuren und/oder
Proteine Bestandteil einer pharmazeutischen Zusammensetzung zusammen
mit einem pharmazeutisch verträglichen
Träger,
Lösungsmittel
oder Arzneimittelträger
dafür.
Die pharmazeutische Zusammensetzung, die die erfindungsgemäßen Nukleinsäuren enthält, kann
beispielsweise in der Gentherapie verwendet werden. Solche Nukleinsäuren können gemäß der Erfindung
nackt oder verpackt in Proteinkapseln, Lipidkapseln, Liposomen,
Membran-basierenden Kapseln, einem Virusprotein, einem ganzen Virus,
Zellvektoren, bakteriellen Zellwirten, geänderten Säugetierzellwirten und anderen
geeigneten Verabreichungsmittel dieser Art verabreicht werden.
-
Weiter
wird durch die vorliegende Erfindung ein Verfahren zum Nachweis
des Vorliegens oder Fehlens einer erfindungsgemäßen Nukleinsäure in einer
biologischen Probe bereitgestellt, wobei das Verfahren umfasst:
a) In-Kontakt-Bringen der Probe mit einer Sonde, die eine erfindungsgemäße Nukleinsäure oder
Sonde umfasst, unter hybridisierenden Bedingungen und b) Nachweis
des Vorliegens einer Hybridisierung, z.B. durch das Vorliegen einer
Duplex- oder Triplex-Bildung zwischen der Sonde und einer beliebigen
Nukleinsäure,
die in der Probe vorliegen. Die erfindungsgemäßen Proteine können auch
nachgewiesen werden durch a) In-Kontakt-Bringen der Probe mit einem Antikörper gegen
ein Epitop eines erfindungsgemäßen Proteins
unter Bedingungen, die die Bildung eines Antikörper-Antigenkomplexes ermöglichen,
b) Kontrollieren des Vorliegens eines Antigen-Antikörperkomplexes.
-
Kits
zum Nachweis der Nukleinsäuren
und Proteine werden auch von der vorliegenden Erfindung bereitgestellt.
Ein Kit zum Nachweis des Vorliegens einer erfindungsgemäßen Nukleinsäure in einer
biologischen Probe kann umfassen (a) Mittel zum In-Kontakt-Bringen
der Probe mit einer Sonde, die eine Nukleinsäure umfasst und einer erfindungsgemäßen Sonde
und Mittel zum Nachweis des Vorliegens einer Duplex- oder Triplex-Bildung
zwischen der Sonde und einer Nukleinsäure, die in der Probe vorliegt.
-
Gleichermaßen kann
ein Kit zum Nachweis des Vorliegens eines erfindungsgemäßen Proteins
in einer biologischen Probe umfassen (a) Mittel zum In-Kontakt-Bringen
der Probe mit einem Antikörper
gegen ein Epitop eines erfindungsgemäßen Proteins unter Bedingungen,
die die Bildung eines Antikörper-Proteinkomplexes ermöglichen
und Mittel zum Kontrollieren der Probe auf das Vorliegen eines Protein-Antikörperkomplexes.
-
Ein
weiterer Aspekt der vorliegenden Erfindung betrifft ein Verfahren
zum Bestimmen, ob eine Verbindung ein Inhibitor oder ein Aktivator
der Expression oder Aktivität
der Proteine des humanen Zellzyklus-Checkpoint-Pathways ist, wobei
das Verfahren das In-Kontakt-Bringen einer Zelle, die die Proteine
in diesem Pathway exprimiert, mit der Verbindung und das Vergleichen
der Expressionsspiegel der Proteine des Checkpoint-Pathways von
der Zelle gegenüber
einer Zelle, die nicht mit dieser Verbindung in Kontakt gebracht
worden ist, umfasst. Beliebige identifizierte Verbindungen können dann
vorteilhaft als ein Arzneimittel oder für die Herstellung eines Arzneimittels
zur Behandlung von Krebs oder von proliferativen Krankheiten verwendet
werden. Alternativ können
die Verbindungen auch in einer pharmazeutischen Zusammensetzung
zusammen mit einem pharmazeutisch verträglichen Träger, Verdünnungsmittel oder Arzneimittelträger dafür enthalten
sein. Es können
in vorteilhafter Weise beliebige Verbindungen, die als Inhibitor
des Zell-Checkpoint-Pathways
identifiziert wurden, in einer erfindungsgemäßen pharmazeutischen Zusammensetzungen
eingeschlossen sein, zusammen mit einem cytotoxischen Agens wie
z.B. einem DNA-schädigenden
chemotherapeutischen Agens und einem pharmazeutisch verträglichen
Träger,
Verdünnungsmittel
oder Arzneimittelträger
davon. Der humane Zellzyklus-Checkpoint-Inhibitor kann daher die
chemotherapeutische Wirkung der beispielsweise in einer Antikrebstherapie
verwendeten cytotoxischen Agenzien verstärken.
-
Es
wird auch durch die vorliegende Erfindung ein Verfahren zum Screening
von Kandidatensubstanzen für
eine Antikrebstherapie bereitgestellt, wobei das Verfahren umfasst
a) Bereitstellen eines erfindungsgemäßen Proteins, das eine Kinase-Aktivität besitzt,
zusammen mit einem Substrat für
das Protein unter Bedingungen, bei denen die Kinase auf das Substrat
wirkt, b) In-Kontakt-Bringen des Proteins und Substrats mit einer
Kandidatensubstanz, c) Messen der Höhe eines Anstiegs oder Abfallens
bei der Kinase-Aktivität
des Proteins und d) Selektionieren einer Kandidatensubstanz, die
einen Abfall oder einen Anstieg der Aktivität bewirkt. Eine solche Kandidatensubstanz
kann auch als ein Arzneimittel oder für die Herstellung von einem
Arzneimittel zur Behandlung von Krebs oder anderen solchen proliferativen
Zellkrankheiten verwendet werden.
-
Die
vorliegende Erfindung umfasst auch ein Verfahren zum Identifizieren
von anderen Proteinen, die in dem Zell-Checkpoint-Pathway aktiv
sind, wobei das Verfahren umfasst: a) In-Kontakt-Bringen eines Zellextrakts
mit einem Antikörper
gegen ein Epitop von einem erfindungsgemäßen Protein unter geeigneten
Bindungsbedingungen, b) Identifizieren eines Antikörper-Proteinkomplexes
und c) Analysieren des Komplexes, um ein an den Antikörper gebundenes
Protein oder ein anderes als das erfindungsgemäße Protein zu identifizieren.
