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HINTERGRUND DER ERFINDUNG
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1. Gebiet der Erfindung
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Die
vorliegende Erfindung betrifft eine abgeschlossene Knetvorrichtung
zum Kneten von Materialien wie Gummi, Kunststoff und so weiter durch
umlaufende Rotoren in einer Kammer.
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2. Beschreibung des Standes
der Technik
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Diskontinuierlich
arbeitende Knetvorrichtungen stellen eine Charge von Kneterzeugnissen
durch eine Reihe von Arbeitsschritten her, bei denen Knetmaterialien
wie beispielsweise Gummi, Kunststoff und so weiter mittels eines
Schwimmgewichts in eine Kammer gedrückt und durch ein Paar in der
Kammer bereitgestellter Rotoren geknetet werden, um ein Kneterzeugnis
einer bestimmten Beschaffenheit zu erhalten und das Kneterzeugnis
durch eine Bodenklappe zu entnehmen.
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Der
obige Knetvorgang erfolgt durch Einwirken eines Drehmoments der
Rotoren in Form von Scherkräften
auf das Knetgut. Bekanntermaßen
sind die Scherkräfte
in einem Zwischenraum zwischen den Rotoren und der Innenwand der
Kammer (im Folgenden als Spitzenabstand bezeichnet) am größten und
nehmen in dem Maße
zu, wie der Spitzenabstand verkleinert wird. Es ist daher klar,
dass man den Knetvorgang durch Verringerung des Spitzenabstands
beschleunigen kann, da die Zerteilungswirkung durch starke Scherkräfte verstärkt wird.
Wenn der Spitzenab stand abnimmt, wirken jedoch lokal starke Scherkräfte auf
das Knetgut ein, sodass die Temperatur des Knetguts ansteigt.
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Bei
der Herstellung eines Kneterzeugnisses mit einer niedrigen zulässigen Temperatur
werden zwar Maßnahmen
zur Vergrößerung des
Spitzenabstands und zur Verringerung der Rotordrehzahl ergriffen,
wodurch die Produktivität
sinkt, und die zugeführte
Materialmenge verringert, um auf Kosten der Knetleistung das Ansteigen
der Temperatur über
die höchstzulässige Temperatur
hinaus zu verhindern. Außerdem
wird bei der Herstellung eines Kneterzeugnisses mit einer hohen
zulässigen
Temperatur der Spitzenabstand so weit verringert und die Rotordrehzahl
erhöht,
dass man starke Scherkräfte
erzeugt und eine möglichst
hohe Ausbeute erhält.
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Bei
den obigen herkömmlichen
Anordnungen eignet sich der Spitzenabstand nur für eine bestimmte Knetbedingung.
Wenn man nämlich
ein anderes Knetgut einsetzt und somit die Knetbedingungen ändert, werden
die Probleme des unzureichenden Knetens und Zerteilens sowie des
Anstiegs der Temperatur des Knetgutes über die höchstzulässige Temperatur hinaus durch
zu große
oder zu kleine Spitzenabstände
nur verschlimmert, wenn man nicht durch Austauschen der Rotoren
einen auf die neuen Knetbedingungen angepassten Spitzenabstand einstellt.
Es ist jedoch nicht praktikabel, die Rotoren wegen der veränderten
Knetbedingungen auszutauschen. Wenn die Temperatur des Knetgutes über die höchstzulässige Temperatur
hinaus ansteigt, lässt sich
die Qualität
des Knetgutes eigentlich nur auf Kosten der Leistung der Knetvorrichtung
sicherstellen, d. h. durch Verringerung der Rotordrehzahl und der
zugeführten
Materialmenge.
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Wenn
lediglich die Kühlleistung
erhöht
werden soll, kann man eine in der ungeprüften japanischen Patentanmeldung
Nr. 63- 47106 beschriebene abgeschlossene
Knetvorrichtung einsetzen, bei welcher auf dem Umfang der Rotoren
zwei sich in axialer Richtung erstreckende lange Schraubenarme bereitgestellt
werden, an der Rückseite
der langen Knetflügel
Abstreifer angeordnet sind und die an der Innenwand einer Kammer
haftende Schicht des Knetgutes durch die Abstreifer abgestreift
wird, wodurch die Kühlleistung
der Kammer ansteigt. Bei der oben erwähnten abgeschlossenen Knetvorrichtung
weisen jedoch nur die langen Knetflügel einen bestimmten Spitzenabstand
auf und führen
die Scherfunktion aus, während
der technische Grundgedanke des Übertragens
der Scherfunktion auf die Abstreifer nicht beschrieben wird, sodass
die Vorrichtung für
die Änderung
des Spitzenabstandes ungeeignet ist.
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Außerdem ist
eine abgeschlossene Knetvorrichtung entwickelt worden, bei welcher
die Drehachsen der Rotoren so verschoben werden können, dass man
den Spitzenabstand entsprechend den neuen Knetbedingungen beliebig
verändern
kann, ohne umständlich
die Rotoren austauschen zu müssen.
Hierbei muss jedoch der Mechanismus zum Verschieben der Drehachsen
der Rotoren jedes Mal überprüft und gewartet
werden, wenn die Achsen verschoben wurden, wodurch die Rüstzeit verlängert und
die Überprüfung komplizierter
wird.
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In
der US-Patentschrift 4 914 635 A wird eine typische abgeschlossene
Knetvorrichtung mit einer Kammer und einem Rotor beschrieben, wobei
der Rotor mit Knetflügeln
zum Bereitstellen von zwei abgestuften Spitzenabständen zwischen
der Innenwand der Kammer und dem Rotor zumindest in der axialen
Richtung ausgestattet ist.
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In
dem Dokument SU-A-1 109 317 A wird eine abgeschlossene Knetvorrichtung
beschrieben, welche zwei Knetflügel
mit zwei abgestuften Spitzenabständen
umfasst. Das Verhältnis
der Spitzenabstände
zum Innendurchmesser der Kammer bewegt sich im Bereich zwischen
0,01 und 0,5.
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In
der US-Patentschrift 4 234 259 A wird eine Knetvorrichtung beschrieben,
welche einen stufenlos veränderlichen
Spitzenabstand umfasst, der konstant ist oder keilförmig verläuft. Das
Verhältnis
des Spitzenabstandes zum Innendurchmesser der Kammer liegt im Bereich
zwischen 0,0089 und 0,0544.
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In
der US-Patentschrift 4 871 259 A wird eine Knetvorrichtung beschrieben,
welche die Spitzenabstände
stufenlos ändert.
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In
der US-Patentschrift 4 718 771 A werden Knetvorrichtungen beschrieben,
welche stufenlos veränderliche
Spitzenabstände
umfassen. Das Verhältnis
des Spitzenabstandes zum Innendurchmesser der Kammer liegt im Bereich
zwischen 0,01 und 0,015.
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ÜBERBLICK ÜBER DIE
ERFINDUNG
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Deshalb
besteht eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung darin, eine abgeschlossene
Knetvorrichtung bereitzustellen, welche Knetgut mit unterschiedlichen
Kneteigenschaften schonend kneten und zerteilen kann, ohne Prüf- und Wartungsoperationen
zu erfordern und eine Verringerung der Verarbeitungsleistung der
Knetvorrichtung in Kauf zu nehmen, und welche gleichzeitig einen übermäßigen Anstieg
der Temperatur des Knetgutes verhindert.
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Diese
Aufgabe wird durch eine Knetvorrichtung mit den Merkmalen von Anspruch
1 gelöst.
Die Erfindung zeichnet sich ferner durch die in den Unteransprüchen dargelegten
Merkmale aus.
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KURZBESCHREIBUNG DER ZEICHNUNGEN
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1 ist
eine Vorderansicht der Rotoren in einer abgeschlossenen Knetvorrichtung
gemäß der vorliegenden
Erfindung;
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2 ist
eine Abwicklung des Rotors;
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3 ist
eine Darstellung, welche einen Zustand zeigt, in welchem ein Knetgut
geknetet wird;
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4A und 4B zeigen
jeweils die Fließeigenschaften
des Knetguts, und zwar 4A die Fließeigenschaften in der abgeschlossenen
Knetvorrichtung gemäß der vorliegenden
Erfindung und 4B die Fließeigenschaften in einer herkömmlichen
abgeschlossenen Knetvorrichtung;
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5A und 5B zeigen
jeweils die Stellungen der langen und der kurzen Knetflügel eines Rotors,
und zwar 5A eine Abwicklung des Rotors
und 5B eine axiale Querschnittsansicht des Rotors;
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6 ist
eine Abwicklung des Rotors;
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7 ist
eine Abwicklung des Rotors;
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8 ist
eine Abwicklung des Rotors;
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9 ist
eine Abwicklung des Rotors gemäß einem
Vergleichsbeispiel;
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10 ist
eine Abwicklung des Rotors;
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11A und 11E zeigen
das Aussehen einer Vielzahl von Spitzenabständen eines Knetflügels;
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11B bis 11D zeigen
jeweils ein Vergleichsbeispiel;
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12 ist
eine Abwicklung des bei den Experimenten verwendeten Rotors;
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13 ist
ein Diagramm, welches die Eigenschaften des Rotors der vorliegenden
Erfindung und des Vergleichsbeispiels bei einer Rotordrehzahl von 60
U/min zeigt;
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14 ist
ein Diagramm, welches die Eigenschaften des Rotors der vorliegenden
Erfindung und des Vergleichsbeispiels bei einer Rotordrehzahl von 90
U/min zeigt; und
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15 ist
eine perspektivische Ansicht eines Rotors mit geteilten Segmenten.
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Im
Folgenden wird die bevorzugte Ausführungsart der vorliegenden
Erfindung unter Bezug auf 1 bis 10 beschrieben.
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Eine
abgeschlossene Knetvorrichtung gemäß der vorliegenden Erfindung
beinhaltet ein aus einem ersten Rotor 1 und einem zweiten
Rotor 2 bestehendes Rotorpaar und ein Gehäuse 3 zur
drehbaren Halterung dieser Rotoren 1 und 2. Mit
der Außenwand
des Gehäuses 3 ist
eine (nicht gezeigte) Kühlleitung
zum Kühlen
eines Knetgutes verbunden. Innerhalb des Gehäuses 3 ist eine Kammer 4 zum
Aufnehmen des Knetgutes gebildet. Die Kammer 4 ist so gestaltet,
dass ihr senkrechter Querschnitt die Form zweier einander überlappender
Kreise gemäß 3 hat
und die Kammer aus einem Paar zweiter Knetkammern 4a und 4b mit
jeweils einem Innendurchmesser D sowie einem Übergangsbereich 4c zum Verbinden
dieser beiden Knetkammern 4a und 4b miteinander
besteht.
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Im
oberen Mittelteil des Gehäuses 3 ist
ein Schwimmgewicht 5 zum Eindrücken des Knetmaterials wie
beispielsweise Gummi, Kunststoff und so weiter in die Kammer 4 bereitgestellt,
das sich nach oben und unten bewegen kann. Auf der anderen Seite
ist im unteren Mittelteil der Kammer 4 eine Bodenklappe 6 zum
Entnehmen eines Kneterzeugnisses bereitgestellt. Bei dieser Anordnung
werden das Schwimmgewicht 5 und die Bodenklappe 6 während des
Knetvorgangs so in Kontakt mit dem Gehäuse 3 gebracht, dass
sie einen Teil der Innenwand der Kammer 4 bilden.
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Der
erste Rotor 1 und der zweite Rotor 2 werden gemäß 1 in
die erste und zweite Knetkammer 4a bzw. 4b eingesetzt.
Diese Rotoren 1 und 2 sind so angeordnet, dass
ihre Achsen parallel zueinander stehen, wobei sie durch einen (nicht
gezeigten) Antriebsmechanismus in zueinander entgegengesetzten Richtungen
gedreht werden. Außerdem
sind diese Rotoren 1 und 2 identisch geformt und
haben lange Knetflügel 7 und
kurze Knetflügel 8,
die im Folgenden beschrieben werden.
