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Die
Erfindung wurde vom NIH (National Institutes of Health) durch Grant
No. CA48718 unterstützt. Demzufolge
hat die US-Regierung bestimmte Rechte an der Erfindung.
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Hintergrund
der Erfindung
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In
der Beschreibung werden verschiedene Veröffentlichungen zitiert. Die
vollständigen
Zitate dieser Druckschriften finden sich am Ende der Beschreibung
unmittelbar vor den Ansprüchen.
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Das
Durchlaufen des Zellzyklus ist durch eine Reihe von irreversiblen Übergängen gekennzeichnet, die
diskrete Aufgaben, die für
eine genaue Zellduplikation erforderlich sind, trennen. Diese Übergänge werden negativ
durch Signale reguliert, die den Zellzyklus einschränken, bis
spezifische Bedingungen erfüllt
sind. Beispielsweise wird der Eintritt in die Mitose durch unvollständig replizierte
DNA oder eine DNA-Schädigung
gehemmt (Weinert und Hartwell, 1988). Ein weiterer Feedback-Weg
verzögert
den Übergang
von M zu G1, wenn die mitotische Spindel defekt ist (Hoyt et al.,
1991; Li & Murray,
1991). Diese Einschränkungen
beim Durchlaufen des Zellzyklus sind für die getreue Wiedergabe der
genetischen Information während
der Zellteilung wesentlich (Hartwell & Weinert, 1989). Auf der anderen
Seite koordiniert der Übergang
von der G1- zur S-Phase die Zellproliferation mit Umgebungsgesichtspunkten,
wonach die Prüfungen
des Durchlaufens des Zellzyklus tendenziell autonom werden (Hartwell
et al., 1974; Pardee, 1974, 1989). Unter den extrazellulären Einflüssen, die
das Durchlaufen des Zellzyklus während
G1 einschränken,
befinden sich Proteine, die die Zellproliferation, die Wachstumsfaktor- oder Aminosäure-Verarmung
und den Kontakt von Zelle zu Zelle hemmen. Eine Unterbrechung dieser
Signalwege entkoppelt zelluläre
Reaktionen von der Umgebungskontrolle und kann zu einer uneingeschränkten Zellproliferation
führen.
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Übergänge zwischen
Phasen des Zellzyklus werden durch eine Familie von Cyclin-abhängigen Kinasen
(Cdks) katalysiert (Nurse, 1990; Hartwell, 1991). In einigen Organismen
zielen die physiologischen Signale, die den Übergang von G2 zu M steuern,
auf eine Reihe von Stufen ab, die mitotische Cdk, nämlich Cdc2, aktivieren.
Die Cdc2-Aktivierung wird positiv durch die Phosphorylierung an
Threonin-161 reguliert (Booher & Beach,
1986; Krek & Nigg,
1991; Gould et al., 1991; Solomon et al., 1990; 1992) und negativ
durch Phosphorylierung an Tyrosin-15 (Gould & Nurse, 1989). Eine unvollständige DNA-Replikation
verzögert
die Dephosphorylierung von tyr-15 (Dasso & Newport, 1990; Smythe & Newport, 1992),
und Mutationen in Cdc2, die tyr-15 in einen nicht-phosphorylierbaren
Rest umwandeln, sind letal und verursachen eine vorzeitige Mitose
(Gould & Nurse,
1989). Gleichermaßen
umgehen entweder eine Überexpression
der tyr-15-Phosphatase
Cdc25 (Enoch & Nurse,
1990; Kumagai & Dunphy,
1991) oder der Verlust der tyr-15-Kinasen (Ludgren et al., 1991) das
Erfordernis, dass die DNA-Replikation vor Beginn der Mitose beendet
ist. Weitere Niveaus der Steuerung sind vermutlich erforderlich,
um die Blockierung der Mitose, die durch eine fortschreitende DNA-Replikation verursacht
wird, vollständig
zu erklären
(Sorger & Murray,
1992; Heald et al., 1993; Stueland et al., 1993). Es gibt auch Anzeichen
dafür,
dass der durch DNA-Schädigung
induzierte Zellzyklus-Stillstand
mit einer Inaktivierung von Cdc2 in Zusammenhang steht (Rowley et
al., 1992; Walworth et al., 1993), jedoch ist die Rolle der Tyrosin-Phosphorylierung
in diesem Zusammenhang fraglich (Barbet & Carr, 1993).
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Es
gibt einige Hinweise darauf, insbesondere in Hefe, dass Signale,
die den Übergang
von der G1- zur S-Phase hemmen, die Cdk-Aktivierung blockieren.
Der Paarungspheromon-alpha-Faktor
bringt den S. cerevisiae-Zellzyklus in G1 zum Stillstand (Reid & Hartwell, 1977);
dies korreliert mit einer Abnahme der CDC28-Kinaseaktivität und einem
Abfall des reichlichen Vorkommens der aktiven Komplexe mit einem
Gehalt an G1-Cyklinen und CDC28 (Wittenberg et al., 1990). Das FAR1-Protein
bindet an G1-Cyclin-CDC28-Komplexe in Zellen, die mit alpha-Faktor
behandelt worden sind; dies ist vermutlich für den Zellzyklus-Stillstand
erforderlich (Chang & Herskowitz,
1990; Peter et al., 1993). Weitere Inhibitoren der CDC28-Kinaseaktivität wurden identifiziert,
wobei aber ihre Beziehung zu physiologischen Signalen, die das Fortschreiten
des Zellzyklus steuern, nicht bekannt ist (Mendenhall, 1993; Dunphy & Newport, 1989).
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Säugetierzellen,
wie Hefe, benötigen
Cyclin-abhängige
Kinasen für
das Durchlaufen von G1 und den Eintritt in die S-Phase (D'Urso et al., 1990;
Blow & Nurse,
1990; Furukawa et al., 1990; Fang & Newport, 1991; Pagano et al., 1993;
Tsai et al., 1993). Sowohl D- als auch E-Typ-Cycline sind geschwindigkeitsbegrenzend
für die
Umwandlung von G1 zu S und beide bewirken eine Verringerung (wenn
nicht Beseitigung) des Bedarfs der Zelle an mitogenen Wachstumsfaktoren
(Ohtsubo & Roberts,
1993; Quelle et al., 1993). Es gibt jedoch wenig Informationen über die
Art und Weise, wie diese Cycline und Cdks negativ durch extrazelluläre Signale,
die die Zellproliferation hemmen, reguliert werden.
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Es
wurde untersucht, wie zwei Signale, die den Zellzyklus in G1, den
Kontakt von Zelle zu Zelle und TGF-β blockieren, die Aktivität einer
G1-Cyclin-abhängigen
Kinase, Cdk2, beeinträchtigen
(Paris et al., 1990; Elledge & Spotswood,
1991; Koff et al., 1991; Tsai et al., 1991; Elledge et al., 1992; Rosenblatt
et al., 1992). Der Zellzyklus von Mv1Lu-Nerz-Epithelzellen kann in G1 durch Wachstum
zu hoher Dichte zum Stillstand gebracht werden. Diese kontaktinhibitierten
Zellen hemmen sowohl Cyclin E als auch Cdk2, jedoch ist eine mit Cyclin
E assoziierte Kinaseaktivität
nicht vorhanden (Koff et al., 1993). Der Eintritt in die S-Phase
kann auch verhindert werden, wenn Mv1Lu-Zellen aus der Kontakthemmung
in Gegenwart von TGF-β freigesetzt
werden; dies korreliert mit einer Blockierung der Phosphorylierung
des Retinoblastom (Rb)-Proteins (Laiho et al. 1990). Sowohl Cdk2
als auch Cdk4 werden als Rb-Kinasen angesehen (Matsushime et al.,
1992; Hinds et al., 1993; Kato et al., 1993; Ewen et al., 1993a;
Dowdy et al., 1993), was darauf schließen lässt, dass der durch TGF-β induzierte
Zellzyklus-Stillstand eine Hemmung von Cdks während G1 beinhalten kann (Howe
et al., 1991). Im Einklang damit steht, dass in der späten G1-Phase
durch TGF-β zum Stillstand
gebrachte Zellen ebenso wie kontaktgehemmte Zellen sowohl Cyclin
E als auch Cdk2 exprimieren, jedoch keine katalytisch aktiven Cyclin E-Cdk2-Komplexe
enthalten (Koff et al., 1993). Die Cdk4-Synthese wird auch durch
TGF-β unterdrückt (Ewen et
al., 1993b). Die Inaktivität
von Cdk2 zusammen mit dem Fehlen von Cdk4 kann die Blockierung der Rb-Phosphorylierung
in diesen Zellen erklären.
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Hier
wird dargelegt, dass kontaktgehemmte und TGF-β-behandelte Zellen, jedoch nicht proliferierende Zellen,
einen titrierbaren Überschuss
eines 27 kD-Proteins enthalten, das an den Cyclin E-Cdk2-Komplex
bindet und dessen Aktivierung verhindert. Die Hemmwirkung von p27
kann kompetitiv durch den Cyclin D2-Cdk4-Komplex beeinflusst werden,
was darauf schließen
lässt,
dass p27 und Cyclin D2-Cdk4
innerhalb eines Wegs wirken, der Wachstumshemmsignale auf Cdk2 überträgt.
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Erfindungsgemäß wird ein
isoliertes 27 kD-Protein bereitgestellt, das zur Bindung an einen
Cyclin E-Cdk2-Komplex
und zur Hemmung von dessen Aktivierung befähigt ist. Die Erfindung stellt
ferner damit in Zusammenhang stehende rekombinante Nucleinsäuremoleküle, Wirtsvektorsysteme
und Verfahren zu ihrer Herstellung bereit. Schließlich stellt
die Erfindung Verfahren zum Identifizieren von Mitteln und zur Verwendung von
Mitteln, die auf die p27-Funktion einwirken oder diese nachahmen,
bereit, um die regulatorische Rolle von p27 bei der Zellproliferation
auszunützen.
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Zusammenfassende
Darstellung der Erfindung
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Erfindungsgemäß wird ein
isoliertes Protein mit einem durch SDS-Polyacrylamid-Gelelektrophorese gemessenen
scheinbaren Molekulargewicht von etwa 27 kD bereitgestellt, das
zur Bindung an einen Cyclin E-Cdk2-Komplex und zur Hemmung von dessen
Aktivierung befähigt
ist.
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Gegenstand
der vorliegenden Erfindung ist ferner ein rekombinantes Nucleinsäuremolekül, das für das erfindungsgemäße Protein
kodiert.
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Gegenstand
der Erfindung ist ferner ein Vektor, der das erfindungsgemäße rekombinante
Nucleinsäuremolekül umfasst.
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Gegenstand
der Erfindung ist ferner ein Wirt-Vektor-System zur Herstellung
eines Proteins mit einem durch SDS-Polyacrylamid-Gelelektrophorese gemessenen
scheinbaren Molekulargewicht von etwa 27 kD, das zur Bindung an
einen Cyclin E-Cdk2-Komplex und zur Hemmung von dessen Aktivierung
befähigt
ist, wobei das System den erfindungsgemäßen Vektor in einem geeigneten
Wirt umfasst.
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Gegenstand
der Erfindung ist ferner ein Verfahren zur Herstellung eines Proteins
mit einem durch SDS- Polyacrylamid-Gelelektrophorese
gemessenen scheinbaren Molekulargewicht von etwa 27 kD, das zur Bindung
an einen Cyclin E-Cdk2-Komplex und zur Hemmung von dessen Aktivierung
befähigt
ist, wobei das Verfahren das Züchten
des erfindungsgemäßen Wirt-Vektor-Systems
unter Bedingungen, die die Erzeugung des Proteins ermöglichen,
und das Gewinnen des dadurch erzeugten Proteins umfasst.
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Gegenstand
der Erfindung ist ferner ein Verfahren zur Bestimmung der Tatsache,
ob ein Mittel zur spezifischen Hemmung der Fähigkeit von p27-Protein zur
Hemmung der Aktivierung eines Cyclin E-Cdk2-Komplexes befähigt ist,
wobei das Verfahren folgendes umfasst: (a) geeignete Mengen an p27-Protein,
Cyclin E, Cdk2 und dem Mittel werden unter geeigneten Bedingungen
in Kontakt gebracht; (b) p27, Cyclin E, Cdk2 und das Mittel werden
unter Bedingungen in Kontakt gebracht, die die Bildung eines aktiven
Cyclin E-Cdk2-Komplexes
in Abwesenheit von p27-Protein ermöglichen würden; (c) die Menge des auf
diese Weise gebildeten aktiven Cyclin E-Cdk2-Komplexes wird quantitativ
bestimmt; und (d) die Menge des auf diese Weise gebildeten aktiven
Cyclin E-Cdk2-Komplexes
wird mit der Menge des in Abwesenheit des Mittels gebildeten aktiven
Cyclin E-Cdk2-Komplexes verglichen, wobei die Tatsache, dass die
Menge des in Gegenwart des Mittels gebildeten aktiven Cyclin E-Cdk2-Komplexes
größer als
die in Abwesenheit des Mittels gebildete Menge ist, darauf hinweist,
dass das Mittel zu einer spezifischen Hemmung der Fähigkeit
von p27-Protein, die Aktivität
des Cyclin E-Cdk2-Komplexes
zu hemmen, befähigt
ist.
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Gegenstand
der Erfindung ist ferner ein Verfahren zur Bestimmung, ob ein Mittel
zur spezifischen Verstärkung
der Fähigkeit
von p27-Protein, die Aktivierung des Cyclin E-Cdk2-Komplexes zu
hemmen, befähigt ist,
wobei das Verfahren die folgenden Schritte umfasst: (a) geeignete
Mengen an p27-Protein, Cyclin E, Cdk2 und dem Mittel werden unter geeigneten
Bedingungen in Kontakt gebracht; (b) p27, Cyclin E, Cdk2 und das Mittel
werden unter Bedingungen in Kontakt gebracht, die die Bildung eines
aktiven Cyclin E-Cdk2-Komplexes in
Abwesenheit von p27-Protein ermöglichen
würden;
(c) die Menge des auf diese Weise gebildeten aktiven Cyclin E-Cdk2-Komplexes
wird quantitativ bestimmt; und (d) die Menge des auf diese Weise
gebildeten aktiven Cyclin E-Cdk2-Komplexes
wird mit der Menge des in Abwesenheit des Mittels gebildeten aktiven
Cyclin E-Cdk2-Komplexes verglichen, wobei die Tatsache, dass die
Menge des in Gegenwart des Mittels gebildeten aktiven Cyclin E-Cdk2-Komplexes
kleiner als die in Abwesenheit des Mittels gebildete Menge ist,
darauf hinweist, dass das Mittel zu einer spezifischen Verstärkung der
Fähigkeit
von p27-Protein, die Aktivität
des Cyclin E-Cdk2-Komplexes zu hemmen, befähigt ist.
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Gegenstand
der Erfindung ist ferner ein Verfahren zur Behandlung eines Subjekts
mit einer hypoproliferativen Störung,
wobei das Verfahren die Verabreichung einer therapeutisch wirksamen
Menge eines Mittels, das zur spezifischen Verstärkung der Fähigkeit von p27-Protein, die
Aktivierung des Cyclin E-Cdk2-Komplexes in den hyperproliferativen
Zellen des Subjekts zu hemmen, befähigt ist, an das Subjekt umfasst,
um dadurch das Subjekt zu behandeln.
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Gegenstand
der Erfindung ist ferner ein Verfahren zur Behandlung eines Subjekts
mit einer hypoproliferativen Störung,
wobei das Verfahren das Verabreichen einer therapeutisch wirksamen
Menge eines Mittels, das zur spezifischen Hemmung der Fähigkeit
von p27-Protein, die Aktivierung des Cyclin E-Cdk2-Komplexes in
den hypoproliferativen Zellen des Subjekts zu hemmen, an das Subjekt
umfasst, um dadurch das Subjekt zu behandeln.
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Gegenstand
der Erfindung ist ferner ein Verfahren zur Diagnose einer hyperproliferativen
Störung
bei einem Subjekt, wobei die Störung
mit dem Vorliegen einer p27-Proteinmutation
in den Zellen des Subjekts in Zusammenhang steht, wobei bei dem
Verfahren das Vorliegen einer p27-Proteinmutation in den Zellen des Subjekts
umfasst, wobei die Mutation mit einer hyperproliferativen Störung in
Zusammenhang steht, so dass dadurch eine hyperproliferative Störung im
Subjekt diagnostiziert wird.
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Gegenstand
der Erfindung ist ferner eine pharmazeutische Zusammensetzung, die
eine wirksame Menge eines rekombinanten Virus, der zur Infektion
einer geeigneten Wirtszelle befähigt
ist, wobei das rekombinante Virus das erfindungsgemäße Nucleinsäuremolekül umfasst,
und einen pharmazeutisch verträglichen Träger umfasst.
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Gegenstand
der Erfindung ist schließlich
ein Verfahren zur Behandlung eines Subjekts, das an einer hyperproliferativen
Störung,
die mit dem Vorliegen einer p27-Proteinmutation in den Zellen des
Subjekts in Zusammenhang steht, leidet, wobei das Verfahren die
Verabreichung der erfindungsgemäßen pharmazeutischen Zusammensetzung
an das Subjekt in einer Menge, die eine Behandlung des Subjekts
bewirkt, umfasst.
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Kurze Beschreibung
der Figuren
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1A
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Aktivierung von Cdk2 durch
Cyclin E in Extrakten von proliferierenden und in Bezug auf das
Wachstum zum Stillstand gekommenen Zellen
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Cyclin
E wurde zu Extrakten von kontaktgehemmten Zellen (0) und zu Zellen,
die 15 Stunden in Gegenwart (0β15)
oder Abwesenheit (15) von TGF-B von der Kontakthemmung befreit worden
waren, gegeben. Die Zellen nach 15 Stunden werden im Text als "proliferierende Zellen" bezeichnet, um darauf hinzuweisen, dass
sie den Zellzyklus durchlaufen und in die S-Phase eingetreten sind.
0,05 μl
Cyclin E entspricht physiologischen Konzentrationen von Cyclin E
in diesen Extrakten. Der Eckeinsatz zeigt die Titration von Konzentrationen
bis zum 3-fachen der physiologischen Konzentration von Cyclin E.
Cyclin E-Immunopräzipitate
wurden auf Histon H1-Kinaseaktivität getestet. Die Ergebnisse
wurden quantitativ unter Verwendung eines Phosphorimagers bestimmt.
Hintergrundkonzentrationen der Phosphorylierung, die in Abwesenheit
von exogenem Cyclin E beobachtet wurden, wurden von jeder Probe
abgezogen.
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1B
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Aktivierung von Cdk2 durch
Cyclin E in Extrakten aus proliferierenden und in Bezug auf das
Zellwachstum zum Stillstand gekommenen Zellen
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Extrakte
wurden von kontaktgehemmten Zellen (0) und von Zellen, die 15 Stunden
in Gegenwart (0β15)
oder Abwesenheit (15) von TGF-β von
der Kontakthemmung freigesetzt worden waren, hergestellt. Physiologische
Mengen an Cyclin E wurden zu verschiedenen Mengen dieser Extrakte
und zu Gemischen von Extrakten gegeben. Extrakte von proliferierenden
und zum Stillstand gekommenen Zellen wurden in den angegebenen Verhältnissen
vermischt. Die Gesamtmenge an Protein in jedem Gemisch betrug 75 μg. Die Menge des
jeweils verwendeten Extrakts (μg)
ist angegeben. Nach der Inkubation wurde Cyclin E immunopräzipitiert und
auf H1-Kinaseaktivität
getestet. Die Ergebnisse wurden quantitativ unter Verwendung eines
Phosphorimagers bestimmt. Hintergrundkonzentrationen der Phosphorylierung,
die in Abwesenheit von exogenem Cyclin E beobachtet wurden, wurden
von jeder Probe abgezogen.
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2A
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Ein Cdk2-Inhibitor bindet
an Cyclin E-Cdk2-Komplexe
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Die
angegebenen Extrakte wurden mit Cdk2-Sepharose-Kügelchen (K), Cyclin E-Cdk2-Sepharose-Kügelchen
(EK) oder Leerwert-Sepharose-Kügelchen
(0) inkubiert. Die Cdk2-Kügelchen
enthielten im Vergleich zum Zellextrakt die 2-fache Cdk2-Menge. Die Cyclin
E-Cdk2-Kügelchen
enthielten im Vergleich zum Zellextrakt etwa die 60-fache Menge
Cyclin E. Nach Inkubation wurde ein Teil eines jeden Überstands
durch Western Blotting analysiert, um zu bestätigen, dass weder Cyclin E
noch Cdk2 aus den Matrices ausgelaugt worden waren. Der Rest des Überstands
wurde auf Cdk2-Aktivierung durch Zugabe von 2-physiologischen Mengen
an Cyclin E getestet. Cyclin E-Immunopräzipitate wurden auf H1-Kinaseaktivität getestet.
Die Ergebnisse wurden mit einem Phosphorimager quantitativ bestimmt.
Eine partielle Verarmung des Inhibitors durch die Cdk2-Kügelchen
kann der Bildung von Cyclin-Cdk2-Komplexen
während
der Inkubation mit dem Zellextrakt zuzuschreiben sein.
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2B
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Ein Cdk2-Inhibitor bindet
an Cyclin E-Cdk2-Komplexe.
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Cdk2
wurde aus Extrakten von kontaktgehemmten Zellen (0) und Zellen,
die 15 Stunden in Gegenwart (0β15)
oder Abwesenheit (15) von TGF-β von
der Kontakthemmung freigesetzt worden waren, immunopräzipitiert.
Die Hälfte
eines jeden Immunopräzipitats
wurde mit Cyclin E plus CAK inkubiert. Die andere Hälfte wurde
einer Scheininkubation unterzogen. Jedes Immunopräzipitat
wurde sodann auf Histon H1-Kinaseaktivität getestet. Die Ergebnisse
wurden quantitativ mit einem Phosphorimager bestimmt. Bei fehlender
CAK-Zugabe zeigte Cyclin E nur eine sehr geringe Aktivierungswirkung
auf immunopräzipitiertes
Cdk2 (Daten nicht aufgeführt).
