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Die
Erfindung betrifft eine elektrische Lampe mit einer Glaskomponente,
die eine Zusammensetzung aufweist.
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Die
Erfindung betrifft auch einen Fuß für eine elektrische Lampe, der
einen Glasabschnitt aufweist, wobei der Glasabschnitt aus einem
Glas gefertigt ist, das eine derartige Zusammensetzung hat.
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Die
Erfindung betrifft auch eine Lampenumhüllung, die aus einem Glas gefertigt
ist, das eine derartige Zusammensetzung hat.
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Außerdem betrifft
die Erfindung eine Quecksilberdampfentladungslampe mit einer Lampenumhüllung, wobei
die Lampenumhüllung
einen mit einer Füllung
aus Quecksilber und einem Edelgas versehenen Entladungsraum gasdicht
umschließt
und die Lampenumhüllung
Entladungsmittel zum Aufrechterhalten einer Entladung in dem Entladungsraum
umfasst.
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In
Quecksilberdampfentladungslampen bildet Quecksilber die Primärkomponente
für eine
(wirksame) Erzeugung von ultraviolettem (UV) Licht. Eine Leuchtschicht
mit einem Leuchtmaterial (beispielsweise ein Leuchtstoffpulver)
kann an einer Innenwandung der Lampenumhüllung, auch bekannt als Entladungsgefäß, vorhanden
sein, um UV in andere Wellenlängen
umzuwandeln, beispielsweise in UV-B und UV-A für Bräunungszwecke (Solariumlampen)
oder in sichtbare Strahlung zur Allgemeinbeleuchtung. Derartige
Entladungslampen daher werden auch Leuchtstofflampen genannt. Alternativ
kann das erzeugte ultraviolette Licht zur Herstellung von Entkeimungslampen
(UV-C) verwendet werden. Die Lampenumhüllung einer Niederdruck-Quecksilberdampfentladungslampe
ist gewöhnlich
röhrenförmig mit
einem kreisförmigen
Querschnitt und umfasst sowohl langgestreckte als auch kompakte
Ausführungsformen.
Im Allgemeinen umfasst die röhrenförmige Lampenumhüllung einer
sogenannten Kompakt-Leuchtstofflampe eine Ansammlung relativ kurzer, gerader
Teile mit relativ kleinem Durchmesser, wobei die geraden Teile miteinander über Brückenstücke oder über bogenförmige Stücke verbunden
sind. Kompakt-Leuchtstofflampen
sind im Allgemeinen mit einem (integrierten) Lampensockel versehen.
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Die
Lampenumhüllung
einer Quecksilberdampfentladungslampe, z. B. einer Leuchtstofflampe,
wird im Allgemeinen aus einem preiswerten Glas vom sogenannten Natronkalktyp
hergestellt. Kompakt-Leuchtstofflampen werden gewöhnlich aus
bleifreiem Ba-Sr-reichem
Glas hergestellt. Abgesehen von langgestreckten oder gebogenen Teilen
kann die Lampenumhüllung
auch (zwei) sogenannte Glasfüße oder
Endabschnitte umfassen, bei denen die Lampenumhüllung hermetisch abgedichtet
ist, welche Endabschnitte die Durchführung der Stromzuführleiter
ermöglichen.
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In
der US-Patentschrift
US 5.925.582 wird
ein Glas mit geringem Natriumgehalt zur Verwendung in Leuchtstofflampen
beschrieben. Das bekannte Glas enthält weniger als 0,1 Gew.-% Na
2O. Die Liquidustemperatur (Tliq) ist jedoch
noch relativ hoch, was das Verarbeiten von elektrischen Lampen mit
einer aus diesem bekannten Glas hergestellten Lampenumhüllung relativ
schwierig macht.
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Der
Erfindung liegt als Aufgabe zugrunde, den oben genannten Nachteil
vollständig
oder teilweise zu beseitigen. Es sollte möglich sein, das Glas in vorhandenen Öfen zu schmelzen,
und das Glas sollte leicht verarbeitbar sein, um unter anderem Röhrenglas
und anschließend
Lampenumhüllungen
zu bilden. Das Glas sollte auch frei von PbO und anderen flüchtigen,
toxischen oder korrosiven Komponenten sein, wie z.B. Sb2O3, As2O3 und
F. Wie das bekannte Glas ist das erfindungsgemäße Glas vorzugsweise frei von
B2O3 und ZrO2. B2O3 hat
Nachteile, weil es teuer und gegenüber dem feuerfesten Material
des Glasofens aggressiv ist. ZrO2 beeinflusst
die Schmelzbarkeit des Glases nachteilig. Eine andere Aufgabe der
Erfindung ist, ein preiswerteres Glas zu verschaffen.