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Die
Rotoren 1 und 2 sind jeweils an den beiden in
der Kammer 4 befindlichen Rotorknetteilen 1a und 2a gebildet
und weisen Rotorhalterungsteile 1b, 1b sowie 2b, 2b auf,
welche durch das Gehäuse 3 drehbar
gelagert sind. Die entsprechenden Rotorknetteile 1a und 2a haben
drei lange Knetflügel 7 und drei
kurze Knetflügel 8,
die in einem Winkel von jeweils 120° auf dem Umfang angeordnet sind
und sich gemäß 2 in
axialer Richtung erstrecken. Die langen Knetflügel 7 sind Zufuhrknetflügel, die
in Schraubenform von einer Wandfläche der Kammer bis zur Mitte
der anderen Wandfläche
gebildet sind. Die kurzen Knetflügel 8 hingegen
sind Rückführknetflügel, die
in Schraubenform zwischen dem Ende der langen Knetflügel 7 und
der anderen Wandfläche
der Kammer 4 gebildet sind und sich an der den langen Knetflügeln 7 gegenüberliegenden
Seite befinden.
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Eine
Spitze jedes langen Knetarms 7 ist in einen hohen Spitzenteil 7a,
einen mittleren Spitzenteil 7b und einen niedrigen Spitzenteil 7c aufgeteilt,
welche in axialer Richtung unterschiedliche Höhen aufweisen. Ferner treten
die drei Spitzenteile mit unterschiedlichen Höhen auch in Umfangsrichtung
der langen Knetflügel 7 hinweg
abwechselnd auf. Die einzelnen Spitzenteile 7a, 7b und 7c sind
so gewählt, dass
ihr Spitzenabstand (Abstand zwischen dem Spitzenteil und der Innenwand
der Kammer 4) in der Reihenfolge kleiner Spitzenabstand,
mittlerer Spitzenabstand und großer Spitzenabstand größer wird.
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Bei
dieser Anordnung liegen deshalb die hohen Spitzenteile 7a in
unmittelbarer Nähe
der Innenwand der Kammer 4 und erzeugen so den kleinsten Spitzenabstand,
sodass die hohen Spitzenteile 7a beim Drehen der Rotoren 1 und 2 starke
Scherkräfte auf
das Knetgut ausüben,
so die Knetleistung und die Zerteilungsleistung erhöhen und
das an der Innenwand der Kammer 4 haftende Knetgut abstreifen,
um die Kühlwirkung
zu erhöhen.
Ferner ermöglichen
die hohen Spitzenteile, dass der größte Teil des in Bewegung befindlichen
Knetgutes in axialer Richtung fließt und das axiale Fließen des
Knetgutes sowie gleichzeitig das Fließen des Knetgutes zwischen
der ersten Knetkammer 4a und der zweiten Knetkammer 4b beschleunigt
wird.
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Die
niedrigen Spitzenteile 7c hingegen sind so weit von der
Innenwand der Kammer 4 entfernt, dass der größte Spitzenabstand
entsteht. wenn sich die Rotoren 1 und 2 drehen,
tritt bei den niedrigen Spitzenteilen 7c eine größere Menge
Knetgut durch den Spitzenabstand hindurch, sodass das Fließen des
Knetgutes in den Knetkammern 4a und 4b beschleunigt
und gleichzeitig verhindert wird, dass lokal starke Scherkräfte auf
das Knetgut einwirken und dadurch die Temperatur des Knetgutes übermäßig ansteigt.
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Die
mittleren Spitzenteile 7b sollen einen mittleren Spitzenabstand
bereitstellen, der zwischen dem Spitzenabstand der hohen Spitzenteile 7a und den
niedrigen Spitzenteilen 7c liegt, um einen Übergang
zwischen den Scherkräften
und dem Fließen des
Knetgutes der hohen Spitzenteile 7a und der niedrigen Spitzenteile 7c herzustellen.
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Die
Spitzenabstände
können
in einer der folgenden Reihenfolgen gewählt werden: mittlerer, kleiner
und großer
Spitzenabstand; großer,
mittlerer und kleiner Spitzenabstand; und kleiner, großer und
mittlerer Spitzenabstand.
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Die
an der den langen Knetflügeln 7 gegenüberliegenden
Seite bereitgestellten kurzen Knetflügel sind gemäß 2 mit
einer hohen Spitze 8a, einer mittleren Spitze 8b und
einer niedrigen Spitze 8c gebildet. Die hohen Spitzen 8a der
kurzen Knetflügel 8 liegen
in unmittelbarer Nähe
der Innenwand der Kammer 4 und erzeugen somit ähnlich wie
die hohen Spitzenteile 7a der langen Knetflügel 7 den
kleinsten Spitzenabstand, sodass die hohen Spitzen 8a große Scherkräfte auf
das Knetgut ausüben,
das an der Innenwandfläche
der Kammer 4 haftende Knetgut abstreifen und das Fließen des
Knetgutes in axialer Richtung und zwischen den Knetkammern 4a und 4b beschleunigen.
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Die
niedrigen Spitzen 8c sind so weit von der Innenwand der
Kammer 4 entfernt, dass sie ähnlich wie die niedrigen Spitzenteile 7c der
langen Knetflügel 7 den
größten Spitzenabstand
erzeugen, sodass die niedrigen Spitzen 4c die Menge des
durch den Spitzenabstand hindurchtretenden Knetgutes vergrößern, das
Fließen
des Knetgutes in den Knetkammern 4a und 4b beschleunigen
und verhindern, dass lokal große
Scherkräfte
auf das Knetgut ausgeübt werden.
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Die
mittleren Spitzen 8b sollen einen mittleren Spitzenabstand
bereitstellen, der zwischen dem Spitzenabstand der hohen Spitzen 8a und
den niedrigen Spitzen 8c liegt, um ähnlich den mittleren Spitzenteilen 7b der
langen Knetflügel 7 einen Übergang zwischen
den Scherkräften
und dem Fließen
des Knetgutes der hohen Spitzen 8a und der niedrigen Spitzen 8c herzustellen.
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Im
Folgenden wird die Arbeitsweise der abgeschlossenen Knetvorrichtung
der vorliegenden Erfindung mit dem beschriebenen Aufbau beschrieben.
