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DE4314899A1 - Eier mit einem hohen Anteil an n-3-Fettsäure und Futtermittelzusammensetzung für Legehennen - Google Patents

Eier mit einem hohen Anteil an n-3-Fettsäure und Futtermittelzusammensetzung für Legehennen

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Description

Die vorliegende Erfindung betrifft eine Futtermittelzusammen­ setzung für Legehennen zur Erzeugung von Eiern, die reich an n-3-Fettsäure sind. Insbesondere betrifft die Erfindung eine derartige Futtermittelzusammensetzung, die 40 bis 60 Gew.-% einer n-3-Fettsäurequelle, 30 bis 50 Gew.-% einer Kohlenhy­ dratquelle, 3 bis 7 Gew.-% einer Faserquelle und 0,5 bis l Gew.-% eines Antioxidationsmittels enthält. Ferner betrifft die Erfindung ein Verfahren zur Erzeugung von Eiern die reich an n-3-Fettsäuren sind, wobei man Hühnern eine derartige Fut­ termittelzusammensetzung verabreicht. Schließlich betrifft die Erfindung nach diesem Verfahren erzeugte Eier, die reich an n-3-Fettsäure sind.
Die n-6-Fettsäure Linolsäure, die in Eiern in großen Mengen enthalten ist, wird zu Arachidonsäure metabolisiert, die dann in der Zellmembran von Körpergeweben zu verschiedenen Eico­ sanoiden, d. h. Prostaglandinen der 2-Reihe und Leukotrienen der 4-Reihe, verstoffwechselt wird. Man hat erkannt, daß eine übermäßige Bildung an Eicosanoiden aufgrund einer übermäßigen Aufnahme an n-6-Fettsäuren verschiedene physiologische Stö­ rungen, wie Atherosklerose, Hochdruck, Myokardinfarkt, Ischämie, Thrombose, Herzerkrankungen, Osteomyelitis, Hauter­ krankungen und dergl. hervorrufen kann.
Es gibt zahlreiche Untersuchungen, die sich eingehend mit der Erzeugung von Eiern mit einem hohen Anteil an n-3-Fettsäure befassen. In einigen Fällen konnten tatsächlich Eier mit einem relativ hohen Anteil an n-3-Fettsäure erhalten werden. Jedoch wurde bisher selbst in den günstigsten Fällen nur ein n-6/n-3-Fettsäureverhältnis von 4-5 : 1 erhalten, wobei zum Vergleich herkömmliche Eier ein n-6/n-3-Fettsäureverhältnis von durchschnittlich 12 : 1 aufweisen. Futtermittelzusammen­ setzungen für Legehennen zur Erzeugung von sogenannten Omega- Eiern wurden mit Rapssamen als Hauptquelle für n-3-Fettsäure versetzt. Es wurde jedoch berichtet, daß bei Verwendung von Rapssamen als Quelle für n-3-Fettsäure die in Rapssamen ent­ haltene Erucasäure zur übermäßigen Anreicherung von Fett im Herz führt und somit Herzkrankheiten verursacht. Da von Lege­ hennen, die eine Futtermittelzusammensetzung mit einem Gehalt an Rapssamen erhalten, Eier erzeugt werden, die auch Eruca­ säure enthalten, können sich derartige Eier für den menschli­ chen Körper als schädlich erweisen. In handelsüblichen Omega- Eiern beträgt das n-6/n-3-Fettsäureverhältnis 5-6 : 1. So­ mit ist der Anteil an n-6-Fettsäuren wesentlich höher als an n-3-Fettsäuren. Somit kommt derartigen Omega-Eiern keine erhebliche Bedeutung zu. Verbraucher tendieren dazu, die Auf­ nahme von Eidotter zu vermeiden, insbesondere wenn dieser reich an n-6-Fettsäure ist. Ferner kann es über längere Zeiträume hinweg je nach dem Anteil der Bestandteile der Futtermittelzusammensetzung bei den Legehennen zu einem Ernährungsungleichgewicht kommen, wobei bestimmt Probleme insofern auftreten können, als die Widerstandsfähigkeit der Legehennen gegen Krankheiten geschwächt und die Dicke und Färbung der Eierschalen verändert werden. Infolgedessen kann sich die Legerate an Eiern insgesamt vermindern. Außerdem können auch Schwierigkeiten mit dem Appetit und der Nahrungs­ aufnahme sowie bei der Mauser von Legehennen auftreten.
Aufgabe der Erfindung ist es, eine Futtermittelzusammenset­ zung für Legehennen zur Erzeugung von Eiern, die reich an n- 3-Fettsäure sind, bereitzustellen.