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Die
Erfindung hat auch zur Aufgabe, eine Quecksilberdampfentladungslampe
mit einer Lampenumhüllung,
insbesondere einem Fuß oder
einer röhrenförmigen Lampenumhüllung zu
verschaffen, die aus einer solchen Glaszusammensetzung hergestellt
ist, wobei die Lampe günstige
Verarbeitungseigenschaften aufweist. Die anderen physikalischen
Eigenschaften sollten mit denen der üblicherweise verwendeten, natriumhaltigen
Gläser übereinstimmen.
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Erfindungsgemäß umfasst
die elektrische Lampe eine Glaskomponente, wobei die Zusammensetzung
der Glaskomponente nahezu frei von PbO ist und, ausgedrückt als
Gewichtsanteil (mit Gew.-% bezeichnet), die folgenden Bestandteile
umfasst:
55-70 Gew.-% SiO2,
< 0,1 Gew.-% Al2O3,
0,5-4 Gew.-%
Li2O,
0,5-3 Gew.-% Na2O,
10-15
Gew.-% K2O,
0-3 Gew.-% MgO,
0-4
Gew.-% CaO,
0,5-5 Gew.-% SrO,
7-10 Gew.-% BaO.
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Das
genannte Glas hat eine Liquidustemperatur (Tliq),
die zumindest 100 °C
niedriger ist als bei dem bekannten Glas. Ein derartiges Glas hat
günstige
Schmelz- und Verarbeitungseigenschaften. Die Glaszusammensetzung
ist sehr geeignet zum Ziehen von Röhrenglas und für eine Verwendung
als Lampenumhüllung
in einer Leuchtstofflampe, insbesondere einer röhrenförmigen Lampenumhüllung für eine Kompakt-Leuchtstofflampe
(CFL), in der die Wandbelastung wegen des kleineren Durchmessers
der Lampenumhüllung
höher ist als
in einer "TL"-Lampe (normale langgestreckte
röhrenförmige Leuchtstofflampe)
Das Glas kann auch zur Herstellung von kolbenförmigen Lampenumhüllungen
für Leuchtstofflampen,
wie z.B. die sogenannten elektrodenlosen oder "QL"-Quecksilberdampfentladungslampen,
geeignet verwendet werden. Das Glas kann auch zur Herstellung anderer
Teile der Lampenumhüllung,
wie z.B. Füßen, geeignet
verwendet werden.
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Diese
Glaszusammensetzung umfasst keine der obengenannten schädlichen
Komponenten PbO, F, As2O3 und
Sb2O3.
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Der
SiO2-Gehalt des erfindungsgemäßen Glases
ist auf 55–70
Gew.-% begrenzt. In Kombination mit den anderen Bestandteilen führt der
genannte SiO2-Gehalt zu einem leicht schmelzbaren
Glas. Wie in der Technik bekannt, dient SiO2 als
Netwerkbildner. Wenn der SiO2-Gehalt unter
55 Gew.-%, liegt, sind die Kohäsion
des Glases und die chemische Widerstandsfähigkeit verringert. Ein SiO2-Gehalt oberhalb 70 Gew.-% behindert den
Glasbildungsvorgang, bewirkt, dass die Viskosität zu hoch wird, und erhöht die Wahrscheinlichkeit einer
Oberflächenkristallisation.
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Das
wesentliche Nichtvorhandensein von Al2O3 hat die folgenden Vorteile. Die Liquidustemperatur (Tliq) ist infolge von günstigen Kristallisationseigenschaften
um zumindest 100 °C
verringert. Das Nichtvorhandensein von Al2O3 in der erfindungsgemäßen Glaszusammensetzung hat,
verglichen mit dem in der bekannten Glaszusammensetzung, weder einen
nachteiligen Einfluss auf die chemische Widerstandsfähigkeit
noch auf die Verwitterungsbeständigkeit
des Glases. Zudem weist das erfindungsgemäße Glas eine ge ringe Kristallisationsneigung
auf sowie eine Viskosität
und Erweichungstemperatur (Tsoft), die eine
gute Verarbeitbarkeit des Glases ermöglichen.