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Zuerst
wird das Schwimmgewicht 5 gemäß 3 bei geschlossener
Bodenklappe 6 dem Gehäuse 3 entnommen,
um so die obere Fläche
der Kammer 4 zu öffnen.
Nach dem Beschicken der Kammer 4 mit dem Knetgut wie beispielsweise
Gummi, Kunststoff, Füllstoffen
und so weiter wird das Schwimmgewicht 5 wieder in das Gehäuse 3 eingesetzt
und in den Verbindungsteil 4c der Kammer 4 gedrückt. Außerdem wird
fast gleichzeitig Wasser oder Ähnliches
in die mit der Außenwand
des Gehäuses 3 verbundene
Kühlleitung
geleitet, um die in der Kammer 4 befindlichen Knetmaterialien über das
Gehäuse 3 zu
kühlen.
Je nach Art und Beschaffenheit der Knetmaterialien kann man auch
Heißwasser, Dampf
und so weiter durch die Kühlleitung
leiten, um die Knetmaterialien zu erwärmen.
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Um
durch Abscheren und Zerteilen der Knetmaterialien ein Kneterzeugnis
mit gewünschten
Kneteigenschaften zu erhalten, werden dann der erste Rotor 1 und
der zweite Rotor 2 zum Starten des Knetvorgangs in entgegengesetzte
Richtungen in Drehung versetzt. Da durch die hohen Spitzenteile 7a der
langen Knetflügel 7 und
die hohen Spitzen 8a der kurzen Knetflügel 8 einen kleiner
Abstand entsteht, wird bei Beschickung des Übergangsbereichs mit Gummiblöcken als
Knetgut dieses Material durch starke Scherkräfte in die erste und zweite
Knetkammer 4a und 4b befördert, wenn der erste Rotor 1 und der
zweite Rotor 2 gemäß 3 in
Drehung versetzt wird. Dadurch kann das Knetgut immer bereits kurze Zeit
nach Knetbeginn in alle Volumina der Kammer 4 verteilt
werden, selbst wenn das Knetmaterial eine große Vielfalt von Formen und
Größen aufweist.
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Wenn
das Knetmaterial gemäß der obigen Beschreibung
beim Verteilen in der Kammer 4 geknetet wird, üben die
Spitzenteile 7a, 7b und 7c der langen
Knetflügel 7 und
die Spitzen 8a, 8b und 8c der kurzen
Knetflügel 8 in
der folgenden Weise auf ein Knetgut ein, das aus Knetmaterialen
und Kneterzeugnissen besteht.
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4A und 4B sind
Darstellungen, welche die Fließzustände des
Knetgutes in der abgeschlossenen Knetvorrichtung der vorliegenden
Erfindung bzw. in der herkömmlichen
abgeschlossenen Knetvorrichtung zeigen. In den Zeichnungen werden durch
Schraffuren mit Knetgut gefüllte
Teile, durch Vektoren Fließgeschwindigkeiten
und -richtungen des Knetgutes und durch umrandete Pfeile Fließrichtungen
und -geschwindigkeiten des Knetgutes im Übergangsbereich 4c angezeigt.
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Da
gemäß der obigen
Beschreibung an den hohen Spitzenteilen 7a der langen Knetflügel 7 und an
den hohen Spitzen 8a der kurzen Knetflügel 8 ein kleiner
Spitzenabstand vorliegt, gelangt gemäß 4A nur
eine kleine Menge des Knetgutes durch den Spitzenabstand. Deshalb
fließt
das Knetgut von der Vorderseite der hohen Spitzenteile 7a und
der hohen Spitzen in großer
Menge in axialer Richtung, wodurch der größte Teil des Knetgutes zur
Vorderseite der in axialer Richtung benachbarten mittleren Spitzenteile 7b der
langen Knetflügel 8 und
der mittleren Spitzen 8b der kurzen Knetflügel 8 befördert wird
und ein Teil des Knetgutes durch den Spitzenabstand gelangt. Infolge
des kleinen Spitzenabstandes wirken auf diesen Teil des Knetgutes
starke Scherkräfte
ein und zerteilen es. Während
der Zerteilung kommt es zu einem plötzlichen Anstieg der Temperatur
des zerteilten Knetgutes. Da aber der größte Teil des Knetgutes in axialer
Richtung fließt,
wird der Anstieg der Temperatur des gesamten Knetgutes unterdrückt. Deshalb
kann man das Knetgut auch dann kontinuierlich mit starken Scherkräften zerteilen,
wenn die höchstzulässige Temperatur
des Knetgutes niedrig ist.
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Außerdem bewegen
sich die hohen Spitzenteile 7a der langen Knetflügel 7 und
die hohen Spitzen 8a der kurzen Knetflügel 8 in kurzer Entfernung an
der Innenwand der Kammer 4 entlang, sodass sie das an der
Innenwand der Kammer 4 haftende Knetgut abstreifen. Deshalb
bleibt nur eine dünne
Schicht des an der Innenwand der Kammer 4 haftenden Knetgutes
zurück,
sodass die Kühlwirkung
der Kühlleitung
durch die Kammer 4 verbessert wird und der Anstieg der
Temperatur des Knetgutes weiter unterdrückt werden kann.
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Wenn
sich die hohen Spitzenteile 7a der langen Knetflügel 7 und
die hohen Spitzenteile 7a der langen Knetflügel 7 und
die hohen Spitzen 8a der kurzen Knetflügel 8 sich in Richtung
des Übergangsbereichs 4c bewegen,
wird das Knetgut durch eine starke Druckkraft von einer ersten der
beiden Knetkammern 4a und 4b in die zweite der
beiden Knetkammern 4a und 4b gedrückt, sodass
das Fließen des
Knetgutes zwischen der ersten und der zweiten Knetkammer beschleunigt
wird.