-
Ein
anderes Verfahren zum Identifizieren von Proteinen, die in dem Zell-Checkpoint-Pathway
beteiligt sind, verwendet ein Zwei-Hybridsystem, das in Hefe von
Chien et al., supra, entwickelt worden ist (1991). Diese Technik
basiert auf einer funktionellen Wiederherstellung eines Transkriptionsfaktors,
der ein Reporter-Gen aktiviert. Insbesondere umfasst die Technik
die Bereitstellung einer geeigneten Wirtszelle mit einem DNA-Konstrukt,
das ein Reporter-Gen umfasst, unter der Kontrolle eines Promotors,
der durch einen Transkriptionsfaktor mit einer DNA-Bindungsdomäne und einer
Aktivierungsdomäne
reguliert wird; die Expression einer ersten Hybrid-DNA-Sequenz,
die für
eine erste Fusion von einem Fragment oder eine vollständige erfindungsgemäße Nukleinsäuresequenz
kodiert und der DNA-Bindungsdomäne
oder der Aktivierungsdomäne
des Transkriptionsfaktors in der Wirtszelle; die Expression von
mindestens einer zweiten Hybrid-DNA-Sequenz, die für vermeintliche
zu untersuchende Bindungsproteine kodiert, zusammen mit der DNA-Bindungsdomäne oder
Aktivierungsdomäne
des Transkriptionsfaktors, der nicht in der ersten Fusion enthalten
ist, in der Wirtszelle; den Nachweis einer Bindung des zu untersuchenden
Proteins mit einem erfindungsgemäßen Protein
durch Nachweis der Herstellung eines Reportergenprodukts in der
Wirtszelle; gegebenenfalls Isolieren der zweiten Hybrid-DNA-Sequenzen,
die für
das Bindungsprotein kodieren. In einer Ausführungsform von diesem Aspekt
der Erfindung kann das Verfahren umfassen:
- (a)
Konstruktion von mindestens zwei Nukleotidvektoren, wobei der erste
von ihnen ein Nukleotidsegment umfasst, das für eine DNA-Bindungsdomäne von GAL4-Protein
kodiert, die operabel an eine Nukleinsäuresequenz gebunden ist, die
für ein
erfindungsgemäßes Protein
kodiert, und der zweite Vektor eine Nukleotidsequenz umfasst, die
für eine
Proteinbindungsdomäne
von GAL4 kodiert, die an eine Nukleotidsequenz gebunden ist, die
für ein
zu testendes Protein kodiert;
- (b) Co-Transformation dieser Vektoren in eine Hefezelle, die
für eine
Transkription von Genen, die für
Galaktose-metabolisierende Proteine kodieren, defizient ist, wobei
eine Interaktion zwischen dem Testprotein und dem erfindungsgemäßen Protein
zu einer Transkription von Galaktose-metabolisierenden Genen führt.
-
KURZE BESCHREIBUNG
DER ZEICHNUNGEN
-
Die
Erfindung kann genauer unter Bezugnahme auf die folgenden Beispiele
und den anhängenden
Figuren verstanden werden:
-
1 zeigt
die Nukleotidsequenz von hCDS1-cDNA (SEQ ID NO: 1), worin die Reste
66–1694
die kodierende Region sind und beschreibt die 3'- und 5'-nichttransla tierten Regionen (UTRs).
Die Initiations- und Terminations-Codons sind in Fettschrift gezeigt.
-
2 zeigt
die davon abgeleitete Aminosäuresequenz
von hCDS1 (SEQ ID NO: 2).
-
3 zeigt
das Aminosäuresequenz-Alignment
von hCDS1 und S. pombe cds1, das unter Verwendung des CLUSTALW-Alignment-Programms
durchgeführt
wurde und unter Verwendung des GENEDOC-Programms ausgewertet wurde.
Reste, die schwarz schattiert sind, sind zwischen den beiden Proteinen
identisch und Reste, die grau schattiert sind, sind ähnlich.
-
DETAILLIERTE
BESCHREIBUNG DER BEVORZUGTEN AUSFÜFRUNGSFORMEN
-
Die
vorliegende Erfindung umfasst die Isolierung und Charakterisierung
eines neuen humanen Checkpoint-Kinasegens und ein Protein, das als
hCDS1 bezeichnet wird. Das hCDS1-Gen und -Protein zeigt einige Ähnlichkeit
mit einem homologen Gen und Protein, das in S. pombe vorhanden ist.
-
Das
S. pombe cds1+-Gen wurde identifiziert durch
dessen Fähigkeit
eine DNA-Polymerase-α-Mutante zu
komplementieren (Murakami & Okayama,
1995, Nature, 374: 817–819).
S. pombe cds1 war auch fähig
die Hydroxyharnstoff-Sensitivität
(DNA-Replikations-abhängiger
Checkpoint) von rad1-, rad3- und rad9-Mutantenstämmen von S. pombe zu unterdrücken, nicht
jedoch die UV-Sensitivität
(DNA-Schadens-abhängiger Checkpoint).
Dies zeigt, dass cds1 von S. pombe dessen Checkpoint-Funktion während der
DNA-Synthese ausübt.
-
cds1
von S. pombe ist eine vermeintliche Protein-Kinase, die zu 70% ähnlich mit
dem Checkpoint-Gen RAD53 von S. cerevisiae ist. In S. cerevisiae
sind die DNA-Schadens-
und DNA-Replikations-abhängigen Checkpoints
genetisch auf der Nachweisebene von DNA-Läsionen getrennt. Die zwei Pathways
führen
dann zur Rad53-Protein-Kinase,
die im Wesentlichen als ein Verstärker in dem Signaltransduktionsweg
wirkt. Dies scheint in S. pombe nicht der Fall zu sein, in dem dieselben
Proteine bei dem Nachweis sämtlicher
Arten von Läsionen
beteiligt sind, die Transkription des Signals jedoch auf getrennten
Wegen stattfindet, in denen unterschiedliche Protein-Kinasen beteiligt
sind; cds1 von S. pombe für
den DNA-Replikations-abhängigen
Checkpoint und Chk1/Rad27 für
den DNA-Schadens-abhängigen
Pathway. Es ist nahegelegt worden, dass eine S-Phasen-spezifische
Aktivierung der cds1-Ki nase einen Subpathway der Checkpoint-Antwort
in S. pombe festlegen kann (Lindsay et al., 1998, Genes and Development,
12: 382–395).
-
cds1
von S. pombe kann über
eine Interaktion mit einer DNA-Polymerase α wirken, um das Fortschreiten
der DNA-Replikation oder die Integrität der Replikationskomplexe
zu kontrollieren. Es gibt in Drosophila Hinweise für eine Kinase
mit dem passenden Molekulargewicht, die mit DNA-Polymerase α assoziiert
ist (Peck et al., 1993, B. B. R. C., 190: 325–331). Alternativ kann sie über eine
Phosphorylierung von p107wee1, in analoger
Weise zu Chk1 wirken, was unmittelbar die Aktivität der Cyclin-abhängigen Kinasen
der G1/S-Phase beeinflusst.
-
Viele
der Verfahren und Materialien zur Durchführung der grundlegenden molekularen
biologischen Manipulation, wie sie in den Beispielen unten beschrieben
worden sind, sind für
den Fachmann bekannt und können
in Literaturstellen wie Sambrook et al., Molecular Cloning, 2. Ausgabe,
Cold Spring Harbor Laboratory Press (1989); Berger et al., Guide
to Molecular Cloning Techniques, Methods in Enzymology, Band 152,
Academic Press, Inc., (1987); Davis et al., Basic Methods in Molecular
Biology, Elsevier Science Publishing Co., Inc. (1986); Ausubel et
al., Short Protocols in Molecular Biology, 2. Ausgabe, John Wiley & Sons, (1992);
Goeddel Gene Expression Technology, Methods in Enzymology, Band
185, Academic Press, Inc., (1991); Guthrie et al., Guide to Yeast
Genetics and Molecular Biology, Methods in Enzymology, Band 194,
Academic Press, Inc., (1991); McPherson et al., PCR Volume 1, Oxford
University Press, (1991), gefunden werden.
-
Die
Erfindung mit ihren vielen Aspekten kann leichter unter Bezugnahme
auf die folgenden Beispiele verstanden werden.
-
Beispiel 1 Isolation von
hCDS1
-
Die
Isolation von hCDS1 begann mit einer Suche nach Sequenzen ähnlich denen
von cds1+ von S. pombe unter Verwendung
des TBLASTN-Programms. Eine humane exprimierte Sequenzmarkierung
(EST Nr. 864164) wurde in der geschützten LifeSeq®-Datenbank
(Incyte Pharmaceuticals Inc., Palo Alto, CA, USA) identifiziert.
Eine Sequenzanalyse des 1,3 kb-Inserts zeigte ein unvollständiges offenes
Leseraster, das ähnlich
dem von cds1 von S. pombe war. Ungefähr 650 Nukleotide einer neuen
5'-DNA-Sequenz wurden
durch 5'-RACE (rapid
amplification of cDNA ends; schnelle Amplifikation von cDNA-Enden)
unter Verwendung einer humanen plazen talen Marathon-Ready-cDNA (Clontech)
gemäß den Anweisungen
des Herstellers erhalten.
-
Die
zwei hCDS1-Gen-spezifischen Primer, die für überlappende PCR (Polymerasenkettenreaktion)-Reaktionen
verwendet wurden, waren GSP3 5'-TTTTGCTGATGATCTTTATGGCTAC-3' (SEQ ID NO.: 3) und
GSP4 5'-CACAGGCACCACTTCCAAGAGTTTT-3' (SEQ ID NO.: 4).
Anschließend
wurde ein vollständiges
ORF für
hCDS1 von einer humanen SK-N-MC-Neuroblastom-cDNA-Bibliothek unter
Verwendung der PCR-Primer 5'-GGGCTCGAGAGCAGCGATGTCTCGGGAGTCGGATGT-3' (SEQ ID NO.: 5)
und 5'-GGCGGATCCTCGAGTCACAACACAGCAGCACACAC-3' (SEQ ID NO.: 6)
amplifiziert. Das Amplifikationsprodukt wurde dann in den pCR2.1-Vektor
(Invitrogen) kloniert und es wurde die DNA-Sequenz bestimmt.
-
Die
Nukleinsäuresequenz
von hCDS1 zeigte eine 47,8%-ige Identität zu dem cds1+ von
S. pombe auf der DNA-Ebene. Es waren Terminations-Codons in allen
drei Leserastern in den 120 Nukleotiden unmittelbar 5' zu dem vermeintlichen
hCDS1-Insertionscodon vorhanden, was darauf hindeutet, dass die
vollständige
kodierende Region isoliert worden ist. Bei Teilen der Sequenz wurde
auch gefunden, dass sie zu Teilsequenzen passen, die in den NCBI-Datenbanken
gefunden wurden, EST AA285249, genomische Sequenz H55451 und das
54-Basenpaarfragment H55698.
-
Das
identifizierte humane Gen und die Vektoren, die für die hCDS1-Nukleinsäuresequenz
kodieren, wurden als Plasmid HCDS1 ORF/pCR-Blunt mit der Hinterlegungsnummer
LMBP 3708; als Plasmid HCDS1 5'RACE-Fragment/pGEM-Easy
mit der Hinterlegungsnummer LMBP 3710 und als Plasmid HCSD1-3'-Fragment-Incyte-Klon 864164/pSPORT
mit der Hinterlegungsnummer LMBP 3709 bei den Belgian Cordinated
Collections of Microorganisms (BCCM) am Laboratorium Voor Moleculaire
Biologies-Plasmidencollecte (LMBP) 32, B-9000 Gent, Belgien gemäß den Anforderungen
des Budapester Vertrags vom 28. April 1997 hinterlegt.
-
Das
Gewebeexpressionsprofil von hCDS1 wurde mit mehreren Northern-Blots
von Geweben (Clontech) und einem Northern-Blot mit einer Krebszelllinie
(Clontech) untersucht, die mit dem hCDS1-ORF als Sonde analysiert
wurden. Es wurde ein einzelnes Transkript von ungefähr 2,1 kb
gefunden. Die Expression war bei Verwendung von konventionellen
Northern-Blot-Hybridisierungsbedingungen in allen normalen untersuchten
humanen Geweben nicht nachweisbar. Jedoch wurde festge stellt, dass
die Expression in sämtlichen
untersuchten Krebszelllinien stark erhöht war.
-
Das
hCDS1-Gen war auf dem Chromosom 22q11.2-q12 lokalisiert worden,
was anhand des vollständigen
ORF als eine Sonde für
FISH (Fluoreszenz-in situ-Hybridisierungs)-Analyse bestimmt wurde.
Die Hybridisierungswirksamkeit betrug ungefähr 62% und es wurden keine
anderen Loci bei den verwendeten Bedingungen nachgewiesen.
-
Kurz
gesagt wurden Lymphozyten, die aus humanem Blut isoliert wurden,
in α-Minimal-Essential-Medium
(MEM) kultiviert, das mit 10% fötalem
Kälberserum
und Phytohaemagglutinin (PHA) ergänzt war, bei 37°C für 68–72 Stunden
kultiviert. Die Lymphozytenkulturen wurden mit BrdU (0,18 mg/ml,
Sigma) behandelt, um die Zellpopulation zu synchronisieren. Die
synchronisierten Zellen wurden dreimal mit Serum-freiem Medium gewaschen,
um den Block aufzuheben und bei 37°C für 6 Stunden in α-MEM mit
Thymidin (2,5 μg/ml,
Sigma) rekultiviert. Die Zellen wurden geerntet und die Objektträger wurden
unter Verwendung von Standardverfahren, einschließlich einer
hypotonen Behandlung, Fixierung und Lufttrocknung präpariert.
DNA-Fragmente, die das vollständige
ORF von hCDS1 enthalten, wurden Gel-gereinigt und mit dATP unter Verwendung
des BRL-BioNick-Markierungs-Kits biotiniliert (15°C, 1 Stunde;
Heng et al., 1992, Proc. Natl. Acad. Sci. USA, 89: 9509–9513).
-
Die
Objektträger
wurden dann bei 55°C
für eine
Stunde gebacken und die Objektträger
wurden nach einer RNAse-Behandlung in 70% Formamid in 2 × SSC für 2 Minuten
bei 70°C
denaturiert, gefolgt von einer Dehydrierung mit Ethanol. Die Sonden
wurden bei 75°C
für 5 Minuten
in einem Hybridisierungsmix, der aus 50% Formamid und 10% Dextransulfat
besteht, denaturiert. Die Sonden wurden auf die denaturierten chromosomalen
Objektträger
geladen. Nach einer Übernacht-Hybridisierung
wurden die Objektträger
gewaschen und nachgewiesen. FISH-Signale und das DAPI-Bandenmuster
wurden getrennt aufgezeichnet, indem photographische Abbildungen
gemacht wurden und die Zuordnung der FISH-Mapping-Daten mit chromosomalen
Banden wurde durch eine Überbelichtung
von FISH-Signalen mit DAPI-Banden-Chromosomen erreicht (Heng & Tsui, 1994, Methods
in Mol. Biol., 33: 35–49).
-
Beispiel 2 Charakterisierung
von hCSD1-Protein
-
Die
Nukleinsäuresequenz
der hCDS1-cDNA sagt ein Translationsprodukt mit 543 Aminosäuren mit
einem ungefähren
Molekulargewicht von 61 kDa voraus. Dies entspricht fast dem tatsächlichen
Molekulargewicht des endogenen Cds1-Proteins in HeLa-Zellen. Das
vorhergesagte hCDS1-Protein ist zu 28% identisch mit dem Cds1-Protein von S. pombe,
zu 28% identisch mit RAD53 und zu 27% identisch mit der DUN1-Kinase von
S. cerevisiae. Ein Sequenz-Alignment von diesen tatsächlichen
Homologen zeigt mehrere Regionen mit einer Sequenzähnlichkeit
außerhalb
der Kinasedomäne
einschließlich
einer Konservierung der Fork Head-assoziierten Domäne (Hoffmann
et al., 1995, Trends Biochem. Sci., 20: 347–9). Das humane Protein zeigt
dieselbe Gesamtstruktur wie Cds1 von S. pombe und DUN1 von S. cerevisiae
und es fehlt die lange C-terminale Verlängerung, die in RAD53 vorhanden
ist. Eine Northern-Blot-Analyse mit hCDS1 ergab ein einzelnes Transkript
von ungefähr
2,2 kb, das in den Hoden und in 8 untersuchten humanen Krebsproben
exprimiert wurde.
-
Kurz
gesagt wurden 2 Northern-Blots mit multiplen Geweben (Clontech)
und ein Northern-Blot von einer Krebszelllinie (Clontech) mit einer
cDNA-Sonde auf hCDS1 hybridisiert. Die Sonde entspricht dem vollständigen ORF
wie oben beschrieben. Die Blots wurden bei einer hohen Stringenz
gewaschen (0,1 × SSC,
0,1% SDS, 50°C,
2 × 20
Min.) und unter Verwendung eines Kodak X-OMAT-Autoradiographiefilms
mit Intensivierungsscreens bei –70°C belichtet.
-
Beispiel 3 Cdc25-Gesamtaktivitäts-Assay
-
Die
Möglichkeit,
dass eine Dephosphorylierung von Cdc2 bei Vorliegen eines DNA-Schadens herunterreguliert
wird, erforderte einen Assay, um die Analyse der Gesamtaktivität von Cdc25
zu ermöglichen.
In der Gegenwart von EDTA wurde festgestellt, dass Cdc2/Cyclin B
aus asynchronen HeLa-Zellextrakten spontan inaktiv wurde.
-
Kurz
gesagt wurden Zellen in eiskaltem Lysepuffer (50 mM Tris, pH 7,4,
der 2 mM Magnesiumchlorid, 1 mM Phenylmethylsulfonylfluorid und
5 μg/ml
Leupeptin, Pepstatin und Aprotinin enthält) lysiert. Lysate wurden
durch Zentrifugation bei 10 000 × g für 10 Minuten geklärt und die
Proteinkonzentration der Überstände wurde
unter Verwendung des Lowry-Assays bestimmt. Es wurden 10 mM EDTA
zu den Überständen (100 μg in 60 μl) zugegeben
und die Reaktion wurde durch Inkubation bei 30°C gestartet. Bei bestimmten
Assay-Intervallen wurde die Aktivität von Cdc2/Cyclin B durch Messung
der in den Anti-Cyclin-B-Immunpräzipitaten
vorhandenen Histon-H1-Kinase-Aktivität gemessen (Blasina et al.,
supra). Für
Immunoblots wurden 400 μg
Zelllysat unter Verwendung von Anti-Cyclin B-Antikörper immunpräzipitiert
und auf einem 11%-Acrylamid-SDS-Gel aufgelöst. Es wurde ein monoklonaler
Antikörper
gegen das PSTAIRE-Motiv von Cdc2 verwendet, um die unterschiedlichen
Phosphoformen von Cdc2 nachzuweisen.