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Die
Alkalimetalloxide Li2O und K2O
werden als Flußmittel
verwendet und führen
zu einer Abnahme der Viskosität
des Glases. Wenn beide Alkalimetalloxide in der obigen Zusammensetzung
verwendet werden, bewirkt der sogenannte Mischalkalieffekt eine
Zunahme des elektrischen Widerstandes und eine Abnahme von Tliq, Zudem bestimmen überwiegend die Alkalimetalloxide
den Ausdehnungskoeffizienten α des
Glases. Dies ist wichtig, weil es möglich sein muss, das Glas in
solcher Weise an das Fußglas
und/oder die Stromzuführleiter
aus beispielsweise verkupfertem Eisen/Nickeldraht zu schmelzen,
dass das Glas spannungsfrei ist. Wenn der Alkalimetalloxidgehalt
unter den angegebenen Grenzen liegt, hat das Glas einen zu niedrigen α-Wert (linearer
Ausdehnungskoeffizient) und Tsoft (Erweichungspunkt)
wird zu hoch. Oberhalb der angegebenen Grenzen wird der α-Wert zu
hoch sein. Li2O bewirkt eine größere Abnahme
von Tsoft als K2O,
was wünschenswert ist,
um einen breiten sogenannten Arbeitsbereich (engl: Working Range)
(= Twork–Tsoft)
zu erreichen. Ein zu hoher Li2O-Gehalt führt zu einer übermäßigen Zunahme
von Tliq. Zudem ist Li2O
eine teure Komponente, so dass auch aus wirtschaftlichen Gründen der
Li2O-Gehalt begrenzt wird.
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BaO
hat die günstige
Eigenschaft, dass es den elektrischen Widerstand des Glases erhöht und Tsoft erniedrigt. Unterhalb von 7 Gew.-% nehmen
die Schmelztemperatur (Tmelt), Tsoft und die Arbeitstemperatur (Twork) zu stark zu. Oberhalb von 10 Gew.-%
nimmt die Liquidustemperatur (Tliq) und
damit die Kristallisationsneigung zu stark zu.
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Die
Erdalkalimetalloxide SrO, MgO und CaO haben die günstige Eigenschaft,
dass sie zu einer Verringerung von Tmelt führen.
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Vorzugsweise
umfasst die Zusammensetzung der Glaskomponente 65–70 Gew.-%
SiO2, 1,4–2,2 Gew.-% Li2O,
1,5–2,5
Gew.-% Na2O, 11–12,3 Gew.-% K2O,
1,8–2,6
Gew.-% MgO, 2,5–5
Gew.-% CaO, 2–3,5 Gew.-%
SrO, 8–9,5
Gew.-% BaO. Das erfindungsgemäße Glas
hat eine günstige
Tliq ≤ 800 °C und neigt
daher bei der Herstellung des Glases und beim Ziehen von Röhrenglas
aus diesem Glas kaum zur Kristallisation. Indem die Konzentrationen
im bevorzugten Bereich gehalten werden und dank eines breiten Arbeitsbereichs von
zumindest 310 °C
und einer niedrigen Tsoft (700 °C) kann das
Glas beispielsweise mit dem nach dem Stand der Technik bekannten
Danner- oder Vello-Prozess problemlos zu einer Röhre geformt werden. Zusätzlich wird der
Selbstkostenpreis der bevorzugten Glaszusammensetzung niedriger.
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Das
genannte Glas hat günstige
Schmelz- und Verarbeitungseigenschaften. Der lineare Ausdehnungskoeffizient
kann so abgestimmt werden, dass das Glas zu anderen Gläsern passt.
Zusätzlich
können
die anderen physikalischen Parameter ungefähr gleich denen des bekannten
Glases gewählt
werden (siehe auch Tabelle II unten). Die Glaszusammensetzung gemäß der bevorzugten
Ausführungsform
der Erfindung ist sehr geeignet zum Ziehen von Röhrenglas und für eine Verwendung
als Lampenumhüllung
oder Fuß in
einer Leuchtstofflampe.
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Vorzugsweise
liegt die Summe der Konzentrationen von Li2O,
Na2O und K2O im
Bereich 14 bis 16 Gew.-%. Vorzugsweise liegt die Summe der Konzentrationen
von SrO und BaO im Bereich 10 bis 12,5 Gew.-%. Indem die Konzentrationen
in den bevorzugten Bereichen gehalten werden, hat der lineare Ausdehnungskoeffizient
der bevorzugten Glaszusammensetzung günstige Eigenschaften.