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Der
große
Spitzenabstand an den niedrigen Spitzenteilen 7c der langen
Knetflügel 7 und
den niedrigen Spitzen 8c der kurzen Knetflügel 8 bewirkt, dass
eine große
Menge Knetgut durch diesen Spitzenabstand passiert. Deshalb fließt das Knetgut
der Vorderseite der niedrigen Spitzenteile 7c und der niedrigen
Spitzen 8c in großer
Menge in Umfangsrichtung, wodurch sich der größte Teil des Knetgutes zur
Vorderseite der in Umfangsrichtung benachbarten mittleren Spitzenteile 7b der
langen Knetflügel 7 und
mittleren Spitzen 8b der kurzen Knetflügel 8 bewegt und nur
ein Teil des Knetgutes in axialer Richtung fließt. Außerdem ist die Druckkraft zum
Herausdrücken
des Knetgutes klein, sodass das Fließen des Knetgutes in die jeweils
andere der beiden Knetkammern 4a und 4b unterdrückt wird,
wenn sich die niedrigen Spitzenteile 7c und die niedrigen
Spitzen 8c im Übergangsbereich 4c bewegen.
Deshalb wird das Fließen
des Knetgutes in diesem Paar Knetkammern 4a und 4b beschleunigt,
und gleichzeitig werden die auf das Knetgut einwirkenden Scherkräfte durch
den großen
Spitzenabstand verringert, sodass ein übermäßiges Ansteigen der Temperatur
des Knetgutes unterdrückt
wird.
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Die
mittleren Spitzenteile 7b der langen Knetflügel 7 und
die mittleren Spitzen 8b der kurzen Knetflügel 8 sollen
einen mittleren Spitzenabstand zwischen den hohen Spitzenteilen 7a und
den niedrigen Spitzenteilen 7c bereitstellen, sodass die
Scherkräfte
und das Fließen
des Knetgutes passend eingestellt werden.
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Wenn
das Knetgut in der oben beschriebenen Weise geknetet wird, sind
erste Knetvolumina 10a zum Fließen großer Mengen Knetgut in Umfangsrichtung,
zweite Knetvolumina 10b zum Zerteilen einer kleinen Menge
Knetgut durch große
Scherkräfte
bei gleichzeitigem Fließen
einer großen
Menge Knetgut in axialer Richtung und dritte Knetvolumina 10c zum
Fließen
des Knetgutes in axialer und Umfangsrichtung durch Ausüben mittlerer
Scherkräfte gleichmäßig über den
Umfang und in axialer Richtung verteilt. Im Vergleich zu der in 4B gezeigten abgeschlossenen
Knetvorrichtung, bei welcher lange Knetflügel 7 und kurze Knetflügel 8 mittlere
Spitzenteile 7b bzw. mittlere Spitzen 8b aufweisen,
wird das Knetgut in den ersten bis dritten Knetvolumina 10a bis 10c gleichmäßig zerteilt,
während
sie aktiv fließen.
Somit kann man immer ein Kneterzeugnis mit guten Kneteigenschaften
erhalten, ohne den Spitzenabstand entsprechend den veränderten
Knetbedingungen des Knetgutes zu verändern oder Leistungseinbußen der
Knetvorrichtung in Kauf zu nehmen, d. h. ohne die Rotordrehzahl,
die Materialeinsatzmenge und so weiter zu verändern.
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Durch
die abgeschlossene Knetvorrichtung der vorliegenden Erfindung erhält man gemäß der obigen
Beschreibung das Kneterzeugnis mit gewünschten Kneteigenschaften,
indem das Knetgut durch die Spitzenabstände zwischen der Innenwand der
Kammer 4 und dem ersten Rotor 1 und dem zweiten
Rotor 2 fließt,
während
sich die beiden Rotoren 1 und 2 in der Kammer 4 drehen,
und indem Scherkräfte
zum Zerteilen des Knetgutes gemäß 1 ausgeübt werden.
Der erste Rotor 1 bzw. der zweite Rotor 2 sind
mit langen Knetflügeln 7 und
kurzen Knetflügeln 8 ausgestattet,
welche in Umfangsrichtung in gleichen Abständen an drei Stellen angeordnet
sind, um eine Vielzahl von drei unterschiedlichen Spitzenabständen in
axialer und in Umfangsrichtung bereitzustellen.
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Gemäß den beschriebenen
Anordnungen fließt
bei dem kleinsten der durch die langen Knetflügel 7 und die kurzen
Knetflügel 8 bereitgestellten
drei Spitzenabstände
der größte Teil
des Knetgutes an der Vorderseite des Spitzenabstandes in axialer Richtung,
während
ein Teil des Knetgutes durch den Spitzenabstand gelangt und durch
große
Scherkräfte zerteilt
wird. Beim großen
Spitzenabstand hingegen gelangt der größte Teil des Knetgutes an der
Vorderseite durch diesen Spitzenabstand hindurch, sodass der Materialfluss
in Umfangsrichtung beschleu nigt und durch geringe Scherkräfte verhindert
wird, dass die Temperatur ansteigt. Wenn die verschiedenen großen und
kleinen Spitzenabstände
in Umfangsrichtung und in axialer Richtung auftreten, wird das Knetgut
durch große
Scherkräfte
zerteilt und fließt
dabei aktiv durch die gesamte Kammer 4, sodass ein Anstieg
der Temperatur des Knetgutes während
der Zerteilung verhindert wird. Daher kann man aus dem Knetgut mit
unterschiedlichen Knetbedingungen immer ein Kneterzeugnis mit gewünschten
Kneteigenschaften herstellen, ohne den Rotorantriebsmechanismus
zu warten und ohne Leistungseinbußen wie bei der herkömmlichen
Knetvorrichtung in Kauf zu nehmen.
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Die
Anzahl der Rotoren kann eins, zwei, drei oder mehr betragen. Außerdem werden
bei der vorliegenden Ausführungsart
durch die in gleichen Abständen
an drei Stellen in Umfangsrichtung verteilten hohen bis niedrigen
Spitzenteile 7a bis 7c der langen Knetflügel 7 und
die hohen bis niedrigen Spitzen 8a bis 8c der
kurzen Knetflügel 8 drei
verschiedene Spitzenabstände
bereitgestellt. Solange drei Stufen mit verschiedenen Spitzenabständen zumindest
in axialer Richtung bereitgestellt werden, können die kurzen Knetflügel 8 sowie
die Anordnung, die Anzahl und die Ganghöhe der langen Knetflügel 7 und
der kurzen Knetflügel 8 und
die axiale Länge
der Knetflügel,
auf denen jeder der Spitzenabstände
bereitgestellt wird, beliebig gewählt werden.
