DE4411528A1 - Kettenwirkmaschine - Google Patents
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- D04B27/10—Devices for supplying, feeding, or guiding threads to needles
- D04B27/24—Thread guide bar assemblies
- D04B27/26—Shogging devices therefor
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf eine Kettenwirkmaschine
mit mindestens einer Barre, die mittels einer elek
trisch betätigbaren Antriebsvorrichtung und einer zu
gehörigen Steuervorrichtung nach einem vorgegebenem
Programm axial versetzbar ist.
Derartige Kettenwirkmaschinen sind bekannt; sie weisen
als Antriebsvorrichtung einen Stellmotor, insbesondere
einen Linearmotor auf. Gemäß DE-OS 37 34 072 ist der
Stellmotor ein Schrittmotor, dem von der Steuervorrich
tung Schrittimpulse zugeführt werden. Die Anzahl der
erforderlichen Schritte wird in Abhängigkeit von der
Drehwinkelstellung der Hauptwelle durch ein Programm
vorgegeben. Hierbei muß beim Anlauf der Kettenwirkma
schine die Ausgangslage der einzelnen Barren überprüft
und gegebenenfalls korrigiert werden, weil sich, bei
spielsweise durch Stromausfall, möglicherweise ein Ver
satzfehler eingestellt hat. Gemäß DE-OS 42 15 691 wird
der Stellmotor durch einen Lage-Regelkreis, der einen
gemessen Lage-Istwert mit dem durch den Programmgeber
vorgegebenen Lage-Sollwert vergleicht, in Abhängigkeit
von der Regelabweichung gesteuert. Dies erfordert einen
erhöhten Aufwand.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Ketten
wirkmaschine der eingangs beschriebenen Art anzugeben,
bei der sich eine sehr viel einfachere Steuerung der
Antriebsvorrichtung ergibt und insbesondere beim Anlauf
der Maschine keine Korrekturläufe durchzuführen sind.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß
die Antriebsvorrichtung einen Körper aus einem Material
aufweist, das in Abhängigkeit von der Größe eines elek
trischen und/oder magnetischen Feldes seine Abmessung
ändert und daß die Steuervorrichtung programmgeführt
eine elektrische Größe zur Erzeugung dieses Feldes ab
gibt.
Bei einer hier verwendeten Antriebsvorrichtung steht
die elektrische Größe in einem direkten Zusammenhang
zur jeweiligen Abmessung. Eine durch das Programm vor
gegebene Änderung der elektrischen Größe ergibt eine
definierte Änderung der Abmessung, also einen definier
ten Versatz. Demzufolge erhält man eine sehr einfache
Steuerung. Wenn zu Betriebsbeginn die einem bestimmten
Programmzeitpunkt zugeordnete elektrische Größe aufge
rufen wird, nimmt die Barre automatisch ihre korrekte
Ausgangsstellung ein. Ein weiterer Vorteil besteht dar
in, daß die Änderung der Abmessung sehr rasch und mit
großer Kraft erfolgen kann, die Massenträgheit der Bar
re sich also gut beherrschen läßt und diejenigen der
Antriebsvorrichtung praktisch keine Rolle spielt.
Bei einer Ausführungsform ist dafür gesorgt, daß die
Antriebsvorrichtung ein piezo-elektrisches Betätigungs
element aufweist und die elektrische Größe eine Span
nung ist. Noch günstiger ist es, wenn die Antriebsvor
richtung ein magnetostriktives Betätigungselement auf
weist und die elektrische Größe ein Strom ist. Während
es bei piezo-elektrischen Betätigungselementen zur Ver
größerung des Versatzes erforderlich ist, die Spannung
zu erhöhen, was zu Isolationsproblemen führen kann, muß
bei magnetostriktiven Betätigungselementen der Strom
erhöht werden, was im allgemeinen keine Schwierigkeiten
mit sich bringt.
Mit Vorteil ist die Barre fest oder formschlüssig mit
dem Ausgangsglied der Antriebsvorrichtung verbunden und
nicht durch eine Rückstellfeder belastet. Die Rück
stellfeder sollte entfallen, weil sie durch ihre Kraft
wirkung die elektrische Größe im Betätigungselement
beeinflussen kann. Durch die feste oder formschlüssige
Verbindung, beispielsweise über ein Kugelgelenk, dient
das Betätigungselement gleichzeitig als Rückstellele
ment.