Gegenstand der Erfindung ist eine Futtermittelzusammensetzung für Legehennen, die durch einen Gehalt an folgenden Bestand­ teilen gekennzeichnet ist: 40 bis 60 Gew.-% einer n-3-Fett­ säurequelle, 30 bis 50 Gew.-% einer Kohlenhydratquelle, 3 bis 7 Gew.-% einer Faserquelle und 0,5 bis 1 Gew.-% eines Anti­ oxidationsmittels.
Gegenstand der Erfindung ist ferner ein Verfahren zur Erzeu­ gung von an n-3-Fettsäure reichen Eiern, die das Füttern von Legehennen mit der vorgenannten Futtermittelzusammensetzung umfaßt.
Die Auswahl und das Zusammensetzungsverhältnis der Komponen­ ten der Futtermittelzusammensetzungen stellen wichtige Fakto­ ren zur Erhöhung des Anteils an n-3-Fettsäure in Eiern dar. Erfindungsgemäß wurden umfangreiche Untersuchungen und wiederholte Fütterungsversuche mit dem Ziel durchgeführt, be­ sonders wirksame n-3-Fettsäurequellen und besonders geeignete Zusammensetzungsverhältnisse der Futtermittelbestandteile aufzufinden.
Bei einer Verfütterung der erfindungsgemäßen Futtermittelzusammensetzung an Legehennen zeigt es sich, daß die Legehennen einen guten Appetit für dieses Futtermittel entwickeln und zum Legen von Eiern befähigt sind, die die ge­ wünschte n-3-Fettsäure in einem hohen Anteil enthalten. Außerdem weisen die Eier eine gute Beschaffenheit in Bezug auf Form sowie Härte und Färbung der Eierschale auf, ohne daß irgendwelche Schwierigkeiten in Bezug auf den Ernährungszu­ stand, Wachstum und Nahrungsaufnahme der Legehennen beobach­ tet werden.
Aufgrund verschiedener Untersuchungen wurde festgestellt, daß eine Futtermittelzusammensetzung, die Leinsamen, Perillasamen und Fischmehl als n-3-Fettsäurequelle enthält, sich als be­ sonders günstig erweist.
Leinsamen enthalten reichlich α-Linolensäure als n-3-Fett­ säure, aber wenig EPA (Eicosapentaensäure) und DHA (Docosahexaensäure). Daher werden Leinsamen vorzugsweise mit Fischmehl mit einem hohen EPA- und DHA-Gehalt vermischt. Pe­ rilla-Samen zeigt in Bezug auf seine Bestandteile keine großen Abweichungen von Leinsamen. Jedoch fördern Perilla-Sa­ men den Appetit der Hühner auf die Futtermittelzusammenset­ zung. Ferner ist die Verwendung von Perilla-Samen in Kombina­ tion mit Leinsamen besonders bevorzugt, da sie im Vergleich zur alleinigen Verwendung von Leinsamen zu einer besonders günstigen Resorption der Futtermittelzusammensetzung im Kör­ per führen. Somit wird als Ergebnis wiederholter Versuche eine bevorzugte Futtermittelzusammensetzung bereitgestellt, die als n-3-Fettsäurequelle Leinsamen und Perilla-Samen in einem Mischungsverhältnis von 100 : 3 - 10 enthält. Enthält die n-3-Fettsäurequelle zusätzlich 15 bis 30 Gew.-% Fischmehl, so zeigt die daraus hergestellte Futtermittelzu­ sammensetzung für Legehennen, auf die Hühner guten Appetit entwickeln, eine günstige Beschaffenheit in Bezug auf Ver­ dauung und Resorption und ist außerdem in Hinblick auf Farbe und Härte der erzeugten Eierschalen günstig. Vorzugsweise enthält die erfindungsgemäße Futtermittelzusammensetzung für Legehennen die Quelle für n-3-Fettsäure in einer Menge von 45 bis 55 Gew.-%, bezogen auf die Gesamtzusammensetzung. Ferner können Proteine und Phospholipide, die reichlich in der Fut­ termittelzusammensetzung enthalten sind, eine wirksamere Re­ sorption von n-3-Fettsäure im Hühnerkörper unterstützen. Als Kohlenhydratquelle kann in der erfindungsgemäßen Futtermit­ telzusammensetzung Mais in Kombination mit anderen Getrei­ desorten, wie Weizen, Gerste und dergl. verwendet werden. Die Kohlenhydratquelle wird in einer Menge von 30 bis 50 Gew.-% der Futtermittelzusammensetzung eingesetzt. Insbesondere ist die Verwendung von Mais in einer Menge von 1 bis 7 Gew.-%, bezogen auf die Gesamtzusammensetzung erwünscht, da Mais zu einer günstigen Färbung von Eiern insbesondere des Eigelbs, führt.