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2C
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Ein Cdk2-Inhibitor bindet
an Cyclin E-Cdk2-Komplexe
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Einfluss
von Kinase-inaktiver Cdk2 auf die Cyclin E-Aktivität in Extrakten
aus Zellen im Wachstumsstillstand. Jeder Extrakt wurde mit einem
5-fachen Überschuss
an Cyclin E (unmittelbar an der Cyclin E-Schwelle für dieses
Lysat), mit einem 0,5-fachen Überschuss
an Kinase-inaktiver Cdk2 (Cdk2K) oder mit beidem inkubiert. Diese
Verhältnisse
wurden auf der Grundlage empirischer Bestimmungen der maximalen Menge
an Cdk2K, die ohne Maskierung des Großteils des zugesetzten Cyclin
E zugesetzt werden konnte, gewählt.
Cyclin E-Immunopräzipitate
wurden auf H1-Kinaseaktivität
getestet. Die Ergebnisse wurden quantitativ mit einem Phosphorimager
bestimmt.
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3A
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Aktivierung von Cdc2 durch
Cyclin B
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Cyclin
B und Cyclin E wurden zu Extrakten von Zellen, die nach 15-stündiger Kontakthemmung
in Gegenwart (0β15)
oder Abwesenheit (15) von TGF-β freigesetzt
worden waren, gegeben. Nach Zugabe der Cycline wurden die Extrakte
aufgeteilt und einer Immunopräzipitation
mit Antiseren, die entweder gegen den C-Terminus von Cdc2 oder den
C-Terminus von Cdk2 gerichtet waren, unterzogen. Die Immunopräzipitate wurden
auf H1-Kinaseaktivität
getestet. Die Produkte wurden an einem 12%-Polyacrylamidgel aufgetrennt.
Die als "endogen" bezeichneten Reaktionen
enthalten kein zugesetztes Cyclin.
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3B
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Aktivierung von Cdc2 durch
Cyclin B
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Cyclin
B wurde zu Extrakten von Zellen, die nach 15-stündiger
Kontakthemmung in Gegenwart von (0β15) oder Abwesenheit (15) von
TGF-β freigesetzt
worden waren, gegeben. Die Hälfte
der einzelnen Reaktionsgemische wurde mit gereinigter CAK versetzt.
Cdc2 wurde mit Antikörper
gegen den C-Terminus von Cdc2 immunopräzipitiert und auf H1-Kinaseaktivität getestet.
Die Ergebnisse wurden quantitativ unter Verwendung eines Phosphorimagers
bestimmt.
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4A
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Einfluss von Cyclin D-Cdk4-Komplexen
auf die Cyclin E-Aktivität
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Extrakte
wurden von kontaktgehemmten Zellen (0) und von Zellen, die 15 Stunden
von der Kontakthemmung in Gegenwart (0β15) oder Abwesenheit (15) von
TGF-β freigesetzt
worden waren, hergestellt. 0,05 μl
Sf9-Zelllysate mit einem Gehalt an Cyclin D2, Cdk4, Cyclin D2-Cdk4-Komplexen
oder Komplexen mit einem Gehalt an gebundenem D2 zur katalytischen
Inaktivierung von Cdk4 (Cdk4K) wurden zu diesen Extrakten zusammen
mit physiologischen Mengen an Cyclin E gegeben. Diese Mengen an
Cyclin D2 und Cdk4 liegen nahe an den physiologischen Mengen dieser
Proteine. Cyclin E wurde immunopräzipitiert und auf damit verbundene Histon
H1-Kinaseaktivität
getestet.
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4B
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Einfluss von Cyclin D-Cdk4-Komplexen
auf die Cyclin E-Aktivität
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Extrakte
wurden aus Zellen hergestellt, die nach 15-stündiger Kontakthemmung in Gegenwart
(0β15) oder
Abwesenheit (15) von TGF-β freigesetzt
worden waren. 0,05 μl
Sf9-Zelllysat mit einem Gehalt an den angegebenen Cyclin D-Cdk4-Komplexen
wurden zu diesen Extrakten in Gegenwart oder Abwesenheit von Cyclin E
gegeben. Cyclin E wurde immunopräzipitiert
und auf damit verbundene Histon H1-Kinaseaktivität getestet.
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5A
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Ein 27 kD-Cyclin-E-Cdk2-Bindungsprotein
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Kontaktgehemmte
Mv1Lu-Zellen wurden aus dem ruhenden Zustand durch erneutes Ausstreichen
in geringerer Dichte freigesetzt. Extrakte von mit 35S Methionin
markierten Zellen wurden nach 0 und 15 Stunden hergestellt. Einige
Kulturen wurden 15 Stunden in Gegenwart von 100 pM TGF-β (0β15) inkubiert.
Diese metabolisch markierten Extrakte wurden gemäß den Angaben behandelt und
gebundene Proteine wurden in Probenpuffer eluiert und durch SDS-PAGE
und anschließend
durch Fluorographie analysiert. Die Wanderung von Molekulargewichtsmarkern
ist angegeben. Mit 35S-Methionin markierte Zellextrakte wurden mit
Cdk2 oder Cyclin E-Cdk2-Komplexen
inkubiert und gebundene Proteine wurden in Probenpuffer eluiert.
Der Pfeil gibt die Wanderung eines 27 kD-Proteins (p27), das spezifisch
mit Cyclin E-Cdk2-Komplexen
in Extrakten von kontaktgehemmten und mit TGF-β behandelten Zellen assoziiert
ist, an.
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5B
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Ein 27 kD-Cyclin E-Cdk2-Bindungsprotein
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Extrakte
von metabolisch markierten, kontaktgehemmten Mv1Lu-Zellen wurden mit
verschiedenen Mengen an Cdk2 oder Cyclin E-Cdk2 im Vergleich zu
Standardbedingungen inkubiert und gebundene Proteine wurden auf
die vorstehend angegebene Weise analysiert. Die Anwesenheit von
p27 ist angegeben (Pfeil).
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5C
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Ein 27 kD-Cyclin E-Cdk2-Bindungsprotein
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Cyclin
D2-Cdk4-Komplexe verhindern die Bindung von p27 an Cyclin E-Cdk2.
Extrakte von kontaktgehemmten Zellen wurden mit 4 μl von Baculovirus
erzeugtem Cyclin D2-Cdk4-Komplex 30 Minuten bei 4°C vorinkubiert,
wonach die Zugabe des Cyclin E-Cdk2-Komplexes folgte.
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5D
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Ein 27 kD-Cyclin E-Cdk2-Bindungsprotein
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Gewinnung
von p27 in Cdk4-Immunopräzipitaten. Überstände von
5C wurden mit einem anti-Cdk4-Antiserum immunopräzipitiert und die Immunopräzipitate
wurden an 12% SDS-PAGE analysiert. Der offene Pfeil bei 34 kD zeigt
das endogene Nerz-Cdk4-Protein, während der ausgefüllte Pfeil
p27, das mit den Cyclin D2-Cdk4-Komplexen assoziiert ist, angibt.
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6A
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Wärmestabilität von p27 und des Cdk2-Inhibitors
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Die
p27-Bindung ist wärmestabil
und p27 kann aus proliferierenden Zellextrakten durch Wärmebehandlung
gewonnen werden. Mv1Lu-Zellen wurden von der Kontakthemmung 15 Stunden
mit (0β15)
oder ohne (15) TGF-β1
freigesetzt. Zellen wurden metabolisch unter Verwendung von 35S-Methionin
markiert. Vor der Inkubation mit Cdk2 oder Cyclin E-Cdk2-Komplexen wurden
die Zellextrakte entweder keiner Vorbehandlung unterzogen oder 3
Minuten auf 100°C
erwärmt.
Anzumerken ist das Auftreten von p27 (Pfeil) im wärmebehandelten
15 Stunden-Zellextrakt.
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6B
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Wärmestabilität von p27 und des Cdk2-Inhibitors
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Die
Cdk2-Inhibitoraktivität
kann aus proliferierenden Zellextrakten durch Wärmebehandlung gewonnen werden.
Die mit Cyclin E assoziierte Kinaseaktivität wurde in Extrakten von asynchron
proliferierenden Zellen durch Immunopräzipitation mit Antikörpern gegen
humanes Cyclin E gemessen. Als Substrat wurde Histon H1 verwendet.
Die Ergebnisse wurden quantitativ mit einem Phosphorimager bestimmt.
Bahn 1: keine Zugaben; Bahn 2: der Extrakt wurde mit dem 3-fachen
von physiologischen Mengen an Cyclin E ergänzt; Bahn 3: wie in Bahn 2,
mit der Ausnahme, dass ferner wärmebehandelter
Extrakt von proliferierenden Zellen (vergl. Methoden) zum Zellextrakt
gegeben wurde.
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6C
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Wärmestabilität von p27 und des Cdk2-Inhibitors
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Die
Cdk2-Inhibitoraktivität
war wärmestabil.
Extrakte wurden aus kontaktgehemmten Zellen (0), aus Zellen, die
48 Stunden in Gegenwart von TGF-β aus
der Kontakthemmung freigesetzt worden waren (0β48) oder asynchron proliferierenden
Zellen (Exp) hergestellt. Die mit Cyclin E assoziierte Kinaseaktivität wurde
mit oder ohne Zugabe von exogenem Cyclin E gemessen. In den angegebenen
Bahnen wurden Extrakte von proliferierenden Zellen mit einer gleichen
Menge an Extrakt von nicht-proliferierenden Zellen, die entweder
unbehandelt oder 5 Minuten auf 100°C erwärmt worden waren, vermischt.
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7A
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Hemmung von mit Cyclin
E-assoziierter Kinaseaktivität
durch gereinigtes p27
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Extrakte
von metabolisch markierten, kontaktgehemmten Mv1Lu-Zellen wurden einer
Chromatographie an Cdk2- oder Cyclin E-Cdk2-Affinitätssäulen unterworfen.
Gebundene Proteine wurden in Puffer von geringem pH-Wert eluiert
und durch SDS-PAGE
analysiert. In Cyclin E-Cdk2-Eluaten vorhandenes p27 ist angegeben
(Pfeil).
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7B
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Eluate von Cdk2- oder
Cyclin E-Cdk2-Säulen
wurden mit Aceton gefällt
und renaturiert (vergl. Methoden)
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Eine
Portion eines jeden Eluats wurde zu einem Extrakt von proliferierenden
Zellen gegeben. Cyclin E wurde zugegeben und die mit Cyclin E assoziierte
Histon H1-Kinaseaktivität
wurde gemessen. Die mit Cyclin E assoziierte H1- Kinaseaktivität wurde quantitativ bestimmt
und als prozentuale Hemmung im Vergleich zu Extrakten, die keine
Zugaben erhalten hatten, aufgetragen.
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7C
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Renaturierte
Eluate wurden mit Cdk2 oder Cyclin E-Cdk2-Komplexen inkubiert. p27 (Pfeil) ging
nach Renaturierung eine Bindung mit Cyclin E-Cdk2 ein.
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7D
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Eluate
von Cyclin E-cdk2-Säulen
wurden an 12%-Acrylamidgelen
fraktioniert. Die Gele wurden gemäß den Angaben geschnitten und
die Proteine wurden eluiert und renaturiert. Eine Portion des aus
jedem Gelschnitt gewonnenen Proteins wurde zusammen mit Cyclin E
zu Extrakten, die aus proliferierenden Mv1Lu-Zellen hergestellt
worden waren, gegeben. Cyclin E-Immunopräzipitate wurden auf Histon
H1-Kinaseaktivität
getestet.
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8A, 8B, 8C und 8D
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Reinigung, Cyclin E-Cdk2-Wechselwirkung
und in vitro-Translation
von Kip1
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A:
Wärmebehandelte
Extrakte von im Ruhezustand befindlichen Mv1Lu-Zellen wurden einer
Cyclin E-Cdk2-Affinitätschromatographie
unterworfen. Das Eluat wurde durch SDS-PAGE aufgetrennt und einer
Silberfärbung
unterzogen. p27Kip1 ist mit einem Pfeil
bezeichnet. Bei der breiten Bande handelt es sich um Cdk2-HA und
bei der 69 kd-Bande um eine Verunreinigung, die auch in Leerwertbahnen
vorhanden ist. B: Extrakte von metabolisch markierten, im Ruhezustand
befindlichen Mv1Lu-Zellen wurden mit Präimmun-Kaninchenserum (Kontrolle)
oder anti-Cdk2-Antikörper
präzipitiert.
C: metabolisch markiertes p27, das durch Copräzipitation mit anti-Cdk2-Antikörpern wie
im Feld B (in vivo-p27) oder durch Cyclin E-Cdk2-Affinitätschromatographie
wie in Feld A (in vitro-p27) erhalten worden war, wurde mit V8-Protease
verdaut und durch SDS-PAGE und Fluorographie dargestellt. D: in
vitro-Translationen mit einem Gehalt an leerem Vektor (Vektor) oder
Vektor, der für
mit Histidin markiertes Mäuse-Kip1 (Kip1) kodiert,
wurden an Ni++-NTA-Agarose gebunden, einer Siedebehandlung
im gleichen Puffer unterworfen und durch SDS-PAGE aufgetrennt.
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9A und 9B
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Säugetier-Kip1-Sequenzen und
Vergleich mit Cip1/WAF1
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A:
Aminosäuresequenzen,
abgeleitet von Kip1-cDNAs vom Nerz (mk), der Maus (m) und dem Menschen
(h). Identische Aminosäuren
sind durch Punkte angegeben. Die verfügbare Nerz-Sequenz ist am C-Terminus
unvollständig.
Peptidsequenzen von gereinigtem Kip1 sind unterstrichen. Eine dicke
Unterstreichung gibt die beiden Sequenzen an, die zur Konstruktion
von degenerierten Oligonucleotiden für die PCR dienten. B: Sequenzausrichtung
zwischen humanem Kip1 und Cip1/WAF1. Das mutmaßliche zweiteilige nukleare
Lokalisierungssignal in beiden Proteinen ist unterstrichen. Eine
Cdc2-Kinase-Konsensusstelle, die in Kip1 vorhanden ist, ist durch
einen dicken Balken gekennzeichnet.
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10A, 10B, 10C, 10D und 10E
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In vitro-Cdk-Hemmung
durch Kip1 und Identifizierung einer Cdk-Inhibitordomäne von Kip1
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Zelllysate
mit einem Gehalt an baculoviralem Cyclin E und Cdk2 (A, C) oder
die angegebenen Cyclin/Cdk-Kombinationen wurden auf Histon H1-Kinaseaktivität (A, B)
und Rb- Kinaseaktivität (C, D)
in Gegenwart der angegebenen Konzentrationen an Kip1 getestet. Repräsentative
Gele mit einem Gehalt an den phosphorylierten Substraten sind angegeben
(A, C). Relative Phosphorylierungsgrade wurden quantitativ bestimmt
und sind als prozentualer Anteil der Phosphorylierung, die bei Reaktionen
ohne Kip1 beobachtet wurde, aufgetragen. E: Schematische Darstellung
des Kip1-Proteins
unter Angabe der Regionen von höchster
Homologie mit Cip1/WAF1 (dunkle Kästchen; vergl. Auch 9B). Balken und Ziffern geben die Größe und Position
der verschiedenen Fragmente wieder, die mit einer C-terminalen Hexahistidin-Markierung erzeugt
wurden und in Cdk-Hemmtests verwendet wurden. Die Aktivität dieser
Fragmente ist als prozentualer Anteil der Aktivität von Kip1
von voller Länge
angegeben.
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11A und 11B
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Kip1 hemmt in vitro die
Aktivierung von Cdk2
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Extrakte
von exponentiell wachsenden A549-Zellen wurden mit baculoviral exprimiertem,
mit Histidin markiertem Cyclin E allein oder zusammen mit Kip1 inkubiert.
Cyclin E-Komplexe wurden sodann mit Ni++-NTA-Agarose
aufgespürt
und auf Histon H1-Kinaseaktivität
(A) und durch Western-Immunoblotting unter Verwendung von anti-Cdk2-Antikörper (B)
getestet. Die Kinaseaktivität
wurde quantitativ durch ein Phosphorimager bestimmt und in Form
von willkürlichen
Einheiten angegeben. Bei B zeigt Cdk2* die rascher wandernde Form
von Cdk2 an, die Cdk2 entspricht, das an Thr160 phosphoryliert
ist (Gu et al., 1992).
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12A und 12B
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Expressionsmuster
von Kip1 in verschiedenen Geweben und Zellproliferationszuständen
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Kip1-Northern-Blots
unter Verwendung von gleichen Mengen an poly(A)+-RNA
aus den angegebenen humanen Geweben (A) oder von Mv1Lu-Zellen in
verschiedenen Proliferationszuständen
(B). Der letztgenannte Blot wurde mit einer Glycerinaldehydphosphat-dehydrogenase-Sonde
rehybridisiert.
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Ausführliche
Beschreibung der Erfindung
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Gegenstand
der Erfindung ist ein isoliertes Protein mit einem scheinbaren Molekulargewicht
von etwa 27 kD, gemessen durch SDS-Polyacrylamid-Gelelektrophorese,
das zur Bindung an einen Cyclin E-Cdk2-Komplex und zur Hemmung von
dessen Aktivierung befähigt
ist.
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Erfindungsgemäß wird die
SDS-Polyacrylamid-Gelelektrophorese, die zur Ermittlung des Molekulargewichts
von 27 kD verwendet wird, unter reduzierenden Bedingungen durchgeführt.
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Gemäß einer
Ausführungsform
handelt es sich beim erfindungsgemäßen isolierten Protein um ein Säugetierprotein.
Beim Säugetierprotein
kann es sich um ein murines Protein handeln. Beim Säugetierprotein kann
es sich auch um ein humanes Protein handeln. Ferner kann es sich
beim Säugetierprotein
um ein Nerzprotein handeln. Gemäß einer
Ausführungsform
handelt es sich beim Nerzprotein um das Nerzprotein, das sich von
Mv1Lu-Zellen ableitet und die in Tabelle I angegebenen partiellen
internen Aminosäuresequenzen aufweist.
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Tabelle
I
Partielle interne Aminosäuresequenzen
des von Mv1Lu-Zellen abgeleiteten p27-Proteins
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Erfindungsgemäß wird das
Protein mit einem scheinbaren Molekulargewicht von etwa 27 kD, gemessen
durch SDS-Polyacrylamid-Gelelektrophorese,
das zur Bindung an einen Cyclin E-Cdk2-Komplex und zur Hemmung von
dessen Aktivierung befähigt
ist, in synonymer Weise als "p27", "p27-Protein", "Inhibitor", "p27Kip1" und "Kip1" bezeichnet.
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Der
hier verwendete Ausdruck "isoliert" bedeutet einen Zustand,
der frei von etwaigen anderen Proteinen ist. Beispielsweise kann
das isolierte Protein Nitrocellulose-Membranfragmente und einen Puffer umfassen.
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Der
hier verwendete Ausdruck "zur
Bindung an einen Cyclin E-Cdk2-Komplex
befähigt" bedeutet die Fähigkeit
zur Bindung an einen Cyclin E-Cdk2-Komplex, jedoch die Unfähigkeit
zur Bindung an Cdk2 allein.
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Die
Hemmung der Aktivierung eines Cyclin E-Cdk2-Komplexes kann beispielsweise
unter Anwendung von Tests auf (a) die positionsspezifische Phosphorylierung
des Cdk2-Restes des Cyclin E-Cdk2-Komplexes und (b) auf Histon-Kinaseaktivität gemessen
werden. Derartige Tests werden nachstehend ausführlicher erläutert. Diese
Tests können
in kinetischer Weise (d. h. durch Messung der Phosphorylierungsgeschwindigkeit) oder
in Form von qualitativen oder quantitativen statischen Tests (d.
h. Messungen, die zu ausgewählten
Zeitpunkten vorgenommen werden) durchgeführt werden. Der Fachmann kennt
eine Reihe von Enzymen und Zuständen,
die bei derartigen Tests herangezogen werden können. Erfindungsgemäß hemmt
bei einem kinetischen Test unter Verwendung äquimolarer Mengen an p27 und
Cyclin E-Cdk2-Komplex das p27 die Geschwindigkeit der positionsspezifischen
Phosphorylierung des Cdk2-Restes des Komplexes (angegeben in Mol Cdk2-Reste,
die pro Minute phosphoryliert werden), wenn die Geschwindigkeit
um mindestens 50% gehemmt wird.
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Das
erfindungsgemäße, isolierte
27 kD-Protein kann beispielsweise durch das Wärmebehandlungsverfahren und
durch das Cyclin E-Cdk2-Komplex-Affinitätsverfahren gemäß den nachstehenden
Angaben erhalten werden.
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Gegenstand
der Erfindung ist ferner ein Protein, das einen Bereich umfasst,
der eine Aminosäure-Sequenzhomologie
mit dem Bereich des p27-Proteins vom Aminosäurerest +28 bis zum Aminosäurerest
+88 einschließlich
aufweist (wie in 9B dargestellt). In einer Ausführungsform
weist das Protein Sequenzidentität mit
mindestens einem eingerahmten Aminosäurerest im Bereich des p27-Proteins
vom Aminosäurerest
+28 bis zum Aminosäurerest
+88 auf (wie in 9B dargestellt). Beim Protein
kann es sich um ein natürlich
vorkommendes Protein oder um ein rekombinantes Protein handeln.
In einer Ausführungsform
beträgt
der Homologiegrad 30%. In einer weiteren Ausführungsform beträgt der Homologiegrad
40%. In einer weiteren Ausführungsform
beträgt
der Homologiegrad 44%. In einer weiteren Ausführungsform beträgt der Homologiegrad 50%.
In einer weiteren Ausführungsform
beträgt
der Homologiegrad 90%.
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Gegenstand
der Erfindung sind ferner rekombinante Nucleinsäuremoleküle, die für die erfindungsgemäßen Proteine
kodieren.