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Die
erfindungsgemäße Glaszusammensetzung
kann mit Na2SO4 geläutert werden,
so dass das Glas bis zu 0,2 Gew.-% SO3 enthalten
kann. Das Glas kann zudem eine Verunreinigung in Form von ungefähr 0,5 Gew.-%
Fe2O3 enthalten,
vorzugsweise weniger als 0,2 Gew.-% Fe2O3, die aus den verwendeten Rohstoffen stammt.
Falls notwendig, wird bis zu 0,5 Gew.-% CeO2,
vorzugsweise weniger als 0,2 Gew.-% CeO2 dem
Glas hinzugefügt,
um unerwünschte
UV-Strahlung zu absorbieren.
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Um
einen ausreichenden Lichtstromfaktor der Lampe zu erhalten und den
Quecksilberverbrauch gering zu halten, ist nach dem Stand der Technik
bekannt, die Innenfläche
der Lampenumhüllung
mit einer Schutzbeschichtung aus beispielsweise Y2O3 zu versehen. Nachteile solcher Schutzbeschichtungen,
beispielsweise Verluste bei der Lichtdurchlässigkeit, können jetzt verhindert werden.
Bei einer erfindungsgemäßen Glaszusammensetzung
kann eine solche Beschichtung und damit ein zusätzlicher Prozessschritt entfallen,
was zu Kostenreduzierung bei der Lampenherstellung führt.
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Ausführungsbeispiele
der Erfindung sind in der Zeichnung dargestellt und werden im Folgenden
näher beschrieben.
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Es
zeigen:
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1 eine
Querschnittsansicht einer Niederdruck-Quecksilberdampfentladungslampe
mit einer Lampenumhüllung,
die aus einem Glas mit einer erfindungsgemäßen Zusammensetzung hergestellt
ist;
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2 eine
Seitenansicht einer Kompakt-Leuchtstofflampe mit einer Lampenumhüllung, die
aus einem Glas mit einer erfindungsgemäßen Zusammensetzung hergestellt
ist;
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3 eine
Perspektivansicht eines Fußes
für eine
elektrische Lampe, die aus einem Glas mit einer erfindungsgemäßen Zusammensetzung
hergestellt ist und
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4 den
Lichtstromfaktor als Funktion des Leuchtstoffpulvergewichtes einer
Niederdruck-Quecksilberdampfentladungslampe mit einer Lampenumhüllung, die
aus einem Glas mit einer erfindungsgemäßen Zusammensetzung hergestellt
ist, im Vergleich zu einer Lampenumhüllung, die aus dem bekannten
Glas hergestellt ist.
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Die
Zeichnung ist rein schematisch und nicht maßstabsgetreu. Insbesondere
sind der Deutlichkeit halber einige Abmessungen stark vergrößert dargestellt.
Gleiche Teile in der Zeichnung haben soweit wie möglich die
gleichen Bezugszeichen.
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1 ist
eine sehr schematische Schnittansicht einer Niederdruck-Quecksilberdampfentladungslampe
mit einer röhrenförmigen Lampenumhüllung 10,
die im Schnitt kreisförmig
ist und aus einem Glas mit einer erfindungsgemäßen Zusammensetzung hergestellt
ist. Stromzuführleiter 12,
die mit Elektroden 13 verbunden sind, sind vorgesehen,
um durch die Wandung der Lampenumhüllung 10 hindurch
geführt
zu werden. Jede der Elektroden 13 in 1 umfasst
eine Wicklung aus Wolfram, die mit einem elektronenemissiven Material,
hier einer Mischung aus Bariumoxid, Calciumoxid und Strontiumoxid
beschichtet ist. Eine Schicht aus einem Leuchtstoff (Phosphoren) 14 ist
auf der Innenfläche
der Lampenumhüllung 10 angebracht.
In der Lampenumhüllung 10 befindet
sich metallisches Quecksilber 15, das nach Zündung der
Lampe verdampft. Bevor eine solche Lampe abgeschmolzen wird, wird
sie mit Argon mit einem Druck von ungefähr 700 Pa gefüllt. Bei
einer alternativen Ausführungsform
der Niederdruck-Quecksilberdampfentladungslampe ist die Lampenumhüllung mit
einem Amalgam versehen.
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Der
Lichtstrom der Lampe (in Lumen) nach 4000 Brennstunden hat relativ
zu dem Lichtstrom zu Beginn der Betriebsdauer (Referenzpunkt = 100
Stunden) nur um 2% abgenommen. Der Lichtstromfaktor der Lampe ist ähnlich dem
einer Lampe, die aus einem Glas mit der bekannten Zusammensetzung
hergestellt ist, die mit einer inneren Y2O3-Schutzbeschichtung
versehen ist.