Um die Härte der Eierschalen zu erhöhen, kann die Futtermit­ telzusammensetzung vorzugsweise mit 1 bis 3 Gew.-%, bezogen auf die gesamte Futtermittelzusammensetzung, Dicalciumphos­ phat als Calciumquelle versetzt werden.
Außerdem enthält die erfindungsgemäße Futtermittelzusammen­ setzung 3 bis 7 Gew.-% einer Faserquelle, insbesondere 5 Gew.-% Luzerne. Dieser Faseranteil unterstützt die Verdauung und die Resorption der Futtermittelzusammensetzung und unter­ stützt die Resorption von verschiedenen Pigmenten und Vitaminvorstufen durch den Körper.
Gegebenenfalls können andere Bestandteile, die herkömmlicher­ weise in Futtermittelzusammensetzungen für Geflügel verwendet werden, zugesetzt werden, wie Antioxidationsmittel, Vitamine, Salze, weitere Faserquellen und dergl. Santoquin stellt ein bevorzugtes Antioxidationsmittel dar.
Die Futtermittelzusammensetzung der vorliegenden Erfindung eignet sich insbesondere für Hühner. Sie kann im Gegensatz zu üblichen Futtermittelzusammensetzungen für Geflügel den Hüh­ nern nur etwa 8 bis 12 Tage vor dem Erreichen des Legealters verabreicht werden, um an n-3-Fettsäure reiche Eier zu erhal­ ten.
Gegenstand der Erfindung sind auch Eier mit einem n-6/n-3- Fettsäureverhältnis von 1,0-4,0 : 1, die erhalten werden, wenn man die vorstehend beschriebene Futtermittelzusammenset­ zung an Legehennen verfüttert.
Nachstehend wird die Erfindung anhand von Beispielen näher erläutert.
Beispiel 1 Herstellung einer an n-3-Fettsäure angereicherten Futtermit­ telzusammensetzung für Legehennen
Tabelle 1
Erfindungsgemäße Futtermittelzusammensetzung
Sämtliche vorstehend erwähnten Bestandteile werden in den an­ gegebenen Verhältnissen gleichmäßig unter Bildung einer Fut­ termittelzusammensetzung vermischt. Beim Verfüttern dieser Futtermittelzusammensetzung an Legehennen wird sie in wirksa­ mer Weise resorbiert, ohne daß sich physiologische Nebenwir­ kungen ergeben. Ferner werden Eier erzeugt, in denen der n-6-Fettsäuregehalt drastisch verringert und der Anteil an n-3- Fettsäure deutlich erhöht ist.
Versuch 1 Vergleichstest bezüglich der Fettsäurezusammensetzung in Eiern von Legehennen, die handelsübliches Futter und die er­ findungsgemäße Futtermittelzusammensetzung erhalten
40 Hühner werden in zwei Gruppen eingeteilt. Die erste Gruppe (Kontrollgruppe) erhält- handelsübliches Futter für Legehen­ nen. Die zweite Gruppe (Testgruppe) erhält die erfindungsge­ mäße Futtermittelzusammensetzung. Die Fütterungsdauer für beide Gruppen beträgt 30 Tage. Die Fettsäurezusammensetzung der von beiden Gruppen erzeugten Eier wird ermittelt. Die Mittelwerte werden miteinander verglichen.
Tabelle 2
n-6/n-3-Fettsäureverhältnis in Eiern von Legehennen, die mit einer handelsüblichen Futtermittelzusammensetzung (Kontrollgruppe) bzw. der erfindungsgemäßen Futtermittelzusammensetzung (Testgruppe) gefüttert worden sind
Wie in Tabelle 2 gezeigt ist, beträgt in Eiern, die von mit der handelsüblichen Futtermittelzusammensetzung gefütterten Hühnern (Kontrollgruppe) erzeugt worden sind, das n-6/n-3- Fettsäureverhältnis 11,8. Somit ist der Gehalt an n-6-Fett­ säure erheblich höher als der an n-3-Fettsäure. Im Gegensatz dazu steigt bei Eiern, die von mit der erfindungsgemäßen Fut­ termittelzusammensetzung gefütterten Legehennen (Testgruppe) erzeugt werden, der Gehalt an n-3-Fettsäure ab dem 3. Tag nach Fütterungsbeginn, zeigt eine rasche Zunahme ab dem 6. Tag und ist ab dem 10. Tag stark auf ein n-6/n-3-Fettsäu­ reverhältnis von 1,3 erhöht. Dieser hohe Wert wird im An­ schluß daran beibehalten. Demgemäß erhält man nach nur 10tä­ giger Fütterung mit der erfindungsgemäßen Futtermittelzusam­ mensetzung Eier, die n-3-Fettsäure in einem sehr hohen Anteil enthalten.