Eine bevorzugte Möglichkeit besteht darin, daß die An
triebsvorrichtung durch mehrere in Reihe liegende Betä
tigungselemente gebildet ist, die einzeln oder in Kom
bination von der Steuervorrichtung erregbar sind. Auf
diese Weise erhält man ein Summengetriebe, bei dem der
gesamte Versatzweg durch die Summe der Abmessungsände
rungen aller erregten Betätigungselemente bestimmt ist.
Besonders vorteilhaft ist es, daß die elektrische Größe
innerhalb eines Versatzschrittes einen zeitlichen Ver
lauf hat, der zum Anfang zu einer allmählichen Verände
rung der Beschleunigung der Barre und zum Ende zu einer
allmählichen Verzögerung der Barre führt. Die durch
Massenträgheit der Barre hervorgerufenen Gegenkräfte
werden kleingehalten, so daß sich ein sehr genaues und
schnelles Arbeiten ergibt.
Empfehlenswert ist es auch, daß die Steuervorrichtung
eine Korrekturvorrichtung aufweist, mit der die elek
trische Größe um einem festen Faktor änderbar ist. In
diesem Zusammenhang genügt eine Einzelverstellung der
Korrekturvorrichtung, um Längenänderungen zu be
rücksichtigen, die sich aufgrund der Wärmedehnung ins
besondere der Nadelbarre als notwendig erweisen.
Die Erfindung wird nachstehend anhand eines in der
Zeichnung dargestellten bevorzugten Ausführungsbei
spiels näher erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 eine schematische Darstellung einer erfindungs
gemäßen Kettenwirkmaschine,
Fig. 2 das Strom-Zeit-Diagramm für einen bestimmten
Programmablauf,
Fig. 3 ein geringfügig abgewandeltes Strom-Zeit-Dia
gramm und
Fig. 4 schematisch eine geänderte Antriebsvorrichtung.
Fig. 1 zeigt eine Kettenwirkmaschine 1, deren Hauptwel
le 2 durch einen Motor 3 angetrieben wird und in übli
cher Weise die Nadel- und Schieberbarre verstellt sowie
die Legebarren, von denen eine Barre 4 gezeigt ist,
durchschwingen läßt. Um die Barre 4 in Längsrichtung
(Pfeil 5) zu versetzen, ist eine Antriebsvorrichtung 6
vorgesehen, die über eine Stange 7 formschlüssig, näm
lich über je ein Kugelgelenk an beiden Enden, mit der
Barre 4 verbunden ist.
Die Antriebsvorrichtung 6 ist ein magnetostriktives
Betätigungselement (Aktor), das einen Körper aus ferro
magnetischem Material besitzt, der sich unter dem Ein
fluß eines magnetischen Feldes in seinen mechanischen
Abmessungen ändert. Zu solchen Materialien zählt bei
spielsweise Eisen, Nickel oder Kobalt. Insbesondere
besteht der Körper aus einer hochmagnetostriktiven Le
gierung, die aus Terbium, Eisen und Dysprosium zusam
mengesetzt ist. Das elektrische Feld wird mit Hilfe
eines Stromes I erzeugt, der über den Ausgang 8 einer
Steuervorrichtung 9 zugeführt wird. Die Größe des Stro
mes I wird durch ein Programm bestimmt, das über einen
Eingang 10 eingestellt werden kann und dessen zeitli
cher Verlauf von der Drehwinkelstellung der Hauptwelle
2 abhängt. Zu diesem Zweck ist ein Winkelmeßgerät 11
vorgesehen, dessen Ausgang 12 auf die Steuervorrichtung
9 einwirkt. Mit Hilfe einer Korrekturvorrichtung 13
kann ein Multiplikationsfaktor eingestellt werden, mit
dem der programmgemäß vorgesehene Strom I multipliziert
wird, um eine Wärmedehnung o. dgl. zu berücksichtigen.
Ein Beispiel für den zeitlichen Verlauf des Stromes I
ist als Kurve K in Fig. 2 veranschaulicht. Unterhalb
des Sättigungsbereichs ist die Längenänderung des ma
gnetostriktiven Körpers in der Antriebsvorrichtung 6
weitgehend proportional hierzu. Beispielsweise wird
innerhalb eines Arbeitszyklus A in einem Abschnitt a
der Kurve K der Überlegungsversatz durchgeführt. In
einem Abschnitt b erfolgt das Durchschwingen in die
Unterlegungsstellung. Im Abschnitt c erfolgt der Unter
legungsversatz. Im Abschnitt d schwingen die Legenadeln
zurück in die Überlegungsstellung. Gestrichelt ist mit
der Kurve K′ veranschaulicht, wie der Strom und damit
der Versatz verläuft, wenn in der Korrekturvorrichtung
13 ein Multiplikationsfaktor eingeführt worden ist.