-
Die
Aktivierung korreliert mit dem Verlust der inhibierten, phosphorylierten
Form von Cdc2, die als die langsamer migrierende Spezies in SDS-PAGE-Gelen
sichtbar ist. Die Aktivierung wurde durch Vanadat, einem Inhibitor
von Cdc25 und anderen Tyrosin-Phosphatasen, verhindert. Darüber hinaus
verringerte eine Immundepletion mit Cdc25C-spezifischen Antiseren
zum großen
Teil eine Aktivierung von Cdc2/Cyclin B. Es gab keinen Anstieg bei
den Cdc2- oder Cyclin B-Proteinspiegeln, und die Phosphorylierung
durch WEE1 und Myt1 wurde durch die Gegenwart von 10 mM EDTA blockiert.
Diese Ergebnisse zeigen daher, dass die Aktivierung von Cdc2 das
Ergebnis einer Dephosphorylierung war. In Lysaten von asynchronen
HeLa-Zellen reicht die endogene Cdc25-Phosphatase-Aktivität zur Dephosphorylierung
aus und aktiviert mehr als 80% des verfügbaren Cyclin B/Cdc2 in 30
Minuten. Eine Analyse von Lysaten von HeLa-Zellen, in denen die
DNA durch Bestrahlung mit 10 Gy γ-Strahlung
für eine
Stunde vor der Ernte beschädigt
wurde, zeigte eine signifikante Verringerung der Aktivierungsrate
von Cdc2, so dass weniger als 25% des verfügbaren Cdc2/Cyclin B während der
30-minütigen
Inkubation aktiviert war. Die Menge von Cdc2/Cyclin B in dem Komplex
war nicht signifikant verändert und
war durch den Zusatz von exogenem GST-Cdc25 im gleichen Maße aktiviert
wie Kontroll-Cdc2/Cyclin B. Eine Bestrahlung mit 10 Gy führte zu
einer mehr als 3-fachen Verringerung der Cdc2-Dephosphorylierungsrate in
den 10 untersuchten Zeitverläufen.
Wenn die Inaktivierung von Cdc25, die oben gemessen wurde, Teil
der DNA-Schaden-Checkpoint-Antwort in humanen Zellen ist, dann könnte erwartet
werden, dass experimentelle Bedingungen, die den DNA-Schadens-Checkpoint übergehen,
die Strahlungs-induzierte Inhibition von Cdc25 blockieren.
-
Beispiel 4 DNA-Schaden-Checkpoint-Wirkung
von hCSD1
-
Die
DNA-Schadensantwort in einer Vielfalt von Zellen ist dafür bekannt,
verschiedene verwandte Kinasen, die strukturell mit PI-3-Kinasen
verwandt sind, zu benötigen.
Zumindest bei einem Mitglied der Familie, DNA-Protein-Kinase, wurde
gezeigt, dass sie sensitiv ist gegenüber Wortmannin in vitro (Hawley
et al., 1996, Genes and Dev., 10: 2383–8; Hartley et al., 1995, Cell,
82: 849–856).
Daher wurde die Möglich keit,
dass eine Wortmannin-sensitive Kinase stromaufwärts auf die Strahlungs-induzierte
Verzögerung
beim M-Phaseneintritt wirkt, getestet (Price et al., 1996, Cancer
Research, 56: 246–250).
HeLa-Zellen können
in der M-Phase durch Nocodazol arretiert werden. Eine Bestrahlung
führt zu
einer Verzögerung
der Zellen in G2 vor dem Nocodazol-sensitiven M-Phasenblock. Daher
ist es durch Zählen
des mitotischen Index von Zellen, die in Nocodazol kultiviert sind,
möglich,
zu bestimmen, ob ein Eintritt in die Mitose verzögert worden ist. Kontrollzellen,
die in der Gegenwart von Nocodazol für 14 Stunden kultiviert wurden,
enthielten 60% mitotische Zellen, wobei die Gegenwart von Wortmannin
nur wenig Wirkung auf diese Zahl hatte. Jedoch verringerte eine
Bestrahlung die Anzahl von Zellen, die den Nocodazol-Blockpunkt
erreichten, auf lediglich 10%. Im Gegensatz dazu zeigte eine Bestrahlung
im der Gegenwart von Wortmannin nur eine schwache Wirkung. Diese
Ergebnisse zeigen, dass Wortmannin den DNA-Schadens-Checkpoint in
G2 in HeLa-Zellen übergeht.
-
Die
Wirkungen von Wortmannin auf eine Strahlungs-induzierte Inaktivierung
von Cdc25 wurden dann getestet. Wortmannin hatte nur eine geringe
Wirkung auf die Aktivierung von Cdc2/Cyclin B in Extrakten, die von
nicht-bestrahlten Kulturen hergestellt wurden, allerdings verringerte
es in großen
Maßen
den Strahlungs-induzierten Abfall bei der Cdc25-Aktivität.
-
Ein
Strahlungs-induzierter G2-Checkpoint wird auch in Zelllinien übergangen,
die vom Patienten mit der genetischen Krankheit Ataxia telangiectasia
stammen. Ataxia telangiectasia-Mutantenzellen besitzen nach einer
Aussetzung gegenüber
vielen jedoch nicht allen DNA-schädigenden Agenzien keine G1-
und G2-Checkpoints (Canman et al., 1994, Cancer Research, 54: 5054–5058).
Die fehlende Fähigkeit
von AT-defizienten
Zellen G1 zu verzögern,
korreliert mit der fehlenden Fähigkeit
p53 hochzuregulieren (Kastan et al., 1992, Cell, 71: 587–589) und
mit der fehlenden Fähigkeit
cAb1 zu phosphorylieren und aktivieren (Baskaran et al., 1997, Nature,
387: 516–519;
Shafman et al., 1997, Nature, 387: 520–523). Die molekulare Basis
für die
fehlende Fähigkeit
G2 zu verzögern
ist nicht bekannt. AT-defiziente Zellen zeigen stark verminderte
Antworten auf Agenzien, die chromosomale Brüche erzeugen, wie z.B. ionisierende γ-Strahlen.
Bemerkenswerterweise weisen AT-defiziente Zellen beinahe normale
Antworten nach der Basenbeschädigung
auf, die durch eine Bestrahlung mit einer UV-Quelle erzeugt wurde
(Canman et al., 1994, Cancer Research, 54: 5054–5058; Painter et al., 1980, Proc.
