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Maschine zur Ausführung des Verfahrens zur Herstellung von Kunstholz
in fortlaufender Bahn aus Holzbrei mit oder ohne Bindemittel und Füllstoffe Durch
das Patent 4.87 939 ist ein Verfahren zur Herstellung von Kunstholz in fortlaufender
Bahn aus Holzbrei mit oder ohne Bindemittel und Füllstoffe geschützt, nach welchem
der Holzbrei einem einer Saugwirkung ausgesetzten Sieb oder einer Filterwalze zwangsläufig
zugeführt wird, wobei der Saugzug so stark gemacht wird, daß ein Teil der in dem
Brei enthaltenen langen Holzfasern sich aufrichtet.
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Die Erfindung hat eine Maschine zum Gegenstand, die ein einwandfreies
Durchführen dieses Verfahrens ermöglicht. Die wesentlichen Merkmale der Maschine
bilden ein Saugzellentrommelfilter, wie es in der Papierfabrikation benutzt wird,
ein um den unteren Teil des Filters gelegtes Tragband für den Holzbrei und einen
geschlossenen Kanal zum Zuführen des Stoffbreies zwischen Filter und Band. Um die
Leistung der Maschine zu erhöhen, können auch zwei Saugzeilentrommelfilter hintereinandergeschaltet
Anwendung finden, wobei jedes der Filter mit einem endlosen Tragband für den Holzbrei
versehen ist und der Holzbrei in einem geschlossenen Kanal dem `orfilter zugeführt
wird.
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Auf der Zeichnung sind Ausführungsbeispiele der Maschine schematisch
dargestellt, und zwar zeigt Fig. i eine Ausführung der Maschine mit einem -Saugzellentrommelfilter
und Fig. 2 eine Ausführung der Maschine mit zwei hintereinandergeschalteten Saugzellentrommelfiltern.
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ach Fig. i wird der Holzbrei aus einem Vorratsbehälter durch einen
Kanal i, dessen Breite zweckmäßig der Breite der zu erzeugenden Platte entspricht,
zwangsläufig einem Saugzellentrommelfilter 2 zugeführt, das sich im Sinne des Pfeiles
x dreht, beispielsweise durch Gefälle von etwa q. bis 6 m. Ein so hohes Gefälle
erfordert die große Konsistenz des Holzbreies, die zwischen 5'/" und 1:2110 liegt.
Das Zellenfilter als solches ist bekannt, bedarf daher keiner Erläuterung. Über
den unteren Teil der Filtertrommel ist ein endloses Band 3 aus wasserdurchlässigem
Stoff,
z. B. Filz, geführt. Wird das Band aus wasserundurchlässigem
Stoff, z. B. Gummi, hergestellt, wird ,es durchlöchert.
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Die Mündung des Kanals i ist im Sinne der Drehrichtung des Filters
verbreitert und durch das tangential an die Trommel gelegte Förderband 3 abgeschlossen.
Zu diesem Zweck -ist die untere Seite der Kanalmündung als gelenkige Wand r2 ausgebildet,
deren Neigung zur Filterwalze 2 verstellt werden kann, und unterhalb des Drehzapfens
der Wand eine der Führungsrollen 6 für das Förderband 3 angeordnet. Die Wand und
das Förderband können daher jederzeit in Berührung miteinander gebracht werden,
so daß das Führungsband gewissermaßen die Fortsetzung der Mündung bildet. Der Querschnitt
der Kanalmündung wird dabei allmählich verringert. Infolge dieser Ausbildung de
Mündung tritt der Holzbrei in einen gleichmäßigen Strom und mit geringstmöglichem
Widerstand in den Raum zwischen Filtertrominel 2 und Band 3 und wird entsprechend
der Drehung der Trommel mitgenommen. Dieser Breistrom stellt dauernd unter dem Einfluß
des Saugzuges des Trommelfilters 2. Die Höhe des Saugzuges beträgt etwa d.o bis
5o % Vah-uum, entsprechend einer Saughölhe von etwa 320 bis 380 mm
Quecksilbersäule. Dieser außerordentlich holte Saugzug ist notwendig, um die im
Hauptpatent angegebene Aufgabe der Entwässerung der Stoffmasse und ihre durchgehende
Verfilzung durch Aufrichten einzelner langer Fasern zu erfüllen. Der Saugzug wirkt
aber nicht nur auf die bereits mit der Bahn 3 in Berührung stehende Holzbreimasse,
sondern bei der angegebenen Ausbildung der Mündungsöffnung auch auf die Masse, die
sich noch ini Zuführungsrohr i befindet, und zwar in verstärktem Maße, da in der
Mündung der Brei noch geringere Konsistenz hat als zwischen Band und Trommel und
daher die Bildung von Wasserfäden zum Aufrichten langer Fasern durch den Druck des
Bandes nicht behindert ist.