Es ist erkennbar, daß die Steuervorrichtung 9 zu jedem
Programmzeitpunkt jeder der Barren 4 einen bestimmten
Strom vorgibt, so daß auch zu Beginn eine definierte
Lage der Barre vorhanden ist.
In Fig. 3 ist in etwas vergrößter Darstellung veran
schaulicht, daß in der Kurve K die einzelnen Abschnitte
a, b, c und d nicht geradlinig verlaufen, sondern sich
zwischen ihnen allmähliche Übergänge befinden. Auf die
se Weise wird zum Anfang eine allmähliche Veränderung
der Beschleunigung der Barre 4 und zum Ende eine all
mähliche Verzögerung der Barre 4 erzielt. Es wirken
daher keine übermäßigen Gegenkräfte auf den magneto
striktiven Betätigungselement, so daß sich ein einwand
freier Betrieb ergibt.
In Fig. 4 ist eine Abwandlung gezeigt, in der eine Le
gebarre 104 durch eine Antriebsvorrichtung 106 betätig
bar ist, die aus vier in Reihe geschalteten piezo-elek
trischen Betätigungselementen (Aktoren) 14 bis 17 be
steht, die gemeinsam, aber in ausgewählten Kombinatio
nen von der Steuervorrichtung 109 mit elektrischer
Spannung versorgt werden können. Der Versatz der Barre
103 entspricht der Summe der Längenänderung der jeweils
erregten Betätigungselementen. Im einfachsten Fall sind
alle Betätigungselementen gleich ausgebildet und werden
mit jeweils der gleichen Spannung angesteuert. Solche
piezo-elektrischen Betätigungselementen sind bekannt
und werden beispielsweise von der Firma Physik Instru
ments unter der Bezeichnung "Piezo Translatoren" ver
trieben.
Unter dem Begriff Barre werden nicht nur Legebarren,
sondern auch alle anderen Arten von axial versetzbaren
Barren verstanden, beispielsweise eine Polplatinenbar
re.
Claims (7)
1. Kettenwirkmaschine mit mindestens einer Barre, die
mittels einer elektrisch betätigbaren Antriebsvor
richtung und einer zugehörigen Steuervorrichtung
nach einem vorgegebenem Programm axial versetzbar
ist, dadurch gekennzeichnet, daß die Antriebsvor
richtung (6; 106) einen Körper aus einem Material
aufweist, das in Abhängigkeit von der Größe eines
elektrischen und/oder magnetischen Feldes seine
Abmessung ändert und daß die Steuervorrichtung (9;
109) programmgeführt eine elektrische Größe (I; U)
zur Erzeugung dieses Feldes abgibt.
2. Kettenwirkmaschine nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Antriebsvorrichtung (106) ein
piezo-elektrisches Betätigungselement aufweist und
die elektrische Größe eine Spannung (U) ist.
3. Kettenwirkmaschine nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Antriebsvorrichtung (6) ein ma
gnetostriktives Betätigungselement aufweist und die
elektrische Größe ein Strom (I) ist.
4. Kettenwirkmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis
3, dadurch gekennzeichnet, daß die Barre (4; 104)
fest oder formschlüssig mit dem Ausgangsglied der
Antriebsvorrichtung (6; 106) verbunden und nicht
durch eine Rückstellfeder belastet ist.
5. Kettenwirkmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis
4, dadurch gekennzeichnet, daß die Antriebsvorrich
tung (106) durch mehrere in Reihe liegende Betäti
gungselemente (14 bis 17) gebildet ist, die einzeln
oder in Kombination von der Steuervorrichtung (109)
erregbar sind.
6. Kettenwirkmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis
5, dadurch gekennzeichnet, daß die elektrische Grö
ße (I) innerhalb eines Versatzschrittes einen zeit
lichen Verlauf hat, der zum Anfang zu einer allmäh
lichen Veränderung der Beschleunigung der Barre (4)
und zum Ende zu einer allmählichen Veränderung der
Verzögerung der Barre führt.
7. Kettenwirkmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis
6, dadurch gekennzeichnet, daß die Steuervorrich
tung (9) eine Korrekturvorrichtung (13) aufweist,
mit der die elektrische Größe (I) um einem festen
Faktor änderbar ist.
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