Natl. Acad. Sci. USA, 77: 7315–7317;
Zampetti-Bosseler et al., 1981, Int. J. Radiat. Biol., 39: 547–558). Die
Wirkungen von UV- und γ-Bestrahlung
auf die Cdc25-Aktivität
von AT-plus- und AT-minus-SV40-transformierten
humanen Fibroblastenzelllinien wurde getestet. AT-Minus-Zellen antworten
auf eine UV-Bestrahlung mit einer starken Verringerung der Rate
mit der Cdc2 dephosphoryliert ist. Im Gegensatz dazu hatte eine γ-Bestrahlung
nur eine schwache Wirkung auf die Dephosphorylierungsrate von Cdc2.
In AT-Plus-Zellen war die Dephosphorylierungsrate nach einer ionisierenden
Bestrahlung oder UV-Bestrahlung
signifikant verringert. Diese Daten zeigen, dass das ATM-Genprodukt
für die
effiziente Inaktivierung von Cdc25 nach einer γ-Bestrahlung erforderlich ist
und zeigt eine Korrelation zwischen der Inaktivierung von Cdc25
und dem verzögerten Einleiten
der M-Phase nach einem DNA-Schaden.
-
Mediatoren
der Checkpoint-abhängigen
Inaktivierung von Cdc25 in humanen Zellen sind exzellente Ziele
zur Herstellung von Therapeutika oder therapeutischen Dosierungsformen,
die eine Antikrebsbehandlung fördern
werden und Nebenwirkungen auf normale Zellen verringern werden.
-
Um
biochemische Charakterisierung von hCDS1 zu ermöglichen, wurde 6his-hCDS1 in Insektenzellen exprimiert,
affinitätsgereinigt
und in HeLa-Zellextrakten in der Gegenwart eines ATP-regenerierenden
Systems inkubiert. EDTA wurde zugegeben, um Kinasen in den Extrakt
zu inhibieren und die Dephosphorylierungsrate und Aktivierung von
Cdc2/Cyclin B wurde kontrolliert.
-
Kurz
gesagt wurden rekombinante Viren, die für 6his-hCDS1, 6his-Chk1, 6his-Cdc2 und GST-Cdc25C kodieren,
unter Verwendung des Bac-to-Bac-Expressionssystems von Gibco/BRL
hergestellt. 6his-Fusionsproteine wurden entsprechend dem Verfahren,
das von Kumagai et al., (1995), Mol. Biol. Cell, 6: 199–213, beschrieben
wurde, aufgereinigt. GSH-Sepharose-Beads wurden für 15 Minuten
in Sf9-Extrakten inkubiert; die Beads wurden durch Zentrifugation
gesammelt und dreimal mit Lysepuffer (50 mM Tris, pH 8,0, 5 mM EDTA, 150
mM NaCl, 0,1% NP40, 5% Glycerin, 0,1% β-Mercaptoethanol und Protease-Inhibitoren)
gewaschen. Die Beads wurden dreimal mit Kinase-Assay-Puffer (50
mM Tris, pH 7,4, 10 mM MgCl2) vor den Phosphorylierungsreaktionen
oder dreimal mit Phosphatase-Assay-Puffer (50 mM Imidazol, pH 7,4, 5 mM
EDTA und 0,1% β-Mercaptoethanol)
vor den Phosphatase-Assays gewaschen.
-
Sowohl
6his-Chk1 als auch 6his-hCDS1 führten
zu einer signifikanten Verringerung der Aktivierung von Cdc2/Cyclin
B in diesen Assays. Die verringerte Aktivierung von Cdc2 war dosisabhängig und
erforderte ATP. Eine Bestätigung,
dass Cdc2 nicht irreversibel durch 6his-Chk1 oder 6his-hCDS1 inhibiert
war, wurde durch die Aktivierung gezeigt, die folgte, wenn überschüssiges GST-Cdc25C
nach einer Kinasebehandlung zugegeben wurde. Daher können sowohl
6his-hCDS1 als auch 6his-Chk1
die Strahlungs-induzierte Herunterregulation von Cdc25, wie sie
in Extrakten beobachtet wird, nachahmen. Diese Experimente verwendeten
HeLa-Zelllysate, die durch Zentrifugation geklärt worden sind und daher ist
es unwahrscheinlich, dass Veränderungen
im subzellulären
Milieu für
die Inaktivierung von Cdc25 verantwortlich sind (Peng et al., 1997,
Science, 277: 1501–1505).
-
Beispiel 5 Direkte Wirkung
von hCDS1 auf Cdc25
-
Indirekte
Inhibitionsmechanismen von Cdc25 durch hCDS1 konnten durch die Zelllysat-Assays
nicht ausgeschlossen werden. Daher wurden Affinitäts-gereinigte
Reagenzien verwendet, um eine direkte Phosphorylierung und Inhibition
der GST-Cdc25-Aktivität durch
hCDS1 zu bestimmen.
-
GST-Cdc25
wurde entweder mit 6his-hCDS1, Mock-Beads oder 6his-Chk1 in der
Gegenwart von γ-32P-ATP für
15 Minuten bei 30°C
inkubiert. Die Proteine wurden durch SDS-PAGE aufgetrennt und durch
Autoradiographie visualisiert. GST-Cdc25 wurde durch 6 his-Chk1
und durch 6his-hCDS1 phosphoryliert. Die Assays wurden durchgeführt, um
zu bestimmen, ob die Cdc25-Phosphatase-Aktivität durch diese Phosphorylierung
betroffen war.
-
GST-Cdc25
wurde auf dessen Fähigkeit
untersucht, die Histon-H1-Kinase-Aktivität von Cdc2/Cyclin B-Immunpräzipitaten
zu aktivieren. Es wurde festgestellt, dass eine Phosphorylierung
von GST-Cdc25 durch 6his-hCDS1 die Fähigkeit von GST-Cdc25 hemmte, Cdc2/Cyclin
B zu aktivieren. Daher zeigen diese Daten, dass 6his-hCDS1 Cdc25 in vitro
inaktivierte und dass Cdc25 nach einem DNA-Schaden in vivo inaktiviert
ist.
-
Da
6his-Chk1 mit GST-Cdc25 assoziiert ist und eine Histon-h1-Kinase-Aktivität in vitro
besitzt (Sanchez et al., 1997, Science, 277: 1497–501), wurde
eine Analyse von Cdc2/Cyclin B-Kinase-Aktivität durchgeführt. Um die GST-Chk1-Wirkungen
zu testen, wurde ein Assay verwendet, indem eine Cdc2-Dephosphorylierung
durch das Verschwinden der langsamer migrierenden Spezies von Cdc2
mit Gelmobilitätsanalysen
kontrolliert wurde.
-
Kurz
gesagt wurde phosphoryliertes Cdc2 aus Sf9-Zellen gereinigt, die
gleichzeitig mit rekombinanten Baculoviren, die für 6his-Cdc2,
6his-Weel, 6his-Myt1 und GST-Cyclin
B kodieren, infiziert (Parker et al., 1992, Science, 257: 1955–1957).
Das 6his-Cdc2, das
mit Cyclin B im Komplex war, wurde unter Verwendung von GSH-Beads
unter denselben Bedingungen wie für GST-Cdc25 gereinigt, außer dass
1 mM VO4 in dem Lysepuffer vorhanden war.
Eine Western-Blot-Analyse zeigte, dass eine vierfache Infektion
eine Phosphorylierung des Hauptteils von Cdc2/GST-Cyclin B an einer
oder beiden inhibitorischen Stellen bewirkte. Diese Phosphatase-Assays
wurden in der Gegenwart von 10 mM EDTA und der Abwesenheit von ATP
durchgeführt,
unter Bedingungen, die die Möglichkeit
von 6his-Chk1 ausschließen,
Cdc2 oder Cyclin B direkt zu phosphorylieren. GST-Cdc25 katalysiert
eine Verringerung der langsamer migrierenden phosphorylierten Formen
von Cdc2. Vor einer Phosphorylierung von GST-Cdc25 durch 6his-Chk1
folgt eine dosisabhängige
Verringerung bei der GST-Cdc25-Aktivität. Diese Daten bestätigen, dass
Chk1 die Cdc25-Aktivität
negativ reguliert (Furnari et al., 1997, Science, 277: 1495–1497; Weinert,
1997, Science, 277: 1450) und verdeutlichen darüber hinaus, dass die negative
Regulation eine Inaktivierung der Phosphatase-Aktivität beinhaltet.
-
Beispiel 6 DNA-Schaden
und Modifikation von hCDS1
-
Da
die vorhergehenden Daten gezeigt haben, dass 6his-hCDS1 Cdc25 inaktiviert
und dass ein DNA-Schaden mit einer Cdc25-Inaktivierung assoziiert
ist, wurde ein Assay durchgeführt,
um zu bestimmen, ob ein DNA-Schaden zu einer Modifikation oder Aktivierung
von hCDS1 führt.
Es wurden Antiseren, die gegen 6his-hCDS1 gewonnen wurden, in Immunkomplex-Kinase-Assays
unter Verwendung von HeLa-Zelllysaten verwendet.
Es wurde ein schwaches Signal, das hCDS1 entspricht, in der Probe
von asynchronen HeLa-Zellen nachgewiesen; eine erhöhte Phosphorylierung
von hCDS1 wurde nach einer Bestrahlung beobachtet.
-
Kurz
gesagt wurden Antikörper
gegen hCDS1 durch Immunisierung eines Kaninchens mit 6his-hCDS1,
das aus Sf9-Zellen gereinigt wurde, hergestellt (Harlow et al.,
Antibodies (Cold Spring Harbor Laboratory Press, NY, 1988)). Das
resultierende Antiserum immunpräzipitiert
eine aktive Kinase mit dem erwarteten Molekulargewicht aus Sf9-Zellen,
die mit 6his-Chk1-Virus infiziert waren, nicht jedoch aus nichtinfizierten Sf9-Zellen
oder von anderen Zellen, die mit 6his-Chk1-Virus infiziert waren.
-
Es
wurde festgestellt, dass die Ergebnisse auf hCDS1 zurückzuführen waren,
indem die Proteinbande nach einer Denaturierung in 4% SDS re-präzipitiert
wurde. Die in vitro-Phosphorylierung ist sehr wahrscheinlich auf
eine Autophosphorylierung zurückzuführen und
das erhöhte
Signal entspricht einem Anstieg der Aktivität nach der Bestrahlung. Die
Zunahme der in vitro-Phosphorylierung von p64Cds1 legt
nahe, dass hCDS1, wie RAD53 und DUN1, als Antwort auf DNA-Schaden
modifiziert ist.
-
Die
Wirkung einer Arretierung der DNA-Synthese auf die Phosphorylierung
von p64Cds1 wurde durch einen weiteren Assay
untersucht. Das hCDS1 aus Replikations-arretierten Zellen verhielt
sich genauso wie das Protein aus asynchronen Kulturen; es wurde
kein signifikanter Anstieg bei der Phosphorylierung als Antwort
auf Thymidin oder anderen Agenzien, die die DNA-Replikation blockieren,
beobachtet. Die erhöhte
Phosphorylierung von p64Cds1 wurde nach
einer Bestrahlung von Thymidin-arretierten Zellen nachgewiesen.
Es wurde auch Wirkung einer Beschädigung von DNA in Zellen, die
hauptsächlich
außerhalb
der S-Phase arretiert wurden, getestet. Die Zellen wurden in der
Gegenwart von Nocodazol für
20 Stunden vor der Bestrahlung inkubiert. Es wurde wiederum ein
schwaches aber nachweisbares Signal in der nicht-bestrahlten Probe
beobachtet. Jedoch führte
eine Bestrahlung von Nocodazol-arretierten Zellen zu einer erhöhten Phosphorylierung.
-
Diese
Resultate sind überraschenderweise
gegensätzlich
zu den Ergebnissen, wie sie in der Hefe gefunden wurden, in der
festgestellt wurde, dass CDS1 der Spalthefe als Antwort auf unvollständig replizierte DNA
aktiviert ist (Boddy et al., 1998, Science, 280: 909–12; Lindsay
et al., 1998, Genes and Dev., 12: 382–95). Die Ergebnisse hier zeigen
eine Rolle von humanem Cds1 beim DNA-Schadens-Checkpoint und nicht
im ReplikationsCheckpoint, wie zuvor in der Hefe festgestellt.
-
Beispiel 7 Arzneimittelidentifikation
-
Die
oben beschriebenen Cdc25-Assays sind geeignet zur Verwendung bei
der Identifikation von chemischen Agenzien, welche den DNA-Schadens-Checkpoint,
der durch hCSD1 und Cdc25 vermittelt ist, entweder durch eine erhöhte oder
inhibierte Aktivität
modifizieren. Daher würde
ein typischer Screening-Assay ähnliche
Bedingungen verwenden, wie oben beschrieben, plus dem Zusatz eines
zu testenden Rea gens. Die Kontrolle der Aktivität der Assay-Bestandteile, d.h.
der Nachweis der Phosphorylierung, wie oben beschrieben, kann im
Vergleich mit Kontrollreaktionen durchgeführt werden, um sowohl eine
erhöhte
als auch inhibierte Aktivität
nachzuweisen.