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2 ist
eine schematische Seitenansicht einer Kompakt-Leuchtstofflampe.
Die Lampe besteht aus vier dünnen
parallelen Lampenumhüllungen 1 (nur
zwei davon sind in der Zeichnung dargestellt), die aus einem Glas
mit einer erfindungsgemäßen Zusammensetzung
hergestellt sind. Die Lampenumhüllungen
sind über
eine Brücke 4 miteinander
verbunden. Die Lampe umfasst auch einen Lampensockel 2 zum
Aufnehmen von Schaltungselektronik und eine Gewinde-Lampenfassung 3,
die in einer Leuchte zu installieren ist und durch die die Netzspannung
zugeführt
wird. Wegen der erheblichen Wandbelastung ist die Verwendung eines erfindungsgemäßen Glases
besonders vorteilhaft.
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Ein
Glas mit einer Zusammensetzung gemäß einer besonders günstigen
Ausführungsform
wurde zubereitet, mit 68 Gew.-% SiO
2, 1,6
Gew.-% Li
2O, 1,9 Gew.-% Na
2O,
11 Gew.-% K
2O, 2,4 Gew.-% MgO, 4,5 Gew.-%
CaO, 2,1 Gew.-% SrO, 8,3 Gew.-% BaO (siehe Tabelle I). Die Glaszusammensetzung
umfasst auch ungefähr
0,05 Gew.-% Fe
2O
3,
ungefähr
0,06 Gew.-% 50
3, und ungefähr 0,05
Gew.-% CeO
2. Die Summe der Konzentrationen
von Li
2O, Na
2O,
und K
2O ist in dieser Ausführungsform
der Glaszusammensetzung ungefähr 14,5
Gew.-% und die Summe der Konzentrationen von SrO und BaO ist ungefähr 10,4
Gew.-%, wodurch das Glas einen relativ niedrigen Selbstkostenpreis
erhält.
Der Schmelzvorgang wird in einem Platintigel in einem mit Gas geheizten
Ofen bei 1450 °C
ausgeführt.
Als Ausgangsmaterialien sind Quarzsand, Dolomit (CaCO
3·MgCO
3) und die Carbonate von Li, Na, K, Sr und
Ba verwendet worden. Als Läuterungsmittel
wurde Na
2SO
4 verwendet.
Beim Schmelzen und der weiteren Verarbeitung treten keine besonderen
Probleme auf. Zum Vergleich zeigt Tabelle I ein Beispiel für ein Glas
mit einem geringen Natriumgehalt gemäß der US-Patentschrift
US 5.925.582 . Tabelle
I: Glaszusammensetzung gemäß einer
besonders günstigen
Ausführungsform
der Erfindung
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Tabelle
II gibt die physikalischen Eigenschaften der erfindungsgemäßen Glaszusammensetzung
im Vergleich zu der bekannten Glaszusammensetzung an. Tabelle
II: Physikalische Eigenschaften der Glaszusammensetzungen von Tabelle
I
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Die
Symbole in dieser Tabelle haben die folgende Bedeutung:
- α25-300 mittlerer
Ausdehnungskoeffizient zwischen 25 °C und 300 °C.
- Tstrain (°C): Temperatur, bei der η (Viskosität) = 1014,5 dPa·s ist, oberer Kühlpunkt
genannt.
- Tann (°C): Temperatur, bei der η = 1013,0 dPa·s, unterer Kühlpunkt
genannt.
- Tsoft (°C): Temperatur, bei der η = 107,6 dPa·s,
Erweichungspunkt genannt.
- Twork (°C): Temperatur, bei der η = 104,0 dPa·s,
Arbeitstemperatur genannt.
- Tmelt (°C): Temperatur, bei der η = 102,0 dPa·s,
Schmelzpunkt genannt.
- rho (Ohm·cm):
spezifischer Widerstand.
- Tk100 (°C): Temperatur, bei der Rho
= 108 Ohm·cm.
- Trho (°C): Temperatur, bei der Rho
= 106,52 Ohm·cm.
- log(rho)250 Logarithmus zur Basis 10
von Rho bei 250 °C.
- log(rho)350 Logarithmus zur Basis 10
von Rho bei 350 °C.
- Tliq (°C): Temperatur, oberhalb der
das Glas nicht kristallisiert.
- s.m. (kg/dm3): spezifische Masse.