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Der
hier verwendete Ausdruck "rekombinantes
Nucleinsäuremolekül" bedeutet ein Nucleinsäuremolekül, das in
der Natur nicht vorkommt, und das durch die Anwendung von rekombinanter
Technik erhalten worden ist.
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Gemäß einer
Ausführungsform
handelt es sich beim Nucleinsäuremolekül um ein
DNA-Molekül.
Beim DNA-Molekül
kann es sich um ein cDNA-Molekül
oder um ein geklontes genomisches DNA-Molekül handeln. Gemäß einer
weiteren Ausführungsform
handelt es sich beim Nucleinsäuremolekül um ein
RNA-Molekül.
Beim RNA-Molekül
kann es sich um ein mRNA-Molekül
handeln.
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Gegenstand
der Erfindung ist ferner ein Vektor, der das erfindungsgemäße, rekombinante
Nucleinsäuremolekül umfasst.
Gemäß einer
Ausführungsform
handelt es sich bei dem Vektor um ein Plasmid. Gemäß einer
weiteren Ausführungsform
handelt es sich bei dem Vektor um ein Virus.
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Erfindungsgemäß können zahlreiche
Vektorsysteme für
die Expression des erfindungsgemäßen Proteins
verwendet werden. Beispielsweise werden in einer Klasse von Vektoren
DNA-Elemente verwendet,
die sich von tierischen Viren ableiten, z. B. von Rinderpapillomavirus,
Polyomavirus, Adenovirus, Kuhpockenvirus, Baculovirus, Retroviren
(RSV, MMTV oder MoMLV), Semliki-Forest-Virus oder SV40-Virus. Ferner
können
Zellen, in deren Chromosomen in stabiler Weise die DNA integriert
ist, gewählt
werden, indem man einen oder mehrere Marker einführt, die die Wahl der transfizierten
Wirtszellen ermöglichen.
Der Marker kann beispielsweise für
Prototrophie bei einem auxotrophen Wirt, für Biozidresistenz (z. B. gegen
Antibiotika) oder für
Resistenz gegen Schwermetalle, wie Kupfer oder dergl., sorgen. Das
selektierbare Markergen kann direkt mit zu exprimierenden DNA-Sequenzen
verknüpft
sein oder durch Kotransformation in die gleiche Zelle eingeführt sein. Weitere
Elemente können
für eine
optimale mRNA-Synthese
erforderlich sein. Zu diesen Elementen können Spleißsignale sowie transkriptionale
Promotoren, Enhancer und Terminationssignale gehören.
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Erfindungsgemäß wird ferner
ein Wirt-Vektor-System für
die Erzeugung eines Proteins mit einem scheinbaren Molekulargewicht
von etwa 27 kD, gemessen durch SDS-Polyacrylamid-Gelelektrophorese, das zur Bindung an
einen Cyclin E-Cdk2-Komplex
und zur Hemmung von dessen Aktivierung befähigt ist, bereitgestellt, wobei
das System den erfindungsgemäßen Vektor
in einem geeigneten Wirt umfasst.
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Gemäß einer
Ausführungsform
handelt es sich beim geeigneten Wirt um eine bakterielle Zelle.
Bei einer weiteren Ausführungsform
handelt es sich beim geeigneten Wirt um eine eukaryontische Zelle.
Bei der eukaryontischen Zelle kann es sich um eine Insektenzelle
handeln. Insektenzellen umfassen beispielsweise sf9-Zellen.
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Gegenstand
der Erfindung ist ferner ein Verfahren zur Herstellung eines Proteins
mit einem scheinbaren Molekulargewicht von etwa 27 kD, gemessen
durch SDS-Polyacrylamid-Gelelektrophorese,
das zur Bindung an einen Cyclin E-Cdk2-Komplex und zur Hemmung von
dessen Aktivierung befähigt
ist, wobei das Verfahren das Züchten
des erfindungsgemäßen Wirt-Vektor-Systems
unter Bedingungen, die die Erzeugung des Proteins ermöglichen,
und die Gewinnung des dabei gebildeten Proteins umfasst.
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Verfahren
und Bedingungen zum Züchten
von Wirt-Vektor-Systemen
und zum Gewinnen des auf diese Weise gebildeten Proteins sind dem
Fachmann geläufig
und können
je nach dem spezifischen Vektor und der Wirtszelle, die verwendet
werden, variiert oder optimiert werden. Zu derartigen Gewinnungsverfahren
gehören
beispielsweise die Gelelektrophorese, die Ionenaustauschchromatographie,
die Affinitätschromatographie
oder Kombinationen davon.
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Gegenstand
der Erfindung ist ferner ein Verfahren zur Bestimmung, ob ein Mittel
zur spezifischen Hemmung der Fähigkeit
von p27-Protein zur Hemmung der Aktivierung eines Cyclin E-Cdk2-Komplexes
befähigt
ist, wobei das Verfahren folgendes umfasst: (a) geeignete Mengen
an p27-Protein, Cyclin E, Cdk2 und dem Mittel werden unter geeigneten
Bedingungen in Kontakt gebracht; (b) das p27, Cyclin E, Cdk2 und
das Mittel werden unter solchen Bedingungen in Kontakt gebracht,
die die Bildung eines aktiven Cyclin E-Cdk2-Komplexes in Abwesenheit von p27-Protein
ermöglichen
würden;
(c) die Menge des auf diese Weise gebildeten aktiven Cyclin E-Cdk2-Komplexes
wird quantitativ bestimmt; und (d) die Menge des auf diese Weise gebildeten
aktiven Cyclin E-Cdk2-Komplexes
wird mit der Menge des in Abwesenheit des Mittels gebildeten aktiven
Cyclin E-Cdk2-Komplexes verglichen, wobei die Tatsache, dass die
Menge des in Gegenwart des Mittels gebildeten aktiven Cyclin E-Cdk2-Komplexes
größer als
die in Abwesenheit des Mittels gebildete Menge ist, darauf hinweist,
dass das Mittel zu einer spezifischen Hemmung der Fähigkeit
von p27-Protein, die Aktivierung des Cyclin E-Cdk2-Komplexes zu
hemmen, befähigt
ist.
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Der
hier verwendete Ausdruck "Mittel" umfasst sowohl Protein-
als auch Nichtproteinreste. Gemäß einer
Ausführungsform
handelt es sich bei dem Mittel um ein kleines Molekül. Gemäß einer
weiteren Ausführungsform
handelt es sich bei dem Mittel um ein Protein. Das Mittel kann von
einer Bibliothek mit Verbindungen von niederem Molekulargewicht
oder einer Bibliothek von Extrakten aus Pflanzen oder anderen Organismen abgeleitet
sein.
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Erfindungsgemäß stört ein Mittel,
das zu einer spezifischen Hemmung der Fähigkeit von p27-Protein zur
Hemmung der Aktivierung eines Cyclin E-Cdk2-Komplexes befähigt ist,
die Wechselwirkung zwischen p27-Protein und einem Cyclin E-Cdk2-Komplex, jedoch nicht
die positionsspezifische Phosphorylierung des Cdk2-Restes des Cyclin
E-Cdk2-Komplexes in Abwesenheit von p27-Protein.
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Cyclin
E lässt
sich unter Anwendung von dem Fachmann geläufigen Verfahren auf der Grundlage
der von Koff et al. (1991) beschriebenen Nucleinsäuresequenz,
die für
Cyclin E kodiert, erhalten. Cdk2 lässt sich unter Anwendung von
dem Fachmann geläufigen
Verfahren auf der Grundlage der von Elledge und Spottswood (1991)
beschriebenen Nucleinsäuresequenz,
die für
Cdk2 kodiert, erhalten.
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Die
Mengen an p27-Protein, Cyclin E, Cdk2 und dem Mittel, die für das erfindungsgemäße Verfahren geeignet
sind, lassen sich durch Verfahren, die dem Fachmann geläufig sind,
bestimmen. Ein Beispiel für
geeignete Bedingungen (d. h. Bedingungen, die zur Messung des Einflusses
auf die p27-Funktion durch ein Mittel geeignet sind), unter denen
p27-Protein, Cyclin E, Cdk2 und das Mittel miteinander in Kontakt
gebracht werden, ist nachstehend aufgeführt.
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Ein
Beispiel für
Bedingungen, die die Bildung von aktivem Cyclin E-Cdk2-Komplex in
Abwesenheit von p27-Protein ermöglichen,
ist ebenfalls nachstehend aufgeführt.
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Der
hier verwendete Ausdruck "aktiver
Cyclin E-Cdk2-Komplex" bedeutet
einen Cyclin E-Cdk2-Komplex, der zur spezifischen Phosphorylierung
eines geeigneten Substrats (z. B. Histon H1) befähigt ist. Ein Beispiel für einen
aktiven Cyclin E-Cdk2-Komplex
ist nachstehend aufgeführt.
Die Menge des aktiven Cyclin E-Cdk2-Komplexes korreliert mit dessen
messbarer Aktivität.
Somit kann eine quantitative Bestimmung der Menge des aktiven Cyclin
E-Cdk2-Komplexes erreicht werden, indem man die Geschwindigkeit
misst, mit der ein Substrat des aktiven Cyclin E-Cdk2-Komplexes
phosphoryliert wird. Derartige Verfahren sind dem Fachmann geläufig. Hierzu
gehört
beispielsweise ein Histon H1-Kinasetest.
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Im
erfindungsgemäßen Verfahren
können
die Cyclin E- und Cdk2-Proteine in Form von getrennten Proteinen
oder in Form eines Komplexes vorliegen, bevor sie mit dem Mittel
in Kontakt gebracht werden.
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Gegenstand
der Erfindung ist ferner ein Verfahren zur Bestimmung, ob ein Mittel
zur spezifischen Verstärkung
der Fähigkeit
von p27-Protein, die Aktivierung eines Cyclin E-Cdk2-Komplexes zu
hemmen, befähigt ist,
wobei das Verfahren die folgenden Schritte umfasst: (a) geeignete
Mengen an p27-Protein, Cyclin E, Cdk2 und dem Mittel werden unter
geeigneten Bedingungen in Kontakt gebracht; (b) das p27-Protein,
Cyclin E, Cdk2 und das Mittel werden unter solchen Bedingungen in
Kontakt gebracht, die die Bildung eines aktiven Cyclin E-Cdk2-Komplexes
in Abwesenheit des p27-Proteins ermöglichen würden; (c) die Menge des auf
diese Weise gebildeten aktiven Cyclin E-Cdk2-Komplexes wird quantitativ
bestimmt; und (d) die Menge des auf diese Weise gebildeten aktiven
Cyclin E-Cdk2-Komplexes wird mit der Menge des in Abwesenheit des
Mittels gebildeten aktiven Cyclin E-Cdk2-Komplexes verglichen, wobei
die Tatsache, dass die Menge des in Gegenwart des Mittels gebildeten
aktiven Cyclin E-Cdk2-Komplexes kleiner als die in Abwesenheit des
Mittels gebildete Menge ist, darauf hinweist, dass das Mittel zu
einer spezifischen Verstärkung
der Fähigkeit
des p27-Proteins zur Hemmung der Aktivierung des Cyclin E-Cdk2-Komplexes befähigt ist.
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Erfindungsgemäß beeinträchtigt ein
Mittel, das zur spezifischen Verstärkung der Fähigkeit von p27-Protein, die
Aktivierung eines Cyclin E-Cdk2-Komplexes zu hemmen, befähigt ist,
die Wechselwirkung zwischen dem p27-Protein und dem Cyclin E-Cdk2-Komplex,
jedoch nicht die positionsspezifische Phosphorylierung des Cdk2-Restes
des Cyclin E-Cdk2-Komplexes in Abwesenheit von p27-Protein.
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Gegenstand
der Erfindung ist ferner ein Verfahren zur Bestimmung, ob ein Mittel
zur Nachahmung der Fähigkeit
von p27-Protein, die Aktivierung eines Cyclin E-Cdk2-Komplexes zu
hemmen, befähigt
ist, wobei das Verfahren die folgenden Schritte umfasst: (a) geeignete
Mengen an Cyclin E, Cdk2 und dem Mittel werden unter solchen Bedingungen
in Kontakt gebracht, die die Bildung von aktivem Cyclin E-Cdk2-Komplex
in Abwesenheit des Mittels ermöglichen
würden;
(b) die Menge des auf diese Weise gebildeten aktiven Cyclin E-Cdk2-Komplexes wird quantitativ
bestimmt; und (c) die Menge des auf diese Weise gebildeten aktiven
Cyclin E-Cdk2-Komplexes wird mit der Menge des in Abwesenheit des
Mittels gebildeten aktiven Cyclin E-Cdk2-Komplexes verglichen, wobei
die Tatsache, dass die Menge des in Gegenwart des Mittels gebildeten
aktiven Cyclin E-Cdk2-Komplexes kleiner als die in Abwesenheit des
Mittels gebildete Menge ist, darauf hinweist, dass das Mittel dazu
befähigt
ist, die Fähigkeit
von p27-Protein zur Hemmung der Aktivierung eines Cyclin E-Cdk2-Komplexes
nachzuahmen.
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Gegenstand
der Erfindung ist ferner ein Verfahren zur Behandlung eines Subjekts
mit einer hyperproliferativen Störung,
wobei das Verfahren die Verabreichung einer therapeutisch wirksamen
Menge eines Mittels, das zur spezifischen Verstärkung der Fähigkeit von p27-Protein zur Hemmung
der Aktivierung eines Cyclin E-Cdk2-Komplexes in den hyperproliferativen
Zellen des Subjekts befähigt
ist, umfasst, so dass dadurch das Subjekt behandelt wird.
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In
der bevorzugten Ausführungsform
handelt es sich beim Subjekt um einen Menschen.
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Bei
einer hyperproliferativen Störung
handelt es sich um eine Störung,
bei der Zellen, die im Subjekt mit der Störung vorliegen, mit einer abnormal
hohen Geschwindigkeit proliferieren, wobei die abnormal hohe Geschwindigkeit
der Proliferation eine Ursache der Störung darstellt. Bei einer Ausführungsform
ist die hyperproliferative Störung
aus der Gruppe Krebs und Hyperplasie ausgewählt.
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Die
Verabreichung des Mittels kann unter Anwendung beliebiger verschiedener
Verfahren, die dem Fachmann geläufig
sind, durchgeführt
oder vorgenommen werden. Bei einer Ausführungsform umfasst die Verabreichung
eine intravenöse
Verabreichung. Bei einer weiteren Ausführungsform umfasst die Verabreichung
eine intramuskuläre
Verabreichung. Bei einer weiteren Ausführungsform umfasst die Verabreichung eine
subkutane Verabreichung.
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Die
therapeutisch wirksame Menge des Mittels kann nach Verfahren, die
dem Fachmann geläufig
sind, festgelegt werden.
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Gegenstand
der Erfindung ist ferner eine pharmazeutische Zusammensetzung, die
eine therapeutisch wirksame Menge eines Mittels, das zur spezifischen
Verstärkung
der Fähigkeit
von p27-Protein zur Hemmung der Aktivierung eines Cyclin E-Cdk2-Komplexes in den
hyperproliferativen Zellen eines Subjekts, das an einer hyperproliferativen
Störung
leidet, befähigt
ist, und einen pharmazeutisch verträglichen Träger umfasst.
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Pharmazeutisch
verträgliche
Träger
sind dem Fachmann geläufig.
Hierzu gehören
(ohne Beschränkung
hierauf) 0,01–0,1
M und vorzugsweise 0,05 M Phosphatpuffer oder 0,8% Kochsalzlösung. Ferner
können derartige
pharmazeutisch verträgliche
Träger
wässrige
oder nicht-wässrige
Lösungen,
Suspensionen und Emulsionen umfassen. Zu Beispielen für nicht-wässrige Lösungsmittel
gehören
Propylenglykol, Polyethylenglykol, pflanzliche Öle, wie Olivenöl, und injizierbare
organische Ester, wie Ethyloleat. Zu wässrigen Trägern gehören Wasser, alkoholische/wässrige Lösungen,
Emulsionen oder Suspensionen, einschließlich Kochsalzlösung und
gepufferte Medien.
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Zu
parenteralen Trägern
gehören
Natriumchloridlösung,
Ringer-Dextroselösung,
Dextrose- und Natriumchloridlösung,
Ringer-Lactat-Lösung
oder fixierte Öle.
Zu intravenösen
Trägern
gehören
flüssige
Nahrungsergänzungsmittel,
Elektrolyt-Ergänzungsmittel,
z. B. solche auf der Basis von Ringer-Dextroselösung und dergl. Konservierungsmittel
und andere Additive können
ebenfalls vorhanden sein, z. B. antimikrobielle Mittel, Antioxidationsmittel,
chelatbildende Mittel, inerte Gase und dergl.
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Gegenstand
der Erfindung ist ferner ein Verfahren zur Behandlung eines Subjekts
mit einer hyperproliferativen Störung,
wobei das Verfahren die Verabreichung einer therapeutisch wirksamen
Menge eines Mittels an das Subjekt umfasst, wobei das Mittel zur
Nachahmung der Fähigkeit
von p27-Protein zur Hemmung der Aktivierung eines Cyclin E-Cdk2-Komplexes in den
hyperproliferativen Zellen des Subjekts umfasst, wodurch das Subjekt
behandelt wird.
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Gegenstand
der Erfindung ist ferner ein Verfahren zur Behandlung eines Subjekts
mit einer hypoproliferativen Störung,
wobei das Verfahren die Verabreichung einer therapeutisch wirksamen
Menge eines Mittels an das Subjekt umfasst, wobei das Mittel zur
spezifischen Hemmung der Fähigkeit
von p27-Protein zur Hemmung der Aktivierung eines Cyclin E-Cdk2-Komplexes
in den hypoproliferativen Zellen des Subjekts umfasst, wodurch das
Subjekt behandelt wird.
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Bei
der bevorzugten Ausführungsform
handelt es sich bei dem Subjekt um einen Menschen.
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Bei
einer hypoproliferativen Störung
handelt es sich um eine Störung,
bei der Zellen, die im Subjekt vorliegen, mit einer abnormal langsamen
Geschwindigkeit proliferieren, wobei die abnormal langsame Proliferationsgeschwindigkeit
eine Ursache der Störung
darstellt. Bei einer Ausführungsform
handelt es sich bei der hypoproliferativen Störung um ein Ulcus. Zu Beispielen
für hypoproliferative
Zellen gehören
terminal differenzierte Zellen in normalem Gewebe und Organen, denen
mit Ausnahme von Leber und Knochenmark normalerweise die Fähigkeit
zur Regeneration im Anschluss an eine traumatische Schädigung fehlt.
Somit eignen sich das erfindungsgemäße Verfahren und die hier identifizierten
Mittel zur Stimulation von Gewebe- und Organreparatur bei Subjekten,
bei denen ein Bedarf hierfür
besteht, sowie zur Bereitstellung von Gewebekulturen von Zellen
aus verschiedenen unterschiedlichen Geweben.
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Die
therapeutisch wirksame Menge des Mittels kann nach Verfahren, die
dem Fachmann geläufig
sind, festgelegt werden.
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Gegenstand
der Erfindung ist ferner eine pharmazeutische Zusammensetzung, die
eine therapeutisch wirksame Menge eines Mittels, das zur spezifischen
Hemmung der Fähigkeit
von p27-Protein
zur Hemmung der Aktivierung eines Cyclin E-Cdk2-Komplexes in den hypoproliferativen
Zellen eines Subjekts, das an einer hypoproliferativen Störung leidet,
befähigt
ist, und einen pharmazeutisch verträglichen Träger umfasst.
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Gegenstand
der Erfindung ist ferner ein Verfahren zur Gewinnung von partiell
gereinigten polyklonalen Antikörpern,
die zur spezifischen Bindung. an p27-Protein befähigt sind, wobei das Verfahren
folgendes umfasst: (a) Immunisieren eines Subjekts mit p27-Protein,
(b) Gewinnen von Serum, das Antikörper, die zur spezifischen
Bindung an p27-Protein befähigt
sind, umfasst, vom immunisierten Subjekt, und (c) partielle Reinigung
der im Serum vorhandenen Antikörper,
wodurch man partiell gereinigte polyklonale Antikörper erhält, die zur
spezifischen Bindung an p27-Protein befähigt sind.
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Der
hier verwendete Ausdruck "partiell
gereinigte Antikörper" bedeutet eine Zusammensetzung,
die Antikörper
umfasst, die spezifisch an p27-Protein binden, und die weniger Proteinverunreinigungen
als das Serum enthält,
aus dem die Antikörper
stammen. Unter einer Proteinverunreinigung ist ein Protein zu verstehen, das
sich von den für
p27-Protein spezifischen Antikörpern
unterscheidet. Beispielsweise kann es sich bei den partiell gereinigten
Antikörpern
um ein IgG-Präparat
handeln.
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Verfahren
zur Gewinnung von Serum aus einem Subjekt sind dem Fachmann geläufig. Verfahren
zur partiellen Reinigung von Antikörpern sind dem Fachmann ebenfalls
geläufig.
Hierzu gehören
beispielsweise eine Filtration, eine Ionenaustauschchromatographie
und eine Präzipitation.
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Gegenstand
der Erfindung sind ferner partiell gereinigte Antikörper, die
nach dem erfindungsgemäßen Verfahren
erzeugt worden sind.
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Gegenstand
der Erfindung ist ferner ein Verfahren zur Gewinnung eines gereinigten
monoklonalen Antikörpers,
der zur spezifischen Bindung an p27-Protein befähigt ist, wobei das Verfahren
folgendes umfasst: (a) Immunisieren eines Subjekts mit p27-Protein;
(b) Gewinnen einer B-Zellen enthaltenden Zellprobe aus dem immunisierten
Subjekt; (c) Kontaktieren der auf diese Weise gewonnenen, B-Zellen
enthaltenden Zellprobe mit Myelomzellen unter Bedingungen, die eine
Fusionierung der Myelomzellen mit den B-Zellen ermöglichen,
um Hybridomzellen zu bilden; (d) Isolieren der erhaltenen Probe
einer Hybridomzelle, die zur Bildung eines monoklonalen Antikörpers befähigt ist,
der zur spezifischen Bindung an p27-Protein befähigt ist; (e) Züchten der
auf diese Weise isolierten Hybridomzelle unter Bedingungen, die
die Erzeugung des monoklonalen Antikörpers ermöglichen; und (f) Gewinnen des
auf diese Weise gebildeten monoklonalen Antikörpers, wodurch man einen gereinigten
monoklonalen Antikörper
erhält,
der zur spezifischen Bindung an p27-Protein befähigt ist. Verfahren zur Herstellung
von Hybridomen und monoklonalen Antikörpern sind dem Fachmann geläufig.
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Gegenstand
der Erfindung ist ferner die in Stufe (d) des erfindungsgemäßen Verfahrens
erzeugte Hybridomzelle.
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Gegenstand
der Erfindung ist ferner der nach dem erfindungsgemäßen Verfahren
hergestellte monoklonale Antikörper.
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Der
hier verwendete Ausdruck "gereinigter
monoklonaler Antikörper" bedeutet einen monoklonalen Antikörper, der
frei von anderen Antikörpern
ist.
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Gegenstand
der Erfindung ist ferner ein Antikörper, der zur spezifischen
Bindung an p27-Protein befähigt
ist, wobei der Antikörper
mit einem nachweisbaren Marker markiert ist.
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Beim
markierten Antikörper
kann es sich um einen polyklonalen oder monoklonalen Antikörper handeln.
Bei einer Ausführungsform
handelt es sich beim markierten Antikörper um einen gereinigten markierten Antikörper. Der
Ausdruck "Antikörper" umfasst beispielsweise
sowohl natürlich
vorkommende als auch in der Natur nicht vorkommende Antikörper. Speziell
umfasst der Ausdruck "Antikörper" polyklonale und
monoklonale Antikörper
und Fragmente davon. Ferner umfasst der Ausdruck "Antikörper" Chimäre Antikörper und
vollständig
synthetische Antikörper
sowie Fragmente davon. Beim nachweisbaren Marker kann es sich beispielsweise um
einen radioaktiven oder fluoreszierenden Marker handeln. Verfahren
zum Markieren von Antikörpern
sind aus dem Stand der Technik bekannt.
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Gegenstand
der Erfindung ist ferner ein Verfahren zur quantitativen Bestimmung
der Menge an p27-Protein in einer Probe, wobei das Verfahren folgendes
umfasst: Kontaktieren der Probe mit dem erfindungsgemäßen Antikörper des
Subjekts unter Bedingungen, die dem Antikörper die Bildung eines Komplexes mit
in der Probe vorhandenem p27-Protein ermöglichen, quantitatives Bestimmen
der Menge des auf diese Weise gebildeten Komplexes und Vergleichen
der auf diese Weise bestimmten Menge mit einem bekannten Standard,
um dadurch quantitativ die Menge an p27-Protein in der Probe zu
bestimmen.
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Bei
der Probe kann es sich beispielsweise um eine Zellprobe, eine Gewebeprobe
oder eine Protein enthaltende flüssige
Probe handeln. Bedingungen, die einem Antikörper die Bildung eines Komplexes
mit dessen Antigen ermöglichen,
und Verfahren zum Nachweisen der Anwesenheit des auf diese Weise
gebildeten Komplexes sind aus dem Stand der Technik bekannt.
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Bei
der Menge des vorhandenen p27-Proteins in einer Probe muss es sich
bei der Bestimmung nicht um eine absolute Zahl handeln, und zwar
in dem Sinn, dass es sich nicht um die tatsächliche Anzahl an p27-Proteinmolekülen oder
um die Molzahl des p27-Proteins in der Probe handeln muss. Vielmehr
kann die bestimmte Menge lediglich mit dieser Zahl korrelieren.
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Gegenstand
der Erfindung ist ferner ein Verfahren zur quantitativen Bestimmung
des Expressionsgrads von p27 in einer Zellpopulation und ein Verfahren
zur Bestimmung, ob ein Mittel zur Erhöhung oder Verringerung des
Expressionsgrads von p27 in einer Zellpopulation befähigt ist.
Das Verfahren zur Bestimmung, ob ein Mittel zur Erhöhung oder
Verringerung des Expressionsgrads von p27 in einer Zellpopulation
befähigt ist,
umfasst folgende Stufen: (a) Herstellen von Zellextrakten aus Kontrollzellpopulationen
und mit dem Mittel behandelten Zellpopulationen; (b) Isolieren von
p27 aus den Zellextrakten (z. B. durch Affinitätschromatographie an einem
Cyclin E-Cdk2-Komplex-Festphasen-Affinitätsadsorptionsmittel
und Elution davon); (c) quantitative Bestimmung (z. B. in paralleler
Weise) des Betrags der p27-Inhibitoraktivität in den Kontrollextrakten
und in den mit dem Mittel behandelten Zellextrakten unter Anwendung
eines Cyclin E-Cdk2-Kinasetests (z. B. mit dem nachstehend beschriebenen
Histon H1-Test). Mittel, die eine erhöhte p27-Expression induzieren,
können aufgrund
ihrer Fähigkeit
zur Erhöhung
des Betrags der p27-Inhibitoraktivität im behandelten
Zellextrakt in einer Weise identifiziert werden, die von der Transkription
abhängig
ist, d. h. die Zunahme der p27-Inhibitoraktivität wird verhindert, wenn Zellen
ferner mit einem Transkriptionsinhibitor (z. B. Actinomycin D) behandelt
werden. Auf ähnliche
Weise lassen sich Mittel, die die Expression von p27 verringern,
aufgrund ihrer Fähigkeit
zur Verringerung des Betrags der p27-Inhibitoraktivität im behandelten
Zellextrakt in einer Weise identifizieren, die von der Transkription
abhängig
ist.
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Gegenstand
der Erfindung ist ferner ein Verfahren zur Bestimmung, ob eine von
einem Subjekt erhaltene Zellprobe eine abnormale Menge an p27-Protein
aufweist, wobei das Verfahren folgendes umfasst: (a) Gewinnen einer
Zellprobe von dem Subjekt; (b) quantitative Bestimmung der Menge
an p27-Protein in der auf diese Weise erhaltenen Probe; und (c)
Vergleichen der auf diese Weise bestimmten Menge an p27-Protein mit einem
bekannten Standard, um dadurch zu bestimmen, ob die vom Subjekt
erhaltene Zellprobe eine abnormale Menge an p27-Protein aufweist.
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Gegenstand
der Erfindung ist ferner ein Verfahren zur Bestimmung, ob die Menge
an p27-Protein in einer Zellprobe, die von einem Subjekt mit einer
Krankheit erhalten worden ist, mit der Krankheit korreliert, wobei
das Verfahren die Bestimmung umfasst, ob eine vom Subjekt erhaltene
Zellprobe eine abnormale Menge an p27-Protein aufweist, wobei eine
abnormale Menge an p27-Protein in der Probe darauf hinweist, dass
die Menge an p27-Protein in der vom Subjekt mit der Krankheit erhaltenen
Zellprobe mit der Krankheit korreliert.
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Gegenstand
der Erfindung ist ferner ein Verfahren zur quantitativen Bestimmung
der spezifischen Aktivität
von p27-Protein
in einer Probe, wobei das Verfahren die quantitative Bestimmung
von (i) zu der Fähigkeit des
p27-Proteins in der Probe zur Hemmung der Aktivierung eines Cyclin
E-Cdk2-Komplexes
und (ii) der Gesamtmenge an p27-Protein in der Probe sowie die Division
der Aktivität
des auf diese Weise bestimmten p27-Proteins durch die Gesamtmenge
des auf diese Weise bestimmten p27-Proteins umfasst, um dadurch quantitativ
die spezifische Aktivität
von p27-Protein in der Probe zu bestimmen.
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Gegenstand
der Erfindung ist ferner eine Testpackung zur Durchführung der
erfindungsgemäßen Verfahren.
Gemäß einer
Ausführungsform
umfasst die Testpackung geeignete Mengen an p27-Protein, Cyclin
E und Cdk2. Die Testpackung kann ferner geeignete Puffer und eine
Packungsbeilage, in der p27 als Inhibitor der Cyclin E-Cdk2-Komplex-Aktivität beschrieben
wird, enthalten.
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Gegenstand
der Erfindung ist ferner ein Verfahren zur Diagnose einer hyperproliferativen
Störung
in einem Subjekt, wobei die Störung
mit dem Vorliegen einer p27-Protein-Mutation in den Zellen des Subjekts verbunden
ist, wobei das Verfahren die Bestimmung des Vorliegens einer p27-Protein-Mutation in den Zellen des
Subjekts umfasst, wobei die Mutation mit einer hyperproliferativen
Störung
verbunden ist, um dadurch eine Diagnose für eine hyperproliferative Störung im
Subjekt zu stellen.
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Der
hier verwendete Ausdruck "Diagnose" bedeutet die Bestimmung
des Vorliegens einer hyperproliferativen Störung in einem Subjekt. Gemäß einer
Ausführungsform
bedeutet der Ausdruck "Diagnose" zusätzlich Mittel
zur Bestimmung des Typs der hyperproliferativen Störung in
einem Subjekt.
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Unter
dem hier verwendeten Ausdruck "p27-Protein-Mutation" kann eine beliebige
Abnormalität
in der Primärsequenz
von p27-Protein zu verstehen sein, die sich aus einer Abnormalität in der
genomischen DNA-Sequenz ergibt, die für das Protein kodiert oder
dessen Expression steuert. Beispielsweise kann es sich bei der p27-Protein-Mutation
um eine Punktmutation, eine Deletionsmutation eines Teils des p27-Proteins
oder um das Fehlen des gesamten p27-Proteins handeln, die sich aus
einer Abnormalität
im Strukturgen, die für das
Protein kodiert, oder in der regulatorischen DNA-Sequenz, die die Expression des Proteins
steuert, ergibt.
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Die
Bestimmung des Vorliegens einer p27-Protein-Mutation kann nach Verfahren,
die dem Fachmann geläufig
sind, erreicht werden. Derartige Verfahren umfassen die Sondenbehandlung
einer DNA oder RNA des Subjekts mit einer p27-Nucleinsäuresonde.
Derartige Verfahren umfassen ferner die Analyse einer Proteinprobe
von dem Subjekt auf p27-Protein-Strukturabnormalitäten oder
funktionelle Abnormalitäten,
die sich hieraus ergeben.
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In
der bevorzugten Ausführungsform
handelt es sich bei dem Subjekt um einen Menschen und bei der hyperproliferativen
Störung
um Krebs.
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Gegenstand
der Erfindung ist ferner eine pharmazeutische Zusammensetzung, die
eine wirksame Menge eines rekombinanten Virus, der zur Infektion
einer geeigneten Wirtszelle befähigt
ist, wobei das rekombinante Virus das erfindungsgemäße Nucleinsäuremolekül umfasst,
und einen pharmazeutisch verträglichen Träger umfasst.
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Bei
der "geeigneten
Wirtszelle" kann
es sich um eine beliebige Zelle handeln, in der das p27-Protein normalerweise
in einem gesunden Subjekt erzeugt würde.
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Pharmazeutisch
verträgliche
Träger
sind dem Fachmann geläufig.
Hierzu gehören
(ohne Beschränkung
hierauf) 0,01–0,1
M und vorzugsweise 0,05 M Phosphatpuffer oder 0,8% Kochsalzlösung. Ferner
kann es sich bei derartigen pharmazeutisch verträglichen Trägern um wässrige oder nichtwässrige Lösungen,
Suspensionen und Emulsionen handeln. Beispiele für nicht-wässrige Lösungsmittel sind Propylenglykol,
Polyethylenglykol, pflanzliche Öle,
wie Olivenöl,
und injizierbare organische Ester, wie Ethyloleat. Wässrige Träger umfassen
Wasser, alkoholische/wässrige
Lösungen,
Emulsionen oder Suspensionen, einschließlich Kochsalzlösung und
gepufferte Medien. Parenterale Träger umfassen Natriumchloridlösung, Ringer-Dextroselösung, Dextrose-
und Natriumchloridlösung,
Ringer-Lactat-Lösung
oder fixierte Öle.
Intravenöse
Träger
umfassen flüssige
Nahrungs ergänzungsmittel,
Elektrolyt-Ergänzungsmittel,
wie solche auf der Basis von Ringer-Dextroselösung und dergl. Es können auch
Konservierungsmittel und andere Additive vorhanden sein, z. B, antimikrobielle
Mittel, Antioxidationsmittel, chelatbildende Mittel, inerte Gase
und dergl.
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Gegenstand
der Erfindung ist schließlich
ein Verfahren zur Behandlung eins Subjekts, das an einer hyperproliferativen
Störung
in Verbindung mit dem Vorliegen einer p27-Protein-Mutation in den Zellen
des Subjekts leidet, wobei das Verfahren die Verabreichung einer
Menge der erfindungsgemäßen pharmazeutischen Zusammensetzung,
die eine Behandlung des Subjekts bewirkt, an das Subjekt umfasst.
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Gemäß einer
bevorzugten Ausführungsform
handelt es sich bei dem Subjekt um einen Menschen und bei der hyperproliferativen
Störung
um Krebs.
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Um
ein Verständnis
der Einzelheiten des nachstehenden experimentellen Abschnitts zu
erleichtern, wird auf bestimmte, häufig vorkommende Verfahren
und/oder Ausdrücke
verwiesen, die am besten bei Sambrook et al. (1989) beschrieben
sind.
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Ein
besseres Verständnis
der Erfindung ergibt sich unter Bezugnahme auf den nachstehenden
experimentellen Teil, wobei aber für den Fachmann ersichtlich
ist, dass die speziellen Experimente, die dort dargelegt sind, nur
der Erläuterung
der Erfindung dienen, die in vollständigerer Weise in den beigefügten Ansprüchen beschrieben
ist.
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Experimenteller
Teil
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I
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Zusammenfassung
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Ein
Zell-Zell-Kontakt und TGF-β können den
Zellzyklus in G1 zum Stillstand bringen. Mv1Lu-Nerz-Epithelzellen,
die durch einen der beiden Mechanismen zum Stillstand gebracht worden
sind, sind nicht in der Lage, aktive Komplexe mit einem Gehalt an
G1-Cyclin, Cyclin E und deren katalytische Untereinheit Cdk2 aufzubauen.
Diese Wachstumshemmsignale blockieren die Cdk2-Aktivierung durch
Erhöhung
der Schwellenkonzentration an Cyclin E, die zur Aktivierung von
Cdk2 erforderlich ist. In zum Stillstand gebrachten Zellen liegt die
Schwelle über
physiologischen Cyclin E-Konzentrationen und wird durch einen Inhibitor
bestimmt, der an Cyclin E-Cdk2-Komplexe bindet. Ein 27 kD-Protein,
das an Cyclin E-Cdk2-Komplexe bindet und deren Aktivierung verhindert,
kann aus zum Stillstand gebrachten Zellen, jedoch nicht aus proliferierenden
Zellen unter Anwendung einer Cyclin E-Cdk2-Affinitätschromatographie
gereinigt werden. p27 ist in proliferierenden Zellen vorhanden,
wird aber maskiert und steht nicht zur Wechselwirkung mit Cyclin
E-Cdk2-Komplexen zur Verfügung.
Cyclin D2-Cdk4-Komplexe binden kompetitiv an p27 und regulieren
dessen Aktivität
herunter und können
daher in einem Stoffwechselweg eingreifen, der die Cdk2-Hemmung
umkehrt und die G1-Fortsetzung
ermöglicht.
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Verfahren
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Zellkultur
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Exponentiell
wachsende Mv1Lu-Zellen wurden zum Wachstumsstillstand gebracht,
indem man sie bis zur Konfluenz in Gegenwart von 10% fötalem Kälberserum
züchtete.
Die Zellen wurden aus der Kontakthemmung durch Trypsinierung und Überimpfen
unter verdünnten
Bedingungen freigesetzt. TGF-β (100
pM) wurde zu den angegebenen Zeitpunkten den Zellen zugesetzt. Der
Eintritt der Zellen in die S-Phase wurde routinemäßig durch
Messung des Einbaus von 125I-Desoxyuridin
in die DNA bestätigt
(Laiho et al., 1990).
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Herstellung
von rekombinanten Proteinen
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Cyclin
E, Cdk2, Cdk2-HA und Cdk2K wurden gemäß dem Verfahren von Desai et
al. (1992) hergestellt. Kurz zusammengefasst, 100 mm-Platten von
konfluenten Sf9-Zellen wurden mit dem entsprechenden Baculovirus
bei einem Wert der Infektionsmultiplizität (m. o. i.-Wert) von 5–20 pfu
pro Zelle infiziert. 48 Stunden nach der Infektion wurden die Zellen
gesammelt und durch Dounce-Homogenisierung oder Becher-Ultraschallbehandlung
in hypotonem Puffer lysiert. Der Extrakt wurde durch Ultrazentrifugation
geklärt
und bei –70°C aufbewahrt.
Die baculoviralen Vektoren mit einem Gehalt an den Cyclinen D1,
D2, D3, Cdk4 und katalytisch inaktivem Cdk4 sind in der Literatur
beschrieben (Matsushime et al., 1992; Kato et al., 1993).
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Reinigung und Mikrosequenzierung
von p27Kip-1
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Um
p27 in für
die Mikrosequenzanalyse ausreichenden Mengen zu reinigen, wurden
beim Reinigungsverfahren als Ausgangsmaterial 200 15 cm-Schalen
mit einem Gehalt an konfluenten Kulturen von kontaktgehemmten Mv1Lu-Zellen
(~2 × 1010 Zellen) verwendet. Die Zellen wurden durch
Ultraschallbehandlung in 33 ml hypotonischem Extraktionspuffer lysiert.
Zellbruchstücke
wurden durch 1-stündige
Zentrifugation bei 200000 × g
entfernt. Das Lysat wurde 5 Minuten auf 100°C erwärmt. Das ausgefällte Material
wurde durch 15-minütige Zentrifugation
bei 100000 × g
entfernt. Der Überstand
wurde mit 4 × NP-40-Lysispuffer
auf NP-40-Lysispufferbedingungen
eingestellt (Polyak et al., 1994) und durch zwei aufeinanderfolgende,
30-minütige
Inkubationen mit 5 ml Agarose bei 4°C und eine einmalige Inkubation
mit 5 ml Nickel-NTA-Agarose unter den gleichen Bedingungen vorgeklärt.
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Das
vorgeklärte
Lysat ließ man
2 Stunden bei 4°C
an eine Affinitätssäule binden.
Diese Affinitätssäule bestand
aus Nickel-NTA-Agarose mit einem Gehalt an baculoviralem Cdk2 im
Komplex mit baculoviralem Cyclin E, das am N-Terminus mit einer
Hexahistidinsequenz markiert war, die die Bindung am Nickel-NTA-Agarose
ermöglicht.
Die Säule
wurde 1-mal mit 50 ml NP-40-Lysispuffer und 5-mal mit 50 ml SDS/RIPA-Puffer
bei Raumtemperatur gewaschen. Gebundene Proteine wurden mit 5 ml
einer mit HEPES gepufferten Lösung (pH-Wert
7,0) mit einem Gehalt an 6 M Guanidiniumhydrochlorid eluiert. Das
Eluat wurde über
Nacht gegen mit HEPES gepufferte Lösung dialysiert. Proteine wurden
mit dem 4-fachen Volumen an Aceton durch 30-minütige Behandlung bei –20°C gefällt. Die
gefällten
Proteine wurden durch 15-minütige
Zentrifugation bei 20000 × g
gewonnen, in SDS-Elektrophorese-Probenpuffer mit einem Gehalt an
Dithiothreit in Lösung
gebracht und der Elektrophorese an einem 12%igen Polyacrylamidgel
unterworfen. Nach der Elektrophorese wurde das Gel über Nacht
bei 35 V in Tris/Glycin/Methanol-Übertragungspuffer einem Blotting
auf Nitrocellulose unterworfen.
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Die
Nitrocellulosemembran wurde zum Nachweis von Proteinen mit Ponceau-Färbemittel
gefärbt.
Gemäß diesem
Test enthielten die Filter nur zwei Proteine, die gut voneinander
getrennt waren und 27 kd bzw. 34 kd aufwiesen. Diese Proteine wurden
als p27 und p34cdk2 identifiziert. Zwei
getrennte Präparationen
führten zu ähnlichen
Ergebnissen. Die Ausbeute an p27 bei diesen beiden Präparationen
betrug etwa 0,3 μg
bzw. 1 μg,
ermittelt durch Ponceau-Färbung
und Mikrosequenzierung.
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Bei
der Vorbereitung für
die Mikrosequenzanalyse wurde das Protein auf der Nitrocellulose,
das das gereinigte p27 enthielt, ausgeschnitten und einem tryptischen
Verdau unterworfen. Nach HPLC der tryptischen Verdauungsprodukte
wurden die folgenden Peptide sequenziert:
- 1.
Asn-Leu-Tyr-Pro-Leu-Thr-Asn-Tyr-Thr-Phe
- 2. Thr-Asp-Thr-Ala-Asp-Asn-Gln-Ala-Gly-Leu-Ala-Glu-Gln
- 3. Gln-Ala-Val-Pro-Leu-Met-Gly-Pro-Gln-Glu
- 4. Leu-Pro-Glu-Phe-Tyr-Tyr-Arg-Pro-Pro-Arg-Pro-Pro
- 5. Tyr-Glu-Trp-Gln-Glu-Val
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Zwischen
diesen beiden Sequenzen und Proteinsequenzen, die bei den Datenbanken
Genbak, EMBL Data Library, Brookhaven Protein Databank, Swiss Prot
oder PIR gemäß den am
31. Dezember 1993 verfügbaren
Updates hinterlegt worden waren, wurden keine Ähnlichkeiten festgestellt.