-
Es
ist klar, dass solche Assays leicht an eine mechanische, automatisierte
Vorrichtung und -Nachweis angepasst werden können. Mit den grundlegenden
Elementen der bekannten Assay-Reaktionen ist der Assay klar geeignet
zur Verwendung zusammen mit automatisierten Niedrigsignalvorrichtungen
mit hohem Durchsatz, die mikroskopische Objektträger-Arrays oder Zell-Biochip-Arrays
zusammen mit CCD-Nachweisvorrichtungen
enthalten können
und zur Verwendung eines sichtbaren Signals, das durch Phosphorylierung
oder eine andere Reaktion ausgelöst
wird, zur Kinase-Aktivität.
-
Beispiel 8 Therapeutische
Verwendung
-
Die
Charakterisierung von hCDS1 und die Feststellung, dass das humane
Cds1 eine Rolle hat beim DNA-Schadens-Checkpoint und nicht bei dem
Replikations-Checkpoint
wie in der Hefe, ermöglicht
die Anwendung dieses Wissens für
die Herstellung von Pharmazeutika und therapeutischen Verfahren,
um als Zusatz für eine
Chemotherapie gegen Krebs zu wirken.
-
Insbesondere
umfassen erfindungsgemäße pharmazeutische
Formulierungen cDNA, RNA, Antisensemoleküle, hCDS1-Protein, Antikörper gegen
hCDS1-Protein oder andere Therapeutika, die denen entsprechen, die
mit Hilfe der erfindungsgemäßen Assays
identifiziert werden und können
zusammen mit einem geeigneten chemotherapeutischen Reagenz verabreicht
werden, um als ein Zusatz für
die Hauptwirkung des chemotherapeutischen Agens zu wirken. Zum Beispiel
ist die Verwendung von Antikrebsarzneimitteln, wie Antimetaboliten,
Antibiotika, alkylierenden Agenzien, Mikrotubulus-Inhibitoren, Steroidhormonen
und deren Antagonisten und andere, allgemein gegen metabolische
Punkte gerichtet, die für
die Zellreplikationen essentiell sind. Während idealerweise diese Arzneimittel
nur mit den zellulären
Prozessen interferieren sollen, die für maligne Zellen charakteristisch
sind, beeinflussen gegenwärtig
verfügbare
Antikrebsarzneimittel alle proliferierende Zellen, d.h. sowohl normale
als auch maligne Zellen. Daher ist eine gegenwärtige Chemotherapie durch eine
scharfe Dosis-Antwort-Kurve der beiden toxischen und therapeutischen
Wirkungen behindert. Daher ermöglicht
eine Co-Verabreichung der erfindungsgemäßen hCDS1-basierenden Arzneimittel
und Arzneimittel, die durch die erfindungsge mäßen hCDS1-Assays identifiziert
werden, mit chemotherapeutischen Agenzien ein verstärktes Abtöten von
malignen Zellen.
-
Ein
Mechanismus zum verstärkten
Abtöten
wird erreicht, indem die DNA-Schadens-Checkpointkontrolle von malignen
Zellen ausgeschaltet wird, um so die Verabreichung von DNA-schädigenden
chemotherapeutischen Agenzien wirksamer zu machen. Das Ausschalten
des DNA-Schadens-Checkpoints kann bewirkt werden, indem die hCDS1-Antwort,
wie durch die Daten oben gezeigt, modifiziert wird.
-
Daher
ist die Co-Verabreichung von neuen hCDS1-basierenden Therapeutika
in Kombination mit einem oder mehreren beliebigen Antikrebsmitteln
von der vorliegenden Erfindung umfasst. Zum Beispiel können normale
Dosierungen der Antikrebsarzneimittel Cytarabin, Fludarabin, 5-Fluoruracil,
6-Mercaptopurin, Methotrexat, 6-Thioguanin, Bleomycin, Dactinomycin,
Daunorubicin, Doxorubicin, Idarubicin, Plicamycin, Carmustin, Iomustin,
Cyclophosphamid, Ifosfamid, Mechlorethamin, Streptozotocin, Navelbin®,
Paclitaxel, Vinblastin, Vincristin, Asparaginase, Cisplatin, Carboplatin,
Etoposid, Interferone, Procarbazin etc. mit der geeigneten Menge von
hCDS1-basierendem Arzneimittel verabreicht werden, so dass a) die
Länge der
Zeit zur Verabreichung verändert
wird, b) die Zeit zwischen den Verabreichungen verändert wird,
c) die Wirksamkeit des chemotherapeutischen Agens auf maligne Zellen
verändert
wird oder d) die Nebenwirkungen des chemotherapeutischen Agens auf
normale Zellen verändert
wird. Die Wirkungen der Co-Verabreichung von hCDS1-basierenden Arzneimitteln
kann eine oder eine Kombination dieser Wirkungen neben anderen sein.
-
Typischerweise
folgt eine Zerstörung
von Krebszellen durch chemotherapeutische Agenzien Kinetiken erster
Ordnung für
eine lange Abtötungswirkung.
Daher würde
die Co-Verabreichung von hCDS1-basierenden Therapeutika so geplant
werden, dass sie die lange Abtötungswirkung
erhöhen.
Typischerweise erfordern chemotherapeutische Behandlungsprotokolle
eine Kombination von Arzneimitteln, die in unterschiedlichen Stadien
des Stoffwechselwegs wirken und dadurch das Abtöten erhöhen, während die toxischen Spiegel
niedrig bleiben. Daher würden
die Co-Verabreichung von hCSD1-basierenden Therapeutika idealerweise
eine Kombination von solchen Protokollen sein, um deren Wirksamkeit
zu verbessern.
-
Idealerweise
würden
die am meisten wirksamen therapeutischen Verfahren eine zielgerichtete
Verabreichung von chemotherapeutischen Arzneimitteln und/oder MDR(multidrug
resistance)-inhibierenden Agenzien mit hCDS1-basierenden Therapeutika
kombinieren, um spezifisch maligne Zellen über die zelleigene nicht-kontrollierte
Replikation ohne DNA-Schadensreparatur zu treffen und zu eliminieren
und sie so schließlich
zum Zelltod zu führen.
-
Die
vorhergehende Diskussion und Beispiele sollen die vorliegende Erfindung
veranschaulichen und diese nicht beschränken. Es sind noch andere Varianten
möglich,
die in den Grundgedanken und Umfang der Erfindung fallen und der
Fachmann wird diese leicht erkennen.
-
-
-
-