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Insbesondere
können
die Rotoren auch nur mit den langen Knetflügeln 7 bereitgestellt
oder die langen Knetflügel 7 und
die kurzen Knetflügel 8 in gleichem
Abstand an zwei Stellen in Umfangsrichtung angebracht werden, wie
in 5A und 5B zu
sehen ist. Außerdem
können
die Enden der langen Knetflügel 7 mit
den Enden der kurzen Knetflügel 8 gemäß 6 und 7 übereinstimmen
und die hohen Spitzenteile 7a bis zu den niedrigen Spitzenteilen 7c,
welche die Spitzenabstände
in drei Stufen bereitstellen, können
auf den langen Knetflügeln
in vier getrennten Bereichen gebildet sein. Ferner können gemäß dem in 9 gezeigten
Vergleichsbeispiel der lange Flügel 7 mit
ausschließlich
einem hohen Spitzenteil 7a, der lange Flügel 7 mit
ausschließlich
einem mittleren Spitzenteil 7b und der lange Flügel 7 mit
ausschließlich
einem niedrigen Spitzenteil 7c in Umfangsrichtung in gleichen
Abständen
angeordnet sein, sodass die in axialer Richtung untereinander gleichen
Spitzenabstände
in Umfangsrichtung in drei Stufen bereitgestellt werden. Die Anzahl
der Abschnitte mit den Spitzenabständen auf den langen Flügeln 7 und
den kurzen Flügeln 8 kann
vorzugsweise bis zu zehn betragen, sodass die Flügel leicht hergestellt werden
können.
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Ferner
können
die langen Flügel 7 und
die kurzen Flügel 8 gemäß 10 mit
einem großen
Anstiegswinkel gebildet werden. Der Anstiegswinkel kann vorzugsweise
im Bereich zwischen 10 und 60 Grad gewählt werden. Das liegt daran,
dass der kleine Anstiegswinkel das axiale Fließen des Knetgutes verringert
und die Menge des durch den Spitzenabstand gelangenden Knetgutes
vergrößert, sodass
die Zerteilung beschleunigt wird, während der große Anstiegswinkel
das axiale Fließen
des Knetgutes verstärkt
und dadurch das Vermischen in der Kammer 4 beschleunigt,
sodass ein Anstiegswinkel im Bereich zwischen 10 und 60 Grad diese
beiden Wirkungen gleichzeitig erbringen kann.
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Die
Vielzahl der Spitzenabstände
beschränkt sich
nicht auf solche, bei denen ein großer, ein mittlerer und ein
kleiner Spitzenabstand stufenweise in geraden Linien bereitgestellt
wird. Wenn man beispielsweise in der Abwicklung des Rotors von 2 senkrecht
auf die Flügelfläche der
langen Flügel 7 schaut, haben
diese langen Flügel 7 drei
Anordnungen eines ersten langen Flügels, eines zweiten langen
Flügels und
eines dritten langen Flügels,
wie sie in 11A gezeigt werden. Der erste
Flügel
stellt für
einen Flügel
eine Vielzahl von Spitzenabständen
in der Reihenfolge langer, mittlerer und kleiner Spitzenabstand bereit.
Der zweite Flügel
stellt für
einen Flügel
eine Vielzahl von Spitzenabständen
in der Reihenfolge kleiner, großer
und mittlerer Spitzenabstand bereit. Der dritte Flügel stellt
eine Vielzahl von Spitzenabständen
in der Reihenfolge mittlerer, kleiner und großer Spitzenabstand bereit.
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Gemäß 11B bis 11E können auch keilförmig verlaufende
Spitzenabstände
gebildet werden. 11B bis 11D zeigen
jeweils ein Vergleichsbeispiel, das nicht beansprucht wird. Die
Spitzenabstände
von 11B werden durch den ersten langen
Flügel
mit einem über
die ganze Länge
keilförmigen
Verlauf bereitgestellt. Der zweite und der dritte Flügel stellen
Kombinationen desselben Keilwinkels mit abgestuften Teilen bereit.
In 11C bleibt der große Spitzenabstand gerade, während der
Rest des mittleren und kleinen Spitzenabstandes keilförmig verläuft. In 11C kann der mittlere oder der kleine Spitzenabstand
gerade bleiben und der Rest der Spitzenabstände keilförmig verlaufen. In 11D sind die keilförmig verlaufenden Spitzenabstände so miteinander
kombiniert, dass keine abgestuften Teile, sondern Übergangspunkte
bereitgestellt werden. In 11E sind
der große,
mittlere und kleine Spitzenabstand durch kleine Stufen und keilförmig verlaufende
Teile voneinander getrennt. Diese keilförmig verlaufenden Spitzenabstände können bei allen
Flügeln,
einem bestimmten aus allen Flügeln oder
einem Teil aus der einem Teil aus der Vielzahl von Spitzenabständen eines
bestimmten Flügels
angebracht werden. Außerdem
können
die Spitzenabstände
in sanften Kurven keilförmig
verlaufen.
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Die Übergangspunkte
und die Ecke der Stufenteile können
vorzugsweise mit einer Fase oder mit einem Radius versehen werden,
um ein Abbrechen oder Absplittern zu verhindern.
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Die
Rotoren können
durch Gießen
in einem Stück
oder durch Schleifen hergestellt werden. Man kann jedoch auch ein
System mit Einzelsegmenten verwenden, bei welchem die langen bzw.
Gesamtflügel
aus einer Vielzahl von Segmenten bestehen. Hierbei wird das Fließen des
Knetgutes durch Verschieben der Phasen der Einzelsegmente stark
beeinflusst, wodurch das Durchkneten des Knetgutes weiter verbessert
wird.
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Die
Breite der jeweiligen Einzelsegment kann gleich oder ungleich gewählt und
der Anstiegswinkel des Flügels
konstant oder veränderlich
sein. Diese Flügel
können
frei gestaltet werden, ohne vom technischen Grundgedanken der vorliegenden
Erfindung abzuweichen.
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Experimentelle Beispiele
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Im
Folgenden werden die Ergebnisse eines Knettests mit einer kleinen
experimentellen abgeschlossenen Knetvorrichtung beschrieben. Es
wurde eine Knetkammer mit einem Volumen von 4 Litern verwendet.
Die Anordnung der Rotorflügel
und die Anordnung des bei der vorliegenden Erfindung verwendeten
großen,
mittleren und kleinen Spitzenabstandes sind in der Abwicklung von 12 gezeigt. Der
große
Spitzenabstand L betrug 6 mm (das Verhältnis des großen Spitzenabstandes
L zum Innendurchmesser von 128,6 mm der Kammer betrug 0,0467), der
mittlere Spitzenabstand M betrug 3 mm (das Verhältnis des mittleren Spitzenabstandes
M zum Innendurchmesser von 128,6 mm der Kammer betrug 0,0233), und
der kleine Spitzenabstand S betrug 1 mm (das Verhältnis des
kleinen Spitzenabstandes S zum Innendurchmesser von 128,6 mm der Kammer
betrug 0,0078). Die Anordnung der bei einem Vergleichsbeispiel war
genauso wie bei der vorliegenden Erfindung, jedoch betrugen dabei
alle Spitzenabstände
3 mm.
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Sowohl
bei der vorliegenden Erfindung als auch beim Vergleichsbeispiel
wurde ein Gemisch von 100 Gewichtsteilen Naturgummi (CV60) und 50
Gewichtsteilen Ruß (SAF)
dem Knettest unterzogen. Außerdem
betrug sowohl bei der vorliegenden Erfindung als auch beim Vergleichsbeispiel
der Füllungsgrad
der mit dem Gemisch beschickten Knetkammer 70%, der Stempeldruck
5 kp/cm2 und die Temperatur des in das Gehäuse und
die Rotoren strömenden Kühlwassers
30°C.
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Es
wurden die zeitlichen Änderungen
der Temperatur Tdis (°C)
des Knetgutes, der für
das Knetgut aufgewendeten mechanischen Energie Esp (kWh/kg) und
die Mooney-Viskosität
des Knetgutes gemessen. Deren zeitliche Änderungen sind in 13 für eine Rotordrehzahl
von 60 U/min und in 14 für eine Rotordrehzahl von 90
U/min gezeigt. In diesen Zeichnungen stellen die Kurven Y die Rotoren
der vorliegenden Erfindung und die Kurven X die Rotoren des Vergleichsbeispiels
dar.
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Gemäß 13 und 14 gibt
es zwischen den Eigenschaften der Rotoren Y der vorliegenden Erfindung
und den Rotoren X des Vergleichsbeispiels die folgenden Unterschiede.
- 1) Die für
das Knetgut aufgewendete mechanische Energie der Rotoren Y der vorliegenden
Erfindung ist größer als
die Energie für
die Rotoren X des Vergleichsbeispiels.
- 2) Die Temperatur des Knetgutes ist bei den Rotoren Y der vorliegenden
Erfindung etwas höher
als bei den Rotoren X des Vergleichsbeispiels, im Wesentlichen jedoch
gleich.
- 3) Die Mooney-Viskosität
des Knetgutes ist bei den Rotoren Y der vorliegenden Erfindung geringer
als bei den Rotoren X des Vergleichsbeispiels. Außerdem zeigt 14,
dass die Rotoren X des Vergleichsbeispiels die Mooney-Viskosität im Laufe
der Zeit nicht so stark verringern, während die Rotoren Y der vorliegenden
Erfindung die Mooney-Viskosität
praktisch proportional zur Zeit verringern.
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Die
obigen Unterschiede der Eigenschaften 1) bis 3) zeigen, dass die
Rotoren Y der vorliegenden Erfindung eine größere Kühlwirkung aufweisen als die
Rotoren X des Vergleichsbeispiels und viel mechanische Energie auf
das Knetgut übertragen
können.
Außerdem
zeigt sich, dass die Viskosität
des Knetgutes umso mehr sinkt, je mehr mechanische Energie übertragen
wird, und dass die Rotoren Y der vorliegenden Erfindung ein Kneterzeugnis
mit ausgezeichneten Verarbeitungseigenschaften liefern können, während das
bei den Rotoren X des Vergleichsbeispiels nicht der Fall ist.
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Bei
einer anderen Ausführungsform
der Erfindung wird eine abgeschlossene Knetvorrichtung bereitgestellt,
bei welcher die Knetflügel
aus langen und kurzen Flügeln
bestehen und zumindest an den langen Flügeln eine Vielzahl verschiedener
Spitzenabstände
bereitgestellt wird. Bei einer weiteren Ausführungsform der Erfindung wird
eine abgeschlossene Knetvorrichtung bereitgestellt, bei welcher
in Umfangsrichtung der Rotoren zumindest zwei lange und zwei kurze
Knetflügel
und auf mindestens zwei der langen und kurzen Knetflügel eine
Vielzahl verschiedener Spitzenabstände vorgesehen sind.
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Diese
Merkmale der Erfindung bieten die folgenden Vorteile. Die verschiedenen
Spitzenabstände an
den Knetflügeln
können
jeweils in einen kleinen und einen großen Spitzenabstand unterteilt
werden. Beim kleinen Spitzenabstand fließt der größ te Teil des Knetgutes an der
Vorderseite des Spitzenabstands in axialer Richtung, während ein
Teil des Knetgutes durch den Spitzenabstand gelangt und durch starke
Scherkräfte
zerteilt wird. Beim großen
Spitzenabstand hingegen gelangt der größte Teil des Knetgutes an der
Vorderseite durch diesen Zwischenraum und beschleunigt das Fließen in Umfangsrichtung,
sodass der Anstieg der Temperatur durch geringe Scherkräfte verhindert
wird. Wenn es zumindest in axialer Richtung unterschiedliche große und kleine
Spitzenabstände
gibt, wird das Knetgut durch starke Scherkräfte zerteilt, während es
gleichzeitig aktiv durch die gesamte Kammer fließt, sodass ein Anstieg der
Temperatur des Knetgutes während des
Zerteilens verhindert wird. Deshalb kann man aus unterschiedlichem
Knetgut immer Kneterzeugnisse mit gewünschten Eigenschaften erhalten,
ohne den Rotorantriebsmechanismus warten und die Leistungseinbußen der
herkömmlichen
Knetvorrichtung in Kauf nehmen zu müssen.