Gemäß dem Stand der Technik ließen sich keine Eier mit einem hohen Anteil an n-3-Fettsäure und insbesondere mit einem n- 6/n-3-Fettsäureverhältnis von 1,3 erhalten. Es handelt sich hiermit erfindungsgemäß um Eier mit dem bisher höchsten Ge­ halt an n-3-Fettsäure.
Wie vorstehend beschrieben, weisen Eier, die von mit der er­ findungsgemäßen Futtermittelzusammensetzung gefütterten Hüh­ nern erzeugt werden, einen geringen Gehalt an n-6-Fettsäure und einen hohen Gehalt an n-3-Fettsäure auf. Somit kommt es beim Verzehr von derartigen Eiern nicht zu den verschiedenen physiologischen Störungen oder Nebenwirkungen aufgrund der Aufnahme von n-6-Fettsäure. Verschiedene physiologische Störungen, die durch übermäßige Aufnahme an n-6-Fettsäure hervorgerufen werden, lassen sich verhindern. Außerdem kann das physiologische Gleichgewicht im menschlichen Körper auch beim Verzehr von Eiern beibehalten werden, da das n-6/n-3- Fettsäureverhältnis im Vergleich zu herkömmlichen Eiern ver­ ringert ist.
Bisher wurde die Allgemeinheit aufgrund der Tatsache, daß Eier einen übermäßig hohen Gehalt an gesättigten Fettsäuren und n-6-Fettsäuren enthalten, häufig vor dem Verzehr von Eidotter gewarnt. Bei von Hühnern, die mit der erfindungsge­ mäßen Futtermittelzusammensetzung gefüttert worden sind, er­ zeugten Eiern, ist der Gehalt an n-6-Fettsäure verringert und der Gehalt an n-3-Fettsäure erhöht; demzufolge ist der Ver­ zehr von derartigen Eiern unbedenklich, so daß zu einem er­ höhten Verzehr von Eiern geraten werden kann.

Claims (10)

1. Futtermittelzusammensetzung für Legehennen, enthaltend 40 bis 60 Gew.-% einer n-3-Fettsäurequelle, 30 bis 50 Gew.-% einer Kohlenhydratquelle, 3 bis 7 Gew.-% einer Faserquelle und 0,5 bis 1 Gew.-% eines Antioxidationsmittels.
2. Futtermittelzusammensetzung nach Anspruch 1, dadurch ge­ kennzeichnet, daß sie als n-3-Fettsäurequelle Leinsamen, Pe­ rillasamen und/oder Fischmehl enthält.
3. Futtermittelzusammensetzung nach Anspruch 2, dadurch ge­ kennzeichnet, daß Leinsamen und Perillasamen in einem Mi­ schungsverhältnis von 100 : 3 bis 10 vermischt sind.
4. Futtermittelzusammensetzung nach Anspruch 3, dadurch ge­ kennzeichnet, daß sie zusätzlich 15 bis 30 Gew.-% Fischmehl enthält.
5. Futtermittelzusammensetzung nach Anspruch 1, dadurch ge­ kennzeichnet, daß sie als Kohlenhydratquelle ein Gemisch aus Weizen, Gerste und Mais enthält.
6. Futtermittelzusammensetzung nach Anspruch 1, dadurch ge­ kennzeichnet, daß sie Satoquin als Antioxidationsmittel ent­ hält.
7. Futtermittelzusammensetzung nach Anspruch 1, dadurch ge­ kennzeichnet, daß der Anteil der n-3-Fettsäurequelle 45 bis 55 Gew.-% der gesamten Futtermittelzusammensetzung ausmacht.
8. Verfahren zur Erzeugung von an n-3-Fettsäure reichen Eiern, dadurch gekennzeichnet, daß man Hühnern die Futtermit­ telzusammensetzung nach einem der Ansprüche 1 bis 7 verfüt­ tert.
9. Verfahren nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Futtermittelzusammensetzung den Hühnern 8 bis 12 Tage vor Er­ reichen des Legealters verfüttert wird.
10. Eier, dadurch gekennzeichnet, daß sie von mit der Futter­ mittelzusammensetzung nach einem der Ansprüche 1 bis 7 gefüt­ terten Legehennen erzeugt worden sind und ein n-6/n-3-Fett­ säureverhältnis von 1,0-4,0 : 1 aufweisen.
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