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Oligonucleotide zur Gewinnung
von p27-cDNA
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Oligonucleotide
zur Verwendung bei der Ermittlung der cDNA-Sequenz von p27 in voller Länge sind in
Tabelle II aufgeführt. Tabelle
II
Peptid
#1: | keines |
Peptid
#2: | |
Sense | 5'-AC(N)-GA(T/C)-AC(N)-GA(T/C)-AA(T/C)-CA(A/G)-GC-3' |
Antisense | 5'-(N)GC-(T/C)TG-(A/G)TT-(A/G)TC-(N)GC-(N) GT-(A/G)TC-(N)GT-3' |
Peptid
#3: | |
Sense | 5'-CA(A/G)-GC(N)-GT(N)-CC(N)-CT(N)-ATG-GG-3' |
und | 5'-CA(A/G)-GC(N)-GT(N)-CC(N)-TT(A/G)-ATG-GG-3' |
Antisense | 5'-(N)CC-CAT-(N)AG-(N)GG-(N)AC-(N)GC-(T/C) TG-3' |
und | 5'-(N)CC-CAT-(T/C)AA-(N)GG-(N)AC-(N)GC-(T/C)TG-3' |
Peptid
#4: | |
Sense | 5'-CC(N)-GA(A/G)-TT(T/C)-TA(T/C)-TA(T/C)-(C/A)G-3' |
Antisense | 5'-C(T/G)-(A/G)TA-(A/G)TA-(A/G)AA-(T/C)TC-(N)GG-3' |
Peptid
#5: | |
Sense | 5'-TA(T/C)-GA(A/G)-TGG-CA(A/G)-GA(A/G)-GT-3' |
Antisense | 5'-(N)AC-(T/C)TC-(T/C)TG-CCA-(T/C)TC-(A/G)
TA-3' |
-
CAK
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CAK
wurde aus Xenopus-Eierextrakten durch die Mono Q-Stufe genau nach
den Angaben von Solomon et al., 1993, gereinigt und in einer Endkonzentration
von 1–2
Einheiten pro ml verwendet.
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Metabolische
Markierung
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Mv1Lu-Kulturen
in 150 mm-Schalen wurden 30 Minuten in methioninfreiem Medium, das
mit 10% dialysiertem fötalem
Kälberserum
ergänzt
war, inkubiert und anschließend
2 Stunden im gleichen Medium mit 200 μCi/ml 35S-Methionin (Trans 35S
label, ICN) inkubiert. Zellen wurden durch Trypsinierung gewonnen
und 5 Minuten mit 2000 g zentrifugiert. Zellpellets wurden durch
30-minütiges
mäßiges Schütteln bei
4°C in 10
Volumenteilen NP40-Lysispuffer (50 mM Tris-HCl, pH-Wert 7, 4, 200
mM NaCl, 2 mM EDTA, 0,5% NP40, 0,3 mM Na-orthovanadat, 50 mM NaF,
80 μM β-Glycerophosphat,
20 mM Na-pyrophosphat, 0,5 mM DTT und Proteaseinhibitoren) lysiert.
Die Lysate wurden durch Zentrifugation (10000 g 15 Minuten bei 4°C) geklärt. Vor
den Bindungsreaktionen wurden die Überstände 2-mal mit Sepharose und
1-mal mit Protein A-Sepharose vorgeklärt.
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Cdk-Aktivierungstest
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Die
angegebenen Mengen an von Baculovirus exprimiertem rekombinantem
Cyclin, Cdk oder Cyclin-Cdk-Komplex wurden zu 50 μg-Extrakten
gegeben, die durch Ultraschallbehandlung in einem hypotonischem
Puffer gemäß Literaturangaben
(Koff et al., 1993) hergestellt worden waren. In sämtlichen
Fällen
wurden die exogenen Cyclin- und Cdk-Produkte in Form eines unfraktionierten
Sf9-Zelllysats zugegeben. Cycline und Cdks enthalten typischerweise
mindestens 1–3%
gesamtes Zellprotein. Uninfizierte Sf9-Zelllysate wurden in sämtlichen
Tests getestet und wiesen keine Aktivität auf. Nach 30 Minuten bei
37°C wurde
das Reaktionsgemisch auf 0,5% NP40, 250 mM NaCl eingestellt und
mit dem angegebenen Antikörper
immunopräzipitiert. Die
Immunopräzipitate
wurden anschließend
auf Histon H1-Kinaseaktivität
gemäß Literaturangaben
(Koff et al., 1993) getestet. Für
Experimente, bei denen der Einfluss der D- Cycline und von Cdk4
auf die Cyclin E-Aktivität
getestet wurde, wurden sämtliche
Cycline und Cdks zusammen zum Zellextrakt gegeben. Eine Wärmebehandlung
der Extrakte wurde durch 5-minütige
Inkubation der Extrakte bei 100°C
durchgeführt.
Koaguliertes Protein wurde sodann durch Mikrozentrifugation pelletisiert.
Für Experimente,
bei denen Cdk2-Immunopräzipitate
auf Aktivierung durch Cyclin E getestet wurden, wurden 20 μl Antiserum
gegen den C-Terminus von CDK2 (Koff et al, 1993) an Protein A-Sepharose
adsorbiert und mit NP40-RIPA-Puffer ausgewaschen. 300 μg Extrakt
wurden sodann 90 Minuten bei 4°C
mit anti-CDK2-Sepharose inkubiert. Das Präzipitat wurde 2-mal mit NP40-RIPA-Puffer
und 4-mal mit Puffer A mit einem Gehalt an 10 mM ATP gewaschen.
Cyclin E und CAK wurden gemäß den nachstehenden
Angaben zugesetzt. Die Reaktionsgemische wurden 30 Minuten bei 37°C inkubiert
und anschließend
auf H1-Kinaseaktivität
getestet.
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Inhibitorverarmung
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Cyclin
E-Cdk2-Sepharose wurde durch Vermischen von 1,2 μl Sf9-Zelllysat, das Hämagglutinin-markiertes
Cdk2 (Cdk2-HA) enthielt, mit 12 μl
Lysat, das Cyclin E in Puffer A (30 mM HEPES-KOH, pH-Wert 7,5, 7,5
mM MgCl2, 1 mM DTT) mit einem Gehalt an
10 mM ATP enthielt, hergestellt und 30 Minuten bis zur vollständigen Bildung
inkubiert. Das Zusammenbau-Reaktionsgemisch
wurde sodann auf 250 mM NaCl und 0,5% NP40 eingestellt. Die Cdk2-HA
enthaltenden Komplexe wurden mit dem monoklonalen 12CA5-Antikörper (BABCO)
immunopräzipitiert
und an Protein A-Sepharose gewonnen. Cdk2-Sepharose wurde auf identische Weise
hergestellt, mit der Ausnahme, dass Cyclin E weggelassen wurde.
Immunopräzipitate
wurden 2-mal mit NP40 RIPA-Puffer (0,5% NP40, 250 mM NaCl, 10 mM
EDTA, 20 mM Tris-HCl, pH-Wert 7,4) und 4-mal mit Puffer A gewaschen.
Die Matrix wurde in vier Aliquotanteile unterteilt und mit 100 μg Zellextrakt
in Puffer A mit einem Gehalt an 3 mM ATP, 20 μg/ml Creatin-phosphokinase,
40 mM Phosphocreatin 45 Minuten bei 37°C inkubiert. Nach der Inkubation
wurde der Überstand
gewonnen und durch Zugabe von rekombinantem Cyclin E gemäß den vorstehenden
Angaben auf Cdk2-Aktivierung getestet. Ein kritischer Parameter
bei der Durchführung
dieses Experiments besteht darin, zu gewährleisten, dass kein Cyclin,
Cdk oder Komplex aus den Kügelchen
in den Zellextrakt austritt. Dies lässt sich nicht vorhersagen
und muss jedes Mal bei der Durchführung des Experiments durch
Immunoblotting geprüft
werden.
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Cyclin E-Cdk2-Bindungstests
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Komplexe
von baculoviralem Cyclin E mit baculoviralem Cdk2 mit einem Gehalt
an dem Influenzavirus-Hämagglutinin-Epitop
HA1 wurden auf die nachstehend beschriebene Weise gebildet. Die
Komplexe wurden in NP40-RIPA-Puffer (50 mM Tris-HCl, pH-Wert 7,4, 250 mM
NaCl, 0,5% NP-40, 50 mM NaF, 0,3 mM Na-orthovanadat, 5 mM EDTA und Proteaseinhibitoren)
mit monoklonalen anti-HA-Antikörpern
(12CA5, BABCO) immunopräzipitiert
und an Protein A-Sepharose gebunden. Cdk2 oder Cyclin E-Cdk2, die
an Protein A-Sepharose adsorbiert waren, wurden mit metabolisch
markierten Zelllysaten von 107 Zellen 2
Stunden bei 4°C
inkubiert. Sofern nichts anderes angegeben ist, wurden die Kügelchen
mehrmals mit SDS-RIPA-Puffer gewaschen. Die Proteine wurden durch
Erwärmen
in SDS-PAGE-Probenpuffer
eluiert und an 12%-Polyacrylamidgelen unter anschließender Fluorographie
analysiert. Die der Wärmebehandlung
unterzogenen, metabolisch markierten Zelllysate wurden 3 Minuten
auf 100°C
erwärmt.
Die ausgefällten
Proteine wurden durch Mikrozentrifugation entfernt. Die geklärten Lysate
wurden mit an Cdk2 oder Cyclin E-Cdk2-Komplexen, die an Protein
A-Sepharose gebunden waren, inkubiert. Bei den Bindungstests unter
Verwendung von Cyclin D2-Cdk4-Komplexen wurden metabolisch markierte
Zellextrakte mit 4 μl
Cyclin D2-Cdk4-Komplex 30 Minuten bei 4°C vorinkubiert, bevor an Protein
A-Sepharose gebundenes Cdk2 oder Cyclin E-Cdk2 zugesetzt wurden. Nach
Entfernung der Sepharosekügelchen
wurden die Zellextrakte mit Cdk4-Antiserum
immunopräzipitiert. Die
Immunopräzipitate
wurden an 12%-SDS-PAGE analysiert.
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Affinitätsreiniguag
von p27 und Denaturierungs-Renaturierungsexperimente
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HA-markiertes
Cdk2, allein oder im Komplex mit Cyclin E, wurde an HA-Antikörper, der
an Protein A-Sepharosekügelchen
(ImmunoPure Orientation Kit, Pierce) immobilisiert war, gebunden
und zum Isolieren von Proteinen aus metabolisch markierten Zelllysaten
verwendet. Gebundene Proteine wurden von der Säule in 0,1 M Glycin, pH-Wert
2,8, eluiert und mit 4 Volumenteilen eiskaltem Aceton gefällt und
20 Minuten bei –20°C belassen.
Die durch 30-minütige
Mikrozentrifugation gewonnenen Niederschläge wurden mehrmals mit kaltem Aceton
gewaschen und in 6 M Guanidiniumchlorid in 1 × HBB-Puffer (25 mM HEPES-KOH,
pH-Wert 7,7, 25 mM NaCl, 5 mM MgCl2, 0,05%
NP-40, 1 mM DTT) gelöst.
Zur Renaturierung (Kaelin et al., 1992) wurden Proben über Nacht
gegen 1 × HBB-Puffer
dialysiert und entweder bei Kinase-Hemmtests oder zur Bindung an
Cyclin E-Cdk2-Sepharose verwendet. Für mit Cyclin E assoziierte
H1-Kinase-Hemmtests wurden Aliquotanteile (37,511 g Protein) von
100000 × g-Überständen von
Lysaten, die aus exponentiell wachsenden Mv1Lu-Zellen hergestellt
worden waren, 30 Minuten bei 37°C
mit physiologischen Mengen an baculoviralem Cyclin E entweder allein
oder in Gegenwart der angegebenen Volumina an renaturierten Eluaten
inkubiert. Nach der Inkubation wurden die Proben mit Cyclin E-Antiserum
gefällt
und auf Histon H1-Kinaseaktivität
getestet. Die relative, mit Cyclin E-assoziierte H1-Kinaseaktivität wurde
unter Verwendung der Molecular Dynamics Phosphorimager ImageQuant-Software
quantitativ bestimmt.
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Zum
Testen der Aktivität
des aus den Gelscheiben eluierten Proteins ließ man Cyclin E-Cdk2-HA-Affinitätssäuleneluate
an 12%-Polyacrylamidgelen zusammen mit Molekulargewichtsmarkern
(Amersham) laufen. Ein Teil der Probe wurde über das gleiche Gel gegeben,
mit Commassie gefärbt,
entfärbt
und durch Fluorographie nachgewiesen. Das Gel wurde gemäß den Angaben
geschnitten (0,5 bis 1 cm/Scheibe). Die Proteine wurden aus dem
Gel gemäß Literaturangaben
(Boyle et al., 1991) isoliert. Die isolierten Proteine wurden renaturiert
und gemäß den nachstehenden
Angaben für
Kinase-Hemmtests verwendet.
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Ergebnisse
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Nicht-proliferierende
Zellen enthalten einen Inhibitor der Cdk2-Aktivierung
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Zellfreie
Extrakte von kontaktgehemmten, durch TGF-β zum Stillstand gekommene und
proliferierende Zellen wurden zur Untersuchung des Mechanismus,
der die Aktivierung des Cyclin E-Cdk2-Komplexes blockiert, verwendet.
Es wurde gezeigt, dass die Zugabe von physiologischen Mengen Cyclin
E zu diesen Zellextrakten zu einer Erhöhung der Menge an immunopräzipitierbaren
Cyclin E-Cdk2-Komplexen führt.
Jedoch waren nur die in Extrakten aus proliferierenden Zellen zusammengebauten
Cyclin E-Cdk2-Komplexe bei Verwendung von Histon H1 als Substrat
enzymatisch aktiv (Koff et al., 1993; vergl. auch 1A). Daher wiederholen Zellextrakte die in intakten
Zellen beobachtete Blockierung der Cdk2-Aktivierung.
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Die
Blockierung der Cdk2-Aktivierung in Extrakten aus nicht-proliferierenden
Zellen konnte durch Zugabe von Cyclin E-Protein in überphysiologischen Konzentrationen überwunden
werden (1A). Cyclin E wurde in Sf9-Zellen
unter Verwendung eines baculoviralen Expressionsvektors exprimiert.
Die Menge an Cyclin E in Sf9-Extrakten wurde mit der Menge in Mv1Lu-Zellextrakten
durch Immunoblotting verglichen (nicht dargestellt). In dem in 1A dargestellten Experiment enthielten 0,05 μl Sf9-Lysat
ebensoviel Cyclin E wie 50 μg
des gesamten Zellproteins aus Mv1Lu-Zelllysaten. Die Zugabe von
Cyclin E (in Form von Sf9-Lysat)
zu einem Extrakt aus proliferierenden Zellen ergab eine lineare
Zunahme der mit Cyclin E assoziierten Histon H1-Kinaseaktivität (proliferierende
Zellen wurden 15 Stunden nach Lösung
der Kontakthemmung geerntet, wobei sie sich zu diesem Zeitpunkt
in der frühen
S-Phase befanden). Im Gegensatz dazu führte eine Titration von Extrakten
aus kontaktgehemmten oder mit TGF-β behandelten Zellen mit bis
zu 3-fachen physiologischen Konzentrationen an Cyclin E zu keiner
Zunahme der immunopräzipitierbaren,
mit Cyclin E assoziierten Kinaseaktivität. Bei Zugabe von mehr Cyclin
E wurde die mit Cyclin E assoziierte Kinaseaktivität nachweisbar
und nahm proportional zu. Somit zeigten Extrakte aus nicht-proliferierenden
Zellen eine erhöhte
Schwellenkonzentration an Cyclin E, die zur Aktivierung von Cdk2
erforderlich war. Kontaktgehemmte Zellen wiesen offensichtlich einen
höheren
Schwellenwert auf als Zellen, die durch Einwirkung von TGF-β in G1 zum
Stillstand gekommen waren. Jedoch war in beiden Fällen der
Cyclin E-Bedarf erheblich höher
als die in proliferierenden Zellen erreichten physiologischen Cyclin
E-Konzentrationen.
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Überphysiologische
Mengen an Cyclin E waren zur Aktivierung von Cdk2 in Extrakten aus
nicht-proliferierenden Zellen erforderlich. Dies konnte weder durch
die geringeren Konzentrationen an Cdk2 oder Cyclin E erklärt werden,
noch fehlten diesen Zellen offensichtlich andere Faktoren, die für die Cdk2-Aktivierung
erforderlich waren (Koff et al., 1993; vergl. die nachstehenden
Ausführungen).
Eine Erklärung
bestand darin, dass die nicht-proliferierenden Zellen einen titrierbaren
Inhibitor der Cdk2-Aktivierung enthielten. Mischexperimente stützten diesen
Schluss. Extrakte aus proliferierenden Zellen wurden mit Extrakten
entweder von kontaktgehemmten Zellen oder von mit TGF-β behandelten
Zellen vermischt. Physiologische Konzentrationen an Cyclin E wurden
zu den Extraktgemischen gegeben und anschließend wurden Cyclin E und etwaige
assoziierte Kinasen unter Verwendung von Antikörpern gegen das Cyclin immunopräzipitiert.
Identische Ergebnisse wurden unter Verwendung eines anti-Cdk2-Antiserums
erhalten (nicht dargestellt). In den gemischten Extrakten war die
mit Cyclin E assoziierte Kinaseaktivität unter die Aktivität verringert,
die aus Extrakten von proliferierenden Zellen allein gewonnen wurde
(1B). Somit enthielten Extrakte aus nicht-proliferierenden
Zellen einen Überschuss
eines Inhibitors der Cdk2-Aktivierung. Es ist darauf hinzuweisen,
dass Extrakte aus kontaktgehemmten Zellen sowohl eine höhere Cyclin
E-Aktivierungsschwelle als auch eine stärkere Hemmwirkung bei Mischexperimenten
aufwiesen, verglichen mit Extrakten von mit TGF-β behandelten Zellen. Jedoch
hing das reichliche Vorliegen der Cdk2-Hemmaktivität von der
Dauer der Einwirkung von TGF-β ab.
Beispielsweise wurde gezeigt, dass ein Extrakt von Zellen, die 6
Stunden (beginnend in der späten
G1-Phase) mit TGF-β behandelt
worden waren, keine ausreichende Hemmaktivität zur Blockierung der Cdk2-Aktivierung aufwiesen,
wenn sie mit einem Extrakt aus proliferierenden Zellen vermischt
wurden (Koff et al., 1993). Zellen, die 48 Stunden mit TGF-β behandelt
worden waren, wiesen eine stärkere
Hemmaktivität
auf als Zellen, die nur 15 Stunden behandelt worden waren (nicht
dargestellt).
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Ein Cdk2-Inhibitor bindet
an Cyclin E-Cdk2-Komplexe
-
Der
in Extrakten aus nicht-proliferierenden Zellen vorhandene Inhibitor
der Cdk2-Aktivierung konnte unter Verwendung einer Cyclin E-Cdk2-Affinitätsmatrix
einer Verarmung unterzogen werden. Cyclin E-Cdk2-Komplexe wurden
durch Mischen von Extrakten aus Sf9-Zellen, die mit baculoviralen
Vektoren infiziert waren, die entweder Cdk2, das mit einem Influenzavirus-Hämagglutinin
(HA)-Epitop markiert war, oder Cyclin E exprimierten, gebildet.
Obgleich kein Extrakt allein eine signifikante H1-Kinaseaktivität enthält, führt ein
Mischen der Extrakte zu hohen Konzentrationen an aktivem Enzym (Kato
et al., 1993). Die Cyclin E-Cdk2 (HA)-Komplexe wurden mit an Sepharose
gebundenem, monoklonalem Antikörper
gegen die HA-Markierung an Cdk2 immunopräzipitiert. Kontroll-Immunopräzipitationsvorgänge wurden
unter Verwendung der monoklonalen Antikörperkügelchen allein durchgeführt. Zellextrakte
wurden entweder mit den Cyclin E-Cdk2-Kügelchen oder den Kontrollkügelchen
inkubiert. Nach Pelletisierung wurden die Überstände auf die Fähigkeit
von exogen zugesetztem Cyclin E zur Aktivierung von endogenem Cdk2
getestet. Nach Verarmung an Cyclin E-Cdk2-Bindungsproteinen war
Cyclin E zur Aktivierung von Cdk2 fast in gleichem Maße in Extrakten
aus proliferierenden Zellen und aus nicht-proliferierenden Zellen
befähigt
(2A). Ein Immunoblotting zeigte, dass diese Vorgehensweise
keinen Einfluss auf die Konzentrationen an Cyclin E oder Cdk2 in
Zellextrakten ausübte (nicht
dargestellt). Bei diesem Experiment wurde auch eine gewisse stimulatorische
Wirkung der Verarmung an Cyclin E-Cdk2-Bindungsproteinen in Extrakten aus proliferierenden
Zellen in der späten
G1-Phase beobachtet, was darauf schließen lässt, dass sie nicht vollständig frei
von Inhibitor sind (vergl. die nachstehenden Ausführungen).
Komplexe mit einem Gehalt an Cyclin E und einer katalytisch inaktiven
Mutante von Cdk2 waren ferner zur Maskierung der Hemmaktivität befähigt, wenn
sie direkt zu Zellextrakten gegeben wurden (vergl. 2C). Diese Umkehr der Hemmaktivität erforderte
keine Phosphorylierung durch die zugesetzten Cyclin E-Cdk2-Komplexe. Diese Experimente
zeigten, dass der Inhibitor der Cdk2-Aktivierung eine Bindung mit
Cyclin E-Cdk2-Komplexen einging.
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Parallel
wurde festgestellt, dass Kügelchen,
die nur Cdk2 allein enthielten, nicht zur Verarmung der Hemmaktivität aus Zellextrakten
befähigt
waren (2A). Dieses Experiment ließ darauf
schließen,
dass der Inhibitor eine Bindung mit Cyclin E-Cdk2-Komplexen, jedoch
nicht mit Cdk2 allein einging. Um diese Vorstellung direkt zu testen,
wurde Cdk2 aus Extrakten von proliferierenden, kontaktgehemmten
und mit TGF-β behandelten
Zellen immunopräzipitiert.
In sämtlichen
Fällen
konnte das immunopräzipitierte
Cdk2-Protein durch Zugabe sowohl von Cyclin E als auch von p34cdc2-aktivierender Kinase
(CAK) aktiviert werden (2B).
Somit war Cdk2-Protein in nicht-proliferierenden Zellen weder von
Natur aus zur Aktivierung unfähig,
noch fest mit einem Inhibitor der Aktivierung assoziiert.
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Da
der Cdk2-Inhibitor nur an Cyclin E-Cdk2-Komplexe, jedoch nicht an
Cdk2 binden kann, erkennt er offensichtlich entweder den Cyclin-Cdk-Komplex
oder Cyclin. Cyclin E-Cdk2-Komplexe
waren in Bezug auf die Beseitigung der Hem maktivität wirksamer
als Cyclin E, was darauf schließen
lässt,
dass der Inhibitor vorzugsweise in Wechselwirkung mit Komplexen
tritt. Cyclin E wurde zu einem Extrakt aus nicht-proliferierenden Zellen in einer unterhalb
der Schwellenkonzentration, die zur Aktivierung von Cdk2 erforderlich
war, liegenden Konzentration gegeben (2C).
Der Zusammenbau der zusätzlichen
Cyclin-Cdk2-Komplexe wurde sodann durch ergänzende Extrakte mit einem exogenen
Cdk2-Protein, das
durch Mutation seiner ATP-Bindungsstelle katalytisch inaktiv gemacht
worden war (Gu et al., 1992), induziert. In Abwesenheit von zusätzlichem
Cdk2 wurde in Cyclin E-Immunopräzipitaten
keine Kinaseaktivität
nachgewiesen. Wenn Extrakte mit katalytisch inaktivem Cdk2 ergänzt wurden,
gewann Cyclin E wieder seine H1-Kinaseaktivität als ein
Ergebnis der Aktivierung des endogenen Cdk2. Somit konnte der Cyclin
E-Schwellenwert für
die Cdk2-Aktivierung durch Zusammenbau zusätzlicher Cyclin-Cdk-Komplexe gesenkt
werden, während
die Gesamtmenge an Cyclin E konstant gehalten wurde.
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Beim Inhibitor handelt
es sich weder um eine anti-CAK noch um eine Tyrosin-kinase
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Frühere Experimente
(Koff et al., 1993) zeigten, dass in Extrakten aus nicht-proliferierenden
Zellen gebildete Cyclin E-Cdk2-Komplexe an einem wesentlichen Threoninrest
nicht phosphoryliert wurden (Gu et al., 1992; Solomon et al., 1992),
was vermutlich für
ihre Inaktivität
verantwortlich ist. Dadurch kam man auf die Möglichkeit, dass CAK ein Ziel
des Inhibitors darstellt. Dies schien anfänglich unwahrscheinlich, da
der Inhibitor direkt eine Bindung mit dem Cyclin E-Cdk2-Komplex
eingeht. Diese Idee wurde im Hinblick auf die neue Erkenntnis, dass
CAK selbst ein entferntes Mitglied der Cdk-Proteinfamilie ist (Fesquet
et al., 1993; Poon et al., 1993; Solomon et al., 1993) und somit
auch an den Inhibitor binden könnte,
erneut aufgegriffen. Frühere Arbeiten über ein
anderes System lieferten den Hinweis, dass eine Aktivierung des
Cyclin B-Cdc2-Komplexes nicht
durch den Cdk2-Inhibitor blockiert wurde (vergl. die nachstehenden
Ausführungen).
Cyclin B und Cdc2 wurden daher zur Bestimmung der CAK-Aktivität herangezogen,
und zwar in Anbetracht der Tatsache, dass CAK auch zur Aktivierung
des Cyclin B-Cdc2-Komplexes erforderlich ist (Solomon et al., 1990).
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Cdc2
wurde gleichermaßen
aktiviert, wenn Cyclin B zu Extrakten entweder aus proliferierenden
Zellen oder aus durch TGF-β zum
Stillstand gekommenen Zellen gegeben wurde (3A).
Daher war in Extrakten aus mit TGF-β behandelten Zellen funktionelle
CAK vorhanden. CAK war bei diesem Experiment begrenzend, da die
Zugabe von gereinigter CAK zu diesen Extrakten die Aktivierung von
zusätzlichen
Cyclin B-Cdc2-Komplexen
katalysierte (3B). Außerdem war die Aktivität der zugesetzten
CAK in Extrakten von mit TGF-β behandelten
und proliferierenden Zellen ähnlich
(3B). Somit wurde exogene CAK nicht gehemmt. Kontrollexperimente
zeigten, dass diese CAK zur Aktivierung von Cyclin E-Cdk2-Komplexen befähigt war,
wenn diese durch Vermischen von Sf9-Zelllysaten mit einem Gehalt an Cyclin
E und Cdk2, die aus baculoviralen Vektoren exprimiert worden waren,
zusammengesetzt wurde (Solomon et al, 1993; Daten nicht aufgeführt). Jedoch
veränderte
das zugesetzte CAK nicht die Schwellenkonzentration für Cyclin
E, die zur Aktivierung von Cdk2 erforderlich war (nicht dargestellt).
Somit bewirkte der Inhibitor weder eine Blockierung von CAK, noch
konnten seine Einflüsse
durch übermäßige Mengen
an CAK überwunden
werden. Eine Hemmung von CAK reichte nicht aus, um die Blockierung
der Cdk2-Aktivierung zu erklären.
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Um
festzustellen, ob die Tyrosin-Phosphorylierung einen Beitrag zur
Hemmung der Cdk2-Aktivität
leistete, wurde Cyclin E zu Extrakten von nicht-proliferierenden
Zellen in Konzentrationen unterhalb des Schwellenwerts gegeben und
die Cyclin E-Cdk2-Komplexe wurden unter Verwendung von anti-Cyclin E- Antikörpern immunopräzipitiert.
Es wurde keine Tyrosin-Phosphorylierung von Cdk2 in den inaktiven
Cyclin E-Cdk2-Komplexen durch Immunoblotting mit anti-Phosphotyrosin-Antikörpern nachgewiesen
(nicht dargestellt). Als positive Kontrolle wurde Phosphotyrosin
ohne weiteres in Cdc2, das aus humanen Zellen immunopräzipitiert
worden war, nachgewiesen.
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Cyclin D2-Cdk4-Komplexe
erleichtern die Cdk2-Aktivierung
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Während Zellen
die G1-Phase durchlaufen, treten Komplexe zwischen Cdk4 und den
D-Typ-Cyclinen vor der Bildung von aktiven Komplexen mit einem Gehalt
an Cyclin E und Cdk2 auf (Übersichtsartikel
von Sherr, 1993). Kontaktgehemmte Mv1Lu-Zellen exprimierten keine signifikanten
Konzentrationen an Cyclin D1 oder D2 (nicht dargestellt) und die
Cdk4-Synthese wird in Zellen, die in der Phase G1 zum Stillstand
gekommen sind, durch Einwirkung von TGF-β unterdrückt (Ewen et al., 1993; K.
P und J. M., unveröffentlichte
Beobachtungen; vergl. auch 5D).
Somit ist die Anreicherung von Cyclin D-Cdk4-Komplexen in Zellen
mit Stillstand in der G1-Phase begrenzend. Diese Beobachtungen lieben
darauf schließen,
dass Cyclin D-Cdk4-Komplexe möglicherweise
eine Rolle bei der Entfernung des Cdk2-Inhibitors während der
Zellzyklus-Progression spielen.
Tatsächlich
zeigten Ewen et al. (1993b) kürzlich,
dass eine konstitutive ektopische Expression von Cdk4 die TGF-β-Blockierung
der Cdk2-Aktivierung und der Zellzyklus-Progression umstoßen kann.
Diese Erscheinung wurde getestet, indem man prüfte, ob die Wiederherstellung
von Cyclin D-Cdk4-Komplexen in Extrakten von nicht-proliferierenden
Zellen die Blockierung der Cdk2-Aktivierung überwinden kann.
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Cdk4
ist ein Partner der Cycline vom D-Typ und bildet keine aktiven Komplexe
mit den Cyclinen E, A oder B. Es tritt gleichermaßen gut
in Wechselwirkung mit den einzelnen Cyclinen vom D-Typ, wenn sie
in Insektenzellen koexprimiert werden. Cyclin D-Cdk4-Komplexe sind
schwach aktiv gegenüber
Histon H1, zeigen aber eine starke Aktivität bei Verwendung des Rb-Proteins
als Substrat (Matsushime et al., 1992; Kato et al., 1993). Komplexe
zwischen Cdk4 und entweder Cyclin D1, D2 oder D3 wurden durch Koinfektion
von Sf9-Zellen mit baculoviralen Vektoren zusammengebaut und Sf9-Lysate
wurden zu Extrakten von proliferierenden und nicht-proliferierenden
Mv1Lu-Zellen gegeben. Cyclin E-Mengen unterhalb der Schwellenwerte
wurden sodann zugesetzt. Die Aktivierung von Cdk2 wurde nach Immunopräzipitation
von Cyclin E-Cdk2-Komplexen
mit Antikörpern
gegen Cyclin E getestet. Die Zugabe von Cyclin D2-Cdk4-Komplexen
(jedoch nicht die Zugabe der beiden Untereinheiten allein) zu Extrakten
von kontaktgehemmten und mit TGF-β zum
Stillstand gebrachten Zellen ermöglichte
es dem Cyclin E, Cdk2 in einem Maße zu aktivieren, das gleichwertig
mit dem in Extrakten von proliferierenden Zellen beobachteten Aktivierungsmaß war (4A). Titrationen belegten, dass die Menge an Cyclin
D2-Cdk4, die zum Blockieren des Cdk2-Inhibitors erforderlich ist,
geringer war als die Menge, die in einer gleichwertigen Menge von
Extrakt aus proliferierenden Zellen vorhanden ist (nicht dargestellt).
Im Gegensatz dazu wurde die Aktivität von Cyclin E nicht erhöht, wenn
Cyclin D2-Cdk4-Komplexe zu Extrakten aus proliferierenden Zellen
gegeben wurden. Außerdem
wies der Cyclin D2-Cdk4-Komplex eine CAK-Aktivität auf, da er nicht befähigt war,
CAK bei der Förderung
der Aktivierung von Cyclin E-Cdk2-Komplexen zu ersetzen, die aus
in Sf9-Zellen exprimierten Proteinen zusammengesetzt waren (nicht
dargestellt). Somit kehrte der Cyclin D2-Cdk4-Komplex die Hemmung
der Cdk2-Aktivierung um. Gleiche Mengen an Cyclin D1-Cdk4- und Cyclin
D3-Cdk4-Komplexen (bestimmt durch Immunoblotting von Sf9-Lysaten)
waren in Bezug auf eine Senkung des Cyclin E-Schwellenwerts für die Cdk2-Aktivierung
weniger wirksam (4B). Die Unfähigkeit
von Cyclin D1 oder Cyclin D3-Cdk4-Komplexen zur Maskierung des Cdk2-Inhibitors war nicht
auf die Tatsache zurückzuführen, dass
diese Komplexe in Zelllysaten instabil waren (nicht dargestellt).
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Sehr überraschend
war, dass die Fähigkeit
von Cyclin D2-Cdk4,
die Cdk2-Hemmung umzukehren, keine katalytische Cdk4-Aktivität erforderte.
Komplexe zwischen Cyclin D2 und einer katalytisch inaktiven, mutanten
Cdk4-Untereinheit waren ebenso wirksam wie enzymatisch aktive Cyclin
D2-Cdk4-Komplexe
in Bezug auf die Entfernung des Cdk2-Inhibitors (4A). Titrationen mit verschiedenen Mengen an Cyclin
D2-Komplexen, die entweder katalytisch aktives oder inaktives Cdk4
enthielten, ergaben, dass ihre spezifischen Aktivitäten in Bezug
auf die Umkehr der Cdk2-Hemmung sehr ähnlich waren (nicht dargestellt).
Dadurch war die Möglichkeit
ausgeschlossen, dass Cyclin D2-Cdk4 den Inhibitor zu dessen Inaktivierung
phosphorylieren muss. Ferner waren alle Modelle ausgeschlossen,
bei denen Cyclin D2-Cdk4 den Inhibitor umging, indem es als eine CAK
diente. Daher war es wahrscheinlich, dass Cyclin D2-Cdk4 den Cdk2-Inhibitor entfernte,
indem es eine direkte Bindung mit diesem einging und diesen von
Cdk2 sequestrierte (vergl. die nachstehenden Ausführungen).
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Beim Cdk2-Inhibitor handelt
es sich um ein 27 kd-Protein
-
Die
vorstehenden Beobachtungen zeigten folgendes: (i) ein funktioneller
Cyclin E-Cdk2-Inhibitor war in Extrakten aus kontaktgehemmten Zellen
oder aus Zellen, die aus der Kontakthemmung in Gegenwart von TGF-β freigesetzt
worden waren, jedoch nicht in Extrakten aus proliferierenden Zellen
vorhanden; (ii) dieses Molekül
assoziierte bevorzugt mit Cyclin E-Cdk2-Komplexen, im Gegensatz
zu den einzelnen Untereinheiten; und (iii) es konnte durch Vorinkubation
von Zellextrakten mit katalytisch aktivem oder inaktivem Cyclin D2-Cdk4-Komplexen
einer Verarmung unterzogen werden. Um einen Faktor zu identifizieren,
der möglicherweise
diese Eigenschaften aufweist, wurden Mv1Lu-Zellen metabolisch mit
35S-Methionin markiert und Lysate wurden mit Sepharose-Kügelchen, die immunoadsorbiertes,
rekombinantes Cdk2 entweder allein oder in Komplexen mit rekombinantem
Cyclin E enthielten, inkubiert. Denaturierte, 35S-markierte Proteine,
die durch Erwärmen
der Kügelchen
mit Puffer mit einem Gehalt an 1% SDS eluiert worden waren, wurden
durch Gelelektrophorese und Fluorographie (5A)
sichtbar gemacht. Sämtliche
Zelllysate ergaben ein ähnliches
Muster von Cyclin E-Cdk2-Bindungsproteinen mit der Ausnahme eines
27 kd-Proteins, das aus Extrakten von kontaktgehemmten oder TGF-β-gehemmten
Zellen, jedoch nicht aus Zellen in der späten G1-Phase gewonnen worden
war (5A). Dieses Protein mit der
Bezeichnung p27 wurde unter Verwendung von Cyclin E-Cdk2-Komplexen,
jedoch nicht unter Verwendung von Cdk2 allein isoliert (5A). Die Ausbeute an p27 nahm proportional zur
Menge des verwendeten Cyclin E-Cdk2-Komplexes bis zum Erreichen eines Maximums zu
(5B), was belegt, dass die Bindung von p27 an Cyclin
E-Cdk2-Komplexe gesättigt
werden kann. Dies stand im Einklang mit der Beobachtung, dass die
Cdk2-Inhibitoraktivität
durch Cyclin E-Cdk2-Komplexe einer Verarmung unterzogen werden konnte.
Erwartungsgemäß wurden
ferner stöchiometrische
Mengen an p27 in Cyclin E-Immunopräzipitaten aus Zellen im Wachstumsstillstand
beobachtet (nicht dargestellt).
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Zellextrakte,
die mit rekombinantem Cyclin D2-Cdk4-Komplex versetzt worden waren,
ergaben nicht mehr p27, wenn das Gemisch an Cyclin E-Cdk2-Sepharose
adsorbiert war (5C). Nach Entfernen der Cyclin
E-Cdk2-Sepharose-Kügelchen
aus Proben, die mit Cyclin D2-Cdk4 versetzt worden waren, wurden
die vorgeklärten Überstände mit
Cdk4-Antikörper
inkubiert, um Cdk4 und dessen assoziierte Proteine zu gewinnen.
Dadurch erhielt man p34Cdk4 selbst, dessen Konzentrationen in Extrakten
aus Zellen in der späten G1-Phase
am höchsten
und mit TGF-β behandelten
Zellen am geringsten waren (5D)
(Matsushime et al., 1992; Ewen et al., 1993b). Unter Einsatz des
gleichen Antiserums bediente sich Ewen et al. (1993b) eines partiellen
proteolytischen Verdaus, um zu bestätigen, dass es sich dabei um
authentisches Mv1Lu-Cdk4 handelte. Ferner enthielten diese Immunopräzipitate
ein 27 kD-Protein in Proben aus kontaktgehemmten und mit TGF-β behandelten
Zellen (5D). Geringere Mengen an p27
wurden auch in Cdk4-Immunopräzipitaten
aus Zellproben der späten
G1-Phase gewonnen, obgleich p27 nicht aus diesen gleichen Extrakten
durch Cyclin E-Cdk2-Affinitätschromatographie
gewonnen werden konnte. Dies ließ darauf schließen, dass
p27 in proliferierenden Zellen vorhanden war, jedoch in einer Form,
die zur Wechselwirkung mit exogen zugesetzten Cyclin E-Cdk2-Komplexen nicht zugänglich war
(vergl. die nachstehenden Ausführungen).
Ein direkter Vergleich ergab, dass p27, das an Cyclin E-Cdk2-Kügelchen
oder durch Copräzipitation
mit Cdk4 gereinigt worden war, das gleiche scheinbare Molekulargewicht
aufwies (nicht dargestellt).
-
Experimente,
die zur Charakterisierung der Stabilität dieses Faktors durchgeführt wurden,
zeigten, dass bei einer kurzzeitigen Erwärmung von Zellextrakten auf
100°C sowohl
die Fähigkeit
von p27 zur Bindung an Cyclin E-Cdk2 (6A)
als auch die Hemmaktivität
(6C) erhalten blieben. Ferner induzierte eine Wärmebehandlung
bei Anwendung auf Extrakte aus Zellen in der späten G1-Phase in überraschender
Weise das Auftreten sowohl von p27 (6A)
als auch gleichzeitig eine Zunahme des Grades der Cdk2-Hemmaktivität (6B). Diese Ergebnisse belegten, dass p27 und die
Hemmaktivität
beide wärmestabil
waren und sie in Extrakten der späten G1-Phase durch einen wärmeempfindlichen
Mechanismus reaktiviert werden konnten. Erwartungsgemäß waren
Cyclin D2-Cdk4-Komplexe ebenfalls zur Maskierung von p27 aus wärmebehandelten Lysaten
befähigt
(nicht dargestellt).
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Extrakte
aus metabolisch markierten, mit TGF-β behandelten Zellen wurden einer
Chromatographie über
Cyclin E-Cdk2-Sepharose
oder als Kontrolle über
Cdk2-Sepharose unterzogen. Nach Waschen wurden die Kügelchen
mit einem sauren Puffer eluiert und ein Teil des Eluats wurde durch
SDS-PAGE analysiert. Dabei ergab sich, dass p27 die vorwiegend gewonnene
markierte Spezies darstellte und nur im Eluat aus Cyclin E-Cdk2-Kügelchen
vorhanden war (7A). Proben aus den gleichen
Eluaten wurden auf das Vorliegen des Cdk2-Inhibitors getestet. Diese Aktivität war im
Eluat aus Cyclin E-Cdk2-Kügelchen,
jedoch nicht aus Cdk2-Kügelchen
vorhanden (7B). Der Rest des Eluats wurde
durch Acetonfällung
eingeengt, in 6 M Guanidinium-hydrochlorid denaturiert, durch Dialyse
gegen isotonischen Puffer renaturiert und einer zweiten Runde der Bindung
an Cyclin E-Cdk2-Sepharose unterworfen. Eine Elution aus diesen
Kügelchen
durch Siedebehandlung in Puffer mit einem Gehalt an 1% SDS ergab
p27 als die einzige markierte Bande (7C).
Diese Ergebnisse stützen
stark die Möglichkeit,
dass p27 und die Hemmaktivität
ein und das gleiche sind. Diese Schlussfolgerung wurde direkt durch
Fraktionieren des Cyclin E-Cdk2-Eluats
durch Polyacrylamid-Gelelektrophorese und durch Extrahieren der
fraktionierten Proteine aus Gelscheiben bestätigt. Renaturierte Proteine
wurden auf ihre Fähigkeit
zur Hemmung der Aktivierung von Cdk2 durch Cyclin E getestet (7D). Das aus der Gelscheibe mit einem Gehalt an
p27 gewonnene Protein hemmte vollständig die Cdk2-Aktivierung.
Keine weitere Hemmaktivität
wurde aus irgendwelchen anderen Gelscheiben gewonnen.
-
Diskussion
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Ein
Inhibitor in nicht proliferierenden Zellen wurde identifiziert,
der die Aktivierung von Komplexen mit einem Gehalt an G1-Cyclin,
Cyclin E (Koff et al., 1991; Lew et al., 1991; Ohtsubo & Roberts, 1993)
und dessen katalytische Untereinheit Cdk2 (Koff et al., 1992; Dulic
et al., 1992) verhindert. Diese Hemmaktivität ist zumindest teilweise einem
27 kDa-Polypeptid zuzuschreiben, das auch als p27Kip1 bezeichnet
wird (Cdk-Hemmprotein 1). Der Inhibitor und p27Kip1 haben
die folgenden Eigenschaften gemeinsam: sie binden an Cyclin E-Cdk2-Komplexe,
jedoch nicht an Cdk2 allein; sie werden nur in Extrakten aus Zellen
im Wachstumsstillstand nachgewiesen; sie können durch Cyclin D2-Cdk4-Komplexe,
jedoch nicht durch die Einzelkomponenten maskiert werden; sie sind
wärmestabil;
sie liegen latent in Extrakten von proliferierenden Zellen vor,
können
aber durch eine kurze Wärmebehandlung
demaskiert werden. Ferner hemmt gereinigtes p27Kip1 die
Cdk2-Aktivierung durch Cyclin E, wenn es zu einem Extrakt aus proliferierenden
Zellen gegeben wird. Während
diese Daten stark darauf schließen
lassen, dass p27Kip1 zumindest eine Komponente
des Cdk2-Inhibitors darstellt, wurde nicht festgestellt, ob die
Hemmung auf p27Kip1 allein zurückzuführen ist
oder ob p27Kip1 zusätzliche Proteine für den Cyclin
E-Cdk2-Komplex rekrutiert. Es wurde ferner festgestellt, dass p27
sowie Cyclin E und Cdk2 in anderen Organismen, z. B. in Mäusen und
Menschen, vorhanden sind (Daten nicht aufgeführt).
-
Der
Mechanismus der p27Kip1-Hemmung weist Merkmale
auf, die ihn von den Wegen unterscheiden, die die Aktivierung der
mitotischen Cyclin-Cdc2-Komplexe steuern. Erstens scheint p27Kip1 eher stöchiometrisch als katalytisch
zu wirken. Zweitens wurde eine Tyrosin-Phosphorylierung von Cdk2
in inaktiven Cyclin E-Cdk2-Komplexen mit einem Gehalt an p27Kip1 nicht festgestellt, was darauf schließen lässt, dass
p27Kip1 keine Tyrosin-kinase-Aktivität besitzt
oder eine Tyrosin-phosphatase hemmt. Komplexe mit einem Gehalt an p27Kip1 wurden nicht in wirksamer Weise durch
die p34Cdc2-aktivierende
Kinase CAK phosphoryliert, was in ausreichender Weise ihre Inaktivität erklären könnte. Es
ist möglich,
dass p27Kip1 eine Dephosphorylierung von Thr160
bewirkt, obgleich es überraschend
wäre, wenn
die enzymatische Aktivität
einer Phosphatase gegenüber
einer Erwärmung
auf 100°C
stabil wäre.
Es erscheint wahrscheinlicher, dass die Bindung von p27Kip1 an den
Cyclin E-Cdk2-Komplex die Thr160-Phosphorylierung
durch Veränderung
der Konformation der T160-Domäne
oder durch sterische Hinderung von CAK verhindert. Es wäre nicht überraschend,
wenn p27Kip1 in ähnlicher Weise wie die negativen
regulatorischen Untereinheiten oder Domänen von anderen Protein-kinasen funktionieren
würde,
möglicherweise
auch durch Wechselwirkung mit der Kinase-aktiven Stelle als Pseudosubstrat.
-
Es
ist verblüffend,
dass neben p27Kip1 andere potentielle Regulatoren
der Cdk-Aktivität
während
der G1-Phase ebenfalls direkt an Cyclin-Cdk-Komplexe binden, einschließlich FAR1
(Peter et al., 1993), p40 (Mendenhall, 1993), p16 und p21 (Xiong
et al., 1992; 1993) und Rb (Kato et al., 1993; Dowdy et al., 1993;
Ewen et al., 1993a). Obgleich von keinem dieser weiteren Proteine
bisher gezeigt worden ist, dass es direkt die Cdk-Aktivität hemmt,
erscheint es wahrscheinlich, dass mindestens einige davon diese
Funktion ausüben.
Direkte Protein-Protein-Wechselwirkungen können ein weg zur Fokussierung
von Hemmsignalen auf spezifische Cyclin-Cdk-Komplexe in einer zellulären Umgebung
sein, die weitere, stärker
unterschiedliche trans-wirkende Regulatoren der Cdk-Aktivität enthalten.
-
p27Kip1 verknüpft Wachstumshemmsignale
mit dem Stillstand des Zellzyklus
-
p27Kip1 wurde in Zellen festgestellt, die entweder
durch Kontakthemmung oder durch TGF-β sich im Stillstand in der G1-Phase
befanden. Eine ähnliche
Aktivität
wurde auch bezüglich
der Blockierung der Cdk2-Aktivierung in verschiedenen Zelltypen,
die frei von spezifischen Wachstumsfaktoren waren, einschließlich Fibroblasten
mit Serummangel und von IL-2 befreite Lymphozyten, beobachtet (unveröffentlichte
Beobachtungen). Eine Hemmung der Cdk2-Aktivierung durch p27Kip1 oder
funktionell ähnliche
Proteine kann einen allgemeinen Mechanismus darstellen, über den
verschiedene extrazelluläre
und intrazelluläre
Signale die Zellproliferation steuern.
-
p27Kip1 schränkt
die Zellproliferation ein, indem es die Schwellenkonzentration von
Cyclin E, die zur Aktivierung von Cdk2 erforderlich ist, festlegt.
Wenn p27Kip1 stöchiometrisch wirkt, wie es
diese Daten nahelegen, dann wird die Cdk2-Aktivierungsschwelle bald
erreicht, nachdem die Menge an Cyclin E in der Zelle die Menge an
aktivem p27Kip1 übersteigt. In zum Stillstand
gekommenen Zellen liegt diese Schwelle über physiologischen Cyclin
E-Konzentrationen, so dass nur inaktive Cyclin E-Cdk2-Komplexe zusammengebaut
werden. Der Cyclin A-Cdk2-Komplex kann einer ähnlichen Steuerung unterliegen
(Koff et al., 1993; Firpo et al., in Vorbereitung) und eine Unfähigkeit
zur Aktivierung dieses Komplexes sollte ebenfalls zum Zellzyklus-Stillstand beitragen
(Girard et al., 1991; PacJano et al., 1992, 1993; Tsai et al., 1993).
-
In
welcher Weise können
die Wachstumshemmsignale mit der Aktivität von p27Kip1 verknüpft sein?.
Die einfachste Vorstellung bestünde
darin, dass wachsende Zellen nicht viel p27Kip1 enthalten
und dass Signale, die die Zellproliferation hemmen, die p27Kip1-Synthese oder -Stabilisierung induzieren
und dadurch dessen Menge über
das kritische Grundniveau heben. Dieses Modell kann nicht völlig korrekt
sein, da stark gestiegene Mengen an p27Kip1 aus
einem latenten Pool gewonnen werden können, wenn Extrakte aus proliferierenden
Zellen einer Wärmebehandlung
unterzogen werden. Ein erheblicher Pool von p27Kip1 muss
in diesen Extrakten vorliegen und muss durch andere Moleküle maskiert
werden. Dies bedeutet, dass p27Kip1 eine
normale Rolle während
des proliferativen Zellzyklus spielt und nicht einfach ein Reaktionselement
auf Signale, die den Wachstumsstillstand induzieren, darstellt.
Das reichliche Vorhandensein von "freiem" p27Kip1, das
zur Wechselwirkung mit dem Cyclin E-Cdk2-Komplex befähigt ist,
könnte
daher durch einen stromaufwärtigen
Regulator, z. B. durch den Cyclin D2-Cdk4-Komplex, moduliert werden,
der ebenfalls direkt an p27Kip1 bindet.
Dies verhindert die Assoziation mit Cyclin E-Cdk2 und ermöglicht dessen
funktionelle Aktivierung, zumindest in vitro. Die Vorstellung, dass
die p27-Aktivität
durch einen stromaufwärtigen
Regulator gesteuert wird, schließt nicht die Möglichkeit
aus, dass die gesamte zelluläre
Konzentration an p27 in zum Stillstand gekommenen Zellen steigen
kann. Bei diesen Experimenten wurden nicht direkt die gesamten Mengen
an p27 in proliferierenden und zum Stillstand gekommenen Zellen
verglichen.
-
Cycline
vom D-Typ sind selbst Ziele von Wachstumshemmsignalen (Übersichtsartikel
von Sherr, 1993). Ihre Synthese wird in von Wachstumsfaktor befreiten
Zellen (Matsushime et al., 1991; Won et al., 1992; Kato et al.,
in Druck) und in kontaktgehemmten Zellen (unveröffentlichte Beobachtungen)
rasch verringert, was zu einer Verringerung der Cyclin D-Cdk4-Konzentrationen
führt (Matsushime
et al., 1992). Während
Konzentrationen von Cyclin vom D-Typ nicht stark durch TGF-β-Blockade
beeinflusst werden, verringert TGF-β die Synthese von Cdk4, so dass
eine Nettoreduktion an Cyclin D-Cdk4-Komplexen dennoch erreicht
wird (Ewen et al., 1993b). In TGF-β-gehemmten Zellen, bei denen
Cdk4 limitierend ist, sollte die Expression von überschüssigem Cdk4 zur Bildung von
zusätzlichen
Cyclin D-Cdk4-Komplexen und zur Maskierung von p27Kip1 führen. Tatsächlich kehrt
eine verstärkte
Expression von Cdk4 in vivo die Blockade der Cdk2-Aktivierung in
Zellen, die TGF-β ausgesetzt
sind, um (Ewen et al., 1993b). Jedoch kehrt die Zugabe von Cdk4
allein zu Extrakten aus mit TGF-β behandelten
Zellen in vitro die Wechselwirkung von p27Kip1 mit
Cyclin E-Cdk2 nicht um. Im Gegensatz zu Komplexen mit Cyclin E und
Cdk2, die in vitro durch Vermischen der in Insektenzellen auf rekombinante
Weise erzeugten Proteine gebildet werden können, werden Cycline vom D-Typ
und Cdk4 nicht in wirksamer Weise zusammengebaut, es sei denn, Sf9-Zellen
werden mit Baculoviren, die für
beide Komponenten kodieren, koinfiziert (Kato et al., 1993). Obgleich
die Gründe,
die diesen Unterschieden in der Komplexbildung zugrunde liegen,
nicht definiert worden sind, stehen alle Ergebnisse intern im Einklang
und stützen
die Vorstellung, dass Cyclin D-Cdk4-Komplexe stromaufwärts von Cyclin E-Cdk2 durch
Wechselwirkung mit p27Kip1 wirken. Obgleich
diese Vorstellungen auf zahlreichen Beobachtungen, die in intakten
Zellen gemacht worden sind, beruhen, wurde der vorgeschlagene Weg,
der Cyclin D-Cdk4, p27Kip1 und Cyclin E-Cdk2 beinhaltet,
nur in vitro direkt getestet. Man könnte erwarten, dass Cdk2 durch
zusätzliche
Mechanismen reguliert wird und dass weitere neuartige Cdk-Komplexe
zusätzlich
zu Cyclin D2-Cdk4 zur Titration von p27Kip1 beitragen
könnten.
-
Es
ist unwahrscheinlich, dass die einzige Rolle von Cyclin D2-Cdk4
in der Titration von p27Kip1 besteht, vielmehr
ist es wahrscheinlich, dass eine Komplexanreicherung die Cdk4-vermittelte Phosphorylierung
von bestimmten Substraten, die für
die G1-Progression erforderlich sind, auslöst. Somit reicht Cyclin D,
das mit katalytisch inaktivem Cdk4 komplexiert ist, zur Maskierung
von p27Kip1 aus, es ist jedoch unwahrscheinlich,
dass es in vivo vollständig
sämtliche
wesentlichen Cdk4-Funktionen ersetzt.
-
Ein
Merkmal des durch p27Kip1 induzierten Zellzyklus-Stillstands besteht
darin, dass Zellen inaktive Cyclin E-Cdk2-Komplexe anreichern können. Eine
Erholung vom Zellzyklus-Stillstand erfordert daher möglicherweise
nicht die Synthese von neuem Cyclin E und den Zusammenbau von neuen
Cyclin E-Cdk2-Komplexen. Vielmehr kann sich die Zelle dieses latenten
Pools von inaktiven Komplexen bedienen, wenn die Zellproliferation
wieder aufgenommen wird. Dies kann unter solchen Umständen wesentlich
sein, bei denen die Signale, die die Synthese von Cyclin fördern, vorübergehend
sind und fehlen, wenn die Wachstums-Hemmsignale nachlassen. Bisher
wurden jedoch keine Bedingungen definiert, die eine Reaktivierung
von inaktiven Cyclin E-Cdk2-p27Kip1-Komplexen
ermöglichen.
In vitro sind nur Cyclin E-Cdk2-Komplexe, die nach Titration von p27Kip1 zusammengebaut werden, aktiv, wobei
dies auch für
in vivo-Verhältnisse
gelten kann.
-
Die
Anwesenheit von p27Kip1 in proliferierenden
Zellen lässt
darauf schließen,
dass dessen Rolle nicht auf die Induktion des Zellzyklus-Stillstands
in Reaktion auf extrazelluläre
Signale beschränkt
ist. Es kann auch den Cyclin E-Schwellenwert für die Ausführung des Übergangs von G1 nach S während eines
jeden mitotischen Zyklus festlegen. Zellfusionsexperimente haben
gezeigt, dass der Eintritt in die S-Phase bei Säugetier-Fibroblasten durch
einen Aktivator gesteuert wird, der sich kontinuierlich während der
G1-Phase anreichert (Foumier und Pardee, 1975; Rao et al., 1977).
Durch Vergleich der Geschwindigkeit des Eintritts in die S-Phase
bei ein-, zwei- und dreikernigen Zellen wurde der Schluss gezogen,
dass die Menge dieses Aktivators und nicht dessen Konzentration
bei der Festlegung des Beginns der S-Phase kritisch ist. Diese Beobachtungen stehen
im Einklang mit einem Modell, bei dem der limitierende Schritt bei
der Cdk2-Aktivierung nicht im Zusammenbau des Cyclin-Cdk2-Komplexes besteht,
der konzentrationsabhängig
sein sollte, sondern vielmehr den Zusammenbau einer ausreichenden
Anzahl an Komplexen beinhaltet, um den Schwellenwert eines stöchiometrischen
Inhibitors, wie p27Kip1, zu überwinden.
Es ist ferner darauf hinzuweisen, dass ein spontaner Zerfall von
durch p27Kip1 gehemmten Komplexen zu freiem
p27Kip1 und aktivem Cyclin-Cdk2 mit einer
Kinetik erster Ordnung (exponentiell) erfolgen kann und den Geschwindigkeitskonstanten
erster Ordnung, über
die häufig
für den
Eintritt in die S-Phase bei Säugetierzellen
berichtet wird (Smith & Martin,
1973; Brooks et al., 1980) zugrunde liegen könnte.
-
p27Kip1 kann
die Reihenfolge während
der G1-Progression verstärken
-
Cyclin-Cdk-Komplexe
erscheinen in einer speziellen Reihenfolge, während Zellen in die G1-Phase eintreten
(Sherr, 1993). Es wird angenommen, dass diese zeitweilige Reihenfolge
für die
normale G1-Progression wesentlich ist und anschließend die
Zellen das Problem der Wiederherstellung der Reihenfolge während der
Erholung vom Zellzyklus-Stillstand lösen müssen. Beispielsweise stören eine
Kontakthemmung und TGF-β die
Anreicherung von Cyclin D-Cdk4-Komplexen,
beeinträchtigen
aber nicht die Synthese von Cyclin E- und Cyclin A-Cdk2-Komplexen,
die später
im Zellzyklus einwirken. Wenn die Cyclin E-Cdk2- und Cyclin A-Cdk2-Komplexe
während
des Zellzyklus-Stillstands aktiv wären, ginge die normale Reihenfolge
der Cdk-Wirkung verloren. p27Kip1 gewährleistet
möglicherweise,
dass dies nicht eintritt, indem es die Aktivierung dieser vorher
existierenden Komplexe während
des Zellzyklus-Stillstands verhindert. Wenn zusätzlich die Aktivität von p27Kip1 selbst durch Cyclin D2-Cdk4 gesteuert
wird, würde
dies einen wirksamen Mechanismus zur Aufrechterhaltung von Cdk2
in inaktivem Zustand ergeben, bis Cyclin D-Cdk4-Komplexe zusammengebaut werden
und deren Funktionen ausüben.
-
II
-
Experimentelle Verfahren
-
Metabolische Markierung,
Immunopräzipitationen
und Peptidkartierung
-
Mv1Lu-Zellen
wurden durch Kontakthemmung synchronisiert, mit TGF-β behandelt,
metabolisch markiert, lysiert, mit anti-Cdk2-Antikörper immunopräzipitiert
oder an Cyclin E-Cdk2-Affinitätssäulen chromatographiert.
Für die
Peptidkartierung wurde die 27 kd-Bande, die in Cdk2-Immunopräzipitaten
und in den Cyclin E-Cdk2-Affinitätssäuleneluaten
vorhanden ist, aus den Gelen ausgeschnitten, mit 0,1 μg V8-Protease
verdaut und an 15–22,5%-Gradientengelen
aufgetrennt.
-
Baculovirale
Proteine
-
Die
humane Cyclin E-cDNA (Koff et al., 1991) wurde am N-Terminus mit
einer Hexahistidinsequenz markiert. Diese cDNA wurde in den Baculovirus-Transfervektor
pVL1392 kloniert und in Sf9-Zellen gemäß den Angaben im BaculoGold
Transfection Kit (Pharmingen) exprimiert. Baculovirale Proteine
wurden gemäß dem Verfahren
von Desai et al., 1992, hergestellt.
-
Kip1-Reinigung
-
Zweihundert
150 mm-Schalen von kontaktgehemmten Mv1Lu-Zellen (~2 × 1010 Zellen) wurden durch Trypsinierung gewonnen
und in hypotonischem Puffer durch Ultraschallbehandlung lysiert.
Die Extrakte wurden durch Zentrifugation geklärt, 5 Minuten auf 100°C erwärmt und
durch Zentrifugation geklärt.
Mit Agarose vorgeklärte
Extrakte ließ man
an His-Cyclin E-Cdk2-Komplexe,
die an Ni++-NTA-Agarose immobilisiert waren, binden.
Spezifisch gebundene Proteine wurden mit einer 6 M Lösung von
Guanidinium-hydrochlorid eluiert, über Nacht gegen 1 × HBB-Puffer
(25 mM HEPES-KOH, pH-Wert 7,7, 150 mM NaCl, 5 mM MgCl2,
0,05% NP-40 und 1 mM DTT) dialysiert (Kaelin Jr. et al., 1992) und
mit Aceton gefällt.
-
Proteinsequenzanalyse
-
Protein
wurde durch SDS-PAGE fraktioniert und einem Elektroblotting auf
Nitrocellulose unterworfen. Die mit Ponceau S gefärbte 27
kDa-Bande wurde ausgeschnitten und für die interne Aminosäuresequenzanalyse
verarbeitet (Tempst et al., 1990). HPLC-Peakfraktionen (über einem
Trypsin-Hintergrund)
wurden durch eine Kombination aus einem automatisierten Edman-Abbau
und einer matrixgestützten
Laserdesorptions (MALDI-TOF)-Massenspektrometrie analysiert. Die
Massenanalyse (an 2%-Aliquotanteilen) wurde unter Verwendung eines
LaserTec Research MALDI-TOF-Instruments (Vestec) und von α-Cyano-4-hydroxyzimtsäure als
Matrix durchgeführt.
Eine chemische Sequenzierung (an 95% der Probe) wurde unter Verwendung
eines Applied Biosystems 477A-Sequenzierungsgeräts, das
auf eine Analyse im Femtomol-Maßstab optimiert
war, durchgeführt.
-
Kip1-cDNA-Klonierung
und Northern-Blot-Analyse
-
RT-PCR-Reaktionen
wurden unter Verwendung von degenerierten Oligonucleotiden als Primern
und von gesamter RNA aus kontaktgehemmten Mv1Lu-Zellen als Matrize
durchgeführt.
Die Kombination von einem Paar von Primern (vergl. 9A) ergab ein 135 bp-Fragment, das zum Absuchen
einer 1ZAPII-cDNA-Bibliothek,
die aus Mv1Lu-Zellen hergestellt worden war, verwendet wurde. Die
Mäuse-Kip1-cDNA
wurde aus einer 1EX1ox-Mäuseembryo-cDNA-Bibliothek
(Novagen) erhalten. Humane Kip1-cDNA wurde aus einer λgt11-Nieren-cDNA-Bibliothek (Clontech)
erhalten. Poly(A)+-RNA-Blots wurden mit
einem durch PCR abgeleiteten Fragment der Mäuse-Kip1-cDNA, die durch willkürliches
Priming markiert war, hybridisiert.
-
In vitro-Translation
-
Ein
NdeI-XhoI-Fragment, das die kodierende Region der Mäuse-Kip1-cDNA (Nucleotide
1–591)
enthielt, wurde in pCITE2a (Novagen) subkloniert. Dieses Konstrukt
kodiert für
ein Fusionsprotein, das eine C-terminale Hexahistidinsequenz und
6 Aminosäuren
aus dem Vektor am N-Terminus von Kip1 enthält. Eine in vitro-Transkription
und -Translation wurden unter Verwendung von Red Nova-Lysat (Novagen)
durchgeführt.
-
Rekombinantes
Kip1
-
Ein
durch PCR erzeugtes 591 bp-NheI-XhoI-Fragment der Mäuse-Kip1-cDNA, das die
Kodierungsregion in voller Länge
enthielt, wurde in pET21a (Novagen) subkloniert, wodurch man ein
Konstrukt erhielt, das für
Kip1 mit einer C-terminalen Hexahistidinsequenz kodiert. Das Protein
wurde in BL21(DE3)-Bakterien
exprimiert und durch Ultraschallbehandlung von Zellen in einer Lösung mit
einem Gehalt an 8 M Harnstoff, 50 mM Tris-HCl (pH-Wert 7,4) und
20 mM Imidazol gereinigt, durch Zentrifugation geklärt und 1
Stunde bei 4°C
an Ni++-NTA-Agarose
gebunden. Die Säule
wurde mit einem umgekehrten Gradienten von 6 M bis 0,75 M Harnstoff
in 0,5 M Natriumchlorid, 50 mM Tris (pH-Wert 7,4) und 20% Glycerin
gewaschen und mit 200 mM Imidazol, 20 mM HEPES, pH-Wert 7,4, 1 M
KCl, 100 mM EDTA eluiert. Das Eluat wurde über Nacht gegen 1 × HBB-Puffer
dialysiert und bis zur Verwendung bei –80°C aufbewahrt.
-
In vitro-Kinase- und Cdk2-Aktivierungstests
-
H5-Insektenzellenextrakte
mit einem Gehalt an baculoviral exprimierten Cyclinen und Cdks wurden
30 Minuten bei 37°C
mit rekombinantem Kip1 bei 37°C
inkubiert, mit anti-HA-Antikörper präzipitiert
und die Histon H1-Kinaseaktivität
dieser Komplexe wurde getestet (Koff et al., 1993). Rb-Kinase-Reaktionen
wurden gemäß Matsushime
et al. (1991) durchgeführt.
Die Phosphorylierung der Histon H1-Bande und der Rb-Bande wurde quantitativ
mit dem Phosphorimager-Gerät
(Molecular Dynamics) bestimmt.
-
Hypotonische
Zellextrakte aus exponentiell wachsenden A549-Zellen wurden mit baculoviralem His-Cyclin
E-Protein mit oder ohne Kip1 30 Minuten bei 37°C inkubiert. Die Gemische wurden
sodann 10-fach in 1 × NP40-RIPA-Puffer
mit einem Gehalt an 20 mM Imidazol verdünnt und 1 Stunde bei 4°C mit Ni++-NTA-Agarose inkubiert. Eine Portion der
Probe wurde einer 12%-SDS-PAGE und einem Immunoblotting mit anti-Cdk2-Antikörper unterworfen
(Koff et al., 1993).
-
Kip1-Transfektionen
und Fließzytometrieanalyse
-
Die
Mäuse-Kip1-cDNA
(Nucleotide -82 bis +591) wurden in pCMV5 (Attisano et al., 1993)
subkloniert. R-1B-Zellen wurden mit 0,5 μg/ml pCEXV-3 mit einem Gehalt
an muriner CD16-cDNA (Kurosaki und Ravetch, 1989) und 3 μg/ml pCMV5
allein oder mit 3 μg/ml
pCMV5-Kip1 (Attisano et al., 1993) kotransfiziert. Mit CD16 immunogefärbte Zellen
(Wirthmueller et al., 1992) wurden durch Fließzytometrie unter Verwendung
von FACScan (Becton-Dickinson) und Multicycle-Software (PHOENIX
Flow Systems) analysiert.
-
Ergebnisse
-
Reinigung
und Klonierung von Kip1
-
Lysate
von kontaktgehemmten Mv1Lu-Zellen wurden auf 100°C erwärmt, von unlöslichem
Material geklärt
und einer Bindung an einer Cyclin E-Cdk2-Affinitätssäule überlassen. Eine Elution mit
6 M Guanidinium-hydrochlorid ergab von der Säule freigesetztes rekombinantes
Cdk2 und das 27 kd-Protein Kip1. Dialysierte Aliquotanteile dieser
Probe wiesen eine starke Hemmwirkung gegenüber Cyclin E-Cdk2 bei Histon
H1-Kinasetests auf.
Es wurde gezeigt, dass diese Aktivität aus SDS-PAGE-Gelscheiben
zusammen mit Kip1 eluiert wird. Die Kip1-Ausbeute aus zwei getrennten
Präparationen
(jeweils ~2 × 1010 Zellen) betrug 0,3 μg bzw. 1 μg.
-
Um
zu bestätigen,
dass Kip1 in vivo in Wechselwirkung mit Cdk2 tritt, wurden metabolisch
markierte Extrakte aus kontaktgehemmten Mv1Lu-Zellen unter Verwendung
von anti-Cdk2-Antikörpern immunopräzipitiert
(8B). Zusätzlich
zu Cdk2 enthielt das Präzipitat
eine 27 kd-Bande, deren Peptidkarte nach begrenztem Verdau mit V8-Protease
identisch mit der Karte von Kip1 war, das aus metabolisch markierten
Zellen durch Cyclin E-Cdk2-Affinitätschromatographie gereinigt
worden war (8C). Diese Ergebnisse lieferten
einen weiteren Beweis, dass der durch Bindung an Cyclin E-Cdk2 gereinigte
Cdk-Inhibitor in vitro in ruhenden Zellen mit Cdk2 assoziiert war.
-
Verschiedene
tryptische Kip1-Peptidsequenzen wurden durch einen automatisierten
Edman-Abbau erhalten und zur Konstruktion von degenerierten Oligonucleotid-Primern
für die
cDNA-Amplifikation durch reverse Transkription-Polymerase-Kettenreaktion (RT-PCR) verwendet.
Ein PCR-Produkt,
das aus revers transkribierter Mv1Lu-mRNA amplifiziert worden war,
wurde zum Absuchen einer Mv1Lu-cDNA-Bibliothek
verwendet. Dies ergab einen einzigen positiven Klon, der für die aus
dem gereinigten Protein erhaltenen Sequenzen kodierte (9A). Ein Absuchen von cDNA-Bibliotheken aus humaner
Niere und Mäuseembryo
mit der Kip1-cDNA ergab Klone mit hochgradig verwandter Sequenz.
Die humanen und murinen Kip1-cDNAs wiesen offene Leseraster von
594 bzw. 591 bp auf, beginnend mit einem ATG-Codon in einem günstigen
Kontext der Translationsinitiation, wobei Stoppcodons vorausgingen
(Daten nicht dargestellt). Im Vergleich zu diesen offenen Leserastern
war der Nerz-Klon unvollständig
und endete am Nucleotid 534 (9A).
-
Die
Kip1-cDNA kodiert für
ein vorhergesagtes Protein von 198 Aminosäuren (22257 Dalton) beim Menschen
und für
197 Aminosäuren
(22208 Dalton) bei der Maus. Diese Werte sind kleiner als der 27
kd-Wert, der mit dem durch SDS-PAGE gereinigten Nerz-Protein erhalten
wurde. Um diese Diskrepanz aufzuklären, wurde eine cDNA, die für die Mäuse-Kip1-Sequenz
kodiert, konstruiert und am C-Terminus mit einer Hexahistidinsequenz
(Masse ~1 kd) markiert. Eine in vitro-Transkription und -Translation dieser
cDNA ergab ein Produkt, das spezifisch eine Bindung mit Ni++-NTA-Agarose einging und an SDS-PAGE-Gelen
als 28 kD-Protein wanderte (8C),
was bestätigte,
dass die klonierte cDNA für
Kip1 von voller Länge
kodiert und dass dieses Protein an SDS-PAGE im Vergleich zu seiner
berechneten Molekülmasse
etwas langsamer wanderte.
-
Kip1 ist hochgradig konserviert
und mit Cip1/WAF1 verwandt
-
Die
vorhergesagten Kipi-Aminosäuresequenzen
beim Menschen, bei der Maus und beim Nerz sind hochgradig miteinander
verwandt und zeigen eine Identität
von etwa 90% (9A). Eine Genbank-Recherche ergab,
dass auf dem Aminosäureniveau
Kip1 eine signifikante Homologie nur mit Cip1/WAF1 zeigte. Diese Ähnlichkeit
war weitgehend auf ein Segment von 60 Aminosäuren in der N-terminalen Hälfte des
Proteins begrenzt. Diese Region war zu 44% identisch mit der entsprechenden
Region in Cip1/WAF1 (9B). Wie Cip1/WAF1 weist Kip1
ein mutmaßliches
zweiteiliges nukleares Lokalisierungssignal (Dingwall und Laskey, 1991)
nahe am C-Terminus auf (9B).
Jedoch weist im Gegensatz zu Cip1/WAF1 die Kip1-Sequenz kein mutmaßliches
Zink-Finger-Motiv
in der N-terminalen Region auf und besitzt eine C-terminale Erweiterung
von 23 Aminosäuren,
die eine Konsensus-Cdc2-Phosphorylierungsstelle enthalten (9B).
-
Cdk-Hemmaktivität
-
Reines
rekombinantes Kip1, das am C-Terminus mit Hexahistidin markiert
war, hemmte die Histon H1-Kinaseaktivität von humanen Cyclin A-Cdk2-,
Cyclin E-Cdk2- und Cyclin B1-Cdc2-Komplexen
bei Test unter linearen Reaktionsbedingungen (10A und 10B),
während
eine Scheinprobe aus Bakterien, die mit dem Vektor allein transformiert
waren, dies nicht tat. Cyclin E-Cdk2 wurde halbmaximal mit 0,5 nM
Kip1 gehemmt (10B). Eine vollständige Hemmung
von Cyclin A-Cdk2 erforderte eine 8-fach höhere Konzentration. Diese Konzentration
war zur vollständigen
Blockierung von Cyclin B1-Cdc2 nicht ausreichend (10B). Eine Zugabe von Kip1 zu Cyclin E-Cdk2-,
Cyclin A-Cdk2- oder Cyclin D2-Cdk4- Komplexen hemmte deren Fähigkeit
zur Phosphorylierung eines GST-Rb-Fusionsprodukts (10C und D). Die
relative Empfindlichkeit von Cyclin E-Cdk2 und Cyclin A-Cdk2 gegen
eine Hemmung durch Kip1 bei diesen Tests verlief parallel zu ihrer
Empfindlichkeit bei den Histon H1-Kinase-Tests (vergl. die 10B und 10D).
Etwa 10 nM Cyclin und 10 nM Cdk wurden bei diesen Tests verwendet,
wobei aber die tatsächliche
Konzentration von Cyclin : Cdk-Komplexen nicht bekannt ist.
-
Cdk-Hemmdomäne
-
Es
wurde untersucht, ob die Hemmaktivität von Kip1 in der Ähnlichkeitsregion
zu Cip1/WAF1 saß.
Ein Peptid mit 52 Aminosäuren
[Kip1(28–79)],
das dieser Region in Kip1 entsprach (10E),
wurde auf rekombinante Weise hergestellt und mit einer C-terminalen
Hexahistidin-Markierung
gereinigt. Dieses Peptid hemmte die Rb-Phosphorylierung durch Cyclin A-Cdk2
mit einer Wirkungsstärke,
die ähnlich
der von Kip1 von voller Länge
war (10E), und hemmte Cyclin E-Cdk2
oder Cyclin D2 : Cdk4 in weniger wirksamer Weise. Versionen dieser
Kip1-Region, denen 3 Aminosäuren
am N-Terminus oder 15 Aminosäuren
am C-Terminus fehlten, waren wesentlich schwächere Cdk-Inhibitoren und eine Deletion von 7
N-terminalen Aminosäuren
ergab ein Produkt ohne Hemmaktivität (10E).
Das Peptid Kip1[(104–152)],
das eine geringe Sequenzähnlichkeit
mit Cip1/WAF1 hat, war als Cdk-Inhibitor inaktiv (10E).
-
Kip1 verhindert die Cdk2-Aktivierung
-
Kip1
wurde ursprünglich
als Faktor identifiziert, dessen Anwesenheit in Extrakten von ruhenden
Zellen Cdk2 beständig
gegen eine Phosphorylierung an Thr160 machte. Um festzustellen,
ob Kip1 die Cdk-Aktivierung blockieren konnte, wurde dessen Einfluss
auf die von Cyclin E abhängige
Cdk2- Aktivierung
in Extrakten aus exponentiell wachsenden Zellen getestet (Koff et
al., 1993). Humane A549-Lungenkarzinom-Zellextrakte wurden mit Histidin-markiertem
Cyclin E inkubiert, das sodann aufgespürt und auf die assoziierte
Histon H1-Kinaseaktivität
getestet wurde (11A). Eine Zugabe von Histidin-markiertem
Kip1 zu den Zellextrakten verringerte erheblich den Grad der mit
Cyclin E assoziierten Kinaseaktivität (11A).
In parallelen Tests wurde das aufgespürte Cyclin E SDS-PAGE und einem
Western-Blotting mit anti-Cdk2-Antikörpern unterworfen. Zellextrakte,
die kein Kip1 erhielten, ergaben mit Cyclin E assoziiertes Cdk2
in einer Form, die Cdk2, das an Thr160 phosphoryliert war, entsprach
(Gu et al., 1992) (11B). Im Gegensatz dazu lag
mit Cyclin E assoziiertes Cdk2 aus Extrakten, die mit Kip1 versetzt
worden waren, ausschließlich
in der inaktiven Form vor (11B).
Zusammen lassen diese Ergebnisse darauf schließen, dass eine Kip1-Bindung
an präaktive
Cyclin E-Cdk2-Komplexe in vitro die Thr160-phosphorylierung
und Aktivierung von Cdk2 verhinderte.
-
Die Kip1-Überexpression
hemmt den Eintritt der Zellen in die S-Phase
-
Mäuse-Kip1,
das in einen Säugetierexpressionsvektor
subkloniert war, wurde in MviLu-Zellen unter Bedingungen transfiziert,
bei denen bis zu 65% der Zellpopulation transfizierte Plasmide aufnehmen
und vorübergehend
exprimieren (Attisano et al., 1993). Die Geschwindigkeit des Einbaus
von 125I-Desoxyuridin in DNA war in mit Kip1 transfizierten Zellen
um 70% verringert, verglichen mit Zellen, die mit dem Vektor allein transfiziert
worden waren (Table III).
-
Tabelle
III
Kip1 blockiert den Eintritt in die S-Phase
-
Die
in Bezug auf den TGF-β-Rezeptor
defektive R1B-Zellline wurde mit einem humanen CD16-Expressionsvektor
und pCMV5 oder pCMV5, das die Mäuse
Kip1-cDNA enthielt, kotransfiziert. Tests wurden zu den angegebenen
Zeitpunkten nach der Transfektion durchgeführt. a. 125I-Desoxyuridin,
eingebaut von der gesamten Zellpopulation innerhalb einer Periode
von 3 Stunden. Die Daten stellen Mittelwerte ±Standardabweichungen von
Dreifachbestimmungen dar. b. Transfizierte Zellen wurden mit anti-CD16
immunogefärbt
und auf ihren DNA-Gehalt analysiert. Die Daten stellen Mittelwerte
von zwei getrennten Experimenten dar und zeigen den Bereich der
Werte.
-
Zur
Bestimmung des Einflusses auf die Zellzyklusverteilung wurde Kip1
mit einem CD16-Expressionsvektor kotransfiziert (Kurosaki and Ravetch,
1989), der eine fließzytometrische
Trennung der transfizierten Zellen auf der Basis der CD16-Immunofluoreszenz
ermöglichte.
Die mit Kip1 kotransfizierte CD16+-Population zeigte
einen größeren Anteil
an Zellen in der G1-Phase und einen kleineren Anteil in der S-Phase,
verglichen mit der CD16+-Population, die
mit dem Vektor allein kotransfiziert worden war (Tabelle III), was
darauf schließen
lässt,
dass eine Kip1-Überexpression
den Eintritt der Zelle in die S-Phase behinderte. Die Zellzahlen
nach Transfektion zeigten, dass Kip1 nicht den Zelltod hervorrufen
(Daten nicht aufgeführt).
-
Kip1-mRNA-Verteilung
und Konzentrationen in ruhenden und proliferierenden Zellen
-
Der
Grad der endogenen Kip1-mRNA-Expression in verschiedenen humanen
Geweben wurde durch Northern-Blot-Analyse bestimmt. Die einzige
nachgewiesene mRNA war eine Spezies von 2,5 kb, die in sämtlichen
getesteten Geweben in ähnlichen
Konzentrationen vorlag, obgleich die Konzentration im Skelettmuskel etwas
höher und
in Leber und Niere etwas niedriger war (12A).
Die Kip1-mRNA-Konzentrationen waren in exponentiell proliferierenden
und kontaktgehemmten Mv1Lu-Zellen ähnlich und änderten sich nicht, wenn die
Zellen aus der Kontakthemmung durch Ausstreichen in geringer Dichte
in Gegenwart von Serum freigesetzt wurden (12B).
Die Zugabe von TGF-β zu
Zellen, die von der Kontakthemmung freigesetzt worden waren, beeinflusste
ferner nicht die Kip1-mRNA-Konzentrationen (12B).
Diese Ergebnisse zeigen, dass die Regulierung von Kip1 durch extrazelluläre antiproliferative
Signale auf einem posttranskriptionalen Niveau erfolgt.
-
Diskussion
-
Eine Familie
von Cdk-Inhibitoren
-
Humanes
Kip1 kodiert für
ein Protein mit 198 Aminosäuren,
das bei der Maus und beim Nerz hochgradig konserviert ist (~90%
Identität).
Sein am stärksten
unterschiedliches Merkmal ist eine Region mit 60 Aminosäuren in
der N-terminalen Hälfte,
die eine Aminosäuresequenz-Ähnlichkeit
mit Cip1/WAF1 aufweist (El-Deiry et al., 1993; Harper et al., 1993;
Xiong et al., 1993). Wie Cip1/WAF1 enthält Kip1 ein potentielles nukleares
Lokalisierungssignal in der C-terminalen Region. In Kip1 enthält diese
Region ferner eine Konsensus-Cdc2-Kinase-Stelle, die eine Rolle
bei der Feed-back-Regulierung durch ihre Ziel-Kinasen spielen kann.
-
Die
strukturelle Ähnlichkeit
zwischen Kip1 und Cip1/WAF1 definiert eine Familie von Säugetier-Cdk-Inhibitoren
mit unterschiedlichen regulatorischen Eigenschaften. Kip1 ist posttranskriptional
an der Wirkung von extrazellulären
Signalen beteiligt (vorliegende Arbeit) und seine Ruhe in exponentiell
wachsenden Zellen korreliert mit der Bindung an eine wärmelabile
Komponente. Im Gegensatz dazu wird Cip1/WAF1 transkriptional durch
p53 reguliert, und zwar bei der Zellalterung und bei der Zellruhe.
Kip1 und Cip1/WAF1 sind wirksamer gegen G1-Cdks als gegen mitotische
Cdks. Jedoch war Kip1 wirksamer gegen Cyclin E-Cdk2 als gegen Cyclin A-Cdk2
(oder Cyclin D2-Cdk4), während
bei ähnlichen
Tests Cip1/WAF1 wirksamer gegen Cyclin A-Cdk2 war (Harper et al.,
1993). Die Kipi-Wirksamkeit wird vermutlich durch dessen Bindungsaffinität für einen
gegebenen Cyclin-Cdk-Komplex
definiert.
-
Die
Kip1-Region, die ähnlich
Cip1/WAF1 ist, reicht zur Hemmung der Cdk-Aktivität aus, wenn
ein in vitro-Test als Peptid mit 52 Aminosäuren durchgeführt wird.
Dieses Segment mit 52 Aminosäuren
enthält
die Sequenz LFGPVN, die der längsten,
ununterbrochenen Identitätsstrecke
mit Cip1/WAF1 entspricht und die interessanterweise ähnlich zu
der FAR1-Sequenz
LSQPVN ist, die sich in einer Region befindet, die für die Wechselwirkung
mit CLN2-CDC28 erforderlich ist (Peter et al., 1993).
-
Cdk-Hemmung
bei zwei Konzentrationen
-
Kip1
kann sowohl den Vorgang der Cdk-Aktivierung als auch die Kinaseaktivität von Cyclin-Cdk-Komplexen,
die in intakten Zellen zusammengebaut und aktiviert sind, hemmen.
-
Kip1
wurde ursprünglich
als ein Faktor identifiziert, dessen Vorliegen in Extrakten von
ruhenden Zellen diese unfähig
machte, Cdk2 durch Phosphorylierung an Thr160 zu
aktivieren. Tatsächlich
hemmt rekombinantes Kip1 in vitro die Cdk2-Thr160-phosphorylierung
und Aktivierung. Obgleich Kip1 als ein Inhibitor der Cdk-aktivierenden
Kinase wirken sollte, sprechen frühere Ergebnisse tendenziell
gegen diese Möglichkeit.
Die doppelten Wirkungen von Kip1, sowohl auf die Cdk2-Aktivierung
als auch auf die Cdk2-Aktivität,
stehen möglicherweise im
Zusammenhang mit der Tatsache, dass Thr160 sich
in einer Schleife befindet, die die Substratbindungsspalte in der
Cdk2-Struktur schließt
(DeBondt et al., 1993). Es ist vorstellbar, dass die Bindung von
Kip1 an diese Region die Thr160 Phosphorylierung
sowie die katalytische Funktion von aktiviertem Cdk2 möglicherweise
stört.
-
Funktion im
Zellzyklus
-
Cyclin
E-Cdk2 und Cyclin D-Cdk4 sind geschwindigkeitsbegrenzend für die G1-Progression
(Jiang et al., 1993; Ohtsubo und Roberts, 1993; Quelle et al., 1993).
Eine in vivo-Hemmung dieser Kinasen würde es Zellen unmöglich machen,
diesen Übergang
zu erreichen. Die starke Verringerung der Geschwindigkeit der DNA-Synthese
und des Anteils an Zellen in der S-Phase, die durch die Kip1-Transfektion verursacht
wird, stimmt mit dieser Möglichkeit
und mit einer Rolle von Kip1 als Mediator von extrazellulären Wachstumshemmsignalen überein.
-
Da
sich aus einer Kontakthemmung freigesetzte Zellen sich näher zur
S-Phase hin bewegen, enthalten ihre Extrakte zunehmend geringere
Konzentrationen an Kip1-Aktivität.
Dieser Abfall kann durch frühe
Zugabe von TGF-β in
der G1-Phase verhindert werden. Jedoch zeigen die vorliegenden Ergebnisse,
dass kontaktgehemmte Zellen und mit TGF-β behandelte Zellen Kip1-mRNA-Konzentrationen
aufweisen, die denen von proliferierenden Zellen entsprechen. Ferner
ergeben Extrakte aus proliferierenden Zellen aktives Kip1, wenn
sie vorübergehend
auf 100°C
erwärmt
werden. Eine Interpretation dieser Beobachtungen besteht darin, dass
Kip1 bei Durchlaufen der Zelle der G1-Phase zunehmend durch Bindung
an eine wärmelabile
Komponente maskiert wird und dass dieser Vorgang durch TGF-β verhindert
werden kann. Mitogene und Antimitogene könnten die Kip1-Aktivität oder dessen
Verfügbarkeit
regulieren, indem sie dessen Bindung an ein ruhendes Protein steuern.
Alternativ könnte
Kip1 einen passiven Regulator darstellen, dessen gleichmäßige Konzentrationen
gewährleisten
könnten,
dass aktive Cdks nur dann verfügbar
werden, wenn ihre Konzentrationen die durch die Bindung an Kip1
gesetzte Schwelle erreichen. In der letztgenannten Situation könnten selbst
geringe Einflüsse
von Mitogenen und Antimitogenen auf Cyclin- oder Cdk-Proteinkonzentrationen
durch das Vorliegen dieser Schwelle amplifiziert werden.
-
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