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Bei
einer weiteren Ausführungsform
der Erfindung wird eine abgeschlossene Knetvorrichtung bereitgestellt,
bei welcher eine Vielzahl von Spitzenabständen so bereitgestellt wird,
dass die Spitzen der Knetflügel
bis dicht zur Innenfläche
der Kammer reichen, sodass das an der Innenwand der Kammer haftende
Knetgut abgestreift wird und starke Scherkräfte auf einen Teil des Knetgutes
ausgeübt
werden. Dieses Merkmal der Erfindung bietet die folgenden Vorteile.
Die in unmittelbarer Nähe
der Innenwand der Kammer befindlichen Knetflügel streifen periodisch den
größten Teil
des an der Innenwand der Kammer haftenden Knetgutes durch die sich
drehenden Rotoren ab, sodass nur eine dünne Schicht des Knetgutes zurückbleibt
und die Kühlwirkung
für das Knetgut
durch die Kammer verbessert wird.
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Gemäß der Erfindung
wird eine abgeschlossene Knetvorrichtung bereitgestellt, bei welcher
die Vielzahl von Spitzenabständen drei
Spitzenabstände beinhalten,
und zwar einen kleinen Spitzenabstand, einen mittleren Spitzenabstand
und einen großen Spitzenabstand,
und bei welcher das Verhältnis
des Spitzenabstandes zum Innendurchmesser der Kammer beim kleinen
Spitzenabstand im Bereich zwischen 0,0025 und 0,0250, beim mittleren
Spitzenabstand im Bereich zwischen 0,0100 und 0,0500 und beim großen Spitzenabstand
im Bereich zwischen 0,0250 und 0,1000 liegt. Dieses Merkmal der
Erfindung bietet die folgenden Vorteile. Das Verhältnis des kleinen
Spitzenabstandes zum Innendurchmesser der Kammer liegt innerhalb
eines vorgegebenen Bereichs, und man kann Funktionen ausführen, welche zum
Aufbrechen in einem Knetgut enthaltener Füllstoffe und Additivkomplexe
oder -gele sowie zu deren Verteilung im Knetgut geeignet sind. Außerdem liegen
die Verhältnisse
des mittleren Spitzenabstandes bzw. des großen Spitzenabstandes zum Innendurchmesser
der Kammer innerhalb eines vorgegebenen Bereichs, und die Scherkräfte können gleichmäßig auf
das Knetgut übertragen
werden.
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Bei
einer weiteren Ausführungsform
der Erfindung wird eine abgeschlossene Knetvorrichtung bereitgestellt,
bei welcher das Verhältnis
des Spitzenabstandes zum Innendurchmesser der Kammer beim kleinen
Spitzenabstand im Bereich zwischen 0,00625 und 0,0125, beim mittleren
Spitzenabstand im Bereich zwischen 0,0125 und 0,0250 und beim großen Spitzenabstand
im Bereich zwischen 0,0250 und 0,075 liegt. Dieses Merkmal der Erfindung
bietet den folgenden Vorteil. Das Verteilen der Komplexe oder Gele
im Knetgut und auch das gleichmäßige Ausüben der
Scherkräfte
auf das Knetgut erfolgen in einem ausgewogenen Verhältnis.
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Bei
einer anderen Ausführungsform
der Erfindung wird eine abgeschlossene Knetvorrichtung bereitgestellt,
bei welcher mindestens ein Spitzenabstand aus der Vielzahl der abgestuften Spitzenabstände keilförmig verläuft. Bei
einer weiteren Ausführungsform
der Erfindung wird eine abgeschlossene Knetvorrichtung bereitgestellt,
bei welcher auf einem der Knetflügel
eine Vielzahl keilförmig
verlaufender Spitzenabstände
gebildet sind. Diese Merkmal der Erfindung bieten die folgenden
Vorteile. Die keilförmig
verlaufenden Spitzenabstände
können
das Fließen
des Knetgutes beeinflussen, und die Form des Rotors lässt sich
einfach herstellen.
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Gemäß einem
weiteren Aspekt der Erfindung wird eine abgeschlossene Knetvorrichtung
bereitgestellt, bei welcher die Flügel der Rotoren aus Einzelsegmenten
bestehen. Dieses Merkmal der Erfindung bietet die folgenden Vorteile.
Die Knetflügel lassen
sich einfach herstellen und eröffnen
vielfältigere
konstruktive Möglichkeiten.
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Es
wird eine abgeschlossene Knetvorrichtung vorgeschlagen, welche Kneterzeugnisse
mit unterschiedlichen Kneteigenschaften schonend kneten und zerteilen
kann, ohne den Rotorantriebsmechanismus für einen ersten und einen zweiten
Rotor warten und Leistungseinbußen
der Knetvorrichtung in Kauf nehmen zu müssen, und welche gleichzeitig
einen zu starken Anstieg der Temperatur der Kneterzeugnisse verhindert.
In der Vorrichtung erhält
man das Kneterzeugnis mit den gewünschten Kneteigenschaften durch
das Fließen
eines Knetgutes durch die Spitzenabstände zwischen der Innenwand
einer Kammer und einem ersten und einem zweiten Rotor, während sich
diese Rotoren in der Kammer drehen, und durch Einwirken von Scherkräften auf
das Knetgut, um dieses zu zerteilen. Der erste und zweite Rotor
ist jeweils mit drei langen Knetflügeln in Schraubenform ausgestattet,
welche jeweils eine Vielzahl von Spitzenteilen zum Bereitstellen
einer Vielzahl von drei Spitzenabständen in axialer Richtung aufweisen.