DE541428C

DE541428C - Drehstangenverschluss fuer Fenster und Tueren

Info

Publication number: DE541428C
Application number: DE1930541428D
Authority: DE
Original assignee: HEINRICH RINGE
Current assignee: HEINRICH RINGE
Priority date: 1930-01-03
Filing date: 1930-01-03
Publication date: 1932-01-12

Description

• Die Erfindung bezieht sich auf einen für links und rechts verwendbaren Drehstangenverschluß für Fenster und Türen, auch Espagnolettenverschluß genannt, mit am Ruderkopf vorgesehenen, eine Gabel bildenden zwei Exzentern, von denen das eine ein Sperrexzenter gegen Rückdrehung des Ruders in die Offenlage ist und das andere Exzenter das Anpressen des äußeren Fenster- oder Türflügelrahmens an den inneren Flügel- bzw. an den Blendrahmen bewirken kann.

Bisher stützte sich das Ruder mit zwei Exzenternocken gegen beide Fensterflügel ab, wodurch eine Klemmwirkung bewirkt wurde.

Diese Art der Ausbildung eines Drehstangenverschlusses hat aber den Nachteil, daß in der Mitte des Fensters, dort wo das Ruder sitzt, eine Durchbiegung bzw. ein Drücken des äußeren Fensterflügelrahmens nach außen

ao stattfindet, während durch die Sperrhaken an den Enden der Drehstange der gleiche Flügelrahmen unten und oben nach innen gezogen wird. Es findet also in der Mitte ein Druck auf das Fenster nach außen statt, der dem unten und oben nach innen gerichteten Zug entgegengesetzt ist. Diese Durchbiegung des Fensters bewirkte eine Spannung in den Scheiben und unter Umständen ein leichtes Platzen derselben, besonders dann, wenn das Glas verschiedenen Temperaturverhältnissen ausgesetzt wurde.

Ein Nachteil der bekannten Drehstangenverschlüsse war auch der, daß wegen der Anlage zweier exzenterförmiger Nocken an beiden Fensterflügeln ein genaues Anpassen beider Nocken bei der Montage erforderlich war. Fand dies nicht mehr statt, so entstand dadurch ein unsicherer Verschluß und ein Klappern des Fensters.

Die Erfindung beseitigt diese Nachteile und erreicht ferner, daß man den Fensterbeschlag für Links- und Rechts-Innen- und Außenfenster benutzen kann, während bisher für Links- und Rechts-Innen- und Außenfenster vier verschiedene Beschläge notwendig waren.

Auch gegenüber den Drehstangenverschlüssen, bei denen der eine Nocken hinter einen Haken des Fensters faßt, wird der Vorteil erzielt, daß keine Spannungen auftreten können.

Die Erfindung besteht nun darin, daß die Sicherung des Ruders gegen Zurückdrehen in die Offenlage durch einen am oberen Drehstangenlager sitzenden Ansatz bewirkt wird, der in der Schließlage des Ruders von den beiden seitlichen Exzenternocken umfaßt wird.

Die Erfindung läßt sich in verschiedener Weise ausführen. Sie ist beispielsweise auf der Zeichnung in einer Ausführungsform veranschaulicht, und zwar zeigen:

Abb. ι eine Seitenansicht des Drehstangenverschlusses im Verschlußzustande,

Abb. 2 eine Seitenansicht zu Abb. 1 mit geschnittenem Drehstangenlager und Schwenklager,