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Das Tragband 3 läuft mit der Filtertrommel 2 von der Mündung des Kanals
i bis etwa 1/.i Umfang oberhalb der horizontalen Mittelebene der Trommel. Die zwischen
der Trommel und dein Band gebildete Stoffbahn bleibt daher nach dem Ablösen des
Bandes von der Bahn unter dem Einfluß ihres Eigengewichts auf dein Filter 2 liegen.
'L\; atiirlicli stellen nur die vom Band 3 bedeckten Zellen des Filters unter Unterdruck,
die übrigen Zellen unter Atmosphärendruck oder Überdruck, um das Abnehmen des Band_
es zu erleichtern.
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Von der Filtertrommel wird die Stoffbahn durch einen Abstreifer d.
abgelöst und an ein Förderband 5 abgegeben, durch das sie gegebenenfalls über Gautschwalzen
der Zerschneidvorrichtung zugeführt werden.
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In Fig. 2 ist dem Hauptfilter 2 zur Erhöhung der Leistung der Maschine
noch ein Vorfilter 7 vorgeschaltet. über das Vorfilter 7 läuft das endlose Förderband
8, das durch die Leitrollen 9 noch um den unteren Teil des Hauptfilters 2 geführt
ist. Das um den Hauptfilter :2 gelegte endlose Förderband 3 wird durch die Leitrolle
6 zu dem Abnehmer q. und durch die Leitrollen io und ii über den oberen Teil der
Vorfiltertrolrmel7 geführt. Die Ausführung der Förderbänder 8 und 3 entspricht der
Ausführung des Förderbandes 3 der Fig. i. Der Stoffbrei wird hier durch den Kanal
i an die Vorfiltertrommel 7 herangebracht und zwischen den Förderbändern 8 und 3
zunächst über den oberen Teil der Vorfiltertrommel und daran anschließend um den
unteren Teil der Hauptfiltertrommel geführt. Die Vor- und Haupttrommel drehen sich
hierbei in Richtung der Pfeile g# und x. 7achdem das Förderband 8 der Vortrommel7
die Haupttrommel 2 nach 1/4 Umfang oberhalb der horizontalen Mittelebene verlassen
hat, bleibt die aus dem Stoffbrei zwischen den Bändern gebildete Stoffbahn unter
dem Einfluß ihres Eigengewichts auf dem Filter 2 bzw. dem Förderband 3 liegen und
wird von letzterem durch den Abstreifer .I abgelöst und dem Transportband zur evtl.
Weiterverarbeitung übergeben. Die im Sinne der Drehrichtung des Vorfilters 7 verbreiterte
Mündung des Kanals i liegt mit der einen Seite direkt am Förderband 8 bzw. der Vo,rtrolnmel
7 und mit der anderen Seite, die wieder als verstellbare Wand 12 ausgebildet ist,
an dem tangential an die Vortrommel 7 anlaufenden Förderband 3 an. Auf diese Weise
wird der Stoffbrei wieder mit dem geringstmöglichen Widerstand in einem gleichmäßigen
Strom in den Zwischenraum zwischen den beiden Förderbändern 8 und 3 eingeführt.
Die Leitrollen io und i i sind zwecks genauer Einstellung des Förderbandes 3 zur
Vorfiltertrommel 7 verstellbar.
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Das Förderband 3 der Haupttrommel 2 kann auch nur über Leitrollen
6 und die Haupttrommel 2 geführt werden und für die @'Jalzen io und ii ein nur über
diese gelegtes besonderes endloses Band vorgesehen sein.