- W.R. (°C):
Arbeitsbereich = Twork-Tsoft
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Das
auffallende Ergebnis des Vergleichs von Glaszusammensetzungen in
Tabelle II ist, dass alle physikalischen Eigenschaften für die erfindungsgemäße Glaszusammensetzung
und für
die bekannte Glaszusammensetzung ungefähr gleich sind, außer für die Liquidustemperatur,
die ungefähr
140 °C niedriger
ist als die der bekannten Glaszusammensetzung. Wegen der genannten
niedrigen Tliq kann das Glas zu Röhren gezogen werden,
die kristallfrei sind. Der breite Arbeitsbereich und die niedrige
Tsoft haben eine günstige Wirkung auf den Formungsprozess,
beispielsweise den Danner- oder Vello-Prozess.
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Überraschenderweise
ist der Quecksilberverbrauch von Quecksilberdampfentladungslampen,
die aus dem Glas mit einer erfindungsgemäßen Zusammensetzung hergestellt
sind, ungefähr
der gleiche wie der für aus
dem bekannten Glas hergestellte Quecksilberdampfentladungslampen.
Die Verwendung des erfindungsgemäßen Glases
führt zu
einem vergleichbaren Quecksilberverbrauch in der Lampe. Bei Verwendung
des erfindungsgemäßen Glases
ist eine innere Schutzbeschichtung aus beispielsweise Y2O3 überflüssig. Ein
zusätzlicher
Vorteil des Glases ist, dass es einen relativ breiten Arbeitsbereich,
eine relativ niedrige Tsoft und eine günstige Tliq hat, so dass das Glas problemlos zu Röhrenglas
gezogen werden kann.
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3 ist
eine schematische Perspektivansicht eines Fußes für eine elektrische Lampe, die
aus einem Glas mit einer erfindungsgemäßen Zusammensetzung hergestellt
ist. Der genannte Fuß umfasst
eine Aufweitung 23, Stromzuführleiter 22 aus Kupfer manteldraht,
ein Pumprohr 27 und eine Elektrode 23. Die Aufweitung 23 und
das Pumprohr 27 bestehen aus einem Glas, das eine erfindungsgemäße Glaszusammensetzung
aufweist. Beim Anbringen der Lampenumhüllung (nicht abgebildet in 3)
werden der Rand oder die Öffnung der
Lampenumhüllung
und der Rand der Aufweitung 23 verschmolzen. Die Lampenumhüllung wird über das Pumprohr 27 evakuiert
und danach wird ein Inertgas in die Lampenumhüllung eingebracht. Das Pumprohr
wird erhitzt und am Ort des Bezugszeichens 28 verschmolzen,
wobei eine vakuumdichte Quetschung gebildet wird.
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4 zeigt
den Lichtstromfaktor M (in %) als Funktion des Leuchtstoffpulvergewichtes
wfp (die Menge Leuchtstoffpulver pro Fläche, die
sich auf der Innenwandung des Entladungsgefäßes befindet) einer Niederdruck-Quecksilberdampfentladungslampe
mit einer Lampenumhüllung,
die aus einem Glas mit einer erfindungsgemäßen Zusammensetzung hergestellt
ist (Quadrate in 4), im Vergleich zu einer Lampenumhüllung, die
aus dem bekannten Glas hergestellt ist (Dreiecke in 4).
Die Niederdruck-Quecksilberdampfentladungslampen (beide PL-C-Lampen)
haben ungefähr
3000 Stunden in einem sogenannten 165/15-Zyklus gebrannt, der aus
dem Stand der Technik bekannt ist. Unter Berücksichtigung von Fehlerspannen
von ungefähr 3%
sind die Stabilitätsergebnisse
für die
erfindungsgemäße Glaszusammensetzung
geringfügig
besser als die des bekannten Glases.
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Es
wird deutlich sein, dass im Rahmen der Erfindung für den Fachkundigen
viele Varianten denkbar sind.
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Der
Anwendungsbereich der Erfindung ist nicht auf die Ausführungsformen
beschränkt.
Die Erfindung wohnt jedem neuartigen Merkmal und jeder Kombination
von neuartigen Merkmalen inne. Eventuelle Bezugszeichen schränken den
Umfang der Ansprüche
nicht ein. Das Wort „umfassen" schließt das Vorhandensein anderer
Elemente oder Schritte als derjenigen, die in einem Anspruch angegeben
sind, nicht aus. Verwendung des Wortes „ein" oder „eine" vor einem Element schließt das Vorhandensein
einer Vielzahl solcher Elemente nicht aus.