Abb. 3 den Drehstangenverschluß in der Oifenlage im Grundriß und

Abb. 4 den Drehstangenverschluß in der Schließlage, auch im Grundriß. Der Drehstangenverschluß besitzt in bekannter Weise ein um einen Bolzen α drehbares Ruder b, das zwei eine Gabel bildende exzenterförmige Nocken c, C₁ aufweist. Der Bolzen α ist in einem Auge d eines Schwenk-ίο lagers e angebracht, das auf der Drehstange sitzt, die in Haltern g, g_t gelagert ist, welche mit Zapfen h am äußeren Fensterflügelrahmen befestigt sind. Das Auge d, in dem der Bolzen α drehbar gelagert ist, ist zweckmäßig, wie auf der Zeichnung dargestellt,, etwa in Höhe des oberen Drehstangenlagers g angeordnet. Dadurch, daß, wie aus Abb. 4 ersichtlich, die gabelförmigen Nocken c, C₁ außer über das obere Schwenklager e des Ruders b auch über das obere ortsfeste Drehstangenlager g fassen, wird erreicht, daß, wenn, wie in der Zeichnung dargestellt, nur der eine Nocken C₁ am inneren Fensterflügelrahmen i bzw. einer dort in bekannter Weise angeordneten Druckplatte k Anlage findet, eine Drehung der Verriegelungsstange/ im Verschlußzustande nicht möglich ist. Zugleich wird aber eine Belastung des äußeren Flügels durch den Nocken C₁ in der Mitte verhütet. Der äußere Flügel wird durch die Sperrhaken f_v die in bekannter Weise oben und unten am Fensterrahmen hinter Anschläge fassen, nach innen gezogen, während der innere Flügelrahmen in der Mitte fest gegen den äußeren Flügel angedrückt wird. Es findet also ein außerordentlich günstiger luftdichter Verschluß des Fensters statt, ohne daß eine Durchbiegung des äußeren Flügelrahmens stattfindet. Zugleich wird aber erreicht, daß man das Ruder nunmehr auch für Links- und Rechts-Innen- und Außenfenster verwenden kann, weil ja zwei gleich lange Nocken c, C₁ vorgesehen sind.

Das obere Drehstangenlager g ist in Richtung des Ruders, wie in Abb. 4 gezeigt, mit einer kantigen Verlängerung I versehen, über die die beiden Nocken c, C₁ in der Schließlage des Ruders fassen. Die beiden Nocken sind dabei zweckmäßig an ihrer Oberkante m nach unten konisch zulaufend ausgebildet, während das obere Drehstangenlager g bzw. dessen Verlängerung I an der Unterkante 11 konisch verjüngt ist. In bekannter Weise besitzt das Schwenklager e einen Anschlag 0 (Abb. 1), der so ausgebildet ist, daß man das Ruder etwas über den toten Punkt drehen muß, so daß es in seiner Lage selbsthemmend wirkt.

Die neue Ausbildung des Ruders hat ferner den Vorteil, daß man das Ruder am Drehstangenlager g bzw. dessen Ansatz I durch Bloclcierungsmittel im Verschlußzustande festlegen kann. Zu diesem Zwecke müssen beispielsweise die Nocken c, C₁ Löcher p aufweisen, die mit einem Loch q im Lageransatz I korrespondieren, so daß man durch einen durch die Löcher hindurchgesteckten Bolzen r nunmehr im Verschlußzustande das Ruder sichern kann. Das so geschlossene Ruder kann nun durch Anbohren des Fensters mittels einer Stange o. dgl. von außen nicht mehr angehoben werden.

Man kann auch durch die Löcher p, q ein Sicherheitsschloß hindurchstecken und so das Fenster gegen unbefugtes Öffnen sichern.

Claims

Patentanspruch:

Drehstangenverschluß für Fenster und Türen mit am Ruderkopf vorgesehenen, eine Gabel bildenden zwei Exzentern, von denen das eine ein Sperrexzenter gegen Rückdrehung des Ruders in die Offenlage ist und das andere Exzenter das Anpressen des äußeren Fenster- oder Türflügelrahmens an den inneren Flügel- bzw. an den Blendrahmen bewirken kann, dadurch gekennzeichnet, daß die Sicherung des Ruders (b) gegen Zurückdrehen in die Offenlage durch einen am oberen Drehstangenlager (g) sitzenden Ansatz (Z) bewirkt wird, der in der Schließlage des Ruders von den beiden seitlichen Exzenternocken (c, C₁) umfaßt wird.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen